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Jen Felnck, nick! üen Frsunü fleht die moderne Mitarbeiterschaft, sehen die Dienenden jeder Berufsklasse im Brotgeber. Ihre« Gedanke« nach ist er der tägliche Ausbeuter ««st genießt allein die Vorteile aus dem gegenseitigen Arbeitsverhältnis.') Diese Auffassung basiert auf einem Widersinn kraflester Art, der den Abgrund krankhaften Fuhlens und Denkens verrat, von denen das Menschentum im Zeitalter der Genußgifte geplagt wird. Diese sind es, welche die Arbeitsfreude untergraben, zu iminer ausgedehnteren Genüssen reizen, die Begehrlichkeit steigen, und das Nervensystem zerrütten. Die Entncrvung des Volkes tritt so erschrecklich i« die Erscheinung und die Toleranz gegen die Genußfehler ist so allgemein, daß es des Kampfes der Edelsten bedarf, um der modernen Ucberreizung Herr zu werden. Es ist soweit gekommen, daß hohe militärische Kreise immer lauter über Äen deäenkllelien Hüelegsng äer AienrNsugUek«» auf fast nur die Hälfte der Gestellungspflichtigen klagen und eifrig zur Abwehr des Bolksgcspenstcs „Entkräftung und Entartung* mahnen.**) Und -uch alle Verwaltungen und Erwcrbskreise leiden unter dem Mangel an brauchbaren Kräften mit natürlichen gesunden Sinnen und Instinkten. Unter solchen Zeichen wird es allgemein verständlich sein, daß der Kampf gegen solche Entncrvungsmittcl, die sich als hauptsächlichste der zu beseitigenden Ursachen Herausstellen, aus der stillen Wissenschaft und aus der für die Massenbelchrung zu verborgenen ärztlichen Praxis heraustritt und von der Genußmittelindustrie ausgenommen werden muß. Nicht nur ausgenommen werden muß durch Wort und Schrift, sondern durch die Tat. Die Industrie soll ihre nahrhaften, gesundheitlichen Genußmittel derart verbessern, daß sie außer ihren Vorzügen auch noch das leisten, was die ge wohnten Nervenrcizmiltel dem Organismus bieten. — In diesem Sinne arbeitet die Reichardt-Gescllschaft in ihrem Kampfe gegen alle Gctränkssünden. srosessor §r. huüolf vrredov der berühmte Mediziner und frühere Direktor des Pathologischen Instituts der Universität Berlin, sagte in seinem Buche „Heber Nahrung-- und Genußmittel". l!I. 'Auflage: „Ist cs nicht eine fast unerklärliche Verirrung, ein nahezu unglaublicher Mißbrauch, seinen Appetit auf den Genuß von Stoffen zu richten, die ihrer Natur nach dem eigenen Körper feindlich sind? . . . Kaffee und Tee .... abgesehen von dem Zucker und von der Milch, die man hinzuseßt, haben als Nahrungsmittel gar keine Bedeutung. Sic sind Genußmittel und in manchen Stücken mit zwei anderen sehr gewöhnlichen Reizmitteln verwandt, ich meine mit Wein und Schnaps, denen man wohl Zucker, aber in der Regel keine Milch zuzusetzen pflegt. Wie wir schon gezeigt haben, sind sowohl das Koffein als der Alkohol giftige Substanzen, jenes überwiegend reizend, dieser zunächst reizend, dann schnell lähmend. Beide haben bedeutende Nervcnwirkungen und können daher leicht mißbraucht werden. Die Kaffccschwcstern und Tecbrüder, deren Genossenschaften die Mäßigkeitspricster so sehr begünstigt habe», unterliegen nicht minder einer verwerflichen Leidenschaft, wie die Wein- und Schnapstrinker." Die bekannte Tatsache, daß aus Wein- und Schnapslrinkern, sobald sie dem Alkohol entsagen wollen, Kaffccschwcstern oder Teebrüder werden, daß also alle, die dem einen gefahrvollen Genußmittel entweichen, in der Regel einem anderen, nicht minder gefährlichen zufallen, läßt darauf schließen, daß der Hang zu Genußmittel» eine Art. vielleicht durch die Anstrengungen des modernen Daseinskampfes bedingtes Zeitverhängnis ist. Die Sucht nach anregenden Gcnußmittcln ist eine ziemlich allgemeine. Es handelt sich also darum, solche zu finden, die wohl anregcn, aber dabei nicht schädlich wirken. Hier leistet eure Arbeit gute Dienste, die in der experimentell-biologischen Abteilung desselben Instituts, dessen Direktor Virchow war, nämlich in dem Pathologischen Institut der Königlichen Universität zu Berlin, neuerdings zu dem Zwecke vorgcnommcn worden ist, die Wirkung der beliebtesten Familicngctränke auf die zur Verdauung notwendige Magcnsastabsondcrung festzustellen. Das Ergebnis war für die Wissenschaft eure Neuheit, der Praxis bestätigte es aber nur die Erfahrungen, die scharfe Beobachter ihres eigenen Körpers nach dem Genuß dieser Getränke selbst machen mußten. Die Wirkung des Kaffees ist eine intensive, peitschenschlagartige, sie wird aber begleitet von den außerordentlich schädlichen Einflüssen des Koffeins aus das Nervensystem. Tee erzeugte nur eine sehr geringe Mageusaftausscheidung. Sie war geringer, als die durch Wasser erzeugte. Die Wirkung des fettreichen Kakaos war. wie der Gelehrte wörtlich sagt: „kaum der des vorher gegebenen Wassers überlegen, da das Fett auf die Sekretion ja hemmend wirkt . . . Bestätigt werden hierdurch die Tatsachen der Erfahrung, daß große Mengen fettreichen Kakaos leicht zu Pebelkciten etc. Anlaß geben.* Dagegen bewirkte fettarmer Kakao nach den Worten des Gelehrten: „außerordentlich ähnlich wie Kaffee, fast noch gesteigert", ,ein sehr starkes Ansteigen der Menge und Azidität des Magensaftes", übte also eine ebenso stark anregenäe Uirknng suf rtte LStigkett äer verüsurmgsärüssn aus wie Kaffee, während ihm aber die im Koffein liegende schädliche Nebenwirkung des letzteren auf das Nervensystem völlig fehlt. Danach ist also der fettarme Kakao ein physiologisch dem Kaffee ebenbürtiges Genußmittel, welches aber dem Körper zugleich Nährstoffe zuführt. Dieses Resultat konnte selbstverständlich nur der doppelt, bis auf ca. 15°/«, Fettgehalt entölte und durch mechanische Zertrümmerung aufgeschlossene, staubfein gesichtete 8eleriar«tt-Aa>eso ergeben, der zu den Versuchen mit fettarmem Kakao verwendet wurde. Ein so außerordentlich günstiges Ergebnis muß auch auf die allgemein bekannte Polemik um die Ucberlegenhcit des fettreichen oder fettarmen Kakaos innerhalb der interessierten Industrie von entscheidendem Einfluß sein. Erfolge hinsichtlich schädlicher Nebenwirkungen aus der Anreicherung des Theobromins bei fettarmem Kakao hat man trotz allen Suchens nicht feststellen können. In der wissenschaftlichen Fortsetzung des Streites konnten selbst durch gegnerische Dauerversuche Irrtümcr über das Wesen des Kakaos nur aus einer unerklär lichen, überwältigenden Menge falscher Zahlen und Schlüsse hcrgelcitet werden. Die Berichtigung dieser Fehler ergab dagegen u. a. den Beweis dafür, daß stark entfetteter Kakao nach dem Reichardt-System das Ernährungsgleichgewicht des Körpers besser wahrt, als fettreicher aus gleichen Bohnen nach der veralteten holländischen Fabrikalionsart, und daß jedes sonst gewöhnlich genossene Fett besser ausgenutzt wird, als das Fett im Kakao. Verfolgt man die Fabrikationsreformen der Rcichardt-Gesellschaft, die lediglich nach hygienischen Gesichtspunkten geleitet wird, so kann es auch hiemach keinem Zweifel unterliegen, daß der Reichardt-Kakao ein voNenäetes IlsHee-Lrssrr- unü ruglÄek nLkrksstes Lenupmlttel ist, denn nicht nur durch die Entfettung desselben bis auf den richtigen Grad nach einem patentierten Verfahren, sondern auch durch eine Reihe noch anderer Vorzüge ist Reichardt-Kakao den anderen Marken überlegen. In keinem Kakao der Welt sind die Zellfasern mechanisch annähernd so stark zertrümmert, so staubfein gepulvert als beim Reichardt-Kakao, wodurch sich die hygienisch verwerflichen übermäßigen Pottaschczusätze zum Zwecke des Zersetzens der Zellcngewebc in den anderen gröber gcnebtcn Kakaos erübrigen. Durch seine Bearbeitung wird Reichardt-Kakao stärker an natürlichem Geschmack und, weil größer von Volumen, ergiebiger und sparsamer im Verbrauch. Reichardt-Kakao hat infolge der feineren mechanischen Verarbeitung der Gewebe den reinsten Kakaogcschmack, da er nicht zur Verdeckung von Geschmacksmängcln mit fremden Würzen parfümiert zu werden braucht. Man verlange ausdrücklich Reichardt-Kakao, da die experimentellen Feststellungen über die Vorzüge des fettarmen Kakaos bereits findige Fabrikanten veranlaßt haben, ihren fettreichen Sorten als Empfehlung die starke Entölung anzudichten. Man bestehe ausdrücklich auf Kakao mit höchstens 15 ' o Fettgehalt, denn nur bei so starker Entölung können dem Fabrikat die vorhezcichnetcn Vorzüge innewohncn. Die alten Fabrikpreise, zu denen Reichardt-Kakaos trotz der Kakaohausse in eigenen Fabrilsilialcn aller größeren Städte zu kaufen sind» bieten außerdem bei den heutigen gestiegenen Lebensmittelpreisen außerordentliche Vorteile für jeden Haushalt. Luek HeiekarM-Lclwkorarlen sind anderen Fabrikaten durch eine Reihe von Vorzügen überlegen, deren Nachahmung anderen Fabriken zurzeit nicht möglich ist. Hierher gehören nicht nur die verschiedenen, als Fabrikgeheimnis bewahrten Verfahren, sondern auch die Herstellung auf Porzellanwalzen, wogegen die bisherige Fabrikation von Schokolade zwischen Eisen, Kunststein oder Granit stattfand. Zumal diese Gesteinsarten reiben sich im'Mahlgang ab und müssen immer wieder geschärft werden. Auf diese Weise gelangen Spuren davon in die Schokolade, die den edlen Kakaogeschmack stark beeinträchtigen. Dieser Beigeschmack wird von feinen Zungen sehr mißlich empfunden. Reichardt-Schokoladen, die frei von diesen Arbeitsstosfen sind, schmecken deshalb am natürlichsten, reinsten und delikatesten. Fabrik-Preise nur in unseren ain Fuße verzeichuetcn Fabrik-Filialen: Kakaopulver von >20 bis 24«» Pfg. das Pfund, schokoladen von Pfg. bis 240 Pfg. das Pfund. » Von o Mark an tragen wir das deutsche Patctporto. — Bei Vahnkisten (mindestens 15 kg Inhalt) liefern wirfracht- ** 2 » » * frei Bestimmungsstation, ohne Berechnung der Kisten und gewähren >"°/o Rabatt. In den Stadtbezirken unserer Filialen liefern wir bei Bezügen von 2 Mark ab frei Haus, in den Vororten von 3 Mark ab. Lieferung erfolgt nur gegen vorherige Kasse oder Nachnahme. r(akso-Lompsgnle Lkeoüor Fsicksrät veulscklsnäs grösste rxskaola'zr k, Vsnrlsdck -kamburg. Malen: Ist DresLeu-z.: Pirnaischer Platz, Ecke Grnnacrstraße, Telephon Amt I, 6732, ferner Seestraße 18 (Minister-Hotel), Telephon 9678. ') Dir führen dieses Beispiel an, weil ja auch jede HmSsrau >n ihrem Kreist, besonder- mit ihren Dienstboten, dieselbe Erf hrnng gemacht haben wird ") Bergt, tue LeUartNel des Generalleutnant z. D. von Reichenau ,m .Dag" Nr. 4M und 422 von tvM. Wir Huben die Erlaubnis erhalten, ernste Bokttlpirlr hinauf za vennisq,.