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Verankern eie. »Iler HIet»II^e^en8l»n6v — IZpvsÄnvi' VHV »tiWSlLLL, L'»Ikvii«tr»»»«v L S, LLolxvkillii«!«. 1* L'ftiaaat« Bebel auf dem Parteitag. Gustav Adolf'Bereln, Sachs Lehrerverein. Kiinstgrwerbeschnle, I Miitmaßl Witteinilg: «4»»»«» villtlti. J»stii»k»ba»»en. Svz.«vem Paiteitag, Brest Krawallpiozeß. Nutursarbeiivhotvgrnpliien.! Mild, verauderlim. Freitag, L8. TeptembeririOK. Bebel über den Massenstreik. Am Mittwoch hatte endlich der sozialdemokratische Partei- tag in Mannheim, der bis dahin in geradezu polizeiwidriger Oede und Langweiligkeit seine Verhandlungen hinschleppte, eine lebhaftere Färbung zu verzeichnen. Herr August Bebel, der Generalgeivaltige der Partei, war eS, der in die Beratungen den bisher vermißten Schwung durch seine Erörterung deS Massenstreikthemas zu bringen verstand. ES war wirklich eine „Sensation", die der „Alte" für die „Genossen" in Bereitschaft stellte, aber eine Sensation, die nicht in ultrarevolutionärem Phrasendrusch und Weltzerschmetterungsplänen gipfelte, sondern sich in Gestalt einer regelrechten Vorlesung über — revolutio näre Realpolitik, was ja allerdings eigentlich ein innerer Widerspruch ist. offenbarte. Der stürmische „Alte", der sonst immer mit dem Kopfe durch die Wand rennen will, der noch in Dresden mit dem vollen Brustton der Ueberzeuyung in die Welt hinausposaunte: „Ich werde ein Todfeind der bürgerlichen Gesellschaft sein, so lange ich lebe!", der sich bei anderen Ge- legenheiten in Niederknüppelung aller revisionistisch ange hauchten Elemente in der Partei nicht genug tun konnte, war gar nicht wiederzuerkennen. Er gab sich mit einem Male von einer gänzlich veränderten Seite zu erkennen, ließ eine starke Besorgnis vor den Machtmitteln des Staates und der bürgerlichen Gesellschaft durchblicken und verleugnet« in der Massenstreikfrage den ehemaligen Radikalismus ziemlich auf der ganzen Linie, um schließlich zu der Befürwortung eines engen Zusammengehens zwischen Partei und Gewerkschaften zu gelangen. Tie Stellung der politischen Partei des Umsturzes zu dem gewerkschaftlichen Revisionismus spielt bei der ganzen Masten- streikangelcgenheit eine ausschlaggebende Rolle. Der bisherige Verlaus der darüber zwischen den beiden Richtungen geführten Kämpfe läßt von Anfang bis zu Ende einen konsequenten Widerstand der Gewerkschaften gegen ihre parteipolitische Aus beutung zu sogenannten „Kraftproben", wie man die macht politischen, nicht wirtschaftlichen Zwecken dienenden Ausstände nennt, die von der politischen Sozialdemokratie angezettelt werden, erkennen. Die Gewerkschaften verfügen über «in statt- liches Heer von Mitgliedern und über bedeutende Kapitalien, die sie auf Kommando der politischen Parteileitung zu taktischen Ausstandszwecken zu opfern je länger desto weniger gewillt sind. Deshalb fand auch die Idee des Mastenstreiks schon bei ihrem ersten Auftanchen in Deutschland in den Reihen der gewerkschaftlichen Organisation entschiedenen Widerstand. Auf dem Kölner Gewerkschaftskongreß kam diese Stimmung in der Resolution Bömelburg zum Ausdruck, die kurzer Hand alle Versuche zur Propagierung des politischen Mastenstreiks für verwerflich erklärte. Das war also eine offenkundige Cbamade, ein Rückzug in oller Form. Demgegenüber aber blies der Parteitag in Jena mit vollen Backen Fanfare, und Bebel selbst ritt dort in höchsteigener Person den „zielbewußten" revolutionären Schwadronen voran, indem er eine von ihm selbst eingebrachte Resolution durchdrückte, in der gerade die umfassendste Anwendung deS Massenstreiks als eines der wirk- samsten KampfmittÄ zum Zwecke der Erzwingung von wichtigen Rechten für die Arbeiterschaft oder zur Verhinderung einer Rechts» beraubung erklärt wurde. Das verschnupfte nun wieder in Ge- werkschnftskreisen heftig, und so kam denn die vielberufene ge- Heime Berliner Gewerkschastskonferenz zu stände, aus der Bebel im Namen des Parteivorstandes folgende, durch eine Indiskretion von anarcho-sozialistischer «Seite an die Oeffevt- lichkeit gebrachte Leitsätze unterbreitet«, die ein wesentliches Zürückwcichen von dem scharfen Jenenser Standpunkte zu gunsten der gewerkschaftlichen Austastung enthielten: „1. Der Parteivorstand hat nicht die Absicht, den politischen Massenstreik zu propagieren, sondern wird, soweit es ihm möglich ist, einen solchen zu verhindern suchen. 2. Wenn dennoch ein solcher Streik ausbrechen sollte, so müßte derselbe von der Partei geführt werden und die Gewerkschaften hätten sich offiziell nicht daran zu beteiligen. 3. Für den Fall eines solchen Streiks sollten die Gewerkschaften dieser Bewegung nicht in den Rücken fallen." Gegen diesen Rückzug des Berliner Bebel, . erhob sich im radikalen sozialdemokratischen Blättcrivalde «in gewaltiges Rumoren, und man verlangte stürmisch, der Berliner Beb«I solle in der Versenkung verschwinden und der Jenenser Bebel in verjüngter revolutionärer Morgenfrisck>e daraus empor- tauchen. Diese Bewegung schien auch zuerst Erfolg haben zu sollen, sodaß die Gewerkschaften bereits für den Mannheimer Parteitag mehr oder weniger verloren ««geben wurden. Da bringt nun die große Bebelsche Rede über den Mastenstreik eine Ueberraschung nach der gegenteiligen Richtung: denn wenn auch die von Bebel vorgelegte Resolution äußerlich den Gewerk schaften «in bißchen zu Leibe geht und die Vorherrschaft der politischen Partei formell betont, so sind die Ausführungen Bebels zur Begründung der Resolution von A bis Z eine ein- dringliche Philippika gegen das Spielen mit dem Mastenstreir- seuer. Außerdem ist «L sehr bezeichnend. Laß Bebel schließlich selbst noch eine Abänderung seiner Resolution in dem Sinne beantragte, daß ein noch festeres Zusammenarbeiten von Partei und Gewerkschaften zum Ausdruck gebracht werde, während die unverändert „Zielbewußten" durch den „Genossen" Kautsky «inen gegenteiligen Antrag einbrachten, der die in der Bebel- scheu Resolution trotz aller Wenn und Aber anerkannte Be- deutung der Gewerkschaften abschwächt und es direkt alö „un bedingt notwendig" bezeichnet, daß „die Gewerkschaften vom Geiste der Sozialdemokratie beherrscht werden". Ter „Diktator" entpuppt sich also hier als Gegner der „Zielbewußten": er. der sonst selbst immer mit Keulen drein schlägt. nimmt plötzlich den Oelzwcig in die Hand und hält den allzu stürmischen „Genossen", die gleich alles kurz und klein schlagen möchten, eine Standrede über maßvolles Verhalten, weil dieses durch das feste monarchische Gefüge des preußischen Staates und damit auch des übrigen Deutschland unbedingt geboten sei, wenn die Sozialdemokratie nicht alsbald wolle, daß der gesamte Heerbann der Partei d«s Umsturzes im Falle eines Massenstreiks einfach auf der Strecke bliebe. Es liegt eine eigenartige Pikanterie darin, wenn man den Erzrevolutio när Bebel in seinen alten Tagen Wahrheiten aussprechen hört wie diese: „Wenn die Masten in den Versamm- lungen Beifall klatschen, dann ist die Stimmung für einen Massenstreik noch lange nicht da" oder: „Ein General- streik in Preußen ist etwas ganz anderes als ein General- streik in irgend einem anderen Lande der Welt", oder wenn Herr Bebel rückhaltlos erklärt, ein Generalstreik im Frühjahr dieses Jahres hätte „unrettbar eine glänzende Niederlage" zur Folge gehabt. Nicht minder pikant ist es. wenn der einstmalige Prophet des „großen KlalHeradatfchs" jetzt resigniert aus spricht, er wolle „keine Zukunftsmusik treiben, sondern mit den realen Verhältnissen rechnen". Da möchte man fast fragen, ob Herr 'Bebel vielleicht auch schon von des kapitalistischen Ge dankens Bläste angekränkelt ist: eines stattlichen Kapitalbesitzes erfreut er sich ja jedenfalls schon feit längerer Zeit. ' Daß der „Alte" so geswungen wird, sich öffentlich auf den Standpunkt des güwerkschaftlichen Revisionismus «zurückzuziehen, ist für die bürgerliche Welt insofern eine erfreuliche Erschei nung. als sie zeigt, daß die Festigkeit, mit der im Deutschen Reiche die Behörden soevohl wie die staatserhaltenden Parteien gegenüber dem Umsturz ihre Pflicht tun und zur Aufrecht erhaltung der öffentlichen Ruhe und Ordnung ihre ganze Kraft einsetzen, ihren Eindruck auf die revolutionären Führer nicht verfehlt hat. Tatsächlich ist heute Deutschland das einzige Land, das in voller Ruhe, gestützt aus den Ordnungssinn der Mehrheit seiner Bevölkerung und auf den energischen Willen der Behörden zur rücksichtslosen Anwendung der staatlichen Machtmittel im Notfälle, der revolutionären Massenstreik propaganda entgegensehen kann. Diese günstige Lage darf aber keinesfalls zur Einschläferung der staatlichen und bürgerlichen Wachsamkeit gegenüber der Umsturzgcfahr führen. Alle ein sichtigen patriotischen und ordnungsparteilichen Kreise müssen vielmehr an der Ueberzeugung fefthalten. daß der revolutionäre Grundton in der Sozialdemokratie auch durch solche zeitweiligen Abwiegelungen, die aus Furcht vor der augenscheinlichen Stärke des heutigen Staates erfolgen, nicht geändert wird. Der sozialrcvolutionäre Radikalismus ist mit dem Gewerkschafts- revisionismus in jedem Falle darin eins, daß beide nicht zögern würden, gemeinsam über den bürgerlichen 'Staat herzufallen, wenn ihnen die Aussichten des Sieges hinlänglich gegeben erschienen. Ist dieser Augenblick vorläufig noch nicht da. so hofft man doch, daß er später einmal eintreten kann, und deshalb will man inzwischen alles mögliche tun, um den Boden der bürgerlichen Gesellschaft durch eine nichts verschonende Hetzagitation nach Kvästen zu unterwühlen, um dann im Ent- scheidungsfalle uw so leichteres Spiel zu haben, lieber die Gewissenlosigkeit dieses Gebarens hat Bebel selbst indirekt ein schneidendes Urteil gefällt, indem er in Mannheim sagte: „Die Zustände in Deutschland, mag man noch so viel an ihnen aus- zusetzen haben, find mit den russischen doch nicht zu vergleichen." In Wirklichkeit aber sucht die Sozialdemokratie in ihrer Presse die deutschen Verhältnisse vielfach als noch unter den russischen stehend zu verketzern, und Herr August Bebel hat in seiner maßlos aufreizenden Art wohl mit das meiste dazu bei getragen. einer solchen beispiellosen Verdrehung der. Tatsachen Vorschub zu leisten. Jetzt, wo ihnen die von ihnen selbst ge- rusenen revolutionären Geister über den Kops wachsen, möchten die Führer sie aus taktischen Erwägungen wieder in den Winkel bannen. Mögen «sie zusehen, wie sie damit fertig werden! Der Staat und die bürgerliche Gesellschaft in Deutschland find für alle Fälle gewappnet und werden sich auch in Zukunst von keinen revolutionären Putschversuchen, sei es in der Massen- streiksrage oder sonstwie, überrumpeln lassen. hen Mas! zu Ende geführt. In Neueste Drahtmelvnnae» vom 27. Scplbr. Sozialdemokratischer Parteitag. Mannheim. sPriv.-Telst In der heutigen Sitzung des sozialdemokratischen Parteitages wurde die De batte über den politisch.., ^ .. „ . . seinem Schlußworte hierzu führte Abg. Bebe'l aus: Nach dem die Gewerkschaftssührer dargelegt hätten, daß nach ihrer Interpretation ein Widerspruch zwilchen den Reiolutionen in Jena und Köln nicht bestehe, habe der Parteitag nicht die ge ringste Ursache, das zu verneinen. Es werde ein ungeheurer moralischer Gewinn >ein, wenn zwischen Partei und Gewerk schaften Frieden herrsche. Durch die Annahme des Antrags Kautsky würde nur ein Gefühl der Erbitterung und Zurück setzung bei den Gewerkschaften erregt werden. Bebel wies die Behauptung zurück, daß seine Rede in Jena eine Fanfare und die in Mannheim eine Chamade gewesen sei. „In Jena habe ich," sagte er, „unserem Arsenal neue wertvolle Waffen geliefert. Da ist es nicht verwunderlich, daß ich etwas ins Feuer geraten bin. sHeiterkeit.) Innerliche Gegensätze zwischen beiden Reden bestehen nicht. Tie Gewerkschaften sind nicht Parteiinslilutionen, aber die Parteigenossen dürfen nicht ver gessen, daß sie nicht nur Arbeiter sind, sondern auch Staats bürger und daß ihre staatsbürgerlichen Rechte nur durch uns, durch die Partei, vertreten werden können. Wir haben aber Arbeiter, die heute noch auf anderem, z. B. religiösem Stand punkte stehen. Diese dürfen wir nicht vor den Kops stoßen. Wir müssen geschickt sein. Wir brauchen nicht pessimistisch zu sein^ aber es wird noch langer und gewaltiger Arbeitsleistung bedürfen, ehe wir einen Mastenstreik mit Erfolg durchführen können. Der Ton mag gestern anders gewesen sein, der In halt war derselbe. Wir können nur die allgemeinen Richt linien angeben: wer anders handelt, tut das ans Verrücktheit." Zum Schluß wandte sich Bebel gegen Rosa Luxemburg, die ein begeistertes Eintreten Bebels für die russische Revolution vermißt habe. In der Eile des Gefechts habe er dies ver gessen, es sei aber selbstverständlich, daß, wenn man es wagen wollte, in Rußland zu intervenieren, wir nicht Gewehr bei Fuß stehen werden. (Lebhafte Zustimmung.) Da muß man doch in allererster Linie den Reichstag einberusen. kTer Zebn-Gebote-Hoffmann ruft: Man macht es auch ohne ihn!) Wie ein Abgeordneter so eine Dummheit sagen kann, verstehe ich nicht. lHeiterkeit.j 'Würde man so etwas tun, so wäre das ein revolutionärer Akt. der andere revolutionäre Akte nach sich ziehen würde. Gewiß wünschen unsere Staatsleiter lieber heute als morgen die russische Revolution zum Teufel, aber bis zur Intervention ist doch noch ein weiter Schritt. Bei einem solchen Schritt würden wir mit Hilfe unserer internationalen Beziehungen schon Wandel schaffen. Dasselbe gilt von einem europäischen Krieg, in den wir auch nicht mit Hurra und Hoch hincingehen würden. Da ließen wir nicht mit uns reden, da wäre es unser« Verpflichtung, mit unseren Parteifreunden im Auslande uns zu verständigen. Die Rede wurde mit lebhaftem Beifall ausgenommen. Die Abstimmung findet morgen statt; sie soll eine namentliche sein. — Als heute Ledebour-Berlin das Wort ergriff, entstand glötz- sich im Saale eine lebhafte Bewegung. Fast die Hälfte der "" ''irung Bebel? in ss Andrste sich . „ der vorliegenden Resolutionen. Nach der heutigen Sitzung begaben sich die Teilnehmer des Parteitages nach Heidelberg zur Besichtigung der Schloßruine. Der Münchener Münzenraub. München. Wriv.-Tel.) Die Entdeckung der Münz» räuder erfolgte durch ein Kind, das im Trambahnwagen fuhr und sah. «wie ein Mann aus der Tasche eine Handvoll neuer Goldstücke nahm. Das Kind sagte zum Tranibahmchafsner: „Der Herr hat Geld von der Münze", zweifellos Worte, die das Kind zu Hause, wo der ÄWnzraub besprochen wurde, gehört hatte. Der Tranibahnschaffner wurde aufmepkiam und ließ den Mann durch die.Polizei an der nächsten Haltestelle scUtellen. Es war einer der Bankräuber, der Mümzarbciter Max Ruf. auf dem ohnedies bereits der Verdacht ruhte. Ruf gestand, daß er nur Teilhaber des Raubes '«i, aber an den Soldaten Köniq. seinen Freund, verraten habe, daß in der Münze Geld leicht zu haben fei. König weig:rt sich:, anzuaeben, wo sich der Rest des fehlenden Geldes, das man nicht bei den verhafteten Brüden» Ruf und der Geliebten Königs fand, befindet. Zur Lage in Mnkiland. Petersburg. (Prio.-Tel.) In Peterhof wurde eine Dame arretiert, die sich als gefährliche Anarchistin erwies. Sie wurde unter starker Eskorte in der Petersburger Festung interniert. Zebn Gendarmen zu Pferde begleiteten den Wagen- — In Kronstadt gelang es. 14 Revolutionäre zu ver haften. die eine Hausbuchdruckerei zur Verbreitung auf rührerischer Schriften besaßen. — Auf der Batterie 4 in Kron stadt liegen 100 Matrosen in Ketten, die ihre Abfertigung zur Zwangsarbeitin Sibirien erwarten. ^ Riga. sPriv.-Tel.) In Mitau ist gestern nachmittag der Schnlinfpektor Petrow von einem Unbekannten erschossen worden. — In Rudbahren lKnrlands drangen Revolutionäre in das Gemeindehcnis ein,, r a u b t e n Paßb.'ankctte und das'Ziegel und außerdem ein Kaiserbild, daß sie als Schießscheibe benützten. — Wegen des Bombenanschlags auf der Rigaer Straßenbahn wurde- der polnische Kleinbürger Adamis vom Feldgericht zum Tode verurteilt. Di« Fabrikarbeiter boykottier«» unter dem Drucke der Terroristen die Straßenbahnen. Vorige Nacht wurde wieder ein Leitungspfosten der Straßenbahn durch eine Bombe zerstört. Zum Aufstand in Cuba. Havana. sPriv.-Tel.) Der Umschlag in der Haltung der gemäßigten Partei ist durch ein von Taft und Bacon ge- stclltes^U l t i m a t u m ycrbeigesührt worden, das besagt, daß, falls die Partei nicht der Vernunft Gehör schenken würde, die Vereinigten Staaten durch Proklamation eine Militär regierung einsetzen würden, die, solange bestehen bleiben solle. MN W 'NVM WW