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- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-11-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19061116027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906111602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906111602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-11
- Tag 1906-11-16
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Monat
1906-11
-
Jahr
1906
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Freitag. 10. Oiotreurber 1VU0 9ir. lllt «au 53 478 Stück, Hierzu kämmt, da« die Einfuhr von Schlacht vieh aus einer Anzahl Länder ganz verboten in. bei anderen Staaten aber Erfchwerunaen und Beschränkungen unterliegt, die einem Einfuhrverbot« fast gleichkommen. So ist vornehm lich sür da» Königreich Sachse» durch das Schlußprotokoll rum Biehseuchen-Uedereinkomme» vom 25. Januar 190!» die Einfuhr von 30 000 Schlachtschtveinen jugelasse». Hierbei sind jedoch folgende Beschränmngen vorgesehen: I. Die Tiere müssen dreißig 7aae bindurch am Herkunstsorte tierärztlich überwacht and da nach siir unbedenklich befunden werde»: 2. da» ganze Gebiet »er politischen Verwalfungsbeliinde erster Instanz des Her- knnstsorteü muß als frei von Schweinepest und Maul- und Klauenseuche nachgennese» loerdeu: 3. die Abschlachtung hat im Greiizichlachthause zu Bodendach stallzusinden. Diese Beoin gungen sind so schwerer Natur, d»i« damit nalrezu ein Eiilsnhr- »erbot sür Schweinefleisch aus Oesterreich-Ungarn nach dem Königreiche Lachsen ausqeiprvchen isl. Es sind auch tatsächlich Schweine nur in unverhältnismäßig oerinaer Zahl in Boden- siach zur Abschlachtung aekoinmeii. Das ist unmittelbar nach dem Inkrafttreten des UebereiukommenS geschek>en. Die'er erste Versuch tmt bereits ergeben, das; eine weitere Einsnbr unter den bestehenden Beiiiinmungeu ausgeichloilen ist. Kein Händler kann das Risiko libernehmen. aus eine Zeit von dreißig Tagen Tiere zur Ausfuhr anznkausen und unter tierärztliche Kontrolle zu stellen und sich dabei der Geiahr anssetze». dag ein in letzter Stunde in einem Orte des VerwaiinngsbezirkS ausrrclender Seucheniall die Ausfuhr oerhiuder!. Aus diesen Darlegungen ergibt sich, da^ nur eine schleunige Oessnung der Grenzen sür die Vieh- und ,,!ei>cheinliihr und eine Erleichterung der bestehenden Einfuhrbeschränkungen eine baldige Äbbilse der Fleii'chteuerung herbeisuhren kan». Nach de:» GiiIaciKt'n einer Anzahl tierärztlicher Direktoren der Schlacht- und V'ebböie und der Fleischbeschau Ser größten Städte Deurichlands sind sür d:e Vieh- und Fieischeulfuhr eine Reih« von Erleichterungen mvg- ich. ohne daß dadurch die Geiundüeil der Bevölkerung des Reiches gefährde: oder die Sicherheit gegen Einschleppung von Viehseuchen beeinträchtigt wird Wir hegen die Zuversicht, dag die hohe Königliche Ltaalsregieruug der Bedeutung normaler Fleilchprei'e für die Volksernährung und für die Volkswohl- chhrt eine gerechte Würdigung nicht versagt »nd geneigt ist, den Bestrebungen aus Milderung der herrschenden 'Flepchnor ihr Wohlwollen zuzuwenden. In diciem Sinne bitten wir die Königliche Sraatsregierung weiter, selbsi alles vorzukehren, waS 'n der Zuständigkeit der Einzelregicrungen liegt und zur Er- leichlerung der Fleischversorgunz des Volke» zu dienen ge eignet ist. —* Die europäische F a h r p 1 a n k o n s e r e n z kür d e i! S o ui m erdieu st 1907 wird am 5., und 6. Dezember in Dresden abgcöalten und im hiesigen stLdri'chen AusiiellungS- valaste lagen. Zu dieser Koineren-z 'iud nahezu 160 Eisenbahn- oer<ü>altunge» un«d Danst"'clistl>saeb.-ll'chaf!en, eingeladen, und zwar: 49 deutsche. 20 österreichische. 9 ungarische. 6 italienische. U> ch-weizerische. 6 iranzosi'che. 2 'pansick'e. 3 portugiesische. 9 be.- che. 4 niederländische. I Uire'.nburgi'che. 4 englische, 3 dänische. 10 schwedische 2 novwew.'cbe. 10 riim'ch-'innländi'che. 2 inr- kiche Verwaliunge», sowie se l vulaari'che. rumänische und ser bische Verwaltung. Die Ga-'chä'isinrbronn har die König!. Generaldirektioa der Sächsischen Ztaatsbalmen. —* V ö l k e r i ch l a ch t d e n k m a! ° Lotterie. Am zweiten Ziehungstage wurden an gröberen Gewinnen gezogen: Nr. 10§930 M'.r 204 Mk.. Nr. 4? 44' mik N O Mk.. 9!r. 3966 ii»l 3M Mk . Nr. 21 462 mit 4M Mk.. Nr. 90 447 mit 100 Mk.. Nr. 79 2"6 mit 30) Mk.. Nr. 92 080 .u,: io) Mk.. Nr. 178 118 mit NO Mk Nr. 101 167 nul 30» Mk.. Nr. 1Iü:<>, mir 104 Mk., Nr. 70 706 m-.i 204 Mk. Nr. 32 004 mit 20) Mk.. Nr. 1023-11 mit 100 Mk.. Nr. 69 349 mil 104 Mk., Nr. 126 394 mit 200 Mk.. Nr. 103 979 nur 204 Mk.. Nr. 71 203 mil 10) Mk.. Nr. 129022 uiit 1000 Mk. «Ohne Gewähr ! — Seit einiger Zeit werden au den Fassaden des Japans- scheu Palais in Neustadl Reparaluren von größerem lliiuange noraenouu.nen. Die Arbeireu stehen unter der ^Verleitung des König!. LandbauamtS 1. ibre Aussiibrnng iir »er Bausirma Earl o. Nöu'k übertragen worden. Das Gebäude gegart noch heute zu Leu charaklernn'chsien und schönsten Dresdens, obgleich der Erbauer. Jean de Bvdt i',670 biS 17.0-1!. ihm im Gcgeiiiatz zum Zwinger uuo. ein 'all nüchiern wirkendes, durchaus ein- >acheS Aeutzere gegeben har Die'er 'Architekt bcvorzngie gegen- lider seine» Zeirgenossen de' 'einen Bauten edle Einiachheit bei sorgsamer Wahl des Materials. Er bestrebte sich, nur durch K'larhrit und Ruhe der Dertiälrnisie. sparstime Lrnamentik. korrek'e Durchbi.Sung der Details und der Konstrukuonen zu wirken. Scan da Bodt. e:n 'raiiios>schcr Restigie-, hatte ieinc Ausbildung in Holland erballen Er wurde vom Kurfürst Friedrich, August .1. -um Ebes des Ingcnieurkorps. Direktor der Zivil. lind Milirär-Vauten, Generalleutnant und daraus 1732 zum Komniandauien von Dresden-Nenstadt ernannt. In oer ursprünglichen Form wurde daS Japanische Palais in den .Fahren 1710 uns 1716 vom Generalseldmarichall Grafen von Flemming errichtet. .Friedrich Augnst I. rrwarb es zugleich mit dem Schlosse Nebigan sür den .Kaufpreis von 100000 Taler Es wurde von :hm zur Somnienvohnung beitinim!. durch zwe: niedrige Seitengebäude vergrößert und aufs prächtigste ein gerichtet. Dem avge'gmmelten kostbaren javanischen und chineiischcn Porzellan, sowie den ircstlichen Gemälden »sw. wurden 1.723 die reichen Schätze der Kunstkammer aus dem Rcsidensichloste zugesellt. Sie fanden in zehn Zimmern des .-weiten Siockwerkes Platz. Zu damaliger .Zeit trug das Ge bäude aucy vielfach die Bezeichnung „Holländisches Palais", weil der Bamlil d'e'es Landes mit zur 'Anwendung gekommen war. So stand es bis 1729. woraus sechs ueueroaute Viereck besitzt 78 Meter Der nach »er Elbe gelea« liche Palai». Kon dem Re Hau,er der Meißner Gasse, die dem BalaiS die Aussicht ver» sperrten. angekausl und niedtraerisseri ivurdeu. Unter Leitung der Baumeister df Bodt. »nöfel, und Pöpeimonn ließ dann der Kurfürst zwe, buhe Seitenflügel und ein Bvrdergebänd« errichte» und gab ihm so die heutige Gestalt. Das Gebäude- Meter Länge und eine Diese von 57 Meter, ene Teil ist demnach daS alte ursprüng- v-.-—. -v«. ^achsolger, Zkursürst Friedrich August II., wurde die Verschönerung des Scksiosses sorlgeirtzt. Während des siebenjährigen Krieges ging jedoch die ganze Pracht zu gründe, und der stolze Bau mutzte sich die Umwandlung »n ein Heu- und Strohmagazin gefallen lasten. Aus Befehl des Kur fürsten Friedrich August 111. wurde dann ein im Jahre 1786 vollendeter Umbau auSgesührt. der gegen 88 000 Taler Kosten aufwand erforderte. Das Palais sollte iortan als Muse u m der Oefsentlichkeit diene» und Schätz» der Kunst und Wissen smast belstiberge». Außer der Antike»-. Porzellan- und Ge>äß- Sammlung fand auch die Mnnzsammluiig vorübergehend darin Ausnahme. Heute stehe» sämtliche Räume der .Königlichen Bibliothek, die eine bedeutende AuSdeknung und Hoden Wert besitzt, zur alleinigen Verfügung. Das Bestreben, das alle Bauwerk, dessen eigenartig geformtes, hohes, mit Kiip'erplatte» »ersehene' Mansarden-Dtich durch Oz'vdation im Lause der Zeiten grün geworden ist, zu erhalten, ist daher ei» sehr sehr berechtigtes. Anznerkcune» ist ferner. Satz seine »ädere Um gebung. der Kaiser W i l h e l m-P la tz, in den letzten Jahre» durch schöne Garlenanlngen. Springbrunnen eine wcienllichc Verbesserung erfahren hat. Es vereinigt sich also die Schöiibeir des Paiaiögartens und des allen Baues mit den niodernen Errungeiischaileu zu einer Zierde der Neustadt. Von deren Bewohnern wird sie daher mit Recht geschätzt, da sie ihnen inr de» weiter entfernten Groszen Garten eine gewisse Ent schädigung bietet. Die kleinen Prinzessinnen Margarethe und Alix be suchten in Begleitung der Frau Oberhosmeisrerin von der Gabelentz-Linslngeii das Atelier der Firma Hospholograph Hahn Nachfolger, um photograohi'che Ausnahmen machen zu lasten —* Der nahezu 1000 Mitglieder zählende Verein für Geschichte Dresdens hielt gestern abend von 8 Ukr an im vauptiaale des Stadlmuseums in der alten Bürgerschule an der Fohaniiesstratze eine sehr gut beiuchte. interessante Vor- tragsvcrjammluug ab. Der Vorkitzende. Herr Ztadtarchivar Pros. Dr. O. Richter, begrünte die Versammlung und brachte eine 'Anzahl neuausgenoinmencr Vereinsmitglieder zur Kennt nis und Bcüätmnng. Zu Rechiiniigsprüscrn wurden erneut die Herren Postdirektorcn Gunvasser und Rostoskn gewählt- Die Besucher des Abends wurden bei ihrem Eintritt in das Saalveslibül durch eine naturgetreu kostümierte und armierte Puppe, darstellend einen Moinmuiicilgardisleii in Lebensgrötze, nbeirwcht. Der Vortragende, Herr 'Archivar Tr. Beutel, sprach über das Institut der „Kömmuitalgarde in Dresden", eine Sicherheits-Truppe, die ui den unruhigen Septembertagen dcS Jahres 1830 von rühmenswerter Begeisterung der BürgerschaU getragen sich bildete, nach IDsäbrigem Bestellen der Teiliiahm- losigkeit zum Opfer sic! und ohne Sang und Klang Anfang der 1850er Jahre ihr Bestehen beendete. Die Kommunalgarde hat ui den ersten Jahren ihres Bestehens Vortreffliches ge- leisicr. ihre ipäterc Tätigkeit bezw. Untätigkeit rief dagegen manches Lächeln hervor. Der Redner lieh in interessanter Gruppierung Enistehung. Organisation. Wirken und Verfall des Komiiumcügaroeinslituis — 35 Kompagnien, bezw. 8 Batail lone und 1 berittene Abteilung, die mehrfach reorganisiert wurden — an der Zuhörerschaft vorübergehen. Das Inventar des an Entkräftung. Verschleppung und Teilnahmlosigkeit e>n- gegangenen Instituts wurde 1608 verauklioniert und erbrachte in Summa 6'36 Tlr. 7 Ngr. 3 Pfg. Ertrag. Dieser Versteige- riiiigsakt bildet das unrühmliche Lchlutzbild der Geschichte oer Dresdner Kommunalgarde. — Um unseren Schülern und jungen Leuten Gelegenheit zu einem billigen und guten Schwimmbade zu geben, werden von der S ch w i m m e r-'A b t e i l u n^t des Eoangeli. ' ch c il 'I ü n fl l i n g s o e r e i n s der Kreuzvarochie Bade- karten des Bades PAlbertshoi" iSedauurake 7! zum Selbst kostenpreis von 27 Pia. jKassenpreis 50 Pfg.! abgegeben. Die Kaiten sind zu habe» bei den Herren Buchbindermeister Rothe, Iohanuesstraize 1: Buchbindermeister Zachmaun, Wettiner- stratze 24, und Wadewitz. Trompeterstratze 6. Hinterhaus, parl. —* Polizeibericht. 15. November. Im November vorigen JahrcS will ein Gewerbetreibender in einer in der Nabe der Mnlsctiallstrake befindliche» Restauration sür eine kleine von itzi» gemachle Zeche seine s i l b e l n « T a s ch e n u l> r mit angeblich goldener Ketle pfandweise hinterlassen haben. Ans der inneien iseile des Ulstdeckels soll sich außer dem Namen des Eigenlüineis »och die Nummer >887 oder 1888 befinden Der Eigeniümer will besonderer Verhältnisse wegen bisher an der Einlösung seines Eigeuliims behindert gewesen sein. Der Polizeidirektion liegt viel daian. Klaibeit über diele Angelegenheit zu eilanaen und ersucht daher den deizeitigen Inhaber der beiden Psandstucke. sich mit diesen baldigst im Hnnptpolizcigebände, ZimiiierOK. einznsinden.— Am 6. d. M.. abcndS gegen >/,7 Uhr. ist in derDwpoldiSwaldaer Gaste von einem Spedtiionswagen weg ein ansgeweideler Reh bock gestohlen worden Ter Diev bat bisher nicht erlangt werden können. Falls sachdienliche Wahrnehmungen gemacht ivotden sind, wird um Mitteilung an die Kriminalableilnng ge beten. — In einem geistig kranken Zustande erhängte sich vorgestern in der Jobannvorstadk eine Zigarettenarbeiteri» — In der Leipziger Vorstadt riß gestern nachmittag ein einjähnger Knabe, wälnend er in der Wohnstube seiner Mutter ans deni Fiitzboden spielte, einen aus einer Fußbank stehenden, mit sieden- Jnhalt ül kr gefüllten Bie»lit«ltops herunter. e« drn Kleinen ergoß und ihn schwer v vni - — — — verschied.... -— tklle beschadtgl wurden. Wahr!cheinlich »var die vorher in dem Raum gewesene Mieterin mit der brennenden Lampe versehen!- Iich der auf einer Leine hängenden Wäsche zu nah« gekommen. Die Feuerwehr brauchte, da sie den Brand schon gelöscht fand, nicht mehr einzugreifen. —* Conradsdors bei Freiberg. 14. Nov. Der pen- stonierte und verwittoete Bergarbeiter Aiigust Straßburger vo>i hier mischte am Sonntag seiner Schwiegermutter, der im 78. Lebensjahre stehenden AuSzüglerin Dochsrlt, mit der er in Unfrieden lebte, Lt»öl in den Kakao, um sie, wie er selbst zugab, zu vergiften. Die Schwiegermutter schöpfte Berdacht und trank den Kakao nicht. Der Lchwiegerioyn wurde verhaltet. —* Der seinerzeit viel erörterte angeblich« Uebersall bei Bad Elster beschäftigte am DienStag das Landaencht Plauen i. V. als Berufungsinstanz. Die beiden Angeklagten, Frau Privata Lemke aus Dresden und ihre Tochter, halten wegen Verbreitung eines falschen Gerüchts einen Strasbeiehl in Höhe von je acht Tagen Haft erhalten. Gegen diese Verfügung beantragten beide gerichtliche Ent scheidung. und das Schöffengericht in Adon erkannt« auf «ine Geldstrafe von je 20 Mk. oder 5 Tagen Hast. Gegen dieses Urteil war sowohl von der Staatsanwaltschaft als auch von den Angeklagten Berufung eingelegt worden. Unter «eher- nabme der Koste» aus die Staatskasse wurden die berde« An- geklagten s r e i g e s p r o ch e ». In der Urteilsbegründung tvnrd« u. a. ausgcsührt, es sei sestaeskellt, daß die Frauen ein« Äiueige erstalleii wollten. Es sei jedoch nicht erwiesen, daß Li« Kugelig», ten die Absicht gehabt hätten, em unwahres Gerücht in di« Welt zu setzen: sie haben den Hotels «gestellten Mitgeteilt. daK aus sie ein Ueberfall jlattgeiunden habe, Nebenumsländcir leien die 'Angeklagten , nicht gefragt worden Es sei nicht zu widerlegen ge sich ein Vorkommnis ereignet hat, welches die Angeklagten zn eine große Bestürzung gebracht und sie veranlaßt h» ihre Austastung in die Äorle zu kleiden, st« seien überfallen worden —* Militärgericht. W'icn UrfundeMFchung stecht der 1887 in Gassen bei Sorau geborene, bisher unbckcholtene Husar Richard Bruno M>enzei von der 5. Eskadron des 19. Husaren- Regiments in Großenhain vor dem Kriegsgericht «der 32. Divi- sion. Der Angeklagte hatte den sehnlichsten Wunsch, nach SüD- asri'ka zur Schntziruppe zu gehen, doch deourne es der 'christ lichen Geush'.uigung des Vaters. Trotz wiederholter Bitten des Angeklagicn war der Vaier zur Hergabe einer Eilitvilligung »ich! zu dcweac». Da Menzel aber lrotzastedem leinen Wunsch durch'etzen wollte, sästchio er die lUnterichrilt seines Vaters. 'Das o.oiäl'chie Schrisistück landie er nach seiner iHeimatsivolizei- beböroe zur Albitempciung. Die Polizeibokövde legte bas ge- säl'chie Schrisistück »ein Vaier vor. woraus die Fälschung entdecki und Menzel uuker Anklage gestellt wurde. Später erteilte der Barer die «Kenebmiauua zmn Einrrilt in die Schutztrupp«. Das Ge> cht eEennl am die geriuch'le zulässige Zirme von 1 Tag Gefängnis. — Der 1885 geborene Fabrer der 1. Batterie des 6t. Feldariillerie-Regimenis Karl William Hähnel rällchte eine Meldung bclr. Urlaub mil Ser UrneEchrist seines Obersten und erhielt aus Grund dic'es FciWikaies einen Urlaub von 10 Tagen nach keiner Heimat. Ede er seinen Urlaub antrat, beteuerte er noch dem Wachtmeister seiner Baiterie die Echtheit des Passes. Die Sache wurde nach kurzer Zeit entdeckt und Hähnel unter Anklage gestellt. Wegen Urkundensälschung und Beliiaens eines Lorgesetzlcn erkennt das Gericht aus 5 Ta»e Gesängnis: Aus den amtlichen Bekanntmachung««. Handelsregister. Eingeiraaen wurde: beuchen» di« Stadt- grundstückSgeselts-batt mit bescheänkter Haltung in Dresden, daß der itzelklücknistsvertrcig in den jttz 1 und s durch Beschluß dH Ae'kllicbiiilcrvers.iiiiiiilung voni lr. November lSOS abaeändeet worden ilt und vntz vie stirma künsng lautet: WeiellschastsürlLrund- ftüitsverwertung mit beschränkter Haftung: — die Firma <L. Leimann. Schwrinsurt Filiale Dresden in > Dresden, Zioeiguied^rlaiiung der in Schweinsurt unter der Firma . E. Seimann beliebende» oftenen LandelSgelellschatt und alt Besfll- ! Ich >ster der Konimerstenrat und Fabrikbesitzer Emil Heimann in s Schweinsurt. der Fabrikant Ludwig LetINann in Tchweittfurt und der Fabrikant Alfred Leimann in Dresden: — dosz die Kommandttgesell- schakt DrssauLLo. w Tresdeu Prokura erteilt bat dem «artoiinagen- iadrtkaiilen Sei st Emtl Große in Dresden : — daß au- der Firma PaulWebner tn Dresden der bisbcrtge Inhaber Johann Georg Paal W e b n e r ausgeschieden »nd der Kaufmann Walter Louir Rotbm Dresden Inhaber rft und daß die Firma klinstig lautet: Loui-Rvth. ! Konkurse. Zahlungscinlirllnngcn u.s. w. JmDre-dner AmesgerichiSbezirk Ueber da» BermSgen des Meudles- und Polsierwarenbäobler» NIarlra Georg Olto Ernst Dimm « hier, Dürrr- siraße !>, ist da« KonkurSverlabren erösinet und Herr siommisfion-rat Bern- bar» Lanzier hier. Pirnailch« Straße 33, ,um Konkursverwalter emannt worben. Konkurssorderungen sind bis zum b. Dezember anzumelden. — lieber den Nachlaß des tAmmonstraße 7«) verstorbenen Schneidermeister- Franz Friedrich Gramann rkt das KonkurSveesabren eröffnet und Herr Kaufmann Atzmann hier, Elisciibraße 18. zum Ikonkur-verwolter er nannt worden. Kankurssorderunaen sind bis zum tz. Dezember anzumelden. — DaS mr bi« Inhaberin der sriiheren Firma .Deutsch« Citronea- tb « esabrik Lilkrodt L E o. tn Dre-den" Johann« Mari« ver- ehel. Silkrodt geb. Forsiner erlassene Deräußerungsverbot ist wieder auf- gclioben, nachdem der Antrag aus Ko»kur»erö>snung zuruckgenomule» wor den ikt. raren ein so sichtbares Slrebcn nach dem Neuen, Nochnichl- dagowesenen. daß man über die E'.ngangstüren zu jsoem der beiden Salons schreiben möchte: Neue Bahnen zur Kunst. Trotzdem könnte der Gesa in lei »druck welchen dis beiden 'Aus- sielluiigen in dem Beschauer binlerlassen. nicht ver'chiedenartiger aedachl werden, als er tatsächlich ist. Während die der Arnold zuiaminengebrachle Ausstellung französischer Künstler der jüng sten Vergangenheit sin merkwürdiges Gemisch- durchaus noch ungeklärter, mehr aus taeoretischen Erwägungen, als ans starken, künstlerischen Indioidualiläien beruhenden 'Absichten zeigt, tritt uns in der im Richterichen Oberlichstaale vereinigten Donoer-Aussielluua des Münchner MalerS Leo Putz ein io -elüststcheres, zur fröhlichsten Lebensbeja'ouug dringendes Können oon-seltener Reist entgegen, daß kein Zweifel darüber auskoul- men kann, von welchem Salon der Besticher in diestm Falle die reichere Fülle enrischender K'uiisteiudrücke m>k forttragen kann. Anerkennung verdienen jedoch die beiden Urheber dieser Aus- stellunqen für ihre Mühewaltung :n gleicheiii Maße. Wenn auch dis folgenden Veranstaltungen sich aus der Höbe der gegen- rvärugeil hasten, dürstn wir auf eine sehr anregende Winter- kampagne gui dem Felde der bildenden Kunst bei uns :n Dresden rechnen. Da cs immer gut ist. zunächst die Arbeit abzumn und den Genuß nur nach getaner Arbeit folgen, zu lassen, soll zuerst von der iranzö'sschen Ausstellung bei 'Arnold die Rede sein. Sie aeroallständ gr die lange Reihe der früheren Vorstibrungen von Werken der neueren französischen Malerei, die wir dieser Firma aeroankeu. und erweitert unsere Kenntnis derselben wiederum um ein gutes Stück, indem sie uns mehrere Seiten ihrer Ent wicklung, die b:s dahin den meisten Bciuchern höchstens durch die Lektüre bekannt gewestn st:n dürsrc». in charakteristischen Proben vor 'klugen stellt. Die 'Anku.chnina an bereits bekannte Ericheinungcn gewähr: derjenige Teil der 'Ausstellung, i» dem wir eine stattliche Anzahl von Gemälden der französischen und belgischen Neounprcstionisten, die bekanntlich saS Teilung-- prinziv der Farbe, den 'ogeiianntcu Poinlillismus. zum Pro gramm erhoben haben, in historiicher Folge zniciminengestelll linden. 'Als der eigentliche Entdecker dieses aus die wissen- ichesttlichen Entdeckungen Ehevreuls und anderer Chemiker zurückgchenden Maloerrabrens gilt der jung, im Alter von 31 Jahren. 1891 verstorbene G e o r g e S e „ r a t. Er kam aus der Istk.lv cke-s 6san.x-.Vr,.->. fühlte jedoch sehr bald, wie Meie r- Grosse berichtet, das Bedürfnis, den glatten Schulstrich zu beleben und i'ay das Mittel dazu, einmal in der Austragung der Farbe in Partikeln und dann in der unvermiichten Verwendung der reinen Farben des Spektrums nach den Gesetzen deS Komvlemcntärproblems. Sein erstes größeres Werk, das nach hiesem einleuchtenden Prinziv dilrchgesührt war, erschien im Fahre 1886 auf oer Imvreisionisleu^Ausstellung in der ölg!«ou clorL« mit« dem Titel: ,Cn vimanelw ß In Orancis 3aita'T Leider enthält die Dresdner Ausstellung nicht das bei Herr» E. Co ns turier in Paris a»f- beivahrte Otiginal, sonder» nur zwei der zahlieichen Vorstudie» aus der Sammlung Fönson. denen man nicht viel Gutes nach'ageil kann. Tie Farbenleistmg ist bei ihnen beinahe noch schüchtern angewandt und der beabsichtigte Effekt so wenig erreicht, daß man eher von einem Vorherrschen schmntzig graubrauner Time, als von einem Flimmer» und Leuchte» der Luft reden könnte. Noch schlimmer sieht es »m die Wiedergabe des bewegte» Treibens, das sieb an schönen Sonntagen aus dieser Seine-Insel bei Paris abznipielen pflegt, aus. Die vielen Perionen beiderlei Gcichiechts. sie sich in dem Wald und de» Fluß entlang ergeben oder im Grast atiSrnben. eulbebren jeglichen Lebens. Sie wirken wie färb ge Ballen steif und hölzern: Hunderte von SeuratS Variier Kollege» häkle» damals etwas dergleichen weit besser mache» laimeii. und es war keilt Wnnder. daß ec einen Sturm der Entrüstung über sich ergeben lassen nnißle. als das Bild öfseiillich bekannt wnide. Aber Senral blieb seiner knnsllerstchen Ueverzeugnng '.reu und gewann bald eine Anzahl Freunde, die zu seiner Falme schworen und seine Lehren binnen kurzem zum ein seitig desolgte» Gla,ibenssatz machten. Was dabei herauskam. läßt sich vielleicht am besten a» den Gemälde» von Henri Edmund Croß beobachten. Je langer, desto mehr ist er zum Mechaniker erstarkt Während er noch tn «einer ..Milrelläiidischen MeeicSknile" von 1898 ein gewisses VeiständniS sür die Zeichnung verrät und namentlich die ^rrne glücklich heransbringt. können seine erst in diesem Jahre enlstandcne» ..Niiiiivhen" als klastisches Bei'piel dafür gelten, zu welche» Verinnitge» das Anklamiiierii an eine vielleicht a» und für sich richtige Theorie führt, wenn sie den Hände» eines Unfähigen aizverlraul wird. Das gaiize Bild besteht aus einer Anzahl witrselsörmigcr. iarbiger Klei e, die ebenso gut niit einer Pnnkliermalchtiie. als mit der Hand hatten a»fge- tragen werden können. In der Farbe herrscht ein schreiendes Gelb und ei» ebensolches Grün vor. Dabei hak der Künstler nicht die mindeste Rücksicht darauf genommen, ob diese Jarbenllrre auch der natürliche» Farbe der Gegenstände entsprechen. Ans der Schulter! der eine» vieler Nhmphe» macht sich daS Grün mit sichtlichem, Behage» breit, als ob es das Laub eines BannicS schmücke» sollte.' Tie stvssliche Charakteristik und die Form hat für Liest Pedanten nicht de» geiiatzslen Wert mehr, so daß es nicht lohnt, die übrigen Vertreter der Schule, uiiler deren ersten die Franzosen M a z i -: milian Luce und Paul Lignac die bekanntesten sind.« und ihre Bilder rlnzrl» anrnfiihren Gleichwohl liefert die Ans» stellung den Beweis, daß c»n Künstler, der daS Prinziv vernünftig z» benützen versteht, ans diesem Wege Wirkungen rrzielr, die aus anderem nicht zu erreiche» sind. Wir denken bleibet an die Schöpfungen des Belgier- Thoo van Ryssrlberge, denen wir seit leuiem erste» Auftreten ans uiistrer Internationalen von 1897 mit wachsendem Interesse gesollt sind. Er hat es fertig ge-" bracht, dir Farbenstttung auf da- Bildnis anzuwenden und zwar! mit so viel Geschick »nd Geschmack, daß Bedenken dagegen kaum ^ aufkommc». Diesmal hat er eine», wie es heißt, zum erstenmal ^ausgestellte» Halbakt beigrstcaert. den Racke» einer blonden . Schönheit, die sich in dem Lpiegrl besieht, darstellend, der mit l fabelhafter Delikatesse mit dem Pinsel durchmodelliert isl. Einen wahren Trinnwv aber stiert stine voiistrllislitchr Technik in dem I ..Fichtenhain" ans der Provence Wie hier der in rötliches Abend- ! licht gebadete Himmel durch den Wald und über das blaue Meer bin bis zu den ferne» Fellen am lenstitigen User leuchtet und >chim- . mert, das ist mit einer Mcislcrichasl gegeben, die in dieser Aus- ! stellung wenigstens bei keinem der anderen Neoimpressionislen noch ^ einmal zu beobachte» ist. Zu ihren hervorragendsten Verdiensten dürfen wir die An- ^ regunH.cn rechnen, die sie dem Holländer Vincent van ^ Gogh haben zu teil werden lassen. Wr sind über dos Wirken ^ dieses unglücklichen Feucrgcistes, der sich niemals genug tun ! konnre und sich in lcidcnichastlicher Sehnsucht, den Schleier der Natur zu enthüllen, selbst verzehrte, durch die vorjährige Ausstellung einer langen Reitst seiner Gemälde bei Arnold ! gut unterrichtet und finden die damals gemachte Wahrnehmung ! durch die sechs zurzeit vorgesührten Bilder nur bestätigt. Sein« reife, durch die wilde Hast seiner Arbeitsweise immer wieder deutlich hindnrchscheinende. malerische Anschauung zeigt sich in jeinem beinahe plastisch wirkenden und im frischesten Grün Südens nachging, und wie er sich abmichte, den Eindruck, den sein Auge erwhren hatte, im Bilde sestzuhaltcn. Bei dem „Irrenhaus ui Arles", das als ein ichmuckloses, weißes Ge bäude hinter den in verzerrten Krümmungen emporwachsenden Bäumen hervorsieht, werde» wir an die schlimme Zeit er innert, da van Gogh Zuflucht im Irrenhause suchte, ohne die crwhnle Ruhe finden zu könne», während „Der Garten Daubignys in Auvcrs" uns in das letzte Jahr seines Lebens versetzt, in dem er bei Dr. Gachet lebte und sich an den bescheidenen Reizen jener Landschaft erfreute, die «inst «einem großen Vorgänger zu seinen besten Schöpfungen hatte. fungen angeregt In Arles war van Gogh mit Paul Gaugin zu- ^mmcngetroffen. Beide Künstler hotten sich gegenseitig beeio- siußt, wie sich dos bei ibrem beiderseitigen, stark impulsiven Temperament fast von selbst verstand. Gauain, in dessen Ädern von der Mutter her südamer«konisches Blut rollt«, war damals schon in Martinioue gewesen und hatte dort «in« solche Fülle neuer farbiger Eindrücke von stärkster Uevpigkcit in sich ausgenommen, dotz er sie kaum zu gestalten wußte. Trotzdem sind leine beiden hiesigen Landschaslen von Martinique bei aller Glut der Beleuchtung verhältnismäßig noch zahm im Vergleich zu den in den ärgsten Extremen der Formlosigkeit sich bewegen-
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