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- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-12-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19061215026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906121502
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906121502
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-12
- Tag 1906-12-15
-
Monat
1906-12
-
Jahr
1906
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Diel«« Matt wird den Lesern von Dresden m»v Umgebung am Lage vorher bereit« al« Abend-Ausgabe verugrgedllkn >b-tSallL durch unirr, «ich N»ta»rn nur einmav durch au«>»Lrlchk»on,. «W»L« > » Mt »o «i VN «»miivorr .-uittinm, durch dt- «,»»««. lL»VNi-I1»kld'. t»«u«. I«ch «N «iwretendv» LulLlaak. »«ckdr»chall«r.»ttMl u, vrismai. OtiUeUun,» «m «st deutlicher Lu«ll«»n»»<id«»,LrrtdRachr/i »M>^ N«U»!l«Nch, bvnorar« «nwrüch, diNd»'«ob«rü<Iichtiat: »o«Müur wcrd« »tcht «mMvMt. N»l««ra««-LLres«e: «»chItcht«» »««»»«» zugestellt, wälirend es die Post-Abonnenten am Morgen m einer Gejamtgurgabe erhalten. «r L8LV Druck und Verlag von Liepsch L Reichardt in Dresden. Kuresgen-cack. Nnrabme vo» Unkündiiung«, dir nachmittnac 3 Ulii Sonn- uu» NeiertaoS nur Maru-nsiraßr 38 va» N dis '/.! Ulir Llc lisalliieUnnnd. «eile >ea s «ili-en L 'Vi, . Ä». rü»d,aun,tn sui dez-Lnvalictze.Zsiie urMa.: djLSivaitia,.MeaülLa», leite so Pt».. sich L>»aeia»dt Zeile oo Pis Hn Nummern »an, Sana, und Aeiertagc» t wallise Gruni.rue so Pin. aut Lraralieile -tü Pfg, Mvaitiae Zeile aus Torlicue und a>» Emaeiuiitu M Ptz. ilusw»r)tge Lu'- Näue »ur seacn Bl,rausbe,ak>iune, Lelcglil aller kvllen w lLffinig-. Fernsprecher: Sie. U und 2NUN LauvlgeschastSttellr: Manenkr Al. Lrösrler 8peri«ize8eksN kur Serrea, Itasden- u. Kimler Lsräsrobei?; Sedlakrüekv llLLsjoppon llvrrvll-Vkk-?el26 kelnM L«Im V«sr:8»k:7v ch. 2 krigsr 8trs«o 2. Loks VsisvuilsvsstrsLsv. rrsioi, uöck »»««-!,,uisKSniI, vornehmsi« Auskuvruni;, diünitliol»« I'r^t«Injreu» unorrslolito pn-jevuicklalcaii. «r. SLS. Äikitl: Zur ReichStogSauslösung. 'ökeueste Drablberichtc Hösnächrichten? „Siegfried". MozaltvereinS- Konzert. Wagner. Straus; und Ennnn Destiini. ! Sonnabend, 15. Tezemver 1W6 Zur ReichstaaSarlflösima erläßt die „Nordd. Allg. Ztg." in einer Sonaerausgaüe solgendc yoitwffiziöw Kundgebung, die sich unter dem Eindrücke des de- deuisamen Augenblicks an den entscheidenden Stellen zu einem an dieser Stelle sonst ungewohnten rhetoiffcheu Schwünge er hebt: „Der Reichstag ist der Auflösung verfallen, weil seine Mehrheit den verbündete» Regierungen die Mittel zur Er- uillung einer nationalen 'Aiffgabe versagt hat. Lurch die Ab lehnung der für die Zukunft ^iidweslasrikas unerläßlichen Fordc- rungen ist die Stellung 'Deutschlands in der Well empfindlich getroffen. Sache des deutschen Volkes ist, daraus die Antwort zu g?bc». Schwer genug wiegt schon, was im nationalen Be sitzstände -Südwcsw'rika durch sich selbst bedeutet, Inas cs ge worden ist durch das Blut der ermordeten deutschen Männer und Frauen, durch die schweren, hingebungsvollen -iämpfe nnse- rer Truppen, durch die Leide» und den Heldentod so vieler Braven, und lvas es uns nach dem Urteil aller Kenner Wirt- - «Haiti ich noch werden kann. In dem Augenblick. Ivo über die Zukunft dieses io teuer erkauften Schutzgebietes günstigere Sterne aufoehen, d>e schon den Sochverttausigen siir unent behrlich erklärten Strcitkräfte willkürlich verweigern, heißt unter den gegenwärtigen Umständen, die kaum gesicherte Kolonie neuen Gefahren ausietzen und den Maßregeln zur endgültigen fruchtbringenden- Aneignung unseres iüdwestasrikani'chen Be sitzes von vornherein das Rückgrat zerbrechen Es handelt sich aber nicht bloß um Süöwenairiko. Ob wir dort durch- halten, ob wir mit zäher Ovserwilligkeit vorwärts gehen oder nach kaum, erreichter Beseitigung der größten Gefahr wieder ermatten, ist bei der heutigen politischen Gesamtlage uns selbst und unseren Mitbewerbern im überseeischen Wettkampfe zum Prüfstein dafür geworden, ob Deut chland sich c r y a u p t d e r E n t w i ck l u n g aus einem enrup ä- > schen Großstaat zurWcltmacht fähig i sr. Unter unseren Augen vollzieht sich von verschiedenen Seiten her ein kraftvolles Eingreisen auf noch nicht der Kultur erschlossenen eHebielen. Wir erleben als Zeitgenossen den Aufschwung des britischen, amerikanischen lind japanischen Imperialismus, Frankreich gründet ohne Zaudern und Knausern ein riesiges Kolonialreich in Afrika, und Deutschland soll nicht einmal in der eueraischen Behauptung und Verwertung des Erworbenen 'Schritt halten diin'cn? Jur die verbündeten Regierungen und »ür den Reichskanzler gab es in dieser Frage kein Markten und Paktieren. Ehe die Mehrheit den ablehnenden Be'chlu.ß fahre gegen die Mnderhcit, in der die Rechte, die Natioualliberalen und die bürgerliche Linke zusommenstanden, wachte Fürst Büloiv nochmals dos HauS aus die schwere» swwequenzen ausmerksam. Freimütig und fest erklärte er, das, hier »ich! ein Kamps zwischen dem parlamentarischen uno dem persönlichen Willen geführt weihe, sondern eine selbstverständliche Pflicht der verbündeten tkeflierungen nur eine» einfachen und geraden Weg weise. Denn „niemand drängt mich, niemand ''chiebt mich. Wenn Sic wollen, io haben Sic die.KrinS." Trotz des Ernstes diewr Ansage blieb die auS dem Zentrum und den Sozialdemokraten gestehende Mehrheit in dieser dem deutschen Volke an d as He rz und d i c N i er c n geh e »de n Sa ch e bei ihrer kleinlichen und verbitterten Ablehnung. Die Nation bat zu entscheiden, ob sie sich eine solche Vertretung ibrcr 'Interessen und ihres Ansehens gefallen lassen will." Die beiden iw der gestrigen Reichstags»tzung vom Prä- udenten verkündeten Abstimmungsergebnisse bdürien au' Grund der nachträglich oorgenommenen genaueren Zählung einer Be richtigung. Der Antrag Ablaß ist mit 175 gegen 171 Stimmen, also nur mit 4 Stimmen Mehrheit abgciehnt worden. Der Abgeordnete Dutzauer lToz.s hatte „versehentlich" zwei Zettel abgegeben. Bei der zweiten Abstimmniia über sie Regie rungsvorlage war ein gleiches „Versehen den Abgeordneten Stolle sSoz.j und MfKlsperger lHentr.l begegnet. Die genauen .Zählen stellen sich auf 1K8 tür. 177 gegen, 1 Stimmenthaltung. Die AuflösnngsvDtzder lautet: „Wir, Wilhelm von Gottes Gnaden, Deutscher Kaiser. König von Preußen u'w.. verordnen auf Grund des nach Artikel 24 der Verfassung vom Bnndesrate unter unserer Zustimmung gefaßten Beschlusses im Namen des Reiches, waS folgt: Der Reichstag wird hicrourcb aufgelöst. Urkiiudlick' unter unserer Höchst«genhniidiae» Unterschrift und beigedrucklem Kaiierlichen Insiegel. Gegeben Bücteburg, IN Dezember IstGl. Wilhelm, gg. o. Vülow." lieber den Zeitpunkt der Neuwahlen verlautet noch nichts Bestimmtes, doch nimmt man in parlamentarischen Kreisen an, daß sie im letzten Tritte! des Januars 1W7 erfolgen werden. Nach der Verfassung müssen die Neuwahlen spätestens om Montag, de» II. Februar, slattsindcii. Den Stimmiingoberichte» Berliner Blätter über die eni- sckcidendc Sitzung des Reichstages entnehmen wir folgende Stellen: „Da ist heute K'oiisliktslilft im i^aale. Man spürt «. Auf der Tribüne dränge» sich die Leute, die Journalisten stecken die Köpfe zusammen und tuscheln, und wieder und wieder hört man: Heut' oder nie. Drunten füllen sich schneller als sonst die Reihen, und bald ist das HauS besetzt, wie selten. Die Glocke des Präsidenten. Dann spricht einige Zeit Bernhard der Zahme, der Liebenswürdige, der — wie sollen wir in unserer bekannten Artigkeit ihn nennen.... Er spricht, das tönt aber etwas anders als früher. Aber wer merkt es-? Die Atino-phäre ist geladen, und der scharfe Akzent geht in der allgemeinen Spannung fast verloren. Und dann kommen die anderen, die Führer und Eiccroni der Parteien, die einen sach lich, die anderen nicht ohne der erregten Stimmung, der „Be deutung des Tages", Rechnung zu tragen. Man weiß es, als die Herren geendet haben, welches Schicksal den Regicrungs- Bvrlageu beschicden ist. Wird er'S wagen? fragt iciie einer den andern. Jetzt ge hl's um die Worscht. sagt ein Witzbold. Aber keiner lacht. Ja. er wagt'N Bülow lieht aus, noch mals richtet er einen Appell an die Reichsboten, nein, an daS Zentrum: „Wenn Sie die KrisiS haben wollen, i»ni, dann können Sie sic haben." Aus der Tribüne klatschen schüchtern einige Hände. Aber der ZentrumSmann bleibt unerbittlich, und die 'Abstimmung beginnt. Es ist warm hier oben aus der I o u r » a l i st e n t r i b ün e. Die Kollegen stehen aut den Zehenspitzen: den Mund geöffnet, starren sic hinab in den ichwnrzkarierten Saal. Ballestrem schwingt wieder die Glocke. Uns >ch lagen die Herzen fast im Doppel sch lag. Es ist wie em Wettrennen, man weiß, es bandelt, sich um ein paap Meter. Tie Erwartung steigt, die P>'">gen glühen, in den Augen spiegelt sich hohe Erregung, einer neigt sich über den andern, zur Muschel geformt suchen hundert Hnndc die Worte des Präsidenten auffusangen. Es stimmt: Die Von der Rcgicruiig vorgetrageneu Forderungen sind ahge'ehnt. Was zun? Seht, schon erbebt sich Büivw: „Ich habe dem Hause eine allerhöchste " Dröhnendes Händeklatschen und Bravo rufe von der Tribüne übertönen die weiteren Worte. Man hört nur noch: ..... Der Reichstag ist aufgelöst!" Und wiederdröhnt derBeisall, ichrillt dazwischen die Glocke des Präsidenten, hört man erregte Rilke aus dem Saale, schlürfende Füße. Kein Mensch sitzt, olles ist ausgestirungen, gestikuliert und ruft. Und denn ein dreimaliges Kaiserhoch. 2LaS der Präsident sprach, nur wenige haben cs gehört. Die Journalisten drängen zu den Türen, die erste Dro'chke unten ;u erreichen. Die „unbeteiligten" Zuschauer werten lange Blicke hinunter in daS Gcmnrmcl. Zu Gruppen vereinigt und heftig gestikulierend schreiten die Abgeordneten den Ausgängen zu oder stehen noch in erregter 'Unterhaltung da. Dann ichlictzt sich daS eine und andere clektrijchc Augc.I'linzelt noch einige mal mit den Wimpern und überläßt den Schatten tiefer Däm merung das Präsidium im hohen Hauie." — An anderer Stelle heißt cs: „Ein hochbedentsamer, vielleicht ein entscheiden der Tag. Endlich einmal em „Unannehmbar! aus dem Munde des verantwortlichen Leiters der Reichspolitik endlich einmal die Alternative: Biegen oder brechen! — Das Bild, das heute das Haus bietet, entstnicht der Bedeutung des Tages. Sind schon die Volksvertreter in kaum je gesehener Fülle erschie nen. so drängen sich oben die RegiernngSvertreter. Und in der vordersten Reihe rechts sitzen: der Reichskanzler, dir Staats sekretäre des Innern, des Äeußeren und der Finanzen, der preu ßische KriegSministcr und der Kolonialdirektor. In der allgemeinen nervösen Unruhe geht der Kommsisionsbencht Tr. Spahns ver loren. Sowie er geendet hat. meldet sich Fürst Bülow zum Wort, Ernst und schwer fallen seine Worte, allein rednerische.! Schmucke entsagend. Um >o tiefer ist der Eindruck vieler so nnei bittjich klaren Folgerung: Hier handelt es sich im Grunde »m dir ganze Existenz unserer Kolonien — da hört jede Nachgievigkcii ans — diese Kapirnlation nnlcrschreibr ich nicht! Tcnllicher tonn nicht dem schachernden Reichstage seine Auflösung angedroht werden — Herr Der»bürg spricht kräftig, selbstsicher, aber doch mit den Zeichen starker innerer Errrgung, Vielleicht wagt er sich niit seinen Ausdrücken wieder ein wenig ;u weit vor, aber die gnn-e Art, wie er den „Fall Roeren" abtut, wie er für die in ihrer Eure nngegrisscncn früheren Beamten Schmidt und Tietz eintrilt, ist prachtvoll. Was unter Stuebel passiert ist. sei eine Sache für sich, aber Herr Roeren habe es versucht, auch ihn selbst in die 'Affären hincinznziehen, und dagegen wehre er sich mit allen Kräften. Donnerndes Bravo und Händeklatschen begleiten wieder den Schluß seiner Rede." Nachstehend einige Prcßstimmcn: Die „Ärcuzzw." schreib!: „Unsere Freunde im Lande werden mit Begeisterung für unseren obersten Kriegsherrn und die verbündeten Fürsten io de» Wahlkampf ziehen, zu alle» L vier» und zu aller Ardest lsrxudtg bereit. Auch die Natwnallibcralen iverdeu, -o hoffen wir 'be stimmt, den inneren Parteistreit vergessen und Männer von echter nationaler Gesinnung wie bisher in den Reichstag schicken. Und säst will uns scheinen, als ob auch die Freisinnigen für die Ehre danken, mit dieser Dppo'iitio» gemein hm ge nannt zu werden. So »ehe» die Aussichten für die Rrnwqhilen günstig genug. Die Freude, daß endlich klare Verhältnisse ge lcha-is» werden können, «wird alle Arbeit -und alle Entsagung leicht machen. Ein frohes Glückauf für den Skamp?!" „Deutsche TagcSztg.": „Die Wahlparole, die durch Den Grund der Auffviung gegeben ist, hat cine-gewoi- tege, zugkräftige, nationale Bedeutung. Mer ob sie genügen wird, die Lässigen munter zu machen ? Man wird, wie wir vor kurzem schon andcuteten, noch eine o oder e Wahlparole wählen müssen, die dem Volke, wie es nun einmal ist, noch näher liegt, als die großen, hohen nationale,' Gedanken. Gewiß, diese Gedanken minien dem DyhLkamw durch'klingen. „Für das Reich, mr des Reiches Ebrc, nir de-- Rerches Neuland gegen diejenigen, welche die nationale Obre und Würde auis Sdicl setzten!" Das mutz die erste Ldstiug sein. Wir wollen uns wieder erinnern an die Üchoneii, d^, geisterten Zeiten, da wir unter dem frischen Eindrücke des neuen Lcut'chen Reiches standen. Vielleichr gibt diee Auflösung den lang ersehnten Anlaß, die großen nationalen ffzssich:--. punkte wieder in den Vordcrgruns z» ziehen. Aber aus die Dauer wird Die Nation nur ihre Ehre wahren 'können, wenn sie stark, kreistiy. lebensfähig ist: und DaS kann sie nur 'ffiu, wenn wir eine klare, kräftige -H e i m a t Svo l 11 i k. Mittel sra nd s>po i i t ik. Agrarpolitik treiben. Zu Der Parole: „Fiir des Reiches Größe und Ehre!" muß die andere irrten. „Für den Acker, für die Heimat, mr die ehr-iche Arbeit in StadrunsLa n d !" Bekennt sich Sie Regierung jetzt Me», rnckbalws und entschieden zu Micher Wir! chastspolitik, dann kann der "Wahckampf unstrcrsiiis inn einer gcwmeu Freiliste keit geführt werden, mag er ausgehen, wie er will!" — „Magglu Ztg.": „Auch im Hinblick aiff Die auswärtig e K o n st e lation 'cheint uns die Zeit der Neuwahl gut geirMen zu sein, Frankreich ist mit dem Vatikan -im stwiegszustanve. Der Ulrramvntanismus, der Dort ins Herz getroffen wird, .hat bei uns um so viel geringere Mach! zum siegreichen Widerstande, wenn es uns nur am nötigen Wagemut und an der vollen Stoßkraft nicht Mangel!. Wir wollen hinter dem 'stanzösi-chen Beispiel. das uns diesmal, > ein gutes Vorbild sein sollte, nicht -.urückstlei'ben." — Die ultramontaue „Germania": „Das Zentrum wird die Verantwortung für sein Verhalten allein tragen können Es hat nicht die Kolonie preisgeben wollen, sondern nur daraus bestanden, daß die Regie riing endlich den ernsten Willen betätige, der Geld- und Menschen- ver'ehwendimg ein Ziel zu setzen Cs kann lo nicht welker geben mit der Geldverschwendung, »nd die Wähler werden hoffentlich Verständnis haben für die Parole: Endlich eine gesunde Finanz- Politik." — „Von. Zt g.": „Es geht wie ein Gefühl der Be Kunst und Wissenschaft. f-*Wochcn-Svielplan der Königs. Hosthcater Dwcrnhaus. Sonntag: „Oberon." !7 Uhr.f Montag: „Moloch." t? Uhr.s Dienstag: Zn ermäßigten Preisen: „Hansel und Gretel." sti Uhr.j Mittwoch: „HoismannS Erzählungen." Uhr.) Donnerstag: „Der Freiiebütz." l'I>8 Uhr.) Frei tag: 3. -Sinfonie-Konzert, Serie E s? Uhr.s Sonnabend: .Tvnnhäwer." (7 Ubr.) Sonntag 123.1: Zn ermäßigten Preiien: „Hansel und Gretel." t6 Uhr.i Montag: l24.): Geschlossen. — Schauspielhaus. Sonntag: Neu einstudiert: „Doktor Kkausff <Vz8 Ubr.) Montag: „Der Kompagnon." PF« Uhr.) Dienstag: „So pp ho." l 'I8 Uhr.s Mittwoch: „Die versunkene Glocke." Ubr.) Dvniierstag: Für die MontaaS-'Abonnenten des 24 Dezember: „Doktor Klaus." I'„3 Ubr.) -zreitag: „DaS vierte Gebot." l>/.8 Uürck Sonnabend: „Herodcs und Mari- a»ne." fßx8 Uhr.) Sonntag l'23 ): Für die Dienstags- Abonnenten des W. Dezember: „Der Widerspenstigen Zähmung." i>F8 Uhr.) Montag lTt.j: Geschlossen. -s* Mitteilung aus dem Bureau der Königlichen Hoi- th e a t er. I m O> pernhause wird Montags den 17. Dez., dir musikalische Ttzagödic .Moloch" von Mar Schillings zum ersten Male wiederholt. Der Komponist hat für diese Am- siHrung, der er beiwohnen wird, das Werk teilweise gekürzt und aogeändert. Der Vorverkauf zur zweiten „Moloch--Auf führung beginnt Sonntag, den 16. Dezember, vormittags tM Uhr,.an der Tageskasse des OpcrnbaU'cs. — Die Erstauf- Wrung deS Weihnachtsmärchens „Dornröschen" im «chauspielhauie findet nicht, wie angekünüigt, am 1. Weih- nachtsseiertaae, sondern, erst am 2- Weihnachtsselertagc, Mstt- wach, den 26. Dezember, nachmittag ' H3 Uhr. statt. Der Vor verkäufen den beiden ersten Vorstellungen des Märchens be ginnt ohne Borvcrkaufsgcbübr bereits Sonntag, den 16. Dez,, an der Kasse des Schauspielhauses. f* Sönigl. Hosovrr. „Siegfried" Air sind es gewohnt, den Nwelnngen-Ning mit unserer eigenen Besetzung ,n einer Vollendung der Aufführung zu höre», die mit jedem sogenannten Festspiele, sei es in Bavrenth, München oder andeiwärks, getrost in Konkurrenz irrte» kann. Diesmal sollte die Vorstellung des «Siegfried", allerdii^s psr korov majeure-, einen Kwbepiinkt in dem Gastspiele des König!. Bayrischen Kammersängers Hern, Knote von München finden. Herr Knote wird, ganz besonders von der Villa Wahnfried aus, gerühmt als der erste mid einzige Dar» steiler des Siegfried, dem das Seltenste und Höchste gelungen: die jugendliche, knabenhaste Heldengestalt init einer vollendeten Verbindung echter Narurwnhrheit und kunslleriicher Idealität genial zu verkörpern. Man durste demnach schon etwas Außer gewöhnliches erwarten, und in der Tat sind die nicht leicht ge wannten Erwartungen in der Hauptsache auch restlos erfüllt worden. Schon rein äußerlich darf Herr Knote als der aus menschlich gedachten Göttern endlich zum wirklich vermenschlichten Helden Gewordene gelten: Groß und heroisch in der Erscheinung, natürlich und ohne irden Beigeschmack von Affektati"n in der Gestik und Mimik des knabenhait gedachten Siegfried, fesselt er nnZ in der Darstellung, namentlich auch m der gänzlich absichiSloS «cheinenden Ausgestal tung der Figur vom kindlichen Siegfried zum erwachenden Helden. Dahin gehören vor allem die Szenen im zweiten Alle und der Ausbruch »ach dem Walkürenfrlsen. Es sind Idealbilder, die Herr .Knote unS hier lehen läßt, vollendete Darstellungen, die kaum nbcrbolrn werden können. 'Auch mnsikalisch steht er ans gleicher Höhe. Er verfügt über einen iin Timbre reine», echten Helden- tenvr. der, »ikisteilich geschult, im lvinchen wie im heroischen Ansdruck spielend leicht pariert, und über eine Auffassung, an der die höchsten Anfardernnaen sich erfüllen. So hat er gestern vor auSverkauftem Hause alle restlos befriedigt, sonderlich nbengscht hat er wohl aber nicht. Ten» eigentlich haben wir nichts gehört, was wir in Dresden, was wir an Bnrngns Sieg fried istcht auch hätte». Man darf sogar behaupten, ohne die großartigen Qualitäten des Gastes im geringsten zu 'chmälern, daß Bnrrian rei» gesanglich i» einigen Momenten noch weitaus intensiver zu wirken versteht, als Knote, so z. V. im Sehmiede- licd, in dem Ausrufe: „So schneidet Sirgsrieds Schwert" und tn de» Szenen mit dem Waldvogel. Die glänzenden, leuchtenden and strahlenden Lichter, die Bnrrian solchen Höchstpnnkten anfletzt. haben wir gestern einigermaßen vermißt. Mag sein, daß es bei Herrn Knote nicht unwesentlich mit an der nicht ganz freie» seinem gewobntrn Vortrage nicht völlig entsprechenden rhythmischen Beivegungssieiheit lag Es schien mitunter, als ob er andere Tempi, andere Anialganialivnrn zwischen Szene »nd Orchester gewohnt sei, als ob er unter dem Zwange von etwas Fremdem stehe. Mit anderen Worten: der Aufführung fehlte v. Schuch. Damit ioll nicht gesagt sein, daß Herr Kapellmeister M a la t a die Vorstellung nicht anerkennenswert sicher und ziivcrlensig geführl habe, daß er nicht Herr der Situation gewesen sei. Im Gegen teil, bewahrte er sich auch hier wieder als ganz trefflicher Dirigent. Das aber, ivas wir unter p. Schuchs Leitung hören, das vollen dete Eingehen aus die kleinste, scheinbar imbeventendstr Intention der Darsteller, der bewundernswert festgehaltene Kontakt zwischen Bühne und Orchester, das und anderes war nicht in dem Maße fühlbar, wie eS gerade bei diesem Anlässe wünschenswert hätte sei» müssen. Dadurch mag manches Interessante, für den Gast vielleicht höchst wichtige Moment nicht zum vollen 'Ausdruck gekommen und in dem Embarras des vom Dirigenten zu bswäl ligenden rein Technischen nntergegangen sein. Wie gesagt, solche Vorstellungen schreien fönnkich nach o. Schuch, und, mag sie ein anderer noch so grtt führen, das. was wir unter ihm gewohnt sind, ist es eben nicht. Nicht nur für de» Hörer, sonder» namentlich auch für die Darsteller und das Orchester. Die Vorstellungen, in der. ivie gewohnt, die Damen Wittich. v. Ehavanne, Wedrkind «Brünnhilde, Erda, Waldbogek), die Herren Perron, Rüdiger. Plnschke und RninS (Wotan, Mime. Alberich, Jnsiier) mrtwsikte», gab zu neuen kritisch«» Bcmerkimgcn keinen Anlaß. ü. 8< -f* Mozart-Vereiil. M!t etwas -ganz Apartem wartete, der VLozart-Verein in seinem gestrigen bollbesuasien Konzcri — dem zweiten dieses Winters und dem 36 seit Bestehen des Vereins — auf: mit einer bis in alle Einzelhciicn getreue! Rekonstrukiion eines.Kammermiisikabcnds zu den Zeiten unsi-re'. Urgroßväter. Wie man etwa am Hmc Friedrichs des Großen in Sanssouci oder der Maria Theresia in der Wiener Hoibu-. ' in Kniehose und buntem Frack, in Reisrock und Pudcrperückw mit Gambe und ^ isl-i ck amaro. mit Geig-- und sicmbaln musiziert haben mag, — so ivurde eS gestern wieder einmal vor den Anacn und Ohren der entzückten Hörer aisi dem durch grüne Wände umschlossenen und durch Rvkokomöbcl „historisch" hcrauSflaffierten Podium des VercinshaussoalcS lebendig — eine vortreffliche Idee in vortrefflicher Durchführung! War schon, der Anblick der slilgelrcu kostümierten Damen und Herren der .,Deutschen Vereinigung für alte Musik" München) ein höchst anmutiger. !o war doch für den Musiker noch ungleich wert- voller die stil- und klanggetrene Wiederbelebung alter guter
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