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- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-10-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19061031019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906103101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906103101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-10
- Tag 1906-10-31
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Monat
1906-10
-
Jahr
1906
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Leipzig Das Reichsgericht verwarf die Revision der «Schutzmänner Pesschak und Wolf. die am 30 Mai d. 2. vom Landgericht I Berlin wegen fahrlässige» Sntweichenlassen» des Raubmörders Henn,g zu 300 bezw 100 Marl Geldstrsf« oerurteill worden ivaren. Weimar. Die von Le» Ardeugedern der hiesigen Web« insustrie liber ihre Arbeiter verhängte Sperre ist heute mittag ausgeboben worden, nachdem die Delegierten der Ärdeiterver- einigungen und die Bereinigung der Altbeilgeber bas Abkommen unterzeichne! haben, das die Grundigtze sür die Beziehungen der Arbeitgeber zu den Arbeitern sespetzt. Die Arbeit wird am 5. November wieder ausgenommen werden. Braun'chiveia lPrw.^Tel.j Bei Hötensleben »ars ich «m iRälhliger »inalbe vor einen E i,'« » h a h n z uq. Es wurde ihm der Kopf vom Rumple »«trennl. aber« » ^ «d -Z .«» --r -T-r L ß «s r» - 5- Z .. . . . Der Grund des Selbstmordes ist unbekannt. Eisen lRuhrl. Aui Anfrage teilte der Bergmännische Ver ein in Essen mit. da» die von der Siebener-Kommission in einer am 28. d. M. gefaßten Rewlution aufgestellte Behauptung, der Handelsminister Delbrück babe sich bei dem Verein für die bevgbau liehen Interessen in Essen wegen des Bergarbeiter, artikels in der Wochenrundlchau der „Nordd. All«. Zig." tele graphisch dahin entschuldigt, er hätte diesen Artikel weder ver anlaßt. noch gutgsheißen. vollständig erfunden ist. Der Herr Hassdelsminister hat weder in seiner amtlichen Eigenschaft, noch als Privatperson sben-loiweing in einem Telegramm als in Zner omngen Zuschrift an den Bergbaulichen Verein oder einem einer Mitglieder gogeniiiber diesem Artikel Stellung genommen. Moder der Verein, noch eins seiner Mitglieder bat ein solches Telegramm oder eine solche Zuschrift auch nicht von irgend einem Beamten des Handelsministeriums erbalten. Karlsruhe. lPrio.-Tel.) In ^er Nähe vom Oeriden- :>xi!d bei Üansfen licl ein schwer beladenes Fuhrwerk, inrö die oausällig; Holzbruckc des B,rs.Flusses vassierte. infolge Zu- - ammensturzes der B r ü ck e in de» Nutz. Pferd und Wagen verschwanden i» dem hochgeschwolleilen Wasser, ebenso leben Fabrikarbeiter, die gleichfalls die Brücke passierten. Vier non ihnen konnten gerettet werden, die übrigen ertranken, ebenso -er Fuhrmann mit seinen Pferde» W i c n. sPriv.-Tel.l Der Kaiser von Oe^terreich wendete e:nc.i namhaften Betrag dem Dome von cspeicr zum würdigen Ausbau der Grust Nudolis von HadSburg, des Ahn herrn des Habsburger Herrscherhauses. Wien Das Armeevcrovdnui'.gMalt veröffentlicht ein ' aiierlicheS Hand > chrei 'b e n an den General nab sch es Grafen von Beck oeiresicnd sinne Erneniluiig »um Kapitän der I. Arciercn-Leibgarde. W i e n Tas H e r r e^> ha u erledigte ohne Debatte die Nor-bahnvarlage. Der Obmann der Ei'cn'bahlikoinmisstoil : Plener und Fürst Sck'oiilbura legten un:er dem Beifall des Hamcs ennchleden Protest aegen die dem Herrenhaus ainge- »w-uugene überhastete Beratung einer derartig wichtige» Vorlage c:,r. Das Herrenhaus nahm dann ohne Dvbatte das Gesetz »etre'st'ns die Ver-ichermia der Privarveamren. >mvie «in vom 'Abgeordnetenhaus beschlossenes Gc'etz an. das die Abänderung -es Dieztlplinaostaniis für Advokaten berrim. Wien. 21 b g e o c d u e l e » h a u s. Eingeloiifen ist ein LriiiglichkeitSaiurag Getzmann beircssend die sofortige Vor nahme der zweite» rles'i.ig der Wahlreforuiuorlage. Ein von den Mdeul'chen eingeb »achter Dringlichkellsauirag betreffend d:e AiiS'olgiüig der deut'chen Reichsklciuodieu hatte nicht ge- niigend Unrer'chri'ten gefunden und wurde im .Hanse nur von zehn Abgeordneten unterstütz'.. R o in. Ltaarskekrelär v. T ' ck-i rschk v ist mit Gemahlin heute nachmittag nach Florenz .Ogereist. Zur Verab'chicüung waren ans dem Baynhwe amreseiid Btininer Tinoni. Gencral- ''ekreiär Ma.twno. der deutsche Botschafter denn Quirinal Gras MoniS. der preutzi cbc Gesandte beini Vatikan Freiherr von Rötenden und das Personal der deutschen Botschaft. '»wie der preutz:' chen G e - c.: i d > i ch a i i. Rom. lPrio.-Te!^ Nach beendeter 2-oruntersiichuaz wegen des B o m ü e n f u n d e S in Ancona teilte der zolaals- amvalt den Verhastelen mit. d.rtz das Verfahren wegen des Attentats auf den König ans Mangel an Beweisen eingestellt worden sei und sie nur noch wegen aemeinsamer Vereinigung zu Verbrechen und Herstellung und Aufbewahrung von Explosiv stoffen abgeurteill wurden. Einen ähnlichen Ausgang dürfte die Voruntersuchung wegen deS Bomoenfundes in Castel Ferretü nehmen. Paler ni o. Die E r d b e b e n - E r s ch ü t t e r » u g e u . die in der Provinz währen- der letzten Wochen andauern. iiahmen während der 'ektten 24 stunden an stärke zu. Mehrere stütze wurden ans Trabst». Termini und A'.tavilla gemeldet. Gestern abend um 6 llhr erwigte ei» stärkeres Erdüeven, das auch auS Bagheria und Palermo gemeldet wird. Iw Trabia richtete daS Erdbeben einigen schaden an. In Termini ver hetz die Beoö.'eiung er'chrcckt ihre Wohnungen. Pari S Mini sierpräsideur Eläwsnceau beaab sich »eine 'ormiriaa nach dem Elwöe. wo er eine dalbitüwdige Be» oreüiung iiii! dem Pränre.nen Falliöres haue, später emp- 'aig Fallldre.' den A^lNister des Änsiwärtigen Pichon. PariS. !Pr>v.-!ei.) Wie auS Tanger gemeldc! wird, wird die Dw.o.uatte die 12 Punkte, die das Protokoll von Niger iraS den Ver reiern der Mächie in Tanger überließ, '".sba.d veraanbe.!'. lliner den o»"cn gebliebenen Fragen sind die -er T abakmonovo's. Ser östentlichen Abgaben der Zölle und der Abwear oes Schmuggels. — Zwei den Bergbewohnern gehörige Ans'ediungen in Tanger wurden von R d i i u l i S An- -ang wegen Widersetzlichkeit der Einwohner ere mols che. Vieh wurde weggenommen und s"id gelotet worden. Nach einer weiteren Tanger über'äb Baron Nwen gestern in Fez : 3. Note des von der Kon-eren; in AlgecircZ e'ch.ossenen Dar: cHeus, nämlich 2 Millionen Francs, und außerdem einen 'Fesselballon äls Geschenk Hasser Wilhelms Ter Ballon war von einem deutschen ssssiuer mitgebracht worden l-d wurde 'owct in die Höhe gelassen. Die'es Schaustück, das man zum erste» Male in Fez sah. erregte großes Interesse. Am sonnabend verläßt Baron Rissen die Residenz des Sultans und ceg'lbi stch nach Tanger. M a r ' e i l l e. tPriv.-Tel.s Wie der „Corriere de Saigon" berichte!, ist von den Aerzten Augier und Mac ein Heiloer- 'ahrcn gegen die s ch! a > k r a n k h e i t entdeckt worden. Madrid. Die Ha n d e l S v e r t r a g s v e r h a n d - l n :i gen mit dem Deutschen Reiche sind im Gange. Usber die bewrochencn Punkte und das Ergebnis der Bckvrechungen wird Stt'sstchwe gen beobachtet. Bern. <Pr:o.'Te!.s Als der Weichenwärter bei Aigle stKanton Waadt! gestern kurz vor dem Passieren des Siniplon- schnellznges daS Gleis inspizierte, entdeckte er ans einer Brücke ine Bombe mit zwei Zündschnuren, 13 Patronen ent haltend. Die Patronen bcanden sich in einem mit Pulver gestillten Kruge. Der Urheber ist noch nicht entdeckt. K o n st a n I i ii o o ei. sPriv.-Tel.s Unkontrollierbarcn Ge rüchten zufolge soll man einem für den 15. Ramazan st!. Novem ber) dem Tage, an dem der Sultan nach Stambul fahren mutz, geplanten Attentate auf die Spur gekommen sein. ('Nachts emaekend« Devcfchen befinden sich Leite 4.1 nr»,r>>«ri lSchiu»., «»«»» III «v. Di«I»n^ iq» >0 «»«»»kl v<>»l Staatübahn Lombarden lr6.40 Laurahütt« . Ungar. Gold 94.60. VorwUi,!en —. Türkenlo^e - . Behauptet Pari». lS Uhr nachm.) Stent« Vü,70. J,al»«ner —Lvantrr S4.87>/^ Porv«ates«n 70 —. Türken lrmtsic Antethe) 93.15. Türkenlme 153, . Orr». Mandant 870.-. Staat»badn —. SombtTrden 191. — . Aiihtg aber behauptet. P«rtA. Srodutkrnmartt. wetzen per Lktoder 23 15. -er ^onuar'L»rtl N.3V, kketiq. Sltrttu» per Oktober 41, , oer Mai-August 43,50, flau. Sttthöl per Oktober 74.7S. per Ianuar-Aprtl 73,7b. matt. OertlicheS unv Sächsisches. Di« Ber««ßl»ng de« Prinzen Johann Georg. roch ve'ira't >"n:ae Leute üNe.diiii-g ans ew Sultan di In der alten romanischen Kirche Notre Dame de bon oovage in Cannes wurde gestern vormittags 11 ilhr die kirchliche Trauung des Prinzen Johann Georg und der Prin- zessin Marie Immakulata vollzogen. Die stimmungsvoll ge- chmückte Kirche konnte die große Zahl der Geladenen kaum lassen Di« Anfahrt der Fürstlichkeiten bot ein anziehendes Bild 'Lne freundliche 'Begrüßung seitens des Publikums be- kündete, welch lebhaften Anteil die Bevölkerung an allem nimmt, wa» die j«t IS Jahren ui Cannes ansässige Familie deS Grafen Caserta befriffl Der Umstand, daß gerade der Gedurt«tog der Prinzeisin Marie Immakulata al» Tag der Trauung ge- ivählt wurde, wird alL drsossder^s Zeicheir lebhaft gepflegten gamitiensinnet freudig empfunden. DU Trauung selbst, die von prächtiger vrgelinusik und mehrstimmigem Chorgesang begleitet wutde. trug einen intimen Charakter, da si« von den, Bruder de« Bräutigams, dem Prinzen Maz, vollzogen wurde. Nachdem unter OrgeMana di, gesamte «eWichkett. an Ihre» Spitz« der Bischof von Nizza, ihren Einzug in die Kirche gehalten und all« Fürstlichkeiten, der König und die Prinzen in arotzer Uniform, di« Fürstinnen in prächtigen Toiletten, nch periainnielt hatten, hielt der Bischof o»N Riza« «in« An sprach«, in der er zunächst das hohe Paar auf die Be« deutuna de« Taa^ binmie». Sodann vollzoa Prinz Max die feierliche Trauung Wundervolle Musik. Biotin» und Harfen- foli, sowie Chorgesang schlossen die Feier. Beim Austritt an der Kirche folgten sämtliche Fürstlichkeiten dem jungen Paare: di« Häi« pnd StaattwüVxnträgir schloss,n sich an. Man de- ab sich hierauf zu Wagen nach der Villa de« Grafen Caserta, wo «in festliche« Dejeuner die Fürstlichkeiten vereinte. Nach- mittag» reist? da« junge Paar !n der Richtung nach Mentonr ah. Auch einige der fürstlichen Gäste traten bereit« gestern die Heimreise an, während der König mit den beiden Prmzen- öhnen di« heut« früh in Canne« bleibt. — Ihre Majestät die Königin-Witwe hat dem Kaufmann Akbert Johanne» Krohne. «>ndab«r eine« Grwenwarrn- Haufe« in Dresden, da» Prädikat ,Hoflieferant Ihrer Majestät >er KöniginMikwe" verliehen. — Erzherzog Otto von Oesterretch. tn dessen Zustand eine entfchkede»« Besserung elngetreten ist, wird dem nächst auf etneni üsterreichtsch-uilgarische» Kriegsschiffe eine größere Seereise unternehmen. — Der Vortragende technische Rat im Finanzministerium Geh. gorstrat Francke ist unter Belastung des Titel« und Ranges als Geh. Forstrat zum Oberforttmeister und Vorstand deS ForstbezirkS Schandau, der seitherige Verwalter deS Halbendorser Revier« präd. Oberförster Simmig zum etatmäßigen Ober- iörster und Verwalter des AuerSberger Reviers, der Oberzoll- iusprktor und Vorstand des HauptzollamteS Zittau M eyer zum Finaiizratr in Gruppe 1 der 4. Klasse der vofranaordiiiliig und außerordentliche» Mitglied« der Zoll- und Steuervirektton und der ini Finanzministerium zur Dienstleistung zugetriltr präd. Oberförster Roth mster Belastung seines Trtels und Ranges als Oberförster zum Hilfsarbeiter «m Finanzministerium ernannt worden. — Am l. November begeht, wie bereits »litgeteilt, der Präsident des Königl. OderlaiidesgecichtS. Herr Dr. jur. h. c ^2 o ß n i tz e r. sein öOjähriges Staatsdiener-Iubiläum. Se. Majestät der König verlieh dem Jubilar Titel und Rang eines Wirklichen Geheimen Rates. — Dem Pfarrer Kau ferste in in Schmiedeseid ist das Ritterkreuz 1. Klasse vom Albrechtsorden verliehen worden. — Herr Bezirkstierarzl Dr. Otto in Dresden ist vom l. bi-5 mit 28. NovemRer beurlaubt und mil dessen Stell Vertretung Herr Vczivkslierarzt Beier in Dresden beaus tragt worden. — König Friedrich August hat genehmig^ daß der Reichs- bevollmächtigte für Zölle und Steuern Obersmanzrat Dr. jur. G ä b I e r - K n i b b e in Breslau den preußischen Roten Adler orden 4. Klasse annehme und trage. — Der Bürgeraus schütz für patriotische Kundgebungen in Dresden sandte gestern aus Anlah der 'Vermählung Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Johann Georg mit Ihrer Königl. Hoheit der Priuzestin Marie Immakulata von Sizilien-Bourbon ein Glückiounichtelegramm nach Cannes. — Bei der Bchprechuna der Reichstagsersatzwahl in Döbeln stellt, wie berichtet, die ..Norbd. All«. Zm." die folgende Be- Häuptling a-us: „Der national-wn'ervative Kompromitzkandidat Dr Haste ha! gegen 2500 'Stimmen weniger erzielt, als der nalivncrl-aniliemlti-sche Kandidat vor drei 'Jahre»." Hierzu schreibt man unS: „Dies ist ein Irrtum. Nativnalliberwle und Antisemiten stellten vor drei Jahren gesondert Kandidaten auf. die unterstützt wurden von den Konservativen und Liberalen. Logstch lassen sich daher nur die Stimmen der Ordnungsparteien und ihres Gegners in beiden Wahljahren vergleichen. Bei der letzten Wahl betrug der StinimeiiMvachs der Ordnungs- Parteien 830. der Stimmenverlust der Sozialdemokratie 955. 'Auch über den Rückgang der sozialdemokratischen Stimmen .st man in Döbeln geteilter Meinung. Die Liberalen schreiben ste ihrer Dätiakeii zu. andere halten sic für einen Erfolg der Organisation der Mittelslandsoereinigung. Es darf ferner nicht übemehen werden, daß niemals 100 Prozent der Wahlberech tigten zur Wahlurne kommen können. Mindestens 10 Prozent sind durch Krankheit oder sonstwie an der Ausübung des Wahlrechtes verhindert. Im Döbslner Kreise konnte die Zahl der Wähler günstigsten Falles etwa '25 700 betrogen. Die Zahl der säninioen Wähler stellt sich daher aus nur etwa 1500 «und nicht ons 6«ä00 nach der „Nordd Mg. Ztq "." — Die feierliche Schlusssitzung »er Laiidessl»iadc fand gestern bald nach TTIO Uhr im. Beisein der Staatsmiinstcr Dr. Rüger und Dr. Otto, sowie der Königlichen Regierungskommissare Präsident des Landes- konsistoriiims Wirk! Geh. Rat Tr. v. Zahn, Geb. Rat Lotichlus. Oberkvnsisiorlalräte Claus;. Tr Kohlschütter und Tr. Knnur statt. Nachdem sich die Synode von ihren Plätzen erhoben hatte, ergriff das Wort zur Berabschiediings- rede Staatsminstler Dr. Rügeri Mit der helitiae» K3. öffent lichen Sitzung ist die Sstnode am Schlüsse istrer Verhandlungen angelangt Es war eine Zeit angestrengter Tätigkeit, aber sie düiseii mit Berechtigung und innerer Befliedigiing ans de» 'Ver laus der Verhandlungen zilrückblicken. Sämtliche Vorlagen des Kirchenregiments staben die Zustimmung der Synode gesunde». Unter de» Gesetzentwürfen sind besonders hervorzubebe» diejenige» obligatorstchen Inhalts, wie die Abänderung derKirchenvorltailds- »>id Synodaloidniing. Die Abänderungen erfolgte» so. daß be stehende Rechte erhalten blieben. Was geschaffen worden ist, ist eine mußvolle Fortentwicklung der geltenden Normen und darf schon ans diesem Grunde des Beifalls aller einsichtigen Freunde »nsrrei Landeskirche gewiß sei». I» der Frage wegen der gemein same» Regelung der Begräbnisfeier» ans den Friedhöfen hat sich die Synode auf den Standpunkt weitherziger Duldsamkeit gestellt und gezeigt, wie sehr auch ihr die Erhaltung des kostbaren Gutes des konsessionellc» Friedens in »nserem Daterlnnde am Herzen liegt. Die Synode hat mit dem Kirchenrecnment die Sorge geteilt für das Wohl der Geistlichen und Kirchendiener und damit gezeigt, daß sie gern bereit ist. Unvollkommenheiten zu beseitigen. Zum Beweise dessen erinnerte Redner an die entsprechenden Gesetzent würfe und Vorlagen der Synode und führte dann weiter aus: Unsere Landeskirche finanziell selbständig zu stellen, ist ein Ziel, den, wir nicht müde werden dürfe» nachzugehen. lBravo.) Der Synode ist auch bekannt, wie groß die Schwierigkeiten sind, die sich der Erreichung dieses Zieles entgegenstellen und daß nur schrittweise vorgegangen werden kann. Als verheißungsvoller Schritt auf diesem Wege wird die von der Synode genehmigte Gründung der Landrspfarrknste angesehen werde». Mit der Tat sache einer neuen großen kirchlichen Stiftung verbinde inan die Hoffnung, es möchten sich überall im ganzen Lande die Herzen »nd .Hände öffne», daß dgrch freiwillige reichliche Gaben das Ver mögen unserer teure,, Landeskirche auf eine achtunggebietende ministem den Dans für die wohlwollende Rede au«, di, Synode werde sich gefreut haben über die schöne» Aussicht,», dt« der Minister in der Lage gewesen sei für die Zukunft in Aussicht i» täglichen Bekenntnisses zu den großen Heklswahrk,eiten den einzel nen in dem nicht zu verkennenden Kampfe de« Tage« nicht nur erbebt, sondern auch zu neuem Schaffen aiif dem allen Grunde stärkt. Tie Synode bat sich wohlve,dieut gemacht. Mit DankeS- worten und Segenswünsche» an die Svnode schloß die Rede. — Nachdem das Hans seine Plätze cingenomine» hatte, sprach Präsi dent I) Otto Vitzthum v Eckstädt den Herren StaatS- :vc„,l,ter m vrr Lage gewesen Ai für die Zukunft tn Aussicdt ,» stellen. — Weiterhin gab verPräsidrnt eine» Ueverdlick über diel« dieser «ession getane Arbeit, sprach »rn Ausschüssen und den detdrn Sekretären de« Direktoriums de« herzlichste» Dank au«; diese dlttten th«,. de, unkundig d«tz parlamentarische» Leben« den Ptäsldentesst stuhl eingenommen Hab«, in UebeuSwllrdtgstrr Weis« unteistützt. Worte herzlichsten DvnkeS spendete Rtdner auch de,, Königliche» Kommiiiarin, insbesondere dem Herrn WirBlich«» Geh R». gievunatrat Präsident von Zahn tlebhasteS Bravo!!, tzer durch eine Karen A-uSsührunaen «ch Belehrungen einen außerordrnt- lick, «iirssullgSvollen Einfluß aus die Einschließungen de« Synode pestabt habe. Endlich votiert« er den Don« de« Hältst« oo den Herrn Laiidtag«vi«ektor Krquß und lühr dann solgender- matzen fort: Wenn wir heute die>e« Hau« verlassen, so aeschiehr das für immer: diele« Hau«, irr dem die Kirchen- und Svnodai« ordiimng sestgeleat wurde, beionder« diese Räume hier, rn dmen nun 8 ordentliche Landelihnoden unlerer teuer,» «vongelliichen Landeskirch« getagt haben. Welch« Fülle von vLt«rländncher nd kirchlicher Treue hat diele Räume auSstaffrert und welche fülle von Erinn, irchendiener -ir fühlen uns e hier bä> innevung an hervorragend« »taatsmänirrr u«d wird in diesen Räumen immer lebendig bleilben. is getragen auch von vaterläiidischer Begeisterung, ... „... häufig Ausdruck gefunden hat. und wir drnkep -ent» daran, daß ein sächsischer Prin» in Cannes kinr «weite ist« schließt, und wir begleiten ihieien Schritt mit der innigen Für bitte. daß Gott dies« Ehe legnen möge. Wir hoffen, daß dt« neue sächsische PrinzKsin dem Vorbild« ihrer erlauchte» Tanr« der Königin-Witwe Carola folgen werde, in lichtvollem Ein treten für die Werke christlicher Barmherziakeil im sächsische» Lande iBeifalls, und wa« wir an Grdan'ken der Lieb« und »er Anhänglichkeit für König mnd Vaterland in unseren Her»«» tragen, da« drücken wir aus in dem Ruse: ..Seine Majestät.»«» König und das Königliche Haus 'leben doch!" — Hierauf erhob sich Oberhosprediaer I). Ackermi an n und gedachte in warme» Worten der Tätigkeit des Präsidenten Grasen v-, Otto Pitz- thum von Eckstädt. der in jugendlicher Elastizität die Verdank, luna geleitet habe. Besonders leibhafter Beifall begleitete deu Passus der Rede des Herrn OLerhospredlgers. in dem er ans die vorbildliche treue Arbeit für das Reich Gottes ruid unserer Landeskirche hinwics. Siebend hörte hieraus die Aersammilum» das kurze I-erzliche DankeSwort des Präsidenten an. woraus Staatsininister Dr. Rüaer die Synode im Namen der in I-lvnnptcsiioi« dcaustragten StaatSminister für geschlossen erklärte. Nach kurzem Verweilen im Saale gingen die Mit glieder der Synode zum Gottesdienst« in die evan gelische Hofkirche. Die mächtig packende, Predigt hielt der Herr Synodgile Superintendent v. Hartung- Leipzig über Epheser 6. 10. Er führte besonders de» Gedanke» aus: „Wir wollen itarss lein in dem Herrn, so Kleiden tmr rechte Vertreter »rsserer Kirche. Wir bleiben in dam Herz» als dem Gott unserer Stävkc und wir treiben («in Werk ,» der Macht seiner S'ärkc." — Besonders solenn gestaltete sich gestern nachmittag daS Festmahl der Privilegierten Pogenschützen-Gesellschast im großen csaale des Gewerbehauses, der aus« reichste nach Anordnungen des Deputierte» Schlenkrich mit Wappen und Fahnen geschmückt war. Die Eingänge flankierten zwei ottertümlich gekleidete Bogenschützen mit der Rüstung aui der Schulter: über ihnen erhoben sich die Modelle der Äbschietzvögei. An der Ehrentafel öchützenkönigS Hofschuhmachermeisder« >er Königl. Kommissar Graf R«r- Lelstuiiasfähigkett gebrgcht wird. Was aber für die bedeutungs vollen Aufgabe» der Landeskirche von seiten desselben nicht bereit- gestellt werden kann, das werden — davon bin sch überzeugt — Regierung und Stände auch in Znkunft bereitwillig gewähren 'Bravo.) Ihre Tätigkeit hat sich auch aus eine ungewöhnlich große Anzahl kirchlicher Anregungen erstreckt, die au« Ihrer Mitte und aus anderen Kreisen an dir Synode gelaitgi sind. Es dürfte fast kein Gebiet kirchlichen Lebens geben. daS Sie nicht berührt staben. So sind Ihre Verhandlungen und Wünsche ein wertvoller Weg weiser für da- Kirchrnregiment Während der ganzen Tagung bat die Synode in treuer und friedlicher Arbeit zniammenaestanden. , , ^ Niemand wird diesen Saal verlassen, ohne an sich selbst ersah'«» Wettinschützenbunde und brachte in dessen Na men Glückwünsche zu baden, wie solche gemeinsame Arbeit und die Einmütigkeit d«S und als bleibende« Zeichen der Erinneruna einen prächtigen hatten zur Seile deS «so, Bock Platz genommen: der .. Zehista. Kreishauplutami Dr. Rumpelt, Bürgermeister Dr. Kretzschmar, Polizeihauptmann Liebe, Platzmaior v. Tschirsch- nitz, Stadträte Rechtsanwalt Dr. Lehmann, Borack und Kandier. Hinter den Plätzen des Schützenkönigs, des Kmn^l. Kommissars und der Vertreter der staatlichen und städtische» Behörden waren in einem Lorbeerhain di« Büsten König Fried rich Augusts und der KöniginÄsitwe Carola aufgestellt, um die sich, geschmackooll aufgebaut, der überaus reich« Gold- und Silberschay oer Gesellschaft gruppierte., Di« Reihe der Tafel freuden erösfnete die Kapelle des 1. (Leib-lGrenadier-RegimentK Nr. 100 unter Leitung de» Königl. Musikdirektor« O-, Herr mann mit dem eigentümlichen, auS alten Marjchmelobien zu sammengesetzten „Hallorenmarsch" von Kaempsert. Dos darauf servierte Menü entsprach in Zusammenstellung und AnSführurw dem bewährten Ruse der Gewerbe Hauslüche. Deu ersten Trinr- spruch hielt Vorsteher Stadtrat Weigandt, au-gehend von der großen Bedeutung, die das FestmaA der Bogcnschutzengilde für daS Leben der Stadl Dresden immer gehabt Hab«, ja noch letzt habe. Immer hätten die sächsischen Kurfürsten die Gilde gefördert, aus deren Haus heute ein Sproß fein Bermählungs- fest feiere: mit Wärme und Begeisterung nähmen die Bogen schützen au dieser Feier teil. Deshalb wendeten sie die Blicke beute nach Cannes, wo dem sächsischen Königshaus ein neueS Herz voll werktätiger Liebe zugeführt werde, das berufen sei, die Nachfolgerin der erhabenen Königin-Witwe zu werden. Di« umfangreiche Liebestätigkeit dieser Hohen Frau wurde eingehend c-ewürdigt. Der Redner verlas darauf ein Telegramm, das an das hohe Paar obgeschickt worden ist, folgenden Wortlauts: ^Seiner Königl. Hoheit Prinz Johann Georg, Herzog zer Sachsen. Cannes. Die Privilegierte Bogenschützengilde, beim Festmable vereinigt, nimmt non Herzen Anteil an der heutigen Vermähluiigsfeier Eurer Königl. Hoheit und bittet das höhe Paar, ihre innigsten Glückwünsche entgegennehmen zu wollen. Des Allmächtigen Segen sei immerdar mit dem aeschlossenen Bunde." Weiter gedachte der Redner des kürzlich erfolgten Geschenkes der Königin-Witwe Carola, eineS prächtigen Prunk- pokols, den die hohe Frau mit einem außerordentlich liebens würdigen Schreiben der Gesellschaft übergeben ließ. Der Toast klang aus in ein begeistert aurgenommenes Hoch auf den König und das Königliche Haus. Zu herzlicher Danksagung nahm Graf Rex-Zehista, der Königl. Kommfssar, daS Dort und brachte ein Hoch auf die Bogenschützen^Nesellschast aus. Deputierter Adam toastete darauf auf den Boaenschützenkönig, dessen Werdegang er in humoristischer Rede schilderte. Der Schützenkönig, Hofschuhmachermeister Bock, antwortete auf diesen Toast mit dem Hinweife auf die besonderen Ereignisse, die den Tag auszeichnen: die Hundertjahrsfeier des Königreich- Sachsen und das 450jährige Iubiläumsjchießen. Er sei beson ders erfreut, in diesem Jubeljahre König zu sein. W» ÄuS-' druck seines Tankes stiftet« er einen Fonds zu einer Fahwe. Sein Hoch galt der Gilde. Einen besonderen Erfolg batte darauf die Kapelle mit der vom Hoboisten Weicher 1 aus der Violine außerordentlich künstlerisch vorgetragenen „Faust"- Fantasie von Wiemawsky. Stadtrat Weigandt überbrarhte der Tafelrunde Grütze des erkrankten Mitoorstebers Privatu- Schulze, des Ehrenmitgliedes Geh. Hosrats Dr. Mehuert und des Oberbürgermeisters Beutler, sowie des Polizeipräsidenten Koettig und des Stadtkommandanten Generalleutnants von Schweinitz. Weiter dankte der Redner dem Schützcnkönfa für eine Stntung und brachte ein Hoch auf ihn aus Depu tierter Rentier Büttner toastete auf die königliche« und städtischen Behörden. Kreishauptmann v. Rumpelt krackte de» Dank der Königl. Staatsbehörde auS. Er verglich die Stellung des Staates zur Bürgerschaft von heute, mit der von vor 450 Jahren. Damals sei die Fürsorge für die Ordnung und Sicher heit nach außen untd innen der Bürgerschaft und den Gi'wen überlassen gewesen. Heute sei das anders geworden. Kämpf« seien noch rmmer vorhanden, namentlich auf wirlsschastlichem Gsbiete, in Penen es auch noch gälte, den vollen A-ann »u stellen. Inxdicßem Sinne erfasse er daS Walten der Booen» 'chützengilde, der sein Hoch galt. Bürgermeister Dr. Krestsch- mar dankte im Namen der Stadt und überdrachte die Gruß« des Oberbürgermeisters Beutler. Er mdachte seiner 10jährigen Teilncihme an der Errichtung der „VogeÜwieie" als bansich« „Oberhoheit". Platzmajor Major v. Td' ch i rsch n i ß dankte inr Namen der Militärbehörde und icherdrachte di« Grütze de« Stadtkommandanten. Er toastete gleichfalls auf die Gilde und deren liebenswürdigen Vorstand. Statdtrat Dr. Lehmann irinnerte daran, daß die Grlde in diesem Jahr ein Jubelfest ge eiert babe, nämlich da« 4Mjähr>a« Bestehen des Bogelwiesen- Bokksfsstts. Weiter „«dachte er de« Beitritts der Gilde »mn Meinen Weinküktler dar, der bei allen festlichen Gelegenheiten vor dem Königl. Kommissar stehen soll und unter dem lebhaften Beifall der Anwc enden sofort in Gebrauch genommen wurde. Auch Redner erbolb 'ein GlaS aus da« Mob! der Bogeisschütze». ailde. Stddlrat Borack überdrachte di« Grüße uiG guten Wünsche der Scheübei'fchiitzenassell'chast. al« deren Vertreter er heute zum letzten Male anwesend sei. Er überreicht« Ä4 Je«.
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