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- Erscheinungsdatum
- 1906-11-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190611065
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19061106
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19061106
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-11
- Tag 1906-11-06
-
Monat
1906-11
-
Jahr
1906
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'TZ konrmenden Unfälle: 2. seine Befreiung von dieser Pflicht, wenn er beweist, dag weder ihn noch seine» Wagenführer «in Ber schulden trifft: eine zwangsweise Versicherung bei einer Privatversicherungs-Gesellichast gegen die Holgen einer Hast Pflicht bis zu einer gewissen Hohe. Der Kaiserliche Automobil klub wurde beantragt, «inen neuen Gesetzentwurf zu «itt- .oersen. der diese Bestiumiungen zum Ausdruck bringt, und chm dem Reichstage einzureichen. Berlin. lPriv-tTel) Di« Automobil-AuS- nellung ivar gestern von 2b 000 Personen besucht. Der viSherrge Besuch vom Eröffnungstage an betrug etwa 50 000 Personen. Berlin (Priv.-Tel.I Die Einfuhr englisch, Kohle nach Deutschland nimmt infolge der anhaltenden Ho kvnjunktur immer mehr zu. Für die Monate Oktober und November haben die Abschlüsse in englischen Kohlen für Berlin eine bisher noch nickt daaewcsene Hobe erreicht-, da Ober- chlesien nicht genug liefern rann. Englische Kohle ist in diesem >abre bis tief in Deutschland hinein gedrungen, in Gegenden, wo sie zu regulären Zeile» nicht konkurrenzfähig ist. Berlin. lPrw.-Tel.s Der Dompteur Willi Peters, oer bei der gestrigen Nachmittagsvorstellung im Zirkus Busch von Löwen und Tigern übel zugerichlet würbe, hat eine schlechte Nacht gehabt. Es ist starkes Fieber ausgetreten, ein« ernstliche Gefahr für sein Leben besteht nicht. Das Auge, daS der Lowe „Leo" getroffen bat. ist nicht verletzt, es ist nur über iiiid über dnrch den LÄag verickwollen. Auch liegen keine Knvchenl'rüche, wohl aber lüns Bißwunden vor. von denen eine vis aus den Knochen geht. Berlin. fPrivoTel.f Entgegen anders lautenden Nach richten wird der „Deutschen Tagesztg." »mgeteilt, daß in Aachen der FI e i s ch l e u e r u n g keine besonderen Maßregeln e,eironen werden solle», bevor das Ergebnis der in nächster Feit slatlsiudcuden außerordentlichen Viehzählung in Preußen 'ensredt. — Die M düng eines englischen Blattes, daß Serbien vor einiger Zeir an Deutschland mit Lein Anerbieten heran- geireien ei, in Aeudernngen des Handelsvertrags zu willigen, sie Teul ch.and den serbischenMarkt öfsnen würden, ist. l ie vei iei >e. wird, im wesentlichen zutreffend. Das Anerbieten aber abgeiehnt worden. weil hier der serbische Markt zwar -iir »vichtia, der österreichisch-ungarische aber für noch viel wich- !.,er gehallen ivird. Die Rücklicht aus diesen verbot ein Ein- . ."en'aus die serbischen Vorschläge. Berlin. (Prio.-Tel.l Die „Verl. Pol. Nachr." hatten i.bauotet. daß durch veränderte Dispositionen in bezug auf die utterbreiiuiig von Vorlagen an den Reichstag der Gesetzent wurf über die B c r n f s v e r e > n e einstweilen noch nicht in xe Erichcinung treten iverde. Die ,,'DägI. Rdsch." spricht dem- ..iciiüoer d.e öesiunmleste Erwartung ans, daß sich diese n(I?u>ig nur als eine bedenkliche Irreführung der öffentlichen Meinung Herausstellen werde. Wie das Blatt ferner erfährt, >nd in dem Gesetzentwürfe die Bestimmungen des 8 31 des Bürgerlichen Gesetzbuches auch für die BerufSoerein« ausge nommen. Es werden al'o die Vereine für jeden zivilrechtlichen Schaden, den der Vorstand in Ausführung der ihm zustehen- öen Verrichtungen begeht, zum Schadenersatz herangezogen werden. — Der M a r i n e - E ta t für l907 wird, wie verlautet, unter den einmaligen Ausgaben eine Forderung zum Bau eines Bergungsdampsers für Unterseeboote enthalten, um Untersee- ooo: Katastrophen. wie sie in fremden Marinen öfters vor- kameir, möglichst zu verhüten. Chemnitz. sPrio.-Tel.f Eine nationalliberale Pa r i e i o e r s a in m I u »g in Chemnitz beschloß, zur plan mäßigen Vordere,lang und Durchführung der Reichstags- und Landiagsp'ahlen eine engere Verbindung der im Erzgebirge be stehenden Ortsvereine kerbeizuführen und lnerstir einen eigenen Parteisekretär anzustellen, vorbehaltlich der Zustimmung des LandesausschusseS. Halle a. d S. Eine Konferenz der Bergarbeiter des Reviers Halle verwarf den Gedanken an einen Streik als stir absehbare Feit verfehlt. Die Kommissionen der einzelnen Gruben sollen mit ihren Verwaltungen über eine Besserung der Lage der Arbeiter verhandeln. Erfurt. (Prio.-Tel.j Aus Rache dafür, daß ibm ge kündigt worden war, tötete der Gemcindeschäser >m benach barten Solsdos sie ihm aüdertravten 150 Schafe. Hier aus erhängte er sich. M ü n ch e ii - Glad b a ch (Priv.-Tel.I In der Buch. Lruckerei Rissarth entstand eine K e ss c I-E xp Io j i o n^ wo durch ein Hilfsarbeiter 'chwer verbrüht »nd das ganze Kessel haus zerstört wnroe. Durch herausgeschlenderlcs Kcisel'euer ent- stand in der F-abrik ein Brand. M ünchc n. Der Kunstmaler Professor Eduard Hcrr- b u r g c r. Illustrator der „Fliegenden Blätter", ist ge, stör ben — Kommerzienrat Dr. v. Krauß, der Begründer »nd langjährige Ehes der Lokonwttoensabrik Krauß u. Co. in München und Linz, ist "gestorben. Stuttgart. Die Wahlen zum Landtage find auf den 5. Dezember anberaumt. Po Mn. Gestern sollte in Moschin eine von polnischer Seile einberusene polilüche Versammlung slaltfinden, die zedoch polizeilich oerooien wurde. Der Reichstaosabgeorsnete CblavowSki ver'uchle nunmehr, im Freien die Menge anzu- edeu, was ebenfalls »ich: gestattet wurde. Trotzdem kehrte CHMeowski gleich darauf in einem Wagen zurück und oer- 'iwie nochmals, eine Ansprache an die Menge zu halten. 'Die Pclizel verhinderte auch das, woraus die Menge die Polizei i Blich vuari'f, i» daß diele sich gezwungen sah, von der . Mike» Waise Gebrauch zu machen. Es wurden mehrere Ver - has > u ii g e n vorgenommen. Wie». Prinz Eitel Friedrich von Preußen ist ! .' ,!> 'ruh hier angekomilicii. Er wurde aus dem Bahnhöfe vom 'i'-ei. vom deutschei, Botschafter, Grasen v. Wedel, vom Per- .i'i r." dcltt'cheii Vot'cha-t und vom Ehrendienst empfangen. Begrüßung zwi'che» dem Kaiser und dem Prinzen ivar »erzlick. Sie küßten sich zweimal auf beide Wangen. Nack-- im das beiderseitige Gefolge voracstellt worden war, fuhren oer K.ii-er und der Prinz, vom Publikum ehrerbietigst begrüßt, i,". .v'vibur». W i e n. lPiiv.-Tcl.l Hier ivar heute da--- Gerücht ver breite!. Bürgermeister Dr. Lueger sei gestorben. Das Ge- riicht ist unbegründet. Bürgermeister Dr. Lueger befindet sich beute verhältnismäßig wohl. Nom. (Priv.-Tel.) „Popolo Romano" sieht in Dschirichkvs Uurerrediiug mit den, König und dem Minister des Acußcren '.nid ui de»! überaus herzlich gei-altenen Nolenanstauich zwischen diesem und Gvliictivw'Skis Nachfolger ein beredtes Zeichen danir, daß die Leituna der nalieni'chsn Politik die alte bleiben, der Dreifbiiiid aber ,ich »ach der östcrreichiichcn Seite bin inniger und kräftiger ansgestalten werde. Dessen freue sich das italienische Voll, und darum hoffe es auch, daß die guten Vorsätze ües Fretherrn v. Aehrenthal und Tiitonis bald zur Tat werden. Mailand. Heute brach im Verlagsgcbäudc des Blattes „Secolo" F euer aus, das durch die Hilfe der Feuer wehr aus 'einen Herd beschränk! werden konnte. Außer dem Schaden, den da» Haus erlitt, beziffert sich der Verlust, der durch die Zerstörung von Büchern Herbeigeführt wurde, auf 250 000 Lire. Paris. iPrio.-Tcl.j Der Kirchenoiener der Vororts- Kirche in Poissy entdeckte, daß der Reliquien schrein, der .ine» Finger des heiligen Ludwig enthalten sollie, er- brachen worden war. Die Reliquie ist verschwunden. Man «glaubt. Saß dieier Einbruch, iowie der Diebstahl der Isis- Kai ue iw Louvre, vielleicht auch der Einbruch im Rothschild- zchen Schlosse den gleichen Urheber haben. London. (Prio.-Tel.j „Daily Erpreß" meldet, König Eduard habe, nachdem er an, Freitag den Premierminister >m Buckingham-Palast in Audienz empfangen hatte, Lord Lansdowne. dem Führer der Opposition im Oberhaus«, besohlen, daS Ende der Woche als sein Gast cn Sandringham zu ver bringen. obwohl der Lord bereits andere Einladungen an- genommen hat. ES handle sich um die durch den Widerstand der ÄrdS gegen das Schulgesetz heroorgerntene ernste Krise, über die heute ein Kabinetlsrat stattsinden soll. PortSmouth. (Priv.-Tel.I 300 Mann, ment Heizer, veranstalteten gestern abend, ausgebracht durch den Befehl eines Offiziers, zu knien, wenn er mit ihnen iprcicge, in der Kantine > der Marinekaserne «inen Tumult, versuchten, aus der j «ferne auStubrechen und wollten die Wohnung des betreffen den mißliebige» OttizierS demolieren. ES gelang erst dann, die Tumultuanten zur Ruhe zu dringe», nachdem die ganze Kasern« alarmiert worden war. Portsmouth. Zu dem TumuIt in der Marinekasern« ist »och zu melden, daß die betreffenden Leute, di« -«erst vor der Kaserne angetrcteu waren, wegen eine» starken Regenguss«- ohne Beseht in di» Kasern« gelaufen waren. Al» sie dann in der Turnhalle wieder antraie», befahl der diensttuende Offi zier. der von etwa» kleiner Figur ist. daß das erste Glied niederknieen sollt«, damit er dl« Leute besser üvttsckea konnte. AIS einige von ihnen zögerten, diesen Befehl auSzufllhren und einer sich direkt weigerte, wurde dieser der Wach« übergehen. Das gab den Anlaß zu den weiteren Geschehnissen. Christiania. Der nonoegische Maler Fritz Thaulov ist heute vormittag in Volendam in Holland gestorben. Stockholm. „SvenSka Telegram-Bürau" meldet au» LelsingsorS: Heute vormittag wurden hier aus einem Eisen» bahnmssenzimmer 74 000 Mark geraubt. Mau verfolgl« die Räuber und nahm zwei von ihnen fest. Da» gestohlene Geld wurde bei ihnen gefunden. Sofia. tPriv.-Tel.) Premierminister Petroff hat dem Fürsten die Demission des Kabinetts unterbreitet, di« angenommen wurde. Der Minister des Innern Petkow wurde heute mit der Neubildung des Kabinetts beauftragt, das im übrigen in der alten Zuiauunrnsetzung verbleiben durste, nur daß der diplomatische Agent in Petersburg, Stanciew. das Äeußere übernimmt. Im ganzen handelt es sich nur um das persönliche Ausscheiden Petroff»,>edas ohne politische Be deutung ist. Braila. (Priv.-TA.) Im der Nähe von Braila fand ein Zusammenstoß zweier Lastzüge statt. Vom Zugper sonal wurden zwei schiver. sechs leicht verwundet. Neunzehn Waggons sind zertrümmere. (NachtS eingehende Deveschen brffndrn sich Teile 4.H ». Vi. >«qlu»., »r«»U »ii «I. »Mxm« litt,S». «a»k gra»N«r» . . . . . . IU.2.V Si»»i«dahn Iiü.io exmdarv«« »».»o ixurozuv« —. ti»e»r. >«l» -. ponu,!»!«» —. lürteia»»» —. v'hauple». Pari», i» Uhr aaam.i »«nie iii.« PIa»«a«r —. «xantrr »«.»0. R»u» pxnugirjen —. Lürlrn iuniftc «nliitz«) Vi d0 MrirniLi« 100,7«. Otto. Mandant «72.—. Staat»»«»» —. romdardrn >8S —. Trdg« verlln, r. ütoormber. Se»r,t»,»,r<ch«. Witzen: »er Dezember 178,2», oer Mai >82,2S, per Juli —, still. Noggen: oer Dezember lk>9.78, prr Mat 183,78, etwas feite«. Val»»: per Dezdr. >87,7S, per Mai 103,-. bebaupiet. Mat« tamertk. mir.»: per Dezember 128,28, per Mat t28,80, ftill. Nabsl: per Novembr st,30. per Dezember 81,80, per Mai 62,80, seit. V«>»»rg. 8. November. Sold tn Barren p. -Ilogr 1780 vr. »78« S. Silber tn Barre» pr. Ktlogr. «7,2b Br 96.78 «. Poet». pro»uli«nm-rn w,„«n ,cr Ottvb« » I». o«r tzanuar.!Ili>rU re,«, ru»i«. Srirttu» oer Oktoder «1,7» oer piai-iluguft 11,80, fest. Midi» oer Okvider 7».—. o»r Jannar-«orU 74,-. <«st. »otzdo». iidetreidemortl. i »uSIa„di>cher W»i,«n tost a»rr fteit«. «n Weuen >>,»>., 3 6 niedrig«. Nmeriianlllher Mai« stelia, Vonauer Mai» lest, ilmert« kangche» Mehl trst. «»glnche» Mehl rahist »der sie«»-, «erste sest. Haste soft. Oertliches und Sächsisches. Se. Majestät der König ist vorgestern nachmittag von Venedig „ach Tarvis gereist und trifft heute früh von dort zur Beisetzung des Erzherzogs Otto von Oesterreich in Wien ein. Von Wien kehrt der Monarch heute abend nach TarviS zurück. — Ihre Künial. Hoheiten der Kronprinz und die Pr i n z e n Fri« o r i ch Ch r istia n und Ern st Heinrich nahmen am Sonntag nachmittag an der Tafel bei der Königin der Niederlande aus Schloß Albrechtsiberg teil. — Dem Studentenausschuß der Universität Leipzig ging auf das von ihm an den Prinzen Johann Georg anläßlich feiner Vermählung mit Prinzessin Maria Immakulata ge sandte Glückwunschtelegramm vom Hofmarschallamt des Prinzen anS Cannes salgendes Dankschreiben zu: Dem Studentenausschuß der Universität Leipzig lassen Se. Kvnigl. Hoheit höchstseinen aus- richtigsten und herzlichsten Dank für die treue» und freundlichen Glückwünsche zu seiner Vermählung übermitteln. Freiherr Berlepsch. Hauptmami und persönlicher Adjutant. — Zum neue» Wassergeselt s«r Sachsen haben nun auch die sächsische» Miihleiibcsitzer in ihrer Eigenschaft als Interessenten am Wasser Stellung genommen. Elne gestern in Dresden lattgrsundene außerordenttiche Generalverfaimiilnng des Säch lichen Mühlenverba ii des gab ihle» Standpunkt dnrch Annahme folgender Resolution zu erkennen: „Die heule in Dres den anwesenden Mitglieder des Sächsischen Muhlenverdandes. welche in ihrer übergroßen Mehrheit Besitzer von Wassermühle» sind, haben daS den Ständen im Entwürfe vorgelegte Wassergesetz zum Gegenstand ihrer heutigen Beratungen aemacht. Sie fühle» ich laut Beschluß der Versammlung veianlaßt, der von Heiden Häuiern des Landtags zur Vvrbcrrituiig des Wassergesetzes ge wählten Zwischeiideputation hiermit zu erkennen zu gebe», daß sie dagegen Verwahrung rinlegen müssen, wenn in das Gesetz Be- liiiiinniige» nusgenpnimen werde» solle», wonach ihnen das zuin Betriebe ihrer Kraftanlagen erforderliche Wasser ganz oder teil weise entzogen werden könne und ihr Besitztum nicht mehr als ihr wohlerworbenes Eigentum zu gelten habe. Sie glauben, daß ihre auf Ausnützung der Gewässer und des darin enthaltenen Wassers als „Nraft" sich stützende» Berechtigungen sehr wohl sich vereinige» lassen mit den Ansprüchen, die auf die Benützung von Wasser alS „Stoff" erhoben werden, ahne daß Eingriffe in ihr rechtlich erworbenes und nach der Verfassung zu schützendes Eigentum erforderlich seien. Tie versammelten Mudlenbrsitzer glauben sich zu der Bitte berechtigt, bei der Königs Slaatsregierung die Anträge zu stelle»: l den vorgelegte» Gesetzentwurf zuruckzu- ziehcn. 2. ein anderes Gesetz auSzuarbriten, welches dem henke in Sachsen geltenden Gewobnheilsiechle und dem sich darauf stützen den Wirtichasisstande entspricht " — Aus Anlaß entstandener Meinungsverschiedenheiten zwischen einem Bezirksarzke und dem Stadtrale einer sächsilchen Stadt hatte das Ministerium des Innern der Auffassung deS Kiillus- ministerinmS beigepflichtet und erklärt, es entspreche den bestehen den Bestimmungen, daß die BezirkSä rz tr beim Vorkommen ansteckender Krankheiten in Schule» sich selbstän diger Anordnungen enthielten. Tie hierauf bezügliche» Anträge eien vielmehr im allgemeinen an die Schulleiter, in den Fällen aber, i» welche» wciiergeiieiide Anordnungen angezeigt erschienen, a» die medizinische Behörde oder an die Bezirksichulinipeklion zu richten. Das Ministerium des Innern teilte hierbei die Annahme des Kultusministeriums, daß, wenn die verordnungSgcmäße Aus schließung vom Schulbesuche ans gesunde Kinder ausgedehnt wer den sollte, die ans dtmselben Vorsaal oder in demselben Hause wohnten, hierin eine weitgehende Anordnung im Sinne der hierauf bezüglichen Vorschriften zu erblicken sei. — Vom Mai bis September des Jahres 1910 wird, wie be kannt, in Dresden eincPhotographischeWeltaus- tclliiiig stattfinden. Diese Ausstellung soll sich nicht nur auf photoglapyiiche Erzeugnisse iBildcr, künstlerischer und wissenschaft licher Art- und Ge und VerbrauchSgegenstäiide erstrecken, sondern es wird dabei auch beabsichtigt, das gejamte Gebiet ^er Photo graphie i» voller Entfaltung vor Augen zu führen. So ist vor gesehen. größere Betriebe, wie z. B optische Anstalten. Kaiiiera- fabrikalio», Druckanstalten (Heliogravüre. Lichtdruck. Rotations druck- und dergleichen, in voller Tätigkeit dem Publikum zu zeigen. Das Unlernelnnen wird von seiten der maßgebenden Behörden die vollste Unterstützung finden: hervorragende Peisönlichkeiten und »amhaste Firmen des In- und Auslandes haben bereits ihre Bc- teiligniig zugcsagt. Sämtliche photographische Vereine »nd Fach zeitschriften des In- und Auslandes tolle» um ihre Mitwirkung erlucht werden, um dieses große Werk, die Repräsentation der Gkiamt-Photographie. einer guten Vollendung ciitgegeiHuführe». Die Leitung des Ganzen liegt in den Händen des „Tentschen Photographeii-Vereins. I. P." (Sitz Weimar-, der gemeinsam mit der „Dresdner Gesellschaft zur Forderung der Amateur-Photo graphie, I. P." i» Dresden und einer Vereinigung eron Fabrikanten und Händlern die Vorarbeiten begönne» hat. — Mit Genehmigung deö Königs errichten die Königlich Sächsischen Infanterie-Regimenter Nr. 104 und Nr. 10 5 zur Erinnerung an das ruhmvolle Verhalten des Kursächsrlchen Grenadier - Bataillons „Aus dem Mrnckel" während des Rückzuges in der Schiacht bei Jena am 14. Oktober 1806 einen Denkstein auf der Gemeindeflur Aa pellendorf bei Jena. Die Weihe dieses Denksteins wird am IS, November 1906, dem hundertjährigen Todestag« des Kommandeurs, Oberstleutnant Auö dem Winckel, 13 Uhr mittags, stattfinden. In dankenswerter Weile haben die Re gimentskommandeure, die Herren Obersten Oeser und Wahle, - >e ehemaligen Angehörige» der genannten Regimenter zu dieser Ferer «ingeladen und zum Ausdruck gebracht, daß «» «t grober Freude begrübt werdea würde, wenn die MilitLrverein« däcker Regimenter sich an der Ehrung ihrer Stainmtrupp« durch mo». lichst starke Abordnungen — wem» möglich mit Ftchnen — an dieser patriotischen Feier beteilig,« würden. Di« Einladungen an di« Vereine siao i» de» te»t«>» Tagen verfanbt worden. Ehemalige 104«r und »Ober, sowie ehemalig« A-Ng«' ' Msanierlc-Bliqade .MarT vi« wohl Mililärverein« nd. aber zurzrtt keine« Regimentsvereine der 104er stvd, aber zurzrtt keinem ReglmentSo«reifte der 104er anaebören. können sich ebensall» beteiligen und flu Willkomm««, nur mochten si« sich einem Verein« Die betreffenden Kameraden wollen sich entweder Militärvereine» ehemaliger 104«r jVorsteher König, Dr«Sden»A.. Stephanienstrad« W) oder 100er (Borsteher vellmann, Dre». den-N., BischofSplaß 8) oder bei einem anderen ihnen bekannten RegimentSverein« anmelden und »war bis spätesten» 8. Novbr. — Mit einem ««sUnltscheu «ben» wurde di« Reih« der dteS» winkerttchen vom Ttadtverein für innere Mission wiederum geplanten volkstümlichen Knnstabrnde am Sonntag ver heißungsvoll eröffnet. Der große Verein-hauSlaat war in allen Plätzen sel-r gut besetzt. „Der Herbst" bildete daS Thema aller Darbietungen tn musikalischer und textlicher Hinsicht, viele Jahreszeit mit ihrem Verwelke» und Vergehen, mit ihre» rauhen Stürme», aber auch mit ihren Freuden erfuhr eine vielgestaltige Illustration tn Harmonien. Herr Organist Johanne- Ko dicht« leitete den Abend stimmungsvoll rin mit einer herrlichen Doppel- füge in 6-r»olt von Bach, dir unter seinen Fingern eine subtile und techiitlch vorzügliche Wiedergabe erfuhr. Dem folgten zwei Mäiinerchör« „Herlistlird- von Dünner und „Herbststurn,- von Zerlett. um deren Wiedergabe sich der Mäiinerchör »Gesellig keit" unter Leitung seines Dirigenten Herrn Arthur Hoher ver dient machte. Dir beiden Vorträge zeugten erneut von den über raschenden Fortschritten, die der genannte Verein unter seinem intelligenten musikalischen Führer gemacht bat. Mit einer solchen Leistung, wie sie der Vortrag der Zerlettschen Komposition dar- stellte, darf der Verein überall bertrauensnoll in die Schranken treten. Der Verein sang später »och „Neuer Wein" von Stange und zwei Döringsche Kompositionen, vermochte aber damit nicht die künstlerische Höhe der beiden ersten Vorträge zu «reichen. Die Konzrrtlängeri» Frau Jojesine Schoos sang, von Hem, Percy Slirrwood begleitet, zunächst drei Lieder schwermütigen Inhalt- von BrahmS. Sderwood und Berger, vermochte aber mit deren Wiedergabe nicht ganz in dem Maße z» interessieren wie mit den im zweiten Programmteste gesungenen Liebem volkstüm lich-heiteren Inhaltes, deren Begleitung am Klavier Herr Kützschkr übernommen hatte. Einen »»getrübten Genuß bereitete den Zu hörern Herr Percy Sherwooo. der in gewohnter meisterhafter Weise eniige reizende Nippsachcn von Ärteg, Schumann und Jemen, sowie eine eigene Komposition, ein charakteristisches „Nachtstück-, spielte und damit rauschende Erfolge erzielte. — El» kleines uiiharnivnischeS Vorspiel gab eS übrigens vor Beginn des Konzerts in der Garderobe wegen der gegen die vergangenen Jahre um 100 Prozent erhöhten Garderovepreife. — Die nächste Veranstaltung de- Stadtvereins für innere Mission, am l8. November, wird ein dem Dichter Gottfried Keller gewidmeter literarijcher Abend sein. — Zum Streik der Elbeschiffer wird die tendenziöse Nach richt verbreitet, daß durch den AuSstand bereits große Miß - stände im Verkehr mit Massengütern zwischen Denllchland und Oesterreich eingrtreten sein sollen. Einige Blätter meldeten, daß vor Ausbruch des Streiks für Massengüter auf der Strecke Hamburg—Laube 5b bis 60 Pfg. für 100 Kilo meter berechnet worden seien, während jetzt für dieselbe Strecke bis zu 110 Pfg. gefordert werden. Im Anschluß an dies« Be hauptung wird dann gesagt, daß in kansnlännilchen Kreisen eine schwere Mißstimmung gegen die Schiffahrtsgesellschaften bestände, und daß inan sich in lebhafter Unruhe wmen dieser erheblichen Verteuerung der Frachtsätze befände. Diese Meldungen ind. wie dir „Deutsche Arbeitgeberztg." authentisch mitjnteilrn -veiß, von A bis Z erfunden. Es ist eine grobe Unwahr heit, daß die Frachtsätze die in dem fraglichen Artikel erwähnte Höhe erreicht hätten. Die Frncdt nach Magdeburg beträgt gegen wärtig 35 bis 36 Pfg., »ach Riesa etwa 70 Pfg., »ach Laube 80 Pfg. per 100 Kilo. Es ist demnach eine geringe Erhöhung eingctreten, wie solche alljährlich um dieie Zeit zu beobachten ist. Von einer exorbitanten Preissteigerung, oder von einer allgemeinen Beunruhigung kann aber gar nicht die Rede sei». Am Sonntag fand in der „Roten Schänke" zu Döhlen im Planenschen Grunde eine Vergarbrtter-Versamnilung statt. Der Referent, rin Bergarbeitersührer im Zwickau« Revier, führte etwa folgendes aus: Die diesjährige Bergarbetterbewegung sei nicht lokal, sondern allgemein. Gefordert werde eine 15prozrntige Lohnerhöhung, die Aushebung der Sperren und eine geringe Al>- knrznng der Schichtzeit. Die Forderungen seien bescheiden: die Berichte der Grubenbesitzer erkennten selbst an, daß die gegen wärtige Lage des Bergbaues und besonders des sächsischen Berg baues minoestenS so gut sei wie zur Zeit der letzte» Hoch konjunktur (1896 bis 1900). Gewiß feien die Löhne seit 1R>2 gestiegen, aber dem sei entgegenzlihnlien. daß die Förderung ganz außerordentlich gewachst», die Belegschaft jedoch gefallen fei. Ferner vollziehe sich im Geheime» auch im sächsischen Bergbau eine Konzentration des Kapitals, besonders im Zwickau« Revier, wo eine Verschmelzung verschiedener Bergwerke bevoistebe. In dies« Woche laufe die Anlwortfrist für die am 17. Oktober eiiigereichten Forderungen ab. Der Redner glaubt, schon deute behaupten zu können, daß die Forderungen abgelehnt und die ArbeiterauSschüsse, die sie übermittelt baden, nicht als Mandatare der Arbeiterschaft anerkannt winden. Aber die Beraarbeiter wür den dann nicht nur kämpfen, wilder» auch siege». In der Dis kussion »abm zuerst der BerfanimlungSIelter »amenS Henker das Wort Er gab zunächst bekannt, daß von der Siedener- Komniilsion des Deutschen Beraarbeiter-VerbairdeS die Parole anSgcgeben worden sei, einheitlich Vvrzugedcn und nicht ans eigene Zaust loszuschlagen. Dieselbe Kommission habe auch vorgelchlage», iberall BelegschastSversammIunge» abznhalten. Für den Plaiien- chen Grund empfehle sich das nicht, da in solchen Brlegschasts- vetsaniinlungen auch die Vorgesetzten zu Worte kämen, wodurch die Arbeiter ringeschnchtert würden und nicht ihre offene Meinung verträten, zumal hier, da eine gewisse Seßhaftigkeit konstatierbnr wäre. Der Redner fuhr hierauf unter lebhaften BiavoS wörtlich fort: „Wir stehe» tn einer Bewegung, von der wir nicht wissen, waS sie dringen kann." Redner verlas da»» eine Resolu tion, in der die Versammlung aus das entschiedenst« gegen den Standpunkt der Bergmerksverwaltiinge» protestiert, die trotz des KoalitionSrechtes der Arbeiter die Vorstände der Bergarbeiter- Verbände nicht anerkennen und nicht mit ihnen verhandeln wolle». Dadurch würde der wirtschaftliche Friede unmöglich gemacht. DeS weiteren heißt eS: „Wir Arbeiter können und dürfen nicht eher ruhen, bis unsere Organisation anerkannt ist und seitens aller Grubenbesitzer und -Verwaltungen und ihrer Organisationen niit den Vertreter» der Arbeiterorganisationen über alle wichtigen ragen und Differenzen im Arbeilsvcrhäitnis verhandelt und nnfverträge abgeschlossen werde». Die Arbeiterausschüsse können das nicht erledigen: sie sollen nicht ausgeschaltet werden, sondern olle» Mitwirken »nd namentlich die Beschlüsse der Arbeste» Organisationen auSführrn, ferner die UntrrstutzungSkassen und Strafgrlderkassrir verwalten und überwache», sowie Mißstände beseitigen und gute Behandlung der Arbeiter seitens der Beamte» i-erbetfuhren helfen. — Tie Versammlung spricht im übrigen den vereinigten Vorständen ihr volles Vertrauen aus, verspricht Disziplin zu halten und nur nach Beschlüssen der Vorstände zn handeln, ganz gleich, wie dieselben ausfallen." Im «eitere» Verlaufe der Disku-sion sprach noch ein Konsumvereinsbeamter von Pvtschappcl, der zu schleunigem Eintritte in den Deutschen Bergarbeiter-Verband oufforderte. Die Resolution wurde etn- timmig angenommen. — Durch Vermittlung d«S Sächsischen Ingenieur- und Architekten-Vereins Halde das Ministerium des Innern einen Wettbewerb für Entwürfe zu kleinen Mietwohnungen iu Mittelstädten und industriellen Landgemeinden ins Werk ge- etzt, und von den eingegangenen Bewerbungen hatten, wie bereits mitgeteilt, fünf Gesamtleistungen mit Preisen ausge zeichnet werben können. Die Entwürfe smd nebst eitrigen anderen Entwürfen namhafter Architekten bei den AmtSbaupt- mannschosten in Unffauf gesetzt worden und waren am Sonn abend im großen Sitzungssaal« der AmtShauptmonnschast Chemnitz zur Besichtigung ausgestellt. Zahlreich« Gemeind«. Vertreter und Angehörige deS Baugewerbes hatten sich hierzu erngesunden. Herr Aintshauptmann Dr. Morgenstern bewill- kommnete vor allem Herrn KreiShanvtmann v. Burgsdorff. Der , erfreuliche Besuch der Ausstellung taffe erhoffen, daß dst tief ins Volksleben eingreifenden Bestrebungen zur billiger, gesunder und au keime! oder Wotzaungn» i«
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