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- Erscheinungsdatum
- 1906-08-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190608277
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19060827
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19060827
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-08
- Tag 1906-08-27
-
Monat
1906-08
-
Jahr
1906
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' 1. Pr «i» von 3 sch orna. JockeiSlachreiten über 1500 Meter. Preise: MO Mark dem 1.. 500 Mark dem 2.. 300 Mark . Felix Simon» br. W. Ruprecht» und Ä. von Henkel» F.-St. -Vera- Weiter:' Shurgo^j" ^Ärtem»" ^führte da» Rennen nach einem sehr guten Start in flottestem Tempo. Ihr späten Hauptmann R. Spiekermann» F.-St. „Orislamme" und „Mönch , der bei der Geraden tüchtig vorgina und Sieger blieb. Tot.: ^sieg 10 : 23. Platz 10 : 11. 17.18. Gesamt: Sieg 7245. Platz 7500. total 1« 74S Mark. 3. PreiSvon Wölkau. Herren-Flachreiten über 1300 Meter. Preise: Ehrenpreis und 1200 Mark dem 1.. 300 Mar« dem L. 300 Mark dem 3. Pferd«. E» liefen 5 Pferd«. 1. Ritt meister von Wuthenaus dbr. D. «Verdi- Weiter: Bes). Generalmajor von Schmidt-PauliK br. H. «TobiaS" Weiter: Lt. von Schmidt-Pauli j. 3. M. von Lutz' br. S. „Baco" Weiter: Reck). «Verdi" führte überlegen bis in» Ziel. Tot.: Sieg lO : 29. Platz 10, : 14. 15. Gesamt: Sieg 6530. Platz 4540. total 11070 Mark. 3. August-Verkaufs-Rennen. Jockei-Flachreiten über 1300 Meter. Preis«: 3000 Mark dem 1.. 500 Mark dem 2-, üOOMark dem 3. Pferde. ES liefen 7 Pferde. 1. Rudolphs F -Lt. „Compagnie" (Reiter: Sburaold). 3. E. von ÄrackerS br. St. „TpeS" Weiter: Cubas. 3. Rudolphs F.-2t. „Ainorette" lReiter: R. Neumann). Nach einem sehr langen und umständ lichen Start führte H. WenckeS br. St. „Constance". muhte sich jedoch in dem prachtvollen Endlauf den Siegern unterwerfen. Lot.: Sieg 10 : 15, Platz 10 : 11. 12. 19. Gesamt: Sieg 7695. Platz 6800. total 84625 Mark. Der Sieger kam unter den Hammer, wurde ober für 9550 Mark zuruckgekauft. 4. Preis vam Lugturm. Jockei-Jaadreiten über 9500 Meter. Preise: 1800 Mark dem 1., 300 Mark dem 2 , 200 Mark dem 3. Pferde. ES liefen 7 Pferde. 1. B. Klemms br. St. „Telephonistin" lReiter: I. Horazeks. 2. R. Kaufholds br. W. „Greville" Weiter: L Printen). 3. -O. Gerstenbergers br. St. „Bis grata^ Weiter: Th. Bastian). „ViS grata" führte mit Th. Brennings br. St. „Hindostana", denen sich kurz nach her Rittmeister von Volkmanns und Lt. Jreiherrn von Dungerns F. W. „Kezdö" aiffchloß. Vor dem zweiten Tribüncnjprung kehrte Lt. Othos „Counly Dame" um: kurz vor dem Ziel über holte die famos gerittene „Telephonistin" die Führerschaft. Tot.: Sieg 10 : 48. Platz 10 : 14. 12, 13. Gesamt: Sieg 6070, Platz 6410, total 12480 Mark. Auf den Sieger wurde kein Gebot abgegeben. 5. Ehr en p ret s.Htü rdein4H a nd i cap. Jockei- Reiten über 3000 Meter. Preise: Ehrenpreis und 2200 Mark dem 1., 500 Mark dem 2., 300 Mark dem 3. Pferde. Es liefen 8 Pferde. 1. und 2. M. Walthers F.-H. „Chic" Weiter: F. Horazek) und C. F. Müllers br. St. „Wicle" lReiter: Cuba). 3. V. Hängens br. H. „Sturm" Weiter: Möhring). Beim Probciprung ging B. Langens dbr. H. „Unico" Weiter: Kocho- laty) in die Hindernisbahn, warf feinen Reiter ab und suchte das Weite. Wieder eingefangen, muhte er aber das Rennen mitmachen. „Wicke" führte das sehr schön geschlossene Feld und kam dicht neben „Chic" in totem Rennen durchs Ziel, so daß ein Protest fast zu erwarten tvar. Er kam denn auch, wurde aber noch vor Beendigung der Rennen für unbeachtlich erklärt. Tot.: Siea 10 : 49 für „Chic" und 10 : 24 für „Wicke", Platz Gesamt: Sieg 8615, Platz 7590. total 16 205 10 : 23. 17. 34. Mark. 6. Preis dosn Königsbrück. Herren-Jagdreiten über 4000 Meter. Preise: Ehrenpreis und 2300 Mart dem 1., 400 Mark dem 2-, 300 Mark dem 3. Pferde. Es liefen 5 Pferde. 1. Rittmeister von Kaysers br. W. „Rierper" Weiter: Bes ). 2- Boas' br. H. „Linzpeter" Weiter: Jahrmarkt). 3. Lt. F. Sulzbergers br. St. „Hildburg" Weiter: Lt. v. Lütken). „Rierper", der von Anfang an in stärkstem Tempo führte, lief dem Treffen bald davon. Nach kurzer Zeit gab Lt. Freiyerrn v. Neimans F.-W. „Freibonrg" Weiter: Rittmeister Panse) das Rennen auf, während G. Nettes dbr. St. „Zarinthia" Weiter: Lt, von Lüttichau) die Bretterwand verweigerte. Da „Rierper" ohne Konkurrenten ging, verlor das Rennen schließlich alles Interesse. Tot.: Sieg 10 : 20, Platz 10 : 13.15. Gesamt: Sieg 7450, Platz 4100. total 11 550 Mark. — Im Bietoria-St^o» wurde am Sonnabend mit glänzen- dem Erfolge die neue Saison eröffnet. Einen besonders glück lichen Griff in der Richtung der Vielseitigkeit seines Programms bat diesmal mit seinem Eröffnungs-Ensemble Direktor Thieme getan. Vor voll besetztem Hause spielte das trefflich gsschulte Orchester unter Herrn Kapellmeister H. Reh dessen Victoria-Mansch und die J-ubel-Ouvertüre. Darnach nahm die glänzende Svielfolge ihren Beginn. Den lebendigsten Kontakt mit dem Publikum wußte sogleich die Vortragssoübrette Käth- chen Lejeune herzustellen, die. unterstützt von einer eie- ganten und gefälligen Erscheinung, namentlich dem Couplet von der „Motte" und dem hübschen Lied „Es ist so schön, ein schwaches Weöb zu rein" zu gutem Erfolg verhals. Mit dem Andante und der Polonaise aus „Mignon", vorgetragen auf der Ziehharmonika, führte sich Mme. Zinka Panna sehr glück lich ein: mehr Beifall noch fand die Künstlerin in einem Vor trag auf dem als Soloinstrument selten gehörten Cymbal. Mit temperamentvollem Vortrage, der sich vornehmlich in der Wahl stark kontrastierender Zeitmaße bekundete, spielte sie Liszts „2 .Ungarische Rhapsodie". Mit einem flott gespielten Walzer begleitete sie des weiteren den Tanz zweier drollig kostümierter Hündchen. Konnte der GroteR-Tanzkomik« Artur Wolfs mit seinem „Dicken Meher" und seiner Plauderei über die Frauen keinen ungeteilten Beifall finden, so erregte er da gegen mit seinen Variete-Imitationen die obligaten Stürme von Applaus. Niemand konnte sich hier der grotesken Komik in der parodierenden Darstellung eines Akrobaten und zweier — sage und ichreibe zweier — Ringkämpfer entziehen. Den Schluß des ersten Programmteils bildete eine Tünnes-Komödie des bekannten „kölschen" TünneS. Direktor Otto En dl ein. In der übermütigen Burleske „Die lustigen Studenten" platzt sa manche Bombe des Witzes und der Ausgelassenheit, aber das Ganze ist etwas zusammenhanglos und litt in der Wirkung oorgestern vielleicht auch noch unter den Regieschmerzen der ersten Aufführung. Denn selbst die Hauptperson ..Endlein. Tünnes" zündete nicht so recht. Anders freilich in dem Stück das den Abend beschloß, „Tünnes im Harem" — da war Tünnes hoch. Hier schwang er unter den Eunuchen am Hofe des grausamen Sultans >soliman el Halef. das allmächtige Szepter seines Gummiknüttels, fuchtelte damit auch dem „arau- 'omen Sultan" selbst gehörig unter der Nase herum, wand sich unter den Liebenswürdigkeiten der Haremsdamen, entging mit glücklichem Erfolge den Heiratsgelüsten der Kleopatra, di« fast so alt war. wie ihre Namenskollepin, wenn sie bis heute gelebt hätte, und wurde auch zum Schluß noch zum Retter und Be freier der eingesperrten Haremsschönen. — Apropos: Harems- -chöne! Di« Erzellenz-Margaretha Feh im Pascha, di« acht Tage lang wirklich einmal die liebenswürdige Beherr scherin eines orientalischen Harems gewesen, bildete die Den- 'ation des Abends, und eine Sensation, die nicht enttäuscht«. Was ihre Truvve „The Morgan Family" an Parterre- aymnastik bot, war ausgezeichnet, besonders fand eine von drei Personen gebildete lebende Brücke, bei der eine Lame frei- chwedend zwischen den Köpfen Meier Personen den Bogen bis- dete, außerordentlich starken Beifall. Auch das gymnastische Sviel aus zwei Treppen mit all den zahlreichen halsbreche- rffchen Tricks ist ungemein fesselnd. Stark beklatscht wurde auch eine vorzügliche Flötenvirtuosin. genannt „La bxlla Pa ni ta". die recht komplizierte Variationen über Abts Lied: „Gute Nacht. Du mein herziges Kind" von Popp und eine Be arbeitung des Faust-Walzers mit virtuoser Bravour zum Vor trag brachte. Ebenso lebhaften Applaus fanden die exzentrischen Bmker „The Original Hovyns", die in ihrem aufs modernste eingerichteten Backhaus die unglaublichsten Streiche verübten, wobei sich der eine als ein vorzüglicher Schlangen mensch. der andere als ein tüchtiger Springer entvuppte. Den Schluß der sehr erfolgreichen Eröffnunas-Borstellung bildeten zwei Khsche amerikanische Sujets in Liebings optischer Bericht- erstattuug. Ein ereignisreicher Winter läßt sich nach dieser, an vollwertigen Nummern so reichen Eröffnungsvorstellung er warten. — Am Abend vorher war im „Tunnel" die Eröffnung ourch bas Strauß-La in, «-Orchester erfolgt: der Zuspruch des Publikums war auch hier von Anfang an lebendig und alles Gebotene a>»s dem gleichen guten Niveau, wie immer. — Di« Ikrankeaaaterftützauas. und Sterbekassr der Fleischerseselle» hielt gestern aus Anlaß der vor 35 Jahren er- folgten Weih« ihres Banners'eine größere Jubiläums- Feierlichkeit ab- Im „Linckchchen Bade", wo von 11 Uhr vormittag» ^ Görlitz"d^äuden. Halle a. d'. S TAera. Leipzig. Döbeln. Meißen Gemnitz. D»e austvärtiaen Abordnungen wurden aus den Bahnhöfen empfangen und «ach dem Liockeschen Bade geleitet, von wo au» um 4 Mr «in imposanter Fest»», durch di« Straße» der Stabt »ach dem JServerbcbaufe* sich bewegte. Den Zug eröffn«»« ein Musikkorp» zu Pferde in altdeutscher Tracht: dann folgten Spitzenreiter. beritten« Herold« und «,ve lange Wagenreih« mit den Ehrengästen. In einem eleganten Vierspänner befand sich die Fahnenveputation der DreÄmrr Fleischer-Jnnung, in den weiteren Vertreter de» Vorstand«» dieser Innung, der SchlachtbofSdirektion. der Lohnjchlächter. des Bereit»» oer Dresdner Meistersöhne und die Ebrensung- sräuen. Den Zug ibelebsen vier Mtstkkorps. Im .^Gewerbe- Hause" vereinigten sich die ZugSteilnebmrr zu einem Fe st ak tu s. den dir Kapelle de» Musikdirektors Kage mit der Jubel-Ouvertüre von Weber eröffnet«. Nach dem Vortroge d«S Gläserschen Mannerchores „Du Fahne, sei gegrüßt" durch den Gesangverein der Kasse sprach Fräulein Frida Probisch den FeMrolog mit warmem Empfinden. Hierauf rief der Vorsitzende de» Jubel-vereins, Herr Ernst Naake, allen Gr- ichienenen herzliche Millikommensgrüße zu und nahm Gelegen- lheit, der Dresdner Fleischer-Jnnung für die entsendete zahl reiche Vertretung zu danken. Daraus gedachte Redner der von auswärts zum Fast« gekommenen Gründer der Kaffe und dankte den Abordnungen der Kollegen für di« Opfer, die sie der guten Sache durch ihre Teilnahme brockten. „Arbeit und Tugend ziert das Alter und Jugend!" Dieser der Fahne «ingestickte WaWpruch sei stet» die Richtschnur de» Vereins, der sich be mühe. mit den Meistern in gutem Einvernehmen »u leben. Das Andenken der im Lause des Bestehens des Vereins t»r- fwrbenen Mitglieder ehrte die FesUversammlung in pietätvoller Meise durch Erheben von den Plätzen. Mit der Mahnung, in unserer ernsten Zeit fest zufammenzuhalten, lenkte der Redner die Blicke aus Kaiser Wilhelm II. und König Friedrich August und schloß mit einem Hoch aus beide Herrscher. Begeistert stimmte die Frstversammlung in die von der Musik intonierte Nationalkivmiie ein. In welch hohem Maße der Jubelverein sich der Achtung in den weitesten Kreisen der Meister und Ge- sellenschast erfreut, trat bei den daraus von den anwesenden Vertretern der teilnehmenden Korporationen gehaltenen An sprachen und reicken Ehrengaben deutlich in Erscheinung. Vor sitzender Naake dankte für die Ehrungen und Glückwünsche. Nach dem feierlichen Akte leitete ein von Musikdirektor Kage dem Verein gewidmeter Festmarsch zu einem srohbelebten Ball über, mit dem das wohlgelungene Fest seinen Abschluß fand. — Zu drei Bränden wurde die Feuerwehr gestern alarmiert, gegen mittag nach Fechnerstraße 2 3 tVorstadt Kaditz) und nachmittags in der 4. und 6. Stunde nach Windmühlen, straße 5 und Germania st raße 2 tVorstadt Löbtau). Am ersten Ort war vermutlich durch eine schadhafte Jeuerungs- anlage die Balkenlage unter einem Kochherd in Brand geraten. Da die Herdanlag« abgetragen werden mußte, dauerten die Arbeiten etwa eine Stunde. — An der »weiten Stelle war im Hintergebäude in einer Küche des Erdgeschosses eine auS Wachs und Terpentin bestehende Mischung infolge UeberkochenS zur Entzündung gelangt. Das Feuer entwickelte beträchtliche Glut und Rauchmengen, wodurch die Wohnung mehrfachen Schaden erlitt. Die Feuerwehr beendigte die von Hausbewohnern be- gonnenen Löscharbeiten und legte dem Wohnungsinhaber, der Dra nd w u n d e » an den Händen erhalten hatte, Notverbände an. — Der dritte Alarm erfolgte ebenfalls wegen eines Küchen brandes, den jedoch Hausbewohner, di« sich durch Eindrücken der Tür Zutritt zu der verjchloffenen Wohnung verschafft, schon unterdrückt halten. - Aus den amtlichen Bekanntmachung«». ««„kurst. Aal»l»«g»nnstevm,,e« «. s. «. Im Dresdner Amtsgericht»»«,irk: lieber da» Vermögen des PrivatuS Heinrich Adolph Fraß in Dresden-Löbtau Wernerstraß« «v> ist das Konkurs verfahren eröffnet und Herr Rechtsanwalt Netcke bier. Marschallftratze 2, ,um Konkursverwalter ernannt worden. KonkmSsordrrungrn find b»S »um tv. September anzumelden. Weitere-OertlicheS stehe Seite-. BerelnSkaleuder kür heute. Evangelischer Bund: Diskussions-Abend. Drei Raben, 8 Uhr. Tagesgeschichte. Zum Mordauschlag auf de» russischen Ministerpräsidenten werden aus amtlicher Quelle folgende Einzelheiten gemeldet: In der vierten Nachmittagsstunde fuhr eine mit zwei vorzüg- uchen Pferden bespannte Mietskutsche vor dem Portal der Villa des Ministers aus der Äpothekerinsel vor. In dem Wagen saßen vier Perionen, zwei Zivilisten und zwei Militärs in aus- ländischer Uniform. Alle vier begaben sich in die Pförtner» stube, wobei einer von den ai» Militärs verkleideten Personen den Helm in den Händen hielt, in dem offenbar ein Spreng geschoß von ungeheuerer Kraft enthalten war. In der Pförtne-- stube wurde da» Geschoß zufällig fallen gelassen. Di« Kraft der Explosion war furchtbar. Der im Nachbarzimmer befind liche beim Minister des Innern als Beamter in besonderem Auf träge fungierende Generalmajor Samjatin wurde getötet, dem Hosmerster Woronin der Kopf abgerissen Getötet wurden auch der Pförtner und sämtliche in der Pförtnerstube befiMiche Personen, darunter all« vier Uebeltäter. De ganze Hinter wand des Gebäudes ist vernichtet. Die im oberen Stockwerk befindlich gewesene fünfzehn jährige Tochter StolypinS erlitt schwer« Verletzungen an beiden Beinen, welche amputiert -wer den müssen, cm kleiner Söhn des Ministers erlitt einen -Bein bruch. Die Zahl der Verwundeten ist noch nicht genau festge stellt. Stolypin ist unversehrt geblieben. Durch die Gewalt der Explosion wurde die Türe zum Kabinett des Minister» aus den Angeln gerissen. Die Pferde, mit welchen die Uebeltäter angefahren kamen, blieben heil, der Wagen wurde zertrümmert, der Kutscher getötet. Einer der Direktoren der Petersburger Telegrapben-Agentur. Fürst Schahowskoi» welcher sich in oem an die Pförtnerstube anstoßenden Zimmer befand, erlitt Ver letzungen. sei» wird, dal) als ein Anzeichen »an» betrachtet »erden, batz du japanische Regierung gewillt ist. die ihr aus dem Vertrag» von PorrSmouth erwachsene» handelspolitische« Verpflichtungen ehrlich durchzusührr». Obgleich Deutschland bei dieser Angelegenheit nicht i» erster Linie beteiligt ist. bat e» doch nicht unterlassen, bei de» von der internationalen Diplomatie tn Tokio unternommenen Schritten mitzuwirken. Jetzt wich Dalny al» Freihafen dem tnter» nationalen Handel geöffnet. Auch di, Etnsuhr und die AuSsuhr nach Kwantuna erfolgt zollfrei. Die Schiffahrt zwischen den a». öffneten javanffchrn Häsen und Dalnv ist international nelgegeoen und wird al» Eadotage angesehen. In Hambura ist der Dampfer „Professor Woermann" mit S OM» zieren und 500 Unteroffizieren m« Mannschaften au» Deatfch» Südwestafrtka etngrtroffen. Ende August und Anfang September werden sowohl die schwedische wie di, dänische Marine die vorjährigen Be suche der deutschen Schlachtslotte tu Stockholm und Kopenhagen durch fast gleichzeitige Visiten i» Kiel erwidern. Schwede» «nt- sendet ein lehr ansehnliche» Geschwader, das unter anderem sieden chlachtlchiffe und zwei große Kreuzrr zählen wird. Dänemark irfte sich et ' - - - - r- .. — dür! etwa» bescheidener durch einen Teil der HerbstübnnaSeSkadre repräsentieren lallen. Der schwedische Gesuch dürste zuerst eintreffen: über dir Zusammensetzung und da» Kom- mando de» dänischen Geschwader» wie üb« dt« Termine d« beiden Besuche im NeichSkrieg«hafeu verlautet noch nicht» Bestimmte». Der bekannt« konservative Politik« v. Puttkamer» Plauth ist im Alt« von 68 Jahren verstorben. Sein« parlamentarische Laufbahn begann er im Jahre 1884. wo « für den Wahlkreis I Danzig in den Reichstag gewählt wurde. Dielen» gehörte er während d« V. VH.. IX. und X. Legislaturperiode an, vis er am 25. Januar 1903 au» Gesundheitsrücksichten da» Mandat niederlcate. Fast ebenso lange — von 1885 ab — vertrat « de» Wahlkreis Etviiig-Marienburg im preußischen Abgeordnetenhaus«. Wege» der Nü rn berger Krawalle ln der Regen-dun»« Straße wurde die tägliche Schlußstunde de» Sedan-VolkSseste» durch eine behördliche Anordnung ans 7 Uhr abend» anberaumt und diese vierstündige Kürzung trotz des starken Besuche» derett» Sonnabend abend polizeilich durchgeführt. In d« Nachbarschaft der bedrohten Automobilfabrik Union hält ein narkeSPolizei» aufgebot die Absperrung ausrecht und verhindert trotz starten Verkehr» alle Menschenansammlungen. — Angesicht» diese» energischen Einschreitens die sozialistische sordemng an die zu meide». Rußland. Graf Witt« wird in Peters»«« am 27. August aus dem AuSlande zurückerwaxtet. Seine Mckkehr ruft viel Kommentar« hervor. Vielfach wird die Vermutung ausgesprochen, daß er in nicht allzu ferner Zeit wieder «ine führende Rolle übernehmen wird. . Türkei. Die plötzliche Zuspitzung der Lage »wisch«» der TürkeiundBulgarien wird in türkischen Kreisen einer englischen Intrige zugeschrieben. England will «ine» Druck aus die Mächte ausüben, um sie zu energischer» Vor- gehen in Makedonien -n veranlassen, zugleich der Türkei Ver legenheiten zu bereiten und Bulgarien Genugtuung »» ver schaffen. In militärischen Kreisen faßt man die Lag« sehr ernst auf. Der Kommandant in Adrianovei erhielt gemessenen Kunst und Wifienschafl. k In der König!. Hofoper > er sin en heute abend Richard rnbers" in Szene- Wasserstaus der Elbe «ad Moldau. vudwet« vrag vardubtt Me>ntl Lettinert» Aussig Dresden rs. August 4- » — -»4 0 -V0 -28 — 1,g 28. August 4- « - - 27 — 83 -KO -82 — 170 Deutsches Reich. Der bereits mitgeteilte preußische Gnadenerlaß hat folgenden Wortlaut: „Wir Wilhelm, von Gc .res Gnaden König von Preußen usw., wollen, da Uns ourch Gottes Gnade ein Enkel geschenkt ist, der in wenigen Tagen die heilige Taufe empfangen soll, und diese rTag dazu aufsordert, empfangene Unbill zu verzeihen und Vergebung zu üben, allen denzenigen Personen, welche bis zum Abschlüsse des heutigen TageS durch Urteil eines preußischen Zivilgerichts wegen einer gegen Unsere Person begangenen MajcstälSbclcidigung oder wegen Beleidigung eines Mitgliedes Unseres Königlichen HauscS un Sinne der M 95 und 97 des Strafgesetzbuchs zu Freiheitsstrafen rechtskräftig verurteilt sind, diese Strafen, soweit sie noch nicht vollstreckt sind, und die noch rückständigen Kosten in Gnaden erlassen. Ist liegen e.ner solchen und wegen einer anderen strafbaren Handluno auf eine Gesamtstrafe erkannt, so ist der wegen der elfteren Handlung »«hängt« Teil dieser Strafe im vollen Um fange als erlassen anzusehen. Auf die von einem mit anderen N»nde?staaten gemeinschaftlichen Gerichte erkannten Strafen findet dieser Erlaß Anwendung, sofern nach den mit den bc- tei!ig:cn Regierungen rptroffenen Vereinbarungen dir Aus übung des Begnadigungsrechts in dem betreffenden Fall« Uns zusttär. Un>« Jusiizminister hat für die schleunige Bekannt machung und Ausführung dieses Erlasse» Sorge zu traoen Schloß WilhelmShöhe. den 24. August 1906. Wilhelm." Der GesamtauSschnß de- deutschen O st marke »verein » beschloß in seiner von rund 200 Mitgliedern a»S allen Reichsteile» besuchten Marienburg« Versammlung am Sonnabend einstimmig eine Resolution, dir die Auffüllung des Ansiedl ungssonds »nd die Verleihung des Enteignung-recht» durch königliche Verordnung auf Grund des Enteignungsgrsedes an die Ansied» lungSkommission in bestimmten Fällen für unerläßlich erklärt. Der „Kölnischen Zeitung" wird aus Berlin telegraphiert: Die Nachricht, daß Daln» vom I. September ad SreihnfenttzetSt Wagner» „Meistersinger von Beginn der Vorstellung 6 Uhr. k JmRetidenztheater wird heut, abend »H8 Uhr da» englische Lustspiel „Unsere Käte" wiederholt, da» bÜ zu» Schluß dieses MvnatS auf dem Repertoir bleibt. f Im Central-Tbeater sinket heute da» erste Gastspiel de» unter Leitung von Sandvr Jaray stehenden Ensemble-Berlin« Künstln statt. Zur Airfführung kommt da» russische Zeitbild »Die Jüden" von Eugen Tschirikow. Sport-Nachrlchte». Tretradsahr« vom Restaurant ..Trompeter" ab eine 12 Stunden- Kontroll-Dauerfahrt für Tretradfahrer und eine Kontroll» ZuverlässiakeitSsahrt für Zweirad-Mokorsakr« nach Bischofswerda. Bautzen. NieSkv. Muskau. Svremberg, Hoyerswerda, KönigSbrück bis Cunnersdorf Kilometerstein 13,00. ES beteiligten sich etwa 200 Fahrer. Radrennen zu Leipzig. 26. August. DaS Internatio nale Stundenfahren wurde von Contenet-Paris gewonnen, der es auf 79,850 Kilometer brachte. Ebert-Leipzig folgte mit 76.350 Kilometer vor Vanderstuyst-Belaien, der wegen Maschinendefekten nur 87,510 Kilometer zurücklegte. Butler- Amerika hatte ersichtlich noch unter den Folgen seine» Pariser Sturzes zu leiden und endete mit 60,025 Kilometer olS Letzt«. — Das 50 Kilometer-Rennen für Klaff« S gewann Heiny-Berlin in 45 Minuten 39P Sekunden gegen Größe- Leipzig mit 49. 25,1 und Brembach mit 49. 81. Im Hauptfahren siegte Scheuermonn, während das Vorgabefahren Kudela gewann. Radrennen zu Berlin. 26. August. Otto Goetzke, Sieger »on Wund um Berlin. Die klassische Radfernfahrt de» Deutschen Radfahrer-Bundes, Gau 20, sBerlin) und Gau I sHamburg) stand unter einem recht ungünstigen Stern. Von Sonnabend abend ab regnete es mit wenigen Unterbrechungen die ganze Nacht hindurch und weitere Regengüsse am Sonntag machten die Wege vollends grundlos. Dazu kam «in äscherst heftiger Gegenwind, der an die Kräfte der Fahrer die höchsten Anforderungen stellte. Trotzdem vollbrachte Otto Goetzke, B. R.-C- „Zugvogel", die glänzende Leistung, die 242,7 Kilometer lange Strecke in 9 Stunden 42 Minuten 11 Sekunden zurück» «siegen. Bon den 166 gemeldeten Fahrern hatten sich 158 am Start morgens 5 Uhr in Potsdam «ingefundcn. Im Anschluß an die Radfernfahrt fand über die gleiche Strecke «ine Beu- zin-Berbrauch-PrüfungSfahrt für Motorräder statt. Es starteten 31 Fahrer, von denen 21, davon 17 inner halb der Maximalzeit. das Ziel passierten. Rennen zu Baden-Baden. 26. August. Di« „Große Woche* nahm heute ihren Fortgang. Der Besuch war bei kühlerem Wetter ein grandios«. Besonders zahlreich waren di« Fran zosen vertreten, deren Vertreter auch in der Hauptkonlurrenz. dem mit 20 000 Mark dotierten Badener Dtiftungspreis den erwarteten Triumph feierten und all« drei Plätze besetzten. Di« genauen Reiultate waren: Eb « rst e > n-R« n n « n. 1. ..Jrroy" sWarne). 2. „Ladislaw IV". 3. „Maravedi". Tot. 22:10, Platz 24. 26 : 20. — S chw arz wald-Re« ne». 1 „Paladin" lWraih-rdvn), 2. „Alvo". Tot. 13:10. — Badener S t i f tu n asp re iS. 20000 Mark. Distai» 2200 Meter. 1. „Phoenix" sO'Connor). 2. „Ob", 3. „Tyrot* Tot. 16 :10. Platz 22. 24, 20. — Da m e n - P r e iS. 1. „Lady Whisper" sW. Schulz). 2. „Horaz". 3. Elsterstein". Tot. 31:10, — Kosmopolitisches Handicap. I. „Holländer" Weatherdon), 2. „Ganges", 3. „Romola". Tot. 33:10. Platz 30, 34. 46 : 20. — AlteS Badener Jagd-Rennen. Ehrenpreis und 10000 Mark. Distanz 6000 Met«. 1. „Royal Dow II" <M. Lücke). 2. „Grutli". 3. „BSbS". T°». LTlO. Platz 26. 36 : 20. Radrennen zu Breslau. 26. August. Der Gold Pokal von Breslau, «in 100 Kilometer-Rennen, gelangte hente zur Entscheidung. Sieger wurde Dickentmann-Holland in 1 Stunde 23 Minuten 6 Sekunden. Der Amerikaner Walthour, d« in der 106. Runde infolge Maschinenwechsels zwei Runden ver loren batte, endete 1000 Meter zurück als Zweiter. Dritter wurde A. Huber^München 7400 Meter zurück. — Das 5 0 Kil »- meter-Rennen für Klasse L gewann Schipke-Brrlin in 43 Minuten 7 Sekunde». Vermischtes. _ " Touristen an» Neiße sind lm Altvattrgebttge kn Oesterreich - Schlesien durch Absturz verunglückt, wobei,««). der Kielökasseiirendcmt Lübeck ,ini> der Pfeffnküchln Spring«, wurden»
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