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- Erscheinungsdatum
- 1906-10-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190610308
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19061030
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19061030
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-10
- Tag 1906-10-30
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Monat
1906-10
-
Jahr
1906
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s 2 -Z-o — Z L» O S r. z St ^. Dürften Bismarck weit weniger schadeten, all dem seine» zweiten Nachfolgers, regen sie sich nicht mehr darüber auf. Berlin, tPriv.-Tel.) Heute vormittag begannen die gonserenzen des russischen Ministers IswolSky mit dem Reichskanzler Fürsten Bülow. Berlin, tPriv -Tel.) Bei», Reichskanzler findet deute zu Ebren de» russischen Ministers für auswärtige Angelegrn- deiten v, JSwolSky ein Diner statt. — Unter Bezugnahme auf die den Rücktritt de« Generals v, Maksow vetrefsenden Aussübritnaen mehrerer Blätter vrröfsenllicht da- preußische OriegSininistrriuni «ine Erklärung, in der nuSgrsührt wird, daß allein dir Gesetzmäßigkeit der gerichtsbrrrliche» Maßnabnren nach der Militäl-Strasprozebordnuna Gegenstand der richterlichen Mit- vrüfuna und Mitverantwortlichkeit sein soll, nur zur rechtlichen Beurteilung seien im Falle einer fruchtlos gebliebenen Vorstellung die Akten dem Oberkuegsgerichle vonnlegen, Lediglich auf diele gesetzliche Cinschränkuna habe das KrieaSniinisierium in seiner» Rundschreiben hingewiesen und das ReichSinilitärgericht habe in dieser Frage keinen abweichenden Standpunkt eingrnonimen. viel mehr der Anffassuna des Kriegslist:,isteriumS zngestiinmt. Den Milttär-Iusli^veiwalkungen sei es niemals brigekoinmen, die Unabhängigkeit der erkennenden Militärgerichte in der Auslegung der Gesetz« anzutastru, sie hätten nur dieieniae» Anfsichtsbesngnlssr nir sich in Anspruch genommen, die auch in der Zivtljusttz deni Justuministrr unbestritten zustünde». Dazu gehör« namentlich daS Recht, die Vertretung gewisser RechtSauffassungen vor den erkennenden Gerichten zu verlange», sowie Anordnungen hinsicht lich der Strafvollstreckung zu geben. Eine außerhalb de-RahmenS der Juslizaufsrcht liegende „BefelstSbksugistS zur Gesetze-auslegung" sei weder vom Kaiser verliebe», noch vom Krieasnitnltterinm oder dem ReichSmarineamt erbeten worden. Endlich let dem Reich-- Militärgericht durch da- Gesetz ein Aussicht-recht über die Militär gerichte ebenso wenig eurgeräumt, wie dem Reichsgericht über die bürgerliche» Gerichte, Berlin. iPriv.-Tel.s Die gänzliche A u sh eb u n g d e r sperre aus dem Berliner ttädn'chen Viehhole für die Aus fuhr von Vieh, die infolge des Auftretens der Maul- und Klauen- ft-uche verhängt war, wird voraussichtlich noch heule amtlich oreblizrert, Berlin, Aniiliche Meldung, Heute vormittag 6 Uhr 20 Mur. ui bei Kilometer 7l,8. Meschen de» Bahnhören Rathe now und GroPvudicte. erne oon einem Zig der Richtung Sten dal—itlerrin überfahrene und getötete weibliche Person !,n Aller von etwa lki Fahren au'gesunde» worden, Ob ein ilnglncksiall oder Selbstmord vorlregi. muß die eingc.eitele Nnlcr'uchung ergeben. — Am 27. d, Pi, isi in Gleis 1 aut Bahn- wt Oebisfelde. kurz nach Aus'ahrt des .Fuges 99»!, nach Braun- Rweig—Oebisfelde. ad »> Uhr 43 Minuten nachmittags ein Keifender tot autgetunden worden. Vermutlich in dieser beim Adipringen von dein «bereits in der Ausfahrt begriffenen Fug verunglückt, Die Uiuer'uchung ist cingsleitet. Berlin, In der heute hier abgehaltenen »Generalversamm lung des Arbeilgeber-VerbandeS für Binnenschiffahrt und ver- vandte »bewerbe wurde folgender Antrag einstimmig angenom men : „Tie Versammlung besihließt angesichts des Kontra ktbrnches oer ausständigen Mannschaften, ans dem Standpunkte z» verharren, daß nach wie vor icde Verhandlung mit dem Hafenarbeiter- Vervande abgelevul wird und Verhandlungen mit den kontrakt brüchige» einrelnen ?trveiknel»nern ivlange ausgeschlosseir sind, als sie die Arbeit nicht bedingungslos autgenommen haben. Gleich zeitig wird ausdrücklich tcftgeiieUt, das; von de» Mitgliedern des Arbeitgeber-Verbandes eine Verständigung über die Art der Re gelung des Ardeitsverhaltnisics direkt niit ihre» Schiissniannschasten niemals abgelehnt worden ist," Berlin, tPriv.-Tcl.) Der Raubmörder, der Sonntag nacht den Kutscher Haafe von der Schultheiß-Brauerei ermordet und »einer Barscdast im Betrage von 250 Mk, beraubt hat. ist in der Person eines polnischen Arbeiters t» Müncheberg ver hallet worden. Er bat die Tat bereits eingestanden. Der Raub mörder fuhr »ach »einer Angabe mit den» Kutscher bis Eggers dorf, iah das Geld, stieg ad und kehrte nach Müncheberg zurück. Von einem dort wohnenden Bierbrauer stahl er sich eine Axt, fuhr mit seinem Rade dem Kutscher Hanse »ach und zertrümmerte diesem dann mit der Axt den Schädel, Leipzig, Das Landgericht verhandelte beute gegen den Redakteur Fritz Sceger von der ..Leipziger Volkszeituna" wegen Beleidigung von Leivziger Richtern und verurteilte den Angeklagten zw 2 Monaten GesängniS, Magdebckrg. (Priv.-Tcl.) Der in Quedlinburg in einer Fabrik angesiellte vandlungSgehllfe Walter Becker von hier er schoß sich heute, nachdem ec am Donnerstag einen Scheck von 2328 Blk, und 600 Mk bar seinem Prinzipal u n t e rj ch la ge n batte. Von der unterschlagenen Summe war nichts mehr bei ihm zu finden. Braun s chwe > g, ^ jPrio. - Del.s Blei Ljchersleben brannte ein großer Strohdiemen nieder. Beim Aus- raumen »and mair ^ k c l e t l ü b e r r c st e von vier Men- ichen. vermutlich Landstreichern, die in dem Diemen genächtigt hatten, Herzogenrath, »Priv.-Tel.i Der WsthelminenuSchacht aui der Grube ..Laura" bei Eygelshofen isi irnolge Wasser et n druck s er'offen 'Die geiamte Belechchast konnte sich renen. wurde aber ani unbesiunmte Feit entlassen. Das Wasser -cot im Schacht 10 Meter koch. Der Schaden der Katastrophe >r noch nccht zu übersehen, Neueren Meldungen zufolge ist auch aer zweite Schacht Henry ver Grube ..Laura" ev»ofsen, sodah unmebr d »e aanze Grube unter W all' e r steht. An vem ilnternehmen sind der Gchawiler Vergwerksvcrein und die Ksrenttgungs-Gestlb'chaft iür das Wurinrevrer mit gleichen Be tragen in hoben! Maße beteiiigt, Köln lPriv-Dei.s In einem Hotelrestaurant hat sich gestern nachiniiiag ein Kaufmann namens Michel, der aus Wien »er anaekomme» war, durch Lv-ol v e r g i s t e t. — Die Frau des aui bisher unaufgeklärte Weste zu Tode gekommenen 2chiosters Repolt, der als Leiche in einem Hause an der Lchaasinsiraße in einem Sack eingenäht auigesunden wurde, ist »'unmebr in Berlin verha ' tet worden, — In der Nacht zum ronntag wurde wieserum eine Svielhölle ausaehoben. ttesnial in eurem Prioathans der Lungenaasie, 20 Personen rurSen beim So>e!e überraicht und vrotokolliert, Ltraßbura, iPr>o,-Te! > Svielende Kinder entzün- vc:e» eine D y n a m r I p a l r o n e, die sie gesunden hatten. Ach! -tutder wurden mehr oder weniger schwer verletzt, drei sind brecküch verstü m in e >. und wurden ins Hmvttal gebracht, Gleiwih lPriv,-Tel,> Aus dem Bohnhoie Zabrze vnrse ein Wagaon gcsthlachteler r » s s i- ch e r K o n l^i n g e n t - ' ch w e i n e volizei.ich beschlagnahmt. Er war als Speck dekla- viert und nach Er-nrt besiimmk, als Abiender der Grosstchlächler Grwß in Zabrze. Lbermeisler der dortigen Flestcher-Innung, üigegeden. der Mitglied der Berleilungskoinmission ist. Die Bahnbücher westen nach, daß '»cho» inns derartige, Waggons nach dem Innere» Deustchlands aöfchafft worden sind. Ein Veriabren wegen Betrugs wurde bereits eingeleitet. Posen, tPriv-Tel.i Der jugendliche Vikar Skowronski aus »s)ne'tn isi ieit Auausi. wo er eine Schweizer Reste unter nahm. spurlos o e r s en w u n d e n. Uebcr sein Verschwinden siirsieren allerlei Gerüchte, AZ ieu sPriv-Tei l Im Besinde» des Bürgermeisters Lueger ist eine bedenkliche Verschlimmerung eingetreten. Die Aerzte konstatierten Blasen- und Nierenentzündung, Prag lPriv,-Tel,> In der vergangenen Nacht wurde n Pankratz die Tabakvcrkänierin Liebig mit zweien ihrer Kin- d r ermordet D>e bisher noch »nermittcltcn Täter raubten einen Betraa von 2i Nc'ark, Rom, lPriv,-Tel,) Der neue österreichische Minister des Aeußere» Freiherr v Aehrenthal hat dem italienischen Bot- chaster in Wien mitgeteilt, daß er mit Tittoni zu einer Be- 'prechnng zuiammenzutressen wünsche. Die Besprechung soll in Rom itattfinden, Rom iPrio -Tet s d'Annuirzws neue Tragödie „Mehr als die Liebe" wurde bei ihrer Erstausführung nieder- gez'scht Biieria, Heure vormittag sind auch die letzten Lei hen >n dem Unlerieeboor „L u t i n" auigesunden worden, Mor ren vormittag wird eine Lerchens« ror iür die Verunglückten siattnnden, Madrid tBriv -Tel.) Der Minister deS Aeußeren ver- oifentlicht eine amtliche Mitteilung, die be'agl. daß angesichts der Erklärung des i v a n i s ch e n Geiandten beim Vatikan seine Abberufung zurückgezogen worden ist. Amsterdam. Nach einer Depesche deS .Delegroaf" au- Batavia ist in Barupu auf CrlebeS der Hänvtllng Vuangtiku nrtt tzvo Anhängern gefangen genommen worden, und e- ist dabei viel Beute in di« Hand« der Truppen gefallen. Brüssel. In der beute vormittag stattgrhabten Vollver sammlung der Iniernatiaaalen Konferenz zur Revision der Bestui'mungrn für den Handel mit Spirituosen tn Afrika wurden dir neue» Bestimmungen, die an Stelle der tn der Konvention bleibe» nur noch di« Frag« über dt« Dauer und eine Erbührnrg jetzigen Abgaben, waS in der nächsten Sitzung geschehen soll. Po» 1889 enthaltenen trete« sollen, angenommen. Zu erledigen Iben nur noch di« Fraae über dt« ^ der London. (Priv.-Tel.) 2m Hude-Park fand gestern zu gunsten der Frauenrechtlerinnen ein Meeting statt, dem Ü600 bi» tiitOt) Frarir» beiwohnten. ES wurde eine Resolution zu gunsten der Freilassung der ll verhafteten Frauen ange nommen. London. Bei dem Sturm «. der Ende voriger Woche Süd-Japan heimsucht«, ginge« 2L8 Schiss« unter. Die Zahl der ertrunkenen Matrosen und Fischer wird auf 8VV de- »iffert. Konstanttnopel. Die Kommission, die zur Untersuchung der A uSschreitunaen de» Detachement« in Nadovo tEasa Voderio, Bilajet Saloniki) entsandt worb«» war, hat in ihrem Berichte den Kommanbanten de« Detachement« JhsanrEffendt und IV Soldaten für schuldig befunden. Diese werden vor «in Kriegs gericht gestellt werde», — Der Vorsitzende dr» AppellationSgerichtS von Ursküb Pehbt Effendt ist wegen Pflichtverletzung seine» Amte- enthoben worden, — Heute melden die türkischen Blätter offiziös daß Major Lnvrr. der mit der Bersolanng einer griechischen Bande veanstragk war. die kürzlich ein Blutbad tn dem bulgarischen Dorfe Zikovo rin GebirgSdistrikteMorihovo tVtlajei Monaitlr» verübt bat. mit dieser Bande «ine» Zusammen stoß batte, bei dem 14 KomttalichiS gelötet und mehrere verwun det wurde». Die übrigen Mitglieder der Bande wurden verfolgt. New v o rk. Die „Tribüne" verösfenkUcht eine Meldung ans Philadalphia, die besagt, daß nach Devsichen aus Caracas Präsident Castro teilweise gelähmt sei. nicht sprechen und seinen Wünschen nur schriftlich Ausdruck geben könne, Castro gehe damit um. Gonrez zu bestimmen, aut seine Stellung ÄS Vizepräsident zu gunsten Alcunraras zu verzichten, den Castro am liebsten als Nachfolger in der Diktatur liehen würde, Mcan- >aras liege mit einigen.hundert MAnn Truppen vor Caracas und Gonrez werde es aus einen Kamps ankommen lassen müssen, um sich das Amt des Präsidenten zu 'sichern. lDagegen meldet die „Franks. Ztg,". der venezolanische Finanzagenr in Paris halbe die Nachricht erhalten, «daß Präsident Castro jetzt, » a ch seiner völDigen Wiederherstellung, die Leitung der Geschäfte wiener übernommen habe.I Philadelphia, (Priv.-Tel.) Ein mit der Untersuchung des E i i e n b a l>» u »fa l l e S auf der Pennsylvania-Bahn beaus- tragter Beamter erklärte, daß bisher 57 Tote geborgen seien. Dem „Newyork Herald" zufolge soll sich nach «reuen Feststellungen die Zahl der Tote» aus 87 belaufe». Atlantic City Ter mit der Untersuchung über die Nriache drS Eisenbahnunglücks bei Pliianlville beauftragte Richter bat bei Besichtigung des Schauplatzes iestgestellt, daß die Schieiienenden ans der Brücke bedeutend höher standen, als die Schiene» auf der Landslrccke. und daß es sür de» niit großer Geschwindigkeit fahrenden Zug unmöglich war. einem Sprunge und der damit verbundenen Gesahr einer Entgleisung zu entgehen INachts eiugekende Depeschen befinden sich Seite 4.> tzrauttnri a. VI. Kr«dU »Il.Lo Lt«Ion»» —. «»«imu v»,u lö»,->», SiaalSdah» Somdarden »0, Laurohau« «SM. Ungar, «ol» V-rwgirirn —. rlirkenlor» —. Ruhig, Bart«. iS Uhr na«m,> iiirni« ii!? 8u. oialirner l02.« »vantrr »«.7», -!'i>e Portugirien —, Türken iuntste ilnleih«> s» 77, Lürrrnwl« ILS.ho, ON«. mandank ssg. , Staaredahn —. Lo«i>ar«»n INI,—, Brhauplet, >r«»>rn, 2g. Lllober ivaumwoll« S7.0V. mail. 2V, Oktober. Jucker. <Pormttiag«bertcht.) Rüben-Rob- ,uck«r, l. Pros. Rrndemen» neue Uianc« srer an Bord Hamburg, Tendenz: seit. Per Oktober >S.l0. »er November 17.9k. ,»r De.ernber 18,—, per «gr, 18,SS, per Mar l8,k0, per Äuguft 18.7b, — Kais««. «Bor- mittaakdrrtzd«.» Soock Tendenz: stetig, tzrr Okloder Sv.—, ver Dezember SS.SO. ver März S7.—. ver Mat 37.2b, Narrt. vr°»uk>»-mari> »«ei»»» vrr Oktober 2».8b -«> Aimuor-SorU 2SM. ruhig Sl-irNu» »er Oktober «1,7» oe, Mal-August «1,22, fest, 8Ü»0l »er Okloder 7»,—, »er Januar-Aorll 7l b0, fteNg, »»«»r>o». Produkten - «ieileh», »«„n »er Oktober —, per Mtr, . Roggen o«r Oktober —. »er Mürz , »elebtttttlo« >»»»,». i»etr»«de»,r«, «A«l»ndli»er Setten besser« «achsro,« ,u oorigei, Preisen, engiitcher Werl»» trage .! Sh. niedrige». Amenkaililcher Mais ruhig, Lonauer nominell unverändert. Amerikanische« Mehl stelig, englische» Mehl rnh,,. tSersi« lriige, Haler trag« VertlicheS und Sächsisches. — Zur Vermählung deS Prinzen Johann Georg. Seine Majestät der König trat am Zonnoibcnd mittag mit Eden «beiden Prinzen im Leiten Wohlsein in Stresa Lei der Herzogin-Mutter von Genua ein, wo auch die Königin- Witwe von Italien anwesend war. Vorgestern nachmittag er- solgte die Weiteriahrt nach Genua und gestern nachmittag tras der Kön.g mit den Prinzen in Cannes ein. Weiter find zu den Vermähiungsieierlichkeiren eingetrofien die Königin-Witwe Carola von Luchsen. Prinzessin Mathilde, Erzherzogin Maria Josephs mit ihrem Sohne, dem Erzherzog Karl, Prinz Karl von Hohenzollern. Gestern vormittag sand in „Villa Caserta" im engsten Familienkreise bre Zrviltrauung statt. Der Maire von Cannes. Capron. der diese vollzog, hielt dabei eine Ansprache, in der er beronie, daß die in Cannes geborene Braut wegen ihrer lebhaften Betätigung hei allen Wohltätigkeusanstalten die ^anz besondere Lisbe der Bürgerschaft genieße, 'Der Maire überreichte als Hochzeitsgefchenk der »stadt Cannes zwei große, künstlerisch ausgesnhrte »silberne Baien: auch sonst sind,bereits zahlreiche Geschenke, sowie Bekundungen herzlicher Teilnahme und Glückwünsche in der „Villa Cmerta" eingelaufen. — Heute vormittag 11 Ilhr wird in der katholischen Hos- kirche anläßlich der Vermählung des Prinzen ein Tedeum abgehalten. Zwei Kompagnien vom Schützen- Regiment und eine Batterie des 48, Feldartillerie- Regiments feuern ven üblichen Scklut: die Schützen-Kompagnien nehme» hierzu auf dem Theatervlatze Ausstellung, während die Artillerie aus der Straße unterhalb des Finanzministeriums abprotzl. Das Feuern beginnt, -sowie das Geläure der katho lischen Hofkirche einscHt. Die Artillerie eröffnet das Feuer und gibt dreimal zwöls Lchuß ab. nach jedem zwölften Lchuß der Artillerie geben die >Dchütwn drei Salven ab und feuern somit dreimal drei Salven. Rach Beendigung des Glockenaeiäutcs wird die Artillerie noch einen Salut oon 101 Schuß aoseuern. Die Hochzeit» seier erhält «in besonders intimes Ge- präge dadurch, daß von den Geschwistern der Braut fast alle anwesend sind, und daß auch von den Geschwistern deS Bräu- ligams niemand fehlt, da Prinz Max ebenfalls angekonrmen ist. Nachmittags 3>/2 Uhr traf, von Genua kommend, der König oon Sachsen mit seinen Leiden ältesten Söhnen hier ein, begleitet vom General v, Criegerw, dom Fliigcladjrrtaiiten v Eulitz und dem militärischen Bereiter der Prinzen 5 ?K>rn, Da Cannes keine Garnston hat. soielte am Bahnhöfe beim Einlaufen des Zuges die Kapelle der Pommers municipaux, Prinz Johann Georg, Prinz Max, der Gras von Caserta, der Herzog von Calabrien »nd die übrigen Prinzen begrüßten den König aufs herzlichste. Der Prärekt des Departements AlpeS maritimes, Ioly, sprach im Aufträge des Präsidenten Fallisres Begrüßungsworte, Ferner waren noch anrvesend das Generalgouvernement von Nizza, der Maire von Cannes, der sächsische Minister des könia- liche» Hauses v. Mehsch, Lcgationsrat o. Nostiz-Wallwitz und die Gefolge Der König fuhr trn offenen Wagen, überall leb haft begrüßt und von einer Eskorte reitender Gendarmen be gleitet, nach dem prächtig aus einer Anhöhe gelegenen Hotel „Continental", wo er bereit- früher einmal weilte. — Königin Wilhrlmiu, va» Hoüantz und ihr Gemahl waren, wie bereits gemeldet, bei dem Großberzog Wilhelm Ernst für einige Tage ans Schloß Wilhelm Slhal ein« gekehrt. Vornehme Einfachheit — io schreibt unin uns von dort — ist da» Kennzeichen sämtlicher Barsten, die als ein langes Viereck einen mit Rasenrondells, Blumen- und Baum» gruppen geschmückten KleSplatz umschließen. Nur der große, köstliche speisesaal im Schloß, der bei Herr gegenwärtigen FrsteStage» ansichileßlich benntzt wurde, trägt ein fürstliche- Gepräae. An ihn stößt, durch schwer »iedenvalleud« Vorhänge getrennt, die in Rafaels»,m Faltenwurf gehalten wechen. «tn» glaSuberwölble Säulenhalle um einem angrenzenden VavlK»«. Aus Schale» und Becken drängt, sich, süßen Dust verbreitend, eine bunt« Biumensülle h«vor. Zwischen den Säulen aber gleitet da» Aug, hinüber aus den olcM*". stimme,nden See mit sei«,«, weißt» Schwänen und aus dht prächtigen wildrrtchrn Buchen« Waldungen, Biele-Her tnnierrn Einrichtung i^t ^nft nach Id«» und Angaben landen, heut,, d^ß spielen läßt: .Dt« »Mag unternahm kee »ine Fahrt nach d, iifa Perivar,dlschg! . .Herzog mit einen hohen Gästen «ne navrr nach . artdurg. wobei ans ausdrücklichen Wunsch der Königin n«t Waldwege benützt wurden. Nach Besichtigung sämtlicher Rät», besonder- der Elisabethenkemnatr mit dem ihr von« Deutsch Kaiser prrltehene» neuen GiaSmolatkschmuck. erfolgte argen 1 L da« Frübmabl. Der Großheriog bliev ersrenlicherwetir der bi-h„ gepslogenr» Tradition treu, «ndem er auf dieser deutschesten der Bnraen nicht einen franrösischen. sondern «inrn altdeutschen Svelsrnzettel vorlegt«, — Von der Wartburg fuhr di« Königin im offenen Viergespann mit dein Großderzvg allein nach WilbelmSthat inrück, während ihr Gemahl mit brr» tzossägenneister Finck von Finckrnstesir sich zur Pirsch nach ZIllbach begeben hatte. Abend« fand im Schloß große» Dlner zu 27 Gedecke» und »ach Tisch «me musikalisch« Veranstaltung von fünf Künstlern deS Wktmariich«« Hoftbeatrr« statt. — Dir «brrts, der hohen Gäste, denen der Großherzog bl» zum Bahnhose da» Geleit gab, erfolgte Sonntag nachmittag >/,2 Uhr. Ans der Rückreise stattete die Königin mit ihrem Gemahl dem hrriogltchrn Hofe tn Gotha eine« Besuch ab. Der Herzog und die Herzogin empfingen tdr« Säst« am Bahnhöfe »nd sichren mit ihnen nach Schloß Friedrichstein, Nach Inständige»« Aufenthalte erfolgte die Weiterreise »ach Dresden, die Ankunft aus Schloß AlbrechiSberg am Sonntag abend. — Die Palastdamr Freifrau v. Finck geb. Jreiin v. Burgk ist zur Qberhofmristerin der Prinzessin Marie Immaculata vo« Sizilien-Bourbon, zukünstigen Gemahlin de» Prinzen Johann Georg, ernannt worden. — Dem Direktor Professor Lossow, dem Vorsitzende» des Direktoriums der 3. Deutschen Kunstgewerbe-AusstellunL ist daS Ritterkreuz erster Klasse de« weiurarischen Hausorde»« der Wachsamkeit oder vom Weißen Falken verliehen worden. --- Der zum Konsul der Verrtntgten Staaten von Amerika für den Bezirk der Stadt Annaberg ernannte George N. Isst daselbst ist in die!« Eigenschaft anerkannt worden. Dem vormalige» Gemetndedienrr und Nachtwächter Güntber tn Ohorn ist die Friedrich August-Medaille tn Silber verliehen worden. — Gestern nachmittag tn der vierten Stunde entschlief hier Herr Ministerlaibircktok a. D. Wirkt. Geh. Rat Vtt« Meusel im Mler von 74 Jahre». 18W trat der Entschlafene aus dem Staats dienste aus, dem er in den verschiedensten Stellungen seine sach kundige und ersvlgretche Tätigkeit gewidmet hat. Im Jahre 18W geboren, trat er nach beendigtem universitätsstudlum 18b9 in die lurislische Praxi« ein und war längere Zeit im Irrslizdienste tätig, zuletzt in der 'Ltellung eines GerichIsamliiinnneS bei den GerichtS- amlern Wtldenselö und AugnstnSburg. Im Jahre 1970 übernahm er. einem Ruse des Fürsten Rruß folgend, als Regierungspräsident die Leitung der fürstlichen Lcurdesregterrmg zu Greiz und verblieb tn dreier SleUnng, in welcher er zugleich Bevollmächtigter zum Norddeutschen bezw. Deutschen Bundesrate war, bis zum Oktober 1874. Gelegeirilrch der zu dieser Zeit stnltsindenden Verwaltung»- vrganrsation kehrte er als AmtSyauptmann zu Plauen i. B. in de» sächsischeu Staatsdienst zurück und war daselbst bis zur» Schlüsse de» Jahres >876 tätig. Er wurde als Vertreter d«S 23. sächsischeu WahlkrcijeS in den Deutschen Reichstag gewählt, dem er in den Jahren 1877 und 1878 als Mitglied angehört hat. Niit dem Beginne des Jahres 1877 trat er in da- Finanzministe rium ei». Daselbst hat er zunächst zwei Jahre als vorrragender Rat die allgemeinen Verfassnugssachen bearbeitet und ist dann volle 20 Jahre Ministerialdirektor gewesen, von 1879 btS 1890 Direktor der ersten. von 1890 bis 1898 Direktor der dritten Abteilung. Als Direktor der ersten Abteilung war er zugleich Mitglied bezw, Vorsitzender der Land-, LanoeSkultur- und Älter-» rentenbank-Verwaltung. als Direktor der dritten Abteilung zugleich Präsident des Technischen OberprüsimgsamleS Außerdem hat er seit dem Jahre 1880 bet den in Lviillgolicis beauftragten SraatS- mrrusrern und seit dem Jahre >895 nach Helds Tod auch im Äesamtministelium die Amtstätigkeit eines Referenten versehe». Tie Beerdigung des trenverdtenten Beamten und liebenswürdigen Meirschen ersolgt am Donnerstag durch die „Pietät". — Laudesstinodc. In der gestrigen 2 2. öffentlichen Sitzung nahm die Synode die WaHI des ständigen Auss ch u sses vor. Zu ordentlichen Mitgliedern wurden als geistliche Geh. Kirchenrat v. Pank-Leivsrg. Geh. ükirchenrat Professor v. Rierschel-Leipsig, Äirchenrat Superintendent 19. Meyer-Zwickau, als weltliche Ministerialdirektor Pr. Schröder-Dresden, Geh. Hosrat Opitz-Treuen, Graf v. Vitz thum v. Cckstädt-Dresden bestellt. Zu Stellvertretern wurden gewählt: Geistliche: Oberpsarrer Dr. KlemmüStrehia. Pfarrer cLiebenhaar-Breitenhorn, Pastor Primarius WetzkeEautze«: weltliche: Bürgermeister Dr. Seetzen-Wurzcn. Geh. Regierungs- rat Professor Dr. Hape-Leipzig. Privatus Dr. Vogel^Dresden. lieber den Antrag des Petrtionsausschusscs. die Petitionen des Vorstandes des Krrchenchorverbandes der evangeülch-iiutherischen Lanoeskirche Sachsens, sowie des Kantoren- unL> Organisten- oereins der Kreishauptmannschaften Zwickau und Chemnitz. Grundsätze bei Neubearbeitung des Cborai- buches oetr., referierte Geh. Kirchenrat Pros. O. Rietsch «t» Leipzig. Der Antrag ging dahin, die Petitionen dem hoh«n Kirchenregimcnt zur Kenntnisnahme zu überreichen. Die Pe- teilten wünschten vor allem eine Erweiterung des Ehoralbuches durch rhythmische geistlich« Lieder und eine Ersetzung des choralen Piangesanges durch rhythmischen Gesang. Dem AuS- schußantrage wurde einstimmig zugestimm!. — lieber den An trag des Petitionsausschusses zur Petition der Hausvätervereini- aung der Trinitatis- und Andreaskirchgemeinde zu Dresden, die AusübungdcsKirchenpatronatsdurchrömisch. katholische Patrone betr., berichtete L-ekonomierat D ä w e c i tz-Leisnig. Die Petenten wünschten die DSeiti» oung aller katholischen Patronate in Sachsen. 'Der Ansischuß beantragte, die Petition dem Kirchenregiment zur Kenntnis- nähme zu überweisen. Kirchenrat v. Me y e r - Zwickau Ge zeichnete die Petition Äs ein Zeichen des Erwachens des reli giöse» Empfindens der sächsischen Evangeliichen. Es komme allmählich das Bewußtsein, daß der Protestantismus eine um saffende starke Versaffuna brauch«. Superintendent Fischer- Chemnitz hätte gewünscht, auch die 'Deutschrkatholiien vom Kirchenpatronat ausgeschlossen zu sehen. Man solle den Vor« wurr der Intoleranz, der bei Annahme deS Antrags gemocht werden würde, nicht fürchten, denn die Annahme des Friedhofs» gcietzes habe, statt dem Toleranzantrag den Wind auS de» Segeln zu nehmen, Lei der Zentrumspresse nur die Aeuhenrng bervorgerusen: „In Sachen hat man den Toten die Frrizügin- leit gewährt, nun fordern wir sie erst cechr sür die Leibenden." Oberlwtvrediger V. A ck e r m a n n-Dresden konstatierte, daß auch katholische Patrone ihre Pflichte» mit Gewissenhaftigkeit auSütbten. Regscrungsrat a, D, Ha n ov s k y-Klein-Hänchen erklärte ebenfalls, daß katholißche Kirchcnpatrone sehr wohl wollend handelten, so das Kloster Marieiisterit. In ser wei teren Debatte wurde das wohlwollende Verhalten einzelner katholischer Kirchenpalroiie anerkannt, aus prinzipiellen Grün den jedoch dle voraclchla^ene Beseitigung der kgtholischen Kirchen- varronate gewünscht, istudienrat Bauer- Meerane schilderte die Zustände in Meerane, wo der katholische Patron einen von der Gr.neinde dringend gewnittchtcn Geistlichen nicht votae- schlagen habe. Pfarrer Kr ö b e r-Waidhcim erklärte «S für eine Innmrität, daß nachdem der Köistg seine Patronat-rechte dem Landeskonsistorium. überwiesen hätte, noch private katho lische Patrone ihre PatronatSrechte anSübtcn. 'Stadtral S les i n a-Buchholz wendete sich acgen das Patronat Über haupt, das er al» eine mittelalterliche Einrichtung bqzeichnetL. Der Ausichuhantrag wurde unter Bravorufen einstimmig an genommen. — Heber den Antrag des PetitionSauKschufseS »rr der Petition der Frohbuxaer Pastoralkonsercnz, einen Än- ha.ng geistlicher Volkslieder zum Landes» gesangvuch betreffend, berichtete Oberkon>sistorlalrat II. Libelius. Der Antrag ging dahin, die Petition quf fick de- ruhen zu lasten: aber den Wunsch, es möge das LandeSkonMo- ruim selbst eine Sammlung ..eistlicher Volkslieder mit Note» hcrcrusgeben. dem hohen Kircbenreginrent zur Kenntnisnahme zu 'ibergeben. lE uverintendent R> ch t.e r-Borna besürwortetL hev
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