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12 «Dresdner Sfachrichten" 12 Mittwoch. 12. Juni 1V07 »M» Nr. 1«1 Allsland begeden. Die Meldung, dah La» ein Geständnis ab« gelegt habe, wird widerrufen. ** Osfizi«rSdu«ll «tt «»»llchem U«»aa«aa >u» nichti-ger Ursache kam es zwischen dem n. a. Leutnant de» Landwehr-Insanterte-Regiments St. Pölten Josef Hertl »nd dem, Oberleutnant des Jnfanterie-RegimentS Nr. 88 Karl Wernik in Trient zu einem Wortwechsel, -er «inen öerortige» Umfang annahm. daß eine Herausforderung zum Duell unter den schwerste» Bedingungen die Folge war. Die Austragung des Zweikampfes mit schweren Kavallericsäbel» sau- in der Kaserne statt. Während de« Zweikampfes erhielt Leutnant Josef Hertl «inen Stich in das Herz. Mit einem Ausschrei sank der Offizier zu Baden und verschied sosvrt. Auch Oberleutnant Karl Wernik er» »ielt einen schwere» Säbelbieb Wer die Stirn. Der Zwei kampf erregt allgemein grosses Aufsehen. Die Militär behörden wurden von dem AuSgange des Duells sofort verständigt. Leutnant Hertl hatte Heuer in St. Pölten die letzte Wafsenübung mitaemacht. Er batte seiner Militärpflicht zuerst bei -em Infanterie-Regiment Nr. 49 Genüge geleistet und war nach Ablauf der 10jährigen Dienslpilicht zu dem St. Pbltener Landwehr-Regimente iibersetzt worden. Hertl ist in seinem Zivilvcrhältnisse Ingenieur in einer Wiener Maschinenfabrik. * Der operierte „Kohn". Man meldet anS München: Eine Münchner Zavnärzlin bat dem berühmten„Kohn", einem HSHngen Elefanten des ZiiknS Sarrasani, der demnächst nach Prag kommt, regelrecht den rechten Stoßzahn plombiert. „Kohn" ist em Rauf bold. und eines Tages brach er sich bet einer Balgerei den linken Stoßzahn an einer Mauer aus. Ter rechte Zahn wurde dadurch zu einer gefährlichen Waffe gegen Menschen. Direktor Stosch- «arraiani entschloß sich deshalb. „Kohn" entwaffnen zu lassen. Ans eine Annonee. „Zahnarzt für Elefanten gesucht", die durch die gesamte Presse lies, meldeten sich etwa 400 Zahnärzte aut Deutschland, Frankreich und England. Unter ihnen wurden vier ausgewählt, die die Operation vornehmen sollten. Sie erschienen, als sie aber den Koloß mit seinen breiten Stampfsüßen iahe», schwand ihnen der Mut. Daraufhin nahm Direktor Sarrasani selbst die Ausbrechiing deS Zahne» vor und plombierte dir Nerv» ölfnung niit einem — Korkstöpsrl. Dies« Plombe war aber zu vriniiliv und trotz täglicher antiseptischrr Einspritzungen glaubte man ,.Kolnr" vor einem gräßlichen Ende nicht bewahren zu können : vom Wahnsinn! Nun kam eine Retteiin: Frau Bircher, Denkisiin, eine Mnnchnerin, die in Amerika ihre Kunst studiert. Am Tonnerstag wurde der Zahn zur Aufnahme der Plombe vläpariert, ein Teil des Zahnes abgesagt, zugestutzt und abge» schlissen. Nach teilweiser Entfernung der Guttapercha-Einlage wurde der Wurzelkanal mit einer Porzellanmaffe auSaefÜllt, die die genaue Farbe des Zahnes hatte. „Kohn" verzog scheinbar bei dieser „konservierenden Änrzelkanalbehandlniig" nur selten eine Miene. Nur seine beiden Ohriappen waren in ständiger Bewegung nach dem steifen Hut des Direktors, und dieser unermüdlichen nervösen Beschäftigung gelang es, den neuen Hut zu einem alten zu machen. Auch Frau Bircher erhielt ein kleines, gut gemeintes Andenken in Gestalt eines blau unterlanseiien AugeS. Der Mut der Dentistin ist tatsächlich zu bewundern. Inmitten der Aussicht, einen Rnsselichlag zu erhalten oder in den Boden gestampft zu werden, operierte sie mit Kaltblütigkeit. Zwei Assistentinnen halsen bei der Operation, nach deren Ende „Kohn" der Retterin seine Dankbarkeit dadurch auszudrücke» suchte, daß er ihr die derbe Rechte znin Handschlag enigegenstteckte. * „Earlton-Hotel" in Frankfurt a. M. Den Frankfurter renommierten Hotels hat sich ein weiterer Prachtbau, das soeben erössnete „Earlton-Hotel". viS-ä-vis dem Hauptbahnhof. in würdiger Weise angercihi. Das Gebäude, im Stil Lud wigs XVI., ist mit allem durch moderne Technik gebotenen Kom fort nach amerikanischem Muster ausgestattet. Insbesondere ist die Zimmereinteilniig (Salon, Schlafzimmer und Bad) hervor- zahrden. die es ermöglicht, jederzeit ohne weiteres sogenannte „SuiteS" herzustellen. Jedes Zimmer, mit Doppeltüren versehen, enlhäll eingebaute Toilettentische mit kaltem und warmem Wasser, ei,-gebaute Spiegelschranke, Telephon usw. Die Fest- und Speise- säle, das Damen» und Lesezimmer, Grill-room, sowie das herr liche. mit Palmen gezierte Vestibül bieten den Gästen einen ebenso komsorkablen wie gemütlichen Aufenthalt. Die Besitzer, die Herren Autor (früher „Earlton-Hotel" in London) und Boening („Englischer Hof", Baden-Baden), haben das denkbar möglichste ans dem Gebiete des Hotrlwesens geschaffen. Ihnen zur Seite steht als Direktor Herr G. Eonrad, früher zweiter Direktor des „Frankfurter Hos". Das neue „Earlton-Hotel" dürste eine- der lemslen Etablissements in Deutschland und jedenfalls eines der in hotel-technischer Beziehung vollendetsten genannt werden. - Schreckenstaten eines Dreizehnjährige«. In Wol lersdorf (Böhmen) spielten sich dieser Tage Schreckens- szenen ab, die in der Bevölkerung große Aufregung her- oorriefen. Ein dreizehnjähriger Schulknabe, Ferdinand Frank, versuchte, aus Rache eine Frau, namens Krenn, die ihn geschlagen hatte, mit einem Revolver zu erschießen, verletzte sie jedoch nur leicht und feuerte dann aus seine Verfolger eine Reihe weiterer Revolverschliffe ab» glück licherweise ohne jemanden zu treffen. Bor dem Hause des Kaufmanns Witzelsbergcr blieb der Knabe, da ihm nach allen Seiten der Weg abgcjperrt worden war, stehen und ichrie in die angesammelte Menschenmenge hinein, er schieße jeden, der sich ihm nähere, nieder. Als er tatsäch lich zwei Schüsse in die Menge feuerte, zum Glück jedoch, ohne jemanden zu treffen, flüchteten die Bewohner in ihre Häuser und der Kaufmann sperrte schleunigst sein «Geschäft ab. Als Frank endlich einen sechsten Schuß ab- oeienert halte, eitle sein Bruder, ein Forstadjnnkt, herbei und entriß ihm die Waffe. Inzwischen waren Gendarmerie und Sicherlieitswache erschienen, die den Buben verhafteten. Er gestand ohne weiteres ein, daß er Frau Krenn habe er schießen wollen, weil sie ihn geschlagen habe. ** Der 13jährige Sohn des Hegers Lorenz in Falken»» Kittütz putzte in Abwesenheit seines Vaters dessen Gewehr. Während des Putzens ging das Ge wehr los und die Kugel drang der 17jährigen Schwester des Knaben in die linke Brußseitc. Das Mädchen ver schied nach wenigen Augenblicken. -,-e< Tw im Berner Zuchthanse weilende Russin Tal» jana Lcontjew verweigert jedwede Arbeit. Sie zerriß die Wische, die ihr nun Nähen gegeben worden war. Wegen öe^ schlechten Einflusses ans ihre Mitgefangenen wurde sie in eine Einzclzelle gebracht, wo sie ihre Zeit mit Schlafen, Eilen und Lesen verbringt. Sie benimmt sich -zogen das Außalleversonal höchst anmaßend. F» Kassel sind zwei internationale hochelegant gr» kleidete Einbrecher in dem Augenblicke verhaftet worden, als sie den )>-Zuq nach der Schweiz besteigen wollten. Die aus Frankfurt a. M. kommenden Gauner hatten in den Nachmittagsstunden bei drei Einbrüchen iu Kassel >00 Mt erbeutet. Ein Fnsekt als Lebensretter. Zur Zeit der französi schen Revolution lebte in Paris der Abbs Latrcillc, der außer einer «Kelchichte der Salamander und einer Natur- geichichle der Assen fast ausschließlich Schriften -über In sekten veröffentlicht hat und daher auch mit dem ehrenden Beinamen des „Prinee de l Entomologie" belegt worden iß. Dieser verdiente Gelehrte verdankte, wie jetzt in einer über sein Leben veröffentlichten Schrift erzählt wird, seine Rettung einem Insekt. Tie große Revolution, die einen Lavoisier zugrunde richtete, schonte auch diesen Naturforscher nicht. Latreille wurde 1709 verhaftet und zur Verbannung »ach Eanenne verurteilt. Als er in Paris in seiner Zelle saß, erhielt er den Besuch eines Käsers, ben er sofort als der Wnsenichast bisher unbekannt erkannte. Der Arzt, der gerade in die Zelle kam. bemerkte die Erregung deS Gefan genen »nd zog nähere Erkundigungen Uber ihn ein, worauf Latreille selbst ihm sagen ließ: „Ich bin der Abbö Latreille, der in Eanenne sterben soll, ehe er seine groben wisfen- sthastlichen Forschungen hat veröffentlichen können." Daraus wnfdc eine Bewegung eingelettet, die gerade rechtzeitig zu« Beireinng des Naturforschers führte, denn das Schiff, dass ihn nach Eanenne bringe« sollte, ging mit Mann und Mot's zugrunde. Latreille nannte den Käfer, der ihm das "eökn gerettet hatte, in seinem großen Werk über die > mmiinacn der Krustentiere und Insekten dankbar als „Inteekulu iui!>i carrissirnum". , Sortsetznng siche nächste Seite. Vieser eekwsrre Xopf »>>f j-a-r 0i-lit,»l,»«I>»»l <»» d,Il»ll»t«o tt»»rv»«ol>pul»», „eil»«»»»» «Is »»IN »«>»»c»«» tt»»t" Iienn»«1cl>net »m i>»«t-i> <u« l«l>u»»tt 6o» ..»»»Ol»»»» »tt e,» „»«,»,», »,»»" lit »l» »lNI«i>o»k»o>> d»»KI»r»eiU»»rpkl»i»«l»«»l »o, ksioixtirer 0»«« uiul ZVlrk»»». m»vt>» ü», U»»r »«don»»»- tr»l, voll «»a el»i>»«mt, b««»tUr» I>»»r,»»»»li» v»t» dli»»o, <I»c u»»r«, I»llll«t <n, Itoptd»ut u»z »ldt »ptrllod»» N»»r »Io volle» X»,,«>>»». «», »»1-1»»»» beim 8>ak»ut »u«te»o»U«ll „«>,»>»»», »tt s«m »«>>»»-»»» ll»»«' mul ««1»o all» p»krlli»c, »>,», »>,„ S»t>»l»n>»rlc» ,»»r»1»ck»ur, V»K«tiI>,V«U>!ken»»ruo>>20kc , d«U>v»kst.>Ii«7 »5»N»i l»zool»«lc,n,0roe-u - >u»>i>ir.p»drik.: tt»»» -ol>«»e»»»»», pkttriH A., tt».e««d»e,,«,-»„» » X. 8. l.slttles-Mei'ik Ziebnng 1. Klaffe 12. ». 1». Juni empfieblt SustLV LisnZrs, Anneuttr. S (aegenüber der neuen Hauptpost) 5k»> O«A»M «» »Am», Jeder Zinimerbrla vrffandt tu modernen ^zhwarm. naL. _ modern,,, Mustern un» Näher««: Dresden eit «d Dapezi tn«m( rreimstr. lNartou 8l« «toll .IiläiiiiKer Höni§s-Ous1Is" xexvn 8Ie»«r>» unck k^aaeoleteleii, lkReeri»» sü«rn-Vtr»«ke»v, vrte», B»vl»t anck 8t«1i>. 8 ist da» Anzta, «tttel, »A» che« am sichersten au» Pelzen. Kleidern, Mödrl» ulw. r«r» LLIt und schon vorhandene tötet. Besser als Kampfer «. Napd- tdalt». angrnehm rirchrnd. In Flaschen zu SO. KO und 100 Pf. erhältl. in Dresttze» Altstadt de« »oa »ottoti«,', Züllnrrvtatz ch lk»«. vtlti»«»«, Zwickauer lk^»»t«i», Edristian- str.26. Kesselsdvrsrr Straß« 80. k'i'tt» «»i-ett», Fiirsteiistraßr 08. «»»»«« «ö »»«v,««», WatsenhauSstraße 23. Ltt»»«« »«»». Srunaer Sttaße 10. ttnitmani, , Krffrlsdorfer Straße 8. » ««»» »tvnn«, Johannesstr 6. O. 6. K Fraurnstr. 9. v»»1»v Bismarckpla» L«I«ir A«ii»tii»«>,i>, ZtrtuSstr 34 L. ILstttt», Reich-, straße tt. ttun»«, Gervkstr. 45. Bl. A. «-»«t», Striesrner Str. 49. kmtl Keffeledorfer Skr. 24. Kl. Itltli»»«!, Am See 31. »EU«-, Zwickauer Str. 13V, «»Knipp Rosrnstraße 34. »««. Ißa«k, Allmarkt 5, >»«»1 «tsttt, Blochmannstr., «4»«t ZSllnerstr 1. «*»»! 8t^«»d«I, Lindenauftr. 44 u Uhlandstr. 24, 8e»i»ttÄt»»t>'»»«»i't«, Schandauer Str. 8, .eia» Vt»«,»«««, Glasewaldtstroße 40. VI». Ltem»««»', Ammonstraße 42: in Dresdeu-N. r O»«t s«»«ka»»a», Großenhaiiier Straße 127. dV. ve»«kr»>«, Großrnhainer Straße 190. H. Id««ok»«I, Kurfüistenstraße 23, I-1„pl««t, Morihburaer Str. 69, ltvoe» lk't«t»»», Leipziger Straße 91. Itaera «tünto««, Görlitzer Straße 28, -lote. «4üI»I«r-, Ovpellstraße 33, Otte» Hechtstrake 43. N. Itlasoklt«, Leipziger Straße 23. «4. INstll««, Alaun straße 45, Otte» KINL«»-, Marienbosstt. 50, 8«t»i»ieit «k Hauptstraße: in Blasewitz: 4«. lvkl«a»»no, Germanin-Drogerie: in Divvoldiswalde: M. ch»a»- r i, Kipsdorf: «tv»«I»«r Re»«I»«.r in Kreischa: «»ktttpp «üntkerr r in Sötzscheabroda: Apotheker «. Lne'N»«!»«, Moritzburger Straßr 5: tu Loschwitz: II. 8t«plia>,, Körnrrplatz 9: in Laaveaast: ». «tklvinaiiiir in Schmiedebera: »rma» in Meister Hirsch: Lrnat Generalvertreter: m»» I^tecller, Dresden»«., Johannstädter Ns«, 18- sknsilo UM Asti« KMVllvKsil oäer krsivilliz ^ ^ äow 6omis8 von LodosllLg.ss6s sots-xt d»t, liiiikst ..Mf'UO r«l> Nvlor. rraoolt 8ökvv, l-näviLsburs, MU' den nvavslvi» u«»Ä I»v»tvu IL»Kvv-W»r»»lL. Koffeeähnlicher Geschmack — Farbe genau wie Bohnenkaffee — anregende Wirkung — nahrhafter als alle Getreidesorten, wie Malz-, Gersten». Roggen» und Weizenkaffce rc. — vollständige Unschädlichkeit und Bekömmlichkeit von hervorragenden Aerzten festgcstellt. Große Pakete 50 Pfg., kleine Pakete 25 Pfg. 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I»re«Gl«r, V»var, Vrvsclvll-Ueadsa, Dderl, Vastav, ^ ,, 8ekevl, «2»»1l, „ „ Veroe, »lax, Vr«»u«n-l,üklMo, Neffelsdorser Straste 18. «olckdack, 0re»<leii.I»I«a«i,, Altplaue«. V»,el, Oarl, oreacken k'lnasu, Chemnitzer Straste 115. Spürlt«, Sera»., vr«»ckeo-1»ol!,eliappeI. Tie weiteren Verkaufsstellen wurden in der gestrigen Annonce veröffentlicht. — Um ein vollständige« Verfanfrstellen-BerzeichniS zu erhalten, empfiehlt es sich, die beiden Annoncen zu sammeln. )