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** Lentzre «nter sich. Aus Newpork wird berichtet: Die Märe Caruso nimmt rein Ende und »eitiot immer neue Sen» sänoncn. Nun sind die beiden rivalisierenden Tenöre. Caruiso. der .-Star" Conrieds, «und Bonci. die „areat attraotioa" Hann mersi« ins Isür sein neues Overnunterneh-men. in Konflikt geraten, und es isi nicht unwahrscheinlich. bah neu« Gerichtsverhandlungen wegen Beleidigung «der Brrleumbung neuen Gcisprächitzswff licksern werden. In der Morld" wurde nämlich eine siabcldepezche aus Mailand publiziert, die die Sondermoral, die die «rohen Tenöre doch anscheinend für sich in An'vruch nehmen, kennzeichnen will und aus der Bergangen- heit BonciS ollerüand Senfalionclles zutage fördert. Bonci. der verheiratet und Vater Pveier Kinder ist, hätte in Florenz die Tochter eines sesir angesehenen Bankier-, dessen Galstifreund- schaft er genoß. entführt und nach einen, Monat verlassen. Bonci erklärt nun entrWtet. dah die Aiirgradunadieiser Ge- schichte, die die Einzelheiten vülli« entstellt, eine Machination von Carusos Freunden sei. zu dein sfwccke, die öffentliche Auk- meEamkrit von dem 4lffcnyaus-Skanbal obzulenken. Caruso hingegen bestreitet energisch, dah er direkt oder indirekt an dem Angriff «egen seinen Rivalen beteiligt sei. Bonci ist natürlich inzwischen interviewt worden. ,-Es ist pewik eine sensationelle Geschichte." so lieh er sich vernehmen: „aber sie ist unwlahr. Es ist «ine Liebesgeschichte von echter '(uneigung: ganz Iialien weih das. Folgendes isi paslsiert: Ich rannte das Mädchen zwei Jahre. Der einzige Schatten einer Begründung des Vorwurfes, dah ich die GvsilsreuMchasi der Eltern mißbraucht hatte, isi der, da« ich die Familie osi besuchte. Das Mädchen war rasend in n>ich verliebt. Ach «alb ihr feine Hoffnung. Wie konnte ich das auch, mit Weib und Familie? Aber das ist nun einmal dos Schicksal eines Künstlers, der Mchm erwirbt, dah die Frauen immer bereit find, ihn mit .Färtlichkeilen zu über,schütten. Wir wollen nicht lachen. Jenes Miädchen sühlte eine echte Nei gung zu mir. eine lnxchre Liebe: daran kann kein .'-Weisel sein: aber sic «war hoffnungslos. Das Mädchen und die Eltern muhten, dah ich verheiratet »vor. Ich habe sie nicht entführt Sie folgte mir von Ort zu Ort. Es lat mir leid: aber was sollte ich machen? Ich reiste in die Sclidveiz. Sie folgte mir. Ich blieb einen Monat: sie auch. Sollte ich immer weiter stieben, weil ein Mädchen in der gleichen Stadt sein wollte, weil ein unzurechnungsfähiges Mädchen mich verfolgte? Immer unterwegs sein! -VH, nc>! Als ich zur Nübne zurückkchrte, brachte man mir große «Ovationen. Das Volk verstand, dah ich kein Unrecht getan hatte. 'Schlimunsiensalls war «8 ein« Privatangelegenheit, keine öffentliche. Sie sollte meine soziale Stellung ,n Amerika nicht berühren." " Sie wartet nicht Die Fachzeitschrift ./Der deutsche Stenograph" berichtet: In Owensborongl,. einer kleinen Stadt in Kentucky. Wurde jüngst ein interessanter Straspeozeb verhandelt, und es schien, als ob die Debatten bis in die tiefe Nacht hinein dauern würden. Plötzlich erhob sich aber die Gecichtsitenographin. die ichon längere Zeit unruhig aus die Uhr geblickt hatte, und sagte höflich, aber bestimmt: „Ich möchte den hohen Gerichtshof darauf aufmerksam machen, dah eS w Uhr vorüber ist; da nun meine Elekliische um 10>/» Uhr fährt, muh ich jetzt aufbörrn und nach Hause eilen!" Der Richter, der ob dieser energischen Er klärung ein wenig konsterniert war, dachte einige Augenblicke nach, und nach einer kurzen, leise geführten Beratung mit dem Staats anwalt erwiderte er der junge» Dame: „Mein Fräulein, die Ver handlung wird nicht mehr lange dauern. Das Gericht stellt Ihnen aber in jedem Falle einen Wagen zur Verfügung, der Sie nach beendeter Sitzung nach Hause bringen kann! -- „Ich ver zichte auf den Wagen," entgegnet« sehr von oben herab die Steno graphin. „Außerdem bi» ich müde. Um diese Zeit liege ich sonst schon längst im Bett; ich muh also sofort nach .Hause gehen." — „Wenn «S so ist, so wird die weitere Verhandlung auf morgen früh 8 Ukr vertagt!" enviderte der Richter, indem er von seinem Platze aufstand. Die Nein« Stenogravhin aber sagte kurz „Gute Nacht!" und war schon draußen, bevor der Kadi daS letzte Wort gesprochen hatte: sie durfte ja ihre Elektrische nicht verpassen! ** Ein unerwartetes Konzert. Es war, so erzählt ein Leser der „Tägl. Rund sch.", im Jahre 1830. In Lma sProvinz Posen) stehen aus dem Marktplätze die schwarzen Husaren mit ihrem Trompeterkorps aufmarschiert. Sie erwarten den General zur Inspektion und natürlich viel Publikum wartet mit. Hinter der Front geht langsam „Garibaldi". Er schaut io den Himmel und klopft an seine Dose. WLr kannte Garibaldi nicht in Lissa? War er doch „maitro civ plaisir" nicht allein bei kleinen .Hochzeiten und Taufen, sondern in allen Zivil- und namentlich Militärkneipcn sehr beliebt. Er wird auch sofort angerusen: „Garibaldi, mir 'ne Pris e!" Das Wort wirkt wie ein Echo. Jeder Unteroffizier will eine Prise haben, doch er, der sonst so Gutmütige, verweigert entschieden diese Stärkung. So kommt er zum Trompelcrtorps. Hier ist er allen bekannt. „Garibaldi, mir 'ne Prise!" rufen ihm alle Schellente zu. Aber auch hier zögert er: „Exzellenz kann gleich kommen", und dabei lugt er um die Ecke, bis er den General Wrang«! mit Stab kommen sieht. „Na. wenn Ihr's durchaus haben wollt", und doinit reicht -er. vom Stabstrompeter ansangend, allen di« volle Dose. — Gleich daraus wird „Stillaestanden!" komman- diert- der General sprengt an: der Stabstrompcter hebt den Stock: die Musik setzt ein. — Ha, was ist denn das? Trarata — Hatschi—Trara—Hatschi. — Schrecklich! Exzellenz stutzt. Alle blicke» verwundert auf die Trompeter, deren immer stärker her- vortrctendeS „Hatschi keine Musik mehr auskommen. läßt. Der Oberst, rot vor Wut, schreit nach dem Stabstrompeter, der auch bald mit den tollsten Gestchtszuckungen vor dem Kommandeur hält. „Was ist das?! Seid Ihr verrückt geworden?!" ,Lu Befehl — Hatzi — Herr Oberst — Hatzi — Hatschi -der ber Garibaldi —." Dieser Name klärte den Oberst sofort auf. „Exzellenz," wandte er sich an den General, „ein Spaßmacher vai sich erfrecht, kurz vor Ihrem Eintreffen den Leuten Schnee- bergcr als Tabaksprise zu geben." — Stumm und ohne eine Miene zu verziehen, saß während dieser Aufführung Wrongel im Sattel. Jetzt dreht er sich zur Musik herum: Dasganze Trompeterkorps dort in die Ecke zum Aus- niesen!" Da sa'h nun mein Vater, als Apothekerlchrling, aus nächster Nähe die Wirkung seiner Ware. Ungefähr zehn Minuten dauerte dieses Niesckonzert unter steigernder Er heiterung des Publikums. „Garibaldi" ließ sich lange nicht sehen, und als dies endlich öffentlich geschah, kam er aus seinem Bette, worin er die Folgen seiner Strafe ausgeheilt hatte. LSeibtiachtSbücher. X Im Berlage von L«vy L Müller in Stuttgart find folgende «np- kchlenSwertr Jugendlchristeii erschienen: „Dummerchen." Eine Sr- - iblung für >ung und alt von Dono Schumacher. Mt« einein Titelbild. «Preis eleg. aed. M. 8.) Ein neue« Buch von Tony Schumacher ist für ibr« nach tausenden zählenden Verehrer immer «in Ereignis. Im „Dum merchen" führt sie un« ein von der oberflächlichen Mutter und der doch- inütigen älteren Schweller nicht für voll angclclienc« Kind vor, das bei treuer Pflichterfüllung und steter Hilfsbereitschaft em mehr innerlichk« Leben führt und daher für dumm gehalten wird. AIS jedoch dir in glänzenden Verhältnissen lebende Familie »löblich verarmt, da nt Dummerchen die etnitae, di« nicht den Koos verliert, sondern ersolgreich den Kampf mit den widrigen Verhältnissen ausntmmt und so durch Tatkraft und Liebe den Ihrigen «ine kräftige Stüde wird. — „Ltrtenbannrl und andere Geschichten." Sechzehn Erzählungen für di» Fugend von Frida Schanz. Mit vier farbigen Vollbildern und zahlreichen Trzttllustrationen. (Preis eleg. aed. M. 1.) keine ausregenden, mit grober Effekthascherei auS- gearbeitrten Vorgänge sind e«, di« hier dargestellt werden, wildern vlvcho- logisch fein entwickelte Szenen au« dem Letzen unserer Kleinen, sei es, daß e« sich um «ln unverstandenes Kinderber» handelt („Htrtendannel") oder um di« Folgen verhängnisvoller Charaktereigenschaften („Großmutter läßt grüßen". „Der Ehrenplatz", „Das Fahrrad") oder um originelle Züge aus dein Seelenleben der lieben Kleine» („Kamm - Molch und Ringelnatter". „Die Kreinserpartte", „Ich will" re.). — „Was ich in einem Han« erzählte." Dreißig Kinderaeschichten von Maina-Henck-Fensen. Buch schmuck von P. Ernst. (Preis eleg. geb. M. 30 Im Gegensatz ,u den landläufigen Märchendikdlungen, die manches KindeS Phantasie zu starr erregen und ihm vieliach «in« ganz falsch« Vorstellung vom Leben und un- richtlge RcLlsbcgrifse geben, bat die seinsimiige Verfasserin «in Buch ge- schaffen. da« da« Kind in da« wirklich, Leben emsübrt. Zwar werden auch hier Wunder «rzäbll. aber Wunder, di« die Nalur biete«, groß und gewaltig genug, das Staunen der Kinderhrrzen zu erregen, nicht in einem fabel haften Lande, sondern in Wald und Feld, im elterlichen Leim und Vesten nächster Umgebung. Nirgend« wird über dal Fassungsvermögen der Kin der htnauSgegangen. — „Am stillen Herd in Winterszeit." Ge schichten für jung und alt von G Genemer. Buchschmuck von Theodor Vartb. (Preis «leg geb. M. S.bv.) „Am stillen Herd m Winter«,eil" mit sccnem heimeligen, zum Nachdenken und Grübele verleitenden st»über sind diese itessinnigen Märchen und Geschichten eulstanden. Ihren Kern bilden L«b«»Smabrb-iten und -Ersahrungen. Seelkiistimmungen, Vorgänge in der Tief« de« Mensche,iherzenü, menschlich« Schwächen, ernst« Lebensschäden, auch wobl «in Stückchen Weltanschauung, also lauter Themen, die zum Nachdenken anreqen und manches «brnchm,. Lebensweisheit im Herten auf- S°rtfr»«t« Astz» »tchßr Seit«. LLMIIMV 86HlkM ll icoi,, sxons. llvichiMEiei' 7 88-1688 818^888 7 Wsüinsckls-Qssclisnks ESILI-dilM IIWVMirzcMVW MVNMW U0V88N88 80HIA1IM 1 LI088IM8 MsElM iv Oolck unck 8jlber ü deutscher uwi kranrösiseder Avisier 8H-888V-188K ! I?8Ik(8 ^,8O88M8M io reichster Lusrrabl i (Zvbrsueds- unck Iwxusartikvl tz ^6888 r NE108 c' 81001(8 unä 8MIM8 7 811868880888 LI0688 li Ksriünsn Stores. Vitraem, Lsttäseksv, Lalbskrss, LetirüeLnLQäs unä LedöidsuMlLvöü emfieblt billigst S»» SlltU'Iiai'il V»aisenliansstr»«!,« 2V. ? " Asnr IN» Vrvtorr»-8»I«i,. Läusrä V088 illr »Iik dillißl, »»1 Mtttiills Bkellui»vbrs-8osvdollllo «lilplsiil«: kletzmIirlW- mi<! Ke>'ii8ltziii-/i§rtmii-8iiitr«n, »Uv Uar»v n»«1 laoe« -Kndvlt«-, -itueleutea-, IIans-, Ja««!- oncl tili lstsvUo cki« UvsolimvvItvoUnIva unö oeovntei» vow vlolaolintvii louristevstock di» ru cken tkelunlvii Lliantasivstkclcvn mit echtem «Solei n. 8tlder rusiullwvuxestellt, in allen krsislafien von 75 ä an, ru 1, 2, 3, 4, 5 bis 80 ülaric. 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