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» , t tiln Diese» vla» wirb »r« Lesern von Dresden »nd Umgeh««, am Lage vorher berett» al» , -t ole D-P-Rii-.M^. lugeftellt, wahrend «s die Post-Abonnenten «» «sorgen t» etnrr iSrsamtausgabe erhalte». 52. Jahrgang, S. Freitag, 1V. Januar 1908. B«I»»SOehüh« -Nr»»««!, »ür »vr«. »» »»» «»,>»« n»«t» »v^r Auiraau«, <«> S»»>>. und «dntä,«, «- vn»M,««k.. »N ^nm»Nz»r Zu. «t-llun, durch dt« Io« >v!.(o!n«>S«ft«0,»ld>. LN drn L»>«M ,« D»^d,n u Ununtun, <un L«,, ,or»»r ,u» «INIl«» »dend^Iu». «dnxrd-IKndt,«»», w»ni««n »<t>-d»r «tt dn «-ig-n-nueaa», .u,«»»>«n ,»»,»,«. di»ch««>u»»u> «n—nt. >^r v-elen«,,,«», v», - Un^rlon,» MnupN»«» »»r»« nicht <ui»drwa»tt. Telegramm-Adresse: Nachrichten Dresden. ^eg^Lrrr-et 18SG Druck und Verlag von Liepsch L Reichardt ln Dresden, iksauptgeschäftsstell-.: Marienstraste 28/^0. Fernsprecher: Rr. U und 20S«. >n»etge«-ranj »nn«h«e ,»n «>»Mn- vt«un,«n bt» nachm » lltzr, SomitaaT nur Murtenftrade w »»» II »» '/,» U»r. «t. »rundi^ik (ca 8 SU»-n, I» V,.. 8«m>liin > Nachrichtrn « »».; «-lch->t,.«u teilen au» der Priuel ,«»»« Zelte « . dl- tweitpallig« Zeile aus »-M-»- «VM Jy Nummern nach So»»: und Feiertage,n die »tnivaüiz« chrundleile R> Pi . au» Privatieitk 40 P»., Samiliennach richten die G unduUe NP».— SuSwiirü^e Nuitritg« nur -ege» LarauSbejahlung — Jede« «etegdian »dsiet »v PleantH«. I,sno>in-3sifs mit clsm „l^fsilsinA" W 25 psk Llück. F»«ÄI«pp«r>, »a«eI»iiL«xv, .Hg»« H»g»g»I,^I »«8 Hl<»I ^-»KÄlZILlv 8>tt88tv ^U8val»l Im 1^«<1vll-8peLirLlKv8vkLkt vou v UDN« MU^U^UUU,R ALIv erttszs Lesern. Die Mitglieder der Ersten Kammer veranstalteten gestern abend im Etändehause zu Ehren des zum Kultusminister ernannten und infolgedessen aus der Kammer ausscheidcnden Oberbürgermeisters D r. Beck eine Abschiedsfeier. Das Wintersports« st in Geising ist wegen der ungünstigen Schneeverhältnisse abermals bis auf weiteres ver schoben worden. Der Dresdner Verein für Radwettfahren beschloß, seine Radrennbahn am Birkeuwäldchen aufzugeben und behufs Anlegung einer neuen Bahn vom R» Sinter der Re icker Gasanstalt Areal zu erwerben. Der Dichter Wilhelm Busch ist heute vormittag ge storben. In WeißenLurg 1. E. ist der ehemals berühmte Zauber künstler Bellachtni gestorben. Im Kölner Peters-Prozeß meldeten sich als Sach verständige der Psychiater Prof. Aschaffenburg und Ge neralleutnant z. D. v. Liebe». t. Der unter dem Verdachte, das Strausberger Eisen bahnunglück verursacht zu haben, verhaftete Ernst Bramske wurde als unschuldig aus der Haft entlassen. In ganz Schleswig-Holstein herrscht starker Schneefall! Hadersleben ist vom Verkehr abgeschnitten. Zn llddevalla (Schweden) wurde gestern abend ein starkes Erdbeben verspürt. Neueste Drahtmel-uugcn vom 9. Januar. Deutscher Reichstag. Berlin. (Priv.-Tel.) Die Budgetkvm Mission des Reichstags setzte heute die durch die Wcihnachts- ferien unterbrochene Beratung des Mariue-Etats fort. Die in den letzten Jahren immer mehr in den Vor dergrund gerückte Bodenpolitik war auch hier Gegenstand der Erörterung. ES handelt sich um die Ankäufe der Marinevcrwaltnng für ihre Wcrftbetriebe. — Abg. Erz berger (Zentr.) brachte zur Sprache, daß die Verwaltung di« hierzu erforderlichen Grundstücke zu teuer kaufe und vielfach Wucherpreise bezahle. Von der Marine-Ver waltung wurde dies bestritten, ab:r Dr. Semler und Dr. Paasche (ul.) ersuchten doch die Marinevcrwaltnng, ihre Ankäufe, wie eö die fortgeschrittenen Gemeinden tun, möglichst frühzeitig zu machen, und Dr. Leon hart (frcis. Vp.) ergänzte dies durch das Ersuchen, soweit cs angch«, Hand in Hand mit den Gemeindeverwaltungen vorzugehen und dadurch der privaten Grundstücksspekulation entgegen zu treten. Staatssekretär v. Tirpitz machte die Mit teilung, daß in Wilhelmshaven die hohe» Preise an den preußischen Diskus bezahlt werden mußten, der die durch das Bedürfnis der Marinenerwaltung ver ursachte Wertstetgerung voll in Rechnung gesetzt hatte. Im weiteren Verlaufe der Verhandlungen wurde regierungs seitig als Termin für die Regelung der kommunalen Steuer- Pflicht der ReichSbctriebe der 1. April INI» bezeichnet. Dann kam man aus die Frage der Amortisation der Schisfsbau- kosten zurück. Die Verkürzung der Lebensdauer der Schisse hat zur Folge, daß bei dem bisherigen Tilgungs satze von 6 Prozent des Flottcnwertes eine volle Amortisa tion nicht mehr eintritt und ein Teil der Kostcnlast im Schuldbuche des Reiches verbleibt. Das Zentrum hatte I die sofortige Einsetzung der notwendigen Erhöhung ver-j langt, was aber das Defizit dieses Jahres um M Millionen' erhöhen wird. Die Kommission beschränkte sich deshalb aus eine Resolution, wonach tunlichst bald neben den vollen Kosten für Armierung ein der Verkürzung des Lebens alters der Linienschiffe entsprechender hoher Prozentsatz des Wertes der Flotte aus das Ordinarium übernommen werden soll. Der Staatssekretär erklärte weiterhin die ZeitnngSmeldungen über den Kieler Docknnfall für über trieben. Der ganze Schaden betrage nur 8ä»0ü M". Für Helgoland fordert -er Etat eine Hafenanlage im Gesamtbeträge von M Mill. Mk. Hierüber machte Staatssekretär v. Tirpitz eingehende vertrauliche Mit teilungen. Nachdem die Oesfentlichkeit wicderhergestellt war, entspann sich eine längere Debatte. Erz beiger lZentr.) hatte den Vorschlag gemacht, Helgoland lieber ganz in die Luft zu spregen, und Singer lSoz.) griff den Freisinn wegen seiner jetzt nicht mehr ablehnenden Hal tung an und führte das auf die Blockpolitik zurück. Dr. Wiemcr (freist Vp.) wies das entschieden zurück. -Helgo land werde jetzt strategisch eben höher bewertet als früher, und deshalb trete er dafür ein. Er warf abe»- die Frage aus, ob die Insel die Befestigungen überhaupt ertragen könne. Hierüber gab der Staatssekretär beruhigende Er klärungen. Bebel (Soz.) verlangte Verhandlung vor aller Öffentlichkeit. Vor dem Auslände sei ja doch nichts mehr geheim zu halten, da das Ausland den Etat ein gehend studiere. Der Staatssekretär erwiderte, daß cs aus die vertraulichen Motive ankomme. Schließlich wurde die Forderung lediglich gegen die Stimmen der Sozialdemo kraten genehmigt. Dns Zentrum stimmte also auch dafür. — Die Reichstags'Immission für die Bestrafung der M a j c st ä t s b c l e i d i g u » g e », die ihre Beratun gen vor Weihnachten beendet hat, stellte heute ihren Be richt für das Plenum fest. Prozeß PeterS-Nennigse«. »Bergl. auch unter „Vermischtes") - Köln. lPriv.-Tel.) In der heutigen Verhandlung meldeten (ich als Sachverständiger der Psychiater Professor Aschaiienbiirg-Köln und Generalleutnant z. D. v. Liebert, der wünschte, rasch abgcfcrtigt zu werden, da er im Reichs tage nicht abkömmlich sei. Mehrere von dkr Verteidigung gestellte Beweisanträge, durch die erwiesen werden soll, daß vor dem Amtsantritt Dr. Peters' die Lage im Kili mandscharo-Gebiete ruhig war. werden vom Gerichtshöfe abgelehnt. Köln. In der heutigen BormittagSsitzung gab v. Bennigsen eine geschichtliche Darstellung der da maligen Verhältnisse am Kilimandscharo. v. Eltz sei seiner zeit ausgcichickt worden, um die deutsche Herrschaft am Kilimandscharo cinzusttbren, möglichst ohne Krieg. Er habe in friedlicher und freundlicher Weise mit den Eingeborenen verkehrt, und wenn Peters ebenso verfahren wäre, so wären die späteren Expeditionen nicht nötig gewesen, nm Moschi wieder zu besetze». Pc ters erwidert, er habe v. Eltz nicht abqelöst, sondern der Bizcfeldwebcl v. Witzlcben. Moschi sei nicht mehr zu halten gewesen. Der Gerichtshof beschloß im weiteren Verlauf, den Rcchnungsrat Schneider vom Ko- lonialamt in Berlin zu vernehmen, dem BezirkSamtssekrc- tär Iahnke gesagt haben sollte, die Hinrichtungen seien zu unrecht erfolgt, und das Protokoll über die Aussagen Iahnkes vom Kolonialamt einzuholen. Rechtsanwalt Falk bemerkt, v. Bennigsen sei von der Amtsverschwiegenheit entbunden worden, was zu erklären von Wichtigkeit sei. Sodann werden die Aussagen Dr. Oskar Baumanns ttklllEtl-E 23, Pt. II. I. Hi. verlesen, die dieser in Ostafrika über die Hinrichtungen gemacht hat, ebenso ein Protokoll über andere Aussagen Baumanns. Danach sollen bei den Hinrichtungen geichlech' liche Beweggründe mitgewirkt haben. Auch soll Peters über triebcne Aeußerungen getan haben, um seine Taten in ekn alänzendes Licht zu setzen. Es entspinnt sich sodann eine Auseinandersetzung darüber, ob Bau mann geistesgestört ge wesen sei. Peters bestreitet die Richtigkeit von Baumanns Aussagen, während Rechtsanwalt Falk den Vorwurf gegen Banmann wegen Falscheidcs zurkckwcist. Rechtscniwast Heine-Dessau sagt ans: Baumann, der mit ihm be freundet gewesen, sei zwar ein sehr verschlossener Mensch gewesen, aber nicht geistesgestört, sondern sehr geistesschar«. Das Gericht beschließt, über den Geisteszustand Eaumauns ein Anzahl Zeugen zu vernehmen. Ter Zeuge Maler Kuhnert-Berlin erklärt, nichts von sexuellen Motiven zu wißen. Mit der Hinrichtung Mabruks sei er nicht ein verstanden gewesen. Zeuge besaht die an ihn gerichtet' Frage, ob er im Jahre 1896 an das Auswärtige Amt ge schrieben habe, daß die Hinrichtung Mabruks eine Schmach sei, und daß er die Ernennung Peters zum Gouverneur Hobe verhindern wollen. Berlin. (Priv.-Tel.) Die Ostmarken-Korn- mission des Abgeordnetenhauses hat ihren Bericht gestern abend festgestellt. Frankfurt a. M. (Priv.-Tel.) Die von dem sranK- sischen Deputierten Francis Laur gemachte Mitteilung, daß dem Kaiser in Highcliffe ein Memorandum vorgelegt worden fei. dns die Grundlage einer endgültigen Verständigung zwischen Deutschland und Frankreich formuliere, eine neue Lösung der elsaß-lothringischen Frage und eine neue Dersaifung jiir Elsaß-Lothringen enthalte, ist. wie der „Franks. Ztg. au» Erkundigungen an zuständiger Stelle in Berlin erklärt wird, insofern richtig, als dem Kaiser während seines Aufenthaltes in Highcliffe ein diese Angelegenheit betreffender Brief und dazu ein sehr umfangreiches Memorandum zugegangen war. Die Mitteilung muß nur, um sic in ihrer Bedeutung und Trag weite richtig einzuschützen, durch die Feststellung der Tatsache er-' gänzt werden, daß der französische Politiker, von dem Herr Francis Laur als dem Absender und Verfasser des Memoran dums spricht, der Francis Laur selbst ist. Er hat an den Kaiser geschrieben und ihm dieses Memorandum eingeschickt, nachdem er, wie von anderer Seite verlautet, sich vergeblich bemüht hatte, auf anderen» Wege, wohl durch Vermittlung der französischen Diplomatie, seine Ideen zur Kenntnis des Kaisers zu bringen Ueber den Inhalt des Memorandums ist nichts bekannt; «wer daß eine von privater Seite ausgehende Arbeit zur Lösung der scgenannten elsaß-lothringischen Frage und die Ausarbeitung einer neuen reichsländischen Verfassung keine praktischen Folgen haben wird, kann sich jeder Urteilsfähige selbst sagen. Al len st ein. Iustizrat Wolski, der Verteidiger des Haupt man ns v. Go eben, bat. wie die „Allensteiner Zeituna" erfährt, den Antraa gestellt, seinen Klienten aus seinen Geisteszustand untersuchen zu lassen. Dem Anträge dürste, den» Vernehmen nach, in der Form stattgegeben werden, daß Hauvtmann v. Goebcn im Militärgesängnis auf seinen Geisteszustand untersucht, nicht aber in eine An stalt überführt wird. Eine Verzöaernng des Verfahrens aeaen v. Gocbci» wird sich vorausstchtlich dadurch nicht er geben. so daß die Absicht, die Anklaac aeaen v. Gvcben noch in diesem Monat zur Abnrteilnna zu bringen, keine Aen-e- runa erfahren dürfte. Kiel. Die gerichtliche Obduktion der Leiche der er mordeten Frau Bandholz hat ergeben, daß die Frau erwürgt und die Leiche sodann mit Petroleum über- aosfcn und angesteckt worden ist. Die Staatsanwaltschaft Kunst und Wissenschaft. s* Mitteilung aus dem Bureau der Königlichen Sostheater. Im Schauspielhaus- geht Sonnabend, den 11. Januar. Schillers Trauerspiel »Maria Stuart" mit Frau Salbach in der Titelrolle. Fräulein Litzl als Elisabeth. Herrn Müller als Ghremsburn, Herrn Frobüse als Bnr- leiah. Frau Bleibtreu als Kennedy in Szene. Die fol genden Rollen sind neu besetzt: Leiccster: Herr Wahlberg: Mortimer Herr Tiller: Davison: Herr Iubelskri: Paulet: Herr Egaerth. Robert Schumannsche Singakademie. Zur Feier ihres KOjährigen Stiftungsfestes brachte die Robert Schumannsche Singakademie am Mittwoch im Vereinshause das überaus farbenprächtige Hauptchorwerk d«S Begründers und Leiters (18-18—bl) der hochonsehnlichen Bereinigung zur Ausführung, Robert Schnmanns „Das Paradies und die Peri". Bei der Aufstellung des Festprogramms konnte die Wahl kann» auf ein anderes Werk des hervorragenden Tonpoeten fallen, als auf jene wundervolle Chorballade, eine Schöpfung voll romantischen Zaub«rs, geboren aus den Tiefen echt deutschen Empfin dens, reich an Momenten sehnsuchtsvoller Zartheit und feuriger Leidenschaft, nach Inhalt und Form ein getreues Spiegelbild Schumannschen Geistes. Wer das innerste Wesen des großen Lyrikers versteht, der wird es erklärlich finden, wie sich die schier unerschöpfliche Phantasie des damals wenig über dreißig Jahr« alten Meisters be rauschen konnte an den fesselnden Schilderungen aus dem Zaubergarten der orientalischen Wunderwelt, die ein Mär- chenreich erschließt mit überschwenglicher Pracht. Dem Werk« liegt eine Episode aus „Lalla Rookh" von Thomas Moor« zu gründe, deutsch bearbeitet von Emil Flechsig, einem Freunde d«S Komponisten, durch einige dichterische Hinzufügungen aus Schumanns Feder erweitert. Als Schlüssel zitm verlorenen Paradiese sucht die Peri deS Himmels schönste Gabe, die sie nach langem Mühen findet in Pen Reuetränen eines bntzbereiten SünderS: von Fraueu-Liebe und -Leben singt der unsterbliche Gänger tauch in diele« qewaltigen Liede, das uns die HerzenS- schicksale einer edlen Mädchenseeke schauen läßt. Welch eine Fülle von poesievoller Mnflk hat Schumann gerade in diesem Werke über die Dichterworte ausgrgosien! Der Reichtum in NUancen in meisterhafter Farbgebung läßt kaum den Gedanken anfkommen an die allzu großen Breiten und Ausführlichkeiten tn der Erzählung, die zu folge mangelnder Handlung namentlich gegen den Schluß hin ermüden. Um das Interesse dnrch Abwechslung wach zu erhalten, ist die Rolle des Erzählers auf Chor und Solostimmen verteilt: was Schumann den letzteren in den Mund legt, darf den köstlichsten Gaben der gesamten lyrischen Produktion zngezählt werden, berufen, die tief sten Tiefen des menschlichen Herzens mit Licht zu erfüllen. Mit welch unvergleichlicher Sorgfalt geht er dem einzel nen Dichterwvrte nach, bis ins feinste Detail illustrierend »nd jede poetische Einzelheit malend! Mit gleich liebe vollem Eingehen ist der Orchesterriart bedacht, Tonbilder schassend voll blühender Frische und geistvoller Erfindung, die etngestreuten Chöre an Wirkung und Wert in den Hintergrund treten lassend. — Ueber bi« Ausführung unter Herrn Albert Fuchs läßt sich im allgemeinen nur mit Worten größter Anerkennung berichten: der hochgeschätzte Dirigent, der seit sechs Jahren an der Spitze des Vereins steht, hatte in guter Auffassung bas Merk mit Sorgfalt und hingebungsvollem Flettze vorbereitet, und er leitete die Wiedergabe mit Schwung und edler Begeisterung. Der Chor, durch die Einverleibungen von 1004 und 1M7 wesentlich verstärkt, tat seine volle Schuldigkeit: aber «ine Auffrischung der weiblichen Stimmen halten wir für ebenso notwendig wie die Ergänzung der Bereinigung durch klangvolle Tenvre und durchgreifende Bässe. A»ch das Orchester, die GewerbchanskapcNe, hielt sich auf der Höhe, bis auf einige Unsicherheiten im zweiten Teile. Unter den Solisten muß an erster Stell« der Leipziger Kammerfänger Herr Emil PinkS genannt werden: er charakterisierte trefflich und bot technisch wie musikalisch durchweg hervor ragende Leistungen. Nicht weniger verhalf der Auffüh rung zu besonderem Glanze die Berliner Konzertsängerin Frl. Hedwig Kaufmann, die eine chlmmsrische, recht annehmbare Peri schuf, welche durch etwas mehr Wärme und innere Anteilnahme gewonnen habe» würbe. Mit gutem Gelingen führten fernerhin ihren bisweilen an spruchsvollen Part durch die Altistin Frl. Hela von Bronsart (Berlin) und der hiesige Konzertsänger Herr CharlesRobertson (Baß). Frl. Anna Schön tngh hatte stimmlich leider keinen glücklichen Tag: sie vermochte nicht, «ine schlimme Indisposition iliederzukämpfen. Die Besetzung der Jünglings-Nolle war eine wenig gewählte. Wie in den Einzeldarbictnngen, so boten die Solisten auch im Zusammengesangc eindriickSrciche Momente. Der Bei- fall der überaus zahlreichen Hörerschaft war namentlich am Schlüsse ein begeisterter »nd herzlicher. Unsere Ge burtstagswünsche für die Jubilarin: Mag cs der Robert Schiimannschen Singakademie gelingen, durch ziclbewußtes Streben sich aiiszuwachscn zn einem leistungsfähigen, erst klassigen Chore, der befähigt ist, Dresden als Mustkstadt hervorragenden Ranges an seinem Teile zu repräsen tieren: mag die Per», jene zarte Tochter des Himmels, durch den Zauber ihrer Wundcrkraft recht viele begeistern, in der beglückenden Gemeinschaft edlen ChobgesangeS die Herzen zu erheben. Pflege der Vokalmusik großen Stiles, die selbstredend nur der gemischte Chor übernehmen kann, gehört zu den Aufgaben der musikalischen Bolks- crziehung! Ernst Paul. Konzert Käthe Doerper. Eine mutige junge Sänge rin, Frl. Käthe Doerper, wagte gestern abend im „Palmen garten" mit der Veranstaltung eines eigenen Konzertes den großen Schritt in die breite Oefsentlichkeit, nachdem sie in jüngster Zeit bereits die ersten musikalischen Gehver suche in Gestalt von „Mitwirkungen" in kleineren hiesi gen Miisikanfsührungen respektabel bestanden hatte. Wen» Aeußcrltchkeitei» allein über den Erfolg eines Konzert abends zu entscheiden hätten, so würde von einem vollen Gelingen dieses Wagnisses zu berichten sein. Der Saal war voll, der Beifall laut und warm, die Hörer begehrten Zugaben und freuten sich mit der Sängerin über reichliche Blumenspendcn. Auch ernsthaft Urteilende haben -er jungen Sängerin ein durch Umfang, Wohlklang und Fülle ausgezeichnetes Organ, eine treffliche gesangstechnikche Schnlung (Frau Auer-Hcrbeck) und das heiße Bemühen nach sinnvollem musikalischen Ausdruck «achzurÜhMvu. Indes — alle diese vielaerhvtßende» Borstig« vta««» *«b »