Volltext Seite (XML)
US.« l7S.'»0 W»>- ««.- rri.- o.-N »VS.— lsr.so ss.- «ri§ lss.ro l7S.- >.-« 6«.- >21.- «s.eo 71.- sr.m ai,»o 0^80 so. so tt.- ,-v so.- e.- Lk verugrgedllhn t-«m. VivRloar» nur elnmav »M. «o»>. »und au»n>«rtt,e»o». mtAuvür, , Mk. de». » «t. »o «t. iS« «mmaUaer Zutirllun» durch die «oft»««. <odn»«ct«llaeU». im»u». kmd mit entivikchrudem Zutchlaae. Nuchdru« aller «lrtiiel u. Original- Mitteilungen nur «U deutlicher vuelienangabei.Dredd.Nachr.''» «LM, NachtrLglich« vouorar- »»'«rücke dletden unberückllchtiat! Dwrrianate Rauuikrivte werdea nicht aufdewaiirr. r»I»,ram«.»drett«' Machricht«» Lr«»»«» Gegründet 18Z6 LoMou- k'Mdrtli ua«I ll'st'sINsckßr-LlnvLlopxön « LizLorsri-klbuis i! 1'sksIcksstovetUoNsri » linsUbondons küv — ^ UoeliLsN»- «. L amtllenreatltvliliettvi» WI»oI»er, LI Im 8«e SI. Mresgen-kM. »nnadme von rlnkiindtgu»««» bld nachmittag» » Ukr Sann- uud SeieNag» nur Manenltrabe R da» ii bi» vu Ubr Die I ivalliae Grund> leile tca. k Silben! 20 Pia. L»> kündigungen aus berPnvattette Zelte L Pig : die Livaitige Zeile aufLert teile so Vt,. alL Eingeiandt Zelle bk> Pig In Nummern nach »,«,< und Keiertageu , walligc Grundiert« so Pi,., aui Privatieile «o Pi,., rivalliae Zelle LUi Tertieite und als Eniaeiandt so Pfg. Auswärtige Auf- traae nur »eaeu Lolausbejaklun,. Lelegblütler kotlm w Pienniic. Fernsprechern »r. U lind 2999. Hauptgeschäsi-ftelle: Marienftr.A. Krhlitrrrhe Llllxpsa ktag« Sodrrürs W ritzen ?utksr siismsn aus e^er^! Hip terti^ la ^»ririrUrL dellbaleu tzauli.kto» k. köllM Drssätzü keslUmiiliLlr. 13. Lronleuodlvr kür V»s, pstrolvum uuck Kvrrsn. I'litLer rukük H. 6. Vvrsntiei', Lus. kvindaräl 9 Seestrsrre 9. LMSNk ktNMW- MS WC Zperialitst: eigene» fadrikat. L-aser koti>8ter LQelcelteii unel ttiittze. kl!88MS8l:lllIIKlI kür Llatd-, lLlumpiüssv, lcrumms, L-. verkürrts. kolttkmto. krsttloes tjeino. knie- u. Uttttstütrni-tseliimm. nnisstrvek- mrtvckinvll. tür tlOItirsIonlk-hwt/isnäung u. Verrsiilomir sie. tsrtixt nie ZpvnialitLt »an«Ii»«l8t unä Oi-U»opü«I KO.». Weii^eliuell 8«».. luir MLrivll8lr. 22 d «E tu» <S»I t«u»Li uit«l>»tüi >t. IW Zvuotktx» »an tt—t2 llbr. Ministerwerbsel ü> ^umkreich. Hosiiachrichten. LandeSsynvde, Aerrtlichcr Fortbtldungskursus, Mutniabl.Witteumg: > K «NNiltlckttF 8 Vpirilkl. (Äelichlsverhcuidiuiigen. Frelkonskrontilicr Porteilaa. General v. Massow. Lvtterie. Mild, meist deiter.! LvUNllvkNU, ^.V. ^Ilvvrz Le/VV. Clömenceau im Aufstieg. An Frankreich ist zur Ublwechslung wieder einmal eine Kabinettskrise ousgebrochen. Der bisherige Ministerpräsident fühlt sich körperlich schachmatt und glaubt, die Strapazen der bevorstehenden parlamentarischen Kampagne nicht mehr ertragen zu können. So sagt Herr Sarrien selbst, w sagen seine Aerzte und man kann's ihm wirklich glauben, denn ihn drücken kü Jahre und ein schweres inneres Leiden zehrt an seiner Gesund heit. Aber damit sind trotz aller gegenteiligen Behauptungen die Gründe sür den Rücktritt des bisherigen französischen Kadinettschefs nicht erschöpft. Diese liegen hauptsächlich auf politischem Gebiet . . . Das Ministerium Sarrien ist bekannt lich im März dieses Jahres gebildet worden, also vor den dies- sährigen Neuwahlen zur Teputiertcnkammer: es ist demnach ein getreues Spiegelbild der früheren Kammer, in welcher eine Mehrheit ohne die gemähigtstcn republikanischen Glemenre nicht möglich war. Durch die Neuwahlen sind aber die Verhält nisse völlig verichobcn worden in der Richtung, daß die jetzige Äammermajorität in der Hauptsache radikal ist. DieserMangel an Uehereinstimmung zwischen derHusammensetzung derKammer und des Ministeriums war zu groß, als daß er aus die 'Dauer hätte bestehen können. Sarrien wäre es zwar gelungen, die Situation noch einige Zeit in der Schwebe zu halte» — denn er repräsen tiert in seiner vermittelnden Art das Bindeglied -wischen den einzelnen politi'ch so verschiedenen Männern des derzeitigen Kabinetts, sowie zwischen diesem und der Volksvertretung — aber lange wäre auch ihm dies Vermittlerawt nicht geglückt. Dazu kommen Meinungsverschiedenheiten und Reibereien per sönlicher Art im Schoße des Ministeriums. Schon lange weiß man, daß irgend ein scharfer Gegen'atz zwischen Sarrien und (Mmcnccau besteht, der als Minister des Innern die eigent- liche treibende Krait des fetzigen Kabinetts, und Avar im radi kalen Sinne bildet. Dic^c Zwiespältigkeiten müssen in den letzten Wochen einen derartigen Grad von Schärfe angenommen haben, daß Sarrien — um allen Verdrießlichkeiten zu entgehen — einfach die Hlinte ins Korn geworfen hat. Denn sonst wäre es trotz seiner körperlichen 'Nnväßlichkcit kaum verständlich, daß er gerade unmittelbar vor der Parlamentseröffnuna. die aus! Len I5. -Oktober angesetzt ist, von der politischen Schaubühne abtrikt. Nach einer unlängst durch die Presse gegangenen Mit-' tcilunz der „Potric" hat der Ministerpräsident süngst bei einer Gelegenheit gesagt: „Man weiß nicht, was der Minister des Innern Clemenceau will und woraus er losgeht. Er fällt von! einem Extrem inS andere und Briand folgt ihm aus oll seinen! krummen Wegen. Dem Ministerpräsidenten wird nichts mit- ^ -geteilt: kaum daß das Staatsoberhaupt von den Manövern ^ der Herren Elömcnccau und Briand Kenntnis erhält. Da ich für die politi'che Orientierung des Kabinetts verantwortlich bin, paßt es mir nicht, eine stummcRollc weiter zu spielen und zu den Phantasien meiner zwei Untergebenen Ja und Amen zu sagen. Um mich nicht länger zu kompromittieren, gehe ich lieber." Es kam also schließlich daraus an, ob Sarrien oder Elömenceau zurücktreten sollte. . . Wenn Sarrien jckt geht und Elömenceau kommt, so wird man den Wechsel vorerst kaum merken, denn tatsächlich war schon seit langem der eigentliche Ministerpräsident durch die überragende Persönlichkeit Clemcirccaus völlig in den Hintergrund gedrängt worden. Schon im März dieses Jahres, als nach dem Sturze Rouviers Sarrien sein Ministerium gebildet hatte, war man der Ansicht, daß cs „fast zu gut geraten" sei. Von dem Kabinett Rouvicr spöttelte man, cs bestehe nur aus dem Minister präsidenten: von dem Kabinett Sarrien sagte man, daß es zuviel Ministerpräsidenten in seinem Schoße berge. Wie hat es Elömenceau verstanden, allen seinen Kollegen in der Oefsentlichkeit den Rang abzulauseu! Wie gewandt hat er sich -lanciert, wie elegant alle Welt von sich reden gemacht! Wo «s etwas von Bedeutung zu „Managern" gab: flugs war Herr Elömenceau zur Stelle. Er war es, der mit den meuternden Bergarbeitern verhandelte: seiner scharfen, zwingenden Bered samkeit. seinem Agitationstalent gelang cs. gute Wahlen im radikalen Sinne zu schaffen: seine brutale Hand räumte unter der „unzuverlässigen" Beamtenschaft seines Ressorts und be sonders unter den Präfekten — Leu Hanptlvahlhelfern der Regierung — auf: kurz und gut. sein Name war in oller Munde. Noch in den letzten Tagen machte er als oowmis vo.vaxeur des Kabinetts eine weitausgrcifende Tournee und befruchtete mit seinem schier unversiegbaren Redestrom die französischen Lande. Seine Volksgenossen witterten natürlich die dahinter steckende Absicht, und zwar so stark, daß Elömenceau am Montag noch im Departement Var sich verteidigen zu müssen glaubte. Er kam in einer Rede darauf zu sprechen, daß man ihn den M i nist erstür ze r genannt hat, und daß man ihm jetzt vorwerse. er wolle den Ministerpräsidenten stürzen, um sich an seine Stelle zu drängen. „Nein," rief er, „das ist nicht wahr! Wir intrigieren im Kabinett nicht gegen- einander. Wir erörtern die schwebenden Fragen als Männer, denen di« Interessen der Republik anvertraut sind, aber wenn «in Entschluß gefaßt ist, unterwerfen wir uns alle. Sollten Sie wieder hören, Herr Elömenceau befinde sich in der Majorität oder in der Minorität der Regierung, er spinne Ränke gegen den Ministerpräsidenten oder gegen seine Kollegen, so dürfen Sie kühn sagen, das sei erlogen, die Folge werde es beweisen." Gut gebrüllt, Löwe! Aber seltsam bleibt cs doch, daß drei Tage nach dieser Rede durch den Draht die Kunde verbreitet wurde. Ministerpräsident Sarrien trete von seinem bisherigen Schauplatze ab, und Herr Elömenceau werde so gut wie sicher sein Nachfolger werden. Man glaubt es Herrn Elömenceau selbstverständlich, daß er nicht „im Kabinett intrigiert" hat, er hat Herrn Sarrien nur regelrecht aus gestochen. .... Sarrien hat im gestrigen Ministerrat den unerschütterlichen Ent schluß bekundet, sein Amt niederzulegen, und sämtliche anderen Minister haben daraufhin gleichfalls ihr Entlassungsgesach einge- reicht. Es wird dem Präsidenten der Republik. Herrn JaUiores, gewiß schwer fallen, sich von seinem Freunde Sarrien zu trennen. Aber er wird nicht umhin könne», dem Ansuchen des Kabinetts zu entsprechen und zur Bildung eines neuen Ministeriums zu schreiten. Die Zukunft kann niemand vorauskünden, aber daß Elömenceau die meisten Chancen hat. Ministerpräsident zu werden, steht fest. Tritt er an die Spitze der französischen Regierung, so wird Frankreich das radikalste Kabinett erhalten, das es seit 1870 gesehen hat. Da Clemenceau brr seinen fetzigen Kollegen wegen seiner vordringlichen Art und seines selbstherrlichen Wesens nicht sehr beliebt ist, so wird es wohl zu einer durchgreifenden Umbil dung der französische» Negierung kommen: man nennt unter seinen Männern Caillanc als zukünftigen Fiiianzminister, Viviani als Handelsminister und — was das Ansland am meiste» interessiert — Pichon als Minister des Aeußere». Tie eben genannten Kandi daten sind durchweg als Radikale bekannt und Pichon, der bis herige Generalresident von Tunis, obendrein als Deutschenhasser schlimmster Gattung genau so wie sein Freund Clömenccau. Beider eifriges Bemühen, Deutschland zu isolieren und wo irgend angängig zu brüskieren, gibt den Absichten des verflossenen Del casss nichts nach. Wer Clemenceau und seine bewegte politische Bergangenheit kennt, wer seine Artikel in der „Aurore" und in der „Döpöche de Toulouse" gelesen hat. in denen er als das höchste Ziel der französischen Politik die Generalabrechnung mit Deutschland hinstellt, weiß im voraus, daß der Ministerpräsident in der Praxis durchzusetzen bemüht sein wird, was der Journalist nur gedacht, gesprochen und geschrieben hat. Nach dreißig jährigem Harren und Hoffen scheint Clömenceau am Ziele seiner Wünsche zu sein. Sollte er wirklich Ministerpräsident werden, so würde dadurch ein schwerwiegendes und gefähr liches Moment dauernder Beunruhigung in die internationale Politik hineingetragen werden, und besonders Deutschland hätte dann allen Anlaß, genau so auf der Hut zu sein, wie zu Zeiten Delcassös. Bezüglich der inneren Politik wird Herr Clömenccau den alten Kurs weiterstcuern. Sarrien hat ihm eine klare Lage hinterlassen, und die Hauptaktion — die Trennung zwischen Staat und Kirche — dürfte sich ohne all-u große Schwierig keiten glatt abwickeln. Nur eine Frage droht als Stein des Anstoßes: die Reform der Einkommensteuer, falls sie im Par lament eingebracht wird, dürfte schwere Stürme entfesseln, denn der französische Groß- und Klcin-Rcntner ist ein braver Patriot, aber er hat auch feinen Geldbeutel lieb. Doch die Zukunft der innerfranzösischen Politik dahingestellt! Tie Hauptsache ist und bleibt, daß ein Kabinett mit dem poli- tischen Freibeuter und antideutschen Hitzkopf Elömenceau an der Spitze eine starke Bedrohung Deutschlands und eine Gefährdung des Weltfriedens sein wird. . . . Neueste Draytmeldnnaen vom 19. Oktober. Die Braunschweigisch,e Frage. Broun schweig. Die „Braunschw. Landesztg." meldet: In der heutigen vertraulichen Sitzung des Landtags, an der die Mitglieder des Rcgenlichaftsrates nicht teilnahmen, ist die von der staatsrechtlichen Kommist'ion iRescrcnt: Abg. Rete- mehers ausgearbeitete Erwiderung aus die Vorlage der Regie- rung betreffend Neuwakil eines Regenten sestgestellk und genehmigt worden. Wie verlautet, ist eine nahezu oöllia" Einigung im Landtage erzielt worden, und zwar dahin, daß man zwar im Prinzip der Regierungsvorlage zustimmc. daß aber voraussichtlich die Neuwahl eines Regenten noch etwas aujge- 'choben werde. Das genannte Blatt fügt hinzu: Man geht wohl inchl fehl, wenn man annimmt, daß vorher noch ver ucht werden >oll. die Sachlage derart zu klären, daß es möglich wird, in ab sehbarer Zeit die Regierungsverhältnisse des Herzogtums in irgend einer Richtung definitiv zu regeln. Braun schweig. (Priv.-Tel.) Der braunschweigische Landtag hielt heute vormittag eine dreistündige vertrauliche Be ratung ab, deren Ergebnis, de» „Braniischw. Neuest. Nachr." zu folge, dahingeht, daß dem Herzog von Cumberland nochmals eine Frist gewährt werden solle, um sich zur Thron- folgrfrage endgültig zu äußern. Die aus Dienstag aiibe- ranmte nächste Sitzung wird nach Lage der Dinge voraussichtlich noch keine Entscheidung bringe». Koloniales. Berlin. Wriv.-Tel.s Offiziös wird geschrieben: Die gegen den Bezirlsamtmann in "soiole Dr. Kersting erbo- benen schweren Beschuldigungen sind im Aufträge der Kolonial- ableilung durch einen preußischen Richter untersucht worden. Durch die Vernehmung dreier in Deutschland befindlicher, als Zeugen genannter Pcrionen lind die Beichuldigunacn teil» nicht bestätig!, teils wiocrlcgi woioen. Zur völligen Aufklärung der Sache sind »och weitere Erhebungen in den Kolonien erforder lich. Da cs jedoch nach dem Ergebnis der bisherigen Beweis- ainnahme, bei der bis aus einen in den Carolinen befindlichen Zeugen 'amtliche als Augenzeugen benannte weiße Personen vernommen sind, als äußerst unwahrscheinlich zu betrachten ist. daß cs zu einem strafrechtlichen Boraeben oder zu einem förm lichen Disziplinarverfahren gegen Dm. Kersting kommen könnte, so ist der Genannte, dessen Heimaisurlaub Anfang Ncwember abläust, angewiesen worden, die Wiederausreise nach Togo mit dem am. 9. November von Hamburg absahrenden Dampfer anzutreten. Lohnbewegungen. Hamburg. <Priv.->Tel.) Den obrrelbischen Reede reien ist es gelungen, so viel Arbeitswillige an Stelle der Streikenden zu setzen, daß der Betrieb langsam aber stetig fort gesetzt werden kann. Ein für die Streikenden ungünstiger Faktor , liegt in der aus den oberelbischen Schisse» bestehenden Einrichtung ' der kleinen, selbständigen Schiffer, die sich gegenseitig aushelfen. , Die Vereinigten Elbe-Schiffohrts-Gesellschaften haben nunmehr gegen die Decklente, die ohne Einhaltung der Kündigungsfrist die Arbeit nievergelegt haben, Klage eingereicht mit dem Anträge, daß die Verklagten die Arbeit sofort wieder aufnehmcn und den entstandenen und noch entstehenden Schaden ersetzen. Magdeburg. <Priv.-Tel.l Die hiesigen Elbe-Schisfahrtö- Kesell'chaften haben beim Elbr-Zollgericht gegen 150 Angestellte Klage wegen Kontraktbruches erhoben. Bochum. (Priv-Tel.) Die SiebenerkomMission tritt voraussichtlich am 26. d. M. zu einer Sitzung zusammen, um z» den Beschlüssen der Bergbauvereinc Stellung zu nehmen. Wahrscheinlich wird die Kommission die Einberufung der Revier- konfcieiizen beschließen, die dann über die weiter zu beobachtende Taktik zu beraten haben werden. Der Köpenicker Knffenraub. Berli n. iPriv.-Tcl.s Einem hiesigen Blatte wird aus j Köpenick gemeldet, daß der SlaMassenrendaiit von Wiltberg ^ auf dem Berliner Polizeipräsidium einem oes Kafsenraubes! in Köpenick verdächtigen Mann gegenübcrgestcllt worden > ist und ihn bestimmt als den Haupt mann erkannt hat. Der Verdächtige wird nach Köpenick trans-^ portiert, um ollen denjenigen, die den Houptmann zu sehen j Gelegenheit harten, vorgestellt zu werden. Berlin. sPriv.-Lel.) Die Verfolgung der zahlreichen Spuren des Küpe nick er K ass« n r ä u b e rö hoi noch immer nicht zur Ermittlung seiner Persönlichkeit geführt. An einer außerordentlichen Maautratssitzung zu Küpenick teilte heute der zweite Bürgermeister Fabarius mit, daß Bürgermeister Dr. Langerhansin einem Schreiben seine Ämtsni« der leg u n g kundgab. Dr. Langerhans selbst war in der Sitzung nicht anwesend. Er hat alle seine geichäMichen Obliegenheiten an seinen Stellvertreter abgegeben, da er sich außer stände süblc. unter den unerquicklichen Verhältnissen irgend eine Amtshand lung vorzunehmen. Den Entschluß, das Amt nicdcrzulegen, begründete Dr. Langerhans etwa wie folgt: Eine große Anzahl von anonymen, Schmöhbriesen, in denen wine Person in der unliebsamen Affäre mit schmutz beworfen würde, gingen chm Tag sür Tag zu. Ahm sei cs vor der Hand gar nicht möglich, l'ich .attcgen, angekündigt, obgleich ihm von dieser Seite das größte Wohlwollen auch in diesen schweren Tagen entgegengcbrachi wurde. Obwohl ihm wegen seines Verhaltens gegenüber dem falschen Offizier keinerlei Vorwürfe von der Aufsichtsbehörde ae- macht würden, halte er sich dennoch, niedergedrückt durch die Wucht der öffentlichen Angriffe, die er für ungerecht halte, sür verpflichtet, das Amt des Bürgermeisters niedcrzulcgen. Jin Anschlüsse an diele Mitteilungen erklärt Bürgermeister Fabo- riils, daß eine Eiinvirkung der Regicrungsbehörde auf die Ent schließungen des Bürgermeisters nicht erfolgt sei. Die Mitglieder des Magistrats beschlossen unmittelbar darauf, ein Ver trauensvotum an De Langerhans zu senden, der gebeten wird, seinen Entschluß rückgängig zu machen. Weiter hat der Magistrat den Vorstand der Stadlvcrordneien-Veriammlung er- »icht, in einer außerordentliche» Sitzung, die am Montag oder Dienstag stattfinden soll, die Lage zum Gegenstand einer Bera tung zu machen. Man glaubt, daß die Versammlung die Wieder wahl de? Dr. Langerhans beschließen wird. Eine Sympathie kundgebung der BUigcrschafk für Dr. Langcrkans wird vorbereitet. Der Führer der Mcurbeit der Köpenickrr Stadtverordneten-Ver-' samnmma Dr. Göhring äußerte einem Korrespondenten gegen ' über: Wir denken gar nicht daran, das menschliche Mißgeschick, das deni um die Stadt Köpenick wohlverdienten Beamten widerfahren Ist, diesem entgelte» zu lassen die Schmähungen und Verhöhnun gen, die außerhalb unserer Stadt gegen den Bürgermeister ver breitet werden, finden bei uns keinen Widerhall. Was kann ihm wohl znni Vonvurs gemacht werden? Von der Fortführung der Kaiie hat er. da er, in seinem Zimmer ringeschloffen. bewacht war, nichts geahnt, daß aber die Grenadiere bei der geringsten Widersetzlichkeit den sich gegen die Befehle des Betrügers Aufleh- nrnden niedcraestochen oder niedergeschossen hätten, das bezeugen nicht nur diese selbst, sondern auch die Magistratsmitglieder und die Beamten, die mit Gewalt ani Verlassen ihrer Zimmer unter Vorhallen der Baionnette verhindert wurden. Der bedauerliche Vorgang, dessen Opfer i» erster Linie der Bürgermeister geworden ist, kann uns nicht bindern, dem Manne, der immer das Interesse der Stadt hocdgehalten hat, unser Vertrauen zu bewahren. In der Bürgerschaft wird, soweit ersichtlich, nur für Dr. Langerhans Partei genommen. Zur französischen KadinettskrisiS. Paris^ Am heutigen Ministerrat stellte Minute» prä>si»ei!t Sarrien fest, daß die gegenwärtige Krise keinen politischen Charakter trage, und gab dem Wunsche ÄuS- ki V .sZA W M ! - NM