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- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-11-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19061102018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906110201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906110201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-11
- Tag 1906-11-02
-
Monat
1906-11
-
Jahr
1906
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Dresdner Nachrichten. Rr. »02. Seite 4. Freitag, 2. November LSVK *»d a»d,»w>n«» »erbe», i» Affrglond als p of t tifche FI ü cht- liege onsthen. und ob man hulaffen paß durch solch» Leute der Minenardeilsmarkt ilderschwemmt werde. Staats- lekretSr Gladstone erwiderte, daß er über die Frag« nicht genau unterrichtet sei: iedensall» mach» sich aber zurzeit kein der- artiger Zustrom bemerkbar. von den auf den Schiffswerften von Middling- dorvuad, Stockton and Harvlepooi beschäftigte» Arbeitern sind 1800 Mann wegen Lohndifferenzen mit den Arbeitgebern in den Au» st and getreten. Der Au-st and der Schissßbaner am Llvde ist dadurch in eine neue Phase geilet«». daß der Arbeitgeberverband beschlossen bat. am nächste» esonnabend bekannt zu geben, daß die Kesselschnitede an, l7. d. M. an-gewecit weiden sotten, wenn die Schiffsbauer bi» dabin die Arbeit nicht wieder ausgenommen baden. Uirter diesen Umständen ist eS wohl möglich, dag die Kesselschmiede dieser Maßnahme -uvorkr'mitien und ihrerseits di« Arbeit einslellen. Es würden in viese», Falle noch 6000 bis 7000 Mann beschäftigungslos werde». Rußland. Wie der „Rufs. Invalid" meldet, ist der kom mandierend« General d«S 5 Armeekorps. Baron Möller- Sa k v m e l S k i. zum zeitweiligen Generalgouverneur der Ostseeprovinzen ernannt worden. Der Ministcrrat beschloß, da er in einem Entwurf« über dir Beleihung des bäiieclicdrn Gemeindelandes durch die Itaalsdauer»- ba»l ein wulsanieS Mittel zur Erweiterung deS bäuer lichen Grundbesitzes erblickt, einen Erlab darüber ohne Aufschub dem Kaiser zur Unterschrift vorznlrgen. Die Beleihung des Gemeindelandes verlebt, wie der Ministerrat betont, in keiner Welse das Prinzip der Unveräuberltchkeit des Gemeindclandes. Der Prozeß gegen l!)l UntcrinilitärS deS edeinaUgen l. Batail lons des P re o b ra s ch e »sk I s ch e n Leibgarde-Regiments wurde gestern in Medwcd beendet. Das Urteil laulete für 5 An geklagte ans 1 bis 8 Jahre Zwangsarbeit, für ISO ans Einreihung in ein DiszivlinaihalaiUon, für 4 Feldwebel hts zu einmonatigem Arrest. 32 Angeklagte wurden sreigesprochen. Als vorgestern einige Prvseisore» in der Moskauer Universität ihre Vorleinn^e» begannen, wurden sie mehrfach von den zahlreich erschienene» Sstudenlc» unlerhrvchen. Ans den Gängen deS U»i- verntälSgebändrS stimmte eine Anzahl Studenten revolu tionäre Lieder an. was andere Skndenten zu lärmendem Widerspruch veranlabie. Der Rektor and hieraus bekannt, daß die Universität bis zum 12. November geschloffen sei. AiS dann die Studenten beschlossen, z» einer Veffamminng jusanuneiijutrelen, winden die Tore geschlossen. Die Slndeuir» rotteten sich vor dem Gebäude zusammen, gingen aber aus Aufforderung der Polizei auseinander. Ans Anlaß deS Stridentkir-Mcetings am 29. Oktober hat der Prosejsoreural an die Petersburger Studentenschaft einen Ausruf erlassen, in dem darauf hlugcwiese» wird, daß das Meeting ohne Eriaubuis des Rektors slatkgefirnde» habe. Sollte dieses nochmals geschehen, so werde sich der Professoceurat unter Umständen gezwungen sehe», die Universität zu schließen. Der Seniorenkonvent der Studenten hat aus diesen Ausruf eine schrift liche Antwort an de» Professorenrat abgesandt, in der es Hecht, der Seurorenlouveut Hobe bisher und werde auch seurerhi» von seinem Rechte aus trete Versammlungen in der Uni versität Gebrauch machen. Der Piolcisorenrat bade durch seinen Beschuß die Rechte der Studeuteuschaft verlebt. Der Seirioreukouvenl will in dieser Angelegenheit heute eine weitere Sitzung adhallen. Wie jetzt amtlich fcstgestellt worden ist. beträgt die bei dem Raubansalle ans der WoSnajenski-Blücke in Petersburg am 27. v. M. gestohlene Summe 398 772 Rubel. Rumänien. lieber daS B e f l » d c u de» König-Carol von Rumänien ersährt die .Voss. Zig." folgendes: Der König leidet an Diabetes (Zuckerkrankheit) und Arterienverkalkung. Dtr König fühlt sich sehr schwach, die RahluugSaufuahme ist gänzlich ringeuügeud. Dazu kommt, daß der König trotz seines leiden den Zustandes weit davon entfernt ist. sich jene Ruhe und Schonung zu gönnen, die sein Zustand dringend erfordert. Erst aus Andrängen seiner Umgebung hat sich der König zu der gemcl- delen Berufung deS PrvsessorS v. Roorden entschlösse», der als innerer Kliniker der Nachsolger Nothnagels an der Wiener Uni versität ist. Knust und Wissenschaft. si K ö u I a l Hofthcot er. Im Opernhause heute ftHS Uhr) „Marie, die Tochter des Regiments"; im Schau- sprrlhauie ssHZ Uhrs „Zopf und Schwert". f 2m Nesidenztheater heute im Operetten-Abonne- ment, 2. Serie, »Die schöne Helena"; Sonnabend und Sonntag die mit großem Erfolge gegebene Operette »Die lustige Witw e". si Königl. EHaiisPielbau». Am Reformationstage ging lm Königl. Schauspielhaus« LrssingS dramatisches Gedicht »Nathan der Weile' in Szene. Die Aufführung war i» mehr als einer Hinsicht bemerkenswert. Man hätte sich dazu entschlossen, das Drama erheblich, aber rücksichtsvoll zu kürzen, und dadurch erhielt das klassische Weck eine einheitlichere Wirlnng, ohne daß der Zu sammenhang fühlbar gelitten hätte. Wer den .Nathan" ganz geiiießen will, möge ihn im stillen Kämmerlein leie». Arik der Bühne stellt — bei aller Hochachtung vor Lessing sei's eingcslan- de» — sein dramatisches Gedicht grosze Ansprüche a» Geduld und Ausnahnicsähigkcit der Zuhörer. Ferner erfreute an der Aufführung ein etwas stärkeres Betonen des orientalischen Kolorits: die Kostüme sind nach und »ach echter geworden. Das interessanteste aber war die Neubesetzung der Tenwriheiinrolle. Herr Tilier vertrat diese zum erstenmal und zwar mit sehr schönem Erfolge Wir hoben leidenschaftlichere oder rauhere Templer hier gesehen (Franz, Decailtj. aber der >»»ge Tcmpclherr des Herrn Tillrr schien unniittclbor aus der Zeit der Kreirzzuge aus die Nenstädle, Bühne getreten zu sein. Ich meine nicht nur die überzeugende äußere Erscheinung, an der ja gewiß Herr Fanto das Hanptver- diensl lrägt; ich meine de» ritterliche», ingendiichen. poelilcherr Zug, den der Darsteller der Gestalt verlieh, io daß man diese förmlich mit neue» Augen sah. Ein wunderbares, echt deutsches Gemisch von Zartheit und Derbheit sprach ans diesem schlanken Rilkeriilnglmg; die Szenen mit dem Kloslerbrnder, mit Nathan, mit Rccha waren sein nuanciert und fügten sich doch zur charakte risierenden Einheit zusammen. Das shmpalhiiche Organ des Künstlers trug nicht wenig zur Wirkung bei. Die übrige Besetzung ist bekannt: man liebt de» Nathan des Heer» M ü l l e r, die Recha des Frl. Pölitz, man freut sich über die Doja der Frau Bleib »reu. den Kloslerbrnder des Herr» Fischer (der aller dings mitunter etwas über den Nähme» binausivielt). den Deiwisch des Herr» Wie» e. Dieser Darsteller trägt neben Herrn Müller, Irl. Pölitz und Herrn Tiller am meisten Orts- und Zeiisarbe in die Aufführung. In de» Snltansszencn wäre vielleicht «ine strengere Wahrung orientalischen Zecemoniells z» wünschen. — Der Beifall und die Teilnahme des Publikums waren sehr lebhaft. L. Ak—zr. si Kammer«,,,sit. Im 2. Petri-Streichannrtelt-Abend gelangte ein Quartett in v->I»r, op. 35. von Vitszslaw Novak zum erstenmal zur Aufführung. Von dem Komponisten hatte» wir bisher »och nichts gehört. Nach Riem»»ns Lexikon ist er 1870 zu Kainenitz i. B geboren und lebt als Mnsiklehrer in Prag. Durch Brahms empfohlen, »ahn, Simrock mehrere Werke Novaks in Verlag. Diese kurzen Mitteilungen wollen nicht viel besagen. um so mehr spricht für Nov-rk daS vorgestern gehörte Quartett. ES ist ein in der Erfindung kraftvolles und eigen artiges Werk und eine sormschöne, geistig bedeutende Arbeit Als ersten Satz Kören wir im langsamsten, geheimnisvollen Tempo «Largo) eine kunstvoll durchaefnhrie vielstimmige Fuge, dt», unver ändert im Zeitmaß, mit förmlich bleierner Schwer«, wie ein Schicksal einherschrrttet, durch einen rhythmisch und melodisch prägnanten Kontrapunkt aber dennoch außecordenllich belebt wird und i» ihrer vortieffiichen thrmaiischrn Arbeit fesselt. Dann folgt eine Fantasia, ein der wirklichen Inge nahekonnnendrr Satz, im Stil der Italiener de» 17. Jahrhunderts, in weichem unter Er weiterung der Form und mit Berücksichtigung der modernen Klangwirkungen. daS Fugenthema de» ersten Teiles bis zum Ende fesiaehalten wird, im Tempowechsel und der Charakteristik «Allegro passionato, Scherzo, Allegro moderntos aber durchaus verschieden und interessant abwechslungsreich, bis das Ganze gegen de» Schluß hin wieder in die erste Tonart und Stimmung zurücksiiikt und leise aus dem v-äur-Akkvrd verklingt. Ein einheitlich schönes, in seiner organischen Ausgestaltung vortreffliche- Werk, das, von Hene, Petri. Aar»a», Spitzner ruch Will« vollendet schön grsvtrlt. «tt verdientem «armem und herzlichem Beifall auf. genommen wurd«. — An der Spitz« de» Programms stand Brahms mit dem K-awII-Ouailrlt iRr 2 aus op. Li), «ine uig« Schüptuna von melancholisch-romantische in Hharakter. dir sonnt, sich etwa- an Franz Schildert ««lehnt. Die Fülle herrliche, sirretch« Sprach« mrd dir meisterlich« Ausardeirung. »rcht su/etzt auch dt« rhtzthmtlch« örlgtnalitctt stempeln «s zu «irre, der schönuen Brahmslchen Kammermusiken. Den Abend brichlotz, laut Programm. Franz Schubert leibst «tt seinem U-4ur-Quart«ll (op. lült. 11. 8t. f Saazer» tze» Lathervereia» i, tz« -rrazlirch«. Am vor- -estrigen Resormationssesle land r« der Sirruzkirche «iae durch reichsten Besuch and Hobe künstlerische Genüsse ausgezeichnet« Musttaufsühruna statt, deren vortreffliches Gelingen dem ver- anstallenden Verein — dem zur Erhaltung der deutschen evange- Nicken Schulen in Oesterreich begründeten Lutheroerein — nicht nur goldene Frücht« eingetragen, sondern auch seinen Namen, lern stgenSreiches Wirken und sein Ansehen «noch weiteren Kreisen als bisher bekannt gegeben haben dürste. Eine Reihe auSaezeichneler heiigischer Kunfikräste von Rang and sskame» Halle sich in den Dienst der guten Sach« gestellt. Frau Hosopernlänaerin M. Sichst lieh ihre wunderliedlichr. auch für den kirMchen Gesang bestgeeignete Stimm« zwe> Sopran-Arien aus Händel- .Juda» Maccabäus" und zwe: geistlichen Liedern l..Herr. schicke, was Du willst" und „Schlafen- o«S Jesuskind") von Hugo Wolf, die sie tieibeseelt und voller stlangzauber vorlrug. Frau Kammervirtuosin Bauer-Ziech entzückte all« ernsten Hörer insonderheit durch di« prächtige Wiedergabe eines Sonalen-Adaaio» von Beethoven ffür Solo- Harfe übertragen!. Das von ihr später gebotene, mebr «ffekt- als weihevolle Prunkstück für Harfe und Orgel von Wivor l,.Thora .nid Variationen") mit seiner ausgesprochen romanffch-ver- änherlichendcn Tendenz erschien dagegen am Gedenktag« der Reformation als der größten Geistestat eine» nur auf Ver- -nnerlichung des religiösen Lebens gerichteten Deutschen rechr wenig am Platze. Einen aparten Genuß von tiesster Wirkuna vereitele Herr Pistonoirluos Wiggert Mitglied der König lichen Kapelle) mit der vollendeten Wiedergabe der bekannten Sullivanschen Arie „Ter verklungene Ton'', die er mit solch einer Innigkeit und Weichheit des Drompeteniones blieS, das, man ohne Ucbcrtreibuug von einem „Singen" seines im all- gemeinen wohl eher aesangsfciiidlichen Instrumentes sprechen konnte. Zu den köstlichsten Gaben des Konzerts sind aber auch sie mit hochriihnienswerier Vollkommenheit gebotenen Vorträge ses Evangelischen HoskirchenchoreS unter Leitung des Herrn Hoskantors Musikdirektors Knobel zu rechnen Ein sechsstinimiger Ebor van Palcslrina l.Sancius") und zwei achtstimmiae Motetten von Albert Becker s„Jch bebe meine Augen aus") und Mendelssohn i..Richte mich. Gott!") erklangen >o edel im Ton. so absolut inronaiionsrein. so weihevoll und Sen Stimmungen des Textes ongepaßt. daß man als Dresdner sich stolz erhaben fühlen konnte, einen Kirchenchor von solch ausgezeichneter Verfassung zu den heimischen zählen zu könne». Ein Wort besonderer Anerkennung gebührt schließlich — und zwar von Rechts wegen — dem fast bei allen Prograini»- nummern beteiligten Organisten der Erlmcrkirche, Herrn A. Hottinger, der sich mit drei selbständigen Orgel» Vorträgen seinem si)-moff-Präl»dium von Bach, einem tief gründigen und wuchtigen Sonatensatze von Barttiniß und einer kraft- und gedankeiistrotzenden eigenen Improvisation über den Lutherchoral „Ein feste Burg"!, sowie mit sämtlichen Be- gleitungen aufs neue als ein Meister seines Instruments und als ein ganzer Musiker vorstellte. —6t. si Konzert Rlulmag-Waters. Zu dem für intimere künft» leriische Veranstaltungen wie geschossenen Saale des „Hotel Briliol" stellten sich am Mittwoch zwei für Dresden neu« Kunskkräfle. MrS. Barrinaion Waters sKlavier) und Herr Aenjamin M u l in a n Miolines in einem Sonaten- A'bcnd dem Pnblisium und der Kritik vor. Die Kritik war »oll-ähiig erschienen das Publikum »der nicht; nur ver- ringelte Vertreter der hiesigen Fremdenkolonie unterbrachen sie und da die gähnend« Oeve der leeren Siuhireihen. Unter wichen Umständen kaiin swalich aus eine eingehende Würdigung der gebotenen Leistungen verzichtet werden. Im allgemeinen iei »ur seslaestelll. daß die dciven erotischen Künstler eine etwas weitergchende Beachtung .schon verdient hätten. Herr Mul- man laus Petersburg) ist t'ogar ein ganz vortrefflicher Geiger, der namentlich durch tadalloisr Technik und durch die blühende Schönheit und Vollilastigkeit seines Geiacnlones, weniger aller dings durch Leidenichast und poetisches Ausgostalien lsiehc Griegs F-Dur-Lvnate!) die Hörer zu fesseln weiß. Der Pianistin MrS. Barrington Walers, die Hastings aus Neu- iceiand ihre Heimat nennt, ist allerdings nicht viel mehr als eine korrekte, durchaus noten- und vorzeichengerechte Wieder- ackbe ihres Klavierparts nachgurühmen. Warmes, impulsives Emjffindcn oder gar ein Durachlitzen einer persönlichen künst- lersichen Regung waren nirgends zu bemerken: dagegen störte wiederholt ein gar zu kompaktes, den Violinisten last erdrücken des Drausgehen. Außer der erwSbnIcn Grieg^onate soielden die beiden Künstler noch Nudinsteins op. 13. eine an schönen Gedanken reiche, aber als Ganzes doch etwas kaleidoskoparlia wirkende Sonate in G^Dur, ferner eine sicherlich hier noch nicht erklungene Violinlsonate in A-Dur des gegenwärtig als Direktor des Moskauer Konservatoriums wirkenden ruMchen Tonsetzcrs M. Ippolilofs-Jtvanofs. ein geiälliges Merkchen, das Mer wegen seiner Bevorzugung des wieaendcn Dreiviertel taktes beinahe -als «ine Walzer-Suite zu bezeichnen wäre. Ws Zugabe solate eine Sonate von Arensky. Tie wenigen Ver- lom-ineiten suchten durch Intensität des Beifalls zu ersetzen, was diesem mangels verfügbarer Hände an Klangfülle ab- geben mußte. s Dresdner Lisderhai». Der im Jahre 1860 begründete Mannergesangverein „Dresdner Liederhain" gab am Reformationstage in Meinholds Sälen ein Konzert unter der Leitung des Tonkünstlers Herrn Th. Werner. In Chören von Pleyer, Werner. Marschner, sowie in Volksliedern sbearbeitct von A. v. Olhcgraoen) bewies der aus etwa 50 Sängern be stehende Verein, daß er es mit seinen Aufgaben ernst nimmt: die Gesänge waren sorgfältig studiert und kamen rhythmisch sicher und im allgemeinen rein in der Tongebung zur Aus führung. Besonders srcundliche Ausnahme fand der stimmungs volle Chor „So einer war auch er" von Th. Werner: auch die Solocniorlette von Schütten und Schultz wurden durch leb- haften Beifall ausgezeichnet. Die mitwirkende Solistin, Frl. Helena Seysert. ersana sich reiche Anerkennung durch den Vortrag von Rezitativ und Arie der Marie aus der Oper „Ter Waffenschmied von Lortzing „Er schläft" und in Liedern von Cornelius („Komm, wir wandeln im Mondenichein"), O. Urbach s,.Machandelbaum") und Psitzner s^Gretel"), von denen das letztere wiederholt verlangt wurde; die Sängerin verfügt über einen klangvollen, ansprechenden Sopran mit solider Schulung, die sich des weiteren richten muß auf leichtere Be- weglichkeu und Vertiefung im Ausdruck. Die Begleitung am Flügel lag in den Händen des Vereinsdirigenten. Wenig an genehm berührte der nm 23 Minuten verspätete Anfang der Aufführung. L. k. 4 Im Sonnabend-Sinfonie- Konzert de« Ge- werbetiauS-Orckelter- ton,inen zum vorteaa: Tine itauki-Ouinr. tiire von W.igner ; Morcrau de Concert sür Cello von E«rvaiS ; SlovitLe Abaviodi« von Dvorak; Smionie <V-molI> von Äolkman» : rnxeinLnze sur Proline von Paga-Nnt; Ouvertüe« Leonore lNr. S> von Beethoven. fDreldnee Musik-Schute. DaS Programm der am ». No vember, 7 Ubr, in Hammers Holet ftatisindenden Ausfuhr»»» wird eni briien: B« »b-venS Streichln» in La-öui-, KlugbardtS .Sidils cärder'. Trio für Klavier, Viola und Cello, Soli stir Odo« und KlaeiueN, von Kröber und Mozart, Bioldstonat« v-n SjS-ren, Saralaie« .Aauft-FaMasie und Gesänge von Schuber« und Schumann. ^ Franz Kretschmers reizend« 0-Sur-Lutte wurde kürzlich auch von der Städtischen Kapelle in Rostock mit großem Erfolg« aufgeführt. 1 Fräulein G. ll» a«har» wird dtr M ihrem Koiqert mit besonderem Bestall auigenommen« Burlesk« von Otto Marschall heute FeeUag im Konzert im Hotel Bristol wiederholen. statt. licht» offenlltchen Bibliothek zu Dresdeg. Prosesschr Dr. pH«. Arthur L»«r. »urückbltcken. > verjtei»er«„ »», «It-Meißuer tz«, letzten Lagen de» vergangenen Monats fand ln Köln di« Ver steigerung der berühmten Sammlung von All-Meißan Por- zellan von E. H. F is che r-D r e«d e n durch dir Firma I. M. Heberle iD. Lampertz S-ödnej statt. Den höchsten Ärels erzielte eine Samelfigur mit »350 Mk. Für den „polnische» Handkuß" wurden 7800 Mk., sür «,n« «roß« Krinolingruvo« 6400 Mk. und sür eine ähnlich« Gruppe lLiebrsvoar) SÖOO Mk. bezahlt. Der Erlös sür sieben Figuren ..Bergmann'' und eine Gruppe »Harlekin und Kolombine" betrug je 5000 Mk.. der Preis einer weiteren Krinolingrupp« erreichte 4600 Mk. und eine Figur ^August der Starke" 84ktt Mk. Ein Eichelhäher, sowie Kavalier mit Hund und Gräfin Kose! mit Hündchen erzielten 3500 Mk. Für eine große Punschterrine und ein« Krlnoli«. acuppe ldi« Verlobung) wurden je 3200 Mk., für eine Porträt- tigur „August der Starke" 8000 Mk. bezahlt, von «eitere» Nummern der 1040 Stücke umsaffenden Sammlung kamen «in« Verkäufer) je 2500 Mk. 2800 Mk. wurden für einen „schreiben- den Kavalier". 2250 Mk. für eine Porträtsigur »Fürst Sulkowski". 2200 Mk. sür „Apollo im Mnscbclwagen" und 2100 Mark für einen Humpen bezahlt. Je 2000 Mk. erzielten rin Armleuchter mit Gruppe, eine Gruppe lKausmannssrau). «in« Kostümfigur „Tscherkeffe" und zwei Liersiguren lBirol). ^ Die Planoforte-Fabrik Ernst Kaps. G. m. b. H.. t» Dresden schreibt eine» Wettbewerb sur in Deuiscklaud und Oestknelch wvknhasle Künstler au» zur Erlangung von Entivürlftz i» einem Obe rrah »>en für Pi anin os. Dir nach dr» Urteil dr, Preisrichter drei beste» Entwürfe werden durch Preise von 250Mcr,k. 150Marku»d lOOMarknnsaezrlchnet. Zur Annahme de- PrelSrichteraintes haben sich bereit erklärt die Herren Professor Wilhelm Kreis, ord. Pwseffor an der Königl. Kuiistgnveidkschnlt, Prvsrssor William Lossow. Direktor der Königl K»»<lgen>erd«sch»le, Karl Slbnridt. Inhaber der Dresdner Werkstätten sür Handwerks kunst . Pivfesfvr F. W. Schunrachnr. ord. Professor an der rkönlgl Technischen Hachichule. Die näheren Bedingungen des Wettdewerbes teilt die Firma E. Kaps mit. f- Ein „Richt"-Spruch Wildendruch s. Auh Weimar wird geschrieben: Ernst v. Wildenbruch, der dem nächst nach hier übersiedeit, wird seinen Wohnsitz am Horn gufschlagen. Er läßt sich dort ein neues Haus bauen. Bei dem sogenannte» „Richtfest" wurde ein Gedicht bekannt go» geben, das der temperamentvolle Dichter der Feier des TageS gewidmet batte. Es lautet: Gott lasse dieses HauS besteh'« lind laß es Glück' und Freude seh'n. So lange Deutschland siebt und kalt, Wenn Deutschland aber sinkt und fällt, Am selben Tag, zur selben Stund', Schlag' Gott dies Haus in Grab und Grund. Während de» Drucke» eingegangen« Neueste Drahtmeldungeu. Wien. In der vergangenen Nacht stellt« sich beim Sr». Herzog Otto hocligradige Atemnot ein, jedoch ohne Fieber. Die Alembeklemmung dauerte tagsüber an. wurde jedoch durch Sauerstoffinhaialionen und beruhigende Mittel gemildert. Der Zustand verschlechterte sich nachmittags derart, daß der Weih- bischos Marjchall dem Erzherzog die Sterbesakramente reicht«. Um 5 Uhr nahm die Atemnot in hohem Grade zu. Trotz aller angewandten Mittel trat gegen 6 Uhr die Kata- sirophe ein. Ter Erzherzog, der bis zum letzten Augenblick bei Bewußtsein war. verschied sanft. Dem Kaiser wurde di« Nachricht vom Tode des Erzherzog» sofort nach Schönbrunn übermittelt, ebenso der Erzherzogin Maria Joseph«, die in Miramare weilt, und auch dem Erzherzog Franz Ferdi- nand. Die Erzherzogin Maria Therese wellte unausgesetzt am Krankenbette. Stade. Bei der Reichstags-Stichwahl im 18. hannoverschen Wahlkreise wurden bis 10Va Uhr gezählt für Reese lnat.-lib.s 12 693, für Eberl sSoz.) 6699 Stimmen. Einige Landbezirke fehlen noch. Reeses Wahl ist gesichert. Petersburg. Der Vorsitzende des Arbeiter- deputierlenrates Krustalew und 14 Mitglieder deS Rates wurden zur Verbannung nach Sibirien unter ver- tust aller bürgerlichen Rechte verurteilt, 2 Mitglieder erhielten Festungsstrasen und die übrigen wurden freigesprochen. Lvekterdericht de» Kgl Sächs. Meteorolog. Instituts in Dresden vom 1- November 8 Uhr morgen» «Temperatur nach LelsiuS). Wetterlage t» Europa am 1. November 8 lldr trüb: rurttsn«. Name "4 eu<du»>» «, Liari« delwtnde« W«U— «» «tan»»»- Ra»- «ich»,« u. eittri. «»>1» «» § Ltorn«» 7»« >>80 tchw, t-»d«M 4-» — 7» 80 st»r« 4 I o ».»> H-o» kl rj iktchl 1 s > bv o frisch bedeckt 1 8 o SciUv «3 ^0 «-mach wolkig 1 X Dwmem bd 080 steit wolkig 1 « 0 Huvarand 7b 880 lenAt bedeut -I-» 0 Ikkemel 87 80 frisch bede.ki t 7 o idrttii»»» ttt 80 leicht wolkig i 7 a /lachen 1 80 i«t»> M°l,t, 4- « 0 ^kudckSttäs titt f'klO mäßig -uolkly 1 8 0 N-rtt» »2 80 frisch wolkig . ,a o Hkockhotm 6« 80 NläfNg bedeck, 4 d r vr.etxa 7 dt Ü80 tlark d«d«a> 4 l» o Skogen 6! 0^0 irN» bedeckt i 8 0 i»i», e 8 schwach d«d»<t> 7 a 4or>enhai». b? 060 steif bedeckt » « 0 zi-an8.M. «« l-i»I d«d«<i> - » o h-td« t8 OltO «r>1<t, d-d-sl 1 » 0 Farlbruye «» 8V 88tch oed^tt 1 « o larl« - VtltnchkN I «7 80 Mich molkt. 4 » o Floren, «7 8V let», R«,n> . lr 0 »ttzz. - - ! - ffom 17 8 Mich N«,«n < >6««l ! DaS tirs« Minimum unter 71L Millimeter hat fiiv nacv West-Deutsch- land verlegt und au» dem ganzen Kontinent «inen Rülkga»« !« Luftdruck dervorgeiuien, aus den biiistcden Inseln d«ainnt das Barometer wt«d-r zu ilergen. Dt« noch immer kräftig«, vielsoch mirmisch«, lüvbftliche Strömung bring» sondauernd mild««, Irrt des, aber »rocken«- Wett«: indes wird mu »er Annäherung der Depression der SiiUrÜt von Nieberschtägen wahr scheinlich. Witteningsverlaul kn Sachsen am 81. Oktober. «Otto, e»- Me m remp. 8 ! v »tiid Stattb» See. h»he w »»>» kreed«» tt» II.7 84 OSO 8 Ar«t»«r, « »r! «a 80 , e-t»,,. >17 II 8 i s o«o » Kchniidrrg Ii 7 ».» 880 » "au»en 202 irr 8» 8 7 Ulster cao 8 ,, 1.« 80 , jjlchadra» rro »Il«»b«g 7», gwau »18 ii« 80 080 7 Reitzenhain 77, 1.» > l.7 i 80 , Sdemat» »10 io« »o 80 » Ntcht«l»«r, >r>» It> « lev g . Bei tiefem Barometerstand — der Luftdruck »ar dt« »u S.v Still im «ter unternormal — herrschte am »I. Oftober unter wecbkelnder Bewölkung warme, meist Nocken« Witterung; nur an, Fxdlelberg traten Regent»!» «in. ^ ' " lion vatt« leichten Nachtfrost, dt« Demperamrmapmo stiegen dt« die Schwankungen im Laus« de« Dane« waren nur gering. tanzen ,m Hotel Bristol ivtederbolen. ,z Grad, dt« Schwankungen im Logs« d«S Tag»« waren nur gering, t In dem deu,scheu Weihnacht», und Krippeuspiel „Der D«. uwüsillch« Slrömuna erreichte däufi, SturmeostSrke. - Meldung vam ern von Bethleheu/oon F. A. Geißler, dessen Ürouf- Ununterbrochen starker Nebel, starker Sturm au» «adosten führun« Sonntag, den 11. Novsmder, nachmittags halb 4 Uhr >m Central-Theater stattfinder. hat der Bersaffer den versuch gemacht, den Gedanke» durchzusühren, daß im deutschen Gemüte die Botschaft von de» Heilands Geburt erst den vollen Widerhall findet, und daß Deutschtum und Christentum in innigster Wechselbeziehung stehen. Besonders dürfte die Figur des Ruprecht Anklang finden, den der Bersaffer diesmal als den inngen, lustipen Knecht des greisen WoianSpriesterS und als treuen Spielgenoffen der Kinder darstellt. In dieser Ligen- schaff als Kinderfreund erhält er am Schluffe den Auftrag, »tt Süden. Mettervroaeeose für de« K. Novemberr Wind: Starke Invlich« Winde. Bewölkung: Meist trübe. Niederschlag: Negensäll«. Lempsralur: Knhlrr. »l Oft»»« 1. Rovbr. Avasferstaud der Elbe »ud Moldae». Budtvei« Prag Bardubi» Me'ni« Lettmerr« Aulsi, Deagd«, »0 - — 7 - » — I - , — > - S -tt» -kl» -1»
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