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- 1VS3 - Gchritt Ihnen bereitet hat/' „Wie mögen Sie nur f» evwwerte er herzlich. «Sie Haiden mir keine Uiiidequemli n. Fräulein Holnstein/ leiten verarscht, und ich komme n» Gegcnleil, um Ihnen meine Dienste volt und rückhaltlos zur Äer^uau stellen. Es ,sl un allgemeinen nicht schicklich, dcrk ein RechtsuivwaU sich selbst als stand anbietet. aber außerriewöhnliche Umstände rönnen wohl auch einmal einen t .. .. US Ben „»v. können wohl auch einmal einen Brn >nu dem Heikomuicn rechnenden, Ich wuidc mich auirichtig treuen, wenn Eie sin «»tlchließen wollten, nur die Führung Isiier Angelegenheit unzuvertrauen" ^Das i-il lehr großmüttg, Herr von Nuicklllde», und ich we>tz Ihr Anerbieten noch seinem tian^en Werl zu schätzen. Mer ich möchte eS doch beider nicht annchmea. Sie Vürve» wenig Befrudigultg davon haben." Afth hafte das Gcgeiitett. Eine Befriedigung winde es mir jedenfalls schon ge wahren, einiges zur Erleichterung Ihrer ankeren Lage zu tun." „Testen bedarf «S nicht. Ich habe keine Ursache, mich über die Behandlung zu beklagen, die man mir üuteil werden laßt." „Mer Sie weisen meine Dienste doch wohl nicht ernstlich zurück?" „Ich war allerdings entschlossen, leinen Verteidiger zu nehmen." „Erlauben Hie. das stähl gar nicht in Ihrem Belieben. Wenn es wirklich dis zur Eihwung einer Anklage kommen sollte, so mutz Ihne» nach dem Geisetz von AmlS wegen ein Lerleidiger gestellt «werden, falls Sie aus d,e Berufung eines solchen verzichten." „Ein Vertewiger muh an die Schuldlosigkeit semeS Mienten glauben — nicht wahr?" Das war eine unvermutete Frage, die Rinckleben einigermaßen in Verlegenheit letzte. Mer nachdem er noch einen Bl>ck aus die in ihrer Ergebenheit doppelt ruhrende Mädchengestatt geweiften hatte, hatte er sich schnell geiaht. „Es wird Ihnen nicket schitoer fallen, Fräulein Holnstein, mich von der Ihrigen zu ilderzeugen." Wie der Schglten eines welhmüiigen Lächelns huschle es über ihr Gesicht. .Menn Eie in dieser Lnoartung gökouimeii sind, werden Sie allerdings arg enttäuscht werden. Ich kann nichts von dem entkräften, was man gegen mich vordringt. Ich habe auch gar nicht die Absicht, es zu versuchen." „DaS wäre ein lehr tadelnswertes Beginnen, wenigstens dann, wenn H»e Ihr Gewissen frei suhlen von Schuld." „Und wenn eS nicht so wäre? Ich Hab« in» Vvischen Zeit genug gehabt, mich aus jene Boigänge zu Häsinnen, und ich bin mir sarüver klar geworden, Latz vielleicht nur ei» Busall mich verhindert hat. zu tun. wessen man mich beschuldigt. Hätte mein Siiefvaier in dem Augenblick, da ich na^ dein Messer gegriffen Halle, seine Hand an mich gelegt, wer weih, ob ich nicht wirckÜ. gar Mörderin geworden wäre." „Achr man will Sie nicht zur Rechenschaft ziehen für sas. was linier unglücklichen Umständen möglicherweise hätte geschehen können, sondern für das, was Sie iv Wahrheit getan haben sollen. Es wäre also der törichtste und veri-üngtttstvollste Einsall, wenn Sie aus irgend einem selWguälcrischen Grunde beides iniietnanlder vermischen wollten." Er hatte es sehr ernst und eindringlich gesagt, aber cs schien nicht, als oh er damit einen besonderen Eindruck aus sie gemacht hätte. Sie sah ein paar Sekunden lang vor stch hin, dann fragte sie: .Wenn man mich schuldig spricht, wird man mich dann zum Tode verurteilen?" „Welch ein Gedanke! Man beschuldigt sie ja gar nicht, dicken Mann mit Vorsatz oder UÜberlegung gelötet zu haben. Selbst de, der ungünstigsten Auflassung wird man zu keinem anderen Schlüsse gelangen, als das; Sie in der Wahl Ihrer Verteidigungmittel über das gesetzlich Bu- >Mge hinausgegaiigen seien. Eine kurze Freiheitsstrafe wäre daS Aeußersie, was Sie zu befürchten hätten." Er hatte geglaubt, ihr etwas Beruhigendes zu islagen, aber er erkannte, dak er sie nur erschreckt hatte. „Wie? Man würde mich nickst im Gefäng nis behalten? Man wurde mich wieder in das Leben hinausstob«»? Alber das wäre entsetzlich. Das könnte ich nicht ertragen." Jetzt endlich glaubte er zu erraten, was in ihrer Seele vvrging rrnid was ihr mr- bsgreiflichcs Verhalten bestimmte. ,Ast es das, Fräulein Holnstein, was Sie ver- anlakt hat, aus alle an Sie gerichteten Fragen zu schtveigen und damit den falschen Verdacht zu unterstützen, den man gegen Sie hegt?" Dagmar schlug die Hände vor das Gesicht, und er hatte Mühe, sie zu verliehen, -us sie sagte: „Ich Hostie, daß man mich dann für immer «insperren würde Es wäre ja das beste gswciscn für mich. WaS soll ich denn noch da draußen unter den Menschen, ine ich verabscheue, und die mich ver abscheuen winden?" „So nichwn Ihnen wohl in diesem Augenblick die Dinge erschei nen, aber wenn Sie den ersten Eindruck des Schrecklichen übenwunden Hamen, das über Sie hereingabrochen ist, so werden Sic alles wieder mit anderen Augen onsehen. Sie werden erkennen lernen, daß es auch gute und rechtschaffene Menschen gibt, und Cie werden bald genug den Beweis dafür erhallen, das, man Sie nicht oerabfchstt. ES wird Ihnen gewiß nicht an wahren und aufrichtigen freunden fehlen." Sie ließ die Hände sinken und schüttelte mit einem bitteren Lächeln den Kopf. „Freunde? Nein, cs gibt keine. Ich bin nicht mehr so unerfahren, um daran z» glauben. Ich weiß, daß sich hinter der sogenannten Freundschaft eines Mannes für ein Mädchen immer der Wun-ch nach anderem verbirgt, und mir graut vor solcher Freundschaft." „Es sind die Erfahrungen aus der Umgangstspbäre Ihres Stiefvaters, dis setz! aus Ihnen sprechen, aber >ch verbürge mich dafür, Fräulein Holnstein, daß Sie nach Ihrer Befreiung das Löben von einer anderen Seite kennen lernen weiden. Ich bitte S>e letzt noch viel dringender als zuvor: unterschreiben Sie die Vollmacht, die mich zu Ihrem Rech t Sb ei stand bestellt." Er legte das Blatt und das Tafchenschreib- zeu«, das er mugobrachl halte, vor iicb auf den Tisch. Dagmar sttriite mik einem NL- - 10M - chs offenen Blick da »Wer -in, aber st« streckte ihr« Hand nicht nach der Feder en Sie mir mn« ff rag« beantworten. Herr Rechtsanwalt? Glaubt Ihr Kr ne «schuld? NN» rvnitd Er hatte ja darauf gefaßt sein «rüsten, daß sie Herbert- Erwähnung tun würde, van» aver, da eS gchchalh, fühlte er sich von einer eigentümlichen Empsindunp beschliche», einer Empflndung, der er bei unbefangener SeMtprüfung keinen anderen Namen als ?"> Ljst.rsuchi hatte geben können. Dessenungeachtet zögerte er keinen Augenblick, chr der Wahrheit gemäß zu antworten: „Nein. Fräulein Holnstein, er alaM nicht daran. Er beobachtete sie ichars. aber Uhr Gesicht gestattete ihm nicht, in ihrer Seele -u lesen. «Sie werden Herrn Vollmar sehkn. nicht wahr? Und wenn es ihm auch vielleicht widerwärtig ist, von mir sprechen zu hören, so werde» Sie doch eine Gelegen- best finden, ihm zu lagen. daß ich nur durch äußere Umstände verhindert worden via. schrewen. Jetzt bedarf es dessen ja freilich nicht mehr, denn seitdem er den wirklichen Namen meine- Stiefvater- erfahren, »oeiß er ohnehin alles, was ich ihm hatte fchreiben können." , .Ach glaub« wohl, mein Fräulein, daß er «S weiß," Dagmar n>ale, „Er kann natürlich nur noch die tiefste Verachtung für mich hegen. Nein. »ei«, widersprechen Sie mir nicht. Es kann nicht anders sein, denn ich habe sie ja verdient. Aber ich weiß, daß Ihr Freund von großmütigem Charakter ist, und wenn er mich, wie Sie sagen, für schuldlos hält an diesem Verbrechen, io könnte mügiicherweise sein wsitleid mit meinem Schicksal viel größer sein als seine Verachtung. Er könnte viel leicht den Wunsch heaen. mich zu sehen, und mir seine Hilfe anzuhieten. DaS aber ist A Herr von Rinckleben, was Sie unter ollen Umständen verhindern müssen. Wenn Sie mir versprechen können, daß mir jede Begegnung mit Heribert erspart bleiben wird, ko will ich Ihren Wunsch erfüllen." Er würde ihr da- verlangt« Verbrechen gepöben hoben, auch wenn er nicht an der Erklärung de» Freunde- gewußt hatte, daß ihre Besorgnis eine ungerechtfertigt« war. Auch Herbert hall« ihm ia gesagt, daß er Dagmar unter keinen Umlstänven Wieder sehen wolle. Wie gering mutzte doch oas Vertrauen dicker 'beiden Menschen in ihre Widerstandskraft sein, daß sie vor der Möglichkeit einer Begegnung zitterlen wie vor einer schrecklichen Gefahr! „Ich werde Vollmar von Ihrem Wunlsche in Kenntnis fetzen." sagte er. „Uiid wie ich meinen Freund kenne, weiß ich. daß er keinen Versuch machen wird, Ihnen seine Teilnahme oder seinen Beistand auszudrangen." „Ich danke Ihnen," sagte Dagmar leise, und dann arm sie nach oer Feder, um mii einem rasche» Buge ihren N.anien unler das dis aus die Unterschrift bereits ausgesülltc Vollmachts- sormular zu etzcn. Rinckleben nahm das Papier so ratsch an stch, als fürchte er. sie könnte ihre ? achgichigkeit noch bereuen. „Und nun, Fräulein Holnstein, da Sie Ihr Schicksal gewissermaßen in meine Hand gelegt bähen, nun empfangen Sie von mir die Verfticherung. daß ich nicht ruhen und nicht rasten u ' icftvalers er: 'ulden müssen," Ls war eine so ehrliche Wärme, «in« fo «unrichtige Uöderze dieser kürzen Unterredung doch hatte Dagmar nichts getan, um die fchiweren Verdachtsgrunde zu entkräften, die gegen sic Vorlagen. Einzig der Bänder, der von ihrer Persönlichkeit ausging, konnte seine Bekehrung be- wirkt haben. Da er sich in seiner nunmehrigen Eigenschast als der Verteidiger der Angeschuldigte n zunächst Li »blick in die Akten und die Protokolle verschaffen wollte. 'sen war, sie nach beenden. Er oer- _ , würde, gleichviel oib sie noch hier sei, oder ob man sie lnAvischen nach dem Sitze des zuständigen Land gerichts gebracht batte, E- verletzte ihn ein wenig, daß sie dicke Mitteilung so gleich gültig und ohne jede- Anzeichen von Freude aufnahm. Auch daS DankeStwort, mit dom st« ihn entließ, halte bei aller Freundlichkeit einen sehr gleichmütigen Klan«. , „„o -»v >>>^,. werde, bis ich den Mörder Ihres Slickvalers ermittelt und Ihnen volle Genugtuung verschafft habe für das. wvs Sie jetzt erdulden müssen." me, «in« so aufrichtige Uöderzeugtheit. die aus seinen »avkic. xxi er »cy >r>r.er nunmeorigen vrigr>i>ri>ail ai» ver «e Angeschuldigten zunächst Einblick in die Akten und die Protokolle versch ehe er sich von Dagmar Auskuirst eckbat, und da er überdies entschlossen t Möglichkeit zu schonen, hielt er es für angemessen, seinen Besuch zu beend tprach ihr, daß er sich an einem der nächsten Tage wieder einflnven wür 16. Kavitel. Während vollmar sein« Morgentoilette sonst inneihallb weniger Minuten zu beenden pflegte, hatte er heute mehr als eine Stund« dazu gebraucht, denn er war immer wieder genötigt gewesen, sich zu setzen und minutenlang die Augen zu schließen, weil der rasende Kopfschmerz, von dem er nun schon seit zwei Tagen gepeinigt wurde, ihn schwindeln machte. Er hatte seinem Freund« nicht die Wahrheit gesagt, als er gestern seine Besorgnisse mit der Bemerkung beschwichtigte, daß äbnliche Zustände ihn schon öfter heimaefucht hätten. In Wirklichkeit hatte er einen Schmerz wie dicken noch nie zuvor empfunden. Es »vor ihm, als ob jemand mil einem scharfen Messer in seinem Gehirn wühle. Alle Mittel, die er bis jetzt zur Linderung der fast unerträgliche» Marter angewendet hatte, waren vollkommen wirkungslos gSblieven. Aber er ver fügte über ein ungewöhnliches Maß von Energie, und da er entschlossen war, den Schmerz nicht Döcister werden zu lassen über sich, verriet er seiner -Umgebung in der Lat nur durch fei» schlechtes Aussehen, daß er litt. tSortsezun, folgt.) O krstkIsssiEs Sektmsrks. //o//.§^sLse/,/6-v. > KLmmmxss - LusvvrkauL > von titln «Naeo, 8<«»ie«, V1<I N8«N, kkett'IerKen vtv. teils dis srrr II ri 111«' Lss Wertes. Inlin « VvLtl- tZai cI>uon-I"«I»i lk-l A L nim 4 ^ Eike «ankstraste. Pir«. »Vorstadt. SLDLliLÄvrLusvvrkLuk 1V6K0U ^UfKitbV 668 l.»6oN8. kür Dan en I.2Z, I SO, I,7S, 2,VO, 2,CV, 8,V0 S.»«, »,<»«, » ttzO e« tut»« innen xekut eri 1,78, 2,80, 8,80 ^ mit Kiinaiies. ,n»>>n gefuttert. 1,28, 1,78, 2,80 7»«», ,,<«*, 1Ivni«1«o, I i ,1.78, 2.80, 4.80 « , Knan»l«vn, Ill-rrso-Roollso, LoutiN'iötuii'«, duc 20 Unovk vanren-^triiinnke, rsino IVolls, mit Vappvlsohl», nur 1,80 im Lliemnittkl' Üs>ill8elttil«-l!sll8 I-».«,"iE A 8lrmkv8lr-8sv 3 in 8eiäe nnä ttniküvicks Vinninn seltene Gelegenheit.! I lastilill, Metallvanzer. sürnur 3S0 Mk. herrlicher Orchesrerton mehrjährige Garantie. Schloststrastr SO, I. . zLleleaeiilieit! 2 Paletot-, 2 Hrrrenanzuae, ncn. prima, billig zu verkaukri, Tuckilagkr Amallciistr. >7. l. kä«8e, knlen. ! gar. Iel>. ?Ink. srko.. 9 ?Non. alt, st) gieße <<> -»i»» « 3i> St. 18' !,><«» i" H Mttslowitz i. Schl. 2t. du» NL belklil.-! pickNINck ^ ^^>ie geincht. f lAHlUv L,f Preis u. «. 280 Ezpcd. d. Bl. 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