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- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-12-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19061209025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906120902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906120902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-12
- Tag 1906-12-09
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Monat
1906-12
-
Jahr
1906
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"8-Z i-- —* Ean den mente» Geichastsleuten sehr wtükouwlener T c in p c r a t u r - U ms ch l a g hat sich plötzlich eingestellt. Heule morgen zeigt; daS Thermometer in der -^staht ziemlich 5 Arad Kälte. Vielfach waren die Zensier gefroren. Die ersten Eisblumen in diesem Winter, freilich fehlt ans den Fluren noch dre schützende Schneedecke. Aus de» »och in Arbeit be- kindlichen Bauten mutzte infolge des Frostes beute morgen die Maurerarbeit rüden. —* A« Donnerstag und Freitag wurde der Entwurf der Ordnung der Wettzrritztnlfperrei, - Geuofienschast unter Leitung de- Kommissars von der von den Interessenten ri»g-.--etztr» Taliperrenkommisswn durchberatrn. Die Verhandlungen führte» zu vollkommener Utbrreinstiinniilng. Besonder» besiiedtgt, die Erläuterung de» Garantiegesetzes vom 27 April 1906. wonach der StaatSnSkuS die etwaigen Fehlbeträge an den Verziiisuna»- und Ttlgnng-sumnien für dir »ufzuuehmende Genostruschaft-auleihe 8>.t Jahre lang vorschußweise zahlt, wenn ein EinbritSsiitz von nur 75 Pfg für die BeitragSeinheit erhoben wird. Die Rnckwblung der Staat-Vorschüsse blaucht st-ätesten» erst nach erfolgter Tilgung der Anleihe ,u geschehen. Da mit der erfolgten Tilgung der An leihe die Jahresausgabe der Genossenschaft sich ui» 400 Gä) Ml. ermäßigt. wird die etwaige Rückzahlung der StaatSvo,schütze ohne Schwierigkeit möglich sein. Aus den Mitteilungen des KomiiiissarS war zu entnehmen, dag die Berhandlungen mit ve» Wideripiechem abgeichlossrn sind, zurzeit »och die Grund,ätze und das Beitrags- Verzeichnis einer Berichtigung und Umrechnung unterzogen wer de». und spätestens im Frühjahr 1907 die erneute öffentliche Aus legung des BeitragSverzeichnisseS zu erwarten steht. —* Ter Reichsderbaud gegen die Sozialdemokratie hielt gestern abend im „Tivoli" eine öffentliche Ber'ammluna ab, a der Generalleutnant z. D- d. Liebert. der ehemalige Gouver neur von Ostasrika, über das Thema: „Welchen Ratzen haben Mittelstand und Arbeiter von einer narkeir Flotte und vom Kolonialbesitz?" Tie Ver-animlung war leider nur recht schwach besucht. Exzellenz o. Liebert sprach die Hoisnuna aus. daß der Re-chsoerband hier in Dresden eine starke Position gewinnen nerve. da doch der Zustand, der durch die letzte Reichstagswahl n Lachsen gelckiaffen wurde, kaum aus die Tauer erträglich sei. Er habe sich die Ausgabe gestellt, die beiden Gegenstände seines ghemas recht volkstümlich Larzusiellen. Ter Redner wies darauf !in. daß die Teuischen schon einmal ein seesahrendes Volk gc- ne-en und erst allmählich wieder zum Kontineiiialoolk er- -arri >eicn. Tie Hansa sei am Mangel eines politischen Hinter- .'>u<es lm Reiche zu gründe gegangen. Ter westsalsiche Frieden näi'c uns mit der LoSirennung der Riederlande vorn Reiche die Mündungen der großen Ströme und die besten Häsen an dcr Norv-ec genommen. Leiidem sei unsi-r Volksleben in wirrichait- .cher Beziehung traurig dahingesiechi. Treuua! wurden >m lg. Jahrhundert unsere Küste» für allen Handel gesperrt: '848—49, 1864 und 1870. Tiest Lvcrrungen habe man natür- 7ck> nicht so schlimm empfunden, wie mau ne heute empsinoeu ti urde. da wir mittlerweile ein Neber'eehaudcl treibendes Volk .-«worden seien. Hätten wir 1870 der stäiichsi-cheu Flaue wrder- nreben und uniercffeils die französischen Hä-en sperren tönneu, jo wäre der Krieg nui der Lcksiacbt von LCdau zu Ende- gewesen. denn die Republik hätte wohl Armeen aus der Erde wmpseri. aber wicht sie de wanne» können tRuse: -Lehr richtig! Braools ^Mittlerweile seien wir aber in den Besitz der zweit größten Handelsflotte der Welk gekommen, linier Iliu-atz mit dem Auslande ist auf 16 Milliarden Mark gemogen, davon gehe» 'ür 8 Milliarden Mark Waren hinaus, vier müssen irgend einen Lchutz erfahren Deshalb in jeder e.nzelue A-'-euer und Hand werker an dem Nutzen einer Flotte, die diesen Lchutz gewährt, beieiligt. iRuse: Braools Ter Redner führte iodann eine Reibe von Talsachen vvr. die wie dem durch Heer und Flotte gesicherten Frieden verdanken. Dazu gehören: der Umstand, daß wir als cinzigeZstation der Weit keuie Analphabeten haben, die Abnahme der Lterblichkeit von 30 auf 20 per Tausend infolge der GeiundheiiSmaßregelii. die Abnahme der sogenannten Proletarierkrankbeii. Ser Littigeii'chwttidiucbl, die wir nament- lich der Krankenversicherung verdanken. Tahin gehöre weiter die Abnahme der Ausioaiideruua, die aus Vermehrung der Arbeitsgelegenheiten zuriickziisühren iei. die Zunahme des Tkleiichverbrauches, vor allein auch die Ltc-gerung der Löhne, die wiederum mit der Vermehrung der Arbeiisaelcge^heit zu- wmmenbänge. Das sei besonders auch durch ausländi'che Urteile »estgestellk. Weiter sei eine Wohltat des Friedens vor allem die soziale Gesetzgebung. Tie,e mächtige Hebung sei nur mög lich gewesen durch die Llärke unseres Heer.-s und unserer Floite. Mit Beifall wurde sine kleine Londeritandredc über die histo risch gewordene Lteuerknauiere- der Teusicbe» ausgenommen. Eingehend erläutcrie der Redner daraus die Notwendigkeit der Erbauung großer Lehme und widerlegte die sozialdemokratischen Anschauungen, daß wir für Flotte und Heer höhere Ausgaben hätten als andere Ltaaten, und daß dieie Ausgaben unproduk tive seien. In den Kolonien beuche der Reichtum der anderen Volker be'onders darin, daß in ihnen große Massen von Farbigen siir die Mutterländer arbeiten. Tie Kolonien dien ten zuerst zur Ausnahme der Auswanderung, sodann nir Be- 'chaming der Rohprodukte und Kolonialwaren, die das Mutter- 'and brauche. Er Kreme dabei in instruktiver Weise auch die Frage der Baummollbe-chassciiig. die nur geregelt werden kann, venu wir -n uniersn Kolonien einen Teil der von uns benötig- -cn Baumwolle beichanen können. -Auch ihr den Äb-atz unserer Fndusiricvrodukte würden un'ere Kolonien von Wichtigkeit werden. Tie Nennung des Namens Ternburg in d-e-'em Zu- ammenbange wurde mit stüruiiscbein Bsi-all und Bravo be- -riißi. Ein Ausruf zum Kampie s>ir den nationalen Gedanken 'chloß den Vorerag, dem anhaltender, herzlicher Beifall folgte. Eine Debatte von Belang entspann sich in der darauf sre>- g^eoenen Tiskujsion nicht. -- Das städtische Bolksbad Annenstratze 37 bleibt von Montag, den 10.. bis Freitag, den 14. Dezember, wegen vor:unehmeiiver Baulichkeiten geschlossen. —* T er Bürgerverein der Hi e u - und Anton- uadt lVorsitzender Herr Ltadtrat Leutemanns hat an die Generaldirektion der König!. Lachs. Ltaatseisenbahnen eine Engabc gerichtet, die sich mit Verbesserungen der Zugs- verhält»,-« «ui de« Ans dem Inhalte L«*^ingabe ist u. a. hervorzuheden: lätzl sich nicht leiwnen, da», unsere Neusiadt aUgemei» als Borstadt von Dresden betrachtet wird, eine wenig e> zuDreAden-Neustadt bejchästiat. liche ein nur . erfreu- auf dem lerer nur arken und in An- von Jahr zu Jahr >vaatzenden verkehr, und ferner m «»- betracht, daß der gesamt« Stadtteil rechts der Elbe nahezu eine Sechstel Million Köpfe zählt, ist e» unbedingt nöNg, daß die auf dem Bahnhof« «inlautenden Züge einen etwa8 längeren Ausentlxilt. al» dies bisher der Fall fbei vielen Züge« beträgt derselbe fahrplanmäßig nur 2 Minutknf haben. Bei dieser so kurz bemessenen Zeit ist es ostmals nicht möglich, sich «inen einigermaßen bequemen Sitzplatz auszuwahlen, und ein unan genehmes Hasten und Dräygcn sängt auf dem Bahnhofe an. Es wäre daher im allgemeinen Interesse sehr wünschenswert, wenn die Generaldirektion der Königl. Sachs. S-taatseisenbahnen einem berechtigten Verlangen der beteiligten Kreije nachgeben wollte, indem sie die AuienthaltSzeiten der Schneilziiae min- auf 4—d Minuten dürfte wohl mit wieder auszugleichen lein. — Ein weiterer Uebelstand defreht dgrin, daß alle Wagen schon aur dem .Aauotbakubose aeössnei werde» und jeder Favr- wollke. inoem j»e sie Auieiilyailszeilen oer bestens auf 3. diejenige der Personenzüge aus seslsetzen würde. Die kurze Zektdlsserenz dü> Leichtigkeit aus irgend eine andere Weise wied lein. — Ein weiterer Uebelstand besteht dgrin, da schon auf dem Hauptbahnhofe geösfnei werde» un! . . , gast den ihm am geeignetsten erichettienden Platz einnehmen kan». Die Folge davon ist. daß die in Neustadt Einsteigendeu fast sämtliche Abteile mehr oder weniger dicht besetzt oorsinden. Wenn man allein reist, stört dies ja weniger. Anders '.legt die Sache jedoch, wenn man mit Familie oder Bekannten zu- sammensttzen will. Es berührt dann oft recht unangenehm, wenn man. nach einem leeren Abteil vergeblich juchend, von einem Wagen zum anderen laust und schließlich doch noch ge- trennt fahren muß. Sicher dürfte es sich leicht ermöglichen lassen, daß die Züge vom Hauptbabnhofe aus, wenn auch nicht direkte Lurchganaswagen nach Nord- und Westdeutschland, wohl aber zmn mindesten jo weit leere Wagen mit sich führen, als die Züge von hier ans direkt fahren, also nach Leipzig, Berlin und Görlitz, oder doch eine entsprechende Anzabl leerer Abteile haben. Letztere müßten vorher verschlossen werden und durch Schilder besonders gekennzeichnet sein. Wünschenswert ist es aber auch, wenn leere Abteile sich in den Durch- ^angswagen für die in Neustadt einsteigenden Fahrgäste be fänden, damit nicht, wie es sich tatsächlich oft notig macht. Neu- Itädter Familien gezwungen sind, erst nach dem Hauptbabnhose zu fahren, »m dort bereits ihre Plätze einnehmen zu müssen." — Tic Eingabe ist von säst allen Bürger-, Bezirks- und Haus- bcsitzervereinen des gesamten Stadtteils rechts der Elbe unter- zeichnet. —* In der MonatSversammlung des M i l i t ä r v e r e i n s .„Kaiserliche M gr > » e" hielt am 4. Dezember Tr. O. Nuof'er. Assistent am Königs. Ethnographischen Muwum. einen iitteressanien Bortrag über „Teutzch-Sanioa". Ter Vortragende -childerte in cinstündiger Ansprache die Vorzüge der Perle der Liid>ee-In.scln und deren Einwohner, beginnend mit einer Tar- itellung Ser Bodciilbeschcrfseicheii und des vorzüglichen trvpi'chen Kiimas. Er erinnerte weiter an den großen Orkan, der am 16. und 17. Marz 1889 die Inseln verwüstete, wobei auch die deutschen Kriene'schEse ..Adler" und „Eber" ihren Untergang fanden Eines anwesende» und geretteten Angehörigen des „Adler". Kamerad G. TraiWäiei. acboclite man dabei noch besonders. Eine Reibe vortrof'licher Lichtbilder, von der Firma Winkler dargestellt. erhöhten die Eindrücke. Blonderer Tank und Beifall belohnten am Schluß der Äusfülhrunge» den Vortragende». —* Vor einigen Tagen konnte Herr Prokurist Julius Müller aus eine oicrz-.gjäbrigc Tätigkeit bei der Firma Johannes Paßier, Buch- und Stenidruckcrei. Kloslergctzse 5. zurückblicken. —* Tie Wcik> nachtsmesse der DresdnerKiinst- g e n o s s e »s ch a st, Lchösscrgasse 4, 2.. die dieses Jahr beson ders stark beschickt worden ist, ist heute eröffnet worden. —* Polizcibericht, 8. Dezember. Am 5. d. M- ist mit Hilfe der hiestgcn Kriminalpolizei in Iohanngeorgenstadt ein lljährigcr Schreiber selige nommen worden, der im Bureau eines hiesigen Ncästsanwalts mehrere Einbrüche ver übt hat. Außerdem bat er hier einige Wohngenossen um kleinere Geldbeträge bestohlen. — Anfang November dieses Jahres sind von einer unbekannten Frauensperson bei einem hiesigen Trödelhändler ein jchivarzcs Tamentuckjgcketk mit grünem Futter und eine Bolero-Jacke mit rosa Futter zum Kauie anqeboten und zurückgelassen worden. Tie Lachen, die möglicherweise von einem Diebstähle herrührcn, können in. der Kriminalabteilnng sLchießgasse 7. 1.. Zimmer 29> an- Zeichen werden. — Wie gestern berichtet wurde, hat sich am Donnerstag abend zwischen Dresden und Klotzsche aut Stadt gebiet eine unbekannte Frauensperson vom Eisenvähnzuge iider fahren lassen. Obgleich der Leichnam vollkommen zerfahren ivar^ ist es der Kriminalabteilung mit Hilfe des hier eingeführten Fingerabdruckverfahrens gelungen, die Pcrion der Unoeka,inten in einer früoer hier wohnhaft gewesenen 53 Jahre alten Arbeiterin fcstzustellen. — In der Wiisdbusfcr Vorstadt stürzte sich am Freilag vormittag ein« an Wahn- Vorstellungen leidende, seit Jahre» kranke Kanfmannsehesrau in mittlerem Lebensalter aus einem Fenster des dritten Ge schosses in den Hos hinab, wobei sie so schwer verletzt wurde, daß an ihrem Aufkommen gezweiselt wird.. Es erfolgte sogleich ihre Ueberfnhrung ^mittelst städtischen Unfallwagens nach dem Friedrichstädter Stadlkrankenhanse. — Hcuie früh gegen 3 Uhr verunglückte auf dem Güterbahnhose ein Wagen rücker dadurch tödlich, daß er beim Rangieren zwischen die Puffer geriet. — Ter laut gestrigem Polizeiberichte am TonnerStag in einer Striesencr Fabrik verunglückte Maurer ist am Freitag nachmittag im Iohannstädter Stadtkrankenhause verstorben. Erhellte u. a. die Wirbelsäule aebrachen — Wegen vtrsnchten Tätschle, atz ist gestern in Vorstadt Eotta ejn Mjähriger. au» Payern aebürllger Brauergehilse sestaenammen worden. Er bat lm Dunkeln und in der Annahme, seine Geliebte vor sich.zu haben, die Waffe gegen eine in dem selben Hanse wohnhafte Frau gerichtet, glücklicherweise, ohne diese zu treffen. .> 7 . . - —* Seil Monlag ak>«nd tvird hier «m 14 Jahr« alte» Schul. Mädchen. Schristsetzertzlochter. verazitzt. Das Mädchen dürste aus Furcht vor Strafe den Tob m der Elb« aesucht haben. Iekleidet ist eS mit dunkler Tuchjacke, hellgrauem Kock. >chn»arj«n Strümpfen und Schnürschuhen. Haar und Augen sind von dunster Farbe. —* Der PrivaluS Mar Grnnewald in Meißen wurde gestern obend in seiner Wohnung tot im Bette ausgesunden hatte dem Leben hetz 86 ^iahre alten M hl. Der Tod soll bereits Z aunes der Nacht zum swrbene war früher viel in^ der Oe^ent/ichkeit tätig und häl sich um manches Fest verdient gemacht. — Eine in Leipzig kürzlich abgrhaltene Versammlung von Maschinen,abrikanlen beschäftigt« sich mit einem von den Aellesten der Berliner Kaufmannschaft auf Ersuchen eines Bcr- liner Gerichtes abgegebenen Äulachtep über ^Schutzvor- richtungen zur Verhütung von Unfällen an Maschinen." >Das Gutachten ging dahin, baß neue Ma- 'chiiiep mit sämtlichen Schutzvorrichtungen zur Verhütung von Unfällen zu liefern leien, andernfalls könne der Lieferant für einen Unfall, der auf den Mangel von Schutzvorrichtungen zurückzusühren fei. haftbar gemacht werben, vou -inem Der- sammlungsteilnehmer würbe darauf hingowiefen. dach tatsächlich lfeS./»n dem naen den Verletzten verurteilt habe. -Obgleich eine gaetzlich« Best-immuny. wonach ein Mafchinenfabrikant die Maischinen mit allen nötigen -Schutzvorrichtungen an den Käufer zu liefern habe nicht existiere, habe der betreffende Lieferant des Fleisch-Wolfes ein vbliegenbes Urteil bisher nicht erstreiten können. Der ge- richtlichen Austastung in dieser Frage wurde cntgegenycha'lien. daß ein Maschinensabrikan« gar nicht in der Lage fei. die Maschinen vor der Ablieferung mit allen Schutzvorrichtungen zu versehen. Von den Reoifionsbeamlen der Berufsgenosten- scha-ften befichligt,. ein jeder nur die -Betriebe seines Bezirkes, und während der eine Belriebsreoifor in -einem Bchivkc die Anbringung dieser oder jener Schutzvorrichtung an einer Ma schine anordne. l^alte ein Kollege in einem anderen Bezirke wieder aiidere. Schutzvorrichtungen an derselben Maschine», acitlung für zweckmäßig. Ta jede Einheitlichkeit nach dieser Richtung fehlt, auch gesetzlich« Beftimmunae» darüber nicht existieren, sei es zu weitgehend, von dem Maischinenfabrikanten zu verlangen, neue Machinen io zur Ablieseruna zu bringen, daß sie hiusichilich der Schutzvorrichtungen allen Wünschen ent- sprächen. -Die Versaniniluiig hielt aus diesen Gründen das Ginackilen der eingangs erwähnten Körperschaft fn- nicht zu- trestenv. Es wurde dem Wun'che Ausdruck gegeben, daß der Verband der Metalliiidustriellen Lic->e Angelcgeichest weiter verfolgen möge. Aus den amtlichen Bekanntmachungen. Handeltrcgister. Lingelmgen wurde: die Firma Friedrick, Fischer in Dresden und als Inhaber der Kaufmann Friedlich August Fischer in Dresden: — das; die von der Firma Dresdner Mol kerei Gebrüder Pfund in Dresden an Julius Ernst Arthur Walt her erteil» -Prokura erloschen ist und daß die Bestimmung, daß der Prokurist Earl Bernhard Kanßauge die Firma nur gemeinsam mit dem Prokuristen Julius Ernst Artdur Walther vertreten darf, autz aehoben worden ilt: — daß die Firma L. (tzrotzmann in Dresden Prokura erteilt hat dem Kaufmann Karl Johann St« yer in Dresden. Giiterrechisrcgistcr. Eingetragen wurde: daß der Slüachlmeistrr Emil Max Pflücke hier, Rai,uu»d<iraße 6, das Recht seiner Flau Anna Pflücke ged Andrä, innerhalb ihres häuslichen Mikungskreises seine Ge schälte für ch» zu besorgen und ihn zu vertreten, ausgeschlossen hat. Konkurse. Zahlung-etnsirll»»««» u. s. w. Im Dresdner Amtsgerichisbezrrk: lieber das Vermögen der Schnitt- und Wottwarenkündlerm Anna L> i « n e r hier, Schandauer Straß« 1«, iü das Konkursverscihren eröffnet und Herr Hausmann Alirrd Eanzlec hi«, Pir naische Straße 3». zum KouklirSverwaUer ernannt worden. Zwangsversteigerungen. Im Dresdner Amtsgerichts- bezirk sollen zwangsweise versteigert werden : das im Ärundbuche kür das vorm. Mu»l,lvalstadlgcr>chi Dresden Bla» Ü207 aus die Name» der Baugewerkc» Karl Hermann Bartbel und Karl Au»ust Schade als Kesellschafter ,u ungeteilter Hand eingetragene Grundstück am SO. Jan.. oonmttaaS ' «lv Uhr. Das Grundstück iit nach dem Flurbuch« N.7 Ar groß, aui 8l ova M. geschätzt, besteht aus einem unvollendeten Wohngebäude. Hoi und Gartenland und liegt m Dresoen-A., ander Helmbold- straße: — das tm Grundbuch« für das voim. König!. Stndtaerüht Dresden Blatt 37 aus den Namen des Schankwirts Georg Richard Otto Elaus in Dresden «ingetraaene Gr»nd-inck a», 1. Februar, vormittag« ' ,lü Ubr. Das Grundstück ist nach dem Flurbuch« 1.6 Ar gioß und aus 96 2llO M. geschätzt, betteln aus einem eingebauten Vorderwobnbaus Mit Anbau, Hof, Garten. Markise »iw zwei Holzschuppen und liegt in Dresden. Schäserstra » r 1 4. Nach Mitteilung des gerichtlichen Bausachverstän digen find das Wohngebäude und der Anbau tm Erdgeschoß zum Teil für Schankwnlschattsbelricb bauernd «liigerichtet. Die diesem Betriebe gegen wärtig bienenden Gegenstände, deren Iiibehärcigenschast nicht iestitebt. lind gesonrert aus N7ö M geschätzt; — da« »n Grundbuch« sür Kadi» Blatt 591 aut den Namen der Marte Wübelmtn« venv. P o k> l e ged. Schneider in Dresden-Kavttz eingetragene Grundstück am ». Februar, vor mittags ' ,10 Uhr. Das Grundstück ist nach dem Flurbuch« S.S Ar groß und auf 2r 9b» M. geschätzt. Es bssteht auS «inem Wohngebäude mit H»s> raum und Garten und liegt in Dresden-Kams. Baudisstnftratze l7; — das im Grundbuche für Trachau Blatt 535 auf den Namen der Frida Marie verehrt. Fora er geb. Kluge in Dresden eingetragene Grundstück am 8. Februar, vormittags » Uhr. Das Giundstück ist nach dem Flurbuch« 13,6 Ar groß und auf 61 3SV M. geschätzt, besteht au« Wohnbau«. -einen Bestrebungen eine Fortsetzung im nächsten Jahre folge» laßt und das begonnene hehre Weil dann auch vollendet. Tic Ec'olgr könne» nicht ausbleiben." Die Schlacht der Zukunft. (Das Buch eines deutschen Offiziers 1 Ein eigenartiges Buch erscheint in diesen Tagen bei Mittler u. Sohn in Berlin: „Tic Schlacht der Zukunft" von Hoppenstedt. Major und Bataillonskoinniaiideur im Füsilier- Regiment Nr. 40, ein Werk, das eine viertägige Schlacht an- ichaalich schildert, wie sie nach den Erfahrungen der letzten Kriege und mit Rücksicht auf die gegenwärtig geltenden tak tischen Anschauungen sich in oer Wirklichkeit abspielen könnte. Ter Tiicl des Buches bedarf, wie der Verfasser ,elbst bemerkt, dc'ngeno einer Erklärung, fast einer Rechtfertigung. Tenn er könnte den Glauben erwecken, als sollte hell,eheri,ch vor- aiiLhcstimmi werden, mann, wo und wie sich jenes große Trama al'spicleir würde, das die Völker Europas seil Jahrzehnten so -orgsam einstiidiercn. Ter Schrift Hoppenstedts fehlt aber icdcr vo!il>-che Hinlergeoanke. Er läßt wohl in seinem Buche Frankreich und Teutschland msteinander ringen, aber er wollte in jein-er Schrift, die auch militärische Laien interessieren dürste, die bilden und drüben gepflegten taktischen Anschauungen in angewandter Weise ins Treffen führen, nicht die Staaten. Als strategischen Rahmen stellt der Verfasser die Annahme aus, >0» Armeen bei Kriegsbeginn von Elsaß-Lochringen daß die deut'ch inki auü in Frankreich eingedrungen sind. Eine französische Armee ist ebenfalls offensiv durch Belgien i» Deutschland cinmarschicrt, hat den Rhein zwischen Bonn und Remagen überschritten, nach Köln und Kable Attenkirchen den rnng sie aus der ... Deutscherseits ver-'ammelt sich zum Schutze der Festung eine Armee bei Wiesbaden. Aus dem erdachten Gange der Schlacht geben wir nur einige fesselnde Episoden wieder, aus denen klar wird, daß es dem Autor in erster Linie darum zu tun war, das Modernste -n der KriegSführung zu beachten und besten Nutzanwendung auf di« Draxit !n fiktiven Lchlachtenbilde »u erproben. Nicht immer kommen die heute herrschenden Gedanken über das „Neueste, Allerneueste" in der Kriegsführung gut weg. Aber der Verfasser weiß sehr wohl zu unterscheiden zwischen dem. was ein Zukunslskrieg als gut und nützlich erweisen kann, und jenem, was am grünen Tische hhpothetisch als Vadcmecum erforscht worden ist. Aeußerst anschaulich wird z. B. ein Artillcriekampf ge schildert, den der Verfasser in einen Wald verlegt: „Es ist 12 Uhr 30 Min., und noch immer 'st der Arsiirler Wald das Ziel der 4. Division. Vorsichtig und unmerklich wird von un sichtbaren Händen, einen Zweig an den anderen reihend^ an dem Darmweg in der Ariurter Schlucht eine künstliche Hecke gezogen, und auch einige himder» Meter nördlich regt cs sich actchästig. Nun plötzlich donnert es in der schmalen Wald schlucht, Schlag auf Schlag krepiert eine Brisanzgranate nach der anderen. Bäume und Aeste krachen, splittern und fallen, Trichter werden aufgeworfen rnd spritzen Steine, Wurzeln und Erde nach allen Seiten hin, dazwilchen wirbeln men-sch- liche Gliedmaße», und giftige (Hase verpesten die Lust. Zwei französische Geschütze vollbringen dies Werk. Nur zwei Minuten dauert ihr Schnellfeuer, dann hört es ebenso plötzlich auf, wie es begonnen, und tvährend noch der Ranch von M kre- vierten Gcschosten über der Lahn und dem Waldsaum lagert, wälzt sich in wilder Jagd ein Knäuel von Menschen die Schlucht hinunter, Ma'chinengewchre und Pontons mit sich schleppend. Ta pseisl's scharf über die Waldecke hinweg, sechs Schrapnells bohren sich in die Lahn, den Bahnkörper und die Mühle ein und krepieren, aus Richtung Villmar aber tönt ein mächtiger Knall herüber. Nach sünfzeyn Sekunden eine zweite Lalve, und nördlich der Mühle bilden sich kleine Rauchwölkchen, aus denen sich wie ans einer Gießkanne 2000 Kugeln loslösen. Noch immer zu kurz, aber die Bravsten der Sturmkolonne laufen weiter, und der dritte Schrapnellhagel, mit derjelben Sa-nß- weite abgegeben, fällt daher mitten in den locker gewordenen Hausen hinein und bringt ihn zur Streck«. Nur ein kleiner Rest findet hinter den Schtuchtkulisten und den Trümmern der Mühle Schutz vor dem mächtigen Feuer der Nachlese hal tenden 10 Zentimeter-Kanonen, die auch die liegengevliebenen Ponton» in Wracks verwandeln, lieber die Batterie von Dill- mar ist wieder der Vorhana aekallen. 2n und beiderseits Arsurt sinh die Borirnppen der 4. Division glücklicher gewesen. In kleinen und kleinsten Gruppen sich vorstehlend, niemals «izr lohnendes Ziel bietend, dem unterstützenderi Feuer ihrer Artillerie sich anpassend, sind allmählich beträchtliche Abteilungen in dem kleinen massiv gebauten Orte zusammengeslossen. Jeder Hohlweg,Jede Verliesung. jedes Gebüsch, ist angeküllt von Leuten, sie das -Signal zum Sturm erwarten. Im Ort bilden sich SturmkoloiittLn. sind Gcniesoldaten, Insanteriesavpeure fieberhaft beschäftigt, aus Hölzern, Hausgerät, Reisigbündeln und Fässern Flöße zusammenziistelleii. Tie Jä sich unter dem Truck des auf ihnen lastenden im allgemeinen still. Nur wenn sich ein grüß« taucht hier und da wohl eine Gruppe, ein Halbzu'a aus der chwiiioet izc eilken sich die acwaltigen Eisenmassen auf den vcrhäl cngbegrenzten Raum nieder, im Großen das Bild der Ver wüstung wiederholend, das die beiden Geschütze der Mühle gegenüber geschaffen haben. Jetzt sind es durchweg Vollaeschoste. die den Äaldbvden aufwühlen, die Bäume zum Stürzen orinaen, die Testungen des Schützengrabens durchschlagen, diesen moß- legen und mit Aeste» und Zweigen besäen. Gewaltig wirken auch die Rrisanzgranatcn durch ihre Zerstörungskrast, giftigen Gase und durch das iicrvencrschütternde Getös«, Nach viertel- ständiger Beschießung tränkt Iäqcrblut reichlich den Waldboden, retten sichdie Nebervleibscl der Waldrandbesatzuna in den Süd teil des Waldstückes, oder finden bei den Maschinengewehren einen vom Artilleriefeuer unberührt bleibenden Zufluchtsort" Wie die Franzosen den Uebergang über die Lahn stirriereri. ist Gegenstand eines besonders spaniicnden Kapitels: „Saum hat die französische Artillerie ihr Feuer entfaltet, so donnert es auch auf der ganzen Linie, und die Höhen hüllen sich im Nu in Nailch. Aber was macht'», die französischen Geschütze find bereit» eingeschossen und stehen unverrückbar fest. Telephonisch hat der deutsche Artilleriekommandeur da» Feuer verteilt. Die Viertelstunde, die der französisch« Artilleriekommandeur sich au»^>edun^en Hot. ist verstrichen. Seine Batterien wechseln ihr Ziel enden ihre Drisanzarawlteo .» da» r>en Wechsel« AKaNK«»«»».
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