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en t« der kniserliche« Ssamili». Die kaiser- da» WeihnachtSfrst in hergebrachter Weise tm Potsdam feiern. Da auch das Kroirprinzenpaar wird .stei-Fnedrich der Etnbelchernng im Neuen Palais beiwohnen werden, wird da» Kaiserpaar am heiligen Abend seine sämtliche» Sinder am sich versammelt sehen. Aus Romintrn sind beretr» ein Dutzend herrlicher Tannrnbäume auf der Station Wildpark eingetrosfen. welche im Muschelsaale de» Reuen Palai» ausgestellt werden Gerade «in Dubrnd Bäuine ist dtrS- il erforderlich, denn bekanntlich ist kür de» Kaiser, die Kaiserin »der ei» Baum bestimmt, unter dessen ans weißgedeckten Dasein sich der Ausbau der Geschenke ne Kronp,' «al erforderlich. ... . und jede» der kaiserlichen Kinder ei» Baum bestimmt, unter dessen Zweigen ans weißgedeckten Dasein sich der Ausbau der Geschenke vollzieht. Auch die Kronprinzessin, die Prinzessin Eitel Friedrich und Prinz Wilhelm, der Kaiserenkel. erhalten unter besonderer Dana« ihre Geschenke ausgedaut. obgleich in den Wohngrmächern de» Kronprinzen und de» Prinzen Eitel-Friedrich noch besondere Jamilien-WrrhnachtSfeiern slatlfinden. Rach den bi» jetzt getroffe nen Dispositionen wird am kommenden Montag mittag um 1 Uhr im Apollosaole FrühstückStasel stattfinde», zu welcher der Reichskanzler Fürst Blilow. die Chefs der Geheimen Kabinette und di« Damen und Herren der näheren Umgebung de» Kaiser- Paare» Einladungen erhalten baden. Gegen '/,3 Uhr begibt sich der Kaiser in Begleitung seiner Söhne nach der Kaserne des 1. Garde-Regiments z. F. nach Potsdam, um der Bescherung der Letb - Irompagnte beizuwohnen. Um 5 Uhr erfolgt dir Bescherung in der kaiserlichen Familie. Am Sonntag gedenkt das Kaiserpaar dem Mausoleum bei der Friedenskirche, wo die Eltern des Kaiser» ruhen, einen Besuch abzustatten. Für den ersten WeihnachtSfeiertaa sind ein Besuch des Gottesdienstes in der Potsdamer Garntsonkirche und rin Abstecher nach Berlin vorgesehen. ** Kälte und Kältepenoden. Man hört Iwufig die Be- haimtung ausijprechen. die Winter seien seit vielen Jahren vie> milder geworden, und man entsinne sich, früher weit schlimmere Kälte erlebt au hoben. Das ist nun allerdings richtig, wenn man an die isiebgiger tzahre -urückdenkt, zu deren Beginn in Deutschland und auch nn übrigen Europa Deispieklos strenge Winter herrschten, ja am 25. Dezember 1876, also vor fast genau 30 Jahren, erleibten wir di« geradezu sibirische Kälte von — 2V.Y Grad Celsius. Andererseits darf man aber in der Meteor» logie so tupzen Zeiträumen keine DasonDere Bedeutung bei messen, denn man hat zu erwägen, Daß die Zeiten sehr tiefer Temperaturen ebenso wie die sehr hoher Temperaturen an ge wisse Periode» geknüpft tsind. die sich im wesentlichen nach den CMvankungen der Intensität der Sonnenstrahlung richten. Stark« Temperatur-Extreme, d. h. hohe sommerliche Wärme und strenge wuitevliche Kälte, gchören vorwiegend den Jahren sleckenreicher Sonnentätigkeit an, wogegen eine gleichmäßigere Wärm« mehr in die 'Zeiten abgeschwächter Sonncntätigkeit sollt. Dicke Beziehungen lassen sich sogar in den meisten Fällen bis inS einzelne vertfodgen, in dem Sinne 'nämlich, Daß sich auch kürzere solare Perioden mehr oder minder deutlich im irtdüchen Witterungscharakter auspräqen. Energische Fleckend il- dung aasderSonne läuft in den meisten Fällen parallel mit der Ausbreitung eines Gebietes hohen Lnstdruckes über dem zentralen Europa. ES ist schon oft aus dies« Gesetzmäßig, keit hingewiesen worden und geschieht auch heute wieder: denn in der Tat trffist die gegenwärtig ausgeprägte, aus hohen Lutfidruck gurüchzusührende Kälteperiode mit dem Feuerwachen erhöhter ErnptionSarbeit der Sonne zusammen. Am 10. De- zember tauchte in Der nördlichen Fleckenzone ein« lange Gruppe am Vstrande auf und überschritt am 16. die Mitte, am 11. De- zeucher passierte ferner «in sehr großer Fleck südlich nahe dem Aeguator den QstranD und stand am 17./13. im mittleren Meri- dian, um am Al. Dezember Den Westrand zu erreichen. Wenn nun auch manchmal diese Erscheinungen durch andere SHitternugsffackwren verwischt werden, w ist ihre Bedeutung doch nicht zu unterschätzen. Gegenwärtig lagert dementsprechend wieder über Zentraleuropa ein Hochdruckgebiet. Dessen Kern am 20. Dezember in Rußland die überaus seltene LustDruckhShe von 785L Millimeter auswies. Im östlichen Deutschland zeigte spielt. .... Barometerstände aus den letzten Marimaljahren Der Sonnen- tätigkeit- * »Vitzchen* Sozialreform. DaS Reich als Arbeitgeber zahlt für die. staatliche Kranken-, Unfall- und Jnvaliden-Versiche- rung seiner Arbeiter und sonstigen Angestellten jährlich bereits mehr als drei und eine halbe Million Mark an Beiträgen. Die hauptsächlichsten Verwalllliiaen, die dabei in Fage kommen, sind die NeichSeisenbahn-, die Militär-, die Marine- und die Postverwoltung. Auf diese vier entfällt nach dem neuesten EtatSentwulfe eine Jahresbeitragssumme von nmd 3652000 Mk. und zwar zahlt die ReichSetsenbahnverwallung 1176000 Mk., die Militärverwaltung 1068000 Mk., die Marlneveiwaltung 722000 Mk. und vie Pnswerwaltung 686000 Mk. Einige andere kleinere Betriebsverwaltungen wie die Reichsdruckerei haben für den gleichen Zweck Ausgaben zu leisten, allerdings geringfügige Summen, die obige Gesamtsumme wird dadurch aber noch erhöht. Di« Anforderungen, die unsere sozialpolitische Gesetzgebung außer dem an die Einzelstaaten als Arbeitgeber stellt, übersteigen die vorstehend angegebenen Beiträge des Reiches noch ganz erheblich. Rechnet man hierin die großen Kosten, die Reich und Bundes staaten zur Herstellung von Arbeiterwobnungen ausgewendet haben, so kann man sich «inen Begriff davon machen, wie viel Millionen jährlich nnr von Reichs und Staats wegen für die Wohlfahrt der Arbeiter ouSgegeben werden. Der von den Sozialdemokraten vielgeschmähte „Gegenwartsstaat" ist also in bezug aus die Arbeiteifürsorge doch wohl recht rührig und leistungsfähig. Das „bißchen'' Sozialreform, daS den in deutschen Reichs- und Staats- detneben beschäftigten Arbeitern zu gute kommt, ist also doch wohl nicht zu verachten. — Heber Dämmerzustände schreibt Richard Nordhausen im „Tag": Der Kindermörder Teßnow ist nicht gerettet worden: das scheußlich« Drama, da» kurz vor der Schlußszene so verblüffende und aufregende Ueberraschungen gebracht hat. nimmt nun doch das erwartete Ende. Dank einem halben Zufall, einer vorher kaum beachteten Nebensache. Die Volksrichter hätten sich wahr scheinlich dem niit schwerem wissenschaftlichen Rüstzenge daher- kommenden Gutachten der Sachverständigen gefügt, wenn nicht die Apfelsinen gewesen wären, womit der Unhold seine Opfer an- -elockt hatte. Man sprach ihnen so viel von Dämmerzuständen und ansgeschaltetem Bewußtsein, und der mit nicht alltäglicher Schansptelerknnst und einem Kneifzangen-Gedächtnis begabte An geklagte schmiegte sich den Darlegungen der Sachverständigen so geschickt an. daß di« Geschworenen ohne einen festen Stützpunkt kaum da» Schuldig gewagt hätten. Da der tierische Mordbube aber seine Täten gar so sorgsam vorbereitet und sich beizeiten mit den glänzende» Kugeln versehen hatte, die ihn, dre Kleinen kirren mußten, so brauchten die Laien sich über seine Dämmerzustände keine besonderen Sorgen zu machen. Teßnow mag ein Epileptiker und vorübergehend von Sinnen sein — als er die Apfelsinen «stand, war er ein so schlau und bewußt arbeitender Verbrecher wie nur einer. Er vermochte sein viehisches Gelüst nicht zu zähmen und gab ihm bedenkenlos nach — doch znm Glück befreit ungezügelte Bestialität noch nicht von der Strafe. Auch aller- modernst Empfindende sollten das Scheusal nicht als Marti,rer ansvrechen und nicht von einem Justizmorde reden. Ein halber Zufall, eine Siebenfache kostet Teßnow den Kopf. Wie aber, wenn er noch bedachter zu Werke gegangen wäre und mit den roten Früchten nicht den roten Henker herbeigerufen hätte? Der erbitterte Kampf umS Dasein, den er geführt hat, wäre dann zu seinen Gunsten entschieden gewesen. Eine Irrenanstalt hätte ihn ausgenommen und ihm vielleicht Gelegenheit geboten, zu passender Stande auSzubrechen und neuerdings seilte Lust an wehrlosen Kindern zu büßen. Dieser furchtbaren Gefahr gegenüber könnte von Rechts wegen selbst die Möglichkeit nicht in Frage kommen, daß der Spnkkerl nur mit Halbwachen Sinnen sein fürchterliche- Werk vollbracht hat. Und selbst zugegeben, die Wissenschaft hätte die Laienrichter, selbst dann wäre dasVotum recht vor Gott und den Menschen, i verübt, ist ein Grauen auf der Erde und auSgrrottet werden. ES macht nichts au», ob daS Hirn der , gesund oder krank ist. Sie rennt ihren blutigen Weg, sich selbst und allen Lebenden zurLast. rin Amokläufer, der doch instinktiv, m schmutziger Feigheit, schlau genug ist. sich nur aus schwache Kinder z» stürzen. Wer sie vom Erdboden vertilgt, nicht wer sie chützt und pflegt, muß als wahr« Menschenfreund gefeiert werden. Sortsetznn» stete nächste Seite. karaanal-staebriehtan. »r. Mil. »MM SÄ« voriDlkl M8 mit 2. öttiniar. H rslni-kei'rtlli Arg. Nsmecliei'. Vollkommen schmerz». Zahnziehen in Betäubung. Zahn füllungen. — Künstliche Zähne. lUottlr«,»!»«» 7, II. Sprechzeit 0 bis 6 Uhr. 8 (Rar IAr «„«> K«n«Ier.) Tel. 4855 (Nebenstelle). Ladv-Lrrl Svnäried in Deulschland und Amerika approbiert. Spezialist sür schmerz!. 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Uostäion^l an korä oioss zscksll Dampfers. — Vahrliarten an lli^onbalwstationsn unä in clon Rsisebnrsans »z«Iin, ebrjstianztr. 3l, unä „Hxeatiu' IIaw>»rw^- 4i»«rII«»-I »a»e". Xacbr 6öb V ä. II. lll. ill l. LI. Lnk äen Oampksru nur 2'/, Lraoes. zclillelkle lurdluev kaketdoole äer Velt. Seite 11 ..Dre-dn«! Nachrichten" Teite 11 Sonntag. «S. Dezember L«v» « » Nr. »SS