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- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-12-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19061206017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906120601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906120601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-12
- Tag 1906-12-06
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Monat
1906-12
-
Jahr
1906
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ls der Eltern in den Fällen. in denen Binder 2 »» A L. ! o» L. O- .M »- -ev O eo »- er, 2 o 2 L r o l0 k- cu « 0 rziehuiigorech .. . .. 1-ch aus Weisung der Eltern geioeigen haben, am llnierricht in der Religion in deutfcher Sprache teüzunehinen. In be zug ans die erste»' Frage ist der Reichskanzler Verfassung»^ uiaßig nicht berechtigt, im Sinne der Interpellanten Schritt« »ei der preußischen Staaisregierung zu tun. lLachen; Singer ruft: Er ist doch preußischer Ministers Als 'sicher ist er nicht tterpeüiert ivorden. lHeiterkeii.) Artikel 3 der Berjaffung aaran- ert nur den Angehörigen eines Staates, also z. B. Preu- neu. daß sie in einem anderen Staate, z. B in Bavern, ebenso »«handelt tverden, wie die Angehörigen dieses Staates. 816 3t des Bürgerlichen Gesetzbuches gibt zwar ziveiselloS den Eltern ein Erziehungsrecht, aber kein unbegrenztes. Rach dem Ein- nchrnngsgeseke zum Bürgerlichen (desetzbucha Iverden lediglich »!« pripatrechtlichen, nlrer nicht die öffentlich-rechtliche» Be. chränkungen durch die Bestimmungen des Bürgerlichen Osi"ev- buchs beteiligt. Hier lmndell es sich aber um das öffentliche Recht. Run zum Menen Punkte, betretend die Fürchrge- orziebung, 8 1006 des Biirirerlicheil Gesetzbuchs: darnach darf . ine Füriorge-Erzielmiig ztveiielloo nicht verhäng! inerden, bloß weil ein Knid lw-»villig oder störrifch ist Das Vorgebe» daiz ich nur gegen einen Vater richten bei tchnldbaftem Berbalten. das die Erziehung des Kindes gefährdet. Ob ei» iolches ichuld- liasteö Perhaiien oorliegl. zu eiiljchcideii. ist <ache der Gerichte, des Borinund'chenlsrlchtere', gegen desien Ent'cheidiing der In- ftanzenzug gegeben ist Die preußische Staatsregierung hat mit der ganzen Frage nichts zu tun. Weder der .Kultus-. noch der Fustizminister. iiocki der Minister des Innern Kal eine Per- nigung erlassen des Inl-alts, daß von 8 163t Oiebrauch gemacht n'erd^ D-er S'.aat^ekretär legt daun klar. wie die Angelegen heit überhaupt nur bei inen inen Amtsgerichten ichmebe. Ei» Amtsgericht habe die Perhangiinq der Fürsorgeerziebung bereits sist- nnzuläisig erklärt. In einem anderen Falle habe das Amtsgericht die Verfügung erfassen, der Fall schwebe aber noch. Wollen d:e Herren, daß d?r Reichskanzler in schwebende Verfahren eingreiie ' Kribinctljustiz wird bei »ins nicht ge trieben. lHeiterkeii.) In die Unabbangigkrit der preußischen «Berichte wird nicht eingegriffen werde». Die preilßiichen leichter werden, davon bi» ich überzeugt, ihre Pflicht tun. Biite. warten Sie ab. w'le die Gerichte entscheiden werden. Oie preußi'che Regierung wird jedenfalls nichts tun. was dem Reichsrecht wider'pricht. — Aba. v. Rormann skonf.) erklärt amenä der konservativen Fraktion, daß cs sich bei den Inter- i'eilationen um rein preußische Angeiegenbeile,, handle, fiir die x-r Rcichslaq nicht kompetent sen Seme Freunde würden sich »her an einer Besprechung nicht beteiligen. «Beifall rechts.) Abg. » Diebe mann gibt eine gleiche Erklärung namens aer Reichsparte! ab ivi! dem Hinzufügen: Meine politiichen Freunde irerden im preußischen Landtage ausreichend über ve e Frage Rede und Antwort stehen. Wir glauben aber zugleich ner der Hp'stiunq und Znpersicht Ausdruck geben zu können, mß der Reictzskanzler in Uehereinstiiilmung mit der preußischen ^taatsrcgieruna die Ziele feiner Ostmarkenpolitik scharf rm .'luue behalten werde, und wenn «s sein muß, auch mit dem ,'i'gen Rachdrnck. «Lcbba'ter Beiiall rechts > — Abg. Büsing "ar.-libs erklärt das volle Einverständnis der National- 'beralen mit der von der preußischen Regierung seit einer Reche »an Jahre» verfolgten zielbctvußten Polcnpolitik. (Leb »aster Be 'all recht», hör!, lsvri! links.> Wir verlangen, daß xe polnischen Emwohner "Abstans nehmen von jeder dcut'E feindlichen Agitation und daß sie sich durchaus als prcußn, StaalSangeovrige betrachten. iLebbaster Beifall rechtS.) Wir wunichen. daß die preußische Staatsregierung mit allen zu lch'iaen Mitteln den großpolnischen Bestrebungen «ntgegentritt die teilweise einen auNinhrcr''cl>cn Ebarakter angenommen haben iBe'fgll rechts und Lärm links.> Die Inierpellaiioncn betreffen innere Angelegenheuen der preußischen Volksschulen, eS lit e ne durämus preußi'cke Angelegenheit, in die der Reichs kanzler nur eingret'en kann, wenn die Verletzung eines Reichs aesetzes oorliegl. ES kennzeichnet die skrupellose polnische Agitation, daß die Eltern ''ich nicht 'chenen, die eigenen zbinde unter Ge'ahrpung ihrer Ausbildung und Untergrabung jedes Pslichtqe'iihls zu volitnchen Zwecken zu mißbrauchen. (Lebhafte Zustimmung rechts und bei den Ranonasüberalen, Lärm und W'.der'vruch bei den Sozialdemokraten und Polen.1 Wir er kennen an. daß die Behörden den Widerstand der Eltern und Minder brechen wollen: daß das nur mit gesetzlichen Mitteln ge'chiebt. ist 'elbttversrändlich. (Sehr richtig!) Wir dürfen uns »ich! in schwebende Gerichtsverfahren, noch in auSzu- rraaenSe Rechtssache» cinmi chen. (Lebhafte Zustimmung.) In de- Anwendung des IüAerac^Scietzes sehen wir allerdings kein Mittel, den Schn üre:k au ocenden. Die Anwendung des - 1666 laßt ßch aber rcchk'ertigcn, darüber Cilk'cheiden jedoch die ordent ichen Gerichte, nicht der Reichstag. lSchr aut! Der Pole Eorieutu ruit: Piuil und wird deshalb vom Präsidenten zur Dränung geru'eu.) Aus allen diesen Erwägungen, schließt Redner, können meine Parteifreunde die Interpellation nicht Er begründet halten. sLebha'ler Bei'all recht-s und bei den Rationalliberalen > — Abg. Bebel lSvz.I: Statt des Re'ch.kan.Eer? 'eben w.r Herrn Riebertzing hier. Wi" kommt Lau! unter d.e Propheien ' Die ,/frage, um die es sich hier sandelt, "'t doch eben'o cuie politische Irage. inie eine solche >-s Reichsrechts. Bebel polemisier, dann gegen Büsing, dessen Red; von Wider'vrüchen gewimmelt habe. Selten habe sich :w Part», 'tärker blamiert, als die nationalliberalr mit der Ri'ing'cheu Rede. In ihrer Auslegung des 8 1666 des 'Ärgerlichen Gesetzbuchs hätten der polnische und der Zenlrums- 'dner durchaus Recht. Aus Grund diese-; Paragraphen und "olg; fälschlicher Übuslegung desselben würde auch Arbeitern vv. Aröeiienwitwen ohne jade Berechtigung das Erziehungsrecht > , nfmmen. Ern seinerzeit von Stadkhagen geteilter Antrag, der iton wichen Missbrauch verhindern wllte, sei gerade durch doS le.nruM zum Iallen obbracht worden. Den polnischen lch u l k i u d e r-Bo n k o t t habe Bebel, wie er versichert, radazu bewrindert. DoS Richtigste wäre die völlige > .itferuung des Religions-Nnlerriäits aus der Schule. Redner endet sich ioeiter gegen das System Studt Selbst der reak- onare Minister v Miihlner ikehe turmhoch über Herrn von Srudi. mit dem die Mi Ronald, beraten daS famose Schulgesetz i.nächt hatten.. Wenn wir wirklich das große Multuroolk icin ollen, 'o müuen ivir auch der fremden Rationalität daS -"«süch'te Menschenrecht einraumen. iBeiraN bei den Sozial- ' niokrakcn.j — Abg. Drage r IireR Volksp.l meint, das preu- e che Iürsorgegesciz sei nur ein Ausführungergesetz zu einem allen RaichStzewhe. Zur Einbringung dieser Interpellation Labe. intuk Beschwerden nicht einmal au »Hieben de Wirkung gehabt ' ät w. > !l ' Veranlassung Vorgelegen. Aut' den Erklärungen Staatssekretärs gehe hervor, daß allem Anscheine nach auch die von eiii'gen prcrißi'cheu Gerichten beliebte Auslegung des z IM! nicht billige, und dos genüge einstweilen. sBei- ' ll.) — Abg. Li ebermonn v. Sonncnoerg sWirl'ch. Reckmig > erklärt sich mit den Ausführungen des Staatsiekre- irs durchaus einoerjtanden. Bei dem Schulkinderslrcik handle >' > sich nur um ein neues Glied in der Rette der polniichen r-chiilrr-Dwgant'ation. um eine Voroercituna für die voln>>che Revolution. Als Redner auSführt, daß die Blüte der heutigen oolinschen Ration ja doch nur der Germanisation zu verdanken Er» vnrerbricht ihn lanw, Sre lind ja noch ine! zu jung! (Korfanty ruft bendüraen und bemerkt: Wenn St« «tz für richtig halten, daß dieie DeuISckien an ihrer Nativnalitrrt fssthalten, dann dürfen Sie auch nicht für unrecht ansehen. wenn wir da- tun. — Ein 'V e r l a g u na Sa w, raq weich angenoumnen. — Schluß Sitzniia lllhr. — Pdortzen 1 Ulbr: Interpellation speck irchs-n» GerstrnverHvllontz. de-tzleichen oetresfend Au-suhr . Eisenerzen au» Schweden. Aortfetzun« der eben adgechrochenen Debatte und 1. üefun« der Myecirasvorlaae. Berlin. fPriv.-Tel.) In der Bud-etk-mmission de» Reich-tag» gab zweck» Beantwortung der Hauptfrage über die erforderliche Lruppenzahl Gouverneur v .Linbeguist einen großen Nebcrvlick über di« Entwicklung der Verhältnisse im Schutzgebiete nach seinem Eintreffen dort und über die der zeitige Lage. 'Dem Aufruf, den er unter Mitwirkung der rhei« ni'chcn Mission an die Eingeborenen erließ, folgten 14- bis .V ;chst «ine reichliche Verpflegung — haben «ich die Zustände darnach ng in die neuen Verhältnisse ist 16 000 Herero, die zunächst eine reichliche Aerptlegung er forderte». Im Morden haben sich die Zustände darnach ge bessert. Die Eingewöhnung in die neuen Verhältnisse ist aber nur allmählich zu erivarien: die Herero sind ein Nomadenvolk, haben im Aufstande all ihr Vieh verloren, und wollte man sie wieder mit Vieh ausstatten, so würden noch ungefähr zwa Millionen erforderlich sei». Es sei zu erivarien. daß sich Herero mit den neuen Verhältnissen auSsöhnen werden. Zu nächst sind ztvei Landkomplerc für sie reserviert. Die Sammel- lagec, die dort eingerichtet waren, sind inzwischen aufgelöst. Unter Aufsicht eines Missionars und eines Sanitätsoffiziers werden an jedem der beiden Orte noch ungefähr 100 Möpse verpflegt. -Obgleich sich dieser Versuch bewährt hat, hält es der Gouverneur für notwendig, noch eine größere Druppen- zahl zu halten. Im Norden drohen von zwei Seiten Ge- fahren, und dazu bedarf die Besiedelung und die Minenarbeit gebührenden Schutz. Im Süden geht es nur langsam vor- wärio: itOO Hottentotten stehen noch im Felde, aber der Ab gang wird durch Zugang lorttpährcnd ergänzt. Die schwer zu beobachtende englische Grenze und die DranSportschwierig- keilen nach KeetmanShoop machen die Beendigung des Krieges zurzeit unmöglich. Der Gouverneur kommt in Uebereinslim- mung mit per Druppenleitnng zu dem Schlüsse, daß ,m ganzen Schutzgebiete 8000 -.'Rann unbedingt nötig sind, um Herr der - hieran gibt " Lage zu bleiben. Im Anschluß hieran g> noch - - >a doch nur der Germanifalion zu verdanken , e n Zwischenruf KorfantyS. Ach. Herr Kor- dagegen: Schulst''e'k'ist und bleibt nur eine Vorbereitung zum Aufruhr. I Znablasiiav Unterbrechung durch Zurufe der Polen.) Meine Heeren, wir und hier nicht im pounichen Reichstage'. sEr- -eute Heile,keil.) In der Notwehr muß die vrenßi'che Ne- > ierurlg zu Ausnahmen,: er,en gegen z-ic ichrcücn. — Abg. Got- 6«ru sirciv Verein'g.!: So lehr seine Freunde auch den Schul- 'tT«jL mißbilligten und bedauerten, so stehe doch fest: ent- ->«a»d«i je, er aus dem Boden der preußischen Polenpol,tik. G«, Nichts nütze und nur verbittere. Wir hatten aber das grösste Intereisc daran, an un-ercr Ostgrenze eine zufriedene Oevotkcrung zu lmben. Es sei eine berechtigte Forderung der Krrche. daß sie " ab«^«u ^ewvttpoliti^ müff« unter ollen°ilmständen gebrochen werden. -A». Ro4ling«r seff.-lotchr. Landespartei) erinnert an die Behandlnn>g, die Franlkreich während zweier Iabrbundertc Gffah-Lochrin««» »u teil werden lieh. Plan lernte dort zwar di« jrvnzeisilche Sprache, aber man verlernte dabei nicht die der Wiege, di« de-utlsche. Er begrüßte die Eltern der di< weil sie anderweit nicht zn ihrem Rechte kommen, We-e vorwetzen. - Abg Ha nGen lDän«) erinnert i» dm, russische» O'vleerrovinion und in Sie- e, daß sie den Unterricht in der Religion allein erteile, außerhalb der Schule eine Staatseinrichtung sein und müsse. Mit dem letzigen System einer solchen litir mü" , . der Gouverneur ein Bild der wirtschastlichen Lage im Schutzgebiet und zieht hier naturgemäß Schlüffe aus die Notwendigkeit des Bahnbaues Die Eisenbahn ist auch für den geregelten Farmbetrieb un bedingt notwendig. In den benachbarten Gebieten von Brit!sck>- Südafrika, !»' —---— >- >--- länder zur : Erschliegung Opfer trotz ihrer augenblicklich schwierigen Finanzlage. Die Verbesserung der Verkehrswege wird Kleinbetrieb« bringen Nach neueren Meldungen ist der Markt bereits gesichert, Kapital ist vorhanden zur Anlegung von Konservenfabriken, das Rohmaterial wird von den Farmern aufgekaust, die Schäferei zucht geht auch wieder mit erheblichem Kapital an die Wollfchaf- und Ängorazucht heran, die einen bedeutenden Ausfuhrartikel darstellen dürfte. Anträge und Anmeldungen lausen in un geahnter Menge ein, und zwar von vermögenden Leuten. Von Schutztrupplern haben sich 971 Man» gemeldet, darunter 318 als Farmer. Auch die Wafferfrage ist nach den Darlegungen des Gouverneurs nickst ungünstig. Es wird systematisch mit Bohrungen vorgegangen, und der Gouverneur bestätigt auch den Erfolg der Wnn'cbelrutenv«Anche des Landrats a. D. v, Uslar. Damit dl« Farn,er auf einen bestimmten Absatz rechnen können, hat der Gouverneur sie zu Angeboten für ihre Produ'te aufge'vrdert. Nach diesem Vortrage des Gvuver neurS v. Lindegui't vertagte sich die Kommission. Berlin. lPriv.-Tel.) Der amtliche ..Staatsanz." teilt mit, daß das preußische Staatsministerium beschlossen hat, den von den Metropolitan-Kapiteln »u Gnefen und Posen erwählten Kavilular-Vikaren Dompropst Dorszewki in Gnefen und Dom- dechanlen Weihbischof Likowski in Posen die Ausübung der ihnen als Kap i t u I a r-V i k a r e n zustehenden bischöflichen Rechte und Verpflichtungen zu gestatten. — Der bisherig; sächsische Hüttenassefsor Diplom-Ingenieur Rudolf Hoff mann, Vizehüttenmeistrr aus,der Muldener Hütte bei Frei berg. ist zum etatmäßigen Professor der König!. Bergakademie zu K'austhal ernannt worden. Berli u. <Priv.-Del.) Amtliche Meldung. Heute vor mittag 10 -Uhr 45 Min. ereignete sich aus dem hiesigen Schlesi schen Bahnbose ein schwerer Unglücks fall. Bei Kilo meter 0,9, zwischen Station Warschauer Straße und der Halle des Schlesisckxin Bahnhofes, war eine Arbeiterkolonne bei der Gleisunterhaltuna beschäftigt, als der Ostbahn-Pcrsonen- zua die Rampe Herauffuhr. Die Arbeiter konnten, weil ihnen die Aussicht nach der Strecke zu durch den Nebel und den niederschlagenden Dampf von zwei auf den benachbarten stkeben- aleisen haltenden Maschinen genommen war. die, Annäherung ves Zuges nicht rechtzeitig genug bemerken, auch hatten fie das Hornsigual des nach der 'strecke zu vorgeschobenen SicherheitS- Postens überhört Im letzten Augenblicke gab der Lokoinotiv- südrcr des Perioncnzuges noch dos Achtungsfignal mit der Dampfpfeife. Während die übrigen Arbeiter der Kolonne zur Seite springen konnten, wurden dir Arbeiter Paul Bauer, Heinrich Bü'chke und Wilhelm Gerlach von der Maschine des Ostbahnzuges erfaßt und getötet. Di« Untersuchung ist sofort einaeleitet worden. 'Berlin. lPrw^LelI Die Eintrittskarten zur Richt- slattc, die die Zeugen des Aktes der Hi-nrichtung Hcnnigs erholten hatten, verststichteten ausdrücklich zur strengen Gelheimlhaltung. So kam es. daß von der bevorstehen den .Hinrichtung nichts im PMrkum bekannt gavovdcn war. einer Mewchcnankammlung vor dem Strasgcksängmis in Plötzeiiisec toar daher nicht die Nckdc. Bon einem Augenzeugen wird über die Exekution berichtet: Während wir mit höchster Erregung den kommenden Dingen entgegcnsahen, Mnete sich eine kleine esternc Türe an der Mauer. Geleitet von fünf GesangenauHehern eAchien Hennig bleich und übernächtig, die Wangen eingefallen. Er stieß bei seinem Erscheinen unver ständliche Schreie aus. Hennig trug die Kleidung der Geßan- vnen. der .--als war iin'ocdeckt. die Olberkleidung so geordnet, aß sie i-m Auqeniöiick hcruntergeriffen werden konnte. Wäh- rena övS Dvsesurieil verlesen wurde, suchte Hennig anfangs durch schreie die Verlesung zu üdcriönen. bald jedoch wurde er ganz still, er hatte sich in sein Schicksal ergeben. Der Swarfrichter wach einen Blick aus das Urteil, das ihm der Erste Siaate-anwalt zusammen mit der königliche» Unterschrift überreicht kaue, und schob es in seine Aktenmappe. Die nach folgend; Szene sptc-Hs sich mit Gedankenschnelle ad: Der Ver urteilte wurde von den t'siehilffan des Scharfrichters vor den Block gestoßen, niedergeworfen, daS Bei! blitzte über 'einem Nacken, Ser Scharlrichier meldete die Vollilrcckiina des Urteils dem Staatsaittvalt. Schon brachten vier Gefangene den schwarz gestrichenen .Halz^arg heran. Dvs Haupt des OE rich tete» wurde zu Füßen des Rumpfes ge legi und der Zarg ipsor! kingusgetrogen. In dicsom Augentblick nahm der Polizciossizier das Wort: ..Ich ersuche sämtliche Anwesende, sofort die Richt- ftöite.zu verlaffenl" Eine Minute Gäter standen wir bis ins Innerst« erschüttert auf der Landstraße. Berlin. lPrw.-Tel.) Nach Mitteilungen aus Kvn- stantinovel hat der Berliner Chirurg Dr. Bier den Antrag des Sultans, ganz in seine Dienste zu treten und nach Kon- stan'.inovel überzufiedeln, angenommen. Bier soll auch an der dortigen medizinffchen Schule wirken. Dr. Richard Bier, der nicht mit dem bekannten Ehirurgcn Professor August Bier in Bonn zu verwechseln ist. toar bisher Assistent an der chirur gischen Klinik des PrAestors v. Bergmann und weilte bis va? einigen Wochen in Konsiantinovel, wohin er gestern aus tele graphische Order wieder abgereist ist. Ein« akute Verschlim merung im Befinden des Sultans scheint nicht die Ursache der Hinberufung des deutschen Arztes zu sein. Kiel. Hevte vormittag stürzte im Torpedoboots^Hafen ein Matrose vom Linienschiff »Deutschland" in» Wasser. Einer seiner Kameraden sprang nach, um ihn zu reiten. Beide versanken jedoch in den Fluten und ertranken. Di« Leichen wurden bald darnach von Tauchern geborgen. Bremen. lPriv.-Tel.) Di« Rettuna-stotion Wustrow der Teutleben Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger tele graphiert: Am 4. Dezember sind von dem bei Müritz g«. trandeten schwedischen Dampfer ^Iulia", mit Heringen von Lowrstost nach Snunemünd« bestimmt, 10 Personen «»rch da» Rettungsboot der Station gerettet worden. in» Dalmatiens mit der Monarchie ein. küste den besten Rückhalt für die Flotte gegen- e. Suspersic betont die Notwendigkeit einer Bremen. (Prio.-^elZ Der Lloyv «rhantzek wegen Verkaut» de» PoschampserS «Sachsen". Kassel. lPriv.-Tel.) Bei überfülltem Zuhörerrmun be. nn heute der senfat>o«elle Äiltzunger Mordprozeß nter der Anklage drS Raubuwrde» an der 74 Jahre alten rau Marie Vogel au» Wildungen steht der Möbelhändler ittzelm Meyer au« Waldungen vor de» Gefchworenen eh«, war «ach Begebung der Lat nach Amerika geflüchtet und wurde i» Nrwyork »Mammen mit fern«, Braut, di« zu- nächst auch unter dem Verdachte der r«il«ahm« stand, der- hastet und nach Deutschland ausgelieferl. Darmstadl. Der HrHherzoa hat anltßkich der gestrigen Taus« de» Großherzogs dw Schaffung emer Zentral« für Säualinqüpfletz« und Mutterschutz angeortznet und das Ministerium angewiesen, geeignete Borschlage auszuarbeiten, wie die von ihm gegebenen Anregungen au»zuges»alten seien. Frankfurt a. M. Di« «Franks. Ztg." meldet au» Konstantinopel: Der ökumenische Patriarch überreicht« den Botschaften ei» neues, in heftigen Ausdrücken ahgesoßte» Schriftstück, in dem n. a. den Mochten vorgeworsen wird, daß sie die Bulgaren gegenüber den Griechen offen begünstigten. Die Lage zwinge die Griechen immer mehr, zur Selbsthilfe zu greisen. Breslau. lPriv.-Tel.s Der Gutsbesitzer Karge auf Herwistsiwoldo» stürzt« infolge Fehltritts vom Schcunen- bvlden in eine aus der Tenne ausgestellte im Gange befiMiche O re'sch»nas ch i n e und wurde vMtiändig zermalmt. Er konnte nur als Leiche aus dem Rädergetriebe befreit werden. Breslau. (Priv.-Tel.s Der Verdachts den Gemeinde- Vorsteher Kunsch in Leutmannsdors durch Arthieb« ermordet zu haben, lenkt sich auf den Wiährigen Gutsbesitzer Augu'l Taunhäuser in Leutmannsdors, der mit Knirsch verfeindet war Eine genaue Durchsuchung der Besitzung Tannhäusers fördert; blutbefleckte Kleidungsstücke zutage. Tannhäuser Üt geslüchtei. — Die wegen Verdachts der Ermordung des Gutsbesitzers Kuppifch in Herzogswaldau verhafteten beiden früheren Zwangs erziehungs-Zöglinge haben nunmehr ein Geständnis ob- gelegt. Budapest. Der B »d geta n S-sch u ß der österreichi schen 'Delegation begann heule die Beratung des Büdgetvo-r- anschlages für die Kriegsmarine. Aus Antrag des Refe renten Bärnreitber wird die Debatte über Neubauten der Marine für vertraulich erklärt. Steiner verlangt Auskunft, ob mit der ungarischen Neuerung über die guotenmähige Am- teilung der Lieferungen für Heer und Marine ein besonderes Ungarn begünstigendes Abkommen seitens der gemeinsamen Negierungen getroffen und ob mit der österreichischen Regie- ruilg vorher ein hieraus bezügliches Einvernehmen hcrve>- gefükrt worden sei. In diesem Falle sei ein Anlaß gegeben, die schuldtragendcn österreichischen Minister wegen Mangels pslichlmäßiger Vertretung der österreichischen Interessen in Anklage-ustand zu versetzen. Redner verlangt, daß Vertreter des österreichische» Handels» und Ackerbaummisterium» ausoe- svrdert würden, hierüber Aufklärung zu erteilen, ebenso über die vom Marinekommandanten gemachten Mitteilungen, daß die Marine durch doS Bestehen deS EffenkartellS genötigt sn, um 25 Prozent höhere Preis« für Eisen zu bezahlen al» Privat« Dobernig betont: DaS wachsend« Uebergewicht Ungarn», da» sich auch bereits in der Marine fühlbar mache, dränge zu einer voll- ständigen Trennung beider Staatsgebiete, mit der man nicht warten solle, bis sic Ungarn beliebe. Redner tritt für eine Eisenbahnverbindung 'Dalr da die Dolmatienküs über Italien biete. Suspersic betont die Rotwenvigd starken Flotte und einer starken Flottenbasis behufs Ermög lichung einer wirsamcn Adriapolitik, und wünscht ein raschere Tempo für die Ersatzbauten der Marine. Auch Suspersic, sowie Silvester und Graf Clam-Martiniz treten für cme direkte Verbindung der Monorchie mit Dalmatien und Bosnien ein. Mehrere Redner tadeln aufs schärfste die Aus beutung der Marine durch das Eisenkartell. Clam^Nartiniz verharrt gegenüber Dominik auf dem Standpunkte, daß die Einheit der -Monarchie erkalten werden müsse. Graf Schon born schließt sich der Erklärung des Grafen Clam an, be tont jedoch, die gegenteilige Ansicht erscheine im Hinblick aus die gcsäkrlichcn Bestrebungen Ungarns nicht mehr erstaunlich. Das Unheimlichste an diesen Bcstrebunqen sei die Unbestimmtheit der Grenzen, vor denen sie Halt machen sollen. Bezüglich der Seeminen und Torpedos glaubt Redner, daß ein schwacher maritimer Staat auf diese Verteidigungswaffen des Schwachen unmöglich verzichten könne. Sämtlick>e Redner sprechen ihre wärmsten Sympathien für die Kriegsmarine auS. Deinesvor. Bei der gestrigen Abendva-rtstelluna iin Stadt! he ater entstand durch Vas Umfallen «mehrere, Kulissen eine grotze Panik. Mehrere Personen wurden im Gedränge mehr oder imnder schwer verletzt. Die Vorstellung mußte abgsbrochen werden. Rom. In Groffettt. wurde ein Mann verhaftet, welcher die Befestigungen von Talomonc pibotovravhierte Der Berl>aftctc soll ein deutscher Haupt-mann sein. Paris. sPriv.-Tel.) Prinz Friedrich Karl Hohen lolke wurde, als er im Vorjahre in Paris wohnte, von einem kleinen Bankier namens L-imioni de Fleres veranlaßt, in Pokiii-Schtdicate^lktien zu spekulieren. Der Prinz verlor bei dicker iLwskulatton nicht weniger al» 416 7R Francs. 100 368 »Francs bezahlte er bar. für dem Resst stellte er Wechsel aus und löste von dicken 50000 Franc» ei». Aick die restlichen Wechsel ist dann Prinz Hohenlohe vor ungckckbr einem halben Jahre von dritten Personen verklagt worden Der Prin» erstattete sofort die Anzeige, und die UnterfiHui«. die erst jetzt abgckckiloffen ist. ergab, daß Srimoni de Flere« die Aufträge des Prinzen niemals avsgessShrt habe. Der Bankier Fleres ist gestern verhaftet worden, »nd Brin» -Hohenlohe, der zurzeit auf seinen Gütern in Böhmen weilt, hat von dem vorläufigen Ergehniffe der Untersuchung Verstau- digung erholten. Poris KrieaSminister General Picgnart wird in der nächsten Woche der Kammer einen Gesetzentwurf betreffend A b - chalsuiig der Stroskompagnien vorlegen. Toulon. Die Marinebehörden bezeichnen in aller Form als unrichtig, daß im Zusummenlmuge mit dem Brande der „Algeciras" Verhaftungen von Seeleuten stottgcfunden hätten. Modrid. lPriv.-Tel.s Gestern fand im „Teatrv Espaüol" die Erstaufführung von Schillers ^Maria St u o r t" in der Uebersetzung von Francos Nodriguez mit überaus starkem Erfolge statt. Die Schauspielerin Maria Gucrrero, eine der ersten spanischen Künstlerinnen, bot als Maria Stuart eine prächtige Leistung. Bern. sPriv.-Tcl.) Schweizerische Zeitungen melden: Die reihändigcn Verhandlungen betreffend die V e r st a o t l i chu n g lerGotthord bahn dürsten schon im Laufe des nächsten Jahres beginnen. Haag. In der heutigen Sitzung der Zweiten Kammer arte bei Beratung des Budgets des ÄuSivärtigrn der iister des Auswärtigen unter Bezugnahme auf die gestrigen Ausführungen mehrerer Redner und aus die von ihnen geaebene Anregung, die Regicruna beabsichtige weder die Ausnahme der Frage der allmählichen Abrüstung noch die der Neutralitäts erklärung Hollands in das Programm der zlveiten Haager Friede »sko ii ferenz zu beantragen. Die letztere Frag« müßte durch einen internationalen Vertrag geregelt werden. Aber er. der Minister, sei der Ansicht, daß die Bortelle einer Neutralitätserklärung für Holland geringer sei» würde» als die damit verbundenen Gefahren. Hollands Politik muffe mrückhaltcnd, aber unabbängia sein. Was die Wirkung de» >eutichcn Zolltarifs betreffe, über die in der gestrigen Kammer- 'itzuna von mehreren Rednern Klage geführt wurde, so sei sie m allgemeinen befriedigend, nicht allerdings für die holländische Gartenkultur. Die Regierung nehme aber in dieser Frag« ein« passive Haltung ein. London. lPriv.-Tel.s Der »Daily Telogravb" »«Lei au» Mailand, daß in der italienische» Handel», marine am kommenden Donner»taa ein E « »«r« I kt r« i k auSbr^ben soll. Der Srmareß der Matrosen i» Genna sielte eckchisden« Forderungen aus. nanientlich höhere Söhn« »ad effere Behandln im der Mannschaften. London. lDriv.^el.i Der ^Vtandvch-' «iGet «v» S«rdan. datz unter de, welch« t» Hesse» »er» sammelt waren, «n nach Anna «urÄchackehren. ^sswr» HHch»,
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