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- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-12-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19061206026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906120602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906120602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-12
- Tag 1906-12-06
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Monat
1906-12
-
Jahr
1906
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DKKI Vlatt wird dm Lesern von Dre«dm «ad Umgebung am Lage vorher bereit» al» Abend-2l«sgabe gugestellt. wäsirend eS die Post-Monnente, am Morgen m einer Gejamtanrgabe erhalte» verugsgedM: «^Eraan»»»-E« ^ u.na «chnälst« 8>>n»om, »ur« unser« ßiü» <»»«« und «nv»». »u L«m- «ck M-ntaaen m»r «inmav «ei eimualt«« Sulckvum, bunt bte »ick»«t, <»bne«tsnll,klb,. im«u«. W» «U «unvrntende« Lulcdlaa«. »>-»druck aller »Nftel u. Ordinal. «Metlunam nur »nt deulltider vuell«u»n««t« t.Lre«», R<udr "i 1»M>« «ackilckiuNa« Hxn-rar- autiriich« dtnden unLeruckN»t>«U «ainillnot« wert«» »M «ckdauatrt. r»I,,ra»»-»Sr«tt«: 1850 Druck und Verlag von Liepsch L Reichardt m Dresden. ^nreigen-cM Umiakime von Ankündiauna«» bis nc>ckmiila,t r Udr Lvnv- und keikttaaL nur Äturiemnabe » vo ll dis '/«> Utir T ie UvaltlaeBruub- «eile <co » Lilbeiv ro Pt-. Au Kindiaunuen aut der Pnvanette Zelle «Vt«.: die 2>oalti,eZelle aizsTeri teile b0 PI« , olS Linciccaudt Zelle kV Pta. An blumaer« tzon»- u»d Feiertage» i walliae Ärund.elle so Pfg,. aut Prwatteile ev Pta. rtvatlige Zelle aut Tertteile und a!« lLingelandi so Pta, Auswärtige Aut» träge nur gegen BolausdkzalllunL Lelegdiüller kolren w Ptcrimg«. Fernsprecher: Slr. U und Aw» Hairptgeschastsstelle: Marien ktrSS. 8o!il!e Is5ekenuk»-vn a«n»u gspntltt uerck eugutiart. «u «n«etz»nnt »oetetlbittvn f'ruluun. Lustsv Zmv 1 stz /Vlooi trstnssse 1 ssd RR-» Lciee »40tiigZuNannsdr". RN^W lViocies-ns Ukii-ksNsn Op,er» tUvubsIten - Solick» ss-drlkuta von 3 di» L0V ltsietz. t?FL L!v!««ul» Drnhtberichte, Hoknachilchteii, Europäische Fahrvlankonst-rriiz. Französ. Aerzke in Deutschland Auslassungen t FL lätztztzFi A»»« »>»)RWs vblrssti. Cb'inenccailS, „Der Bibliothekar" Licdernbenv Ltlli Lehmann. VoltSsiiigakadenile. Wtohltäligkeitstoncert, ! ^t'rltrkr «V» I »ckHffRD» Neueste Drahtmelvnnaen vom 5. Dezember. DaS Exftof« SlelirentlialS. Budapest, Der „Pcster Lloyd" bespricht daS Expose -es Ministers des Aeußeren und sagt, Aehrcnthal habe die enge Freundschaft und die Genieinlamkeil großer Interessen Mischen Deutschland und Oesterreich - Ungarn betont. Mau würde vergebens daran zu rütteln suchen, Auch habe sich die heftige Agitation gegen das Bündnis längst abgeschwächt, da auch die Mianzgcgner. sosern sie nicht direkt Friedens>cinde find, zweifellos uberzeugt sind, daß das Bündnis nicht nur Deutschland und Oesterreich, sondern der ganzen konservativen Politik zu gute komme. Bezüglich Serbiens meint das Matt, die politischen Beziehungen zu Serbien könnten nur insosern als normal betrachtet werden, als es Oesterreich - Ungarn absolut gleichgültig sein könne, ob Serbien ihm politisch gut oder schlecht gesinnt sei. Aber aus die Erzielung normaler wirtschaftlicher Verhältnisse sei nachdrücklich hinzuwirken. Wien. Die Blätter besprechen in sympathischer Weise daS gestrige Expos« des Ministers v, Aehreiithal. Das „Fremdenb I att" weist daraus hin: Der Minister habe gezeigt, daß die Grundzüge der Politik stabil seien, jene Grund- züge. die Schritt für Stritt aus dem Bündnisse mit Deutsch land herooraegangen seien. Aehrcnthal habe den großen Wert der guten Beziehungen zu Deutschland, Italien und Rußland hervoraehoben. — Die „Neue 'Freie Presse" bezeichnet das erste Erscheinen des neuen Ministers als ein nach jeder Richtung befriedigendes. Die auswärtige Politik Aehrentbals bleioe in den alten Gleisen, den Gleisen der Kontinuität. — Das 'Neue Wiener Tagebl." bezeichnet das Auftreten des Ministers als in jeder Richtung glücklich, Baron Aehreuthals Exposä zeichne sich durch siene gewinnende Einenschast aus. die man daS diplomatische Ebenmaß nennen müsse. Es spreche aus seinen Worten die klare Erkenntnis der einem österrcichnch- ungarischen Minister des Aeußeren gestellten Ausgaben. Als friedlich und ruhig bezeichnet das Blatt das Expose des neuen Minister-. - Die -Zeit" hebt die wohltuende Offenheit des Exposes bervor. In ähnlichem >sinne äußern sich auch die anderwl Blätter. Zur Lase i« Rnstkand. VeterSbura. Die „Strana" meldet: Die Untcrsllchlings- kammission in der Angelegenheit Gurko-Lidval habe be reits festgestellt, der Gehilfe des Ministers des Innern habe weit früher, als die Presse es meldete, gewußt, daß Lidval den von ihm eingegangenen Verpflichtungen nicht Nachkomme. Er Hobe aber sowohl seinen Mitarbeitern als auch dem Minister. ^ . Arbeiten angewiesenen Betrages von 1600 000 Petersburg. Tie erste Planarveri'ammlung «des Zentralkomitees der Partei der sricd'lichcn Er neuerung bat «ine Resolution gesoßt, in der unter Bezug nahme aus die Einschränkungen der Tätigkeit der oppositionellen Parteien, aus die VeroLdnung bezüglich der Beteiligung van Beamten an Parteien, die sonstigen Erläuterungen zum Wahl- gq'etz und die gesetzgeberische Tätigkeit der Regierung ohne Doma ausgesi'chrt wird, dah diese Gcketzverletzung seitens der Regierung die Wirren vermchre und das Gaseklichkeitsgesühl in der Bevölkrruna, sowie das Vertrauen zur Negierung er- schüttere. Die Beobachtung der Gesetze durch die Staatsgewalt sei ein« unerläßliche Bedingung zur Beruhigung des Landes, Petersburg, Der Gehilfe des Stadtlcilauffehcrs S ch e r ern et ew, der nach dem Pogrom in Bialttstok von dort nach hier versetzt worden war, wurde heute vormittag in der Fontanka von einem Arbeiter tödlich verwundet. Der Täter erschoß sich hieraus selbst. Riga. Eine unter Vorsitz des Gouverneurs tagende Kommission hat einen von der livländischen Ritterschaft aus- gearbeiteten Entwurf über die landschaftliche Selb st- Verwaltung angenommen. Aus Grund dieser Entwurfes finden die Wahlen zur Hreisiemstwo in drei Kurien statt, Charkow, In Mariapol wurde eine Sozialdemo kraten gehörige Druckerei mit einer großen Zahl soeben gedruckter Proklamationen entdeckt. Tambow, Der Polizei gelang es, durch VerkMuna von 18 Revolutionäre» und Be>chlag»ahi»c ihres Schrisl- wechiels und ihrer Massen die hiesige Kampforganisativii auf- zulvjen. Berlin, sPriv.-Tel.s Die Bndgctkonimission war bereits zg heute vormittag cinberusen, um über die kolonia - Icn N ach l r a g se I a I s zu verhandeln. Nach den freilich nicht bastuumteii Mitteilungen dcS Staatssekretärs Irciherrn von Stengel wird man aus eine Nachjorderung von etwa 60 Millionen rechnen müssen, wovon ctiva die Hülste aus die Jahre I!M und 1005 und 30 Millionen aus das lausende Jahr lallen dürsten. Berlin, lPriv.-Tel.s Der vielgenannte Raubmörder Heniitg ist heute morgen s/h8 Uhr durch den Scharsrichter Zictsch aus Breslau aus dem Gerichtshöfe der Strafanstalt Plötzcnsce hin gerichtet worden, Hcnnig, der vorgestern von Moabit nach Plötzcnsic überführt wurde, zeigte bis zu seinem Todessange keine Neue und legte kein Geständnis ab. Als er die Mitteilung erhielt, daß das Urteil vollzogen werde, war er im Augenblick niedergeschlagen, faßte sich aber schnell und begann sosort gin neues Gesuch um Wiederaufnahme des 'Verfahrens zu schreiben. Der Gerichtshof trat noch am Abend zusammen, um über das Gesuch zu entscheiden, und nach ein- gebender Beratung wurde um 8 Uhr abends das Gesuch ob- gelehut. Hennig verbrachte die letzte Nacht in größter Unruhe und spielte den wilden Mann. Nur mit Mühe gelang es, ihn zum Nichtplatze zu bringen, wohin ihn die Gerichlsbcamten förmlich schleifen mußten. Berlin. sPrio.-Tcl.s In der Nähe des Schlesischen Babnhoss fuhr heute mittag ein Zug in eine St recken- arbeiterkolonne und tötete drei Arbeiter, während einer schwer verletzt wurde. Die Arbeiter konnten wegen des herrschenden Nebels den Zug nicht sehen: auch den Zugbcamten blieben die Arbeiter unsichtbar, bis der Zug in die Kolonne hineingefahren war. Das Unglück ereignete sich auf der Strecke zwischen Bahnhof Warschauer Brücke und Schlesischer Bahnhof. Köln, Der Rhein ist fortwährend im Steigende- griffen. Seit gestern vormittag ist er um mehr als 20 Zenti meter gestiegen, so daß die Rheinhöhe jetzt -j- 2,22 Meter be trägt. London. sPriv.-Tel.s Nach einer Meldung aus Lissabon entgingen der König von Portugal, sowie der Kron- vrinz bei einer Wildschweinjagd mit knapper Not dem Tode, Sie tagten mit einer Anzahl Herren in der Nähe von Arroaches, als die gehetzten Eber plötzlich einen heiligen Angriff auf die Jäger machten. Des Königs Picrd wurde unter ihm getötet, der König selbst kam jedoch ohne Schaden davon. Der Kron prinz entging ebenfalls wie durch ein Wunder einem gewalt samen Tode. Marquis Telerra und Gras Demalina wurden ernstlich verwundet. Drei Treiber wurden getötet. Newyork. Ein Telegramm aus Elision (Arizonas meldet, daß durch einen Dammbruch etwa die Halste der Stadt zcrstört und 18 Personen ums Leben gekommen seien. vertliches und Sächsisches. Dresden. 6 Dezember. —* Se. Majestät der König begab sich heute früh, einer Iaadkiiiladimg des König!, .Kaimneiheii» Fleiberr» v. Burgk Ivlge leistend, im Automobil nach Schönseld bei Großenhain und kehrt heule nachiiiiilag hierher zurück. —' Die Prinzessinnen Leopoldine und Marie von Rati - bor, Prinzessin Cmaliiie von Lobkowitz, Erbprinz Vimenz von Wi nd is ch - G rä tz . O b c rst m a r l ch a l l G ra s V i tz - thum V. Eckstädt, Graf lind Gräfin Einsiedel- Relbersdois, Gras Heibert Einsiedel. Gras Dohnn Schlachte»- see, Gras LnzanSky und Iw.» v, Heudcbrand - Slorchncsl trafen hier ei» und »ahmen im „Europäischen Hos" Wohnung —* Prinzessin Eliiabctb Bariatinsku, Gra> und Gräfin M altzoss aus Ti. Petersburg und P r i » z H e i ii r i ch von S ch ö n b u rg -W a l d e n b u i g nciien hier ei» und nahmen im „Hoie! Bellevue" Wohnung. —* Tem vormaligen Tiicktor der 27, Bezirksichulr iu Vor stadt Pieschen Karl M ackaIsch ist aus Ansatz seines Uebertcill? in den Ruhestand daS Rilteikreuz 2. Klasse des Verdienstordens verliehen worden. —* Sein 25jähriges Ticiistjublläum als Beamter der Stad! Dresden beging am I, d, M, der eckte Ratskasseurevisor Herr Arthur Artzt, An Ralsslelle beglückwünschte ihn der Herr Oberviicgeniiei'ler Geheimer Finaiizrat Beutler wie auch Herr Bürgermeister Lenpolv »iiter ehrenden Worten der Aneikemiiing seiner Tätigkeit, Ten Reigen der Äliickwünscl,enden eröffnet«,' der vom Indilar niit begrün»?!? Gesangverein der städtiicheii Beamten unter Leitung icines Liedermeisters dcS Herrn Lehrers Weiß durch Darbringung eines Ständchens und daran schlossen sich sowohl in der Wohnung als auch im Amte zahlreiche Gratulanten und schriftliche Glückwünsche für den allgemein beliebten Jubilar, —* AuS der Summe, die der im Februar 1005 verstorbene Geh, Kommeizienrat E a r l E s ch e b a ch in seinem Testament zu Unlecstützlliige» a» Arme und zu Ehclstbescheruiigen ausgesetzt hat. sind auch in dinem Jahre vielen Hilfsbedürftigen durch Verniitt lang des Amlkiiamtes U » terst ü tzungcn zngeflossen. Außer dem ist aus diesem Vermäcklnis vor tveuigen Tagen eine bedeu tende Summe zu Weilmachlsbescheruiigen an eine große Anzahl Anstalten und Wohltäligkeilsvereine verteilt worden, —* Europäische Fahrplankonscrcnz. Nachdem bereits am 3. und 4, Dezember Vorverhandlungen stattaemnden hatten, sind heute im hiesigen städtischen Ausstellunzstzebäude 247 Vertreter von IW Elienbahnvenvaitungen und 16 Dampfichinahrts- Gcsellschaflcn zur Beratung des Sommersahrplans 1907 zu- sammenaetrcten. Unter dreien Verwaltungen befinden grch 9 belgische. 1 bulgarische, 8 dänische, 49 deutsche, 6 sranzösijchr, 4 englische. 6 rtalicustche, 1 luxemburgische^ 4 niederländische, 2 norwegische, 25 österreichische, 3 portugiesilche svertreten durch den hiesigen portugiesischen Konsul Herrn Scheller), 1 rumä nische, 10 russische. 10 schwedische, 10 schweizerische, 1 scichische, 2 spanische, 2 türkische und 9 ungarische. Die Zcchl der Anträge zur Tasesaroming ist außergewöhnlich groß: ye umfaßt 348 Bc- ratungspiinktc. Die GeschöstSsühriing liegt in den Händen unserer sächsischen Staatsbahnvcrwaltung, Als Vertreter der beteiligten Negierungen waren onweiend: vom Reichs-Eijen- bahnamt in Berlin Wirk!. Geh, Obcrbaurat v, Miiani; vom preußischen Ministerium der ösfeutlichcn Arbeiten Geb. Ober- lxuirar Breusing und Geb, Baurat Ianensch: vom österreichi- 'chcn Eisenbabn - Ministerium Regicrungsral v, Statzer; vom ungarischen Handelsministerium Miinstcrial-Sekrionsrat Scep- kez: vonr italienischen Ministerium der ösientlichcn Arbeiten Ingenieur Victor de Bcnedctti: vom sron-ösischcu'Ministerium der osscntlichen Arbeiten. Posten und Telegraphen Ingenieur Henriot, 6stock ckos lllinc^: vom russischen Ministerium der Eisenbahnen und des Verkehre Wirk!, StaatLrat Ingenieur Galizinski: vom Aufsichtsrate der niederländischen Eisenbahnen Kitz van Hcyninaen: vom schweizerischen Bundesrate Direktor Winkler: vom sächsischen Finanzministerium Geh, Finanzroi Dr, Otto, Als Vertreter der Gcneraldireltion der sächsüchen Staatseisenbahnen wohnten den Verhandlungen bei: General direktor v, Kircbbach, Geh, Finanzrat Gasierslädt, Vorstand der Verkehrs-Abteilung. Obcrsinanzrat Dr, Pfotenhauer, Trans- Portdirektor Bahmänn, Finanzassestor Hossmann und eine An zahl andere Beamte. — Tic Hauptverhandlung wurde uui 11 Uhr vormittags durch eine Bcgrüßuiiasamprachc vom Generaldirektor v. Kircbbach eröffnet. A!s Ort der näch sten Fahrplmikoickcrenz zur Bcratunfl des Winterdienstes 1907/08 wurde aus Einladung der englischen Eisinbabnocr Wallungen einstimmig London und als Zeitpunkt der 12, und 18, Juni 1907 gewählt. Hieran schlossen sich loeitere Gruppen- vcrhandlungcn. dir voraussichtlich morgen nachmittag beendet Kunst und Wissenschaft. 1* Mitteilung auS dem Bureau der Königlichen Har th e a t e r. Im OPeinhause findet, wie becetts angekimdigt, Sonnabend, den 8. Dezembet. die Uraussühruiig der imisiknlischeu Tragödie „Molo kd" von Max Schillings in Gegenwart deS Komponisten statt. Die Besetzung des Werkes ist die folgende: Hlram — Herr Scheldemaniel. König — Herr Perron, Teilt — Herr v. Barg. Wolk — Herr Plaschke. Velleda — Frl. v. Eba- vann«, Thcoda — Frau Krull, Krieger — Herr Kraemer, Junger Mann — Herr Büttel. ß* Kiinigl. Echaus-ielhau«. MoierS nBibliothrkar" ist einer der besten Schwänke dieses geschickten und lustigen Tascheu- spikserS. Nur eins stört an dem Stücke: das ganz unmahr- schetnltche Enaland, in daS der Autor die Handlung velpflaiizt hat. Die Schuldhaft, die wir auS Dickens Romanen kennen, ist doch wobt längst abaeschafst, und der Zweikampf gilt dem nwdemen gebildeten Engländer als eine überwundene Barbarei. Im „Bibliothekar" aber beruht das ganze „Geschehen" auf der Drohung mit dem Dchiildgesäiiguis, und die Leute duellieren sich mir nichts dir nicht« wir Ungarn oder PaUser. Mosers Eng länder zitteren beständig Schillers „Glocke" oder gar die „Bürg schaft" und der Schneider Gibsim. der de» Knigge gelesen bat, ist wohl ein Unikum tm Britkureiche, Sonst ist >edoch alles sehr nett, wir gxsagt, sehr niedlich, man sicht das Ding gern wieder z wirklich dabei lachen. Herr Erdmaun und ,»d da in ihre», Element. Auch hat Wildes aliich betrachtet ohneZweifel das schwächere auf die Darstellung veS pseudoeiiglisctzki, Moser hier eine ückwkrkuna gezellizt. Die Herren Wiertl>. Renö, Eggrrth gebe» sich mit Erfolg englisch. Eine Ueberrnschniig bereitete uns Frl. Werner: so sicher und zieilich wor ihre Edith, wie man eS der jiingen Dame »ach dem Bishecigen nicht zu^traut hätte. Sie und FU Verven: ei» Backsischvanr zun, Verlieben. Die Herren P. NeuI» aIIn. Müller wieder sehr spaßhaft. Weshalb man Herrn Iaedicke vom Deutschen Theater in Hannover bemüht hatte, wisse» wir nicht Der Bibiotbekar ist die leerste Rolle des Schwankes: in der Tat, ei» Genie könnte machen. Herr Jardtcke veidarb nichts daran, SA. »,,Waav. dte Mt« für Frau Bleibt»,» etulrete« soll. nur n einmal, man muß » Km« Darstell« sint ^rii^t" cudtlgens tl gab die Gouvernante. Auch eine wenig dankbare Rolle Frl. Norman» ist eine gute, routinierte Schauspielerin: aber sie hat nicht daS Geheimnis der Frau Bleibtreu: au« jeder, auch der nichtigsten Komödiciisigitr einen Menschen mache» zu könne». U. IV—x. st* Lieder-Abend killi Lehmann. ET ist immer etwas AparteS, künstlerisch Vornehmes, waS Frau Litli Lehmann uns in ihren Lieder-Avcndcn dorbietct, vor ollem in der Art, wie sic es gibt. Mao sie singen, was sie will, die Wahl ihrer Vorträge, wie teilweise gestern wieder, auf rein periönückien Geschmack stimmen, nie wird sie eine Enttäuschung in der Vollendung der Ausführung oorauSsctzcn, noch weniger emp finden lassen. Um uns bei der Fülle der musikalischen Ge- sichte kurz zu fassen, heben wir aus ihrem gestrigen Programm als dessen Glanzpunkt die Arie: „O. hält' ich Iubals Harfe" ans Häiidels „Iosuci" hervor. Rur erwählte, im künstlerischen Geschmack völlig auSgereiite Sängerinnen werden in gleicher Vollendung der Stilechtheit unk der Delikatesse, mit der hier der bis zur Iubilation sich steigernde Ziergeiang behandelt sein will, das schwierige Stuck anszuführcn im stände sein. Die höchste Kunst eines solchen Vortrags erweist sich aber dadurch, daß wir ihn, wie bei Frau Lehmann, scheinbar spielend, ohne irrend ein Anzeichen von Schwierigkeit, hören, DaS sind Meisterstücke der Gesangskiinst, an denen wir alle recht viel lernen können. Wenig nach unserem Geschmack sprachen darnach acht -Altjapanische Gedichte" v»n Max Merz an. Japanisch mag der poetische Inhalt der Liedchen sein, die Musik ist es jedenfalls nicht. Wir hören einen Modernen musizieren, der korrekt zu schreiben versieht, etwas Neues aber nicht zu sagen weiß. Die „Gedichte" einmal gehört zu haben, genügt. Dann sang Frau Lehmann noch drei Stücke aus Wolfs Italienischem Liedcrbuche, und endlich eine echte, von Wärme und Inner- lichkcit erfüllte Musik: drei Griegsche Lieder: „Stelldichein", „Der Schwan" „Zur Iohannisnacbt". Damit und mit Schuberts „Erlkönigs (Zugabe) hinterließ sie wieder so tiefe und echte Eindrücke und Erinnerungen, daß man von ganzem Herzen wünscht, sic recht bald wieder zu hören, II, 8t. 4* Volts Singakademie. Im „T>iano»">Tnale veranstaltete am Dienstag dir Volks-Singakademie rin Orchester-Konzert, dü- trotz gute» Besuches di« Annehmlichlest bot. den Hörer mit der sonst üblichen drangvoll süichtrilichen Enge zu verschonen Ans dem Progiamm standen ausschließlich Schöpfungen des großen Meisters der moderne» Instrumental-Musik. Beethoven, von dem Grillparzer in seinem Nachnite sagte: „Ein Künstler war er und wer steht ans »eben ihm ? Der »ach ihm kommt, wird nicht fort setzen, er wird anfangeu müssen, denn >ci» Vorgänger hörte nur auf. wo dir Kunst anshört," Eingelcitet wurde die Ausführung mit der schwungvolle» Wiedergabe der „Eaino»t"-O»verküre. sener Prachlstdöpfung. die in wiikiingsschönem Gegensätze das in Goethes Drama vnigestellte Ringen zwilchen Gewaltherrschaft und Freiheils begrislernng zum AnSdrnck bringt. Zum Gln» punkte des Abends wurde die Nachdichtung des Viamikonzerts t» ll-cinr, einem erhabenen Werke, komponiert für den auch durch sein sabelhaftek Mnsikgedächlnis brrühmten Wiener Geiger Clement, der es genau vor 100 Jahren (23, Dezember 180G im Theater an der Wien znm erstenmal spielte. In der geistvolle» Verarbeitung seiner gesangsreichcii Hauptgedanken birgt der erste Satz eine Fülle von Lchönheiten sür Toloinstriiment und Orchester: mit unwidersteh lichem Zauber Packt das Andante mit seinen Träumereien von Lievcsglück und FulhliiigSwoimc: eS führt immsttelbar hinüber ru dein abschließenden Rondo, charoktcustisch durch quellende Frische und Heiterkeit. Mit der dissizilen Ausgabe snnd sich Herr Professor H Petri mit bewundernswerter Künstlerichaft ab : er «vielte mit überwältigender, hinreißender Wirkung und fand begeisterten Bei fall, auch wohlverdienten Lorbeer, Den Abend beschloß die mlomo pmstorsle. Die ans 60 Mitglieder verstärkt« „Gewerbe hanS"-Kapelle hielt sich aus bekannter Höhr: der verdienst volle Leiter der ganzen Anssühriing Herr Johannes Reichert verstand die bedeutsamen Momente effektvoll herauszuarbctten Recht beste,ndlich wirkte die biographische Anmerkung im Pro gramm. daß Beethoven im Jahre I8W gestorben sei! L, k. -s* Das Iraki wnellc Wohltätigkcitskonzcrt des Abänuer. gesangperriiis Dresden-Plaucn tfemd am Dienstag abend im ..Wch'tcwd'clsiößchen" statt Es bildet seit Jahren einen festen Bestand der allwinterlichen Ber-Maltunaen in der Vorstai» Plauen und erstellt sich stets alsieiriger Änteilncrhme. die ühvr auch diesmal nicht aechagt bliob. Der unter der tüchtigen Leiuina dr- Herrn Se-Mluarotberietbrers Kahrig "stehende uiisthiilichc Mannerchor zeigte in einer Reihe herrlicher Lieder jein Sit gerühmtes Können. Angenshm siel tzee Dahi der Ge-
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