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- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-10-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19061010028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906101002
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906101002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-10
- Tag 1906-10-10
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Monat
1906-10
-
Jahr
1906
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BM s» Hs HZ « - rrZ v Z r» - -.* s«,»og Bau! Friedrich »u Mecklenburg« Schwerin und die F ü r ftl n Gchönburg-Hartenftlin träfe» bter «in und nahmen im »Kaiser Wilhelm „vottl" Wohnung. —* Se Majestät der König hat den nachgenannten Offi zieren die Erlaubnis zur Anlegung der ihnen verliehenen Au»- Zeichnungen erteilt: des EdrenkreuzeL des Großherzoglich Mecklenvnrgffchen Greifen-Ordens. dem Major Grasen Bitz- lbum d. Eck st ä dt. beauftragt mit der Führung deS 18. Ulanen-Regimeut?. des 'Ritterkreuzes 2. Klaffe des «erzog, sich SachsenErnesti,rischen Hausordens: dem Leutnant Klemm im 12. Pionierbataillon. —* Dem Oberlehrer und Kantor Klemm der Garnison, schule aus Festung Königstein ist das Verdienstkreut verliehen worden. —* Die Laudcssyuode hielt heute vormittags 10 Uhr ihre 8. öffentliche Sitzung ab. i» der nach einem Gebet des Ober- hospredigerS 1». A ck e r m a n n die Reg,strande verlesen wurde. Es wurde darausdurch-Oberiusvizrat Beck-Zittau uberVahl- vrüjungen berichtet. Bei Besprechung der Wahl >>n Wahl- bezirke IV, wo Pfarrer Fischer-Lichtenl-ain gewählt wurde, schlug der ÄusscÄß vor. die Wahl für gültig zu erklären, aber das Kirchenregimem zu ersuchen. eS möge ,n Zukunlk den Wahl kommissaren nicht gestattet werden. Wahlvorbesprechungen zu leiten, und sie ailweisen, sich aller Maßnahmen zu enthalten, die als Wahlbeeinfluffung angesehen werden können. Nächste Sitzung: Mittwoch. 10 Uhr vormitags. Tagesordnung: Registrniide: erste Beraiun« über den Antrag des Versoff"ngs- AusschuffeS über Erlaß Oü 8. Abänderung der Verordnung vom 26. Juli 1886 über die Anstellung von Kontoren und Orga nisten betr.: erste Beratung über den Antrag des VersaksungS- Ausschusses über Erlaß Nr. 9, Kirchengetetz zur Abänderung der Bestimmungen in, 8 145 deS Airchengesehes vom 16. Juli 1891. die Pensionsberechtigung von Kantoren und Organisten, sowie Kirchnern und anderen kirchlichen Ilnterbeamten betr. —* Se. Majestät der König hat folgende Personal- Veränderungen in der Armee genehmigt: 44 Maler, Oberiint. im t03. Jns.-Reg., vom 15. Lkt. bi« ,um l5.M>1r, >«>? nach Botin,um Betuch deSSenilnar-i für orieniali'che Sprachen koinmandiett 44 Aotdc. OderUnt. >m "6. Acibart.-Rea-. mn dem 15. Okt. von dem Kommando mr Dtenüleiüuiia dei dem Auswärliaen Amt in Berlin ent- doben. — Abichtedübewiliigungen. 44 Jlctnveigrrt, tttnr. der Landw.-Feldmi. > Autzeb. de« Lanvw.-Bei. Plauen, der Abschied be willigt. 84 Kiibne. Lim. der Res. de« l8. Lmi.-Reg., der Abschied bewilligt. — JmLanrtSt-itorps. st- Peboidt. cini äreiw. Arzt im Lchüde»- Reg , zum Unterarzt de« alt. DienslstandeS ernannt. — Beamte der Militärverwaltung. -ff- Flegel. 44 Bergee, Lazareiilnspekloren m Ldemnitz dezw. Leiozig. unlenn l. Jan. tSV7 gegenseiltg verletzt -ff- LLindlcr. kontrollesahrender Kaierneninsvekior in Zwickau, unterm l Noo. »um Sarnü'onverwailung« Kontrolleur ernannt. —* Den^deul'chen Reitern von EourriLreS war nach einer Sammlung unter den Mitgliedern der sächsl- ichen Ständeversammlung im März dieses Jahres eine Ehrengabe von 3650 Mk. zur Verteilung überwiesen worden. Wie der Verein für bergbauliche Interessen in Essen vor kurzem den Präsidenten beider Kammern anzeigte, ist diese Ehrengabe unter Einverständnis mit den Verivaltungen der in Frage kommenden Gesellschaften in der Weise verteilt worden, daß zunächst ein Drittel der Summe unter alle Leute, Monttgiu, zuerkannl wurden. Der Verein für bergbauliche Interessen übermittelt mit seinem nochmaligen wärmsten Danke auch den cmsrichligiren Dank der Lurch die Hochherzigen Spenden beglückten Bergarbeiter. —^ Das Kultusministerium hat beschlossen, zu Oster» 1907 ie eine Parallelklasse linst lateinischem ll»teiricht> an den Semi naren zn Grimma und Leipzia und zwei dergleichen am Seminar zu An nabe rg. hier auch eine vierte Klasse für Real- schul-Abitnrieiiten. die statt des Unterrichts im Lateinischen weite ren im Französischen erhallen sollen, zu errichten. —* In dem Einoerleibungsortsgesetze für Cotta hat der Rai erk.än, daß ^r bemüht sein werde, in das Innere der Vor- statt Cotta eine Straßenbahn zu führen. Der Rat beschloß, tue beantragte Abzweigung der Linie Postplatz—Wöffnitz durch die aniragte Abzweigung der Linie Poitplatz—Wölfnitz durch die Kronprinzen- und Penurlcher Straße bis zur Klopstockstrahe zu genehmigen und die Kosten von rund 65 000 Mk. für den Gleisbau aus oernigbaren Mitteln des Erweiteruiigs'onds der nädkiichen Straßenbahn und nnt 14 800 Mk. siir den Aus hau Ser Oberleitung zu Lasten des Ernenerungssonds für die Kranwerke, vorbehaltlich der Ziirückcrstaktnng durch den Er- -oeitcrungSsonds nach dessen Auffüllung zu bewilligen. ^ ' Das 50i ädrige Jubiläum als Bürger der Stadt Dresden begingen am Sonntag die Schneiderin,,»nasmeislei Gustav Adolph Barth, Elbberg 3. und Karl Friedrich Kirsten. Trombetttstraße 17. Aus diesem Anlässe wurden beide» Jubilarcn von der Stadtverwaltung Glückwunschschreiben übersendet. —* Heute vormittag 10 Uhr 'and m der Aula des K önigl. Gymnasiums zu D r e s d e n - N e u st a d t die Ein ruhr u n g des neuen Rektors Pro'. D r. Friedrich, frühe- ren Rektors in Bauyen, statt. Eingeleitet wurde die Feier durch sen allgemeinen Geiang: »Lobe den Herrn". Hierauf ergrm Herr Prof. Dr. Friedrich das Wort und entwickelte die Haupl- gruud'ätze. nach deueu er bisher gelehrt habe, und auch diese Mit Gebet, geiprochen von Herrn Hosrat Prof. Dr. Jacob, uns allgemeinem Gelang schloß die Feier. —* Ihre Majestät die Königin-Witwe beehrte heute das Putz- und Modewarenhaus des König!. Hoflieferanten Barthel in der Waisenhausstraße mit ihren Einkäufen. —* Am 1. Oktober sind vetm Ttadtrntr tnfolgr Vestrber«»» derJnbader in onde«Aem»er drei Stellen für inrtfttlche HtlkSardetter »ur Erledtaung gekommen. ES wurde» an der Zahl der Beweib,r dt« Affefforeu Arra« in Dresden und Dr. Lange in Hvickau, iowi« Rcstrcndae M,u«nrr in Plauen i. B gkivähl». Arms wird dem Verfaffung-amt«. Dr. Lange dem Aliiieaamt« und Meutzner dem Baupolstetamt« zugewirsen —* In der Sitzung vom 18. September d. I. hatte der Rat 100 00V Mark auS der Anleihe zur Entschädigung der Platz- kernslächen für den Ausbau de- an Stelle de- altenAnnen- friedhofe- anzu legende» Platze- bewilligt. Der Gtadt- geureinde stehen jedoch auS der Erbschaft de« im Jahre 1900 verstorbenen Apotheker- JunghanS besondere Mittel für diesen Zweck zur Verfügung. Die Junahanssche Erbschaft ist nach dem Testament, in welchem JunghanS di« Stadigemcinde zu seiner ttniversalerbin eingesetzt hat, mit dazu bestimmt, den alten Annensriedhos zu erwerben und ihn in eine öffentliche Plag- und Garlenaiilage umzugestalten. Nach erlangtem Ein verständnis deS TcstamenlSvollstreckers beschloß der Rat in Abänderung seine- Beschlusses vom 18. September 1906, zur Platzkern-Eiuschädigung 49000 Mark an- der JunghanS- schen Erbschaft und 51 000 Mark aus der Anleihe zu bewilligen. —* Die ordentlich« Geueralversammluna des Bundes der Industrielle« findet am Montag, den lä. Oktober, vormittags 11 Uhr, zu Berlin un »Russischen tzos" statt- Die Tagesordnuua setzt sich aus aktuellen Fraaen der Industrie zusammen. Der Bovsitzende deS Bundes. Herr Geh. Kommerzienrat H. Wirth, entastet den Bericht über die Tätig keit des Bundes, der Generalsekretär. Herr Dr. Wendlandt. j'iber die Einführung eines „Deutschen Jndustriekages". Von be- 'onderem sozialen Interesse ist die Berichterstattung des Syn- dikus des Verbandes Sächsischer Industrieller, Herrn Dr. G. SIreseinann. in Gemeinschaft mit dem Geschäftsführer des ..Vereins der Industriellen Pommerns und der benachbarten Gebiete", Herrn Dr. F. Flechiner, über die staatliche Ver sichern»« der Privatangestelltcii. Der Syndikus des ..Bayrischen Judustriellen-Verbandes". Herr Dr. A. Kubio, wird über die «Ltreikoerstcheruna und der >Zv»dikus des »Verbandes Süd- deutschland deS Bundes der Industriellen" in Mannheim. Herr Dr. F. Mi eck, über den Gerichtsstand bei AMchluß von Lieserungsverträgen mit saiizölsischcn Abnehmern sprechen. Tic Einführung von Gästen zur allgemeinen Versammlung ist will- kommen. —* Der «etverbeverein nahm gestern seine Wintertätigkest niit einem vorzüglich besuchten Vortragsabend wieder auf, der von dem ersten Vorsitzenden. Herrn Zivilingeiiieur R. Hart wig. mit herzlichen Worten der Begrüßung eröffnet wurde. Zu Ehren der seit dem letzten Beisammensein verstorbenen 23 Mit glieder erhob sich die Versammlung von den Sitzen. Zur Mit gliedschaft des Vereins haben sich 109 Herren angemeldrt. deren Namen vom zweiten Schriftführer und Protokollanten, Herr» Dr. Cleinen, verlest» wurde». Der Vorsitzende gab sodann einen gedrängten Ucberdlick über die VeceiuStängkeit während de- SominerhalbiahreS. Außer etlichen Besichtigungen industrieller Etablissements seitens des Technischen Ausschusses fanden vier Exkursionen des Gesamtvereius statt: in Donaths »Neuer Well" wurde ein Sonliiierfest abgehalten. DaS VereliiSarundsrück, das ..Gewerbeharrs" erfuhr wiederum einige bauliche Deränderiingen. Der Restanrattons-Vorgarte» siel den Zwecken der Straßen»«- breitem,,g zum Opfer: der dabei gleichzeitig in Wegfall gekom mene eiserne Vorbau wi d demnächst durch eine in Glas und Eiken svo» der Firma Kühnlchcrf» auszusübcende Ueberdachung ersetzt werde», damit wie bisher die rn Wagen vorfnhrenden Besucher deS Konzertsaales auf jede» Fall trockenen Fußes nach dem Hausflur gelangen können. Die Fenersicherheit im »Gewerbe- baus" ist durch Aufstellung von 67 zumeist anlomakisch-ii Fener- meldern, die mit einem in der Hausflur ausgestellte» und an das städtische Fenersigiialsystem angeschlossene» Zentralmelder in Ver bindung stehen, wesentlich erböht worden Um Re elektrische Lichtanlage zu verbessern, ist eine neue 80ps«dige Dampfmaschine ausgestellt worden, die für sich allein de» gelamten Lichtbednrs zu decken in, 'lande ist. während die größere der beiden bisherigen Dampsinaschiiien als Relerve Betriebskrast stehen bleibt und die kleinere Maschine beseitigt wird. Eine für die Vereinsmitglieder nickst uiineseiitlicbe Veibkfferung bedeutet die Verlegung der Ge schäftsstelle und der BibtivthekSräume deS Vereins nach dem Erd geschoß des VvrdergedäudeS. Die Vereinigung der beiden genann ten Einricht,mge» i» einem Raume gestattet zugleich eine Ver ausgabung von Büchern nicht bloß an wenige» bestimmten Tagen tiiiö Stniiden. sondern alltäglich von 9 bis l und 3 bis 6 Uhr. Das an de» Hauptsaal angrenzende Zimmer, das bisher als Ge schäftsstelle diente, ist zu einem gediegen und geschmackvoll ans- gestatielcn VersaniMlnngSraunre »mgrstaitrt worden: um die Ein- ricklung dieses Raumes haben sich die Herren Stadlbaumetster Heiiuig und Kaufmail» Mahler (letzterer als Verwalter des Vcr- eiiisarimdsiticks) große Verdienste erworben. Von Interesse war ferner die Mitteilung, daß der große „Gewerbehans"-Saal den ganzen Winter hindurch diS in den April hinein bis auf drei oder vier Tage an Vereine und Gesellschaften vermietet ist. — De» Hauptvvrtrog des Abends kielt Herr Stadtbaurat Hans Erlwein über : »Dl« neueSchlachthosanlage der Stadl Dresden in, Ostragehegr". Zahlreiche Licht bilder. sowie ein Riesenmodell der gesamten Planung aus Gips verair'chaullchtrn dir hochinteressanten Ausführungen des geschätzten Redners, der reichsten Beifall erntete. —"Am Montag abend hielt der Verein Gewerb- treibender Dresden« in Eberweins Gasthaus »Gvldner Apfel". Große Meißner Straße 18. seinem Vereins- und Ver sammlungslokal, lein« Jahres-Hnuptversammluna ad. umsaffend die Geschäftsperiode vom Oktober 1904 biS September 1906. Nach Begrüßung der Versammlung durch den amtierenden zweiten Vorstand Herrn Tapezierermeister Jeodor Henne warf dieser einen kurzen Rückblick auf die abgelaufenen zwei Geschäftsjahre, worauf der Schriftführer Herr Buchbindermeister Johannes Leonhardt den ausführlichen Jahres- und der Kassierer Herr Tapeziccermetster Tätigkeit auf dem Gebiete des Bor- Hermann Hüdnrr den Kai wa»»« entnehmen, daß b zuwach- hatte und eine rege Tätigkeit au iraaSwe GS. der Exkurs,onen usw. entfaltetet Unter ehrenden Ansprachen wnrden Johl«-- und Kassenbericht richtig gesprochen Hieraus ernanute die Versammlung de» langjährigen ersten vor- sitzenden Herrn Buchbindermeister Paul Otto Müll«, der in Rücksicht auf seinen Grsundhetlgzustand von einer Wiederwahl abzusehen gebeten hatte, zum Ehrenvorsitzenden. Nl- erster vor- sitzender wurde daraus Herr Feodor Heinz, (zugleich al- Vorstand der Vereinssachschule). als »ein Stellvertreter Herr Tapezierer- meist, r Paul Riedel neu gewählt: Kassierer und SchrislMrrr bleiben dir seither mit diesen Aemtrrn betrauten Herren. — Mittwoch, den 24. Oktober, findet im .Eldorado" «in Famtlten- adend de» Verein- statt, während di« Vorträge am Morrtag. den A Oktober, beginnen. —'DieUnterrtibt-kuriedeeveretnsvotkswpdl degtnirm Ulilmact», den tv. Oktober, adend« Udr tm BoUsdetm Wuienbekpflrabe S (Ouerslrasi« ,würden Blumen- und Ptolendauerltiabo mir dem llniirricht tn «ralii-rr Sprach« tür »nsan-er. Sonnabend, den l» Oktober. adendS 5.S Udr. wte» >m voit«dr,m »mrenttrntz« td, nnrt. der Unternchttkursua in «tnsacher -ewerdticher ittuchsubrung leinen «nta^ nrd'nen. Männer und Frauen, dt« VtriaNed«, de« Verein« Voll««,bl lind, tonnen an drioen Kurien «euncdmen. Anmeidnnaen »ur lellnadm« »» Unteirrcht sowie ,ur Mitglievschast beim Benin Boltsnwbl »erden tn lLmt- trchen «üikibeiinen und in der Geschttfwtiellr. K»ntg«brückek Straße »l, 1.. »iUa«ge»S«»om>nen. Polizeiberrcht, 9. Okt. In der vergangenen Nacht, kur, nach 12 Uhr, sprang von der Mitte der Caroladrück« eine un- bekannte Frauensperson i» die Elbe und lam nicht wieder zum Vorichein. — In Vorstadt Löbtau erlitt in einer Aron- leucbtersabrik «in mit Kolophoniumkochen beschäftigter Schloff«, gehlste durch aus dem Kessel herauSspritzendes flüssiges Kolo- vdonium nicht unbedeutend« B r a n d w u nd e » an den Händen und am Kopse. 'Der Mann mußte sogleich in das Friedrich- städter Krankenhaus überführt werden. — Am 6. d. Mt«, ist in Flöha ein 19jähriger Kaufmann fest genommen worden, der sich im Besitze eines Fahrrades »Adler" 36 077 befand. Dieses Rad will der Feslgenommene am 4. Oktober in Dresden oor dem Eingänge zum Hauptpostamt« gestohlen haben. Da eine Anzeige über diesen Diebstahl hier nicht vorliegst wird der Veruislträger gebeten, sich recht bald bei der Kriminal- abteilung, Zimmer R, zu melden. — Je st g enommen wurde ein 19 Jahre aller Kaufmann, der sich auS einem Wäschegeschäft eine größere Partie Herrenwäsche, als: Kragen, Manschetten, Vorheuidchen und Taschentücher, dadurch auf betrügerische Weise zu verschaffen gewußt hat, daß er mittels Fernsprechers um Bereichaltuiia der Sachen für einen von dem betreffenden Ge- ickäft gekannten Kunden bat und die Waren durch einen Knaben, ohne Bezahlung zu leisten, abholen ließ. Etwa Geschädigte, welche «ine Anzeige noch nicht erstattet haben, werden ersucht, sich in d« Rlrmiiialabteilung. Hauptpolijei, Zimmer 39, zu melden — In einem am Georgsvlatze befindlichen Bäckerladen bat gestern vormittag eine Verkäuserin versehentlich einen Hundertmarkschein an Stelle eines Fünfmarkscheines an eine bis jetzt unbekannt geblieben« Käuferin ausgcgeben. Die Unbekannte wird hiermit ersucht, den zu unrecht verein- nabmten Geldbetraa der Verkäuferin, welche di« Summe zu er setzen hat, zurückziigeben. —* Auf Anregung der Landesversicherungsanstalt hatte der Rat beschlossen, unheilbare hier wohnhafte Lungenkranke, oorbehältlich des ^derzeitigen WiderrnsS und soweit dazu ver- sügbarer Platz vorhanden ist, in den städtischen Krankenhäusern aus Kosten der Landesoersicherunasanstalt unter Berechnung des jeweilig feslaestellten täglichen Armenkassensatzes aufzunebmen und zu verpflegen. Die Stadtverordneten sind diesem Beschlüsse mit der Beschränkung beigetrelen, daß nur solche. Kranke Aus- irokime finden sollen, die mindestens ein Jahr lang in Dresden wohnhaft gewesen sind. —* Gestern abend in der 7. Stunde gerieten in einer Stube im Erdgeickwß des Grundstückes Wiener Straße 32 die Fenstergardiiien. die durch Luftzug in «ine in der Nähe stehende Lampe getrieben worden waren, in Brand. Die Flammen ergriffen dann noch Möbel, Wäschestücke, Gebäudeteile usw.. konnten aber von den Bewohnern gelöscht werden. —* Aus Anlaß des 400jährigen Stadtjubiläums trägt Glashütte reichen Festschmuck. Mit diesem Jubiläum ist die Feier des Heimatsfcstez verbunden. Am Sonntag fand Kirch gang statt. Auf den Gräbern der Heimgegangenen, um die -Stadt sich besonders verdient gemachten Männer wurden Kranzsvenden niedergelegt. Auch eine Gewerbe-Ausstellung^ und Ov^auS- stellung ist veranstaltet worden. Im Hotel „Stadt Dresden" vereinigte man sich zu einem Festmahl. —* In der Zuckerfabrik zu Mühlberg a. E. stürzte vorver- gangenr Nacht ein 16 Jahre alter Arbeiter in die Nubenwäsche und wurde derartig verletzt, daß der Tod sofort eintrat. —* In der Nacht zum Sonntag, kurz nach Mitternacht, brach rn dem rn Aussig vor Anker liegenden Frachtkahii Nr. 271 der Vereinigten Elbeschifsährtsgeselljchastrn Feuer aus. Fast sämtliche Frachtgüter, die Steuermannskajüte, die Einrichtung des Schiffskommalidanlen und des Steuermannes August Wange sind gänzlich, das Schiffsdeck zu zwei Drittel ver brannt. Steuermann Wange, seine Gattin und sein 4jähriges Söhnchen. die in der Kajüte schliefen, nahmen das Feuer erst wahr, als die Flammen sich bereits über das ganze Fahrzeug verbreitet hatten. Sie konnten nur mit Mühe ihr Leben dadurch retten, daß sie, nur mit dem Hemd bekleidet, aus dem in Flammen stehenden Kahne aufs Ufer sprangen. Ws Eut- stehuugsursache des Feuers wird Selbstentzündung der im Fahrzeuge verladenen Waren angenommen. Der durch das Feuer verursacht« Schaden wird mit 16- bis 20 000 Mr. be messen. doch ist sowohl das Fahrzeug wie die Fracht versichert. —* Ueber eine nationale Kmidgebnng der vodeubaLer Tscheche« wird uns vom 8. Oktober geschrieben: Die Bodcndacher oolitik alle Augenblicke. Am schlimmsten hat er eS vor kurzem ur Sachen des Ferienurlaubs der städtischen Arbeiter getrieben. ,o schlimm, daß es einen kleinen Sturm im Roten Hanse gab. Der Berliner Magistrat hatte sich, den Zeichen der Zeit nach gebend. endlich dazu verstanden, den städtischen Arbeitern einen alljährlichen Sommerurlaub von einer runden Woche ver tragsmäßig zuzugestehen. Das war immerhin, namentlich in Anbetracht ver früheren Zustände, eine ansehnliche sozialpolilische Tat. Aber sie machte nicht allen Mitgliedern des Magistrats die .Freude, die eine gute Tat edlen Menschen von 'Rechts wegen bereiten sollte. Es gab einige, die es schmerzlich empfanden, daß die städtische Verwaltung Leuten, die eine ganze Woche im Jahre müßig herumgehen, dafür noch Lohn zahlen soll. Wir wollen zu ihrer Ehre annehmen, daß sie selbst zu den unbcsoldeien ^ ladt raten gehören, also alle Arbeit im Ehrenamt umsonst verrichten. Sie sannen nach, wie diesem llebesstande abzuhelfen sei, und sie verfielen auf ein höchst vrobatcS Mittel. Es kommt nämlich vor. daß auch städtische Arbeiter erkranken Es ist vics eben ein trauriges menschliches Vorrecht, von dem auch Straßenreiniger. Laternenanzünder und ähnliche anmaßiich« Meu chen zuweilen Gebrauch machen. Wie cS verschiedene Menschen gibt, 'v auch verschiedene Krank heiten. insonderheit schwere uno minder -chwere. Aber auch bei minder schweren kann der Patient arbeitsunfähig sein »no, ohne ans Bett gefesselt zu sein, eine Zeitlang daheim bleiben müssen, um sich auszukurieren Eme solche Krankheit, so ent schied der Berliner Magistrat, ist. bei Lichte betrachtet, von einem Ferienurlaub kaum noch zu unterscheiden. Der glückliche Patient braucht während der Krankheit nicht zu arbeiten, er kann sich zu Hause die Zeit und Langeweile nach freiem Er messen vertreiben, kann Fliegen sangen. Mücken jagen und zur Mwechslung Medizin schlucken. Kürz, er führt ein Wahns Schlaraffenleben und wird neu gestärkt und erholt zu seinem Berus zurückkechren Was braucht dieser Glückliche noch weitere Ferien? Er war krank und har seine Erholung fort. Man kann gar nicht logischer noch menschenfreundlicher denken. Der Berliner Magistrat gab alio eine Verfügung heraus, derznsölge fortan diejenigen städtischen Arbeiter, die «egen einer nicht zu schweren Erkrankung acht Tage beurlaubt aewesen sind, keinen Alffvruch mehr aus einen Sommerurlaub haben, vielmehr die unfreiwillige KrankhettSmuße als Er- hnlungSferie» betrachten muffen. Natürlich war eS zuerst wieder die döse Presse, die Lärm schlug und diew merkwürdige Bttar»<mng sozialpolitischen EmvffndenS geißelte Auch d'e von tztes« Maßregel betroffenen städtt'chen Arbeiter wollten nicht einsehen, daß eS für sie genug des Ferienvergnügens und der Erholung sei. wenn sie sich einen schlimmen Finger schneiden oder ein verletztes Lein einrenken oder ähnliche gesund- heitfördernde Hebungen an ihrem Körper vornehmen lassen. Sie bäumten sich dagegen auf und bestanden gleich Shylock auf ihrem Scheine des vertragsmäßigen Wochenurlaubs. Tic Sladtocrorvnetcn bemächtigten sich schließlich der Angelegenheit, machten dem Magistrat einen mächtigen Krach und begleiteten dessen Versuche, sene Verfügung zu rechtfertigen, mit respekt losem Hohngelächter. Um den löblichen Stadtvätern einen ge- ordireten Rückzug aus ihrer unhaltbaren Stellung zu ermög lichen, griff man zu dem beliebten und bewährten Mittel der Einsetzung eines gemischten Ausschusses. Das Ergebnis der Beratungen ist von vornherein sicher. Die seltsame Verfügung wirs demnächst in der Versenkung verschwinden, und auch die jenigen städtischen Arbeiter Berlins, die sich des Verbrechens icbiildia gemacht haben, im Lau'e des Jahres nickt gerade lebens gefährlich zu erkranken, werden fortan ihre Woche Fcrienurlaub erhalten. Die Berliner Stadtckronik wird aber nichtsdesto- weniger nm ein sozialpolitisches Schildbürgerstiickchen bereichert bleiben. Man kann sich ja ungefähr zurcchtreimen. wie der Urheber besagter Verfügung daraus verfallen konnte, den Arbeitern, denen er zwar das Recht auf Krankiein nicht nehmen konnte, doch wenigstens vas Recht auf Ferien streiiig mache» wollte. Er sagte sich nicht unzutreffend, daß unter den städtischen Arbeitern, die sich krank melden und einige Tage pausieren, unzweifelhaft auch hier und da Simulanten mit unterlaufen, die eine angebliche Krankheit,nur als Vorwand ,um Ausrnhen benützen. Diese wollte er offenbar durch die Entziehung des Ferienurlcilibs treffen, bedachte aber nicht, daß er gleichzeitig damit auch die Aermsle» strafte, die nicht simulieren und die somit doppelt geschlagen sind: mit Kranklreit und imt Urlaubs entziehung. Es spricht jedenfalls ei» kleinlicher, enaberziger Geist ans solchem Vorgehen. Eine Entschuldigung dafür hätte man allenfalls finden können, wenn gleichzeitig den hochbeiclde- ten Bürgermeistern und Maaistratsmitalieder», die mindestens ihre 'cchs Wacken jäbrlich in Urlaub geben dürfen, hiervon die Leit etwaiaer Krankheit ebenfalls in Abzug gebracht worden wäre. Das wäre zwar auch nicht schön aewesen, aber doch immerhin wenigstens ein Akt ausaleichender Gerechtigkeit. Ueberhauvt liegt in der sonst miisterhastkn Berliner Stadl- Verwaltung di« Sozialpolitik nock immer recht im aroen. Im einer soeben veranstalteten Massenversammlung wurden die Lohn- und A r b ei 1s ve r hält n i ss e in einer Weise de- leuchtet, die. auch wenn man die bei solchen Gelegenheiton üblichen Einseitigkeiten und Uebertreibungen in Abzug bringt, der deutschen Reichshauptstadt wahrlich nicht zur Ehre gereicht. Cs wurde festgestellk, daß 'beispielsweise für die Kanalijations- Arbeiter, die doch naturgemäß keine reinliche Arbeit verrichten, nicht einmal Waschvorrichtungen vorhanden sind; daß die sirr jeden deutschen Landwirt obligatorischen Schutzvorrichtungen für die Arbeiter aus den städtischen Rieselfeldern fechlen: daß bei einer täglichen Arbeitszeit von reichlich zwölf Stunden kaum 20 Pfennige Lobn auf die Stunde kommen. Auch sonst wurden die Arbeite-verhältnisse in der städtischen Verwaltung als recht erbärmlich geschildert. Gewiß mögen sie in mancher Hinsicht noch immer besser sein, als in manchen anderen, namentlich außer deutschen Großstädten, aber das ist nur ein schlechter Träft. Auf sozialpolitischem Gebiete ist unstreitig das Deutsch« Reich in der Welt voran. Tie deutsche Rcichshauptsladt müßte es daher als eine selbstverständliche Ehrcnvflicht betrachten, allen anoeren Städten der Welt auf diesem Gebiete voranzuleuchtcu Das ist aber keineswegs der Fall. Sclwn das benachbarte Charlotteikbiirg verdunkelt sie darin in vieler Hinsicht. Man merkt eben, daß der Berliner Stadtsrcisinn sein sozialpolitisches Herz erst sehr spät entdeckt hat »nd daß es ihm noch schr atz der rechten Freudigkeit in der Betätigung dieser Empfindung mangelt. Als einen solchen Mangel wird man es jedenfalls detrachten müssen, wenn den Kanalisations-Arbeitern bei ihrer schweren und unangenehmen Arbeit eine zwölf st ündige Togessckicht zugemulet mnd die allerdings darin enthaltene zweistündige Paule nur gewährt wird, „soweit der Betrieb es zuläßt". Em deutscher Privatunternehmer würde es heutzutage allerdings kaum noch wagen dürsen, seinen Angestellten eine solche Be dingung ausznerlegen. Bei den Arbeitern aus den städtische» Rieselfeldern besteht eine tägliche Durchschnitts-Arbeitszeit von. 13'/- Stunden. Besser daran sind die -strsßenreiniger, die nur einen Arbeitstag von acht Stunden haben. Leider stcht er ober vielsach nur auf dem geduldigen Papier, während er in Wirklichkeit häufig erheblich verlängert wird. Dazu kommt, daß gerade diesen Arbeitern gegenüber Disziplinarstrafen ange wendet werden, die sonst für Erwachsene nicht üblich sind. Ver stoßen sie irgendwie gegen die recht strenge Arbeitsordnung, so müssen sie „Strafarbeiten" verrichten, indem sie zu Extra- arbeiten während der Nacht oder an den Sonntagen komm«»- disrt werden. Die Löhne stehen im umgekehrten Verhältnis zur Arbeitszeit. So wird in der städtischen Bauverwaldeng noch immer «in Stundenlohn bezahlt, der im Winter «r
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