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- 768 - Allerlei für die Lrauenwelt. iah immer ck«> Onkel» Bekenntnis. Er- uung von M Burggraf. (Schluß.) harlotte zeigte eine unnatürliche Nutze, nur ihre Augen irrton fiebernd umher und in ihrom Herzen holet« «sie rastlos: ^Barmherziger Gott, laß mich sterben! " Furchtbare Gemütsstiminunoen hatten sie hin- und hergaworfen, ehe i>e ihre äußer siche Nutz« wieder gewann. Sie h Hertha vor ffich, deren schönes Gesicht nisch lochte. Nun «lichte sie ihn ihr lasten, sie konnte hoch.ihren Bruder nicht heiraten. Atzr Bruder! Wahnsinniger Gedanke! Und lener Frau, di« ihren Gatten verlassen, der gönnte sie ihn nicht! Der Sühn sener Frau. um deretwillen ihre arme Mutter aestvrhen war, ihr Bruder! Wie sollte sie das ertragen?! Daß sie ihn nur noch als Bruder lieben konnte, war ihr klar, aber dah er der Sohn jener Frau war und dah Hertha ihn besitzen sollte, das brachte sie fast zur VcrGwcistun«. — Am Tage des Begräbnisses kam auch die junge Frau zurück, m» ihr Doktor Burg, Eharlottens Bruder. Lotte schrie aus. ihr Körper zuckte und bebte. Ach. es war ja 'Sünde, so an ihn zu denken, wie «früher! Und doch bäumte sich ihr Herz aus. wie sie ihn an der Seite der schönen Tante scch! Sie muhte erst vergessen lernen, was einst ge woien! Heber Liobesgedanke an ihn war Sünde. Sünde, eine tausendmal gröherc Sünde, wie dis Frau sie beging, die eiben den Gatten bogrub! Wie konnte sie das Leben noch ertragen? Hatte sie denn nie mand, dem sie ihr gequältes Herz aus- jchütten konnte? O doch, Hersurts! — Sie hörte Herthas Stimme. Sie bebte zurück: nur ihr nicht begegnen, sie konnte die Tante nicht sehen, jetzt nicht! «Tort aus dem Hause, sort! Sie riß den Mantel aus dem Schranke und dand ein dunkles Tuch über das blonde Haar. Unbemerkt erreichte sie die Türe. Sie hörte noch Herthas silbernes Lachen und seine Stimme. Wie eine Entweihung des Toten kam es ihr vor. Mer freilich, was galt ihr denn der Tote, der alte Mann! — Lotte hallte die Hände. „Wie mein Vater, wie mein Vater," murmelte sie, „und ich hasse sie, alle beide, wie meinen Vater!" Wieder stieg es heih in ihr aus und drohte sie zu ersticken. Dann klotz sie die Straße hinunter. — Ws Herr Hersurt in der elften Stunde nach Hause kam, fand er zu seinem maßlosen Schrecken Charlotte an der Gartenmauer liegen. Sie war ganz ohne Besinnung, und tief eMütter! trug er sie hinaus. Jenny bemühte sich um die Ohnmächtige, während ihr Vater »ach dem Arzte schickte. Lotte kam jedoch bald wieder zu sich. Als sie Jenny sab. brach sie in «in so herzbrechendes Weinen aus. dah diese erschrocken laut nach dem Vater rias. Dieser war nicht weniger erschrocken und redete beruhigend aus das Mädchen ein. Lotte, in dem Gefühl ihres grohen Schmer- »es, schlang vlötzlich beide Arme um ihn und ries: .Ach will es Ihnen sagen, ich kann es nicht mehr ertragen!" Und nun erzählte sie beiden alles. Herr Hersurt war lies erschüttert und Jenny weinte. „Was soll ich tu»? Nun bi» ich ganz allein." flüsterte Lotte. „Sie bleiben bei uns, mein liebes, armes Kind, nun habe ich zwei Töchterchen: Jenny komm" her, Lottchen ist »un auch mein Kind, wir haben sie doch alle so sieb! Charlotte, Du wirst ver gessen, was hinter Dir liegt, «ei ein tapferes Mädchen!" Lotte White die aufrichtig«, warme Teilnahme dieser liebe» Menschen und ein tiefer Atemzug hob ihre Brust. Das beklemmend« Gefühl wich von ihr und es schien, als mühten nun die Schatten ihres Daseins Weiche». Sie wk aus Herrn Hersurt, ja. der würde sie schon vor jeg. lichem Leide schützen! — Jenny kühle sie herzlich und Lotte emvsand, dah sie nun eine Heimat fürs Leben gesunde» hatte. Note Nelke» Feuerrote Nelken prange» An der dunkeln Gartenmauer, Zweige goldnen Regens hangen Drüberher im Blütenschauer. Nachts, wenn warme Lüste walten. Spielt das Mondlicht mit den Zweigen. Und die Blumenelscn halten Dort den wundersamen Reigen. Ihrer Seelen glütz'ndes Weben Senden dann die roten Blüten, Durch das Fenster fühl' ich's schweben Heih in meines Stübchens Frieden. An mein Herz zieht wildes Sehnen. Stärker wird der Düste Wehen, Muh mich aus dem Fenster lehnen, Ob den Nelken was geschehen. An der dunkeln Gartenmauer. Sch' ich sie, wie immer, nicken Und in sehnluchtstieser Trauer Nach dem Hellen Mondlicht blicken. Theodora Hering. Rätsel. Ich bin. — ja, das ist wirklich schwer zu «sagen. Soll's nicht verraten sein alsbald — Ich bin ein Zeitabschnitt von mehr als sieben Tagen. Und meistenteils recht bitter kalt. Doch änderst du in mir ein einzig Zeichen, Flugs bin in anderer Gestalt Ein Schrecken ich für deinesgleichen Ein reihend Tier im wilden Wald. Homonym. Jeder gebildete Mensch sollte es haben und schätzen: Ganz besondere» Wert legt -er Jäger daraus. NltlnMt «kiliie WMMsc,,.' Gegründet 18SS ^ Erscheint täglich IV«. 11-Ä Dienstag, den LI. August. Am Franzosenslein. Original-Roman von Erich Ebenst«in. (IS. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) Als er eine Stunde sväter bei einbrcchcndcr Nacht nach Winkel zurückkchrte, be- merkte er, dah eine ungewöhnliche Erregung im Orte herrschte. Uebcrall standen vor den Häuiern Memchengruppen und iprachen erragl durcheinander. In einigen Herzog- schen Hütten, wo >onsl Tag und Rach! gearbeitet wurde, ruhte die Arbeit und tue Arbeiter waren nicht zu iahen. .„Vermutlich ist ein Unglück geschehen," dachte Hau-:, war aber zu setzr in leine eigene melancholische Stimmung versunken, um der Sache Weiler nachzugehen. Als er die Villa betrat, Hand im erleuchteten Flur Barbara mit verweinten Augen und zog ihn hgsljg in ihr Stübchen hinein, dessen Tür sic lecke «chlor, Dort brach sic von neuem in Tränen aus und flüsterte ichcu: „'Ach. Hans — weiht D» es schon? EL ist cnlietzlich - " „Was iit denn geschehen? Kein Wort weih ich!" „Drin >m Mitterbacher Bergwerk — ein »nrchtbares Unglück — ein Waiiercinbruch in den neuen Stollen. Vierzig Menschen sollen verunglückt sein und darunter Richard Herzog Hans machte eine jähe Bewegung und Barbaras hölzernes Nähkästchen. das er gedankenlos spielend ergriffen halte, brach splitternd in lautend Stücke. .Richard? Rein — nein — nein — " rang es sich entsetzt aus seiner Brust, „sage nein. Tante Barbara — es ist nicht möglich —" „N>cht wahr, es ist schrecklich? Tie meisien Herzogsche» Arbeiter sind schon hinein nach Miltcrbach, um ,;n Helsen," Ehr Barbara fort. „Das ganze Bergwerk soll in Gefahr sein. Und die arme Kvnstanzc — sic wa, nicht einmal daheim, als die Nachricht kam. Ter alte Herzog hat sie ecwarici und ea ihr dann mitgetcilt. Sie toll ohnmächtig hingesallen sein wie ein Stück Holz und noch immer so daliegcn. Sic Huben einen Eilbote» nach Gams zu dem Arzt geschickt. Ach. es ist schrecklich! Und hier im Hause —sie blickte sich ängstlich um. „dari man nicht einmal weinen. Dein Vater hat's mir direkt verboten. Er schreit cS laut herum, den Herzogs geschähe schon recht — es ist jämmerlich, ich schäme mich vor Len Leuten für ihn, aber so ist er —" Hans hatte nichts von den letzten Worten gehört. Schwerfällig wandte er nch der Tür zu. „Ich will zu ihr — " murmelte er halblaut und wollte hinaus. „Um Gotteswillen — wohin willst Tu?" ries Barbara erstaunt. „Zu ihr. Zu Äonsiauze Herzog. Zu dem Kinde —" Seine Stimme klang seltsam tics und fremd. Barbara hielt ihn am Acrmel zurück. „Aber, Hänschen, was «ällt Dir ein! Sic würden Tick' ja gar nicht hineinlassen!" Er öfsncte die Tür, als habe er ihre Worte gar nicht gehör!. Ta stand der alte Paur im Flur und hielt ihn aus. ..Halloh! Ta bist Tu sa endlich! Na. was sagst Tu zu der Neuigkeit? Das ganze Kohlenlager soll hin 'ein. Alles unter Wasser! Und der gescheite Herr Richard, der alles so wähl verstaub, dazu! Jetzt sind wir obenauf. Junge!" Er kloptftc seinem Sohn vergnügt ani die Achsel. Han- wich empört zurück. Ekel, Abscheu und tiefste Verachtung spiegelten sich in seinem Blick. Der Alte steckte die Hände in icke Ho'cntaschen. „Na — na — mir scheint, Tu möchte!, am liebste» slennen, wie die dumme Barbara da? Tummhcit. Aber wenn T» tvillä. reden wir von was anderem. Wollte schon lange darüber mit Tir sprechen. Jetzt ist der Moment 'gerade recht." Er öififnete die Tür des Speisezimmers und drängte Hans, der wie betäubt da- stand, hinein. Drin warf er sich breit aus einen Stuhl. „Mo das ist's. .Hans: ich warte nicht länger. Du muht endlich l-eiraten. Was heißt denn das — dreiviertcl Jahre bist Du nun verlobt, und immer höre ich noch nichts von der Hochzeit! Das Hinziehen habe ich satt. Tu bist'S auch dem Mädel schuldig. So eine ewige Braut —" „Nater," stich Hans empört heraus, „jetzt — beute gerade denkst Tn an solche Tinac! Wo soviel Jammer^ und Elend «über andern liegt —!" „Na. ich svll wohl Trübchl bla'en, wril's das Schicksal so gut mit mir meint? Könnte mir einsgllen! Was gehen mich denn die Herzogs an?" „Und wenn er zehnmal Tein Feind iit — Baker — in die'er Stinnde. wo er,sein Kind verlor, wo er leidet, verdient er Achtung!" „Bah — werde nur nicht tragisch. Solche geschraubte Gefühle kann ich nicht leiden. Dem Alle» geschieht ganz recht, das; sein Hochmut zu Fall kam. Und für Ticb ist eben setzi de, Moment gekommen, um Deine Frau nach Winkel zu bringen. Jetzt, wc die Herzogs Trauer haben und Konstanze kein Haus machen kann, hat Ina leichtes Spiel. Außer dem wird es die Herzogs furchtbar ärgern, wenn just jetzt bei uns fröhliche Feste ge- vllübertrottou vueuldedrlled s>» ILbi'mitlsI Nie Kinds»', ksvonvslosvonlon und Kksnlcs sük dio2uboi'vltung v. Kuokon, Puddings,»Ioiilspvison,8uppvn,8suosn vtc. livdvrall «iliiiltllvt» 1» 1»»Iret«i» en SU n. SO I»tg. s I München; Liebling. ihr ein und ihr alles, hat so runde Pausbacken » II I und eine so gesunde Gesichtsfarbe, wie sie selten I NI»G»V»>»/^>UV Kinder habe». 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