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- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-10-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19061003019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906100301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906100301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-10
- Tag 1906-10-03
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Monat
1906-10
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Jahr
1906
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— Mn« Wanderversammlung her v«s > rf Sv e r«a l. 1«»> Dresden de» Deutsche» Techniker-Beebande» fand k> de« Tagen vom 2S. Cepiember biS l Oktober t» Zittau Satt. Anwesend waren Vertreter von fämtlichen Technikervereiurn Sachs»»« 3» einem am Sonnabend abend ibaedaltkiren Fest- kvmmech «» Damen erfolgte die Begrüßung der Teilnehmer durch den Ztttauer Verein. Am Sonntag vormittag fand im Rathanie eine Festsitzung statt, in der der BerbandSdtrektor Dr. Ttsien» Berlin einen Vortrag über .Soziale Techniker-Organilatione» und idre Ausgabe' dielt. Die Bestrebungen der Organisationen ver folgen ein« sottale Gefetzgebuna. Ls soll sestgelegt werben, datz den Technikern da« Behalt monatlich ausgezadlt wird, daß Abzüge für Arankengrtd vom Gehalt nicht erfolgen dürfen, daß dem Techniker aut Verlangen ein Zeugnis nicht mehr wie bisher erst an, Ent- laffnng-termin. sondern schon am KündiAungStermin auszustellen ist. datz die KonkurrenzNansel. dieser Würgengel des technische» Beruf«, beseitig» wird, das» in den Bnreaur eine Iuiprktivn von Staat« «egen erfolgt u.s.w. E« wurden auch dir ArbritSgkrtchlr. der Erfinderschutz und dir Einführung einer staatlichen PensionS- und Hinterbliebene»-Versicheunig für Privatbeamie gestreift. Ferner wurden dir schon in Erwägung gezogene» Arbcitskainmrr» heivorgehobkii, in denen Ardeitgeber und Beamte zur gemeinsamen Beratung über Fragen im Berufe zrifanunrnlreten iollen. — Die Dresdner Radfahrer.Bereinigung „Turner" hatte für Sonnabend und Sonntag in Dresden den Haupt-Gautag des Gaues 2N> (Dre-derO angesetzt. Dr» insadungen waren nicht nur die Sportgenossen aller Dresdner ' ' t. sondern auch solche aus Nadeberg. Chemnitz Vereine ripzl, 6 Uhr Leipzig und Berlin. Der Garrtag wurde am Sonnabend abend im Saale des „Gewerbehnnses" mit einer internen Feier eröffnet, wobei die kameradschaftlichsten Grütze znm Austausch kamen Sonntag von 6 Uhr abends an war in dem prächtig mit friichem Grün. Flagge» und Wimpeln und den Bannern der einzelnen Brudervereine geschminkte» „Gewerbelia»S"-Saale ein Galalest angelcdt. Bei der allgemeinen Beliebtheit, der sich gerade der Radfayrsvort erfreut, ist es gar nicht zu verwundern, datz der Besuch deS Festes ein überaus starker war. Musikalische Genüsse bot i» bekannter Weise das Trompeterkorps der Garde reiter unter Stocks Leitung. Ein Begrütznnggreige», gefahren von l2 Mitgliedern der Radfahrcr-Vercingnny „Turner" erössnelr die sportlichen Darbietungen und dann ging es Schlag auf Schlag, so datz die erstaunten Zuschauer unmöglich sage» konnte», wer eigentlich das Beste leistete. Ganz entzückend ivar der von den „Turnern" arrangierte Bannerreige». gefahren von .Turner". Wanderlust 1888", „Wanderfalke", „Wetlin", „Condor". „Dres- driisia", „Geliiiania" und .Turner"-B>ies»itz Tie arrchartiae» Darbietungen gaben dem erste» Vorsitzende». Herrn R. Schnitze, auch Veranlassung, in einer markigen Begrützttnasaiisprachc daraus hinznweisen, da» das Radeln heute nicht nur als Sport, sondern vor allem als Mittel zur Körverpsirge geübt und angesehen werde In rin von dem Vorsitzenden aus Kaiser Wilhelm und König Friedrich August auSgebrachteS Hoch stimmte» die Sportgenossen mit Jubel rin. Bo» den weiteren Darbietungen sind besonders erwähnenswert die Einzellristringen der Gebrüder Tetchmann- Leipzig, der Sechzebuer-Festrrlgen der .Turner" und nicht znm letzten die Darbtetnnarn der brillant fahrenden Radeberger. Allerdings stellte» die Brndcrveirine auS Cotta. Briesnitz. Mügeln za»z ebenbürtige Kämpe» Sämtliche anwesende Vereine standen in einem Nad-Polv-Spiele gegenüber. ^ " die » Den glück, wertvollen Preise in gl sich schließlich llchen Siegern wurden am Schlüsse Form bo» Medaillen, Humpen, silbernen Tafelaufsätzen und ver schiedenen Knnstgegenlländen überreicht. Die tanzlustige Jugend mutzte allzulange auf den Festball warten. — Die ini Jahre 1899 durch ihren derzeitigen Vorsitzenden Senlinarvbcrlehrer Emst Pani begründete „Unterstntzuiigs- lPensi vns-IKalse der Lehrerschaft" am Koni gl. Konservatorium hielt am So»,«abend in Bestich Hotel ihre .Hauptversammlung ab Die Kaste, die ihren Mitgliedern im Krankheitsfälle Unterstützungen gewählt und Sterbegelder zahlt, erweist sich als eine überaus segensreiche Einrichtung. — In Cotta feierte am Sonntag und Montag der Mili- tärb erein Prinz Friedrich August sei» Njähriges Bestehen. Von dr» Gründern des Vereins gehöre» ihm letzt „och II als Mitglieder an: im ganzen zählt er Ist Ehrenmitglieder, 7«', Mitglieder und 10 autzeroldcntllche Mitglieder. Am Sonntag vormittag hatte ma» durch Kirchenparade und ans dem Friedhöfe durch Gedächtnisfeier und Klonznirderlennng a» de» Gräber» verstrichener Kameraden den Tag ausgereichnet. Nachmittags gegen 4 Uhr begann i>» Saale des „Schrmrrliairses" Knistert und Festakt»-. DaS Kvnzert wurde von der Kapelle des 18. Husaren- RegirnentS ousgesühit. Im Name» deS Ve,ei»s blech Herr Polizritiernrzt Ditlrich die Erschienene» willkommen, wünschte schlotz mit einem Hoch aus König tor sämtlicher sächsischer Militär dem Feste gutes Gelingen und s Friedlich August, den Protektor vereine. Ci» Prolog, gedichtet von Heim Knaulbe-DreSden und von Fri Halm Cotta vvraetragen. fand reichen Bestall. DaS Ebrcn- niitglicd ocs Vereins. Herr Pfarrer Schmidt, hielt die Festrede, die sieb in eine» dankbare,, Rückblick »nd eine» hossnnngSsrrndigc» Ausblick gliederte. Redner schlotz init einem kräftigen Hurra ans de» Jubilänmsvrrci». Tie Gründer des Vereins wurden sodann durch Ucbeneichnng von Ebrenmedallleii anSgezcichnet. Mehr fach« Ehrnngen wurde» de», Vorsteher deS Vereins KamcradEmst Lehmann in teil, der Ist Jahre lang de» Vorsitz im Verein führte. Von Sachsens Militärvereiiisbrind wurde ihn, für ersprietzliche 25 jährige Mitgliedschaft eine Ehrenurkunde überreicht nnd von seinem eigene» Verein wurde er znm Ehrenmilgliede ernannt. Gar mannigfach waren die Ehrungen, die de», Fellverein gewid met wurde». Am Montag abend fand Milstärkonzert von dem Trompeterkorps des Gardereiter-RegimentS statt. Herr Musik direktor Stock mit seiner Kapelle erntete wohlverdiente» Bestall. An beiden Tagen beschloß ein Ball die Festlichkeit. - Ter Militärverein „Reitende Artillerie" Dresden veranstastet Fieitag den 12. Oktober im „Geweibebaiste" sein 4. Stiftungsfest, für daS ei» reichhaltiges, vorzügliches Pro gramm ausgestellt ist. Der Verein zählt gegenwärtig über 70 Mit glieder. darunter mchrele hohe Ehrenmstgliedei, und erfreut sich seitens der Kameraden allgemeine» Zuspruchs, so datz eine rege Beteiligung an dem Feste z» erwarten steht. — Der Turnverein für Neu- und Autonstndl ladet zu einem neue» Kursus im S ä b el se ch te» (italieniichc Schule) rin. Derselbe beginnt unter Leitung ihres FechlmeisierS. deS .Herrn Staberob, beute Mittwoch abends >,-9 Ul» i» der schönen Turnhalle Alaunstratze 40. Die Beiträge zu diese», Knri»S sind sehr ge,i»g. so datz jeden, Gelegenheit geboten ist, die edle Fechtlnnst ohne große» Kvsteiianswaiid nnsziinbeii. UrdungSabende sind Mittwochs und Sonnabends von 0-9 bis 10 Uhr. Anmel dungen werde» zu dieser Zeit, sonst beim Hausmeister cntgegen- genommen. — Ini Oktober und November ivird Pfarrer Nohde im Saale Prietznitz-Stratze >0, l Etage i» den ans ihn entfallenden Bibelstuiideii-Abrnde» 7 Vorträge halte» über das Thema: Unser christlicher Gottes glaube nach seine» verschiedenen Selten bin beleuchtet und begründet — insbesondere sür Suchende und Fragende — (mit Zugrundelegung bestimmter Bibelabschnitte). Der erste Vortrag beute abend >/z8 bis >»9 Uhr hat zum Gegen stand : Gotteöglaube und Atheismus. — Der Bürgcrverei» der Wilsdrusfer und Seevor » st a d t und innere Altstadt veranstaltet am 3. Oktober im Weißen Saale der „Dici Raben" einen Vortragsabend Herr Assistent Lüttich spiich, über: ImLalzbergwerk Wieliezla in Galizn» — Der GkteÜigkritSllnh . U » itns" eröffnet am 4. Oktober sein Winterprvgrnmm mit Theater und Ball. — Die Männcrgcsang vereine „ Ke r a m t k" - T r e S d r >, - N nnd „Vereinigte Turner und S än a e rUrbigau - Mickten (ca 100 Sänger) veranstalten am 6 Oktober abends 0,9 Uhr im Etablissement „Stadt Leipzig". Dresden - N., ein Konzert mit Orchester unter Leitung deS Herrn MusiklehrerS O Neubert. — Winter- Tyniian mit seiner Hettengescllichast eröffnet am 8. und 9 Ok tober im „Welken Adler" in Luschwitz die Winlcrsaijon mit einem »c»en Revertoir. - Anlätziich des 40Gährigen IubrläuinSderStadi Glosbütte wird die StaalSbapnvcrwaltung Sonntag, den 7. Oktober, abends 10 Uhr 4L Min. einen Sonderzua mit Dveiter und dritter Klasse von Glashütte »ach Mügeln b. P. rAE 11 Uhr L7 Min.) in Verkehr briivgen, weicher ,n Mügeln b. P. Änschlutz findet au den nachlS 12 Uvr 23 Min. in Dresden. Hariptbahnhos. einlreßfenden Personcnzug. Der Sonderzrig hält unterwegs überall an nnd gelten zu seiner Benutzung gewöhn liche Fahrkarten - Vorgestern feierte Herr Albert Ecköntg. Prokurist der Firma T. Btenert Hoskunst,„üblen TreSden-Plaucn. feto Lbjäh» »1,«« Dlensttubilauw. — Judtlarn. Frl. Emma Wokurka, Hofcheater-Chor- inspizienti'n, feiert ein gewiß seltenes Jubeltest, sie wohnt seit 50 Jahren Trabantengasse 2, 1. — Herr Emil Schubert, Inhaber eines Bureaus sür Gastwirt«. Altmarkt 15. feiert das 25jährige Bestehen seines Geschäfts. Der in (Äassizsi riskrecken sehr bekannte Geschäftsvermittler ist zugleich seit 18 Jahren Vorstandsmitglied des 1. Vereins Dresdner Gastwirte. — Im Taubenheiin lSpree) feierte Herr Bahnverwalter 1. Klasse Marsch» er. der Vorstand des dortigen ValnrhosS, und der dort aiischlictzeiiden Schmalspurbahn, sein Ljähriges Amls- jubiläum. — Herr Traiteur Mar König vorm. P BaltruSzntis tJohann Georarn-Allee 29) konnte am 1. d Mts ans eine l 0jährige Cleichäslszeit zuriiekblicken. Seine Stadtküchc, mit der auch eine höhere Kochlehranstalt sür Damen verbunden ist. erfreut sich des beste» NnleS und hat das Geschäft wett über Sachsens Grenze» bekannt gemacht. Herr König stellt auch seit Jahren die Büfetts zum Albertfest und zu zahlreichen Familien- »nd Festeste» distinguierter Kreise. — Die Prinzessin von Schwarzenburg machte in dem Mode- alelier von L. Weinhold, VMoriahaus, verschiedene Ein käufe. — In der Wagenbau-A,«statt von Robert Liebscher wurde an, I. Oktober der 2500. Wagen sertiggeslellt und znm Veisnud gebracht. — Die heutige Nummer dieses BlatteS enthält zwei Sonderheit« gen sür die S t a d t n u s l a g e. und zwar : Bernhard Mörbitz' Auftreten im Central-Theater belrelsend und eine Preisliste i» B r c» n m a I e r i a li e n von Starke >1- Heber, hier. — Cchwurgcrichi. Wege» Meineids n n d v e r s u ch t e r Erpressung wird in geheimer Sitzung gegen den Gastwirt Ernst Wilhelm Klätzschke aus Kotitz »nd die Kellnerin Nosalie Folwaezii» ans Eakai verhandelt. Geladen sind 7 Zeugen ans der Pirnaer Gegend. Die Anklage vertritt Assessor Dr. Eurth. während die Rechtsanwälte Dr. Hcnsel-Zitlau und Pciiel-Dresdei, die Verteidigung führe». Die ietz> in Ziitau wohnenden Ange klagten fallen z» einander in intimen Beziehungen gestanden haben. Die Folge davon soll ein Meineid Klänschkes »nd ein Erpressungs- Versuch der Folwacznh aewese» sei». Die Geschworenen verneinen die Schnldsiage, woraufhin beide Angeklagte ireiaesprochen werden. TiMSnlMichtc. lieber vie brutsche Treadnought-Klaffe schreibt die Münchner „Allgen,. Zig." u. a.: 9kach monatelangcn äußerst geivifsei,haste» Erwägunge» und Prüfungen sind die Kvn- struttionsenlwülle znin Bau und zur Armieruna eines alle» aus- wärllaen Schlachtschissen überlegenen SchlachischissttwS zu ihrem Abschlüsse gelangt. hierbei wurde die Erfahrung gezeitigt, datz ein Deplacement vv» 18 000 Tonnen nicht mehr ausreichend ist. uni alle modernen Einrichtungen. Verbesserungen und Vervollkomm» innigen in sich zu Vereinen und datz die Grenze der Wasserver drängung bei 19 (BO Tonne» zu suchen sei: demgemätz wird das Deplacement der neue» denitchen Schlachtschiffrleie» Ersatz Sachsen und Ecsatz Bayern das der englische» Dreadnought, des bisherigen Schreckgespenstes aller Laien, um volle 1000 Tonne» übersteigen Die Anpassung und Zneigenmachnng der Lehren und Elsahrnngeii des jüngste» Seekrieges führte» dann zunächst zu ganz bcso»de,e» Maßnahmen zur Sicherung der Schwtmmfähin- keit niiter allen llmständei, und hat das dringende Bedürfnis nach Schutz gegen unterseeische Angriffs- nnd VertcidignngSmitte! (Minen, Torpedos nnd llnlerleeboole) dazu bestimmt, neue Wege einz,«schlage». Die erhebliche Deplacemcntverstärkung wird vor alle», dazu benützt, »m den neuen Schlachtschiffen eine Schnellig keit »nd Maiiövricrsäbigkcit zu veileihe», welche die bisherige Norm erheblich überlrisst. Bisher bewegten sich alle Linienschiffe aus der Schnelligkeitsgrenze zwischen 18 und 19 Seemeilen per Slnnde, die neu« deutsche Ersatz Sachsen-Klasse wird etwa 19,5 Seemeile» unter forcierte» Umständen zu lausen im slande sei» und werden ihre Riese,»»aschi»e» an Kraflleistuiia die 16 OM Pserdeslärlen-Maschiiieii der unterm 3. August in de» Dienst gestellte» neuen „Deutschland" bei weitem i» de» Schalte» stellen ; trotzdem wird gleichzeitig eine Erhöhung des Aktionsradius (Dampsstrecke »ul Manövrierfähigkeit) bis zu 5500 Seemeilen erreicht werden, nachdem die DeplacemeiitSverärötzernng auch Ver mehrung der Kohlenbunker und praktitcherr Verteilung der Oel- behäilcr gestattet Dir .Hnuvtsorderung zur Vergrößern,,» deS Deplacements bot naliulich vie Rücksicht auf die artilleristische Osscnsivkiast. Während bisher aus de» zehn neueste LI»ie„- schisscn »nr je vier 28 Zciitimeter-Turmgeschütze mit 40 Kalibrr- längen Vorhände» wäre,,, wird die neue Sach,e»-Kl»sse. deren je >6 mit 50 Kaltherlängen, sohin mit erheblich gesteigerter Tress- sichcihelt u»d Durchschlagskraft erhalle,>. und cS ist et» eminenter Vorteil, datz sich das Kaliber der schweren Artillerie aus de» moderne» Schlachtschissen gleich geblieben, und datz durch aleich- mätzige Verteilung der schwere» Artillerie auf das ganze Schiff dasselbe nicht so migünslig belastet wird, wie es bei der englischen Dreadnought der Fall lein soll. Datz unter diesen Umständen so wohl die Mittrlartillerle (17 Zenlimeter-Schnellscurrkanviieni erheblich beschränkt als auch die leichte Artillerie nur auf die Aiili-Torpedo-Arniiklnng reduziert wird, ist wohl selbstverständlich ; dagegen erlaubt die größere Wasserverdrängung des Schisses, den am meiste» gefährdeten Slellen. der Ainilerimg nnd Befchlsgabc. einen bis zu IM Millimeter Stärke erhöhten Panzerschntz zu geben. Gleichzeitig mit dem Abschluß vorstehender Konsirnktioiis- cnlwürfe werden auch aus den kaiserlichen Banwerstcn Kiel »nd Wilhelmshaven, sowie auf der Germania-Werft zu Kiel die Her- siellungSarbcile» zu Ende gehen, so daß in kurzem mit der Kiel legung der beiden Schlachllchissrtelcn begonnen werden kann und für das Winterhalbjahr ein rüstiger Fortschritt der ersten Van- fladte» zu erwarten ist. Die JiidtenslUellnng der beiden Schiffe ist bis Ende des Etatsjahrcs 1909, also etwa zur Zeit der Früb- iahrSühuiigen 1910. projektiert, sohin, da mit den KonstrnklivnS- cnlwürfril und der Herrichtung der Helling und sechs Moiwte der Bauzeit bereits verflösset,, in etwa 3>/» Jahren der Geiamt- banzcil. Der GcfechkSwcrt der neuen Riescnschlacht- schisse «hierzu sind einschlägig Schnelligkeit. Manövrierfähigkeit. Osscnsivkrnft der Arlillerie. Dcfensivkrasl der Panzerung Mw.) soll das Doppelte der zuletzt ans Stapel gebrachten Linienichiffe mit 13200 Tonnen Deplacement betragen, sohin beide Schisse so viel wert sct». als wen» vier Schiffe mit dem Gefcchtswerte der „Dentfchland" »nd einen, Kostenanswand von 120 Millionen (die beide» Rielenlchtsse losten 70 Millionen) erbaut würden, wobei zu berücksichtigen ist, dich jedes der vier geringeren Schiffe für sich jedem gleichallrigeu Schisse anderer Secstaaten unterlegen wäre, während Ersatz Bayern und Ersatz Sachsen icdem bisher auf Stapel gebrachten Schlachtschiffe der anderen Seestaaten über lege» ist Ruumaim übe» die touiervative Partei In seiner „Hilfe" rusl Naumann wieder einmal z»»> Kampfe gegen die Konservativen a»s B>S letzt hat er eö eigentlich immer als eine recht einiache Sache auSgegebe», mit Hülse der Sozlaldemakiatc» die „Inickerbcrrichast" zn iliirzci,: in neuerer Zeit sind ihn, aber doch hierüber einige Zweifel ans- geiliegen. Er bat eingeiche», datz es auch in, politischen Kanipsc nicht gut ist, die Position und die Macht der Gegner zu unter schätze». »nd datz es eine haltlose Fiklion ist. wenn man im Liberalismus meint, die Konservatiyen lebte« nur von der „Gnade der Negierung". Naumann mahnt »>»,. die Konservalivc» weder zu überschätzen, aber »och weniger sic zu unterschätzen. Auch der L beralismns lei vor reichlich dreißig Jahre» einmal die matz- gebende Richtung im ganze» Norden nnd Osten unseres Vaterlandes gewesen, und ungesähr rbenko wie die Konservativen heute eS täten, hätten damals die Liberalen geglaubt, daß ihre Gegner keine Zukunft mehr hätte». Die konservative Partei bade sich aber vo » ihrer Mattigkeit erholt und >ei „»erwarket raich wieder in dir Höhe gestiegen. Dieser Ausstieg, der ei» Werk vo» höchstens zehn Jahren geweien sei, se, den Liberalen so in die Knochen gefahren, datz viele vo» ihnen teitdcm die kvnlervative Macht für etwa» ganz Nndeimliches hielten Man müsse nur i» kleineren und mittleren Städten des Ostens mit liberalen Männern reden, um »u hören, es lei nicht» zu inachen, der Kvn'ervativr sei zu stark. AnS dein gewaltigen Druck der herrschend gewordenen Partei ergebe sich eine Urberschähnng ihier Macht, die erst recht die Konservativen stärke So lange aber die Liberalen vor de» Konlervativen Furcht hätten, wie eine geschlagene Trupvr vor ihren Verfolgern, sei keine Aussicht auf Aenderung. darum sollte» sich allenthalben kleine liberale Gruppen bilden, dir frisch und tapfer den Herrschenden mit Ruhe und innerer vicherhett erklärt«: Auch eure Macht ist elwaS Vorübergehendes. Als Damnielpunkt dieser „frischen nnd tapferen" Gruppen soll die „Hilfe" diene». Die über ganz Norddeutschlaird verbreitete» Leier dieses Organs sollen übe,all kleine Vereine bilden, die die anlikonservative Fahne Hochhalten. Heute sei. so meint Naumann, die Zahl der „Hilfe - Freunde noch „eiivaS zu gering" »nd viele Freunde seien »och zu inng: aber die Zeit werde bald gekommen sein: man bereite sich vor. damit der Ban» gebrochen werde, als sei die konservative Partei un,„>g,eisba,. Naumann mahnt aber auch, die konservative Macht nicht zu unterichätzkn und besonders nicht zu glaube», datz man sie durch eine Arbeit kurz vor den Wahlen schädige» könne Die herrschende Partei könne es sich gestalten, in der Zwischenzeit zwischen den Wahlen still zu sei», da sie ja die Trümpfe i» der Hand bade. Die ichwächere Partei aber »insse immer rührig sein, wenn sie überhaupt etwas erreiche» wolle Wen» eine schwache »nd eine starke Partei das gleiche Matz von Arbeit aufwendele». so müsse im allgemeinen die stärkere siegen, weit bei ihr der Glaube an ihre erworbene Herrschaitsstellung mitwirke Die „Kre»z-Z." knüpft an diele Auslassungen des ehemalige» nationalsozialr» FnhreiS folgende Bemerkungen: „Wir glauben nicht, datz «»liere Partei Ursache hat, den spezielle» Ansturm de, „H,lie"-Leier zu fürchten, datz diese dazu erzöge» werde», den Sozialdemokraten bei ilm», Vordringen gegen die „Reaktion" den Boden z» bereiten, ist zu bekannt, als datz es nötig wäre, noch be sonders bcnans einzugeben Wenn aber Naunia»» den Liberalis mus mahnt, die Konieivativc» nicht zu überschätzen, so könne» ivir ilm versichern, datz auch die konservative Partei keineswegs, wie das im Liberalismus zu geschehe» pflegt, an Selbstüberschätzung leidet. Am allerwenigsten »her werden wir Konservativen i» den Fehler der bürgerlichen Linken verfalle», durch „Revisionismus" im Innern iiiilere Partei und „niere Kräfte zu zersplittern, sonder» unsere» GrundsäNen getreu, selbständig und niiavbängig von „oben und unle»" die Jnlercsseu des Gcmemwvbls verfolge» und nicht alles vo» der Taktik abhängig machen, ivie das ans der Linken, namciitlich bei Barth und Naumann üblich ist" Die Hamburgischc Hochschulsragc bat zu sebr interessante» Auseinandersetzungen in der Bürgerschaft gesuhlt. Der „Frls. Ztg" wird hieiilber ans der Freien und Hansalladt berichtet: Dem bereits telegravbffcb milgeleillei, Be schlntz der Bürgerschaft, sür das Vvrlelnngswesen eine ständige Professur sür N o t i o n a l ö k v „ o m i e zu errichten, ging eine lebhafte Debatte über die zukünftige Gestaltung des ham- bnrgischen Hochichulwcscns voraus. Universität oder Handels hochschule. daS ist die Fiage! Von einer Seite wuide besllrchtel. de, fest aiiznslelleude Piosessor sei „der Embryo einer zukünftigen Universität oder Handelshochschnle". Jedcnsaüs kann es als Tatsache a,ige,ehe„ werden, datz in denjenigei, kaufmännische!, Kieise», die wegen der Befürchtung eines UeberwiegenS der theoretischen Ausbildung der inngen Kauilente der Errichtung einer HandelShoch'chule in Hamburg abgeneigt waren, diele Änti- vatbie sich zu legen beginnt Ohne Widerspruch zu begegne», wurde ei» von einem Kaufmann eingebrachtcr und lebhaft ver tretener Antrag angenommen, dem Senat den Wunsch der Bürger schaft »ach einer Vorlage zu übermitteln, die dem Kaust»«»» eine organisicrte Hochichulbilbnng gewährleiste. Es ist möglich, datz de, Senat mit einem Hochichniprojekt - sei eS nun Universilät oder HandelShochichule — vielleicht früher an die Bürgerschaft herantritt. als es noch vor einem Jahre de» Anschein Halle. Tie schwierigste Frage, die der Finanzier»,>g, r»sl letzt nicht mehr so viele Bedenke» hervor, nachdem dem Staate reiche Zuwendungen zu», Zwecke der Realisierung des Projektes gemacht worden lind. Der Chef des hamburgffchen UnterrichtswesenS. Se nator Dr. v Melle, steht an der Spitze eines Komitees, das mit der Vorbereitung eines detaillierten Hochschnlp, vieltes beschäftigt ist. AnS einer Aeutzerniig des .Herrn v. Melle in der Bürgerichastssitznng. die feste Anstellung eines Professvis der Nationalökonomie lei nicht mit der Universitäts- oder HnndclShochschnle in Verbindung zu bringe», ist vielfach heransaehört worden, damit >ei das Hvchichnlprviekt in eine lerne Zukunft verwiesen wcuden Eine solche Interpretation wäre falsch. Die Errichtung einer ständige» Professur sür Nationalökonomie steht mit dem Hochschulvrojekt deshalb in keinem Zusammenhang, weil sie ganz von leibst notwendig geworden ist. nachdem sich heranSgestellt hat, datz sür vornbe,gehende Vorlesungen in der Nationalökonomie geeignete Kräfte sich nicht finden ließen. Der Streit um de» .ständigen" Professor drehte sich t» der Bügcrschaft i» der Hauptinche auch nur um die ..Richtung" deS zukünftigen Professors. Herr Dr. Rudolph Mönckeberg fürchtete, es könne ein Pro»essor der „extremen Richtung" nach Hamburg berufen werden, der nachher vielleicht gematzreaelt werden müsse, und daruni möchte er von der Errichtung dieser ständigen Professur lieber von vornherein abiehc». Mit dieser Begründung feines ablehnende» Standpunktes land er aber wenig Gegenliebe in der Bürgerschaft, und Senator v. Melle erklärte auf eine direkte Frage vo» Dr Petersen über die Freiheit der Wissenschaft büiwig: Die Wissenschaft sei frei, nnd es sei ganz ausgeschlossen, datz in Hamburg ein Professor wegen seiner w il se »l ch öst lichen A »schann » g gematzreaelt werden könne. Lehne aber die Bürge,schaft den Antiag aus Errichtung einer ständigen Piofessnr für Nationalökonomie ans der Besorgnis ab. der Pro sessvr könne z» sreiaeistige Anschauungen vertrete», dann werde Hamburg vor ganz Deutschland blamiert, und man werde sagen: in Hamburg ist die Wissenschaft nicht frei. Der Antrag wurde angenommen, bedarf aber noch der zweiten Lesung. Das Gehalt sür de» beieitS in Aussicht genommenen Professor wurde ans 7200 bis 9000 Mark festgesetzt. Aus de», Parteitage der rote» „Z»»««» Garde" in Mannheim, der dem sozialdemokratischen Parteitage »nmiüclvar folgte, hielt » a. Rechtsanwalt Di. Karl Liebknecht einen be zeichnende» Vortrag über den M i I i I a r i s,» » S. Ter Redner wars zunächst eine» bistorilchei, Rückblick ans die Eulsichung der Armee». Solange Spannungen zwischen den einzelnen Nationen bestehen, könne von einer Ablüstnng keine Rede lein. Tic Aunec sei aber auch da gegen den inneren Feind. Auch, wenn die Armee nur vorhanden wa,e gegen de» äußeren Feind, so hätte» die gelei tenden Klasse» lein Jnteresle an ihr, denn die Kriege, die im Interesse der kapitalistische» Gesellschaft geführt werden, wider sprechen gewöhnlich ganz direkt dem Interesse der Arbeiter. Wenn aber gar daS bewaffnete Proletariat zur Niedcrwcrsimg des innere» Feindes verwendet werde, so sei das ein selbstmörderisches Ver lange». ganz besonders, wenn es sich darum handle. Streiks nicder- nwersen oder de» Arbeiter,, bei Wahlkämvic» in de» Rücken zu allen. Diese Stellung gegen den innere» Feind mache die Armee zu einer knllnrseindliche» Einuchlnng. Ganz besonders sei die Aunec geradezu verhaßt, weil sie die Gesnndbeit der Soldaten mitzachtet. lnsbeionderc aber insvlgc der viele» haar- stränbenden Soldakenminhandinnge». Die Soldaten werden aber nicht „nr als Streikbrecher kommandiert, sie werden auch den Junker» bei den Erntearbeiten zur Verfügung gestellt In Frankreich sei daS Militär znm Vorgehen gegen die Streckenden kommandiert worden »itter dem Minister Elemenccau, der der Sozialdemokratie nahe steht nnd während der ehemalige Sozial demokrat Bryan Kiillnsiiliiiillcr sei. Ai» 21 Januar seien i» Berlin Kanonen ausgesahren und Soldaten in die Häuser versteckt worden, »nr jeden Augenblick miss Volk schießen zu können So lange wiche Einrichlnnge» bestehe», könne die Deinolratisierung der Massen wenig nütze». Die Mehrheit des Volkes ans seiten der Sozialdemokraten nütze nichts, solaugc man die Armee nicht habe. Die SvOaldcmokrateii Hobe» aber »och nicht einmal die Mehrheit des Proletariats bei den ReichstagSwahien Ians ihrer Seite gehabt. Und eö gehöre dock kein besonderer Mut dazu, einen lozialdemokralischen Slimmzellel ahzugeben Aber auch wenn dir Sozialdemokratie eine» ie!» motzen Teil der wafsensäbigen Jugend aus ihrer Seite habe, w ici doch vor läufig gar nicht daran zu denke», die Soldaten zu bewegen, ihre Waffen nicht aus bas Volk z» richte» Deshalb lei noch sehr viele und gefährliche Arbeit zu verrichte» Mögen daher die Genossen in der Bekämpfung des Militarismus recht sehr vorsichtig fein, de» die herrschenden Klasse» verstehen in dieser Beziehung keinen Svatz. Er stimme Bebel zu. datz keine andere Partei der Welt so lehr de» Militarismus bekämpfe als die deutichc Sozialdemokratie. DaS genüge aber nicht. DaS Volk muffe, nnd zwar selbstverständlich in vollständig gesetzlicher Weise, über daS Wesen de« MilitariS- mns. leine Kulturwidrigkeit und Volksfestrdlichkeit ansneNSrl werden. Man müffe sich aber auch ganz direkt au die Jugend wenden, um sie anfznllären. datz sie kommandiert werden könnten, ihren Klassrngenosfen bei Lodnkämpsrn nstv. in den Rücken zv fallen. Es solle nur durch Ausklärung gewirkt werden. Diese ge nüge Der Redner schlotz mit dem Anträge: einen an tim Ul- taristiichcu AuS«chub zweck» antlmnitarislilchc» Prapagonde «s 2 *r sr
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