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mp .' -zy/z^- »:<< »tt de» L, «8 La» t«ck» av Abend-Ausgabe N-estrll^ während ei die Post.Monnenteo a« Viorgev tu einer Gesamtausgabe erhalte«. »«chUHe-» »«,«»,» HegvLLrrdet 18LV Druck und Verlag von Aepsch L ßieichardt in Dresden. Finreigen-carik. »nnalim« von >»kii«bl,un,t» bi« »achmitla,« , Ul»r Sonn- mck kkiktta,» nur Maririiltrabe « v«i » bi» V«i Ukr Die UvaMa« iprund- »eile lu». I Eilbenl A Pta.. An- kimdiaimoe» aus der Vrtvaileit« Seile ss Pla ; die »Ivaltiae Seile aus Lert- leite so Via > al« Lin,elaiidt Seile « P!a In «um»>»r» «ach «»«,. und Weiert»,e» l ipaliioe Brund»elle so Via > aus Vnvalieite « Pia . rsvalliae Seile auf Lerlieit« und al« Liuaelandl so Vl». ilu«u>tirtiaeiluf. träae nur aeaen LorauddeMbluna. Bele-dltitler kalten io Psenni«. Fernsprecher: Str. U und Uw«. Hauptgeschäftestelle: Manenstr.2». Heinrich Lräm » »WM W>RM ^ Ich» Sichert«» Sp» III I-ü»t«p-8v«vo»» Hark 2.7b dl, 22.-. HVssvt» - » ri»xlk 7,so dl, 2S>—. ri»lt«rel,«1 Ni ««dlvltor I» ßxrS«« !-«tn«l» - Foppv» r btarlr 1,2S dl, 4,bS. «,rlr l,7b dt, b,2b. r I«rr«a. In» tsr ^n«Hv«I»I lMr l 8»rlc S.bS dl» 17,—. r 8,rlc 2,W dl, 1».—. den- a. tliniler ««il Ick i»»b »p«U-cka»i»ei»: 8,rlr 1,70 dl, 12,—. btsrlr I.so dis 9,—. kerävrod«»! vi»r Düster »IktSrke: 8»rlr ZS,— hl, 23,—. I-üster - ^Vesten r ' bt»rlc 1,K0. «r.sss. S,inä:NL^.W!)K'R.m^ ! SonuavenS, I.Schtcmver lW6. Ne»efte DratzMeldungen vom 31. August. Kolonial,». lin. gus <un 8 , cknttrviEgimint/ Bauchschuss.Am 1». Auau drift »erioundet: Unterrfffi-ier Martin Köckritz, geboren am ' " ' l«V »» Rosenthal, früher im König!. SächMchen il«nt Rr. 108. leicht, Schutz in den Oberschenkel, i Richard Schwartz.^geb. am 4. November 1883 E-, , , oren am 37. Oktober 1885 zu Schönebeck a, i» der Garde-Maschinengewehr-Mteilung Nr. 2. Zar La«, i« grankretck». Pari». Der „Courier Europüen" will wissen, datz der " ijnister sich mit dem Plane trage, angesichts der Haltung des Vatikans in der Frage der li^uoverelniaungen eine schismatisch« galli- l«nr,che Bewegung hervorzurusen. .Bari». Dem „Journal" zufolge wird die nächste Voll- ammluu» der französifchen Biichvfe u. a. nament- die Ktaae der Bildung von neuen Bereinigungen prüfen, durch ihre Sutzeren Statuten dem Gesetze entsprechen, rauere Statuten aber unter die Autorität der r gestellt werden sollen. Es solle dadurch verhindert w«rden, datz die Kirchengüter zu autzergottcsdienstlichen Zwecken Verwendung finden. fentlicht heute den ersten betreffend das Gesetz über W-chentlichen Ruhetag. Das Gesetz tritt morgen „An einzelyen Gewerben wird mit AuSstqnd gedroht, llrheitafver das Gesetz in irgend einer Werse umgehen ustt., IasvZandere wird in dieser Hinsicht unter den lnex« >yld Ääckergehilfen agitiert. Grsn»-le. Die ausständigen Metallarbeiter, deren Zahl bereits 12 ooo erreicht, veranstalteten Stratzenkund- gedungen, um die Tuch- und Knopssabrikarbeiter zum Anschlub a» den AuSstand zu bewegen. Zar Lag, ia Rastlaad. London. <Priv.«Trl.) Wie hem .Momina Leader" ans fbnra gemeldet wird, befand sich der Polizeichrs von Samara al Tscherkatl auf einer Inspektionsreise durch die Distrikte Provinz. Als er einen Pachthof besuchte und ei» Lager Dtzuamtt und Waffen entdeckte, machte er den Banern Vor- LuS der Mitte der aufgedrachtril Bauern fielen niedrere jfe und «ine Bombe explodierte, ohne jedoch Schaden anzu- Äegen die aufsässigen Banern wurde eine Infanterie abgesandt, die das Dorf zerstörte. Ans tten gab eS viele Tote. — Auf den JestungSkomman- dante» von Helnngfoi» Oberst Gutenau und seinen Adjutan- <e» «arden mehrere Schüsse abgegeben. Die Offiziere wurden Mv« verwundet. ES gelang nicht, die Täter zu erniltteln. Eine Anzahl von Soldaten, die beschuldigt waren, mit de» Revolutio- «ür«a aemrtnsame Sache gemacht zu haben, wurden stand« rechtlich erschossen. — Der Eisenbahnverkehr , Moskau und Petersburg geht ohne Störung vor sich, ... dir ganze Strecke von einem starken Militärkordo» besetzt, «an Attentate auf die Züge befürchtet. Durch die Wachsam- t lktneS Streckenwärters gelang es. verschiedene Ciseiibahiuiiifälle M vetdindern. ES wurden auf den »schienen Bomben und Mveu entbot, deren Besektigung ohne Schwierigkeiten erfolgte. Pos »dam. VornlittagS 10 Uhr fand im Stadt schlosse rtnd Lustgarten in einem feierlichen Akte der Di enstein. tritt de» Prinzen Oskar von Preußen beim 1. Garde- Regiment ». F. statt. Der Prinz meldet« sich zunächst beim W Kaiser im Schlosse: dann begab sich der Kaiser in. den Lust- rten, wo daS 1. Gorde-Negiment aufgestellt war. DaS ietter war prachtvoll. Anwesend waren der Kronprinz, die Kaiserlichen Prinzen, die bei den GardeHieginien-tern dienen- den Prinzen, die Generalität, di« fremdländischen Offizier«, die noch amvesenden Vertreter fremder Souveräne. Die Kaiserin, die Kronprinzessin und die prinzlichen Damen sahen dem Sälauspiel« von den Yenstern des Schlosses aus zu. Prinz Oskar trat zunächst vor die gesenkt« Fahne und leistete den Fahneneid. Der Kaiser hielt eine Ansprache und drückte dem Prinzen di« Hand. Der Kommandeut des 1. Garde-Regiments antwortete und Motz mit einem Hurra auf den Kaiser, in daS di« Ehrengäste und bas Regiment- einstimmten. Ein Parade- marsch beendete die Feier. Um lls/2 Uhr fand im Neuen Pakais Frühstückstafel statt. ' Kiel. Sieben schwedische Panzerschiffe, meh- rere Torpedoboote, drei dänische Küstenpanzerschlsfe und zwei Torpedoboote sind zu einem viertägigen Besuche hier getroffen. I r ankfurt. Wie die „Franks. Zt> rufen dieAmerikanerausCuba regierung an. Budapest. Die gesamte Presse 'emeinderats, em- z." auS Newyork meldet, den Schutz der Bundes- protestiert gegen den an -den Äaiier Franz Beschlutz des 'Agramer .. . .. , Joseph die Bitte zu richten, datz Bosnien und die Herze- aowina mit Kroatien vereinigt würden ltnd bezeichnet diesen Schritt als utopistische Anmatzung. Bottrop. (Priv.-Tel.) Nach der nunmehr abgeschlossenen Untersuchung ist sestaestellt, datz der Unglücksfall in der Herz Jesu-Kirche durch eine Bodensenkung veranlaßt wurde, dir ihre Ursache im Bergbau hat. DaS Gewölbe war bereits an vielen Stellen stark gerissen; als man bei der Vornahme vo» weiten gerade dabei war. einen Teil des Gewölbes Schutzstein und mit ihm sauste «in , . die TWe., Der die A rbeileu l« Polter wurde erschlagen. Zahlreiche Bänke und die Karmel wur de» ' demvlierl. Dt« Kirche «ruche polizeilich geschlossen. Das Innere bildet einen Trümmrrhanstn. Madrid. Aus Marokko wird berichtet, datz die Truppen Noghis in Stärke von 6000 Mann sich auf dem rechten User des Mulaya zusammenzieken und Verstärkungen erwarten. Die Truppen des Sultans zählen 4000 Mann und sind gut bewaffnet. London. „Tribüne" meldet aus Kalkutta: Starke lieber- schwemmungen nach einer sehr dürftigen Ernte haben in Ben aalen und namentlich in Ostbengalen eine grobe Hun g e r s not verursacht. Zur Linderung der Not ist die Bereitstellung eines Unterstützungssonds vorgeichlagen worden. — Unter den Eisenbahnarbeitern sind von neuem Unruhen aus- gebrochen. Die Ei'endahnwerkstätlten der oft indischen Bahn in Jamalpur sind wegen Ruhestörungen, in deren Verlauf 5 Indier durch Polizisten leicht verwundet wurden, ge- schlossen worden. Belgrad. Auf der Reife wurde König Peter in Kladovo von einer rumänischen Mission begrübt. König Peter tvar mit Gefolge auf dem Schiffe „Zar Nikolaus II.", die rumänische Mission, bestehend aus General Crainiscanu, Major Cornelye und Hauptmann Dragas, auf dem Kanonenboot „Seretul" in Kladovo angekommen. Ter König empfing die Mission auf einer am Ufer errichteten Tribüne. Der General Crainiseanu btgrüht« bcn König im Namen seines Herrschers. Der König bedankte sich mit herzlichen Worten. An diesen Empfang schlotz sich ein Galadinrr zu Ehren der Mission an Bord des „Zar Nikolaus II." Der König und der General wechselten Trinksprüche. Das rumänische Schiff mit der Mission gab dem Königsschiff das Geleit bis zur Stadl Brza Palanka. Winnipeg. Auf dem Winnipeger See herrschte «tn heftiger Sturm. Der Dampfer „Prinzess' sei unter«, gegangen, wobei sechs Personen ertranken. Ucber das Schicksal zweier anderer Dampfer ist man noch im Ungewissen. OertllcheS und SikchsischeS. Dresden. 31 August —* S«. Majestät der König empfing heute mittag Staatsminister Dr. Graf v. Hohenchal uns Heroen und Gencraladjutanten General der Jnianlerie v. Minrkwitz Schlosse Pillnitz zu Vorträgen. den den inckwitz im Mi itönigs im Sommerhoflager Pillnitz ein. Bei der Ankunft hohen Gastes in Dresden meldeten sich am Hauptbahnhose die ihm als Ehrendienst zugeteilten Herren Oberstleutnant v. Tettcn- born und Hauptmann v. Koppenfels des Leib-Grenadier-Regi- "ttt Be ' ^ " ' ' ments. Mit Benutzung königlichen Sondcrzuges vom Hauptbahnhose aus traf der Erbprinz vormittags 10 Uhr 41 Minuten auf Bahnhof Nicdmedlitz ein und wurde hier vom Könige und dem Prinzen Johann Georg emp fangen. Von Niedersedlitz erfolgte die Fahrt zu Wagen nach Schlotz Pillnitz, wo Prinzessin Mathilde den Erb prinzen bei der Ankunft 'begrüßte. Mittags l'/o Uhr fand >m Schlosse zu Pillnitz königliche Tafel statt, an welcher neben dem Könige und dem hohen Gaste Prinz Johann Georg und Prinzessin Mathilde, sowie Herzog Karl Borwin von Mecklen- öurg-Strelitz mir den Damen und Herren vom Dienste teil- nahmen. Zu dieser Tafel waren ferner mit Einladungen aus gezeichnet worden: die Herren Slaatsminister Dr. Rüger, General der Infanterie Freiherr v. Hausen, Dr. Graf von Hohrnthal und Bergen, v. Schlichen und v. Mebsch-Reichrn- bach, der Generaladjutant General der Infanterie v. Treitscme, der kommandierende General des 12. Armeekorps General der Kavallerie v. Broizem und der Kommandeur der B. Division Generalleutnant Graf Vitzthum v. Eckstädl, sowie der Komman deur deS Leib-Grenadier-Regiments Oberst v. Criegern und die Majore Freiherr v. Secke Herr v. Düring -Hauptmann v. ..... ^ 12. Pionier-Bataillon. Die mit Blumen und kunstvollen Tafel Prunkstücken reich geschmückte Tafel war im großen Speisesaale aufgestellt und zählte 46 Gedecke. Nachmittags 3 Uhr unter nahm der Wnig mit seinem Gaste, begleitet von dem Prinzen Johann Georg, der Prinzessin Mathilde und dem Herzog Karl Borwin von Mecklenburg-Strelitz einen Ausflug zu Wagen nach der Sächsischen Schweiz. An diesem Ausflug« zahmen auck die Damen und Herren vom Dienste teil. ^ nach Pillnitz erfolgt von Wcblen aus mittels Für heute abend ist ein Besuch der Königlichen H sicht genommen, und nach dem Theater wird der Sachsen-Meiningen das Souper beim Prinzen l einnchmen. Von hier aus wird der Erbprinz begeben, um nachts nach Breslau abzureijen. u-e ^ Die Rückkehr Dampfschiffes, ofoper in Aus- Erbprinz von sodann Georg ich zur Bahn der heit des Königs Friedrich röba am 18. und 19. September sondern Mo- August in . . narchen von der Gröbaer Bevölkerung eine Huldigung dar gebracht werden. Vom Landtagsabgeorbncten Greulich ist hierzu ein Komitee gebildet worden. Zunächst sind ein Fackelzug der Vereine, ein Lampionzug der Schulkinder und GesangSvorträge des Gesangvereins im Schlotzhofe in Aussicht genommen. —* Ihre Majestät die K ö n ig i n - W i t w e ist durch eine Magenverstimmung genötigt, sich einige :le. Schonung aufzuerlegcn und " fei ' Tage Ruhe und deshalb an der heutigen sich konnte, Tafel in Pillnitz nicht teilnehmen. —* Der Herr Kriegsminister Freiherr v. Hausen erschien in Begleitung deS Intendanten der Armee, deS Herrn Geirerals Bartcky, gestern nach Besichtigung der von der Stad-t Pirna neuerhauten Kaserne für dic I. Abteilung des 84. Feld-Artillerie- Regiments auch auf dem Nathause und sprach Herrn Burger- meister Schneider seine Befriedigung und Anerkennung über die schnelle und gute Ausführung dieses Kaserncnbaues seitens der Stadt aus. Snirft miV Wiffenschaft. tan der König!, t Mag: „Die Fledermaus". : ^Mignon". Mittwoch: le Puppenfee". Doimerstn, Sonnabend: „Jidrlio". ä 0 f t b e a.t e r. Montag: „Die „Die Abreise", l: „Carmen", onntag: „Der klingen". — Schauspielhaus. Sonntag: ^ Montag: Nenrinstndiert: „Zopf und Schwert". „Jiuogen". Mittwoch: „DaS vierte Gebot". Donners- «rstenmal: „Der reiche Jüngling". Freitag: „Der ^alst>^ Sonnabend: „Zopf und Schwert". Sonntag: titteilung au» dem Bureau der Köni Die neue Spiel: oniglichen Hok- ><tt des Schauspielhaus.«« ve- eptember, mit der Aufführung von il). Den Faust spielt Herr Wsecke. dir .Faust" <1. Ml). Den Faust spi . Pölitz, den Mephistopheles Herr Mehnert r. Die neue Sp onntag. den 2. ^ ' 1. Dr! a«W._, ^ > n 8. September, geht als erste Vorstellung im Abonne utzkowS Lustspiel »Zopf und Schwert" in «euer mig in Szene. Dke Besetzung ist die folgende: Fried- lm I. — Herr Mehnert. Die Königin — Fri. Likl. e — Irl. Bechen, Erbprinz — Herr Werth, Grmno- rr Bauer, Seckendorf — Herr Müller, Hotham — Herr «reck — Frl. Diacono. Holzendorf — Iran Ml«, — Frau Steller, EverSMann — Herr Erdmann, Herr Huff. Eckhof — Herr Decarli. AIS erste Nenhett nnerttag, den 6. September, außer Abonnement das Trauerspiel „Der reiche Jüngling" von Karl r. Da» Werk erlebt am Schauspielhanse seine Uraufführung. Fra» Bast», die zuletzt tn Naimviefe Genesung und ig «öihrend der Tbeaterferien gesucht, ist leider noch Immer ' «eit beraestellt, daß sie ihre Tätigkeit im König!. Sckan- wse. beabsichtigt, am Montag in Beaumarchais Lust« . t" wieder aufnebmen könnte. Die Kunst- achurlaub erhalten und wird vormiSsichtltch u» d«S Monats in der eisten Lustsplrlpremisre der stemal auftretrn. Für „Figaro" ist am Montag »Zopf und Schwert" angrsetzt. st* Komponist und Librettist. Eduard Devrient schildert m seinen Erinnerungen an Felix Mendelssobn-Bartholdy, wie daS ganze Leben des großen Musikers erfüllt war von einer einzig«" Sehnsucht: .oinenl für seine besondere Eigenart passen den Operntext. zu. finden. Mt den führenden Geistern der Zeit war Mendelssohn in VerbinduM aetretsn, imnicr wieder wurden ihm Entwürfe, auch fertige Bücher vorgelegt, aber der Künstler, der sich darauf verzehrte, eine Oper zu schreiben, ging von hinnen, ohne der Bühne andere Partituren zu hinterlassen, als die begleitende Musik zum „Sommernachtstraum" und zu Racine- „Athalia". — Wenn man bis in unsere Zeit hinein das textdichtuna. Nur ganz selten einmal erweisen Komponist und Dichter sich als einander ebenbürtig, und in weitaus den meisten Fällen erscheint die Kunst deS Tonsetzers ganz erheblich beein trächtigt durch das nkehr oder minder unzulängliche Fundament, daS der Textdichter seinem Werk« gab. Die gewaltige AuS- nähme eines Wagner, dessen Texte auch ohne Musik aufführ baren Dramen sehr nvsietommen, — diese Titanenerscheinung ist kein Matzstab für oll« jene Opernkoinpomsten, die nicht im stände sind, sich selbst ein auteS Buch zu schreiben. Noch weniger aber möchte man wünschen, datz begabte Musiker den Weg unseres genialen Richard Strauß gehen: irgend ein rezitierendes Drama „wie es geht und steht" iu Musik zu setzen. So bat «S Strauß mit der „Salome" OScar Wildes gemacht und so scheint er HoffmannSthalS „Elektra" vertonen zu wollen. Andererseits ist es «in« Tatsache, daß die Tonseher des porigen Jahrhunderts vielfach glücklicher in der Wahl ihrer Bücher waren «IS die Modernen. „Fidelio" ist «in fast einwandfreies Libretto. „Figaros Hochzeit geradezu ein, Mustertextbuch. Weber und Marschner. Lortzing und Nicolai — von Franzosen und Italienern gar nicht zu reden — fanden vielfach vorzügliche Bücher, und auch noch d>e großen Operettemneister der Neu heit, Strauß, Millöcker. Geuse u. a. haben manches hübsche Buch vertonen dürfen. Wie mag sich nun die — sagen w»r einmal: die Mißernte erklären, di« wir tatsächlich auf fast allen Gebieten der Opernterkdichtung neuesten Datums zu ver- »eickmen haben? Es hat offenbar da» ArbeitSsystem gewechselt. I Früher entstand daS Textbuch eigentlich erst unter tätiger Bei hilfe des Komponisten. Max Maria von Weber erzählt, wie er lcinem Bruder zuerst nichts als die Idee zum „Freischütz" unterbreitet, wie dann — bevor auch nur ein« Zeile uicder- acschricben war — in zahllosen Briefen und Besprechungen eine Art Szenorium geschaffen und erst auf dieser Basis an die Aus arbeitung des DuchcS acgangcn wurde. In viel höherem Grade noch beteiligten sich Rossini, Verdi an Texten, die sie komponieren wollten: von Librettisten rührte schließlich nichts her, als der Stoff und — zum Teil! — die Versifizierung. — liniere Musiker ivollen es bequemer haben-: sie wollen ein mög- lichst fertiges Buch vorgelegt haben — fertig so weit, dich man es, wie ein namhafter Meister meinte, „gleich ausS Klavier legen kann". Diesem Mangel an Geduld verdanken die meiste» schlechten Opcrntexte ihr Dasein. Ess ist auch für den kunst- gewandtesten Librettisten, nahezu eine Unmöglichkeit, ein Buch zu schreiben lsertig zu stellen!), das dem Ideal eines ander» auch nur n-ahekounnt. Je „fertiger" das neue Buch ist, um sv unmöglicher wird cs dem Komponisten erscheinen, ihm feine eigene Stimmung au-fzuprägcn, und immer wird «in ' " ' Gezwungenes aus der Vertonung solch' außerhalb des eigenen Gesühlskrciscs Ents Man sollte davon absehe», fertige Tcxtbüo. zu liefern. Nur gemeinsame Arbeit von der ersten Anregung an und daun schrittweises inniges Handin'handgehen kan» dahin führen, daß der Komponist ein Buch erhält, wie seine künstlerische Natur «S erfordert. 7* Napoleon» Degen Aus Paris wird berichtet: Der Degen Napoleons ist aus der Gmbkapelle des Kaisers heran»« genommen und in ein Museum geschafft worden. Dieses Sacrtleg Ibt dem Akademiker Jrdderic Masson, dem Geschichtsschreiber lapoleonS, Anlaß zu einem flammenden Protest, in dem er die merkwürdige Geschichte deS Degen» erzählt. Es ist der Degen, den Napoleon bei Austerlitz trug. Ihn bat er seinem Sohn«, dem Herzog von Reichstatt, als wertvollstes Erbe in seinem Testament vermacht: er hat darin dem Marschall Bertrand aufgetrag«. diesen Gegenstand in dir Hände seines SohneS zu legen, wenn er 16 Jahre alt sein wird". 20 Tage später starb « und die Testamentsvollstrecker versuchten vergebens, zu seinem Sohne vor- zudrinaen. Am 22. März 1832 vereitelt« ver Tod dr» HergoaS