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- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-10-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19061025026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906102502
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906102502
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-10
- Tag 1906-10-25
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Monat
1906-10
-
Jahr
1906
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A«O d«« vekmnttmach«»,«,. Morgen wird auf dem Fürftenplatzr, gegenüber dem GrieMtück« Nr. 8 — Promenadenjeite — rin Standplatz für «»«» i>» vier Droschken 1. Mali« errichtet. von morgen an wird die Grenadier st rohe, zwischen SehSnbrunn- und KönigSbrücker Strafe, wegen Umgestaltung der Fohrdah» auf die Dauer der Arbeiten für den Fahr- und Reitorrckehr gesperrt. 0»ft,w,i,lff„ Eingetragen «urd«das, die offene -and»l«grtrL> sckaft Uiltz Notzdorgar NaL». in Dresden «ufgetdft. Koder« > « ddo » «utgkschtedrn ttt und datz Johanne« Lerinann vaubold da« Handel«,«schssi und di« Firma sortfichrt: — das, in di« Firma > lsr«d Mtcha «tt« in Lre«dm der Kaufmann kernhard Franz Jo hann«« k«d»k»r in Lre«d«n «in,«treten tft; - daß au« der Firma Eack ck C ». in Dr««d«« dir bi«b«rtat Jnbadertn Hulda Lina Vau«», di» srtzt «in« verebrl. JLbne tft. au«ge>chieven tft und daß der Privat»« Earl Sprich Langlotzin Dr««»«n Jnhader tft Eanknrs«, Aahlungdeinftellungen u.s. ». Jmvr«,dn«r >»i«>«»tEt«»»,irI: Urder d«n Nachlaß de« in Wachwitz ver- tzorb«««, vteinm,»m«tftek« Friede. «ug. V » » fchk« tft da« Konkur«vrr- sadmn »rüffn«« und »um «onkurSvrrwaller Herr Kaufmann Alfred Sanzler dt«, Virnaisch« Straß« »», «mannt worden, «nmeldesrtft bi« ,um 1». ko»«mdrr. — La« K,nk»r«v«rsabren ober da« Vemiögen de« Deko- rationiienaltr« Ear» v«o„ Mau«r«b»r,er in DreSven-Seibni», «obendoch« Straß« 1«. ist nach Abstattung de« Schlußtermin« aus- ««hoben — La« Konkursverfahren über da» Verruß,«n de« Kausniann« lvfenhandkun,) Emst Richard Hübfchmann in Dresden tVtktvria- itraß« «> tft aufgeboben. nachdem der angenommen« Z,vang»ver,l«tch durch rrchi«k«stigen veschlub oon diesem Dag« bestätigt wordrn ift. 8»ang«»rrf««t,«rungen. Im Lr««dn,r «m»»g«rtcht«. d »Itrk sollen »wang»w«ise verfteigert werden: da« im Siriindbuche siir da» »orm. Ktntgl. Stadtaericht Dr, « d « n Llatt >961 aus dm Nanien Earl -«tnrtch O » bmt, « n eingetragene Gnindftftck an, S. Dezember, oormittag» ",l0 Uhr. La« Gnindftftck tft nach dem Flurbuch« S Nr groß und auf MO«« M. geschützt- E« besteh« au« Wohngebäude mit Hosraum und tteat v «t« rftraß « ft bt«r ; — da« im Grundbuch« siir Plau «n Blatt «S auf den Ram«n de« Maureroolter« Heinrich Juliu« Heinrich eingetragen« Grundstück am tft. Dezember, vormittag« S Ubr. Da« Grund- stück tft nach dem Flurbuch« 1« Ar groß und aus tzi lXX> M. geschätzt. Es dest«h« au« «in«m sretftebendrn Wohngebäude, Hosraum und Gartenland und liegt in Leasden-Plauen. Coschütz« r Straß« SS. Nach An- gah, d«« Vachvrrstttndtgen tft da» Gmndstück teilwets« dauernd »um Be trieb« «i»«r Bäckerei «tngertchlet. Tagesgeschichte. »atz neue französische Kabinett. Sämtlich« Mitglieder des neuen Kabinetts mit Ausnahme von Millies-Lacroix, der das Portefeuille der Kolonien an genommen hat, traten gestern abend unter dem Vorsitz Clömen- ceaus zu einer Sitzung zusammen. Mä» regelte endgültig die Krage der «Besetzung der Unlerstaatssekrelariate und besprach di« Kragen. welche sich aus der Schaffung des Ministeriums für Arbeit und öffent liche Gesundheitspflege ergeben. Das neue Ministerium hat den Pariser Müttern zufolge entschieden radikalen Charakter. Demselben gehören an sechs Radikale bezw. SvzialistischHiadikale, die Senatoren Clemcnceau, Pichon und Millies-Lacroix, die Deputierten Guhol-Desseigne, Doumergue und Ruau, ferner der gleichfalls -n den Radikalen gehörende General Picguart, zwei unabhängig« Sozialisten Briand und Viviani, ferner zwei Mitglieder der dcmokralischen Linken, die Deputierten Thomson und Barthou und schließlich das Mit- alied der demokratischen Vereinigung Caillaur. Der „Temps" behält sich das endgültige Urteil über das Kabinett vor, bis sein Programm bokannt fein werde. Das Blatt bemerkt nur, daß die Wahl Picquarts «um Kriegsmini st er «weifellos sehr lebhaft erörtert werden wird. Diejenigen, welche glauben, daß Picquart als Kriegsminister di« 'Dresifus-Anae- legenkeit wieder ausrollen und irgendwelche Vergeltunasgelüsie befriedigen werde, dürften sich einem Irrtum hi „geben. Picauarl Hab« heldenmütig bewiesen, daß er ein Mann von Charakter sei. er besitze militärischen Geist und kenne die Armee, er werde «S als Ehrensache ansehen, die Zuneigung 'einer Kameraden zu gewinnen und den Besitzstand der nationalen Verteidigung aegen schlecht angebrachte Erlparnismaßvegeln zu schützen. Was das Ministerium des Auswärtigen inlange, so sei Pichon ein offener Geist und ein begabter Redner und habe durch seine diplomatisch« Laufbahn bewiesen, daß er kür seine Stellung ge eignet ist. — „Journal des Döbals" meint, in dem neuen Ka binett seien, von wenigen Ausnahmen abgesehen, nur Männer, die ClLmenceau unbedingt leite» werde. Die nationalistische Presse greift ClSmenceau besonders wegen der Wahl Picguarts zum Kriegsminister an und sagt, daß die Mehrheit seines Ka binetts aus Männern bestehe, die ihm völlig ergeben seien. X Deutsches Reich. Die Karlsruher Ztg." veröffent licht die Verletzung des Präsidenten des Finanz ministeriums Becker in den Ruhestand und die Ernennung des Direktors des Wasser- und Straßen baues HonseI -lzum Präsidenten des badischen Finanz- Ministeriums. x Bis gestern, 11'/, Uhr abends, war daS Ergebnis von reichlich drei Viertel des 18. hannoverschen ReichStagswahl- kreiseS Stade wie folgt festgestellt: Reese tiintl.) 5114. Klävemann «Bund d. Landw.t 2476, Otto tFreis VolkSP.) 2567, v. Medtng (Welse« 1157. Ebert (Soz.) 5115 Stimmen. Die Stichwahl zwischen Reese und Ebert gilt alS sicher. x Die Direktion der tzowaldswerle in Kiel hat das Anerbieten des Gcwerbegerichts. ans Wunsch drS Metall- arbeiterverbandeS in dem auSgebrochenen Streik der Arbeiter der Werse zu vermitteln, abgelchnt. da sie die Bevoll mächtigten des Metallarbeiterverbandes nicht alS Vertreter ihrer Arbeiterschaft aiierleiinen könne. X Frankreich. Der Internationale Kongreß zur Unterdrückung des Mädchenhandels in Paris sprach sich gestern nachmittag nach einer Erörterung, an der sich u. a. die deutschen Vertreter Kanonikus Mülle»Simoni» und vizeprSsident der Sonlserenz v. Dirksen beteiligt hotten, «in- stimmig zu gunsten der Errichtung von Ortsausschüssen und JnformationSdureauS an den Grenzen und in de» Hafenstädte» a»S Ter Kongreß äußerte ferner den Wunsch, daß di« SchisiahrlSgeselliä,osten Aen Ne- aiernngrn auf den Mädchenbandel bezüglich Mitteilungen lie fern möchten, und sprach sich endlich nach Bemerkungen der Delegierten >von Manr-Deutschland, Sabuross-Nußland und FöldeiiuNovwegen dafür aus, daß von dem inlernalionalen Bureau in London die wichtigeren Forschungsergebnisse der Nationalkomitees gesammelt würbe». X Zum Unter st ualssekretär für Post und Tele graphie soll der Deputierte Simyan ernannt werden. X England. Die Admiralität hat beschlossen, eine be sondere Heimatsslotte mit Sbeerncß als Hauptquartier zu errichten, die aus im Dienste befindlichen und aus in Re serve befindlichen Schissen zusammcnge ctzl sei» wird. X Vereinigte Staate». In Newvork erregen die aeaen den in Paris wohnenden Besitzer des „Neivvor-k Herold". Gordon Ben nett, sowie aege» dessen Anzeigenches Gillam erlassenen Haitbetehle tragen Verbreitung unsittlicher Druck- schriften Sensntion. Ter „Newvork Herold" gewäbrie in hinein Blatte unier der Rubrik „Persönliches" nlle» möglichen eindeutigen kupplcrisclien und perversen Inieraten Raum, was angeblich 3OOO0O Dollars jährlich cinbrnchte. Tie ./.tzcarst- Brcsse" denunzierte den „Herald" deshalb, woraus die Grande Iurv acht Anklagen einleilelc. Das Strafmaß ist in jedem Falle eine höhe Geldstrafe mit oder ohne zusätzliche Zuchthausstrafe bis zu 5 Jahren. , metster war beaustragt, Krvlop von der Ueberraschuna in geziemen- der Weise zu velständigen. Die musikalische Feier nahm eine» glänzende» Verlauf, der Künstler war prächtig disponiert. Nach ! seinem letzte» Solo nahte sich ihm de» Fürst, i» seine»! Gefolge s der Hosmarschalt mit dem ominösen Etui, die Ucbcrgnbe fand statt, ^ iliid der Ausgezeichnete bedankte sich. 'Nach der Rückkehr ins ^ Gasthaus zog sttvlop das (steichent aus der Tasche, um es sich an- znikhcii. Wie lehr aber erstaunte er. als er ans der llmichlift der l Medaille die Worte: »Für G c w e r be s l e iß " las. Ter i Kinistlrr begab sich am nächsten Morgen noch dem Hosmarschall- i aint und machte eine»! der höheren Beamten in schonender Weise ! vom Stande der Dinge Mitteilung. „Mein liewer Herr Gammo säiiger". meinte der Angegangene gemütlich, „das weeß ich längst' Bier hast» nämlich von den goldncn BkednUton sir Gunst »tid ! Wissenschaft gerne mehr uss Lager, sondern bloß noch einige von ! denen da. U» lveil'S Ihnen schließlich egal sein gnnii, dachten ! nier uns, Sc nähmen etnstweileu de goldne Medallje sir Gewerbe- fleiß, bis mer de andern wieder nnchbestellt Ha in!" — Ob der Umtausch später vollzogen worden ist, weiß ich nicht Skhiffsiieweallllgeii. vermischtes. ** Im Stadtteile Speldorf bei Mühlheim wurde der vom Nachldienst kommende 70jährige Bergmann Setten übrrsallen. seiner Barschaft beraubt und in die Ruhr geworfen. Der Räuber ist „och nicht ermittelt. ** Wie aus Trier gemeldet wird, drangen zwanzig Tonnen glühende Eiscnmasse insolge salfther Neguiiernna des httdrau- U'chen Roheisenmischers aus dem Havinger Stahliverke in die Gießhalle. Das glühende Metall zerstörte alles im Stahl- und Walzwerke. Der Betrieb ruht. Menschen sind nicht verletzt. '* Da« r,rpe»ob«-, „8 71« stieß beim Elnlausen in den Wycker Torpedoboot-Hasen gegen eine Mole. Das Schiff erlitt Beschädigungen und mußte zur Reparatur in die Kaiserliche Werft geben. ** Der Lustschilfier Santos Dumont machte aestern abend in Paris einen Flugversuch mit dem Acroplan „Naub- ttoael", der einen ersten großen Erfolg hatte. Tie Maschine er- hob sich 4 MVer vom Boden, durchmaß eine Strecke von 60 Metern, woraus allerdings in dem leichten Banibusgcrippe ein Flügel brach, wodurch der Flug beendet wurde. Dumont gewann gleichwohl den Prix Arckidcacon, weil er mehr als 25 Melcr zurücklegte. Eine große Menge wohnte dem Ereignisse hei und trug den Brasilianer im Triumph davon. ** In Manchester wurde am Freitag abend ein frecher Raub verübt. Ein einzelner Räuber plünderte in einer sehr belebten Straße ein Postamt aus, obgleich sich stchs Vertonen in dem Postraum befanden. Der Postmeister oar gerade damit bo'chäftigt, seine Kasse zu »Wen. Er hatte verschiedene kleine Haufen aus Goldstücken aufgcbaui, alS ei» Mann cintrat und schnell auf ihn zugina. Als der Postmeister ausblickle, sah er den Lauf eines Revolvers vor sich. Es wurde kein Wort ge sprochen. Der Postmeister war starr vor Schrecken und der Räuber, der den Revolver in der linken Hand hielt, ergriff mit der rechten Hand nacheinander vier Hänichen von je zwanzig Souvereicins, die er in seine rechte Manteltasche steckte. Wäh rend dieses Austrittes befanden sich außer dem Postnecister drei weibliche Postbeamte und zwei Telcaraphenjunacn in dem Dienstraum, di« alle das Sprgchvermögen und die Bewegungs- sähigkeit verloren zu haben t<hie„en. Der Räuber ging, den Postmeister stets unter der Waffe haltend, rückwärts nach der Türe, steckte dort feinen Revolver ein und vericktvand. Der ganze Voraang dauerte nicht länger als eine Minute. Die weibliche» Beamten behaupten, sie hätten erst in dem Augenblick, als der Räuber rückwärts der Türe zuschritt, bemerkt, daß etwas Nngemckhnliches vorgesallcu sei. Einer der Tclearaphensnaben bcgnüalc sich damit, einige Goldstücke auizurarsen, die der Räuber beim Einstecken fallen gelassen batte. Der Rauh wird noch be- sonoers dadurch gekennzeichnet, daß die Straße an sener Stelle taahell beleuchtet ist und daß auf der Straße ein Polizist in voller Uniform Woche hielt. Von dem Räuber fehlt jede Spur. * Ueber den Untergang des russischen Dampfers »Wcirsaain". der am 21. Oktober auf eine Mine geriet, wird berichtet, daß der Kapitän vorsichtigerweise etwa vier Meilen nördlich der Torvedollnie fubr. Trotzdem geriet der Dampfer beim mandschurische» Kap mit seinem Heck a»f eine Mine. 1'/-, Minuten nach der Erpiosion sank das Schiff. Va» den Pastagieren, deren Zahl 260 betrug, wurden 47. von den 53 Man» der Besatzung 13 durch Chinesen gerettet Die Namen der Um- gekommrnen sind »och nicht bekannt. * Die goldene Medaille. Man schreibt der „Tgl. Ndsch." aus Leserkreisen: Die Mitteilung, welche die „Tgl. Ndsch." vor einigen Tagen von Sigrid Arnoldson brachte, die i» Meiningen nicht singen wollte, wenn man ibr nicht die Verleihung der gol denen Medaille für Kunst und Wissenschaft gewährleiste, erinnert mich an ein anderes Vorkommnis in meincr thüringische» Heimat, das wohl wert ist. der Vergessenheit entrissen zu werden. Von einem der kleineren Fnrstenböfe war der »»vergeßliche Kammer- ssänger Franz Krvlop vom Berliner Opernhanie zur Mit wirkung in einem der tzofkonzeite Ende der achtziger Jahre gebeten worden. Krolov hatte eine Entschädigung in bar abgclehnt »nd erklärt: ES würde ihm eine Ehre sein, mit seiner K»»s« dem Fiirstenhause z»r Verfügung zu stehen. Das forderte natürlich eine Revanche seitens des Lanocsherrn heraus, die über die Stif tung einer Brsllantb»sei»,adel hlnausgino, und so beschloß man, dem Künstler »ach dem Konzert die große goldene Medaille siir Kunst und Wissenschaft überreichen zu lassen. Der Hoskapell- Norddeuischrr Llovd. lMilaeleilt vo» Fr. Bremer,nam» Gkneral-Aaeiitur, Vraaer Strohe 49 > „Borkum" 29. Okt in Antwerpen a»ack. „Kronprinz Wiläetiu" 29. Ok!. in Newyork nnact. „Koma Albett" 22. Okt. von Gibroliar adaeg. „Sachsen" 23. Olt. Alöliiiae» pass. „Priu zeh Irene" 23. Okt. »on Gibraltar abgcg. „Prinzregcnt Luitpold" 22. Ott. in Genua anaek. „Prinz Heinrich" 23 Okt. tn Genua angek. „Scharm borst" 23. Okt. >» Gcnua angek. „Aachen" 23. Okt. von Pernambuco ab- gcg. „Prln, Ludwig" 23. Okt. in Stiignpore angek. H n in b » r g - A m e r i k a - L i n t e „Kronprinzessin Gcctlie", von Mexiko, 21. Okt. vo» Havana abgcg. „Sc»e«gmbta" 23. Okt. in Sing, poie angek. .Lkernrkia", von Weftindien, 22. Okt. vo» Havre nach Hain bürg abgcg. „Croatia", vo» Weilinoien. 22. Okt. von Havre nach Ham burg al-aeg. „Pnrtbta", von Santos. 22. Okt. von Nio de Janeiro nb- geg. „Tauia" 21. Okt. i» Progreio angek. „Hobensiausen", nach Otiaiie». 23. Ott. von Cbe>bo»rg abgeg. „Prinz Sigismund", von Mittclbrasittcn. 22. Okt. in Ovorto angek. „Eger", noch Mexiko, 22, Oki. von Punia Tel- gada abgeg, „Hanseat", nach Monlreal, 22. Okt. Falber Point paj,. „Hilpania", nach Meräo, 22. Okt. von Ponta Dclgada abgeg. „Spezia" 2l. Okt. in Antwerpen angek. Woermann-Linie. „Gleichen Bohlen" aus Heimreise 22. Oki. von Conakry abgeg. „Lucie Woermann" aus Ausrciie 22. Okl. >„ Conakry eingeir. „Gertrud Woermann" aus Ausreiie 23. Olt. in Madeira enigctc. „Eleonore Woerinc»»»" aus Lennreite 23. Okt. von Kolonau abaeg. H o I l a n v - A in e r t k a - L i n i e. „Stalendai»". vo» Rotterdam nach Ncwyork, 22. Okt. in Ncwnork angek. Untvn-Caftlr-Ltnie. „Norman" 23 Okt. aus Heimreii- >» Madeira angek. „Kilvonan Castle" 23. Oki. aut Ausreiie in Kapstadt an gek. „Diirbani Castle" 22 Okl. von Kapstadt aus Heimreise abgeg. „Goib" 23. Okt. aus Heimreise in Soulbanipton angek. Wetterbericht des Kgl. Sachs. Meteorolog. Instituts in Dresden vom 24- Oktober 8 Uhr morgens iTemperatnr nach Celsius). Wetterlage i» Europa am 24. Oktober 8 Ubr früh: Station«. Name Rtchtrina u. Starke dkLLUlndeg wenn rr.'d Storno«. 7«ü »8iV I.i»i bctirr z. 8 - L-'.al.Head, ft!» !!^V frisch Gedeckt >> 7.— SciUq H >V schw. tvolkig -f 18 Hnparand. 7<i 8 leicht wolkeiil 4 1) 0 LbriMansd N2 80 frisch ft'ilbded! > 13 > SlubeünCü 04 s880 sltiim. .liegen 410 lr 76 leich'. wolkig j 2 v 70 80 frisch bedeckt t 9 ,i 70 080 frikch bedeck, 67 i88>V leicht dalbbe! Stockholm Stagen Kopenhag. Helder tl'arlS Rom K7 80 68 leicht bedeckt leicht Heller Stations- Slame -K! Richtung j - u. EMrkr 'Weiter Ts' ^ dev Winde«- Sylt Hambg. Lwtnem Memel ye j767 I Still .'bedeckt 1 6d.<,80 l.tchtNelnl 1 l 70 o leicht bedeckt , . 6, 0 73 0 lelcht bedeckt 3 tt ' -f-12'0 . 7 1 ^1" 1 «i Rachen 4 j 67 0X0 leicht Nebel Berlin ! Oft -80 Dresden 68 ,8l» K? t8l> leicht k»>egen leicht inr-tkia !!- »1» 5rankk.V .' 67 Corl-rnhe! 67 >'0 leicht bedeckt 4 1-' 0 j- 8 5 8 leicht Nebel -1 10 o Miinchen 8 VL VV leicht beveckl -t- V 0 4 IS 0 !-^12 0 Aizza — I Da« Druckmarimlini bat ftch i», Nordosten weiter «»«gebreitet. Tie Deprcüion, die sich westlich Schottlands besindet, bat sich abgeftach!. Ein Teiltics lagert über Siid-Tcuttchlant». Ini Südweften des Erdteiles scheint ein neues HoN in der Enttvicklung bcgrtsicn zu sein. Unter dein Ei»- sluh des nordöstlichen Marimums und bei gleichzeitiger Wirkung des Tcil- iicis ift nebliges Wetter cingctteleu. Dosielbe vürfie unter rnähiger Ab- kiidluttg weiterhin nnhalien, wobei leichte Niederschläge nicht ausge schlossen sind. Wittcrungsverlaui in Sachsen am 23. Oktober. Station Temp. ^ höh- tz>>^ m ! 8 1 K wiod -LZ Station s-mp. höh- »> ! 8 ! K Wind AZ Dresden IIS ! 16 3 ! 7.3 80 L . Fr-tb-i-a SM ! 17 s "4 o 8^' 2 Lciozig 1l7 I 17 6 8.3 -i >! . Schncebetg <3ü 18 9 7 1 8^' 2 Bautzen 202 >>691 V.7 Still ' . trister LOO 17.5 3 4 8N' 1 Zschndrah. 2L0 IS O N.2 88 VV 3 Rltenberg 761 17 0 9.1 Stiit Zittau SS» IS,tj , 6.« SltU l . Reiyenhaikt 772 l6 6 3 9 8 I Lhemnitz 810 IS 6 j 7.7 881V 3! . ^ichlelbetg 1213 . 16 0 9.4 >V 4 Der 23. Oktober brachte wieder bciieres, trocken«» WcNer. Die Tem peratur war gegen de» Vortag wenig licser. Das Barometer staub noch z» boch. Schwache Südwinde waren vorberrschcnd. — Meldung vom Ficblelberg: Starker Tau, rasch vcrichivindeud, glänzender Soniienunler- und -Ausgang. Himmetssärbung orange, Morgenrot. t Wetterproanoie für den 25. Oktober: Wind: Müßige nördliche Winde. Bewölkung: Vielsach neblig Keine erhebliche» Niederschläge. Tcmperatur: Etwas kühler. s , v s Wasscrstand der Elbe »nd Moldmi. Bndwei« Prag Pardubitz Mcttiik Leittneritz Auistg Dresden ! 23. Oktober 4- >0 - 4- tz 4- ft 4-19 4 86 — >96 i 22. Oktober 4-9 — 4- K 4-3 4- 6 4- 29 — >09 endlich kam, war es bereits zu spät: da hatten sich inzwischen des Königs Grenadiere einaesunven. di« übrigens der tzaupt- mann von Köpenick vorsorglich gleich mitgenommen hatte, und verhafteten die feindlichen Offiziere. Der geniale Friedrich war eben jeder, auch der unerhörtesten Lage gewachsen. Kann man dies aber im Ernst von zedem Bürgermeister verlangen, und sei es selbst derjenige deS weltberühmt gewordenen Köpenick? Vergangenheit lesen, rechnen ihm heute haarklein vor, was er hätte tun und lassen müssen, um sich auf der Höhe der Situa tion «n zeigen. Wahrscheinlich hat sich der arme Dr. Laiign- Hans selbst schon wiederholt gegen die Stirn geschlagen und sich unter Versetzuim der ärgsten Verbalinjurien die Frage vor- aelegt, wie er nur so — wenig genial sich dem frechen, kölschen Hauptmonn gegenüber habe benehmen können. Herr Lanner- hanS befindet sich in der umgekehrten Stellung eines gewöhn lichen Sterblichen: dieser pflegt erst klug zu sein, wenn er vom Rathaus kommt: der Herr Doktor dagegen war erst klug, als er von der Neuen Wache in Berlin i n s Rathaus zurück kam. Da hat er auch gewußt, was er hätte tun müssen. Da fiel ihm gewiß die ausgezeichnete Rede ein, die er dem Herrn Hauptmann und den beiden Gardisten mit den bajonettsunkeln- ven Gewehren als Köpenicks selbstbewußtes Oberhaupt hätte halten müssen, um ihnen gehörig >u imponieren. Da war eS aber leider zu spät — und das ist es eben, was man den Treppenwitz der Weltgeschichte nennt, auch wenn sich daS Stück- chen Weltgeschichte an den Ufern der Spree in der Nähe von Kietz-RummelSburg abspielt. Nachdem der Hauptmann von Köpenick, unter welchem Pseudonym er wohl in die Blätter der Geschichte eingehen wird, seinen dramatischen Welterfolg daoonoetragen hat, kom men die Hyänen der Weltgeschichte und schnüffeln auch in diesem «inzia dastehenden Falle nach einem Plagiat. Schon Goethe, der sich auf alles «inen Vers gemacht, hat gesagt: „Was kann denken ein Mensch, was nicht schon vor ihm gedacht ist!" Auch der geniale Einfall de» Herrn HauptmannS ist nicht ganz ohne Vorbilder. Der russische Dichter Goaol hat In seiner treff lichen Komödie „Der Revisor" dem Kopenicker Helden manche Züge vorempfunden. Goethes Lustspiel „Der Biirgergcneral" weist ebenfalls verwandte Züge auf. Der Erzschwindlcr Schnaps, der sich in eine sronzösische Uniform wirst und als " Abgesandter des Jakobinerklubs den alten Bauer Märten braud- schätzt, könnte ganz aut ein Urahne unseres Köpenickcr Haupt manns sein, wenn ihm auch der späte Urenkel an Witz und Originalität lveit überlege» ist. Am frappanteste» aber tritt die Aehnlichkeit der Köpenickcr Burleske mit einem Vorgang in Reuters,,Ut de Franzoscntid" s3. Band, Kapitel I) zutage. Der plattdeutsche Dichter schildert da, wie französische Marodeure seine Vaterstadt Stavenhagen ausräubern wollen. Auch da wird der Bürgermeister ins Bockshorn gejagt, während ein ehrsamer Uhrmacher, der in seinen Mußestunden Tanzlehrer ist, also ein halber Komödiant, sich in eine alte sranzösischc' Uniform wirft und die sechs Marodeure samt ihrem saliche» Obersten sieghaft vertreibt. In Köpenick hat es leider on solchem herzhaften Uhrmacher und Tanzlehrer, vielleicht auch an der dazu gehörenden alten Uniform gesehlt, und so konnte der falsche Hauptmann mit besserem Erfolge seinen Raubzug vollsübren. Man mag daS und noch manches andere Fatale, das der lustige Kiipenickcr Schelmenstreich unzweifelhaft in sich birgt, beklagen, aber man soll so viel Sinn für Humor habet,, daß man 'lacht und immer wieder aus vollem Halse lacht, wenn man sich vergcacnwzjrtigt: den Zug der braven Elf mit dem falschen und schiefen Hauptmann svorsichtigerweise an die hundert Schritte hinterdrein, um jeden Augenblick daS Hasen- panier ergreifen zu können!) nach Köpenick an der klugen «vree; die Besetzung des Rathauses mit dieser tapferen Schar, die Verhaftung deS rechtskundigen Bürgermeisters und deS adligen Rendanten, die Beschlagnahme der 4002 Mark städtischen Klein geldes durch den Herrn Hauptmann und d«M die ordnungs- mäßige Absperrung der Straßen durch Polizei und Gendor- merie Herrichaften, daS ist ein köstlicher Spaß, wie er kaum all« hundert Jahre vorkommt und der besonder» in unserer sauertöpfischen Zeit herzerfrischend wirkt. Wer darüber nicht restlos und ohne philosophisch« Nebengedanken zu lachen vermag, darf sich ruhig begraben fassen. Köpenicks berühmter Hauptmonn hat für ihn zedenfallS umsonst gelebt und ge- wirkt. z C. »SN OE " Mliikipli-Leife »Lsiiek 10 pfg. /Ä- ä5ssick LL psz. HM.Oeisslop. /jbLpsl1r«ksd«n.' ü!I e» s
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