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- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-08-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19060831026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906083102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906083102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-08
- Tag 1906-08-31
-
Monat
1906-08
-
Jahr
1906
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«ch» «latt »ird d« «qm» von Dre-de» «d Umgelmv- «w Lage vorher bereit» all Abend-Ausgabe zugestell», wLhrend es d»e Post. Abonnenten am Morgen in einer Gesamtausgabe erhalte». verugrgebllhr: BiditeNIHtttch w» Deedd», t«> UIiNL Wtt«aH««r Zutranuna Limb «nleoe V»«o> <«»«»»« uiiL «» r,en« -m Hoi»« »d vtonlaaen nur «inmav «»Ne «oO» dunb aubwürtigeLom. «INondrr «Mb«.« M »o M. «et «tnmaliaer Zuüelliin» durch di, vott«M. lolmeBejullaeld». im«u«> tand «tt entivrechendem üulchlaae. Nnckörnck aller Nrtüel u. Ort,mal- MitteNnnaen nur mit deutlicher v n « Ue o a « ,» b e c.Dresd. Nacbr.') «llM«. S!achtr»,ltch« Lonorar- a»,»rücke bleiben »Iibenickli»»«!; »nyn>a-e- Lanultn»,« werdvt Mckt aulbew-chrt. »,l«,ra«m-»drette: ««chalchte» »r,«de«. HeSvLrrrSeL 18LV Dntck und Verlag von Liepsch L Reichardt in Dresden. Mresgen-c-ck. Vnnabme von Nnkündliunie« bib uuchinitla,« s Ubr. Sonn- u>ck keterta«» nur Manenslrabe » vo» U dis >/,i Ul,r Die rivLlÜaelltrnnd- »eilc <ca. s Kilben) « Ltq... >»- liilidisunien am der Pnvaitelie Zell, ro Pia.: die r ivaltia« Zeile ans Lert- leile so Pia., als Einaeiandt Aetl, so Dia. In Nummern »ach «an», und 8eier«a,e» l ivaltiae Ärundietl, «> P«a.. auf Privatleite «o Pt,., r ivaltia« Zeile auk Lertleite und al« itiuaeilmdi« Pia. «uswäruaeilus- traae nur geaeu lkorausdmchlui». lveleadlätter kolien ro Mennigs Fernsprecher: «r. U und »09» Hauptgeschäftsstelle: Marienstr.W. rSIvetLvupkSi'Ä L^ULsrmrllOlr iSSlkS. VorrLtix L Stück 60 kkx. io allon äpotlislcsn, Lrogeriso uncl karkümerioo. Nr. S3S. Siikikl: Neueste Drahtberichte. Mbettchte. Hosnachrichten. Mictewewinstag. Rauchen im Flaneiiabteil. Gerichtsverhandlungen. l f»« L LdFgch» Die Taufe des lüngsten Hohenzvllerpttnzen. „Tristan und Isolde". Berliner Lebe». I -pakialllzp «DL» VsIIAllasl Lvvv» Neueste Drahtmeldungen vom 30. August. Zur Laoe in Rustlnnd. Beters bürg. Ueber die Stadt Stalvropol, sowie über die Bezirke Stalvropol, Älagodarnoje und Meoneschenskoje deS Gouvernements Stalvropol ist der Zustand deS außerordentlichen Schutzes aus 6 Monate, über die übrigen Bezirke auf ein Jahr verhaust worden. Moskau. iPriv.-Tel.) Auf den Moskau-Petersburger Schnellzug, in dem gegen 200 Passagiere, darunter einige Minuten vor dem Vorbeisaufen des ZugeS von einem Bahn orbeiter gesunden und die Gelahr beseitigt. Die hiesige Polizei hat gestern nicht weniger als 135 Bombenfabriken mit voll- ständig eingerichteten Werkstätten und groben Vorräten fertiger Bomben und Sprengstoffen entdeckt. Es wurden zahlreiche Per- Haftungen vorgenommen. Berlin. Heute mittag fand >imi Zeughanse die feierliche Nageluna und Weihe von 28 neuen Fahnen und Standarten statt. Im Lichthofe war ein Altar errichtet. Die Ehrenwache vor dem Zeughaus« stellte die Leibkompagnie d«S 1. GardeKtteginrents unter dem Kommando des Prinzen Eitel Friedrich. Anwesend waren unter anderem der Kronprinz, die Prinzen und Prinzessinnen des König!. Hauses. Großfürst Wladimir von Rußland. Erzherzog Joseph, der Herzog von Genua und di« hier anwesenden amerikanischen Offizier«. Bald nach IM Uhr erschien der Kaiser vom Sä-losse kommend in ront der Ehren- Portal des Zeug- . . - . kurz darauf vom Potsdamer Bahnhof nn Vierspänner mit der Prinzesiin Viktoria Luise und der Kronprinzessin von Griechenland eintraf. Die Majestäten be nähen sich alsdann nach dem Lichthofe. Der Kaiser schlug den ersten Nagel ein. Es folgten die Kaiserin, der Kronprinz, der auch für seinen Sohn einen Nagel einschlng, die Prinzen und Prinzessinnen, sowie dle fremden Fürstlichkeiten. Die Weihe voll zog der evangelische Milttäroberpsarrer in Gegenwart des katho lischen OberpsarrerS. Inzwischen feuerte die Leibbatterie im Lust garten 10l Schuß ab. Nach der Feier nahm der Kaiser den Vorbeimarsch der Ehrrnkompagiile ab. während die Kaiserin «it den Damen auf dem Balkon erschien. Das Kaiseipaar begab sich ak-dann in das Schloß, wo Familienfrühstück stattfand. Köln. Der Obcrpräsident der Rheinprovinz Dr. von Schorle mer teilte den Kölner MittagSblättern mit, daß er den „Düsseldorfer Neuesten Nachrichten", folgende Berichtigung gesandt habe: ,,Unter Bezugnahme auf die in der Nr. 199 Ihrer geschätzten Zeitung unter „Lokales" gebrachte Mitteilung er laube ich. mir ganz ergebenst zu bemerken, daß die Nachricht von meiner Berufung nach Berlin nicht zutreffend ist und daß damit auch die Vermutungen entfallen, welche diese Berufung mit der in Aussicht genommenen Nachfolge des Herrn Land wirtschaftsministers in Verbindung bringen." Königsberg i. Pr. Die hiesigen Kohlenarbeiter haben, nachdem in einer gestern abend stattgchabten Versamm lung der Ausstand wegen nichtbewilligter Lohnforderungen einstimmig beschlossen worden war. heute die Arbeit niedergelegt. Budapest. Der Gomeinderat von Agram bat be schlossen, an den Kaiser Franz Joseph, sobald «r in Trebinje den Boden Bosniens betreten wird, eine Word- nung zu entsenden, die ihm die Bitte unterbreiten soll, daß Bosnien Mld die Herzegowina mit Kroatien vereinigt werden. Der Agramer Gemeinderat hat auch die kroatischen Städte auf- gesprdert, einen ebensolchen Beschluß zu fassen. Grosseto lToSkanaj. In der Nähe von Castillion« della Pescaja ist ein großer Waldbrand ausgcbrochen und bat bereits eine Fläch« von 24 Quadratkilometern erfaßt. Da Wind weht, droht das Feuer noch weitere Waldbcstände zu ergreifen. Paris. Der sozialistische Deputierte Pressensv hat dem cieaSmimster mitgeteilt. daß er ihn bei der Wiedereröffnung r Kammersession über di« Behandlung der Soldaten in den Strafbataillonen interpellieren werde, da ihm als Präsidenten der Liga der Menschenrechte zahlreiche unglaubliche sFälle von Soldaten-Mißhandlungen zu. Ohren gekommen seien. San Sebastian. Ter Finanzminister erklärte gestern nach einer Konferenz mit dem französischen Botschafter, das; die H a n d c l s o e r t ra g sfra ge tatsächlich gelöst sei. Cambon werde heute mit dem Handels-Vertragsentwürfe nach Paris abreisen. New York. Nach einer Depesche des „Ncwyork Heralö" aus Taina in Chile sind dort und in Arica heftige Erd - stöbe, die sich bis zur Grenze von Peru erstreckten, verspürt worden. Die Panik sei unbeschreiblich und die Bevölkerung nächtige auf den öffentlichen Plätzen. Ter erste Stob währte 30 Sekunden. Oertliches und Sächsisches. Dresden. 30 August —* Se. Majestät der König wird heute abend 6 Uhr 30 Minuten, von TarviS zulückkehlend, In Mügeln eiiltceffen und sich von da nach Pillnitz begeben. —* Der Krieysminister Freiherr v. Hausen traf gestern früh mit Automobil in Pirna ein und besichtigte die neuerhaute Abteilungskaserne und den Prooiantamisbau. —* Kultnsminister v. Schlieben. begleitet vom Geh. Schulrat Dr. Secliger. besuchte gestern die Füistenschiile in Meißen. Die Herren wohnten dem Unterrichte verschiedener Klassen bei und nahmen vo» den Schnleiillichtllngeil eingehend Kenntnis. —* Herr Bürgermeister Leupold ist am Montag aus seinem Urlaub nach Dresden zurückgekehrt und hat die Geschäfte des Finanzamtes wieder übernommen. —* Ein treuverdienter Beamter des Rates, Herr Bau- Verwalter Gustav Adam, begeht am 1. September sein 40jährigeS Dienstiubiläum. — Der Vorstand des 14. Polizei- bezirks, Herr Ponzei-Jnspektor Vogel, vermag an demselben Tage ans eine 30iühr>ge Dienstzeit zurückzubiicken. —* Per älteste sächsische Hofbeamt«, der ehemalige Torwart im Königlichen' PiatsM. „Herr ,Ge org Paulrck ist am Montag ün 100. Lebensjahre samt entschlafen. Er wurde am 9. Kuli 1SS7 in Kuckau bei Kloster Marienstern geboren, diente acht Jahre bei der 4- Kompagnie des Leib-Jnsanteric-Regi- mentS, wurde am 25. November 1835 zur „Kriegsreseroe ohne Ansprüche aus dem Pensionsfonds" entlassen und trat zunächst als Kutscher in den Königlichen Dienst. Später wurde er Tor- wart im Marstall. So diente er drei Königen: Anton, Fried rich August II. mrd Johann bis zu seinem 65. Lebensicchre. Daun trat er in Pension. Bis zu seinem 99. Geburtstage am 9. Juni war der Greis nie krank. Seinen Lebensabend ver- brachte er bei seiner Tochter, der Gattin des Privatus Meißner in Dresden-Striesen. —* Der Rat ersucht die Bewohner Dresdens, ihrer patriotischen Teilnahme am Nationalfesttage, dem 2. September, durch Schmücken der Häuser Ausdruck zu ver- leihen. Mllillvtiaums als Ltraßenbabndire , Mart zum Besten der Angestellten und Be- " ichenknngsweise übergeben. ' nk, dem 25jähril von 10 000 . diensteten der Dresdner Stra Nachdem die Stadtgemelnde Dresden die Schenkung aiigeiwmmen hat, errichtet sie eine rechtsfähige Stiftung unter dem Namen ..Vlantz-Ttiftung" mit dem Sitze in Dresden. Nach de» nun mehr feststehende» Bestimmungen ist der Rat zn Dresden Vorstand der Stiftung, und das Stiftuimsvermügen besteht in einem Kapi tal von 10000 Mk.. daS vom Vorstande gesondert venvaltet wird. Der Zweck der Stiftung ist, schwächliche» Kindern von Angestell ten und Bediensteten der Dresdner Städtischen Straßenbahn Aufnahme und Verpflegung und dadurch Kräftigung ihrer Gesund heit in den Ferienkolonien des Dresdner Gemenmutzigen Vereins oder in anderen vom Rate zu Dresden z» bestimmenden Erholungs stätten zu ermöglichen. Alljährlich, einige Monate vor Beginn der groben Schulferien, ist durch geeignete nicht öffentliche Be kanntmachung den Beamte» und Bedienstete» der Städtijchrn Straßenbahn im Einvernehmen mit der Direktion denselben der Zweck der Stiftung unter gleichzeitiger Aufforderung zur Anmel dung »litznteilen. AnS der Zahl der angemeldeten Kinder sollen zunächst dicicniaen Berücksichtigung finde», welche auf Grund ärztlicher Untersuchung als dringend Ledütftig bezeichnet werden und Kinder von solchen Angestellten und Bediensteten sind, die vor dem i. Januar 1!X)6 dem Personal der vomialigen Dresdner Straßriibahn-Gesellichaft angehört haben. Efft wenn aus diesem Kreise leine genügende Zahl erholungsbedürftiger Kinder vorhan den ist. können auch die Kinder von Beamte» und Bediensteten der vormaligen Deutschen Straßendahngesellschaft und von solchen Beamte» und Bediensteten der Dresdner Städtischen Straßen« bahugesellschaft »ach dem Grade ihrer Bedürftigkeit in gesundheit licher Beziehung berücksichligt werden, die nach dem 1. Januar 1906 in den Dienst der Städtischen Straßenbahn getreten sind. Tie ärztlichen Untersuchungen erfolgen durch die bei der Städti schen Straßenbahn tätigen Kassenärzte. —* Der LandeSknltiiriat für Vas Königreich Sachsen wird voraussichtlich Mitte Oktober im Sitzungssaale der Zweiten Ständeka,inner zu einer auf drei Tage berechneten öffentlichen Gcsamlsitzung zusan»ue»treten. Den Hauptpunkt der Beratungen wird dle Neuorganisation der Körperschaft auf Grund des am 1. Januar 1907 in Krast tretenden Gesetzes über die Umgestaltung des Laudrstulturrates vom 30. April 1906 bilden, welches dem Laudeskulturrate durch eine Erweiterung seiner Tätigkeit und seines Umfanges vielfach neue Aufgaben und neue Rechte bringt. —* Die Ortsgruppe Dresden des Alldeutschen Verbandet empfing Feldpostkartcn aus Deulsch-Südwestafrrka, auf denen sich unsere braven Mannschaften und Unteroffiziere für Liebesgaben bedanken, welche ihnen von der Dresdner Orts gruppe gespendet worden- waren. Obwohl diese Sendung Anfang Dezember abgegangen ist, scheinen Teile derselben doch erst im Juli in die Hände der Empfänger gelangt zu fein. Ablenderin der letzten Kartengrüße ist die 4. Etappen-Kompagme auf der Station Naruchas, Bezirk Lahnstein. Der Gesamt perband bat im ganzen für unsere Südwestafrika-Kwiegev gegen 140 000 Mk. gesammelt und hauptsächlich in der Form voa praktischen Liebesgaben unter die Truppen verteilt. Slo arbeitet der Alldeutsche Verband auch auf dem völkisch-wohl tätigen Gebiete in umjaitgreicher Werse. Die Hauptgeschäfts- stell«, welch«,Auskünfte gern erteilt, befindet sich am 31. August und 1. Sevtember in den ^Drei Raben". Sonntag den 2. Sep tember aus dem ..Königlichen Belvedere". Näheres bestmen Nnschlagssänlen und die Festordnung. Der Festausschuß hielt gestern in Knrists Restaurant seine letzte Sitzung vor dem Ver- vandstage ab- an ihr nahmen u. a. teil die Herren Baron v. Wagner und Neichstagsabgeordneter Böckler. Nach den vom Vorsitzenden, Herrn Stadtverordneten Dr. Hopf, gemachten Mit« teilungen sind zur Teilnahme am VerbandStage zahlreiche Anmel dungen eingegangen, darunter von hervorragenden Politikern, Gelehrten und Schriftstellern. Das Programm wurde nochmals eingehend durchberaten und darauf die Funktionen an die einzel nen Mitglieder der Ausschüsse verteilt. Die umfassenden Vor bereitungen versprechen einen imposanten Verlauf der Tagung. Der Vecvandstag findet in Schandau, wo ein Zusammentreffen mit den Deutschen aus Oesterreich slattsindet, wie hier günstige Aufnahme. —Der morgen abend in Leipzig beginnende 7. Ver bands tag deutscher Mietervrreine nnrd sich mit einigen wichtigen kommunalen Fragen zu beschäftigen haben. Im Mittel- punkte der Tagung stehen die Referate des Generalsekretärs Weinbausen-Berun über: „Die Beteiligung des Mieters aun Gemeindeleben" und des Dr. v. Mangoldt-D r e s d e n über: „Grundlinien der Äohnungsreform", angenommen von der ersten deu für die hervorzuheben: ein Antrag aus Pforzhe bandstag in Süddeutschland abzuhalten, um dort «m regeres Vereinsleben zu fördern; ferner zivei Anträge auS Hamburg: „Wie können die Bodenreformer die Mieterbewegunq wirk sam fördern, da sich die letztere als eine zweckmäßige Vor- ichule der Bodenreform erweist?" und: „In welcher Form können der Mieterverband und die BlK>enresorm«r praktisch zu- sammenarbeiten, um gemeinsam eine durchgreifende Agitation Kunst und Wissenschaft. uiuna aus oem rvureau ver zr o n igi > cye n vo, - Im Opernhaus« geht morgen, Freitag, die vier- .FlgaroS Hochzeit" von W. A. Mozart tn e Besetzung der Hauptpartien ist die folgende: rau err s* Mitteilung aus dem Bureau der KöniLlichen .Do,f tbeater. Im aktige Oper . Szene. Die —„ ^ . . Gräfin — Frau Abendroth (zum erstenmal), Susanne — Fr Wedeklnd. Cherubin — Frau Nast, Graf Almaviva — H Scheivemantel, Figaro — Herr Erwin. -tz* König!. Hosoper. Ilabsmus papsm. In das Theater deutsch von gestern abend übersetzt, heißt das: wir haben «inen neuen Tristan, Dr. vonBary. Er kommt mit den Weihen von Bayreuth zu uns, gleich seiner königlichen Isolde, Mari« Wittich. Beide haben den Ruhm der Dresdner Hofoper, der auswärts meist Heller strahlt, als bei uns M Lande, in zwei künstlerischen Leistungen von erlesenen Prachten in der fränkischen Festspielstadt uroi et ordi verkündet, das heißum worbene Placet der ungekrönten Königin von Wabnfried ge funden. Das ist immer schon etlvas, zumal außer der allein- seligmachenden, reklamclüsternen Cosima auch noch einige wirk- lichr Fachleute in Bayreuth sitzen, di« daS Erb« des Meisters wahren und seinen Jüngern Geist von seinem Geiste geben. Und auf den „Geist" kommt «S in erster Linie an. Das ist's, waS gestern Barys Tristan am eindringlichsten predigte. Die dramatffche Gestaltung der Partie — und darauf wird be- kanntkich in Bayreuth aller Nachdruck gelegt — ist fraglos, bis auf einige öde Strecken in dem monologartigen Zwiegespräch mit länger glänzend geglückt, absichtlich, auch iSsäh. Geradezu öestaltuna der Molle im ersten Auszüge. Freilich, di« Maske halt« ich — trotz Bayreuth — nicht nir Aücklich. Der fungc, bartlose Tristan — den ja auch der Meister hat passieren lassen —, wie rhn zum Beispiel SchmedeS- Dien in so unbeschreiblichem Jugendglanze gibt, scheint mir. ichon als Gegensatz zu dem alten König Marke, weit besser am Platze als der bärtige Held, der gestern selbst im zweiten Akte, im Glück« höchster DafeinSfreude, recht unfroh drein schaute. Daß Herr von Bar der Figur anfangs ein« we' Kurwenäl im letzten Aufzuge, dem weun auch vieles nach unserem Ges in der Te'xtb«Handlung, zu sehr unterstrichen an vollendet war die Gestaltung der Rolle im « Daseinsfreude, recht ch sich in der dramatischen Belebung ise Zurückhaltung auferkegte. ist Le- flick und läßt sich rechtfertigen. Schade nur, daß er im , lause des Abends auch dann noch diese ihm von seiner hohen schauspielerischen Intelligenz diktierte Reserve bcibehiclt, als der Ueberschtvang der Gefühle für Tristan von dem Dichter-Komponisten in Permanenz erklärt wird. Man hat bei dem Sänger eben immer den Eindruck: daß er nie das per sönliche Erlebnis in dos Kunstwerk hincinträgt, daß seine Grsühlswellen und seelischen Strahlungen den Kern des Wesens 'einer Gestalten nur umspielen, aber nie aanz durchdrinaen. Beste alles zu klug. .. ... nur in einer gewissen Distance von sich sieht, im einzelnen zu viel abwägt, um «ine Totalität von hinreißender Wirkung damit «u erzielen. Allerdings gewinnt Herr von Vary durch diese künstlerische Besonnenheit einen ungeheuren Vorsprung vor anderen Darstellern Wagnerscher Helden: er beherrscht sicher „ an Isolde im 2. Aufzuge verlor er nicht die Fühlung mit dem Ganzen, als ein organisches Werk von großer Architek tonik baute er dieGestalt auf. Auch gesanglich ließ sich deutlich die Schulung Bayreuths an dem neuen Trittau erkiinen, nicht immer zum Vorteil des tonlkchen Eindrucks. Sehr wohl: die Plastik des Wortes, die absolute Deutlichkeit bat ihr Gutes: jedes Wort soll eigene Farbe, jeder Akzent besonderen Nachdruck planvoll und besonnen erhalten. Aber bisweilen tut mau in diese,« diversen Akzentniernngen unbedingt zu viel, wie man gestern abend an Herrn von Vary hören konnte. Vornehmlich die schroffe Behand lung der Labialen und Dentalen war nicht immer lieblich den. Hellem, weichem Piano, das sei» Tenor-Rivale mit dem oft geradezu batttonal gefärbten Organ seiner Stimme nie abgrwinne» kann. Als Gesamtleistung von außerordentlichen Qualitäten darf man aber jedenfalls den neuen Tristan schon jetzt herzlich will kommen heißen: er stellt sich windig den übrigen Schöpfungen deS Künstlers, seinem Lobengrin. Rienzi und Siegmund an die Seite im Fleiß der Ausarbeitung und ehrlichen, künstlerischen Durch- drinaen des Stofflichen. — Im übrigen gab die von Herrn General- Musikdirektor von Schnch mit großem Schwnnge und peinlichster Umsicht geleitete Aufführung zu detaillierten kritischen Auslassungen keinen Anlaß, da alle Partien ganz wie sonst besetzt waren. Im Mittelpunkte der Anteilnahme an der Vorstellung stand die an dieser Stelle bereits mehrfach grwürdigte Isolde der Frau Wittich mit ihren zwei glänzenden Naturvorzngcn: der schönen Sttnime und der herrlichen Erscheinung, Vorzügen, mit denen sie aber doch die Erinnerung an vte größte» Vertreterinnen dieser Partie, an eine Malten oder Moran - Olden, eine Ternina oder Mildcnbnra nicht ganz auslöschen kann. Trefflich war gestern Herr Kietz als Kurwenäl in der biederen Treuherzigkeit seines schlichten Spiels und dem tief beseelten Ausdrucke seines schönen Organs. Die Brangäne des Frl. Schäfer leidet unter dem Mangel an hoheitsvoller Persönlichkeit, mag sie auch gesanglich gegen früher gewonnen haben. Wunderbar iu der machwollen Größe seines Ausdrucksvermögens war wie imnier Herr Perron als König Marke; er ist vielleicht der eiirzige Interpret dieser un dankbaren Partie, der selbst in der langen Ansprache an Tristan vor Schluß des zweiten Aufzuges nicht langweilig wirkt, sondern direkt neben dem Helden auch hier zn rnteressierrn vermag. — lieber die Inszenierung des Werkes soll nicht geredet werden; sie ist bitterbös und unserer Hofbühiie einfach nicht würdig. Der erste Akt niit seiner gemalten Stoffverschwendung and der falschen Makartpracht, der zweite mit der absolut nicht stimmungsvollen Waiddckoration, die nur wenig von der „Hellen anmutigen Sommernacht", die Wagner vorschreibt, ahnen läßt, und ver Schlubaufzug mit seinen schüchternen Andeutungen illusionS- sördeuidrn Bühnenarrangeuients. — hier gilt eS gründsich Wandel z» schaffen, damit zu dem neue» Tristan auch ein neuer „Tristan" kommt. — Die Aufnahme der Vorstellung war begeistert; vor nehmlich Herr von Bary und Frau Wittich wurden aus daS herz lichste und ebenso ergiebig wie geräuschvoll gefriert. Al.
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