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- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-08-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19060825013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906082501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906082501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-08
- Tag 1906-08-25
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Monat
1906-08
-
Jahr
1906
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Dresdner Nachrichten. Z L S « 8 »s oe 'S Z s s » «y «» St .Volksstimme" liigt! Sie versucht mit einem. Schwall lügen- lrasler und gemeiner Reden-Zarten auch jetzt wieder den Schmu» zu verdecken, der sich in der Heidelberger Partei durch eine gewisse Lotterwirlschatt angesammelt da», welcher die „VoltS- stimme* in jeder Weise Vorschub leistete. Ich wrederhole: Die „Bolksstimme" lügt, wenn sie ihre Leser glauben machen will, die von mir geschilderten Uebelstände seien unwahr!" Ja der weiteren Auseinandersetzung »wischen dem Genossen Precht und der „VolkSstimure" lucht der Stadtverordnete t-chubach sich daraus binausgureden. sei» Sohn hätte «inen Druckabzug im Papierkorb „gesunden" und ihm uberbracht. Da- gegen sagt Genosse Precht wiederum in seinem offenen Briese. Stadtverordneter Schubach erklärte in einer Versammlung »u Handschubsheim, daß die lLntwendung und Verwertung hetz Abzuges im Interesse der Partei und der Gewerkschaften ge- schehen sei. Der „Mannheimer Generalanzeiger" bemerkt zu diesen Vorgängen: Leider ist die Sozialdemokratie im Deutschen Reiche so korrupt, daß bei ihr solche aemeingcfäbrllch» Spionagedienste zum täglichen Brot gehören. Ls ist das eine Erscheinung, welche die Führer der Sozialdemo, kratie zu einer täglichen gemacht haben. Deutsche» Reich. Vorgestern nachmittag unternahm das Kaiserpaar mit der Prinzessin Viktoria Luise und Gefolge einen Ausflug zu Wagen nach dem Horsthause Dörnbad. wo der Tee eingenommen wurde. Die Rückkehr zum Schlosse erfolgte tu Auh. Zur Abendtafel waren die Amerikaner Butzer und Burgcß geladen. Gestern früh unternahm das Kaiserpaar einen Ausritt. Der Kaiser hörte später die Vorträge des Chess des MilitärkabinettS und des Generalstabsarztes der Armee. Dr. Schjerning. Zur Jrübstückstasel waren geladen Generalstabs, arzt Dr. schjerning und Generalleutnant Graf v. Moltke, Forst- meister Ließe und Forstmeister Kehler. Herr v. Lucanus ist gestern nach Potsdam zurückgekehrt, während der Kaiser mit den Herren des Gefolges abends nach Mainz abrciste, wo er deute früh eintrifft. Die Kaiserin gedenkt sich heute abend nach Potsdam zu begehen. Ueber Wandlungen in den Antworten des Kaisers auf die Huldigungen der Zentrumskatholiken schreibt dir „Kölniiche Zeitung": Tatz da§ jubelnde Hoch, da? (diesmal) ans den Kaiser ausgebrachl wurde, redlich gemeint war und dem Gefühl eines Triumphes entsprach, kann der begreifen, der im vorigen Jahre in Straßbrrrg die allgemeine Enttäuschung miterlebt hat, als auf das Huldtgungstrlegramm an den Kaiser »nr eine von Herrn von LueanuS Unterzeichnete Antwort im aller höchsten Austrage einlies. Bis zur Judiläumsversammlung im Jahre 1963 in Köln war regelmäßig auf das Telegramm des Katholikentages die Antwort erngelaufen: „Seine Maiestät lassen bestens danken." l!>63 war die kaiserliche Antwort wesentlich väimer. wenn sie auch noch von Herrn von Lucanus unterzeichnet oar. Darin war mitgeteilr, daß der Kaiser hocherfreut war und herzlichen Dank für den Gruß ausspreche. 1904 beim Katholiken tag in Regensburg kam eine äußerst schmeichelhafte, vom Kaiser selbst Unterzeichnete Antwort. Uni so größer war im vorigen Jahre in Straßburg die Enttäuschung, als Exzellenz von Lucanus wieder die Antwort auf das Huldigungstelegramm zeichnete, wenn ne auch in ebenso warmen Ausdrücken wie bei dem Kölner JnblläumSjahr gefaßt war. Heute nun war die Freude wieder riesig groß. Zweifellos spielen da, wie wir schon im vorigen Jahre hervorhoben, besondere Momente mit: In Rege»SH»rg war es die Persönlichkeit des damaligen Ersten Präsidenten, des Ersten Vizepräsidenten des preußischen Abgeordnetenhauses Dr. Porsch. diesmal trete» die Kardinüle Fischer, der Oberhirt der Diözese des Feslortes und Vannutelli, der Abgesandte des Papstes, in den Vordergrund. Zwilchen denr StaatssekretärdeS Reichs marine amt s und dem Torvedo-Jngenieurkorvs hat nach folgender Telegrammwechsel stattgefunden: „Admiral Zehe für Torpedo-Jngenreure, Kiel, Torpedoinspeklion. Indem ich meinem lebhaften Bevauern Ausdruck verleihe, heut« nicht persönlich der Frier des 25. Jahrestages des Bestehens des Torpedo-Ingenieur-- Korvs beiwohnen zu können, spreche ich den vereinigten Mit gliedern meine herzlichen Glückwünsche zu dem Jubiläum aus in aufrichtiger Anerkennung der bewährten Leistungen des Korps aus dem Gebiete der Torpedolechnik. gez Staatssekretär v. Tir ol tz " — Hierauf lief beim Staatssekretär folgende telegraphische Antwort ein : „Admiral v. Tirpitz, Berlin. Seinen Meister bittet das Torpedo-Jngcnicurkorps um Entgegennahme gehorsamsten Dankes für die gütigen Wünsche zum 25,übrigen Jubiläum und der Versicherung, daß der von Eurer Erzellenz vorgezeigte Weg dem Korps auch ferner als Richtschnur dienen wird." Die Frage der Einführung der 4. Wagenklasse in Süddeutschland kann jetzt als entschieden betrachtet werden.^ Württemberg führt sie endgültig am 1. Oktober auf seinen Staatsbahnen ein. Die Generaldirektion hat bereits neue Bestimmungen für die Beförderung mit Arbeuerwochen- karten und Arbeiterrückfahrkarten für diesen Termin getrosten. Die Arbeiterwochenkarten gelten dann, soweit nicht bestimmt bezeichne^ Züge ausdrücklich ausgenommen sind, für alle Per- sonenzüae, welche die 4. Wagenklasse führen. Einzelne Personen- uiid Lilzüge ohne die 4. Klasse sollen später als solche de- zeichnet werden, die auch mit Arbeiterwochenkarten benutzt wer den können. Die Benutzung von Schnellzügen bleibt durch weg ausgeschlossen. Tie noch vorhandenen Wochen- und Rück- sahrkarten für Arbeiter werden ohne Aenderung, benutzt. Trotz ihres Ausdruckes 3. Klasse gelten sie vom 1. Oktober an nur sür die 4. Klasse, soweit nicht einzelne Züge für die Benutzung von Arbeiterkarlen in der 3. Klasse freigcgeben werden. Mit der Einführung der 4. Klasse in Württemberg entsteht ein ziemlich buntes Bild in dieser Beziehung in Süddeutsch- iand. Bayern hat keine 4. Klasse, Württemberg führt sie ein, Baden hat sie nicht, während Elsaß-Lothringen sie wiederum schon seit einigen Jahren führt und wohl noch mehr ausdehnen wird. Schon jetzt laufen d«! auf den Strecken, wie von Metz nach Pagny, von Straßburg und Saarburg nach Saaraemünd usw.. Wagen 4. Klasse. In der bayrizchen Pfalz wird nach einer Erklärung des bayrischen Verkehrs- ininisters die 4. Klasse ebenfalls nicht zu umgehen sein. Von Lsi nach West und umgekehrt wcch'elk dann jedesmal an der Landesgrenze die Einrichtung. Kartographisch würde man vier verschiedene Streifen erhalten. Es ist wohl nicht anzunehmen, daß dieser Zustand dauernd bleiben wird. Das Ueoergewicht des Nordens und der umschließenden Netze mit der 4. Klasse wird ohne Zweisel bald auch Baden zu der Einführung der 4. Klasse drängen. Möglich bleibt ober immerhin, daß Bayern, wie bei den Briefmarken, eine Art von Schmollecke im Süd- osten bleibt. Die Tagesordnung für die am 8. und 9. September in Han nover stallfindende Vertreterversammlnng des Reichsver bandes nationalliberaler Jugendveretne steht nunmehr in allen Einzelheiten fest. In ihrem Mittelpunkte stehen die in öffentlichen Sitzungen zur Verhandlung kommenden Refe rate über „Das allgemeine Wahlrecht und seine Verwirklichung in den Einzelstaaten — Referenten Generalsekretär Paul Zimmer mann-Köln und Kaufmann Karl Hülstch-Nürnberg — und über Wohnungsreform. Referent Dr. Brunhuber-Köln. Mindestens von gleicher Wichtigkeit in parteipolitischer Hinsicht dürfte die Ausiprache werden, die sich anknüpfen wird an den Bericht des Vorstandes, der wie immer in der geschlossenen, geschäftlichen Sitzung erstattet wird, die den Referate» vorausgeht. Die Tages ordnung sagt darüber, die Besprechung solle sich namentlich ans die Aufgaben erstrecken, die sich im Hinblick auf die Wahle» im Jahre 1908 aus der gearnwärligen politische» Lage ergeben, und es ist anznnehmen, daß diese Erörterungen eine Fortsetzung der Debatten sein werden, die in den verflossenen Wochen in der nationalliberalcn Varteipresse gepflogen worden sind. Auch an der diesjährigen Vertreterversanimtung werden namhafte Parla mentarier der nationalliberale» Partei teilnehmcn, vor allem der Abg. Bassermann als Führer der Partei und Vorsitzender des Zentralvorstandes und der Vizepräsident deS Reichstags Geheimer Regiernngsrnt Tr. Pansche. Aus Warschau wird der „Voss. Zig." gemeldet, daß der deutsche Vizckonsul Graf Lcrchenseld nach Lodz abacrcist ist, um die deutschen Staatsbürger, die bei der Schießerei am Mittwoch geschädigt worden sind, zu vernehmen. Er begab sich sofort zu dem Deutschen Karl Kühn, desien Wohnung die Soldaten während einer Durchsuchung gänzlich vernichtet und ausaeraubt baden, und traf dort mit dem Obersten deS Tomsker Reaimenls, der die Untersuchung leiten soll, zu sammen. Graf Lerchenfeld soll mit allen deutschen Staats bürgern. die geschädigt wurden. Protokolle aufnehmen, damit später eine Geiaintsorderuna um Entschädigung auf diplomatischem Wege eingereicht werden kann. Ueber .die Pelämpf.ung de« AlkoholnNßbrau-» rung. ,o auq «reue ver rurrnevenen ver rriqsaeietzi Unfall- und Invalidenversicherung durch Alkobolmißbr« dir Gesundheit geschädigt wird und Unfälle und vor zeitige Invalidität herbeigcsühkt werden, ist ein« Tatsache, die, wenn sie auch aus der amtlichen Statistik der Unfall» und Jnva» lidrnversicheruna nicht einwandfrei zu entnehmen ist. doch au» den zahlreichen in Verwaltung und Rechtsprechung zur Kenntnis deS ReichSversicherungSaniteS und der Bersichernnasträger gelangenden ärztlichen Gutachten mit Sicherheit hervorgeht. DaS ReichSver- sicherungSamt hat im Rahmen seiner Ausgabe die auf dir Be kämpfung des Alkoholmißbrauchs gerichtete» Bestrebungen der ihm unterstellten BersicherungSträger der Unfall- und Invaliden versicherung stets gefördert und ihren Verlaus mit angelegentlicher Teilnahme verfolgt. Auf dem Gebiete der Unfallverhütung bestehen vom RclchSversicherungSaml genehmigte Vorschriften, die sich beziehen auf die Ausweisung von Betrunkenen aus der Arbeitsstätte, auf dir Nichtzulassung von Arbeitern, die an Trunk sucht leiden, -u gefährlichen Arbeiten, auf das Verbot deS Mit- bringens alkoliolsicher Getränke zur Arbeitsstätte, sowie deS Ver laufs oder des Genusses daselbst, und aus die Verpflichtung der Arbeitgeber, für gutes Trinktvasser Sorge zu tragen. Auf dem Gebiete der In valide nversicherun g hat die Kapitalanlage von Versicherungsanstalten zum Zwecke der Errichtung von Trinker- Heilstätten die Billigung deS Reichsversicherung-amke- alS Auf sichtsbehörde gefunden. Auf dir Bedeutung geeigneter Schriften und die Erfolge der Behandlung von Alkohclkrairkrn in Trinker- Heilstätten ist dingewirsen worden. Dir im In- und AuSlande gesammelten Erfahrungen über den Umfang deS AlkobolmißbrauchS, namentlich auch im Arbeiterhaushalte, und die Maßnahmen zu seiner Bekämpfung sind im „Reichs-Arbeitsblatt" 1906. sowie im Bericht über die 22. Jahresversammlung deS Deuschen Vereins gegen den Mißbrauch geistiger Getränke zu Münster i. W. am 18. und 19. Oktober !905 übersichtlich zusammengestellt worden. Im Deutschen Reiche wurde die Bekämpfung des Alkoholmißbrauchs dadurch auf breiter Grundlage neu in Angriff genommen, daß auf Befehl des Kaisers jedem Rekruten der kaiserlichen Marine und des Landheeres beim Eintritt in den militärischen Dienst eine Schrift über Alkohol und Wehrkraft uuSaehändigt wird. Ferner sind die verschiedenen Erlasse des königlich preußischen Ministers der öffentlichen Arbeiten, betreffend die Bekäinpsnng der Trunk sucht bei den Eisenbahnbediensteten. besondrrs der Erlaß vom 2V. Januar 1905, und weiter der gemeinsame Erlaß der königlich preußischen Minister der geistlichen, Unterrichts- und Medtzinal- Angelegriiheiten, für Landwirtschaft. Domäne» und Forsten, für Handel und Gewerbe und des Innern, betreffend Bekämpfung des übermäßigen AlkoholgenusseS, vom 4. Januar 1906 von besonderer Bedeutung sür die bier behandelte Angelegenheit." Hiernach erscheint auch für die Träger der Unfall- und Invalidenversiche rung der Zeitpunkt günstig, in eine erneute Prüfung der Frage einzutreten, wie durch Belehrung, sowie durch vorbeugende und beitende Maßnahmen dem Älkobolmißbrauch im Kreise der Ver sicherten erfolgreich entgegenzuwirken ist. Rußland. In der Odessaer Abteilung der Bauernbank wurde ein Fehlbetrag von 30000Rubein entdeckt. Durch Verfügung des Gouverneurs wurden die Beamten der Bank einer Untersuchung unterzogen, wobei sich herausstellte, daß einige einer revolutionären Organisation angehörten, fsir deren Zwecke große Summen verausgabt wurden. Ein Buchhalter und fünf Beamte wurden verhaftet. Afrika. Wie aus Sansibar gemeldet wird, ist der Sultan dort mit dem deutschen Dampfer „Admiral" ein- gelroffen. Er wurde von sämtlichen Konsuln, seinem Hofstaat und einer großen Menschenmenge empfangen und zu seinem Palast geleitet. Kunst und Wissenschaft. P Im der König!. Hofoper Lortzings „Undine" zur Aufführui, besetzt mit den Damen Seebe sUndine lall crren Jäger tRittcr t heute abend en Hauptrollen Eibenichütz sBer- Ringstettcn) und orstellung 1/28 Uhr. lldal, den H Perron (Kühleborn). Beginn P Im R es i d e n.z t'he a 1 e r. das feine Winter- saifon am 8. September mit der Erstaufführung der voll ständig neu ausgestatteten Operette „Tausend und eine Nacht" von Johann Strauß, musikali che Bearbeitung von Josef Reiterer, eröffnet, -findet die erste -Abonnements-Vor stellung der ersten Schauspielferie am 10. September statt mit Wilvenbruchs Drama „Der M e n 0 n i t". während als erfte Vorstellung der ersten Operettenserie am 14. September Zellers Operette „Der Vogelhändler" gegeben wird. — Die rur die Abonnements gezeichneten und noch nicht abgeforderten Plätze müssen nunmehr vis zum 1. September abgeholt werden, da sonst anderweit darüber verfügt wird. Für Neu-Abonnements liegen die Listen noch Wochentags von 10 bis 2 Uhr zur Ein zeichnung an der Kasse des Theaters aus. P Im Central-Theater wird heute zum vorletzten Male „Der Ehekäfig". Lustspiel in 3 Litten von LornS Köhler wiederholt. Morsen. Sonntag, verabschieden sich die Mit glieder deS Eentral-Theaters. Zur Aufführung kommen nach mittags >/?4 Uhr bei halben Prellen .. Sherlock HolmS", abends 8 Uhr bei gewöhnlichen Preisen „Der Ehekäfig". Montag und Dienstag gastiert das unter Leitung Sandor Iarays stehende Ensemble Berliner Künstler in „Die Juden", russisches Zeitbild in 3 Akten von Eugen Tschirlkow. s Im beutigtn Konzert deSKönial. Belvevere-OrcbesterS kommen zum Bvrlrag: „Mit klingendem Spiel", Marsch von L- Forwerk. „Mariotla", L»sl!oiei-Luverture von N. W. Gade. Parapkralc Uber das Lied „Frühlingszeit" von R. Becker, „vrrnss macabrs" <Totentanz> von Saint «aöns. Ouvertüre zur Over „Le Cid" von Massenet. Konzert für Violine <1. Satz) von Tsckaikowsk». Balleitmusik aus der Oi>. »La Gro> conda" svrnes stelle Ors) von A. Ponchiellt. Lunerture zur Over „Der fliegende Holländer" von R, Wagner. „Der Vorlchuh aus die Seligkeit". Lied für Trompete aus der Operette „Nus, ins Meiropot" von V. Holländer. „Monte Christo". Valse von E. Cotlar. „Husarenritt" von F. Spindler. P Orgelkonzerte. Heute abend 6 Uhr veranstaltet Alfred Sittardin der KunstgeweLbe-Ausstellung einen Max Rcger-Abend sl7. Orgelkonzert). Die v-mc>U-Sonate sWerk 60), einige Choralvorspicle aus Werk 67, Lotto ostinato aus Werk 69 und die Fantasie Wer den Choral „Ein' feste Burg ist unser Gott" sollen ein Bild von der Vielseitigkeit Negers als Orgelkomponist entwerfen. Eintritt 1 Mark. P Dresdner Musik-Schule sTir. R. L. Schneider). Die K om p 0 s i t i 0 n s kla ss e des ausscheidenden Herrn Percy Sherwood übernimmt Herr Johannes Reichert. P Auf der Sächsisch 1906, Brühlsche " " ' sächsischen Kunstausstellung Dresden Terrasse, sind neuerdings folgende Kunstwerke in Privalibesitz übergeganaen: das Aquarell „Rrrckeninterieur" von Johannes User, die Lithographie Der Frosch von Bruno Heroux. die Radierungen „Der alle Barde" und „Mondnacht n Pommern" von W. W. Rudinosf, sowie „Augustusbrücks mit Mkirche" und „Blumenmarkt an der Krcuzkirche" von Walter eisinfl. Die letztere Radierung wurde zum fünften Male verlaust. P Ediiard Zeller, der Nestor der Berliner Universität und Senior der philosophischen Fakultät, begeht beute in Stuttgart das 70jährige Dottor-Jubtlänm. Am 25. August 1836 verlieh dir Tübinger philosophische Fakultät dem Zweiundzwanzigiährigen die erste akademische Würde. Zeller hat im Laufe der Zeiten alle Ehrungen erfahren, die nur einem großen Gelehrten zu Teil wer den. Er ist ; B. Doktor aller vier Fakultäten. Die Musenstadt an der Lahn ernannte ihn zu ihrem Ehrenbürger, die Universität Moskau nrm Ehienrnttgliede, der König von Preußen verlieh ihm den Titel Exzellenz. Am 22. Januar 1814 bat Eduard Zeller in dem schwädsichen Dörfchen Kleinbottwar das Licht der Welt er blickt. Seine Ausbildung erhielt er im Seminar Maulbronn, dann ans den Universitäten Tübingen und Berlin. Zeller studierte zunächst Theologie und wurde später zur Philosophie gedrängt. Hier ist er von Hegels Lehre ausgeganaen. hat sich aber >m Laufe der Zeit von ihr entfernt. Als Geschichtsschreiber der Philosophie stellte er sich die Ausgabe, „die Fäden aufzusuchen, welche die philosophischen Bestrebungen jedes Zeitalters und jede- Volkes mit seinem aeistiaen, politisch«, und f> Bor 82 Jahre» «Achten, der erste Bund seine» Hauptwerke», jeder netten Gestalt verjüngten und bereicherten „Philosopl Grieche» tn ihrer geschichtlichen Entwicklung". Mn« scharte, gefaßte Darstellung der Schulen und M ktlden letzten Jabrhunderte gab er in der >i_. . . Philosophie seit Leibntz". Seine mrdrfach gesammelten und Abhandlungen erfreuen auch al» Kabinettstücke einer krista klaren, lichtvollen Darstellung. Erwähnt sei hier sein« Red« über Friedrich den Großen al» Philosophen (1886). David Strauß betraute ihn mtt der Ordnung und Herausgabe seine» literarischen Nachlasse». Zeller besorgte dann nicht nur die GesamlauSaabe der Schriften von Strauß, sondern setzte ihm auch in einer meist«, lichen Charakteristik ein geistige« Denkmal. Wa» wir Eduard Zeller verdanken, da» hat Kuno Fischer 1864 in einem Widmun, und sozialen Leben verknüpfen". tllchen tkwiÄu^ ^ . ^ ^ ^ tungen während tr der dentschrn Worte au-gesvrochen. al» e« dem Siebzigjährigen den fünften Band seiner Geschichte der neueren Philosophie darbrachte: „Ich widme diese» Buch". Io sagte er, „einem Manne, dem di« Welt an unserem Residenzllheater in Szene über den Entwicklungsgang der philofophltchen Ideen und Auf gaben «inen Schatz der gründlichsten Belehrungen verdankt, und den am heutigen Tag« dir Schar seiner Brrehrer und Schüler als das Muster eine» deutschen Gelehrten und Denker» feiert, tz« durch fein« Vorträge und Schriften sich den Ruhm eine» unferer intellektuellsten Wohltäter erworben und sür immer gesichert hat." s- Der in letzter Zeit ölst genannte ungarische Operetten» komponist Fran« Lehiir. der durch seine demnächst auch ... „E gebende „Lustige Witwe" «rette unter .... ^ehr heiteres Sujet behandelt: „Ein Mann mit drei Frauen!" DaS Libretto ührt von Julius Bauer her. dem witzigen Wiener Kritiker und vielfach erprobten Librettisten. In zwei Monaten will LehLr mit der Komvosition fertig sein, sodatz seine neue Arbeit noch in diesem J-abre im „Theater an der Wien" rur Auf- führung kommen soll. k Eine neue Theaterschule nach den Prinzipien de» „Schau« spielresormerS" William Dauer hat der Verein Theater« refornr unter dem Namen „Schaufpielkunstschule deS Verein» Tbeaterreforr» «. V." CharlottenburI 4 tn» Leben gerufen. Herr Wagner hat die Leitung der Schul« btS »ur Eröffnung deS vom ihm geplanten Künstlerischen Theater» tn Berlin — Ende 1907 — übernommen. P DaS altbekannte Hamburger Karl Schulze- Theater erhält schon wieder eine neue Direktion. ES ist inner halb zweier Jahre die fünfte: Schulze und Tüll übernahmrn 1904 die Direktion von Morrtt. im Vorjahre wurde Montt wieder Direktor, dessen Mitdirektor später Eugen Burg wurde. Mit l. September hat nun die Schiller-Theater-Aktien» Gesellschaft irr Berlin die Direktion übernommen. Al» Dramaturg und Oberrraisseur wurde Kormcrnn engagiert, der 17 Jahre in gleicher Eigenschaft am Theater an der Wien tätig war. P Die Nürnberger Polizei hat die weiteren Aus führungen der literarisch wertlosen dramatischen, aber unacmein pikanten Szenen Henri Lavedans unter dem geschmackvollen Titel „Das Bett" nunmehr verboten. Irgend ein künst lerisches Interesse hat die Bühne an diesem Werke wahrlick nicht, so daß liier die Zensur bereits v 0 r der Premiere einmal von „Rechtens" hätte ihres Amtes walten können. s Die Leitung der Philharmonischen Konterte in Wien wird außer Jrlix Mottl nach neuere» Mitteilungen Richard Strautz übernehmen, da Dr. Muck durch seine ameri kanischen Verpflichtungen behindert ist. s- DaS Grabdenkmal für Jos« fine Gall- meyer, das sich auf dem Wiener Zeirtralfrredhofe erheben soll, ist nun endgültig dem dortigen Bildbauer und Porträtisten Theodor Khuen in Austrag gegeben worden nach der von »hm Pyeodor Khuen in Au>lrag gegeven worden nach oer von rym voraelegten Skizze. Die Züge der povulären Künstlerin von einst sind von unmittelbarer Echtheit. Von besonderer Wirkung wird die Figur der Muse fern, die sich an den die Büste tragenden Marmorsockel lehnt, ein hoheitsvolles Weib, daS in der einen Hand eine Lyra trägt, mit der anderen zur Büste ihren ersten groben Wiener Erfolg erzielte. Im Herbst soll das Grabdenkmal feierlich enthüllt werden. P Anläßlich der 3000, Madrider Aufführung- des „Barbier v 0 nSev -ill a", die von der dortigen Sornmer- oper ongekündigt wird, frischt der „Eclair" ein« hübsche und witzige Anekdote auf, in deren Mittelpunkt Napoleon I. steht. Danach sagte der Kaiser einst während des Dänischen Fekizuges dem Gouverneur von Sevilla: „Wenn die Stadt sich nicht ergibt, so werde ich sie rasieren lassen", «ine Drohung, Svanier^schlacffertig abzuwehren lw ' und '.König von Italien" den eines „Ba/biers von 'Sevilla" werden hinzufügen wollen." f Jetzt, da einige der eifrigsten deutschen Sammler auf dem Gebiete der Erstausgaben von Werken der heimischen Literatur auf den letzten großen Bücherversteigerunaen ihren Be darf gedeckt haben und einander nicht mehr durch überhöht Ange bote steigern, scheinen die Preise ruhiger zu werden und dem Werte und der Seltenheit der Bücher mehr zu entsprechen. Da ist es nun fesselnd, wabrzunebmen. daß, von wenigen Ausnahmen abgesehen, die Erstausgaben der Kla ist' rrnv die der Romantiker von der schwinde letzt erreicht hatten, zu fallen beginnen. Ein Vergleich von Preisen, die ans den Versteigerungen Runze-Zolling (1904), Biedermann (l905) und Müller (1906, erzielt wurden, kann zur (1905) -Veranschaulichung dienen: Clemens Brentanos „Gockel, Hinktl und Gackelria" wurde 1904 mit 170 Mk.. 1906 mit 105 Mk.. sein ..Godwi" 1904 mit 255 Mk.. 1906 mit 210 Mk. bezahlt. Sophie Brentanos „Gedichte" sanken von 72 Mk. auf 14 Mk.; die Erst ausgabe von „DeS Knaben Wunderhorn" aber blieb weiter gesucht und stieg von 95 auf 130 Mk. und 220 Mk. Fast durchgehend Preissteigerungen beobachte» man bet den Klassikern: „Minna an» roivr ave «r m,-e von Barnbelm" 1904 115 Mk.. 1906 160 Mk.. „Claviao" 82 Mk.. 110 Mk.. „Götz von Berlichingen" 810 Mk.. 455 Mk.. 570 Mk.. „Hermann und Dorothea" 54 Mk., 85 Mk.. 170 Mk., „Envtn und Elmire" 1905 39 Mk.. 1906 68 Mt.. „Don Carlos" 1904 54 Mk.. 1906 82 Mk.. „FieSko" 1904 46 Mk.. 1906 190 Mk.. „Die Räuber" zweite Auflage 1904 43 Mk., 1906 ISO Mk. Die berühmte erste Auflage der „Räuber" wurde 1904 mit 405 Mk. und 1906 — es war ein unbeschntttenrS Exemplar — mit 2650 Mk. bezahlt. Während deS Drucke» eingegangea« Neueste Drahtmeldungen. Leipzig. Das Reichsgericht verwarf die Revision des ehemaligen Landgerichtsrates Bluinenberg, der nach teilweiser Aushebung des ersten Urteils, das auf 5 Jahre Ge fängnis lautete, vom Landgericht Beruhen am 16. Juni wegen Amtsvergehen» usw. zu einer Gesamtstrafe von 4 Jahren 9 Monaten Gefängnis verurteilt worden ist. London. Ter Kriegsminister Haldane wurde zum König Eduard nach Marienbad berufen. Petersburg. Heute nachmittag stürzte di« steinerne Michailowsky-Brücke beim Sommergarten «in. Es heißt, daß Menschen dabei verunglückt find. Odessa. sVon einem besonderen Korrespondenten.! Im Sommerlager zu Morosowka bei Odessa ereigneten sich Unruhen. Das 11. und 12. Sappeur-Bataillon meu terten; sic versammelten sich unter Absingung der Marseillaise zu einem politischen Meeting und beschlossen, auf Ausständige und Revolutionäre nicht zu schießen. Die Offiziere, die auf Anordnung der Militärbehörde in der Versammlung erschienen, ! wurden mißhandelt.
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