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- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-12-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19061202021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906120202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906120202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-12
- Tag 1906-12-02
-
Monat
1906-12
-
Jahr
1906
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An kündiaunge» aui der Prwaikiie Zeile iS Pig : die 2 wattige elciie aui Lcri ieite ko Pig.. als iLingeiundt Zeile du Pig In Nuniuiciii nach «onn- uiid Arie,lagen »wattige Guaid-ceUe so Pig . aui Privallkilk «o Pi, . Liliattige Zeile am Lcmeiie und aig tLiiigeiandi'soPig AuswariigeAui» trägc iiur gegen Voransvejaiilung. Beleg dlälter losien »o Pscnnige. Fernsprecher: Nr. II und 20W. HauptgeschästSstell«: Marienftr. SS. »Kl« k-1. Ii»,.: Otto 6uekIiol2 «8 äUunvIdStl't»«»« rs. 'MG »nlttllt. «ok>ii»«lot IKVI. n VK VII Ii 11 IN ^ Hd ildiklnilllt r 81l tidt«v -18. w VLIHLLdOLrl!8SS8OlrSLLLLV >-.» m... E- «««.-u Nimdthl-Intl!« I*I»«»tn-t »IN«»« I'z ^I»i»n»nt«-I» dt- . bc>8te»8 6N>>,la>ilv» Lctce Kveitr uinl ttingstrsose. Nr. SLS. Nit,kl: Ilebcrfüllung des "Aiuvaltsstandes. Neueste Drahtberichtc. Hofnachlichten. stRililärvcrcinsbund, Gelichlsverhandlniigen. Orphens-Kviizcrt, Kunstvelein, Ter große ".Neuer. Lomltiili, 2. Tt;eml'er IL)Oir. Die Ueverfülluni; des Anwaltstandes in Sa6)sen. Die Klagen über einen übermäßige» Zudraiig zur Rechts- amvaliichafr und die von berufenster Seile daran geknüpfte» öffentlichen Warnungen sind bereits siini vder mehr Jahre alt. Im Oktober 1905 wurde dlefe Frage von dein Vorsitzenden des Vorstandes der "Anwaltskammer im Königreich Sachsen vor der damals in Dresden tagenden außerordentlichen Vcrsanri» lung der Kammer eingehend behandelt und an der Hand eines »nnänglichen statistischen Materials dargelcgt, das» in den Jahren nach 1896 sich nach und nach ein unverhälinisinäßiger Zudrona zur Anwaltichaft, speziell im Königreich Sachten, enl- wickelt habe, der nicht bloß als ungesund. sondern geradezu gefahrdrohend bezeichnet werden, müsse. Tie!e von dein Vor stand der Kammer »nd von der gedachten Generalversammlung derselben, an der sich 165 jächsifche Rechtsanwälte beteiligten, einhellia ausgesprochene Ansicht, ivelche überdies auch in den Kreisen der sächsischen Richter und nicht zuletzt von dem König lichen Justizministerium in Saclsten als durchaus richtig be- stauch worden ist, ist in der Presse eingehend besprochen worden. Sie sollte eine erliste Warnung an alle Schichten der Ke- sellichaft bedeuten, bei der Beruiswahl der «ohne Rücksicht daraus zu nehmen, daß diese n,gesunden Zustände vorlicgen und dag ibre Besserung in erster Linie von dieser Einstchi und xincr Ableitung der studierenden Inaend in andere, weniger übenullte Berussbahnen, erwartet weroe. Leider scheint cs, als ob diele Warnung und dieser Notrul der sächsischen Anwaltschaft die gehosfle Würdigung und Wir kung bei den Gesellschaftskreisen, an die diese Warnung gerichtet war. nicht gefunden babe. Ter übermäßige Zudrang zum juristischen Studium dauert fort, trotzdem oie Aussichten auch für ein Fortkommen im Staatsdienste iür die meisten Herren, welche die zweit« juristische Prüfung besiehe», ans lange Zeit hinaus als Durchaus ungünstige angefchen werden müssen. Räch glaubhaft«» Berichten haben sich zur setzt anstehenden juristischen Lcinestkalprüfung an der Universität zu Leipzig nicht weniger Mi« 22 0 Kandidaten gemeldet, was eine ganz außerordentlich Hohe Zw HI bedeutet. Wenn davon auch erfahrungsgemäß ein Teil wieder zurücktriti oder das Ziel nicht erreicht, so ist cs doäi ersichtlich, dost der übermäßige Andrang zum juristischen Studium, den die Anwaltschaft zu bekämpfen stichle, nach wie vor forldaucrl und daß die Gefahre», die daraus der An'recht- haliung der Ehrenhastigkeit und des sozialen Ansehens des Amvallstandes erwachsen, immer näher an ihn herantrelen und immer dringlicher sich bemerkbar machen. Es bedarf nur einiger statistischer Notier. um diese Be fürchtungen im richtigen Lichte erscheinen zu lassen und auch dem Laien ihre Berechtigung ohne weiteres erkenntlich zu machen. Es würde zu weit führen, wollten wir im Rahmen dieser nur eine erneute Warnung bezweckenden Ausführung vergleichende Untersttchungen mit den bezüglichen Zuständen in anderen Gebieten des Deutschen Reiches anstelle». Der Borstand der Anwaltskammer wendet sich mit der heutigen Veröffentlichung insbesondere an die Einsicht der Leiter der sachsüchen höheren: Schulen, deren Abiturium die Zulassung zum juristischen Studium gestattet, er hont aus deren Unter- Nützung in dieser außerordentlich löichligc» Frage. Am 80. Sep tember 1903 gab es >n Sachsen insgesamt 654 Land- und Amts- gerichtsanwältc und außerdem 31 beim König!. Lberlandcs- gericht zugelassene Rechtsanwälte, im ganzen waren also 635 zugclassen. Daß diese Zahl der Anwälte mehr wie ausreichend war. um die Bedürfnisse des rechtjnchenden Publikums zu be- iriedigcn, ja eine Ueberfüllnng bedeutete, ist bisher von nie mandem in Zweifel gezogen worden. Jetzt, nach nur drei Fahren, beträgt die Zahl der Land- und Amlsgerichtsanwälte in Sachsen 633, Die Zahl der Anwälte beim König!. Ober- landespericht beträgt zurzeit 16. In Sachsen sind 879 An wälte setzt zugelasten. Das bedeutet, daß sich in Sachsen in etwa drei Jahren die Zahl der Land- und AiiitsacrichtSaiiwälle uni 179 und die Zahl der Oberlandrsgewichlsanwäite »in 15 ver mehrt hat, di« Zahl' der Anwälle in Sachsen überhaupt also in nur reichlich drei Fahren um 191 gestiegen ist. Geht das so wcjter, so werden wir ist kurzer Zeil mil der Mitgliedcrzahl unserer Kammer alle anderen Kammern im Deutschen Reiche weit überflügelt haben. In Rücklicht daraus aber, daß das Zuwachsen unserer Bevölkerung in Sachsen diese Vermehrung der Anwälte keineswegs rechtfertigt, ist das ein sehr bedenklicher Vorzug. Im Jahre 1098 hatten die sächsischen sieben Landgericliisticzirke etwa 1202 200 Eingesessene. Rach früheren Erfahrungen kann inan annehmen, daß sich die stich st'che Bevölkerung in de» leisten drei Jahren wie früher uni lährllch- etwa 60 000 Einwohner vermehrt Hai, sodaß, ein Zu wachs von 180000 seil -Oliober 190! z» verzeichnen sein kann. Dieser Zuwachs an Gerichlsinsassen würde aber den Zuwachs der Anwaltschasl um 194 Anwälte auch nicht im ent fern I e st c n- rechlsertige». der zehnte Teil würde genügt nabe», wenn nicht schon. 1903 bei 635 "Anwälten eine lieber- fülle vorhanden gewesen wäre. Ebensowenig habe» sich die Rechtssachen in diesen wenigen Jahren so vermehrt, daß dieser Zuwachs als nötig oder nützlich erachtet werden könnte. Ter Vorstand der Anwaltskammer ist nach der bestehenden Gesetzgebung, ivelche seinerzeit die Freiheit der Adlwkatur im Prinzip angenvininev hat, diesem Mißstande gegenüber völlig machtlos, da er nacki Maßgabe der bestehenden AnwaltSordnnng nur in seltenen Fällen aus Gründen, welche sich gegen die per sönlichen Verhältnisse des Nachiuchenden richten, der Zu lassung eines Nachsuchenden entgegentrcten kann. Mittel und Wege zu finden, uni, ohne die Rechtsanwallsordnnng ^u ändern, diesen Zustand zu beseitigen, ist allerdings schwer. Sie müssc,- abcr gefunden werden. Die Anwalt'chast Hai ein heiliges Rech! auf Beseitigung des vorliegenden Nebels, um ihren Stand lauter -und angesehen zu erhalten, und die unbedingte Pflicht, auf Be seitigung des jetzigen Zustandes hirrLNwirkeu, denn das über- mäßige Anwachsen, der Zahl der Rechtsanwälte muß selbst verständlich den Zustand hcrbcisührcn, daß ein großer Teil nicht wehr sein standesgemäßes "Auskommen jindet. Daß es einer Anzahl gelingt, sich durchzuarbeiten. ist richtig, das rcchtscriigi aber nicht, daß Hunderte dieses Experiment oft ohne innere -Neigung für unseren Berus anstelle». Der Vorstand der An- waltSkammer will hiermit nochmals warnen und das Publi kum auf die großen Gefahren Hinweisen, die drohen, wenn diese absolut ungesunden Zustände weiter bestehen bleiben. -Also helfe uns das Publikum, sie zu beseitigen! Instizrat Tr. M i t t a s ch, Dresden. Neueste Draytlnelviliiaen vom 1. Dezember Kövenicker Prozess. Berlin. sPriv.-Tel.j Vor der 8. Strafkammer im Land gericht II begann heute der Prozeß gegen den Schuh- m o ch e r W i l>h e-l in B o i>g i. den „Hauplmann von Köpenick". Die gegen Voigt erhobene Anklage, die vom Staatsanwalt, schaftsrate Keßler vertreten wird, lautet auf Betrug, verübt gegen die Köpenicker Siadtkasse, Fäl-ichung einer Privaiurkunde, Freiheitsberanbung gegenüber dem Bürgermeister Tr. Langer- Hans und die Rendanten Rosenkranz und v. Wüi'bera. unbciugte "Ausübung eines öffentlichem Amtes und unbefugtes Tragen einer Unisonn. Tic staalsanwall'chaft hat 16 Zeugen, die Verteidigung 10 Entlastungszeugen und eine Anzahl von Leu mundszeugen geladen, unter letzleren den früheren Direktor im Rawiticher Znchthamc. wo Boigi 15 Jahre gc'essen Hai. Die von Voigt verwendeten Soldaten sind äbciisglls als Zeu ge» zur Stelle. Der Zwchauerraum ist dicht be-ctzi. Die ersten Reibc» Hallen S'iiziere aller Warst,igatlungcn vesttzl. "Auch viele Richter sind anwesend. Die Ge-chworenen- niiü Sachver- siändigcnbänke sind inr die Vertreter der Prelle reservier!. Auch ausländische Blätter sind verircicn. Voigl »st ein gellst.cl> blasser, au'rechl gehender alter "Mann mil großer Glatze und weißem Lockeniranz. "Sein Geiichl ist hohlwangig nn-o salii-w aber sauber rastert. Er.trägt tadellos 'weiße Wällche und zeig, eine fall ehrwürdige Erscheinung. Die Berle:ung des Sira>. registers ergibt in Summa 27 zahre Znchthgne und Ge.sting nis. Der Verieidiaer "Reelusamval, Bahn erhob den Einwang der Ilnznstän-digleii gegen die eS Gericht, die Sache gehöre vor das Gelchworenengcrichi. Der von dem "Angeklagten ge'ä-ästen Urkunde haste der O-Harakier >iner vstentticheii Urkunde an. ivvaß sich oie Slralkammer nickst dami: beigsten tonne. Der Si-iaiSanMal! wider'vrach dem Aistraae, der Gerichtshof lohnte ihn ab. Der Vorsitzende gestatten: dem "Angetlagien. da Liest"' leidend ist, sich zu 'etzen, Voigt erzählte daraui icin.c Lebens- gc-chiclstc in acwähstcr "AnsdrnckSweste und ziemlich bwcheidcnein Toiiiall. Er sagte u. a., er sei, obgleich er nicht gedient habe, ein leidenschgstlicher Frennd des Militärs und er könne wohl sagen, daß er den Dienst des Kavalleristen >o gut verstehe, wie ein preußischer Dragoner. Er beklagt sich darüber, daß leine Vor strafen viel zu bart ausgefallen leien, insbesondere gelte das für die Strafe von 15 Jahren Zuchthaus, die er wehen des Einbruchs in die Gerichtskaste zu Woiigrowilich erhielt. Heute, sagte er, dürfte ein so barbarilcheS Urteil wohl nicht mehr möglich sein. TaS Gericht hat die von mir vvigeschlagencn sechs Entlastungs zeugen nicht geladen, wie übechaupt jede Beweisführung abge lebtst. Revision konnte ich nicht anmeldc». weil mir das Urteil zu spät ziigestellt wurde. Der "Vorsitzende bestätigt die Richtigkeit dieser Angaben. Das Geiicht hat damals keine Zeugen vernom men, es eristiert auch kein Protokoll, wonach aus die Zeugenver nehmung vom Angeklagte» und dem Staatsanwalt verzichtet wor den wäre Das Urteil wäre tatsächlich durch Revision anicchtbar gewesen Diese Feststellung vcranlaßle Bewegung in, Znhörerramn. Voigt erklärte weiter, er wäre vielleicht nicht rückfällig geworden, aber er sei nirgends vor der Polizei sicker gewesen, überall sei er belästigt und gehetzt worden. Auf die Frage des Vorsitzenden, wie viel Geld er halte, als er aus dem Zuch'boilse einlpsfrn wurde, erwiderte Voigt: 200 Mk. Ich wollte niit diesen Ersparnissen ins Ausland gehen, den» ich verstehe mein Jach gründlich und es ist mir ein Leichte?, viel Geld zu verdienen. "Aber mein Vorhaben scheiterte an der Weigerung der Behörde, mir einen Paß auszu stellen. Voigt besliitt, im Znchthause zu Rawitich geäußert zn haben, daß er einen Beutezug mit Hilfe des Militärs vorkabe Er blieb dabei, daß er den ganzen Zug nach Köpenick nur unter nommen habe, nm sich einen Paß rn verschaffen. Zunächst sei er keineswegs von gewinnsüchtigen Motiven geleitet worden. Erst allmählich, als die ganze Sache schon arrangiert war, sei ihm der Gedanke gekommen, daß er vielleicht auch ein Stück Geld dabei herausschlagen könne. Zur Lage in grankreich. Paris. Bei der Abstimmung über die E rhö h u n g dc r V a r l a in e ii ta r i s ch e n Diäten von 9000 auf 15 000 Francs trat -eine bemerkenswerte Parteizcrsplitterung zu tage. Gegen die Erhöhung stimmte die Rechte geschlossen, ferner die Mehrheit der geeinigte» Sozialisten, der gemäßigten Repu blikaner und die "Rationalisten. Für die Erböhung trat die überwiegende Mehrheit der Radikalen, der unabhängigen Sozia listen und der deinokrati'chen Vereinigung ein. — Tic konserva tiven "Blätter benutzen die "Abstimmung, um scharfe Angriffe gegen den Parlamentarismus nberbanpl zn richien. „Figarü" meint, die Diäten ieien im Hinblick ans die teuren Pariser Lebensvcrhältnisst- aerechlscrtigt. doch st'i der Zeitpunkt ichlechl gewählt, da dos Budget ein Defizit aniwcise. Die Unzufrieden heit der Bevölkerung über die Diälen-Erböhnng werde erst dann au'hörcn, wenn die Kammer eine "Verringerung der Zahl der Kunst nnv Wissenschaft. -f* W och e n - S p i c l p l a n der König!. Hostheater. Opernhaus. Sonntag: „Martha." sLyoncl: Herr Hutt a. G.j Uhrst Montag: Gala - Vorstellung: „Oberon." lUeber sämtliche BillcttS ist bereits versügt.s s8 Uhe.s Diens tag: Zu ermäßigten Preisen: „Hansel und (fßrctcl." s6 Ubr.j Mittwoch: „Der Bajazzo " lCanio: Herr Herold a. G.s „Sizilia- -lische Bauernebre." sTuriddu: Herr Hutt a. G.) U/28 Uhr.s Donnerstag: „Mignon." stzs>8 Uhr.) Freitag: Geschlossen. Sonn abend: Zum ersten Male: „Moloch." <7 Uhr.s Sonntag t9.j: „Earmen." sDon JosL: Herr Herold a. G.j i7 Uhr.) — Schau- Ipielhaus: Sonntag: „Das Glashaus. ' ff.FS Uhr.s Mon tag: „Das vierte Gebot." sGroßmutter: Fräulein Normann a. G s U/28 Uhr.) Dienstag: „Der Bibliothekar." sSarah: Fräu lein Normann a. l. G.; Robert: Herr Jacdicke a. G.) s'/>8 Uhr.) Mittwoch: „Das Glashaus." stzi.,8 Uhr.) Donnerstag: „Der mittags tz-,>2 Uhr: Dritte VolkSvorstcllung: „Wilhelm Teil.'" Abends fF8 Uhr: „Doktor Klaus." 1°* Mitteilung aus dem Bureau der K ö n i a l i ch e n Hof. t Henker. Wie bereits bekannt gemacht, wird im Opern- Hause die Humpcrdinckliche Märchenoper „Hänicl und Gretel" in der Zeit vom 4. bis 23. Dezember an vier Abenden zu er mäßigten Preisen au-iaefichrt werden. -Die Vorstellungen, die »in 6 Uhr beginne», ffnidcii statt: Dienstag, den 4. Dezember, Mittwoch, den 12. Dezember. Montäg, den 17. Dene-mber, und Sonntag, den 23. Dezember. Tie Eintrittspreise und wie iölgt f«s«gesebt: 1. Rang Logen 4 Mk.. 2 Rang Fremden- und Mitlci- logcn 3 Mk.. 2. Rang Seilciiloge» 2,50 Mk. 3. Rang Proszenium- und Mittellose» 2 Mk.. 3. Rang Seitenlogen und s. Rang Balkon 1,50 Mk., 1. Rang Mittelgalerie und ProszeniumlUeii 1.25 Mk., 4. Rang Seitengalerie. Leiten- logen und S-iteMätze »nd 5. Rang Mittelgalerie 0,75 "1>äk., 5. Rang Sitz- und Stehgalcric und Proizeniumlvgcn 0.50 Mk.. "Harkelllogen 3.50 Mk. 1. Parkett 3 "Mk. 2. Parkett 2 Mk.. Slethparkett 1 Mk. Eine Vorvcrkanfsgebühr wird nicht er- Hoden. Billc-tls jeder der vier Vorstellungen könne» von Montag, den 3. Dezember, ab in de» »blichen Kaffcnstundcn tqglich an der Kaffe des Opernhau'es entnommen werden. — Wegen Beurlaubung des Herrn Wiecke können die nächiien Ä-imührunaen von Shakckiveares „König Lear" >n der neuen Einstudierung erst Donnerstag, den 13., und Sonntag, den 16. Dezember, stattfinden. st* Ter Dresdner Orpheus bot mit seinem gestern im Ge- werbehause abgchaltencn Konzert eine Aufführung großen Stils, der ein außergewöhnlich inhaltsreiches und anziehendes Pro gramm zu gründe gelegt war. Als das hervorragendste Hauptstück des "Abends brachte cs eins der besten und vollkommensten Werke Friedrich Hcgars, die vierteilige Ballade „D aS Herz von D 0 ugla s". Die iir Erfindung und Diktion gleich schöne und gehaltvolle Dichtung des Grafen Moritz v. Strachwitz schildert eine romantische Anekdote aus Schottlands Geschickte: König Robert Bruce von Schottland tzf 1329) hatte die Kreuzfahrt gelobt, wenn ihm die Festigung seiner Herrschaft gelungen sei. Er ist jedoch krank und kamviesmüdc darüber geworden So soll sein treuer, topsercr Genossc Sir James de Donglas, der mil in der ruhmvollen Schlacht bei Bannockburn gegen Eng land sochl, nach LeS Königs Tode ihm das Herz herauSschneiden und es i» einer goldenen Kapsel mit tausend Reitern nach dem heiligen Lande bringe». Aus dem -Wege dorthin stoßen, »ach äläckiicher Meersahrt, die eisengepanzerten Schotten m der Wüste ans cip feindliches Reiterheer iTarazcneii). DouglaS wir;t nach innigem Gebete das Herz in den Smwarm der Feinde mit dem Gelöbnis, daß des Tages Ruhm dem gehöre, der dies Geschmeide ihm tviederschaffl. Nach hartem Kampie wird das maurische Hcidenvoik besiegt, Graf Douglas aber getötet, unter keinem Schilde fcstgeklemmt findet maii König Roberts Herz. Ter Komponist hat sich die fesselnde Romantik und Dramatik des Stoffes nicht entgehen lassen. Mit Zuhilfenahme eines großen Orchesters und zwei Solvstimmen sTenor und Baßs charakterisiert er vor allem die Chöre, daneben auch mit Orchester-Zwischenspielen die einzelnen dramalochen Situationen meist sehr treffend und wirkungsvoll. Gleich mit dem EingangS- -chvr, der vom Hiizsterben des Königs erzählt, schasst er dem Ganzen Farbe und.Stimmuitzz. Als ein Hanplmoment und zwestelloS eine der schönsten «eiten der Partitur schließt sich sann das Vermächtnis des Königs an, eine im edlen, feierlichen Pathos gehaltene Szene von tiefgehendem Eindruck. In der ruhigen, vornehmen Schönheit des Vortrages, mit der sie von Herrn Opernsänger Hans Schütz sLeivzig) gesungen winde, ^and sie den allgemeinsten Anklang. Nicht ganz aus gleicher Höhe steht dann die „Meerfahrt" mit den orchestralen Schilde rungen des Secbi'ldcs und der Landung der schottischen Krieger, ^ür dergleichen haben wir Vorbilder von weitaus größerer und machtvollerer Wirkung. Dagegen ist der „Zug durch die Wüste" musikalisch vortrefflich dargestellt und meisterlich ge troffen, namcikilich durch verschiedenartige Charakterisierungen i» Rhpthmus- und Tempo, der Zusammenstoß der Sarazene» und der Schotten in dein das Werk abschließenden Schlachten- bilde. Auch die poetisch schöne Verklärung, in der Dichter und Komponist die Ballade auSklingcn lassen, zählt zn den hervor ragendsten Mvmente». — So groß »nd machtvoll das Werk gcdacht ist. so außerordentliche "Ansprüche iiellt es an den Chor. Ohne Rücksicht ans die Möglichkeit der "Anssühruna mutet der Komponist de» Sängern oster rein inslrnmentale Ausgaben zu. besonders erschwert durch drastische Modulationen und bunt farbigen Weckst! des Zeitmaßeö Was ein Chor zu leisten iui stände ist. kann er hier zeigen. Daraus kam es bei der Wahl des Werkes den Orpbeiden i» der Hauptsache wohl auch mit an. Und daß ein voller Erfolg das Wagnis krönte, war kein Spiel des glücklichen Zufalles, vielmehr waren es der Ernit und Fleiß, -die Vvllc Hingabe an die Sache, das oft bewiesene Könne» der Sänger und die ausgezeichnete Führung ihres Chor Meisters, Herrn "Albert Kluge, die eine fast einlvond- freic Wiedergabe des gewaltigen Werkes ermöglichte. AllcS verlief, bis ans einiac nnwescnlliche Differenzen zwischen Chor und Orchester, tadellos und zn vollen Ehren des Werkes und des Chores. Nicki weniger ansaczcicbnel bewährt, wie in Hegars Ballade, hatten sich die Orpheiden. vorher in einigen !, <-a,><>Ila-Chören: dem von fe>crlich-voetischer Romantik er nillten Reinhold Pcckerichen „Hochamt im Walde", einem gan: herrlichen Sttmmunasbilde „An den Scklas" von Robert Volk mann und einem geliallvvllen lpriickicn Chor „Schön-Rohtrauc" von Beil. .Lsier konnte der Chor, ans keinerlei Sichcrhxrt de> Begleitung gestutzt, noch besser und verdienstvoller seine aus gezeichnete Disziplinierung, Zuverlässigkeit der Intonation. de> Aiifsaffuna und des Vortrages betätige». So wie der Orpheus gestern wieder geni-igen, vermögen cS nur erste, nach höchsten Zielen strebende Mannerchöre. Den zweiic» Teil des Programms nahmen die Fragmente einer picrakligen Oper von Albert .Kluge ein: „Herv. Hoclizcil". Der: nach Shakespeares „Viel Lärm um Nichts" von Bodv Wildbc»' und dem Komponisten. Die "Ausführung hatte die oberste Cnvi klaffe des Königl. Kon ter v 0 t 0 r i n m im "Mannerchor verstärk! durch -einige Orpheiden. ubernon-mei, Sviistisch beteiligten sich hervorragend Herr Overio inger S ch , lz und neben ihm o>e Damen KreiÄcr. Schomngh. Stachel.,:. Obren die Herren Seibt und Büttner. Mehr als aiff die -oliii-scheu Darbietungen kam es bei den Fragmente» aui die -Hörnchen Leistungen und aus das Ensemble an. Tenn in der Hauptsache waren cs Enlemdle-Söbe, ho.
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