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- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1907-02-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19070214014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1907021401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1907021401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1907
-
Monat
1907-02
- Tag 1907-02-14
-
Monat
1907-02
-
Jahr
1907
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Dverdiiev Nachrichten. »tr. 45. Seite 4. »» DouurrStag» LI. Februar tUV7 Graf Mirßnch. Neichst«g»aKae«r»neter De. Arendt nl«. Der Borsttzende. Freiherr v. Munleussek. wieg in seiner v«. grtlßungSansprache auk de» letzten Wahlkampf hin. Die Konserocrtiven sind am meisten gestärkt auS dem Wahlkampfe hervvrgegangen. (Beifall.) Wir dürfen aber auf diesen Lorbeeren nicht auSruhen, den»» die wirtschaftlichen Ber- liältui'se sind »och sehr schlecht i» unserem Balerlande. tBeisall) Bor allem ist cs der unerhörte Bankdiskont aou 7 Prozent. Wir werken dem Großkapital ungezählte Summe» iu den Nachen. (VcisaU.) Wen» Steuer» kommen, da wird um Pfennige gerechnet. Aber einen solchen Schaden von Milliarde»» trägt das gute deutsche Volk ohne Murren, (Hört, hörtli Dann müssen «vir eine Vereinfachung der sozialpolitischen Gesetze »ordern. Sie lasten jetzt zu schwer aus der ländlichen Be» »ölkerung. Erst wen» daraus Rücksicht genommen wird, wird die kaiserliche Botschaft zur rechten Erfüllung kommen. Ei» Wort noch über den Jleischnot Rummel. Jlcischnot war nie Sa. höchstens eine Teuerung. Jetzt »st eine Verbilligung da. Wir müssen die Sache aufklären, damit man nicht immer den bösen Agrariern vorwirst, sie wollte» aus dem Leder der armen Leute Riemen schneiden. «Heiterkeit.) Wir haben schon viel erreicht, aber wir könne» nichts ohne die Regierungen. Der Redner läßt den Kaiser und Sie verbündete» Fürsten hochiebeu. Die Versammlung lrimmt ein. Dann behandelt der greise Parlamentarier und Land- lagSabgevrdnete v. Kardorss-Wabnitz daS Thema: „Die wiederholte» hohen R e i ch S b a n k - Z i n s s ä tz e; die monetären Verhältnisse der Weit." Der Redner betonte, daß rv>r jetzt einen Bankdiskont haben, wie er in gleicher Höbe nur in halbbarbarischen Ländern, wie Bulgarien zu iinüen sei. Zivilisierte Länder Härten einen Bankdiskont von ll bis 7, Prozent. Der Redner greis» scharf de» Reichs- banloräüdeniei! Koch an. der von einem niedrigen Bank- dlölo»:» nichiS wissen »volle. I» der „Deutschen Revue" habe er sogar Protest dagegen erhoben, daß man seine Bankpolitk eine falsche nenne. Deutschland sei ein blühendes Land, dem eS herrlich gehe,- und das sei ein Erfolg der Bank- volirik. Wir sind da doch anderer Meinung. Be»,all.) Ich gebe zu. unsere Bankpolitik bringt es zu wege. daß bei »nS auch die Millionäre — wen» auch nichi »o schlimm wie »n Amerika — auS dem Boden schießen. DaS ist aber nicht richtig. Vesser ist das französische Snstein, das die Wohlfahrt deS ganzen Landes will und dafür sorgt, daß die Lage des kleinen MittclstandSmannes bch ständig bessert, da ihn ein hoher Bankdiskont nicht druckt. DaS »st der einzig richtige Weg. »Beifall.) Ebenso unerträglich ist, daß Ser E) o l d b e st a » d unserer Bank so gering ist. Im Falle eines .Krieges befinden wir uns den ande- re.» Ländern gegenüber in einer gefährliche» Inferiorität. tBeiiall.) Hätte die russische Bank nicht den riesigen Gold schatz, so hatte Rußland „ich, die 15 Milliarden Schulden nach dem rirssiich-japaliischei» Kriege ausnelniien können, lind Frankreich konnte ohne Junen N Milliarden dem russischen Freunde borgen. Woran liegt es. daß wir in Deutschland eineu w Hobe» Bankdiskont haben, und wie kann Aböitse gejchassen werden. Mit Amerika müssen wir klar werden. Führen wir doch einen Zollkrieg. (Beifall.) Ter Redner legte foigenüe Resolution vor: „Unter Nus- rechierhaltung der am ll. Februar I-Ittb gefaßten grundsatz- licheu Beschlüsse kdie die bekannten Forderungen der Wirt- iqai,«-Reformer enthalten» zur Umgestaltung des deutschen Bcrntweieus den Herrn Reichskanzler zu ersuchen: „In Anbetracht der andauernd übermäßig hoben Diskontsätze Ser Reichsbank, weiche Handel und Gewerbe. Industrie und Landwirtschgst schwer treifen und den StciatSkredit veeinträciitigeu. sowie in Anbetracht der offenbar unzu reichenden Metallbestände der NcichSbank unverzüglich eine llntersuckungskvmmiision einznsctzen, um bei der be vorstehenden Erneuerung des Privilegs der RcichSbank eine durchgreifende Besserung Ser unbaltbgr gewordenen Verhäirnisie der Reichsbank berbeiznsühren." Gleichfalls über das Thema: „Reicksbank" sprach dann der ReichS- n»id LaudtagSabgeorduete Dr. Otto Arendt. Er teilt den Standpunkt oeS Herrn v. .KarSorsf und fordert einen niedrigeren und gleichmäßigeren Zinsfuß iin Diskont- und Lombardverkehr. wie den der Bank von Frankreich. Die Resolution wurde angenommen. Ferner stand noch auf der Tagesordnung daS Thema: „Die Wirkungen iinserce sozialpolitischen Gesetz gebung, deren Vereinsachnng, die Verteilung - ihrer Kosten " AlS Referenten waren zu dem Thema gestellt das Herrenhausniuglieü Dr. v. Bnrgsöorss Markendorf und Freiherr o. Kerckerinck-Storg. Sie legten folgende Resol»» t i o n vor: „Die deutsche sozialvolitische Gesetzgebung hat es nicht vermocht, Zufriedenheit in den Kreisen der arbeiten den Bevölkerung hervorzuruscn und die Umsturz- o wegnngen eiuznichränken. Die Generalversammlung er- tiärt Salier: Es isr anzustreben, 1. die Verschinelzung der «drei Arbeüer-^H-rstchernngs Gesetze lKranken-, llnsall- und Invaliden-Berucheriiug). die Vereinheitlichung und die Verbilligung ihrer Verwaltung, sowie die Vereinfachung oeS -ireitversahrens: 2. eine ausgiebige Erschließung der ,n der A. Botschaft vom 17. November 1881 indizierten indirekten Steiieranellen »» Verbindung mit ge- eigneten R e„r e s > i v - M a ß r e g c l u gegen die gemeingefährliche n B e st r e b n n g e »» der Sozialdemokratie, ohne welche beiden Maßregeln dir wzialpolitEche Fürsorge, zumal in der Gestalt, welche stk heute angenommen hat, als den» Sinne der A. H. Botschaft vom 17. November 1881 widersprechend und den Zwecken und Zielen herielben zuwiderlauscnd angesehen werden mnß. Da der bislang bcichrittrne Weg »ich zvm Teil als gangbar nicht erwiesen, vielmehr der grösste Teil der sozial politischen Fürnorge-Maßncihiiien die Begehrlichkeit unter der Arbeiterschaft herlmrgerufen und eine unter solchen Umständen nicht zu recktierngende weitgehende Belastung vieler Kreise und Erwerbszweige hcrbcigciührt bat. werden die v'rbiindeten Regierungen ersucht, wcitergehende Maß regeln so lange znrückziistellei», bis v) die allerhöchste Bot schaft von 1881 mit den dort angedeiitctcn und für unerläß lich erkannten Mitteln diirchgetührt, und 1») der Erfolg dieser Durchführung in de»» von der allerhöchsten Botschaft erhöftteu Sinne abgcwartet worden ist: dagegen von einer A r li c i t s l o » e n - V c r s 1 ch e r n n c, aber Abstand nehmen zu wollen." Die Versammlung stimmte der Resolu tion zu. Des weiteren führte Freiherr Engelbert v. Kerckering «Borgs ans: Es sind bnrchnnS nicht freudige Gefühle, welche wir bei Betrachtung der Wirkungen der sozialpolitischen Gesetze empfinden. Der Schutz der Schwachen ist in materieller und elbischer Beziehung nichi hoch genug an- zufchlagcn. aber den Lichtseiten stehen auch Schatten seiten entgegen. Mit nuferer Sozialversicherung stecken »vir schon tief im S t a a t S s v z i a l i S m » S, auch andere Bcrussklaüen werden bald Stnatsven sionäre wer den wolle». lSebr wahr!) Die Konicanenz »vird z» der Forderung führen »iniücn: Jeder Deutsche hat ein Recht ans so und so viel Einkommen, und was daran fehlt, zahlt der Staa:. tHciterkeit.) Damit wären wir schon nahe am Zrckunftssiaa',. Mit den Gesetzen haben »vir den sozialen Friede.» nicht erreicht, Anerkennung der Wohltaten seitens der Arbeiter nicht erzielt Die Unzufriedenheit ist gestiegen. Unter der Wirtsamleit der Sozialgesetze sind die sozial demokratische!! Stimmen von stöNObll aus llM5VM gestiegen. kHört, hört!) Tic sozialen Gesetze haben die wirtschaftliche Einheit zwischen Herrn und Knecht gesprengt. Damit hat man nicht znm wenigsten z» dem Anwachsen der sozial demokratischen Stimmen ans dem Lande bcigetragen. Ter Wagen unserer sozialpolitische» Gesetzgebung rollt auf ge fährlicher Straße. tLebhastc Zustimmung.) — Herrenhaus Mitglied Dr. v. Vurc.ödorss tMarkendors» bezeichnete die kaiserliche Botschaft von 18B a!S ein kostbares Gesetz und bedauert, daß nur das Mittel,lück dnrchgcführt sei, nicht aber >>ie Abwe h r u» a ß n a h in e n g e g c n d e u U m st urz nnd die Ausbringung der Mittel für die soziale Fürsorge Lurch indirekte Steuern aus Bier, Tabak, Branntwein ujiv. Bei den Krankenkasse» ttn»e man wohl *rb«1ta»drr und Arbeitnehmer zuztebe«. aber der Staat dürfe nicht die Ober» band verlieren, und «S müsse ein Riegel vorgeschoben wer den. daß die Krankenkassen nicht Schlupf winkel der So-ialdemokratte bilden. Unter dem Nachfolger des Fürsten Bismarck hörten die sozial politischen Gesetze aus. praktisch zu sein, sie wurden lentt- mental. Wir stimmen der Botschaft vom >7. November 1V0« freudig bei, daß die Gesetzgebung dem Schutz und Wöhle der wirklich Schwachen diene. Aber wer ist schnzach und hilfsbedürftig? Die Arbeiter? -lein! Für sie ist heute an allen Ecken und Enden gesorgt. Jedoch der Mittel stand ist notleidend, er ist schlechter gestellt alSderArdetterftand. Wir sehen ja, wie die Sozial- demokratte bemüh« ist, den Mittelstand mit ihren Polypen- armen zu umstricken. (Lebhafter Beisall.) In der Be» sprechnng bemerkt General ». D. v. Iagwitz, der freisinnige Abgeordnete Dr. Mugdan habe sich auch für die Beseitigung deS ArbettnehmeretnslusscS in den Krankenkassen ausge sprochen: vielleicht lasse sich hier eine konservaiiv-ltberale Mehrheit durchführen. Ebenso sprach Freiherr v. Vvdcl- schwingh die Hoffnung au», daß die Parteien der Linken den nattonalenCharakterderwirtschaftlichen Fragen nicht verkennen und bst ihrer Regelung mit der Rechten zusammengebe« würden. Eine Limit««, t« bahrt,ch«, Sentrn« 7 Der zwischen Haupt- und Stichwahlen ciusgrbwchene Zwist in der bc»,lischt» ZentrumSvariet »vird diesmal ivohl doch nach- halliar Folgen zeitigen. Die schon lange diodenbe konser vative Sezeiiion im damischen Zri'.trm» scheint nnniittel- dar bevorzustrhen. BiSbeiige ZrntnimSmt'gltedrr. die namentlich die Haltung der Parteileitung ori den RrickstagSsiichwadle» miß- billigen, haben be,eitS wiedeih. ste Belpiechnnge» wegen Grün dung einer kvniervaliven katholische» Partei in Bayern abgrhallrn, deren Grundsätze rniichiedrn. aber maßvoll vritrkien werden sollen. Tie Beweg»»«, dir im bamische» Zentrum gegen die Erzbischöfe, Prälaten und hervorragende konservattve Leute wegen ihre» Haltung bei den Stichwahlen cnttacht woiden ist, hat den letzten Anstoß dazu gegeben. Lrzbtschos Albert von Bamberg r«llä»t u» der „Augsburaer Postzeitv-ng", daß er es gewesen sei, der den Münchner Erzdiichoj zum gemeinsamen Vor gehen gegen die Slichwabliaklil des Zentrums bewogen habe, und dag er die volle Verantwortung dafür auch allein trage» wolle, um den grellen Münchner Erzbiichvf vo» Benuigllmpfung zu schlitzen. Eine konservativ-lalholilche Sezession vor den iw Mat bevorstehenden LandkagSwoulen wäre jedenfalls für das Zentrum in Bayern von großer Bedeutung. Deutsche» Reich. Ans die Nachricht vom Tod« de- Oberbos- marschaÜS v. Palszieux in Weimar sandle der Kaiser folgendes Telegramm an den Grvßherzog von Sachsen-Weimar: „Ich habe die Rachiicht von dem Ableben Deines treuen Paläzieiix, auf die ich zwar schon vorbereitet war. mit warmer Teilnahme empfangen. Mi» Dir beklage ich den Becknst dieses bewährten Diene»- Deines HauseS. Mein Gesandter wird mich bei de» Beeidigung vertreten. Die Kaiserin schließt sich meiner Kondolenz an. Wilhelm." Wie verlautet, ist im preußischen Kriegsministerllim ein Gesetz in Arbeit, nach dem die Reaktivierung der Bezirks- lommandeure und Bezirksoffiziere wieder angestrebt wk»d. Wie von zuverlässiger Seite verlautet, »vird auch de» neue Reichstag sich in der nächsten Session mit der Reform der Bvrsengesetzgebung zu beschäftigen haben. Bekanntlich »vird eine Reformierung der gegen wärtig bestehenden Börsengetetzgebung vo» Interessenten der deutschen Börse seit langem angestrcbt. Es besteht Grund zu der Annahme, daß die verbündeten Regierungen diesen Bestrebungen zurzeit nicht unsmnpathisch gegenüber- srehcir. Bulgarien. Die Agence Bulgare bezeichnet den in der Sitzung de» Synoden des ökumenischen Paftiaicdats am 9. Februar verlesenen Bericht deS Metropolitanvikars von Pbiltpvopel über eine angebliche Verfolgung der Griechen in Bulgarien als i» allen Piinklen erfunden. Indien. Der Emir von Afghanistan traf in Bom bay ein. empfangen von den Militär-, Marine- und SrtSbrdöiden und herzlich bewillkommnet von der Bevölkerung. ES wurde der Königssal »it abgefenert. Japan. AuS Anlaß deS Jahrestages deS Abschlusses des englisch-japanischen Bündnisses wurde in Tokio eia Festmahl veranstaltet, an den» die javanischen Minister und das Personal der englll'chen Botschaft teilnahmen und bei dem herz liche Tiinksprüche grwechselt wurden Der Minister des Arnßr»eii Vicomte Hayashi betonte in seiner Rede, die Stärke des Bünd nisses gewinne mil dem Wachsen der Freundschaft und der gegen seitige» Achtung der beiden Nationen. Der britische Geschäfts- träge» erklärte, die gegenwärtige britisch« Regierung begünstige in lkder Welle daS Bündnis und tue alles, um den darin enthaltenen Abmachungen „nchzukommrn. LceS je» auch der Wunsch der ganzen britischen Nation. Kunst uns Wissenschaft. 7 König!. Hostheater. Im Opernhaus« heute s6 Uhr) „Tristan und Isolde": »m Schauspiclhause C/28UH») „Minna von Barnhelm". s Im Residenztheater heute, sowie Sonnabend und Sonntag: „Die lustige Witwe": Freitag »vird im Operetten-Abonnement (1. Serie) eine Premiere gegeben: „Papa Schwerenöter", Operette in tz Akten von Adolph Rosee, Musik von Heinrich Platzbecker sinit Benutzung der Grnndidee der Posse „Der Brautvater" von denselben Autoren): Sonntag nachmittags bet ermäßigten Preisen: „Drei Erlebnisse eines englischen Detektivs". 1° Die Tagesvorstellung der Literarischen Ge sell s ch a f t am >7. Februar im Residenz thcater, in der Fritz StavenliagcnS niederdeutsches Drama „Mudd « r M c w s" durch die Truppe des Drulschen Theaters, Berlin, zur Darstellung kommt, wird Punkt 12 Uhr beginnen und gegen 3 Uhr enden. sJm heutigen 4. Stnsoni«-Kon»«rt d«r Kavell« dk4 i2. Ii»sant»rr«<R«gin»ent4, unlrr LckNrna dr« König!. Mulrlvstektv,« Nöpenack. auf verWaldschlöbcden-rerrassetS Ubr) kom men 11. a. ,nir Ausflihnma : Harum : Soifonte Ne. IS ; Röveaack : Militär. Eben (Suite in b Läden): Mendelssohn: Biolintome«; Weber: Szene unv Arie au« „Der Fecvchitd" : Sieberg : Marche Nmillale. Solülen : Frl. Hoffman», Konzertsängerin. Herr Äneub (tzlottne), am Flügel: Herr Zulegcr. ß Heute, >/,S Uhr. findet im Verein-Hause ber volkstümliche Liederabend der KammerlLugeiin Helene Staege- mann statt. sJm Konzert de-Gesangverein- derStaatS- eksenbabn-Beamten. Freitag, den 15. Februar iVeieinS» li.inSi, wird Frl Helena Forti dt? Arie der Alba (I. Akt) von Verdi sowie Lieder von R. Franz. Iran» Kretschmer und N. Leoncnvallo singen. Herr Rappoldi spielt das l-'m-mail- Konzert von VieurkeiupS. Cavatine von Karl Braun und Mazurka von Zorziky. Der Pcicln bringt Chöre von Fr. Curtl. Haus Wagner. N. Becker und H. Jüngst. -r In dem Kirchenkonzert der Gruppe Dresden des Sächs. El b ga u! ä n g e r b u n d es am 10. März (Frauensiiche) kommen fvlgeude Cl>ö»e zur Ausführung: Türmer: „Lebens- regelii". Tietzoer: „Heimat der Seele", Che»ubi»i: „Sanctus". Beethoven: „Ehre GotleS", BvttuiaiiSkv: „Tu Hirte Israels", Beethoven : „Heilige Nacht". ^ Das mehrjach erwähnte Konzert, daS Herr Alfred Sittard Montag, den 18. dS., in der Kreuz kirche gibt, wird daS einzige sein, das er in dieser Saison veranstaltet. Besser als alles, was man für die Empfeh lung dieses .Konzertes sagen konnte, sprechen die ausgezeich. rieten Eindrücke, die Herrn Sittards Vorträge tin Evange lischen .Kirchcnraume der letzten Ausstellung hinterlaßen haben. Jedenfalls verdient sein .Konzert am Mvnlag die allgemeinste Anteilnahme. ) In der B 11 ß t a gS-A u fsnh run g de- Oratorium? „PauluS" von Meudklsiohii tu der Frauenkirche sirigr,» die Svli: Lrl. Helene Staegemann aus Leipzig tSopran), Frau Mania Freitag-WinNer <Alt>. Hrn Ptnk». ^»»mmerlltngrr au» Leipzig tTrnor). Hen Htlntzich. Opemsangr, (Uarilon). ^ Musik«k«demle für Damen von B. RvUfuß. Das Konzert zu»» Briten de- Fielstklleufond-. Donner-tag, de» 28 Februar, 7 Uhr, im Saale deS Palmrngarten«. wird von jviaeuden Lehrkräften der Akademie ausacfiihit: Irl. Oft«,um»» (Gelang-, Herren Kammrrmusikern Krattna. Warwa« <Vioiinr>, Frau Tanaei Slril. Fri. Türke. Frl. von Ziegler und Direktor Gustav Schumann «Klavier». Außerdem wirkt noch Herr Jledler (Btvlvncelloc mit. ll Frl. Hella v. vronsa rt. kn der vortrelsitchen Schule der Kaiiimeliängrrin Frl- Natalie Hänisch gcsanalich au-gedtlbet. wirkt« kürzlich in eine»» Konzert« r» der Paullrsktrch« li, Halle u. d. S mit. Die „Hall Zig." schreibt hierzu: „Eine voll tönend«, schön au-geglicdrnr Altstimme von großem Umfang und bester Schulung, echt nulsltnlllchrr seetenvvllr, Vortrag machten dir Darbietungen der jungen Kuiitllertn, Händels Altarir „Er ward verjchmähl" und drei geistliche Lieder von Front and Bach, sowie mit Frau Professor Schnitbl-Havm daS Duett au< Bachs U-clue-Mrsse.,U»imn« äeuo", zu außeroidentlich wertvollen Lrisluu- aen und ließen den Wunsch rege werden, der Dame noch oft in hiesigen Konzerten zu begegnen." ll Die Grobe Berliner Kunstausstellung >VV7 svll am 27. Slprtl crüslnet werden und btS zum 28. September dauern. Die Einrichtung der Architektur- abteilung hat wiederum die Bereinigung Berliner Archi tekten übernommen und damit einen aus der Zahl ihrer Mitglieder gewählten Ansichuß beauftragt, der soeben die Einladung zur Beteiligung an der Ausstellung hat er gehen lassen. Diese Einladungen sind nicht persünllcher, sondern allgemeiner Art nnd richten sich an alle Archi tekten Deutschlands. Die Architelt»rableitung wird diesmal eine größere Ausdehnung und besondere Wichtig keit dadurch erhalten, daß die Banableilnng deS Königlich Preußischen Minisieriiirnö der össeiitiiche» Arbeften mit einer eigene» stattlichen Gruppe von Darstellungen neuer StaatSgebäude austretcn und sich dieser eine gleichgroße Grrrppe der Privatarchitektur zur Seile stellen wird. ll Gechart Hauvtmann bat mit Direktor Brahm verein bart. daß sein neues Stück „Die Jungfern von» Bischof-bera", dessen Premiere letzten SamStag stattgefiiiiden bat. vom Spiel plan des Lkising-TbcaterS wieder abgejctzt wird. ll Student oder Kandidat? Gegen die neuerdtng» immer mehr sich verbreitende ilnsiite vieler Studenten, sich als Kandi daten zu bezeichne,», wendet sich ei» Artikel von Pros. Dr. Konrad B 0 r » bak in der „Verl Akad. Wochenschrift" tBerlng von Gustav Schade. Berlin kl. 24). Der Borin deutscher Studenten versandte neulich Eiiiladuuaen zu einem Jestkommerie iliileizkichiikt waren sie außer von zwei alten Herren, waS nicht zu beanstanden, von drei angeblichen Recht-ka nd idu ten, die aiisweislich deS Person,»Iverzeichniises alle drei elngeichiirbene Studenten Ware». Die Unsitte ist »unächst strafrechtlich nicht unbedenklich. Eine Bestrafung wegen unberechtigter Führung eines Titels ist allerdings auSarschivssen. da der Titel staatlich verliehen sein muß. und es sich hier um eine bloße Berilföbezeichiittng liandelt. Aber wir nehmen einmal an, ei» Student gibt sich einer Behöide gegenüber z. B. aus einem Meldczrltu oder bei einer Vernehmung als Kandidaten an und wiid tu den amtlichen Listen oder iin Protokolle mil dieser Berufebezelchnuiia ausgefi'chrt. Dann hat er damit eine i 1» t e l l e k I u e lle Urkundenfälschung begangen, wird, wenn ?S zur Kenntnis der StaalSanwailschaft gelangt, deshalb mit GesängniS bestraft, und mit seiner ganzen weiteren Laufbahn ist es vorbei. Und daS alles um der zwecklmen Be- flikdigiiiig einer persönlichen Eitelkeit willen. Die Berufung aus eine allaenieine Sitte kann naüiltch niemals von der strafrecht lichen Verantwortlichkeit befreien Aber abgeirbe» von de» drohenden Maschen des Strasgefttzbuches ist es ein ungesunder Zeichen und Zeile» nationnle» Niederganges eigentümlich, wenn aus Tlteiweteu und deraittge Aeaße»lichtesten ein übermäßiges Gewicht gelegt ivtrd, und ein Zeichen solchen Uebermaße- sind immer falsche Bezeichnungen. Und hat eS denn der Student nötig, sich mit scwchrrr Federn zu schmücken? Ist der Name deS Studenten nicht so ehrenvoll, wie man sich nur denken kann. In der Stiideiitenichast vertörpert sich die Blüte der deutschen Jugend, der Kern der gebildete» Klaisen. der Nachwuchs, aus dem die künftigen Fühier des Volkes ln Politik und Wissenschaft, in Staat und Kirche hervorgehen. Das alles weiß man. wenn man einen Studenten vor sich bat. Und twtzdem soll diese Bezeichnung über Bord geworfen weiden. Wenn und solange jemand an einer Hochschule ringrschiieben ist, hetßi er eben Student. Erst wenn er die letzte Ezmatiikel erhalten, »m in die Piüfung zu steigen, wird er zum Kandidaten seine- Faches Und dieser Zustand ist ein so wenig angenehmer und beneidenswerter, daß eine kü,Gliche Verlängerung deS Kniididatenleben- nach vorn oder »ach Hinte» unte, keine» Uniitäiiden wüuschriiswcrt erscheint. Diese- busselnde, augstschwitzendk Weier», das selbst in der Nacht von Piüfung uud Durchfall träumt, wollen wir estisach sich selbst überlassen und nicht aus der Universität noch künstlich züchten Vor allem erscheint e- aber als Ausgabe der studenttichen Körper- schaslen, die aste gute Studcntensilte zu wahren und ihre Mit glieder vor innerem BuzanlinisumS zu schützen. Wer als Student sich dieies Namens schämt, gehört auch nicht in einen stutze»rischen Verein. Kandidaten sind nur die Inaktiven, die von Prüfungs- joigen gepeinigt werde», bis eS ihnen nach deren Ueberwindung aelrngt, zur Würde eines asten Herrn rmvorzustrigen. Also fort mit dem Kandidaten, es levr der dentsche Student! ll Im Prinz-Regenten Theater zu München gelangen in der diesiäü,igen Festspielzrit — vom 12. August bis l4. Sepleniber — von Wecken Richard Wagners zur AusiK»- rung: „Ring des Nibelungen", „Tristan und Isolde", .Tann- Häuser" und „Die Mcistettuiger von Nürnberg". — Es sind im ganzen zwanzig Aufführungen festgesetzt. Den Wagner-Festspiele» geben serös Festnrifstthluiigk» Moralischer Werke im königlichen Rcsrdeirzibeoter vom 1. biZ 5. August voraus, und zwar von „Dorr Giovanni", „Figaros Hochzeit", „tzosi l,>n tutto". ll Ans Edarles WerthetmersKunstgalerie in der Norfolksikaße zu London wurde ei» Gemälde von GninSborough und eins von Sir Joshua Rernwlds auS dem Rahmen geschnitten und gestohlen. Wertheimcr erklärt, sie besäßen zusammen einen Wert von littst >X»Mk. Außerdem wurden andere Bilder, durch den Veisuch, sie au§z»!ch»cid«n. beschädigt. Dir Einbrecher stahlen auch mehiere kmailUerte goldene Etuis- Zu- s-nimei, soll der Schaden ein« Million betragen. Bon den Tätern fehlt ,ede Spur. VtruUschltS. * Die Freigebigkeit der amerikanische« Milliardär« für die Gissrnschaft setzt, wie wir schon mittelsten, mit dem neuen Jahre wieder i» ganz anßeroidentltchein Maßslabe ein. lind zwar sind es wieder Rockeseller und Cacnegie. die einander damit den Rang ablaufe». Rock, feiler hat seinem Schoßkind, der Univelsität von Chicago, die Kleinigkeit von l2 Millionen Mark als Neu- jahrsgabe gestiftet, und zwar ltt8tttt0sti» Mack für ihre Finanzie- rung im allgemeinen und 87v9tttt Mail tür lausende Ausgaben und besondere Zwecke, zu denen anch die Erhöhung der Prosesiorrn- aehcilter gehört, ferner die Anlage neuer Gewächshäuser für den Botanische,» Garte». Tie Gaben Rackefelle,s für diese Hochschule haben im ganzen schon eine Somme von mehr als Mtztttt stOU Maik erreicht. Andrew Enrocgie macht diesmal etwas i» Politik, indem er tz Millionen Mark für die Eiuchinng rrucs besonderen Gebäu des sprzidet, das vom Bureau der nmeitknotscheii Republiken be nutzt weiden soll. Für die Beschaffung etueS g>eig»etrn Grund stücks sind beieits Anstveuduiiae» von der Regier,mg der Ver einigten Staaten und von den s,'ida„ie>ika»rschk» Republiken acmacht worden. Ferner hat Carnegie dem Lasavette-College 2tt0t>M Mark für einen U»tr>ckch!Sk»rl»s in de» Mechanik geschenkt und eine weitere Summe von gleicher Höhe versprochen, wenn von anderer Seite der Betrag von 2 Millionen Mark ge zeichnet woiden sei» wird, den man für da- 75jäh,tge Jubiläum der Anstalt beschossen will Te» Ecsolg drraitiger Gcldsammluugcn für die Hochschule» kenuzeichuct ganz bejonde,S die OvseiwiUigleit der reichen Leiste i» Amerika für Wissenschaft unv Unteriicdts- wesen. Fast niemals schlägt ein solche» Appell an die Freigebig keit fehl, nnd auch vo» der genannten Summe scir daS Lofayrtir- Colicac ist schon jetzt weit über die Hälfte gesichert Caruegte gab endlich meliere 2tttt»»'t> Mark für daS BntcS College »riler der Bedingung, daß andcre Fieundc der Anstalt eine «summe von 40V i») Mark zeichnen wüiden.
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