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- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-10-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19061007026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906100702
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906100702
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-10
- Tag 1906-10-07
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Monat
1906-10
-
Jahr
1906
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L - L k-- r. H 5- Weihnachtsjelertag uud au Zilvestrr oder Neujahr ichon i«g«r, der irgend kann, den Gottesdienst besucht hat. Um so mehr füllt aber Ser Eviphaniasieierlaa die Gasihkuier. Tinaeltanael usw. und verleitet die Leute. die zu Weihnachle» ohnehin größere Ausgaben und durch die Feiertage «ermgere Einnahmen traben, zu weiterem Answand. Oie Arbeitgeber, denen das moratt-che und ivirljchafliiche WcklU ihrer Leute am Herzen liegt, miiileu mit Bedauei» anieheu, wie die Hausung der Feiertage in beiderlei Richtung schädigend wirkt. Wie viele nehmen nach Epiphanias, statt von den Weiknachlsseieriagen ausaeruhl und ersrifchi zu sein, von Vergnügungen übermüdet verorojse» die Arbeit wieder aus" —* Zu der neuen Eiseubahn-Verkrhrs-Ortznung macht die :i i t l a u e r H a ii d e I s - u u d Ge w e r b e ka u> m e r folgende wichtige Abänderungsvorschläge: BeireisS der Gültigkeitsdauer der Fahrkarten ist die Vorichrusi der :!0t) Kilometer^Enksernnng auszuheben. Aut Nichtraucher ist in Zukunft mehr Rücksicht zu nehmen, auch dadurch, das, aalt der Nichtraucher- die Raucher- Abteile gut kenntlich gemach: werden. Versäumt ein Reuender die Abfahrt des Zuges. io ist ihm das Reisegeld event. inner Abzug einer Gebühr z»riic!z»erslalteii. Ve> Zuaoeripätungen oder Au-ZaU von Zügen ist dem Reisenden die Möglichkeit zu geben, das; er mit dem nächsten günstigsten Zuge nach seinem Abgangsorte jiirtickkebren kann, Die Eiienbahiiverwaltung bat für die nötige Zahl von Gepäckträger» zu -ergeii. Bei Expreß gut kann die Vorausbezahlung der Gebühr verlang, werden. Die Eintragung aus den lrrach'b,ieien hat in deut'cher Spruche zu er'olgen. 'Bei austerdcuischcii Sendungen üt glich ein Fracbt- brioi in der Sprache des betreuenden Lairdes beizusügeii. Diese Bestimmung en'.'vricht dem Ww.i'a'che der ^v.'dileure. Bei Lager gütern soll der Empsäiiger benachrlchtiai werden, wenn er die kosten bezahlt. Der Eigentümer verlorener, aber tvieder- gcfundcner Güter ist von dem W>edcriinden unter allen Um- 'tänden in Kenntnis zu setzen. —* Für die Unterbringung eines Patienten in eine Landes- Heil- und Pflegeanstalt hat das Aönigl. Sachs. Ministerium des Innern eine neue Verordnung crlusseu und dieselbe den Krelshauvtlnaiittichastc» zugehen lasse». Bekanntlich ist nach 8 7 Ziffer 1 des Regulativs .V für die Unterbringung in eine LandeS- Heil- »nd Pilegeanslall für Geisteskranke vom l. März 1002 dem Ausnabniegntrage ein ärztliches Gutachten beizusügeii, dag von einem tu Deiuichluiid apvrobiertcn Arzte unter Verwendung des vorgeschriebeiien Foinlulars ausgestellt sei» muh, Bon den Austalts- direktloueil ist schon velschiedentlich darüber geklagt worden, das, der Beantwortung der in diesen Formularen (wgenaiiute ärztliche Fragebogen» enthaltenen Frage» nicht immer die nötige Sorgfalt zu keil werde, wodurch die Begutachtung der Ausuahmefähigkeit des Kranke» erschwert und sehr leicht eine Verzögerung der Unter bringung herbeigesührt wird, da schließlich nichts anderes übrig bleibt, als uiivollstäiidig bearbeitete Fragebogen zur vollständige» Aiissilllnng ziirückznichicke». Die Kreisbailptmannichasten erhalte» Veranlassung, durch die Bezirlsärzte oder in einer anderen Erfolg versprechenden Art und Weise ans die Aerztc ihres Regierungs bezirks dahin einziiwirken, daß obiger Vorschrift künftig gewissen haft nachgegangen wild, —* Der Bezirksobstbauvcrein zu Dresden lmt gestern in den Sären des Plauenicken LagerkellerS eine Döstausstellung, per- Kunden mit Lbiliiiarkl. eröffnet, die fick zahlreichen Zuip-ruchs erfreut , und noch bis morgen währt. Von der Preis- kommisiion sind folgende Auszeickinungen zuerkannt worden: Im allgemeinen erhielten: Gutsbesitzer Weide-Merbitz vom Laitdes-O-bstbauvercin die silberne Medaille, Guts- bescher ZSacksie in Braöschütz, Plantagenbesitzer Geucke- Weixdorf. Gärtner Wicle-Lo-chwitz tAlbrcchtsschlohj die gleiche Medaille vom Bezirts-Obitban-verein. Gutsbesitzer Dreßler- Sobrigau, Gutsbesitzer Buitther-NcucoSwig, Professor Dr, Hankel-Dresden die bronzene Medaille, Privatus Richard Franz- Brie.'Nitz. Moüg v. '.'lehren,feld-iRtterciut Klein-chweidnitz und Helliiiüt Hankel-Fraukenhau-en Ehrendiplouie, In der ersten Abteilung. Schauobsi betreffend..wurde» für Tafel- und Wirt- schastsav'el ausgezeichnet: Wie'c-Lo'chwltz mit der silbernen Medaille des Landesvereins, mit der des Bezirksvereiiis Arlt- Wachwitz, mit der bronzenen Ludwici-Oiniewch: ein Diplom er hielt Tamm-Ztrehlen, inr Tafel- und W-.rt-'chgstSbirncn Weide- Merbitz ein Diplom des Landesoercins: Rich. Franz-dBricsnitz die silberne Medaille des Bezirksoercins: für Wirüchaflsäpfel in 10 Sorten: Sachie-Brab'chütz silberne Medaille des Bezirks- pereins, Luv,"ig-O'ni'cwitz die bronzene Medaille: für Wirt- ichaüsbirnen ui 5 Sorten Lud'vig-Omsewch die silberne und Sachsc-Brabichich die bronzene Medaille des Bezirksvereins: für Tafeläpfe! in 5 Sorten: Merbitz-Omsewitz Ehrenpreis des laüdwir.'chattlichen Vereins Merbitz, Platzmaiin-Radcbcnl die silberne und Sachw-Bralüchütz die bronzene Medaille: für Tafel- birnen in 5 Sorten: Wiese<?o-chwch die silberne, Platzinann- Radebeul S:e bronzene Medaille des Be.zirksoercins und Sachse- Bral'ühütz ein Diplom: für 20 Stück einer Tafeläpfelsorte: Wie e Lo'chwitz die bronzene Medaille vom Landesverein, Gencke- Werxdorf. Tainm^Strelzlen und 'Arlt-Le'chw'ch die silberne Mc- daille oes Bezirksvereins, Merbitz-O-m'ewitz und Sachsi-Brab- schüh die bronzene Medaille: für 20 Stück einer Tafelbirnen- 'orte: Üamm-Strehlen ein Diplom des Landesvereins und Merbitz Dnoewitz die silberne Medaille des Bezirksvereins. Für Obst pon Zwerg-^und Formbäumen erhielten für Taseläpsel in tünf oder mehr Sorten Kopvotich-Kleinz'chachwitz die bronzene Medaille oo:u Landeeverc:», Lainsbach-Nsederlößnitz ein Ehren- dtplo-n des L'ndclvereinS, Schneider-Weinböhla die silberne, Merbch-Omsi-und Gencke-Weiraor' sie bronzene Medaille, 7tpomann-Rabenav ein Ehrendip o:n des Bezirksvereiiis: für TEeS-rnen Echn-'rder-Wcinbühla die m'berne, ÄoppaEck-Zlein- 'pchackwitz. und Tamm-Srrehlcn die bronzene Medaille und Merbitz-r :n'c:r:!i ein^Tiplom des Bezirks-Vereins: für 2t> Stück einer .ra-elämellortc S-bnc d'r-Wcinbövla und Gencke-Weirdori je ein Diplom des Bez:rks>'crcins: für 20 Stück von Tafelbirnen Tivpmann-Rabenaü ebenfalls ein Tivloin: für 'Sanimlunaen -'ns Lieblia'oergärien Nick' Frani-Briesnitz ein ?ip.o:n: für ,ln'amincnsiellung von Früchten .Eopvatsch'Zlcinzfchachwitz die Ni iile - > > lüHMMM liffM«/," -L» ^i»w rl'chen Aufgabe, deren Lösung mehr in in die Breite und Tiefe zugleich gebt. — Ueber Frl. Trcsznitz da-S rechte Urteil nach ihrer Louise zu fällen, ist nicht leicht, Sicher ist der jungen Dame ein bedemeudes darstellerisches Talent eigen. Auch ihr irischer, beherzter Tou, der an ihrem Elörchen dos Bests war, uiuim! -ür sic ein: selbst das Organ klang gestern abeuo stärker iiich voller, jedenfalls durckmus aeniigeud, Bterkwürdigerweise Iiaftete der Leistung aber, diesmal ein arg theatralischer EiN- 'chlag an. der im 'Verlaust des Abends immer stärker wurde. 'Anfangs war diests Nebel weniger bemerkbar: im Gegenteil: Fr'. Tretznifi setzte sehr vieloenvrechend ein. Aber >m dritten Aufzuge während der Briestz-ene kam der Dn-or tliLatrnIiouo ganz fürchterlich über sie. Sie schlug um sich, schrie wild auf. bekam einen oeritablen Weinkramvi am Fenster, fiel zu Boden und trieb allerhand anderen LeidewchgstSniifug. der der chlichten Mvstkantentochter himmelstrn gelegen haben mag. Ehe es Frl. Trchnitz nicht gelingt, sich vvn diesen theatralischen Schlacken frei zu machen — die Tarne ist erst ein I-cchr beim Theater und noch ziemlich jung, sodajz Hoffnung aus Besserung nicht ausgeschlossen ist — wird man sie kauni als vollwertige jugendliche Sentimentale gnieheii können, — Im übrigen ver- mittclte die Aufführung reckt gute Eindrücke, Tos Beste gaben Herr Wiecks, dessen .Ferdinand eine ganz vrachtvollc Leistung war. Herr Mehnerk, van dessen Präsident eine geradezu er'chreckende gälte ausging, und Herr W i e n e, der am klarsten den natürlichen Ton des „büracrliclzen Trauerspiels' fand und namentlich Ot seiner großen Szene mit Lauste bedeutende Momente eines eindringlichen itnnimcn Spieles oufwics. — Das Hans war sehr gut besticht und -olgie mit starker Anteil nahme den Vorgängen ans der Bühne. VV. f* Resibenztheater. Neu einstnoicr!: „Die Chansonette". Operette von V, L^ou und H. v, Waldberg: Musik von R. Deliinger. Zehn Jahre im Leben einer Chansonette vielen oit eine verhängnisvolle Nolle Ein Wiesersthen nach einem Dezennium vcrivandelt Wohl nicht 'eiten Helles Ent- zücken in wehmütige Betrachtungen über die Vergänglichkeit dessen, was einstmals war. Ganz anders verhält sich die Sache mit der „Chansonette", sec man gestern nach zehniähriaer Spselplan-Abmesciiheit im Residenzcheatcr wieder begegnete. Mit ser jugendlichen Frische einer „clo>-i,j<n-«- iioum-autt'-", init der Pika»ter!e und Grazie einer anmnligen VrettlköuiPn schritt sie über die Bühne, just, als ob sie sagen wollte: ...Hab' tch's verdient, daß man mich jo lange von Dresden ferngckialten und im Bibliotheksstaube beinahe hat verschmachten lassen'?" Der jubelnde Beifnst des au »verkaufte» Hauses, der Lorbeer und vrouzmie Medaille: für aeichmackdvll« Aufmackuna von verkaus«- obst M- Fraiiz-BrirSnitz die silbern« Medaille: tllr Sammlung von Acpseisorten, welche wenig oder gar nicht von der Blutlaus befallen »»erden, Sachse-tBramchütz «i» Ebrendivlom und siir Taselirüchte in sachgemäszer, versandsertiger Verpackung M Franz-BrieSnitz die »Iberne Ni»daille. Die empfehlenswerte Ausstellung wirkt außerordentlich anregend und sörsernd für den Obstbau »nd bietet eine prächtige Augenweide. —* Wir »ns der Vorstand de» 'Sächsischen Regatta-VereinS »littest!, wird morgen Herr Geh. >iom»icrzlenral Lingn « r dem Rennen »m den von ihm gestifteten Ehrenpreis auf einer neuen Motors acht beiwohne». Damit wird seu zahl reichen Freunde» des Wassersports erstmalig Gelegenheit ge boten, das modernste der Hastersabrzeuge. daS in der schmucken Liugiieriche» «Jacht einen würdigen Verirrter findet, auf uinerem oeiintfchen «Strom in Augenschein zu nehmen. Da- Rennen findet vormittags T>N Ehr aus der Elbstrecke Walwchlöschen- Brüklsche Terrasse statt »nv dürste sich von der letztere» und de» Brücken besonders gut beobachten lassen, * Am heutige» vierte» Ziehlingstage der LaNdeslotlerie >:e! der H a » p I g e w i n n v o n 1 ü 0 000 Mark atü tziummer W!02, und zlvar zur Häl>ste in die Ävlleltion von ^Fruuo Schneider. DreSden-Neustadt. Bautzner Straße 27, * Hier kamen drei bereits erheblich vorbestrafte Ein wohner zur Hast, die s» ljchc «Z w c i m a r k st ü ck e unt dem Bildnis vcö zi'öings Georg augesenigt und verausgabt haben. —* Für die königliche Z o m m > s s i o » z u r E r h a > t u » g der K u n st d e ii k m ä I e r wurden nach Besichtigung durch Baurat Giädner-DreSdeii, im Austrage des Ministeriums des Jnucru. Ausnahmen der im Favre 1002 vei Restaurierung der Marienkapelle in O schätz entdeckte» interessanten Wand malereien, die einen hohen .guilstwerr besitzen^ gemacht. Die Ausnahme» sollen in den Pnhlikationen der Königlichen Kom mission zur Erhaltung der rtunstdenkmäler veröffentlich! werden, —* Dix hiesige Konlgl. G e w e r b e i n s v c k t i o n beabsich tigt auch in diejei» Jabre an 12 Abenden in den Monaten Okto ber, November und Dezember einen U n te r r i ch t S k u rs u S für Besitzer und Heizer von Da mP s k c s s eln. Zeutral- heizuiiaeu mid gewerblichen Feuerungen, sowie sür Werkmeister und Maschinisten abzuhalten. Die Vorträge werde» durch Vor- stthuiiig zahlreicher Lichtbilder aus dem Gebiete des Tampfkessel-, Tal»pf>»aschtuen- und Dampsliirbiircn-BaneS erläutert, Ter Unterricht beginnt Dienstag den 23. Oktober, abends 8 Uhr »nd wild ini Neubau der Königi, Kunstgelverbelchule, Eingang EllaS- straür, abgrl,alten. Z>itrittsknrteu sä 5 Pik.) sind beim .Haus meister Jacoben entnehmen. —* Im L t a d t m u s e u m sind jetzt die kürzlich auf der Sächsische» Kunstausstellung cingekausten Gemälde von Beckert, Elandius. iHosfmanu. Knehl, Rumpelt und Zeising »nd die Bronzen von Grönc und Pcirenz ausgestellt, ebenso da» vvn Profelsor Stcrl im Aufträge der Stadt gemalte Bildnis der Zöiiigin-Witwe Eaiola. - * Die ärztliche Sonntagsruhe ist in der Dresdner Vor stadt Cotta seit dem März d. I. eingefübrt worden. Von den vier dort wohnenden Aerzlen verlieh! wechselweise immer einer den Sonntaasdicust, der vormittags lO Uhr beginnt und nachts 12 Uhr zu Ende ist. Der Name de» diensthabenden Arztes ist sowohl an der Wohnung der drei anderen Aerztc bekannt- gegeben. als auch aus dem Aohüadrtspolizeiamte zu erfahren. Die Einrichtung hat sich bis jetzt vorzüglich bewährt. —* Der Dresdner Schriftsteller-Verein „Die Feder" eröfsnetr das Wintersemester am TienStag mit einem festlichen Abend im „Grünen Saale des ViktorlabaujeS, der von Mitgliedern und Gästen gut besucht war. Da dieser Tag zugleich der Stlstungstag des Verein- war, gab der Vorsitzende, Redakteur Miiller-Ponritz, einen ilevcrbttck über da- erste VereiuS- iahr. Ter Verein zählt jetzt 32 Mitglieder und hat eine Reihe von Einrichtungen getroffen, die das wirtschaftliche Interesse seiner Mitglieder fördern solle». Zum Gelingen des unterhaltenden Teiles trugen die künstlerisch vollendeten 'Darbietungen der Herren Konzertiänger Robertson, Tonkünstler Buscheiihagen und Schrift steller Ernst Roitzsch weientlich bei. Vorträge haben u. a, die Herren Hofrat DoengeS. Rechtsanwalt Stadtverordneter Kohlmann, Redakteur Felix Zimniernianii. Schriftsteller Roitzsch und Redak teur Calebow zugelagt, wahrend, wie auch ii» vorigen Jahre, 'gewählte Künstlerinnen und Künstler die Abende mit ihrer Kunst verschönen werden. Im Februar veranstaltet der Verein ein Kabarett, —* Bo» einem eigentümlichen ttnfalle wurde vor einigen Tagen der Keltcndampfer Nr. 2l der V. E.-G. betroffen. Als der Dampfer nachts die Elbbrücke bei Niederwartha passierte, rannte er mit dem Schornstein infolge des hohen Wasserstandes an die Brücke a». da die Mannschaft übersehen batte, den Schlot vor der Durchfahrt »mzulegen, Ter schwere eiserne Nauchsnng siel mit mächtigem Gepalter auf das Verdeck und rollte dann über Bord ins Wasser, Trotz eifrige» Suche»» konnte er nicht wieder cilifgefimden werden »nd liegt noch jetzt auf dem Elbegrund, Der Dampfer mußte nun ohne Schornstein seine Fahrt fortsetzen, —* Polizcibericht, 6. Oktober. Vorgestern ist hier ein lOjähriger Kaufmannslehrling dabei festgenommen worden, als er versuchte, sich bei einem hiesigen Bankinstitute auf einen ge fälschten Scheck die Summe von 2890 Mark zu crschwin- dein, um damit ins Ausland zu flüchten. Er hat bereits vorher in demselben Geschäfte einige Diebstähle verübt. Das Scheck- sormular batte er seinem Chef gestohlen und es selbst auSgefüllt — In der Südvvrstadl vergiftete sich gestern ein uchon längere Zeit an Schwermut leidender Student. — Mit dem Ausruie: „Gute Nackt!" --prang gestern abend von der an der Karlsiraße benndlichen Fährürückc ein 17 Jahre altes Dienst mädchen in die Elbe und wurde vom Strome bis zur nächsten Tamviicliiiflaiiduügsbrücke getrieben, wo cs zwei Männern gelang, die Lebensmüde zu erigsscu uud wieder an das Land zu bringen. Den Entschluß, sich zu töten, -will sie des halb gefaßt haben, weil sie sich mit ihren Eltern nicht vertrage die duftenden Grüße, die man dem geistigen Vater dieser „Chansonette", unjerem Dellinger, spendete, haben die nicht mißzilverstchcnde Antwort auf solche Frage gegeben, In der Tat ist Dellingers „Chansonette" eine so rettvolle Schvpsung, so voll von hübschen Einsöllen und bald prickelnden, bald cin- ichmeichelnden, ober stets liebenswürdigen Weisen, daß man ihr u»t sein mug. man mag wollen oder nicht. Auch die Text dichter dürfen — bei der Operette eine recht seltene Aus- »ahme! — ein gut Teil des Erfolges aus ihr Konto schreiben: denn sie können sich rühmen, mit dieser „Chansonette" eine durchaus nicht blödsinnige Handlung folgerichtig und bühnen- gewandt entwickelt und in einen lustigen und »nterhaltsamen Dialog gekleidet zu haben. Wo iväre dies sonst bei den sogenannten Operetten unserer Tage der Fall? Dessen- ungeachtet werden sie gerecht genug sein, daß ihr Libretto ohne die alles belebende, frijchzügige und feinsinnige musikalische Illustration Tellingers ein Körper ohne Seele, ein Bilderbuch ohne Farbe wäre: find doch die zahlreichen Couplets, Chansons und sonstigen geschlossenen Nummern, aber auch etliche Tialog- stellen ohne die nnisikalüche Verbrämung einfach undenkbar. So gab es denn bei der gestrigen Wiederbelebung der guten alten „Chansonette" einen vollen Erfolg, einen Sieg aus der ganzen Linie. Wie prächtig und eindrucksvoll nmr aber auch dieie „Brctttsängerin" von dem vor der Bühne am Dirigenten- pulte sitzenden Komponisten und von dem auf der Bühne in einer Hauvtrolle satter Marche-e Honellij agierende» Regisseur s.Hcrrn Frieses auf die Beine gestellt worden! Von der Trägerin der Titelrolle tzFrl. >iäte Hansens bis zur letzten Ishoristin war alles mit sichtlickzer Hingabe, mit echter Opcrctten- lannc bei der Sache: alles klappte nach Vorschrift, und rojen- farbeiiste Stimmung ivaltete von Anfang bis Ende diesseits »nd jenseits der Rampe. Frl, Hanien bringt in den Aenßer- lichkettcn alles mit, was man von einer flotten Chansonette erwartet: blendende Erscheinung, geschmackvolle Kostüme und skrupellose Leichtlebigkeit, und auch ihr GcstiNg war zumeist — insonderheit beim Vortrage des pikcniten Chansons mit dem Kehrreim: „Iko^-sic-ui-,, vorm oompreno?. In ostooo" — in hohem Grade löblich. Nicht ganz ebenbürtig stand ihr der jüngere ihrer beiden Courschneider, der Leutnant Rudolph» Bonelli des Herrn Reinhart zur Seite, sowohl was die -etwas farblose Repräsentation, als auch was die zwar durchaus korrekte, aber reckt klangreizarme gesangliche Ausführung der Rolle anlangt. Ein ganz famoser Antonio voller Blut und Leben war dagegen Herr Aigner, und vorzüglich in Maske und Haltung bewahrte sich — wie bereits anoedeutet — Herr Friese ol» alter Bonelli. U «» «»-bi-«-»- —* Vor dem Grundstücke de- SchotnsteinsegermeisterS 'Naumann in Briesnitz jcheuie heute vormittag das Pserd eines FlrstcherwagenS, Der Ge'chirrsührrr verlor die Herrschaft über das Tier, und eS erfolgte ei» heftiger Zu- s a m in e n st o ß de» Wagen» mit einem Sladen-bahnwonen. Das Pferd wurde ein -stück gejmlcijt und erlitt blutige Per- letziiitgen. prang aber dann wieder auf und raste »ach der Stadt zu davon. —* Heule morgen gleich nach S Uhr war vom Weißen Hirsch aus der jo sehr seltene Gch»ce.Re,e»b««r» in wunder barer Schönheit zu sehen, »vohl 10 Minuten lang über der Räckilitzer Höh«, ,a sogar noch der -weite Regenbogen in schwacher Andeutung, und das alles a» den Schneewollen, die teils geschichtet, teil» als Federwolke» am Himmel standen, mit mehrfachem Durchblick des blauen Himmel». Aus der Gegen seite aber, Nw bald darnach die Sonne ausgitzg, war da» ganze Jttinameüt von den herrlichsten, glutrot und goldig - glänzend aiiislammeiiden Farben an den ausgehäusten und verteilten Wolken übergossen. Dazu bemerkt der Einsender dieser Notiz: Was entgeht doch dem Städter in seine» einaeschlossenen Mauer- wänden und in seiner dicken, rauchigen Almojpßäre alles an Schönheit der herrlichen -Gottesnatiir. an Reinheit lxr Luft, an Freiheit und Friiche des Atmens und des Lebens, und was ist die glänzendste Illumination, ja was ist daS herrlichste Gemälde gegenüber dieser Herrlichkeit und PrachtI Und doch zieht alles nach den Städte» mit ihren nichtigen Vergnügungen und armseligen Vcranstattungcn! —* Die Postagciitur aus der Bastei sSächsijche Schweiz! -wird am 15. -Oktober sür das lausende Jahr geschlossen. An ihre Stelle tritt für die -Zeit vom 10. Oktober bis 31. März wieder eine Post- und Telegraphenhilfstelle. —* Gelegentlich einer im Stadtverordnete» Kollegium in Freibcvg seinerzeit eingebrnchtcn Interpellation wurde der Rat ersticht, Erhebungen dnriiber anznstelle». ob in Freibera die Fleischpreise den Viehpreisen «nd de» Ver kaufspreisen in anderen gleichgroßen Städten entsprechen. 'Nach den vom Rate durch eine besondere Konnnisston angrstellten Erörternngen winde erkannt, daß In Freiberg besondere Ve»hält»lsse herrschen und Verglcichstiwiiiente mit anderen gleichgroße» Städten fehlen. Im Interesse der Gelundheit «nd Ernährung der Be völkerung wurde aber der Wunsch geäußert, daß die größeren Städte an die Regierung mit der Bitte berantreten. beim BliiideS- rat dahl» zu wirken, daß unter Wahrung der gesundheitlichen Sicherheit unter dem Viehbestände Schritte getan werdeih um billigere Fleischpreise berbeiziisühren. Au» den amtlichen Vekanntmachunoe«. Straßensperrungen. Vom 9. Oktober ab werden die Schnitzer Straße, zwischen Alann- und Görlitzer Straße, wegen Befestigung der Fahrbahn mit Basaltzementstrin. die George Bähr- Straße, zwischen Hclmhvltz - Straße und Münchner Platz, wegen S chot telbcckku Erueueruug. der Poppitz, zwischen dr» Grundstücken 7/8 »»d der Maternistraße. wegen lliitpflastktting der Fahrbahn und die Wkißeritzstraße. zwischen Magdeburger »nd Friedrichstraßr. wegen Schvlterdeckcn-Ernenening aus die Dauer der Arbeiten s»r den Fahr- und Neitverkehr gesperrt. HandeKrrgtfter. Eingetragen wurde: daß die Aktlengtseklschalt Dresdner Bank in Dresden Prokura erteilt hat dem Vantdeamlen Rudolf Vri»in in Dresden: — die Finna Continental Dul- can-Ftbre-WerkeOscarLtnaner in Dresden und als In- Haber der Fabrikant Friedrich Auaust Oscar Lingner in Dresden: — die Firma Dresdner Laarschmucksabrik S. vtort» Zwar tn DreSdea und al« Inhaber der Kaufmann Ernli Mort» Zwar in Bliblau: — daß die Firm« Dretdnrr EnaroS-LagerGeb- bardt Kohl » L o. tn DreSdrn Prokura erteilt bat der KaiisniannS- «hefrau Anna Marschall verw. gew. Kaiisrr «eb, Krauß« in Dresden: — daß die Firma Dresdner CngroS-Lager Frtedrich- ltädter Warrnbau« Wilhelm Marschall in Dresden Pro kura ertetlt bat der KaufmannSehefrau Anna Marlchall venu, gcw Kavier ged. Krauße in Dresden: — baß di« Firma E- CurtLbonke in Dresden Prokura erteilt hat dem Kaufmann Earl Emil Richard Rasch tn Dresden. Konkurse, Zahlungseinstellungen «. s. w. Im Dresdner AmtSgerlchtSbezirk: Ueber den Nachlaß de» Prlvatu» Martin Clemens Wendschuch hier, Josefinenstraß« tl. Ist da« KonkurSver- sahren eröffnet uud Herr RechtSanwalt Zimmer hier, Rtetlchelstrah« 1». zum Konkursverwalter «mannt worden. KonkurSsorderungen sind bis,»m M, Oktober annimelden. — Da« Konkursverfahren Uder da« Vermögen des trüberen MatettalwarenhkMdlerS Edwin Oskar Hermann Rein hardt hier lRetseiriver Straß« R» ist nach Abhaltung des Schlußtermins aufgehoben. — Das Konkursverfahren über daS Vermögen der Zigarren- Händlers OScar Adolph Iungbann » in Dresden ist nach Abhaltung de« Schlußtermins ausgehoben. Zwangsversteigerungen Im Dresdner Amtsgertchtß- bezirk sollen zwangSmeiie versteigert werden: das im ttzrundduche sür Pieschen Blatt 188t ans den Namen August Bernhard Möschk « ein getragene Grundstück am 20. November, vormittag« S Uhr. Da» Grund stück ist nach dem Flurbuchc 2,6 Ar groß und aus «6 ik>S M. geschäht. ES be steht aus einem WobugedSuve mit Hosraum und Garten an» liegt Moltkestraße »1 hier: — das im Srnndbuche sür das vorm. König!. Stadtgericht Dresden Blatt 2S7II aus den Namen der Anna Berlba verebel. Scheibe ged. Grunewald tn Dresden eingetragen« Grundstück am 27. November, vormittag« ü Ubr. Das Grunbstück ist nach dem Flurbuch« 8,5 Ar groß und aus 172 800 M. geschäht, SS besteht a«I einem Eckmobugcbäiide, Hosraum und Garten und liegt in Dr«Sden-A., Schnorrstraß» 7«: — daS im Grundbuch« sür Trachau Blatt 610 aus dle Namen des Bauunternehmers Ernst Alwin Leger und des Zim- mcrrrS Ernst Emil Beyer, als Gesellschafter zu ungeteilter Hand, ein getragene Grundstück am 28, November, vormtltaaS ' Uhr, Das Grund stück ist nach dem Flurbuche 6,4 Ar grob, aus 2!> S00 M, geschäht, besteht au« Wohngebäude, Hosraum sowie Garten und liegt in DreSben-Trachau. Kronenftraße S9. — Ausgehoven wird da« Verfahren, betreffend Eine ausgezeichnete CHaraktcrtype schuf Frau Kattner als muskel- und liebcsstarke Athletin Miß Box. und in kleineren Rollen traten recht anerkennenswert die Herren Knaack lThaddeo Vivantij und Olbrich sTrombonil, sowie die Damen Menzel sAntonios Gattin! und Lina Meyer (deren Stubenmädchen! hervor. Alles in allem eine Vorstellung, mit der sich das Residenztheater sehen und hören lassen kann und die jedenfalls berufen ist, auch außerhalb de» Abonnement- Zyklus etliche volle Häuser zu machen. —ckt. f* Orgelkonzert, Paul Gerhardt. Organist zn St. Matten in Zwickau, ist einer der bedeutendsten Orgelmekiter der Gegenwart. Vom Landeökoiisistottnm tn Sachsen als einer der acht Oracl-Sachvetsländigen auaestellt gilt er ganz besonders auch alS feinsinniger Kenner der altkirchllchen Orgelniusik, wovon er auch in das Programm für sein heute, Sonntag, mittag 12 Nhr, im Evangelischen Kirchrnran», der Kunstgewerbe-AuS- stellung sinttflndendes Orgelkonzert etne treffliche Auswahl aus genommen hat, f" Ein interessantes Programm haben die Herren Bach- mann, Bürt ich und Stenz für ihren am 1. November beginnenden Kammcrmusil-ZykluS ausgestellt. Der erste Abend bringt Kompositionen moderner deutscher Meister: BrahmS. Trio ll'>-ckm), lli. Strauß, Sonate für Klavier und Violine lov. 18.1. Schütt, Trio lll-moll). Der zweite Abend ist romanischen Kompo nisten vorbcbalten: Zanella. Trio (k-moll), Chevillard, Trio ft'-rlur), E. Franck, Trio (bsta-mall). Der dritte Abend bringt slawische Komponisten : Tvorük, Trio (v-i1»r), Nnbinstkin, Sonate für Klavier lind Violoncello (l)-äur), P. TschalkowSky: Trio <ä-mc>II>. Ter vierte Abend gehört den klassischen Komponisten: Beethoven, Trio (ll-ckur op. 1 Nr. 2), Haydn, Trio O-ckur), Schumann. Quartett (ll's ckur op. .17). Die Fra»e»ortSgruvpe Dresden deS Allarmeinen deutschen Schulvereins zur Erhaltung deS Deutschtums im AnSIande gibt am 17. d. M'S. ei» Konzert zum Vesten ihrer wohltätlcicn Ziele. Mttwirkende sind: Kainiiiettäiigett» Iran Therese Behr-Schnnbcl, Kvnzcrlineister Herr Rudolf Bärllck und dir GewerbehauS Kapelle unter Herr» Kapellmeister OlsenS Leitung. !* 4lm 10. Oktober kann der jetzt i» Cosscbnnde bei Dresden lebende Tonküiisller Herr Emil Kodier, der sich in seinen .Kreisen allgemeiner Hochschätznng erfreut, auf eine »Vjährtge Wirksamkeit ziittickbllcke». Herr Kohser genießt den Ruf «ine» vor züglichen Hnri»o»i„»,spieikls und gewissenhaften Lehrer». Seit einigen Jahren ist der Jubilar an der Ehrllchschen Musikschule tätig.
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