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Ve^grgedMil: v. .„L vorb«r zu «nÄe/t« lu». t d«r Lid Oclainai Mitteilunoen nur ml« llch, Lonoraranlvrüibk hteiden VSLNÄKL" Gegründet 1866 Anreizen-c»rt1. MLNÄ'TLL-L Grund,eile ««. n Silben! » Pia Sanuliennachrniuen « «s».; G«. M!lt«a».ei,ei, -ul der Lrivatteile L'jie « M,.:D,e »ivalttae Zeile auk Leriieile« Vi«.:-I« Emuelan^l Llvaittae Zeile von Dresdner Nus. Lebern 7» »io., von anowarti> N»«m»rn n«q «» >»e. r«lr,ri»«m-»dr,Ile: »«chrich»«» »»«»d««. LauvtoEltSstell«: Mariens»»/«. Lodsek L vo. Loklioksranlou 8r. dls^j. ä. LSnig» e Sachsen. vüoeolLüell, vLvsos- Ve8seri8. Linrelrsricauk: viesckeii. ältwsrjltS. M 'L,s°n id«lle 2b Bio.-Die ^v->a>e sind im Moroni. und Abendblatt? dieselben. Aus. wäriiae Austmo« nur aeaen B»r- auebe»ablu„o. - Beieobliitler sollen w Dsemiiae. anSwürtioen l.. Nachrichten Brun . „ ^ Lreile der Anierate sind im ndblakte dteielb Fcrnsvrecher: Nr. U und L0SS. »«>e «,» r »«r «« »iillnei -A»,«» l Utller-Zagclvracden. müd^lo» dein» I«i»«»t<,n >V1n6e 2uttr»inin"nl«Kd.'»r in 04 on» lrn»^ rvUe. tlst« Andren d«WÜdrt. ütiivk >llr. S.—. mit »00 Llotvr 81 kimr >lic «ostleü rnnt Z ^ DIUNer, Lu§. Lvmkaräl s L«e»Ir»rse s. Ä Le«Me kmiMN- »iS tisAle IM». Sperislität: LIgsns» fsdritcat. Nr»n«tvr Tll» Itvttvn unel »»«x«. 3ökms u i-isnnen --VielonissIpoxLsg UA AoäiMLl-vorsvk-LvbvrlrLll I»e»t« Idltti'lt«, vo» llimlorn c-or» xenvmmon, i» I'livcel,«» r» 3 II k. 30 t'lzz., Idllt. 75 l'l^., l dllc. vn<i 50 l'sx. WU" V«ii>,att«I r»n« Ii nu^rrtii t^. Wigl. stofapotkeire NMi I» I» II! ln »» I s> - d , «>i<e»utti'ie». Nr. 244. tz»jt,el Neueste Drahtbklichte, Hosnnchitchten, Sedanfeier. Pferdecennen, HaiidliiiigSgchilfenverband. Polizeihunde, Zrnlcaltheaier. GelichtSvelbandlmigen. Deulschland und Frankinch. Brieskaste». > Montag, 2. Lelitcrulier l Neueste Drahtmeldungen vom 1. Septbr. Zur Lage i« Marokko. Die europäische Kolonie von Fez, Deutschen, ist am 80. August iu Tanger > Vorsitzenden des Direktoriums, Frau Oberstleulliant Lcnh, 'und vom Vorsitzenden des Ausschusses, Major Gvttschalck. chrsurchtsvoll begrübt, nahm die Königin den von Knaben ' Aidsl und Mädchen des Angtalts-iKindergartens mit Blume» >be Tanger, einschlkebkich der eingetrofse». Tang« r. In der Stadt herrscht andauernde Panik. Ein Dampfer, der eigens gechartert wurde, geht heute mit zahlreichen Familien nach Algeciras ab. Ein Teil der Europäer wird die Familien nächste Woche abreiscn lassen. Münster k. W. Heute vormittag 10 Uhr fand aus dem Neuvlatz beim Schloß unter strömendem Siegen FekdgotteSdtenst in Gegenwart des Kaisers statt. Später besichtigte der Kaiser den Frteüenssaal im Nat hans in Anwesenheit des Oberbürgermeisters und des Stadtverordnetenvorstehers. Um 11Vs Uhr erfolgte die Ab reise nach Berlin. Zur Verabschiedung ans dem Bahnhose waren der kommandierende General Freiherr v. Vissing nnd Oberpräsident v. -. Recke erschienen. Berlin. lAmtliche Meldung.) Heute nachmittag 2 Uhr S Minuten war auf dem Bahnhof Alcxanderplatz die Maschine des Stadtbahnzngcs 1443 unsahrbar geworden, infolgedessen die Stadtbahnzitge nach Eharlottenburg vom Tchlxstschen Bahnhof ab daS Ferngleis benutzen sollten. Beim Uebcrkreuzen des Zuges 1444 vvm Bahnsteig I) nach dem Ferngleis fnhr eine in gleicher Richtung vom Fcrn- bghnstctg her umsetzende Maschtne demZugein die Flanke. Drei Wagen des Zuges und die leere Maschine entgleisten. Personen sind, soweit bekannt, nicht verletzt. DaS Gtadtglcts vo« EharlotteuLurg und da- Ferngleis nach Charlottenburg waren bis 7 Uhr 80 Min. abends ge sperrt. Köln. Beim Eifeltor-Bahnhos entgleiste heute morgen ein Gttterzug, wobei ein Packwagen umststrzte. Ein Weichensteller wurde getötet, ein Bremser lebens gefährlich verletzt. Magenta. Heute morgen gegen 4>/2 Uhr fuhr ein Automobil, auf welchem sich dLr Marquis Pallavicini, der Advokat Malvano, ein Chauffchir und ein Mechaniker befanden, auf einer Straße in der Nähe des Bahnhofes. Der Chauffeur, der nicht bemerkte, daß eine die Durchfahrt versperrende Barriere wegen der unmittelbar devvrstehcn- den Ankunft eines Zuges geschlossen war, fuhr mit voller Fahrgeschwindigkeit gegen die Barrier«, welche zerbrach. DaS Automobil «befand sich auf den Schienen in dem Augen blick, als ein .Gttterzug ankam. Der Zusammenstoß ivar furchtbar. Das Automobil wurde zertrümmert, der Benzinlbehälter explodierte. Der Mechaniker blieb wie durch ein Wunder unverletzt: er entfloh. Der Chauffeur er litt eine nndedeuteude Verletzung am Kopse, Advokat Mal vano war auf -er Stelle tot, Marquis Pallavicini wurde Ins Krankenhaus zu Magenta verbracht, wo er bald darauf starb. Borg omanerv iProvinz Nvvara). Die Befürch tung, daß mehrere Ausländer bei dam Einsturz der Kapelle von Bo ca begraben worden seien, hat sich nicht bestätigt. Antwerpen. Das Streikkomitee teilte mit, daß vou morgen ab der A » sstand ein allgemeiner lein und sich auf alle Hafenarbeiter, namentlich auch aus Kohlen träger, Kornträger und sonstige Handlanger erstrecken werde. Petersburg. Der Minister des Aeußeren JS- w 0 lSki begibt sich über Berlin n a ch K arlsbad. Petersburg. In Gegenwrt des Kaisers, der Kai serin, der Königin von Griechenland, aller hier anwesen den Großfürsten und Großfürstinnen, der Minister und des diplomattfchen Korps fand heute die feierliche Einweihung der z n m Gedächtnis an Kaiser Alexander II. an der Stelle, wo er seinen Tod fand, errichteten Kirche zur Ailferisteihnng Christi statt. Der Metropolit Antonius § vollzog den Wriheakt. Trotz der polizeilichen Absperrun gen waren Taufende erschienen, nm -cn Kaiser zu begrüßen»! der seit der Eröffnung der ersten Rcichsduma zum ersten Male wieder Petersburg besuchte. Nach der kirchlichen Feier nahmen der Kaiser, der die Uniform deS Prcobra- schcnAkischcn LetbregimcntS trug, nnd die Kaiserin einen, Vovbeimarsch der Truppen ab. Die Vollsmassen brachen in > stürmische Hurrarufe aus. Im Inner» der neuen Kirche ist an der Stelle, wo der Kaiser Alexander II. ermoudet wurde, des betreffende Teil der Straße im alten Zustande erhalten und von einem Tempel mit schwarze» Granitsüule» über deckt worden. Moskau. Gestern ist hier der erste Ehvlerafall bakteriologisch festgestellt worden. Tabora. Staatssekretär Dernburg ist mit seiner Karawane heute nachmittag S Uhr nach anstrengenden Märschen hier eingetrossen. Teheran. Sonnabend vezier beim Verlassen deS volverschüsse getötet. abend wurde der Groß. Parlaments durch vier Re. vertliches unv Sächsisches. — Am Sonnabend vormittag 11 Uhr besuchte Ihre Majestät die K v n t g t n - W i t m e. in deren Begleitung sich die Frau Oberhvfmcisterin v. Pslugk befand, die An stalten des Vereins zum Frauenschuh in DreSdcn-N., Georgenstraße 8. Am GrundstückSetnganae von der Frau streuten Weg nach dem Empfangszimmer, wo die Vor stellung der Mitglieder des Direktoriums und des Aus schusses, -er Inspcktivnsdamcn, der Oberinnen, der Peu- sivnatsvorstehcrin und -es AnstaltsarzteS, Hofrats Dr. Klemm, stattsanü. Nachdem sich die Königin-Witwe von der Vorsitzenden eingehenden Vortrag über den Personal bestand der Schwesternanstalt und des Töchterpensi,cmats l64 Schwestern und 50 Pensionärinnen, einschließlich der Inhaberinnen von vollen und Teilfreistellen) und über die segensreichen Stiftungen des Vereins hatte erstatten lassen trat sie einen Nundgang durch das Pensionat und die Schwesteriianstalt an. Sodann verweilte sie geraume Zelt bei den im Amalienhanse, der Krankenanstalt des Ber- eins, untergebrachten 4 Schwestern, nahm auch aus der Hand der ältesten unter ihnen, des 04jährigen FräulcinS Emilie Zumpe, einen Blumengruß entgegen und betrat hierauf den Turn- und Festsaal der Anstalt, wo sich die Schwestern mit ihren Oberinnen und die Pensionärinnen mit ihren Lehrerinnen versammelt hatten. Die Königin zeichnete eine große Anzahl von Schwestern durch An sprachen aus. Der Geschäftsführer im Vercinsdirektorium sprach sür den erneuten Bmveis Allerhöchsten Interesses an den Fürsorge-Bestrebungen des Vereins den Dank aus. Dnrch Gesang eines Chorals und zwei weitere Liedervor- trnge der Pensionärinnen unter Leitung des Musikdirek tors Baumscllder wurde die hohe Fra» sichtlich erfreut. Die Königin verließ, offenbar recht befriedigt, erst nach 12 Uhr die Räume des Fraiienschntzes. sür den dieser Bestick, ein Ansporn sein wird, in seinen Bestrebungen der Fürsorge für verwaisbe Töchter aus den gebildeten Ständen forkzu fahre». — Bei Ihrer König!. Hoheit Prinzessin Mathilde fand gestern nachmittag in der Villa zu Hvstenvih Familientnfel statt. Später begaöen sich die 1 u n g e » Pri uz e n nach Villa Strelilen, wo bei Ihrer Majestät der Königin-Witwe Ge sellschaft slnlifand. Die Punze» libcriiachtetcn im Residenzschloh — Der Feldwebel Schönheider von der 11. Kompagnie des sächsischen Insaiiterieregimeuts Nr. 105 in Siraschurg feierte dieser Tage sein 2>5j ädriges Feldwebeljnbiläiim. Ans diesem Aula» übersandte ihm 2e. Majestät der König folgendes Glückwimschlelegramiii: „Ich spreche dem Feldwebel >2>chö»hejber z» seinem seltenen Dicustuibiläum meine berzlichste» Glück- und Segenswünsche aus. Möge es dem Jubilar mit Gottes Hilfe ver gönnt tei», noch lauge TresilicheS, wie bisher, im Tienste zu leiste». Friedrich August." Im Ofsiziersiasiuo wurde dem nun 85 Icchre beim Mililär dienende» Jubilar unter Aulpiache ein Königsbild überreicht. Zurzeit hält sich Feldwebel Schönheider in Vvrstadt Löbtau auf. — Dem im Herbst zusainmeiitreieiideii Landtage dürfte eine Vorlage zugebe», bestellend b a u l i ch e V e r ä n d e r u » g en im Königliche» Opcr» ha » se. — Der Kreis VII jSachsen) deS Deutsche« Bnch- druckervereins hielt gestern vormittag in der Großen Wirt schaft eine außerordentliche Versammlung ab, die aus allen Teilen Sachsens zahlreich besucht war. Mit der Versamm lung war auch eine Feier ü c s 5 0 j ä h r i g e n Berufs- Jubiläums des Vorsitzenden der Innung Dresdner Buchdrnckcreibesitzer, deS Herr» OSkar Siegel, verbunden. Der freundliche Saal der Großen Wirtschaft war mit der Büste und dem Bildnis Gutcnbcrgs sowie mit der Fahne der Inniina Dresdner Bnchdriickcrcibesitzer geschmückt, und der Jubilar nahm aus einem mit Blumen gezierten Stuhle Platz. Nach einem einleitenden Gesänge des Dresd ner Bnchdrncker-GesangvcrcinS, der das Lied „Das ist der Tag des Herrn" zu Gehör brachte, begrüßte der stellver tretende Iniiiliigsvvrsitzende, Herr Bnchdrucicrcibesitzer Ulrich-Dresden, den Jubilar im Namen der Innung und brachte deren Glückwünsche zum Ausdruck, indem er die Verdienste des Jubilars um die Innung und um die Dresdner Bilchüriickcrsachschiile hcrvvrhvb. Zugleich über reichte er eine bronzene Gutenbcrg-Statue und ein künst lerisches Diplom. Im Namen des Kreises Sachsen des Deutschen Buchdruckervcrcins beglückwünschte Herr Bnch- druckercibesitzer Förster-Zwickau Herrn Siegel unter Ucberrcichniig einer prachtvollen Standuhr nnd wieS darauf hin, daß Herr Siegel an der Entwicklung des Kreise^ Sachsen einen ganz bedeutenden Anteil habe. Nachdem Herr Buchdruckcreibcsitzcr Nähr-Leipzig noch namens deS Deutschen Buchdruckervcrcins ein schönes Ehrendiplvm übergebe» hatte, dankte Herr Siegel mit bewegten Wortkn allen, die an der Feier mitgcwirkt haben. Nach einem abermaligen Liede des Dresdner Buchdrucker-Gesang vereins war der stimmungsvolle Festaktus zu Ende und die eigentliche Hauptversammlung des Kreises Sachse» begann. » — Die gestern veranstaltete Allgemeine Sedanfcier hatte sich einer recht regen Anteilnahme der Dresdner Be völkerung zu erfreuen. Pünktlich rückten die verschte. densten Korporationen zum Festzuge an, sodaß sich dieser r>L4 Uhr von der Brühlschen Terrasse aus in Bewegung setzen konnten. Im Zuge, den einige Musikkorps belebten, befanden sich mit Fahnen zunächst der Post- und Telt- graphen-Unterbcamtcnverein mit seinem Mnsikkorps an der Spitze, der Gesangverein .Liedcrkranz" dieser Be amten, ihnen folgte das Festkomitee, darnach die ordens geschmückten Kaurpfgenossen von 1870/71, die Wagner- und Stellmacher-, sowie die Schuhmacher-Innung, der Evangelische Arbeiterverein DreSdcn-Neustadt, die «Dresd ner Liedertafel", der Gewerbeverein, ber Mannergesang verein „ScrenitaS", der Dresdner Radlerklnb, der Turn- verein Löbtau, viele höhere Schulen, die Evangelischen Iünglingsvcreinc zn Dohna und Trcsden-Plaucn und ,,Saxvnta"-Dcube». Bei seinem Eiiitrcsscn ans den Spiel wiesen bei Antons erwartete ein zalilreiches Publikum de» Zug, der sich nach einem Ausmarsch sofort zerteilte. Die Fahnen wurden aus der Terrasse des durch Wimpel- schnurcn festlich geschmückten Bootshauses der Dresdner Riidcrgescllschast ausgesleltt. Westlich konzertierte aus dein Festplatze das Orchester der Dresdner Post-Unterb«amtcii unter Leitung des Oberposlschasiners Engelmnun, östlich ein vvm All-gem. Musikervereiu unter Leitung des Herrn Musikdirektors Baade gestelltes Philharmonisches Orchester, in der Mitte der Posanncnchor der vereinigten Evange lischen Iüngliiigsvereine Dresdens unter Leitung des Vnndcöpslcgers Hofmann. Hier war eine Rednertribüne errichtet worden, aus der nach dem allgemeinen Gesang des Liedes: „Ich Hab' mich ergeben" Herr Hvsschauspieler Fro- böse einen von Herrn Rcalschulabcrlehrcr Fpchs ver faßte» Festprvlvg sprach, der die Bedeutung des Seöan- tagcs behandelte und in die Mahnung ausklang, daß das Höchste eines Volkes des Baterslandcs Ehre sei. Nachdem das von der Musik gespielte altniederlänüische Tankgebet verklungen war, hielt Herr Reichstagsabgeordneter T r. S t r e s c in a n n die Festrede. Beim Betreten der Tribüne wurde Redner mit freudigen Heilrusen begrüßt. Er sprach über das Thema: „Sedan und der deutsche Mann!" Bis marcks Gedanke sür die Einheit des deutschen Volkes sei glänzend gelungen, darum müßten mir in Dankbarkeit der Männer gedenken, die in heißem Kampfe Gut und Blut für Deutschlands Ehre und Größe cinsetzten. Ter Sedan tag solle den deutschen Mann lehren, daß er nichts Höheres besitze, als sein Vaterland. Mit dem Danke an die Kampf genossen von 1870/71 solle der deutsche Mann das Gelübde der Treue und Liebe sür sein Vaterland verbinden. Red ner schloß mit einem begeisterten Hoch aus unser Vaterland und das Deutsche Reich. Weithin brauste „Die Wacht am Rhein". Im Gegensätze zum Vorredner behandelte Herr Pfarrer Rohde in einer zweiten Fcstai,spräche das Thema: „Sedan und die deutsche Frau" und verwies dabei daraus, wie ein Volk der Hilfe der Frau nicht entbehren kann. Für unsere Zukunft handelt es sich um die Gewin nung neuer Kräfte, dazu bedürfen wir der Mithilfe der deutschen Fra», die nach neuer Betätigung ihrer Kräfte ringt. Redner ehrte die brave und nach Bildung strebende deutsche Frau und ließ Deutschlands Zukunft hoch leben in Deutschlands Frauen und Kindern. Die markigen Worte riesen einen tiefen Eindruck hervor, der in dem all gemeinen Gesang des Liedes „Deutschland, Deutschland über Alles" znm Ausdruck kam. Daraus konzertierten die Kapellen weiter. Leider trübte sich der Himmel, noch ehe das eindrncksvoll verlaufene Fest beendet war. von neuem. Heftiger Regen brachte die Feier in der 7. Stunde zu einem jähen Abschluß. Wcnglcich auch kein Einmarsch geplant war, so sollten die nach tausenden zählenden Festteil- iiehmcr aus dem Fcslplatzc sich noch an einem abwechslungs reichen patriotische» Konzert erfreuen, bei dem auch die Tambvurzüge der Evangelischen IünglingSvercine Blasc- witz und Löbtau sich betätigte». — Pferderennen in Reick. Soll man sagen: der Renn verein hat Glück mit dem Wetter — oder hat er Pech? Am Morgen Wind, bedeckter Himmel, zwei kurze Platzregen am Nachmittag heiterer Himmel und Sonnenschein — gerade wie vor acht Tagen. Die in Seidnitz waren, hatten ihre Freude daran, manche aber, die man sonst draußen zu sehen gewöhnt ist, hatten sich abschrccken lassen. Tie große» Preise, namentlich aber der 3. Staatsvreis. ver liehen dem Tage eine besondere Wichtigkeit: anwesend waren Hansminister v. Metzsch, Generalintendant Gras Secbach, Flügcladjutant Major v. Arnim, Geh. Kommer zienrat Lingncr, Hvsrat Me. Bride, dessen Gattin, eine der Prciöträgcrinncn des Concours hippiguc, eine glänzend gearbeitete schivarz-wcißgcstreifte Evlicnnervbc mit lila Vliimcndekor trug, um den Hals schloß sich eine rötlich lila Stola von Brüsseler Tüll mit langen, schmalen lila Bän dern geknotet. Den Gainsboronghhiit mit lila Band und großem Nadcltvps im Innern und Veilchen oben verdeckte ast ganz ein köstlicher Brüsseler Spitzcnschleier mit reicher Musterung. Entzückend stand einer Dame mit schloh weißem Haar und frischsarbcncm Teint ein bläulich-grün Voile-Chiffvn-Klcid, dessen kurze Acrmcl mit reizend rosa pointierten Posamenten und besonders hübsch gearbeiteten Ellenbogen-Manschetten von Tüllspitzcn besetzt waren: rei zend kontrastierten zu dieser Farbcnstellung und dem weiße» Haar brauiigrauc Paradicsrciher aus dem Stroh- hnt. Elegant wurde auch ein weißes Seidenkleid mit nicht unterlegter Gnipurcsackc getragen. — Die Felder waren im allgemeinen nicht so gut besetzt, als man hätte erwarten können: im ,/Siaatspreis H" liefen nur 8 Pferde — aller dings völlig gleichwertige Tiere und alle drei von Clemin- on, Jones und LcmiS ausgezeichnet geritten. Auch daS Dresdner Jugend-Rennen" brachte trotz seiner insgesamt 12 0M Mk. an Preisen »nd seiner 22 Nennungen nur 5 Pferde an den Start. DaS Gradltzer Hauptgestüt trug mit »er „Abendröte" den 1. Preis von 8000 Mk. nach Hause. Alle Rennen verliefen glatt und ohne Unfall. Die Wett- betetligung war bet den einzelnen Rennen sehr ungleich: insgesamt wnrdcn 118 084 Mk. u-mgesetzt. — Auffallend war die große Zahl von Gefährten, die die Teilnehmer z»m Platze brachten. Obwohl der zweite Sonderzng nur ehr schwach besetzt war, konnte doch der Platz als recht gut besucht angesehen werden. Die Spaziergänger des Großen Gartens konnten also am Abend einen glänzenden Korso bewundern, der mich tatsächlich sehr viele Schaulustige an- gclockt hatte. Der Verlauf der Nennen war folgender: Preis vou S e d l i tz. Jockei-Flachreiten Wer 1200 Meter. 2000 Mk. dem 400 Mk. dein 2., 100 Mk. dem 8 1» AL