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- uo - dal eure. auf das er bei seiner Verheiratung so sicher gehofft hatte, nicht glommen — das Glück Mil übervollem Herzen, weil er nicht verstand, ihm durch den Mund ein Ventil »" jchaiffen. balle er lein junges Weib am Abend des Hochzeitstages in fein geschmücktes s?aus gckühri. sie mar chm ttill und chuchieni gesolyt, und so war sie geblisben. lummer gehör am, unmer sanft unv freundlich, aber nie auch nur ein Funke von Zär«. > chkeil, nach der er sich mehr sahnte, als er e>,> sich selbst eingestand Daß er nicht deu Verliebten nneire, war dock natüruck, er. der ernste Mann, der Dreißiger, wäre sich silbern damit oorgelommen. Aber sie, das junge Geschöpf — warum tackte und scherzte Ne nicht, ivarnm flog sie ihm nicht an deu Ha IS. wenn er nach schwerer TageFarbeit tleiuckam? Wen» er draußen im grünen Walde stand und die Kulturarbeiler beaufsichtigte, r>ber wenn er seinen einsamen Rundgang durch sein woitläusiges Revier machte, dann waren seine Gedanken oft INI! drenneivder Lehn.'uchl bei llir Er sa>b sie ordenilich im Geilte vor sich, wie sie in der (itzrrlenlaube saß und mit dein Kinde «vielte oder im Zimmer so tauber den Ti ck deckle, wie er es lieble. Wen» er dann heimoing, wenn am Emde einer lanNen Schneise fern das Forsthaus austauchte wie ein Bildchen »m grünen tllabmen, daun mar ihm oft. als müsse sie dort ln ihrem Hellen, stets sauberen Walchkleid aus dem Gebüch auftauchen, als müsse sie ihm entgegeueilen, den Kops von dem krawon, lichien Haar wie von einer Glorie uinleuchtei. Als müsse sie ihm die Arme um den Hals schlingen: „Kominsi Lu endlich, mein Kurl, ich sehnte mich so nach Dir." iLvr Mann vertiefte sich -o :n seinen Traum, daß ihm war. als fühle er ihren weichen Körper au dem seinen, daß er mit den Händen in die Lust griff, alS wolle er fassen und halten, was doch nur i» seiner Phantasie bestand. Immer schneller ging er, biS er fast lies, und dos Forsthaus plötzlich vor ihm lag. Still und wie ausgffiorbe». Der Hofhund, den er zum Schutz de» Gehörtes hielt, <am ihm wedelnd und vergnügt knurrend entgegen, aber keine Menickcnhand streckte sich nach ihm aus. Auch heute kam er so heim. Es war ein warmer, milder Maitag. Nack, wochen- langem Sturmi und Unwetter ruhte setzt seit einer Woche warmer Frühlingssonnen- schemt aus dem weilen Walde und lockte ans Licht, was drängend hinaus wollte. Je nach chrer Art standen die Bäume schon im vollen Blätterschmuck oder rote, dicke Blatt- knospen saßen verheißungsvoll an den Zroeigen und überschütteten das wirre Geäst wie mit tausei» bunten Punkten. Sogar der ernste Tannenschla« hatte sich aufgehelll. In -ästigem Lichlgrüu leuchteten die Spitzen der ungezählten Aestchen. Noch waren es nur runde Knoisvcheu, die schüchtern hewovguckten, aber sie^mußten sich bald zu loeichen Gehangen ausw-achsen, die die düslern Bäume zu koketten Schönen aufputzten. Auf den KieseruHweige» standen die jungen Triebe gleich Weihnachtslichtern, uud in dem lockeren Waldboden veranstaltete die Sonne einen ordentlichen Wettbewerb Müschen allerlei Gras und Kraut, wer am schnellsten aus der Erde 'chösse. In den Bäumen ries und lockte es in hoben und tiefen Bogekstimmen. Ob es schmelzende, flötende oder rauhe krächzende waren, sie stimmten ein in die große heilige Liebessymphonie, mit der di: Natur ihr Erwachen feiert. Lindner kam von einem Pflanzgarten, der seine 'oezielle Schöpfung und ihm darum besonders ans Herz gewachsen war. Er gedieh, nachdem er ihm viel Sorge aemacht batte, jetzt ganz vorzüglich und ein Besuch in der Ilmzäunuirg, der immer «in bedeutendes Wachstum seMellen ließ, war ihm stets eine Freude. Auch zahlreich« junge Rehkälbchcn hatte er geiehen, ein neuer Beweis, daß oer Wildstand. der ihm 'ehr am Herzen lag, gut durch den Winter gekommen war. So trat er schon in gehobener Stimmung den Heimweg an und eilte flotten Schrittes durch den langen, heute grüngolden leuchtenden «Buchcngang seinem Haute zu. Weißer Rauch krärffellc sich um die beiden alten Kiefern, welche am Hofeingang tranden, es war Mittagszeit. Lindner näherte sich von der Gartenseite, Er halte gleich aach seiner Anstellung ein kleines Stück seines Dienstlandcs, hinter dem neuerbauleu Haute, zum Garten um-aejchaffen, der in den sechs Jahren schon recht herangewachsen war. Er öffnete das Pförtchen, welches nach dem Walde fichrte und trat ein. Sein säst dreijähriges Lottchen lies ihm jauchzend entgegen, und durch den Jubel des Kindes benachrichtigt, trat auch Life aus der Laube >n der Ecke. Aber es war eher Schrecken als Freude, was über ihr Gesicht zuckte. „Ach. Gott, Karl, Du bist schon da? Das Elfen nt noch nickt fertig, ich — ich Hobe mich ein bißchen versäumt." Ohne ihn an- wehen, lies sie eilig davon, der Küche zu, wo die alte Köhlersche mit dem Sckälen der Kartoffeln beschäftigt war. Seitdem das Kind da war, hatte man sie wieder ins Haus genommen. Lindner blieb unmutig zurück, seine ganze gehobene Stimmung war verflogen. Grübelnd letzte er sich aus den Pflatz, den seine Frau innegehabt hatte und >ah nicht crnmal das Kind an, welches neben ihm stand und vergnügt auf sein Knie patschte. Er .war im Sturmschritt heimgegangen, um eine Viertelstunde früher dort zu sein, und die Frau, um deretwlllcn er diesen Dauerlaus unternommen hatte, empfing ihn erschreck! uich ohne Willkommen. Er war und blieb ihr gleichgültig, lim das warme Her, deS Mannes legt« es sich wie eine harte Kruste. Betteln würde «r nicht — mochte es denn - LU - io bleib«». Gr nahm Lottch«». welche ungeduldig „oppa" rief, auf de» Schoß und ant wortete aut ihr Geplauder, aber er wußte nicht, was er sprach. Life schaltete unterdessen mit heißen Wangen am Herd. Sie hatte in einem Roman aelesen und darüber die Heil versäumt. Sie war schon seil «in paar Jahre» rn Nikolaiken in einer Leihbibliothek abonniert und laS mehr Romane als chr zu träglich waren. Ihre lebhafte Phantasie lieh sie all« die wunderbaren Menteuer» welche die Helden und Heldinnen derselben bestanden, miterlsben. Sie lachte, ivcinte — liebte mit allen den schönen Damen und wünschte sich auch einmal, ähnliches zu erleben, wünschte, auch so überschwänglich angedetet zu werden w>e diese. Sie suhlte sich ja so einsam neben ihrem guten, aber meistens iäuveigsamen und so gar nicht vevliäbte» Manne. Er war eben zu alt für sie, sie verstanden sich nicht mehr, er ball« kein« Ahnung davon, was solch «in junges Geschöpf wie sie brauchte. Manchmal, wenn er drimkam, dachte sie daran, wie es wohl wäre, wenn sie ihm eittaegensiürzte, so wie es in den Büchern geschildert wurde, wenn er sie dann aus den Arm nehme und wie im Triumph in sein Haus trüge, wenn er ihr Haar, ihre Augen, ihre Lippen mit skullen bedeckte. Es rann ihr glühend heiß durch die Mer», und sie schloß wie träumend die Äugen. Und dann lachte sie plötzlich aus. Ihr Mann und solche Dinge — «var sie denn ganz toll? Ja, wenn es Franz aoweien wäre, da hätte sich so elinas ereignen könne». Life war eine zu gesunde Natur, um ihrer kurzen Jugendliebe dauernd nach- zuhängen. Franzens wirkliches Bild war in ihr schon sehr verblaßt. Mer sie personifizierte ihn gewissermaßen mit alle» Romanhelden, die sie tiefer berührten. Sle alle trugen seine Züge. Bald sah sie ihn als Trapper im wilden Westen von Amerika, bald als kühnen Seemann, als unebhörl tapferen Krieger, und immer war sie selbst die Schone, die er nack unendlichcn Hindernissen mit seiner Liebe beglückte. So lebte das junge Wesen ein doppeltes Loben: Ein praktisches, nüchternes, in dem sie die tüchtige, einfache Landfrau war. die in Ha»S und Hof schaltete und ein phantastisches Traumleben, welches ihr die Dinge einer Welt, die sie nicht kannte, einer Welt, die so überhaupt nicht existierte, in bunten, verlockenden Bildern vorgaukelt«. Lindner mochte etwa ein halbes Stündchen in der Laube gesessen haben, als Lis« die Meine, welche ihr inzwischen nachgelausen war. zu ihm schickte. ,-Pate — Mittag fettig, — komm." 'Das Kind ergriff seine Hand und zog ihn eilig ins Haus. Schweigend iaß das Ehepaaar sich gegenüber. 'Des Försters Stirn war umwölkt, und Life wagte nicht, ihn zu stören. Warum er nur böse aus sic war? Das Mittagessen halte sich nur irm wenige Minuten verzögert, er war wirklich zu früh gekommen. Selbst das Kind, welches anfangs fröhlich geplaudert hatt«, empfand den Druck der schwülen Stimmung und schwieg verschüchtert. Der gesunde, durch stundenlangen Aufenthalt in der frischen Luft geschärfte Appetit des Mannes verlangte sein Recht, aber er würgte trotz dessen an den Speisen, als drücke ihm eine Hand die Kehle zu. Unter den zusammengezogenen Brauen hervor blickte er zuweilen aus seine junge Frau, welcher ebenfalls der Bissen im Munde zu gucllcn schien. Was hatte sie nur. was lag zwischen ihnen? Vielleicht eine andere Liebe? Dem Manne stieg es heiß vom Herze» aus und die Gabel aus der Hand legend» starrte er vor sich bin, bis der angstvoll aus ihn gerichtete Mick seines Weibes ihn aus» schreckte. Finster schaute er in ihre Auge», die sich mit Tränen füllten. „Was hast Du nur, Karl? Habe ich etwas verfehlt? Du bist so sonderbar." Der Förster lachte rauh. „Sonderbar — auch gut — ein Narr bin ick, der — na laß gut sein, iuhr er ruhiger fort, ,,«S muß auch so gehen." Er jeuszte schwer und griff wieder zu M«sser und Gabel. Life betrachtete ihren Mann scheu von der Seite und bedeutete das kleine Lottchen. zu schweigen, als das Kind, durch ein kleines, heiteres Mißgeschick aus seiner Verschüchterung aufgeweckt, laut auslachte. „Still, Lottchen — Vater ist böse, weil er so lange warte» »nißle, uffrwollen künftig pünktlicher sein." Der Gerechtigkeitssinn des Försters ragte sich dieser versteckten Abbitte gegenüber. „Ich b,n nicht böse, Lischen, das Mittagessen war auch nicht viel später als sonst fertig, ich kam nur so schnell heim, weil — aber das ist Unsinn. Genug davon. Hat der Forst- ochilse Dir die Bastelluna wegen der Enten gemacht?" Life antwortete auf seine Frage, aber sic fühlte, daß etwas Unausgesprochenes zwischen ihnen blieb. Nach Tisch warf sich der Förster zu kurzer Ruhe aus das alte Sofa, welches noch aus seinem elterlichen Hause stammte. In der „guten Stube" stand wirklich ein neues, das zu Lises Ausstattung gehörte, der alte Kaminskv hatte Wort gehalten. Es litt ihn aber nicht lange im Hause, «r ergriff den derbe» Stock, welchen er zu tragen pflegte, sobald er ohne Gewehr ausgi-ng, und wanderte wieder in den Wald hinaus. Hier wurde ihm wohl, hier war seine Heimat. Er beging sein ganzes Revier, stand hier und dort bei den augestellten Arbeitern und schloß 'einen Roudgnna endlich bei der großen Ab lage, die sich in der Nähe der Försterei befand. Das Gelände fiel hier ziemlich steil zum See ab, der sich wie ein trage sueßenscr Strom in gewaltiger Breite meilenweit durch ein bewaldete- Tal hinzog, (Fortsetzung folgt.) 8e. MsjeM llLt llsim bestellt« auk Vrimä pen«öol1ol,e^ Lemedtixnvx ckss 8tan6es aut 6«r Istrten Lerliner ^utamobil- Ä »ssts luve bei rler dfeaea 4vt«invl»>I-Oes«II- Ge-dakt, AerUn, lär seinen oiponon Usbraued einen 4S I»8. St ^Va^vitz mit korvssenen klümonsiue uvä Doppel - Ldsötsv) ck, tV. Dtermkklo. Löln-Lerlin. V. ^Vttltvr Htter, IBpeselei», <- Verkmssmonopol cker Neuen ^utormckil - UeseUscdLlt, Lettin, uns ck. ^V. Uterwubls, tloln-Lsttin. ki-iilier zeosnut, kommt von Sonnabend. Ä. Februar, an i» allen durch Plakate kenntlichen Lokalen rW KUMlWli. Zu beziehen durch den Vertreter llsr vranersi üscar Kenner. 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