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- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-11-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19061110015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906111001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906111001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-11
- Tag 1906-11-10
-
Monat
1906-11
-
Jahr
1906
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Vit. 81». Geile 2. W»1To««abe»d. Iv. -tvvemberLKVS Deeleman, Regiuwutsorzt de» 13 .Iulaul«>:ic.Regiuients Nr. 176. c rin eil den preußischen Roten Adlervöde» 4. Klasse, der Verlagshuchhändler Einatmel Re in icke zu Leip»ia den. preußischen Kronenorden 3. Klasse und der Soldat Max Rost >m sächsische» 12. InfauiericBiegiinent dir 177 die preußische Rettungsmebaille am Bande — Zu der Meldung. daß der Landrat de» Kreises Mogilno 48 Gemeindevorsteher, schul- Vorstandsmitglieder und Gemeindcschöyen ihrer Armier entsetzte, weil sie ihren Kindern >,» der Religionsiehre deutsche Ansioorten verboten hatten, bemerkt die freisinnige ..Boss, Ztg": Wer seinen Kindern verdietel. staatlichen Änorv» murgen zu genüge». darf nimmer Milglied eines staatlichen Berwaltungsrörpers sein. Wird er seines Amtes entsetzt, so trifft ihn nur die Konsequenz seines Verhaltens, beklagen daV er sich also nicht. Hoffentlich tritt die Regierung überall so entschieden aus: offener Aufsässigkeit gegenüber dars keine Naa>- sicht wallen. — Veranlaßt durch die Angriffe einiger kirchlicher Or«zane «egen den Herausgeber der Hohenlohe-Memoiren, den Präsidenten der elias-lochrliigischen Landeskirctie augsburaischer Konfession Eurtius. habe» zwei große kirchliche Gruppen in den Rcichslandeii, die Evangeft-che Vereinigung und der Evangelffch-prolestcintiscbe Verein einmülig folgenden Beschluß gefaßt: „Wir verlrelen de» Standpunkt, daß die Herausgabe -er Hvkenloke'chen Deirkwiirdigkeiken. mag inan sic vom poli tische» Gesichtspunkte au» beurteile» ivie inan will, mit der Amts führung des Herausgebers in seiner hohen kirchlichen Stell- ung nichlS zu tun hat und dessen O.ualisikalion für seinen Posten in keiner Weise in Frage zu stellen vermag, und ver sichern unierem Präsidenten Dr. Eurtius unseres ungemin- derlei» VerrrauenS." — Die Internattonale Automobil- Ausstelluiig ivurde bi» generu abend von »der 1000M Vertonen besucht Ter Hauotandraug wird für nächsten Sonn tag erwarte». Frankfurt a. M. sPrio-Tel ! Wegen Meineids und Falschine,dungseriialluiig hatte sich der Oberleutnant und RegiuleniSadiutant Friedrich No dev vom 17. lbanrischenl In- sanIerie-Regiineut in GermerÄieim vor dem Kriegsgerichte in Van da u fPralzs zu verantworten. Die Affäre steht in Ver. bindung mit dem dliiugen Ebezwist einer Faunlie des Lolks- beamkeir und städN'chen Adjunkten Jakob Schmitt in Germers heim. Der Angeklagte wurde wegen sahrläsigen Meineids zu 9 Monaken Gefängnis und Dienstentlassung und toegen Falicv- meldungSerfraltung dem Ehren rate des ReLiments gegeniib,»o zu 2 Tagen Gefängnis r»eruneill. Der Staatsanwalt I-alle eine Zuchil-ausstrase von 1 Jahr 8 Monaten beantragt. Innsbruck. Durch heftige Regengüsse und Neu- schiieeschmeize ist die Grödener Strotze schwer beschädigt und unpassierbar. Die Uebcretschbahn und die Vnlsugana-Bahn stellken infolge Vermuhrnng il?rer Strecken den Betrieb ein. Viele Flüsse und Bache find ausgetreten und haben Schaden ungerichtet. Im Ileltale wurden zwei Brüder vom Wildwasser fortgerifsei!. ihre Reichen sind noch nicht gefunden. Aus dem Sarntale werden fchivere Schäden geweidet. Die Lage in Riva hat sich noch nicht gebessert, der Verkehr in der Stadt und Umgebung ist gänzlich gestört. W t e n. lPriv.-Tel.l Auf die Neber-Etscher-Dahn erfolgte nächst Keltern eine große E r da b r u t s ch u n g. Gin Zug wurde nur durch die GeistesLegsnwarl des Lokomotivführers Spornberger gerettet Die Strecke wurde nach drei Stunden wieder frelgemacht. Die Etsch und die Fersina drohen Trient zu überschwemmen. Dis Polizei, die Feuerwehr und das Militär halten Wache Der Verkehr aus dev Valsugana-Bahn ist zeit weilig gestört: auch aus der Mori-Riva-Bahn ist er eingestellt, da der Bahnhof Riva unter Wasser steht. Die Stadt Riva ist teilweise überschwemmt und vom Verkehr abgeichnitten. Di« Brücke bei Bezeeca ist demoliert. Die Brenta bedroh! Rvncegno. Von Borgo ist Militär dorthin abgegangeu. Bel Sardagna hat eine Erdrutschung .in großes Stück Wald vernichtet. Rom. Papst Pius euipsing heute den Tirektor des preußischen biiwri'cheii Institut» zu Rom. Geb. Regierungsrat Proieffor Dr gehr, der ffiw den neue,-. Band des Werkes t!e»i<--,krr ?o,uik,st-um.überreichte. — Der .Festung „Eorrrere. sItalia' zutolge hat der Papir den bisherigen Inbilar-Erz- difchoi von Naros, Philipp E a m a s s e i. znm Patriarchen von Dermalem ernannt. Pari s. >Priv.-Te!.s Eine S ch :v : » delass ä r e wird aus P e r p i g ii a i! aemeidei. 2lm 81. Oktober kam im Bahn- Hofe oo:> Gerbere ein eleganter. el»oa Mäkriaer Herr an. Er befreundete sich mit den Offizieren des 24. Kolonial-Iii'sainerie- Regiments. denen er sich als Neffe ElvmenceauS vorstellte, und erzählte, er e> kürzlich zum sranzösi'chen Pizckoniul in Tarra- gone ernannt worden. Tie Offiziere, ,'owie Ser Unlerprälsekt von Bere: waren entzückt, die Bekanntschaft des Diplomaten zu machen, weichet einen w eiiiilutz,reichen Mann zum Onkel haue. Nachdem er eine große Anzahl der Herren angepumpi bal.re. reiste der Neffe weiter. Erst >oä:«r erfuhr man durch Z-ffall. daß der Ne'ft EMueneeaus ein Schivindler war. Der a stst V.i.-ksii ul war in Tarraaone gewesen, haue 'ich als Nach- 'olgc- des blehetigen Vizekonftiis oorgestelli und von seinem Vouen Besitz ergriffen. Bald war er unter Mitnahme offizieller Paviere und anderer Gegenstände verschwunden. T o^u ! o u. Tas Dampschifs „Mouei", welches gestern mit NO Passagieren an Bord de» .Hasen verließ, stieß mit einem Unter Jedoor .z u i a in in e n. Unter den Passagieren brach eine große Panik aus. Der Zusammenstoß war 'v heftig, daß das Tamoffchiff beträchtliche Beschädigungen erlitt. DaS Nnterstebovr soll einev einaehcnden Untersuchung auf erlittene Beschädigungen unterzogen werden. ..Amsterdam. „Handelsbladet" meldet, das; die hollän dischen Architekten, die sich an dein Wettbewerb des Gebäudes ^ür die F r i e d c n s k o n ' e r e n z beteiligt haben, gegen den Beschluß der mit der Vergebung des Earnffgle-PreffeS betrauten Iuru Verwahrung eingelegt und die Nichtausführung des Be schlusses mit der Begründung beantragt haben, daß die I-urn bei stirer Entscheidung 'ich nicht au die für den Wettbewerb erlassenen Bestimmungen gehalten habe. London. IPriv.-Tel.s .Hier geht die Rede von einem bevorstehende» M i n i st e r w e ch s c l. Lord Churchill, der Minister iür Irland, beabsichtige, zurückzutreten. und an seiner Stelle soll Brner dNinister für Irland werden. Der Ministcr- wechst! gilt als Vorbote von Reformen in Irland. ^ London. Infolge heftigen Rordoftftitrmes ist die Schisiahrl auf dem Rmie-Fiuise seit gestern abend voll ständig eingestellt worden. Die Rettungsboot-Mann schaft.'.! waren Sie ganze Nacht an der .Hafenmündung aus Posten, doll» wurde ihre Hilfeleistung nicht in Anspruch ge nommen. Einige dreißig Tampscr. die .Kühlen geladen haben, werden durch de» S t u r m , der aller Borausstcht nach an- dauern wird, »in Auslauten gchibdert. London. iPrio.-Tcl.s .Ha», der gestern hier wegen des Verdachts der Ermordung seiner Schwiegermutter vcr- b.a r k c t wurde, ist Professor des römischen Rechts an der Church W "hington Ilnioersität in Wawington und eine be- kannte Persönlichkeit. In seiner Praxis beschäftigte er sich hauot'ächlich mit Fragen des internationa!en Rechts. Er ist in Amerika Vertreter verschiedener leitender Firmen Deutsch lands und Hai an den Universitäten Berlin, Freiburg und Bologna MN Auszeichnung studiert, besitzt großes Einkommen und reiste, viel Er kehrte soeben aus der Türkei zurück, wo er sich in geschäftlichen Angelegenheiten anfgehalten hat. Vor dem Londoner Richter 'and zwischen Ha» und dem ibu verhaftenden Beamten ntsv'ei'n eine Meinnnasvcrschie'dettheft statt, als der Beamte behauptete. Hau habe erklärt, aus Baden-Baden zu kommen, während Hau behauptest»', gesagt .zu haben, er komme vom Kontinent. Hau ist der Sohn eines früheren Fentrums- nittqlieds des deutschen Reichstags. Christiania. Der König und die Königin mit dem Arouvriuzen und heute nachmittag über Kopenhagen. Ham- bürg und Vlissingen nach England adgereist. K o n st a n t i n op c l. Nachdem gestern abend ein Ir ade bezüglich der dreiprozentrgen Iollerhöhung erlassen wor den ist. hat die Pforte heute die Rot« der Botschafter beant wortet. Sie nimmt mit einer unwesentlichen redaktionellen Aeüderuna sämtliche Bedingungen der Mächte an. Bezüglich der oon der Dette publique zu leistenden Iahreszahlung von 250 000 Psund zur Deckung de- makedonischen Defizits sind Verhandlungen im Gange. Newyork. Ueder da- Programm der Reisede- Prä sidenten Roosevelt nach Panama verlautet, der Prä sident dürste mit seiner Gemahlin am 13. d. Mis. in Colon ein- tttikea- Lr wird pp« PrälrdeiKeu Amador eutpsangen wer den und mit seiner Aemohuit dasR-uttagSuiohi >u dessen Palast einiketz»«». Am Abend des «st«» La«- smdet ein Empfang und Hall i» dem vo» d«r Panamokanal-Kommissio« errichtete» Hotel Tivoli statt, in de« «r Präsident während seine- Auf- enthalte- in der Kanalz»»« wohnen wird. Der zweite und dritte Tag werden einer Besichtigung der Kan^'zoae und de« Stande» der Kanalarbeiten gewidmet Am Abend de- dritten Tage» trifft Präsident Roosevelt in Cristobal «in. wo die Au- gestellten der Panamakanal^1omm»ssivn ihm zu Ehren «inen Empfang veranstalten. Am nächsten Tage reist der Präsident au Bord de» von den Kreuzern «Tenessee* und Washington* begleiteten Schlachtschiffe- Louisiana* nach Portorico ab. Er dürste erst am 27. November wieder in Wasyington eintreffen. Während der Seereise werden täglich durch drahtlos« Telegraphie kurze Berichte über die Reise nach Washington gesandt. Prä sident Roosevelt ist der erste Präsident per Bereinigten Staaten, der eine so weite Reise wahrend seiner Amt-periode unter nimmt und dabei aus fremdem Boden verweilt und Gast eine- auswärtigen Staatsoberhauptes ist. INack,»» eingehende Depeschen tesinde» sich Gelte 4.H Nr,»«»», ,s«lu».> »r««ll >l2.—. UU.M. «r*»»« ««,, >»« « sioatltah« >««.«0 üomdarden ii«. -. Lauraduli« —. w»e«. »«l» -. v«ri„,i»i-n —. rurk«ai»l» - . Still P»rU. Udr »achm l R,n>« !IL SS. piali«,,» lOü.io. S»ani»» S«,7I. «-ue Portuqkien 7<I SO rllrk»» kuntftc Nni«ibe> »8 «v 7iir»«nl0I« >L!>,Ott«- mandank 878.SlaatSbaiin —. llomdarven >80 —. Träge Bort«. tNodukien», >rk«. «lle»«n ,«r Nooemler jtll.—»«> März-Juni LS.ÜS, ruhig e-itrilu» »er 'äioixmder <I.2S °»r . ruilig. Ollbol ,«r ätovemdrr 78.- . ,»r Mat-<ugust so.-, Lieigeruug wegen der Sieuertrag». >»»»«». iWe'reibemurki NuSlOnXiicher sirarn >r"g» »ei müttgem gieschSII. «»,. Uichcr «r <rn ruhig. Sl,nrrik»utlll>«r und aonauer Mai« ruhig o«, tieinem virschasi »inrrikaniiche« Mehl ruhig aher steilg, engltiehr» Mehl ruhig aber stetig, «erste schwäch. Haler ruhiz. OcrtlicheS und Sächsisches. — Se. Majestät der König trifft am 15. NdvemLer von Tarvts wieder hier ein. — Ihre Majestät die König , n - Wit w e kehrte gefflrn nachmittag in der 5. Stunde von Stresa nach Villa Slroblen zurück. Heute vormtttag begibt sie sich zum Besuche der Gräfin von Flandern nach Wien. — Ihre König!. Hoheiten Prinz und Prinzessin Johann Georg befinden sich zurzeit in Rom. Auf der Rückreise werden sie Genua, Sigmaringen. Stuttgart usw. be suchen und am 26. November ihren feierlichen Einzug in Dresden halten. Aus dem Haiiptbahichote findet Begrünung durch die Königliche Familie und militärischer Empsang statt. Die Ebrenkompagnie stellt das Schützenregiment. Auf dem Altmarkle vor dem Nathause erfolgt Begrüßung durch die städti schen Kollegien. — Die Gl ü ckw ü n sch u n g s c o u r e n finden nunmehr laut Bekanntnrachung des Oberhoiinar'chall- amls am 3. Dezember von nachiniltags 1 Uihr an in der durch Programm vom 24. Oktober bekannt gegebenen Weise statt. — Den Postsekretären Mohr in Olbernhau und SLys sa r t h in Zwickau ist das Ritterkreuz 2. Klasse des AlbrechtsordcuS verliehen worden. — Der technische Direktor des Gußstahlwerks zu Annen i. W. Divloin-Inacnieur Ga lli wurde zun» orbenltichen Professor für Eisenhüttenkniide. Abriß der Eisenhüttenkunde «für Studierende des Bergsachesl, Elsenhüttenanlageii und Mechanischnlelallntgilche Technologie an der Bergakademie zu Fleiberg ernannt. — Seminnrobcrlehrer Dc. Ehiistlan Mä rz in Löbau scheidet am 1. Avril IW? vom dortigen Lehrerseminar, um einem Rufe an das stäblische Realgymnasium der „DreikviiigSschule" nach Dresden Folge zu leisten. — Hinsichtlich der Verleihung des l x a g b a v e n Eh r e n- zeichens für Arbeiter und Dienstboteu hat das Ministerium des Innern angeordnet. daß künftig die in einem und demselben Arbeits- oder Dienstverhältnisse verbrachte Zeit nicht vom 26., wildern vom zurückgelegien 18. Lebensjahre an zu rechnen ist, und daß die innerhalb des Dienftverl-ältnisscs liegenden Militärdienftjahre nur ungerechnet werden. — Ueder Zchwrincprrise und Flerschverbrnittli lesen wir in der „Arbcitsmarkt-Coiresp.": Die seit etwa zwei Wochen zu beobachtende» Preisabschläge am Schweinemarkl sind für die Gestaltung des Fleischnerbrnuchs noch fast bedeutungslos. Einmal steigen nämlich im Gegensatz zu den Schweiuevrcisen die Preise am Rindvieh-, Kälber und Hanuneimarkt säst unablässig weiter, sodann ist der Auftrieb immer »och nicht ans der Hohe früherer Jahre. Was den ersten Umstand betrifft, w spielt zwar Schweine fleisch in der Ernährung des deutschen Volkes eine sehr wichtige, aber keineswegs eine ausschlaggebende Rolle. Das erhellt deutlich an-S einem Blick auf den Geialntficischverbranch in einem Jahre. Aus Schweinefleisch entfalle» in einem Jahre pro Kopf der Bevölkerung 18.6 Kilogramm, aut Rind- und Kalbfleisch da gegen Ä).ö Kilogramm. Die übrigen 1 bis 2 Kilogramm werden durch Hammel- und Ziegensieisch repräsentiert. Man könnte wvbl den Entwand erheben, daß das B>ld sich verschieben würde, wen» man den Fleischverbrauch nach seiner Verteilung auf die einzelnen Volksschichten betrachtet, da gerade die große Schicht der Unbemittelten vorzugsweise für den Verbrauch von Schweine- fteftch in Betracht kommt und daher für sie eine Verbilligung des Schweinesleffches allein maßgebend ist. Noch vor zwei Jahren konnte man das getrost behaupten. Gegenwärtig aber, wo die Ichmeinefleischpreisc durchweg bedeutend über die Rinbfleischvreise binauSgegongen sind, ist ein großer Teil der mMelloferen Bevölke rung, durch die Verhältnisse gezwungen, zum Konsum von Rind- slc'iich nbergegangen. Wie groß die Differenz zwischen Rind- und Schweinefleischpretseii zurzeit tatsächlich ist. geht aus den Notie rungen an den Märkte» einiger großer Städte hervor. Milte Oktober kosteten nämlich 1 Kilogramm . . . Mark in Dornig Verll» Dr««dei> ghrmni, L«ip,!g Stuttgart München Rindfleisch 1.20 1.30 1.30 l.bO 1 40 1.80 1.46 Schweinefleisch 1.50 1.50 1.60 1.60 1.50 1.80 1,74 Diese Spannung beweist wohl zur Genüge, daß die Preisbewegung ani Rindvicbiiinrkt gegenwärtig für die Allgemeinheit ein ebenso großes Interesse bat wie die Bewegung der ft chweinepreffc. So ersrenlich der Rückgang der Schweinevreiie auch an und für sich ist. to büßt er feine günstige Wirkung durch die erneute Auswärts- bewegung der Prcffe für Rinder. Kälber und Schafe fast wieder vollständig ein. Stehe» die Sctiweineprcise gegenwärtig etwas unter den vorjährigen, da der Noveinder 1005 einen fast plötzlichen Ausstieg i» alle» givßereu Städten brachte so sind die Prelle bei allen underen Viehsorkeu im November dieses Jahres durchweg höher als l!t05. Der andere Ninstand. der eine Einwirkung der gegenwärtigen Verbilligung aus den Fleischverbrauch als nicht wahrscheinlich erscheinen läßt, ist der, datz der Austrieb noch immer nicht ans der Höhe früherer normaler Jndre ist. In landwirt schaftlichen Kreisen wurde zwar in letzter Zelt die Behauptung auf- gestellt, daß der Austrieb gegenüber 1905 zugenvmme» habe. Das soll nicht bestritten werden. rS wäre auch recht gefährlich, wenn der gegenwärtige Viebmangel noch znnehine» wollte. Ein richtiges, vornrletlSfreies Bild kann inan aber nur erkalten, wenn man normale Jahre zum Vergleich einietzt. Rnr aus diese Weise können die Abweichungen im laufenden Jahre richtig erfaßt werden. Zieht inan aber den Herbst 1903, den letzten Herbst, ebr die Ver änderungen ani Äiehiuarkt vor sich gingen, zum Vergleich berau, so ergibt sich, daß der Auftrieb im Oktober dieses Jahres merkbar hinter dem in der Vergleichszeit l9o3 zurückblieb. Ob demnach die Preise infolge vorübergehender Schwankungen der AiistriebSziffcrn einmal eine Abschwächung erfahre», läßt noch keinen Schluß aus eine Linderung der Teuerung zu: io lauge die Auftriebszisiern noch uiiter dem normalen Niveau bleibe», ist auch keine durchgreifende Besserung zu erwarten. — Zur Lage im Zwickauer Bergrevier wird uns geschrieben: Wie in allen anderen KMenvczirken. w surd auch von den Zwickauer Bergleute», soweit sie organisiert sind, die bekannten Fooderungen der Sicibencl-Kommisilon in Eisen an die Werks- vcrwaltunqen des Zfwickauer Steinkohlenreviers gestellt wvr- den Die Wevksverwaltungen stellten sich wie überall aus den Ende 1905 bereits von ihnen enrgenommenen Standpunkt, daß sie mit den Oraanissationen nichts, sondern nur mit der gesetz lichen. in den Avbetterausschüssen betätigten Arbeiter-Vertre tung zu tun haben wollten. Die im Deutschen Bcpga^>eiter- verbände — mit dem Sitze der Zftvelgleitung für Sachsen in Zwickau — organisierten Bergleute, die. beiläufig bemerkt, nur den kleineren Teil der Beleaschatft darstellen, erkannten diven Standpunkt zevar nicht an. gleichwohl trugen sie den Tatsachen Rechnung und beriefen Bölcchcha!itLversamni!ung«n ein, um durch diese ciiff die ArbciterauSchüfle einzuwirken und sie zur Vertretung der Arbeitevs'orderungci, den Werken gegenüiber zu KeäZminen. Nur weniae von diesen AvbeiterauSLchMen ainqen daE ei». Der größere Teil «vichien gar n»cht. der »riaen KHÜk"Leriretm», ülbechaupt ab uni der vegrücktu«, baß LoHnsorderunaei, nicht -u, »re» Obliegenheit«, gebärt,» OMenbar handelten sie damit gang ,m Sinne der Bergarbeiter- organization selbst, wenn s« auch vielleicht »M dc^u von dieser anäestiftet worden sind. Denn e- hat ssch bei L« po^Wn-e,, Lohnbewegung, die zu einer Teuerungszulage l« hichiaen 8«. zirke, sühne, gezeigt, daß d»e Organvatlo, nicht K«r h,e Arbilteraus«chüsse versüal. sondern daß dies« sich ihr aaaenüher «in« unabhängige, ielbftandige Stellung bowcchrlen. ES ist den AvbelterauHchüssrii sogar arg verdacht waiden. daß sie damals entgegen den von den Bergarheiterversammluna«» beschlossenen Amttragen «» veraiiäuulten. ttete AuftrSae gagenüber den Werksvenvastuogein auszusühreu. . Sie wurden damal- heftm darum aaichoilen. Heute Mt man nicht- dergleichen, jedenfalls «illlsprichl nun ihre ablehnend« Haltung den Milchten der Organisation, die grundsätzlich auf dem Siandvunckt« steht, da» von Organisation zu Organisation veroandell werden soll Einigermaßen verdeckt wird divse Stellung durch Beschlüsse der vcvschicdeue» Belechchatslsversamnrlungen. nach denen die ein zelne» Belegschaften KominMouen zu wählen haben, die mn den Werken zu verhandeln hätten Inzwischen ist auch der Ver ein für bergbauliche Inieresseu nicht müßig gewesen. Wieder dolle Versammlungen haben sich mit den Forderungen der Berg leute bc'chätiligl. obwohl iür die Fragen, welche von Einfluß aus die Gestaltung der Lohn- und Arbeitsbedingungen sind, ein Arbeitgeberverband im Bcrgbaugcwerbe besteht, der sich nach »einer Bestimmung damit zu besassen batte. Am Mitwooch tagte der Verein für oerglbaulichc Interessen abermals in Zwickau Als Eraebnis dieser Tagung ist eine Erklärung anMehen. i» der nachgewieien werden soll, daß die Ansprüche der Berg- arbeiter unberechtigt seien. Es wird darauf bingewiesen. daß mit Ende vorigen Jahres den Arbeitern eine Teuerungszulage von 7 v. H. zugestandeii worden sei und daß außer dieser Zulage die Arbeilerverbiensle ieii 1. Oktober 1905 bis jetzt stetig ge stiegen seien, so daß die gesamic Lbhnzulage seit einem Ioyre genau 10 v. H. betrage. Der in zcmMindiger Schicht ver- diente durchschnittliche Lohn eines Arbeiters (jugendliche und weibliche mit einbegriffen! habe auf den 7 im Besitze der Aktiengesellschaften und Gewerkschaften 'befindlichen Stein- kohiemvcrke» des Zwickaner Reviers betragen: im dritte» Vierteljahr 1905: 3.21 Mark, 'im vierten Vierteljahr 1905: 3.33 Mark. Und dann stiegen die Schichtlöhne in den drei ersten Vierteljahren 1906 auf 3.50 Mark. 3.51 Mark und 3.53 Mavk. also in einem Jahre um 32 Mc^ oder 10 v. H. Er handelt sich hierbei nur um die reinen Schicht"ohne, nicht nu» die wirklichen Tagesarbeitsvevdienste. die sich durch Bewahre» von Ueberschichlen entsprechend erhöhten. Diese Sähe werden von den Herglentcn nicht anaezlweiselt, allein sie bemerken da- gegen, daß eben Löhne vo» 3.50 Mark bei den riesig gesteigerten LebciiSmittelvreiisen. bei den hohen Wohnungsmietsn. bei der aasteigerlen LebenÄialtulig nicht ausreichend seien, so daß eben Nebcrschichten »erfahre» werden müßten, obwohl 10 Stunde» Arbeit unter Tage in dem gefährlichen BergmannÄbtrulse gerade genug seien, wenn man nicht vorzeitig di« Gesundheit aufs Spiel setzen und das für die Familie kosware Leben nicht schon in jungen Jahren daran geben wolle. Die Arbeiter reichten eben mit dem regelmäßigen Schichtlohn nicht aus. wenn sie allen Anforderungen von Staat. Gemeinde und Familie ge recht werden wollte», sie müßten Ueberschichlen machen, um das Aller» oft aste für das Leben zu verdienen. Damit aber rich tetcn sie sich vorzeitig körperlich zu Grunde., Zudem gäbe es eineil erhebliche» Teil Arbeiter, die nicht einmal den Durch- schnittSloli» von 3.50 Mark erhielten, sondern die sich schlechter stellten, nicht darum, weil cs minderwertige Arbeiter seien, sondern weil sie aus diese» und jenen persönlichen Gründen benachteiligt würden. Ferner sei es wM richtig, daß die Werke niemand förmlich zwängen. Neberschichten zu verfahren, aber cs bleibe 'chließlich keinem eftoas anderes übrig. Uober- schichlen zu machen, wenn iolche .»re Willig" verlangt würden. Wenn die Löhne etwas gestiegen seien, so sei anderseits auch nachgewiesen. daß die GeiamtbeleäschäftHMer im Revier sich «eit einigen Jahren vermindert habe, daß aber gleichwM eine beträchtlich hol>c Fürder»niMisfer den Beweis erbringe, daß die Leistung der Belegschaft crhMich gestiegen sei. 'Dies der Standpunkt der Arbeitnehmer, womit sie dartun wollen, daß ihre Forderungen: Iffproccntigc Lohnerhöhung. Herabminderung der Schichtdaucr von 10 auf 8 Stunden. Aufhebung deS ge trennten Gedinges und der Sperre tvMberechligt seien. Dem gegenüber verweisen die Werte aus die zahienmähig zu bc- legende Unmöglichkeit, diese Forderungen erfüllen zu können. Der Verein für bergbauliche Interessen sagt: ..Vergleicht man diese Löhne mit denjenigen in dem Hochkonsunkturjahre 1900. dem güiiil'.gsten seit mehreren Jahrzehnten, w ergibt sich, daß der Verdienst für die Schicht letzt bereits 9 Pf«, höher steh., als 1900 idamals 3.44 Marks." sHier werden die Arbeiter ein wenden. daß seitdem die Lebensmitteboreise noch Uiwerhältnis- inäßia Häher gestiegen sind.! Dagegen — sagt der Verein Weiler — sind die Kdhlen'preift hinter dem 1901 erzielten höchsten Stand zurzeit immer noch sehr erheblich, und Zivar um etwa 20 Marl für den Doppelwagen, d. i. um ungesäbr 20 v. H. zurück geblieben." Das erheblichste Argument gegen die ISiprozentiqe Lohnerhöhung aber erbringt der Verein für bergbauliche Inter essen durch folgenden Nachweis: .Mne ISprozeniiige Lohn erhöhung würde für das .Zwickauer Revier «ine Lohnerhöhung von 2.12 Millionen Mark bedingen. Eine solche Loh »zu läge würde den gesamten von den Werken erzielten Usbevschuß am- zehren. Denn die 6 großen Mtienüverke im Zwickauer Revier haben 1905 insgosainl 1,52 Millionen Mark Ueberschüsse ver teilt. Nimmt man sehr reichlich gerechnet an. daß die Privat- werke noch weiter 700 000 Mark Uebevschuß erzielt halben, io würde der gesamte Ucbevschiitz eben hinreichen, um eine ISbro- zentige Lohnzulage zu decken. Dabei ist „och nicht in Rücksicht gezogen, daß seit 1905 auch die Preise für fast alle Gruben- maierialien zum Teil sehr erheblich gestiegen sind. AuS der Lobnstat'isttk gebt klar und einwandfrei hervor, daß die Zwickaucr Stcinkohlenwerke ihren Arbeitern nicht nur die Deuerunaszulage in vollem Umfange belassen haben, sondern daß sie über diese hinaus auch eine stetige L-teigerung der Ge dinge und der durch diese erzielten Löhne haben eintreten lassen. Es lmt sich eben jetzt auch wieder die bereits wiederholt betonte TMache bewahrheitet, -daß bei günstiger Konjunktur die Löhne ohne weiteres Zutun steigen." — Die Kinematographischvn Vorführungen de- Deutschen Flottenverrinü im Bereinshause nahmen gestern mit einer Vorstellung iür Kinder auswärtige'.' Schulen und einer Abend Vorstellung ihren Anfang. Sie bieten wieder eine ungemein reichhaltige Darstellung deS Lebens zur See: hauptsächlich gilt die diesmalige Darbietung der deutschen Jugend aut hoher See: der ganze erste Teil ist einem Bcsuch an Borddes Schulschiffes „G r o ß h e r z o g i n Elisabeth" .gbvft- met. 'Da sehen wir zuerst bei recht grober See die Kutter an Land fahren zum Abholen des Besuches, der an Bord von Kom mandant und Offizieren empfangen wird. Interessant sind vor allem die Taklerarbeiten an Bord. Schon die Verteilung der Arbeit an die Taster läßt Eigenartiges vermuten und bildet eine Vorbereitung zu der gewiß nicht leichten Arbeit deS .^Labsalbend". Gegen die Einflüsse von Wind, Regen und cLonnenschein wird die Tqkelage leicht angegriffen, und sie muß deslxilb oon Zeit zu Zeit neu mit Teer gestrichen werden. Die „Labsalbe , eine besondere Mischung von Teer, Heringslakc und ,,ett. wird mit Lappen auf die Takelage übertragen. Ein freundliches Bild von vielem Leben zeigt daS Eintreffen der Ordonnanz an Bord und die Verteilung der Post. Auf eine nicht minder lebendige Darstellung des Zeugttxrscheus folgt ein fesselndes Segelcxerzieren auf das Kommando: Segel los, entert auf! Ebenso gefährlich wie die Ausführung diese- Kvm- mondos sicht sich das Unterschlagen sBefestigen! deS Marssegels an. Auch die Bedienung des Ruders ist für den Landbewohner ein eigenartiger Anblick. Ei» reizvolles Bild bietet ein Segel schiff in doller Fahrt. Eine recht baumlige Geschichte ist daS Besteigen eines Kutters über di« Backspier, einen langem rechtwinklig vom Schiff htnauSstehenden Balken, von dem »wer Strickleitern rn die Nähe de« unten aus den Wellen tanzen den Kutter- führen: von diesen Strickleitern in da- schwankende Boot zu kommen, ist sicher nicht immer so einsach wie eS auSsicht. Ein außerordentlich wohlaelunaenrr Film stellt da» Bad und den Schwimmunterricht der SchissSiungen dar. dem ein prächtiges Bild im Aufrntrrn zum Hurra auf den Grohberzoa folgt. An Bord de- Seekadrtttii.Schiillchiffe- .Gtosch" sehen wir da» «u«. setzen der Boot«, einige Boot-manover. Boot-rudern. Prächtig wirst da- SkgelexerUeren und recht bester und lustig einig» Spielt an Bord. Im weiteren Teil« der Vorführung folgten glänzend« Darstelliingen de- Toivedo-Ererzteren-, der Fahrt «ne- Torprdo- tm Wasser, die Vorführung eurer Schlachtllotte in Kiellinie und
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