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- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-08-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19060817022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906081702
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906081702
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-08
- Tag 1906-08-17
-
Monat
1906-08
-
Jahr
1906
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Diese» Blatt wird den Lesern von Dresden und Umgebung am Tage vorher bereit» al» Abend-Ausgabe zugesteM, während eS die Post-Abonnenten am Morgen in einer Gescuntansgabe erhalten verugrgebilhr: «IkrltliLbrtt» ft« »"«»«» KI tä,li-k> »wkimaliaer ttutraauiia durch »nie» Bolen l»de»»« und m»r,cul. a» Sonn- und Mont»»«» nur einmal) »Md »ovl. durch l>u»n>«rtiaeKoin. muslonüre , M« de». , Md so «f. Bei «tnmaliier üuliellung durch die Aost»Mk. lohne Beitellaeldl. ImAuL- land mit «nllvrechrndcni üulchlnae. Si achdrult Mer «riiici u. Ociainal- Slttlieilmiae« nur mit deutlicher Lueil«nan,ade l.Drerd. Nackr.') viiLM«. riachtrOaitLe bonorar- anivruche bleiben unberülMchliati wwttlamte Manuskripte werde» nicht auidewadrt. Telegramm-Adresse: «»« «ara rlch te« »re»»««. 18SV Druck und Verlag von Liepsch L Reichardt in Dresden. Fsii^eigen-canf. Aimorune von Ankünbiaunar» bis nachmiitaus o Mir. Sonn- und griertnuz ii„r Maiienstrabc 38 von >t dis '/,l Ulir Tie livalliaeArund- reile «ca. « Silben! 20 Pia, An- Nmdigmiaeu am der Pnvaüeue Zeile LS Pi«, 1 die rwaliiue Zeile aus Text- icite so Via, als Einaclaudt Zeile 60 Pia. In Slmnmcn, nach Sou», und Neirrtaae» 1 ipaliiae Grundzeile M Pia. au! Privaiieile 40 Via.. Livalliae Zeile au! Tcrtieiie und al« Eiuaelandt M Pia. Auswärtige Auf- träge nur acaeu Vvrausbczabluua. Belegdlaller kosicn 10 Vieuniae. Fernsprecher: Sir. U und 200S. Hauptaeschiistssielle: Mariensir. rs. V«rn>ek«In, Vvrkupkvni, Vermvssinxvn, Vvi x«I,>vn, Versilbern vte. aller RvtallxexeastLuäv Vr«8«Li»v>' OHO o D n Zs L! ir, I^»Ikv»8tr»88v I S, LUol^vbiLurlv. » Drabtberichte. Hvfnachrichte». Zur Döbelner Wahl. Saalinhabcr, Meistertitel und Lehrliiigswesen. Kaiser l -ge»! V»»-« «ÄcSV« Vilirgl». Wilhelm u. König Eduard. Friederike Goßniciiiil s. Franzos. Aerzte in Deutschland. Blitzgesahr n. Wünschelrute. ! L»» I v"»)» Neueste DrirlMeldniljien vom 16. August. Di« Monarchen-Zusammenkunft in Cronberg. Cronberg. Um M/s Uhr verließ König Eduard Schloß Friedrichshof, vom Kaiser, dem Primen und der Prinzessin Friedrich Karl von Hessen und der Kronprinzessin L-ofle von Griechenland zur Bahn geleitet. Im Fürstenpavillon verabschiedete sich der König von den ihn begleitenden Fürstlich keiten. Besonders herzlich tvar der Abschied vom Kaiser. Beide Monarchen küßten sich. Sodann geleitete der Kaiser den König zum Salonwagen. Ter König fährt nach Marienbad. London. „Standard* erklärt in einer Besprechung der M ona rchenb c ge gnn ii g i» Cronberg, daß die Bedeu tung und daS Interesse, das die Zusammenkunft in Croiibera bcansprucht, nicht unterschätzt wird, da sie öffentlich zum Ausdruck bringe, daß die Oberhäupter der größten See- bezw. Militär macht freundschaftliche Begrüßungen nuSzntanschen wünschen. Es müsse aber daraus hinaewiesen werden, daß bei dem Fehle» von Sir Edward Grev bei dieser Zusammenkunft alle Untertanen deS Könißs es als selbstverständlich annehiiien, daß irgendeine für die Zukunft bindende Abmachung auch nicht einmal znm Gegenstand der Erörterung gemacht werde. Nachdem das Blatt sodann betont hat, daß die Richtung der answärllgen Politik Englands und ihre Verantwortung Sache des Ministeriums und nicht der Krone bleibe, erörtert es die Fragen, über die eine Verständigung angebracht wäre, wennschon der Zeitpunkt, solche Fragen aufzurollen. vielleicht nicht gerade günstig sei. Es be dauert, daß einige deutsche Blätter Neigung zeigte», an Englands Haltung in Bezug auf Aegypten theoretische Betrachtungen zu knilpfe», und erklärt, daß England niemals zu einer Aenoerung deS bestehenden Zustandes seine Zustimmung geben werde. London. „Daily Graphic" schreibt: Man hat uns in den beiden letzten Tagen »ahegekegt, einen in der „Deutschen Revue* erschienenen Artikel über die ägyptische Frage als Beweis dafür aniusehen, daß irgend ei» dunkler Plan gegen uns in der Wikhelnistraße geschmiedet würde. Das Schreckgespenst einer ägyptischen Frage Wische» uns und Deutschland wird jedoch keinen einsichtigen Menschen, der sich mit dem Studium der internationalen Politik befaßt, ins Bockshorn jagen können. Keine europäische Macht hat uns in unserer Aufgabe in Bezug auf Aegypten früher so wesentlich unterstützt wie Deutschland. Nid wenn es dazu auch gute und gewichtige Gründe gehabt hat. so dürfen wir, uni ihm Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, andererseits auch nicht vergessen, daß es, als diese Gründe mit dem Zustandekommen der französisch-englischen Entente in Weg fall gekommen waren, zu dem Dekrete des Khedive von 1904 bereitwilligst sein« Zustimmung gegeben hat. ohne irgend eine Kompensation dafür zu verlangen. Enthüllung deS Landgrafendenkmals in Homburg. Cronberg. Der Kaiser. Prinz und Prinzessin Friedrich Karl von Hessen, die Kronprinzessin von Griechen- land, sowie deren ältester Sohn Georg haben heute mit Ge- folge um 10 Uhr 35 Min. das Schloß Friedrichshos verlassen und sin- im Automobil noch Homburg zur Denkmalsenthüllung geifatzren. Ho mburav. d. H. Gegen 11 Uhr tras der Ka iser in Homburg ein. An dem verhüllten Landgrasen-Denkmal hatten sich zahlreiche Ehrengäste versammelt. Nachdem der Kaiser die Front der Ehrenkomipagnie abgcschritten und die Anwesenden begrüßt hatte, trat er an das Denkmal und hielt eine An sprache. Er ließ die Ehrenkompagnie präsentieren und die Hülle siel. Hierauf übernahm Oberbürgermeister Maß das Denk mal mit einer Ansprache in die Obhut der Stadt Homburg. Der Kaiser zog eine Anzahl Personen ins Gespräch und ver- Icilte selbst die per I! alte neu Ordensauszeichnungen. Ein Parade- marsch des Regiments von Gersdorf beichloß die Feier, nach welcher sich der Kaiser unter den Zurusen des Publikums zum Landrat Dr. v. Marx begab, um daselbst das Frühstück cin- zuncihmen. H omburav. d. H. In der Rede bei der Enthüllung deS Landgrafen-DenkmalS führte derKaiser aus, es sei ihm ein Herzensbedürfnis gewesen, dem echt deutschen Fürstengescklechte der Landgrafen zu Hessen-Homburg in der Nähe der Honwnrger Heilquellen ein Zeichen ireuen Gedenkens zu errichten. Der Kaiser gab dann einen Rückblick aus die Geschichte des landgiäs- liche» Hauses und gedachte der Waffenbrüderschaft der Landgrasen mit den Hohenzoller». insbesondere des Tages von Fehrbcllin, des Landgrafen Friedrich, Hohenzoller». insbesondere und des landesväterlichen Wirkens sowie des Landgrafen Friedrich Ludwig, der im Freiheitskriege seine Söhne ins Feld sandte. Sodann hob der Kaiser die echten Frauentligenden hervor, die die hessischen Landgräfinnen bewiesen hätten, besonders die Prinzessin Marianne, die Gemahlin des Prinzen Wilhelm von Preußen, die »ach dem Tode der Königin Luise von Preußen sich der verwaisten königlichen Kinder anncchm. Der Kaiser schloß mit dem Wunsche, das Andenken an das erloschene Fürsteiigelchlecht möge in Liebe zu König und Vater land. zu Kaiser und Reich stets ein unvergängliches Erbe der Homburger Bürgerschaft bleiben. Homburg v. d. H. Bei der Enthüllung des Land- grcisen-Denkmals hielt der Oberbürgermeister Maß fol gende Rede. „Allerdtirchlaiichtiaster, großmächtigster Kaiser und König! Allergnadigster Kaiser, König und Herr! Eure Majestät haben vor unseren Augen ein Bild von der Wirksamkeit eines erloschenen echten dentschen Fürstengeschlechtcs entrollt und uns gezeigt, in welch aufopferungsvoller Weise die Heldensöhne dieses Geschlechtes nicht bloß ihrem eigenen, sondern in ahnender Voraussicht der kommenden großen Zelt dem ganzen deutschen Vaterlande mit Gut und Blut gedient haben. Um dies Andenken bei den Arlleren lebendig zu erhalte», bei den Jüngeren wachz»- rnfen, haben Eure Majestät dies soeben enthüllte Denkmal er richten lassen und es der Stadt Homburg als der ehemaligen Residenz des LandgrafeiitumS znm Geschenke gemacht. „Man sichert sich die Zukunft, wenn man die Vemaiigciiheit ehrt." Diesem Worte, das in großer Zeit Ihre Majestät die verewigte Königin Augusta hier m Homburg ausgesprochen hat. haben Eure Majestät dadurch Kraft und Geltung verliehen. So nehme ich denn namens der Stadt Homburg dies Denkmal aus der Hand Eurer Majestät entgegen, stelle es unter den Schutz und Schirm der Stadt und gelobe, daß wir es hegen und pflegen wolle», wie das Herz es uns befiehlt, wie die Pflicht es von uns erheischt. Eurer Majestät aber lege ich namens der gesamten Einwohnerschaft des ganzen ehemaligen Landgrafentums Hessen- Homburg, die sich mttgeehrt fühlt durch diesen neuen Beweis kaiserlicher Gnade, und deren Vertreter Eure Majestät zu dem heutigen Tage hierher entboten haben, unseren tiesemvfundenen Dank unttrtäitigst z» Füßen, und sreien Herzens darf ,ch bekennen: Mit Liebe und Verehrung hat Homburg allzeit an seinem alten, Heimgegangenen Füritengeichlecht gehangen und wird das Ge dächtnis daran in treuem Herzen bewahren; mit Liebe und Hoff nung grüßte es vor nunmehr 4V Jahren dem neuen Herr» zu, dem edlen Könige aus dem Hohenzollernstamm, der dann wie kein zweiter in der Geschichte, der Vater seines Volkes geworden ist: mit Liede und Dankbarkeit endlich blicken wir letzt alle empor zum Kaiserkhrone, von dem Eure Majestät mit starker Hand die Geschicke deS großen deutschen Vaterlandes leiten, ohne über den großen realen Aufgaben der Politik der treuen Fürsorge für daS Ideale zu vergessen. Die Geschichte wird es Eurer Majestät danken, denn schwerer als glänzende Waffentaten wiegt vor ihrem Richterstuhle die schaffende seaensfroh« Arbeit des mit dem Schwert ln der Hand geschützten Friedens. Um unserem Dank und unserer allzeit treu ergebenen Gesinnung Ausdruck zu verleihen, bitte ich um die gnädige Erlaubnis, Eurer Majestät unseren, der Festversammlung, ehrfurchtsvollen Vorbringen zu dürfen, indem wir rufen: Se. allergnädigster Kaiser, König und Landgraf: Hurra!" Zum Unwetter am Rhein. Solingen. sPriv.-TM Die Stadtverordneten be schlossen in außerordentlicher Sitzung, die Verwaltung zu er mächtigen, in Fällen dringender Not durch Gewährung von Unterstützungen sofort einzugreifen. Eine vom Stadtrate ge bildete Kommission wird die Schäden ahschätzen und mit entsprechenden Vorschlägen an das Kollegium herankommen. Heute suchten mehrere Regierungsvertreter die vom Unwetter betroffenen Gebiete auf. um Höheren Orts Bericht über den Umfang der Verheerungen zu erstatten. Zur Lage in Rußland. Warschau. Der gestrige Tag ist hier blutig ver laufen. Die Zahl der getöteten bezw. verwundeten Personen kajestät, unser Hurra! Hurra! soll annähcrnd 240 betragen. Etwa 40 davon sind Polizisten. — An Plozk wurde gestern eine Bombe geworfen, wodurch 5 Polizisten getötet wurden. Berlin. lPriv.-Tel.) Ein hiesiges Blatt nennt bereits einen Nachfolger des Landwirtschastsministcrs von Podliclski in der Person des früheren Leiters der Reichs kanzlei und jetzigen Unterstaalssckrclärs im Laiidwirtschasts- minislerium v. Conrad. Königsberg i. Pr. Wie der ,,Königs!». Hartungschcn Zig." gemeldet wird, sind gestern nachmittag in Deutsch-Witten, Kreis Jricdland, acht Wohnhäuser und sieben Wirtschafts gebäude niedergebran nt. Hamburg. Nach einem Telegramm aus Mombassa sind die auf einer Studienreise durch Deuts ch-O st afrika begriffenen R e i chs t a g s a b g e o r d n c t e n von Mombassa nach dem Nyassa abgereist. Al lenste in. Der „Allenst. Zig." zufolge sind gestern in Willamowen, 'Krei Ortelsburg, fünf Wohngebäude und 11 Wirt schaftsgebäude ein Raub der Flammen geworden, wodurch große Erntevorrätc vernichtet wurden. Ferner sind gestern in Schmolainen, Kreis Heiisbcrg, fünf Wohnhäuser durch ein Schadenfeuer vernichtet worden. Ein vierjähriges Kind ist mit verbrannt. Aachen. Das H ü t t c n w e r k „R o t e Erde" ist heute morgen zum Teil stillgelegt worden. Von den 4000 Arbeitern des Werkes werden vorläufig noch rund 1500 aus dem Lager- und Versandplätze beschäftigt. Nombach. Von dem Vorstände der Nombacher Hüttenwerke wird mitaeteilt, daß die bezüglich eines Streiks auf den Werken verbreiteten Nachrichten unbegründet sind. Köln. lPriv.-Tel.) Der Rheinüsch-Westfälische Brauerei verband gibt bekannt, daß vom 1. September ab eine Er höhung der Bierpreise um 1 Mk. pro Hektoliter ein- tritt. Mannheim. Der Chef der Mannheimer Vereinsdruckerei und des Verlages der „Neuen Badischen Landcszeitimg", Bens- heimer, ist gestern gestorben. Stuttgart. Genaue Nachzählungen unter den Ar beitern der Niedergebra unten Zuckerfabrik in Münster bei Cannstatt haben ergeben, daß außer einem Toten und drei Schwerverletzten keine anderen Personen körperlich zu Schaden gekommen sind, insbesondere hat sich ein Gerücht, nach dem 23 Personen vermißt sein sollten, nicht bewahrheitet. Frankfurt a. M. Wie der „Franks. Ztg." ans Belgrad gemeldet wird, passieren läßlich viele griechische Familien Serbien, die aus Bulgarien nach der Türkei und Griechenland auswandern, da sie neue Gewalttätigkeiten von seiten der Bul garen befürchten. Die Flüchtlinge erzählen, der bulgarische Pöbel werde fortwährend von Agitatoren gegen die Grieche» aufacretzt und drohe mit einer allgemeinen Niedermetzelung der Griechen. Paris. „Figaro" meldet, daß die zweite Bischofs- konferenz aut einen der ersten Tage des September an- gesetzt werden wird. Paris. Die ständige französische Artilleriekommission hat auf Grund der von den Japanern im letzten Seekriege ver- zeichneten Zielerfolge und der bei den jüngsten Manövern des französischen Mittelmeergeschwaders gemachten Versuche be schlossen, der Regierung das Anbringen sogenannter Ziel- brillen an großen und mittleren Kriegsschiffen zu empsehlen. Oertllches und Sächsisches. Dresden. 16 August. —* I» den gestrigen Nachmittaasstnnden konzertierte die Nadeburger Militär-Vorschul- und Stadtkapelle im König!. Schlosse zu Moritzlmrg. Heule stich begab sich Se. Majestät der König in Begleitung einiger Herren zur Hvchwildjagd nach dem Naundorfer Revier im Grillcnburger Walde. Die Rückkehr von dort nach Schloß Moritzbnrg erfolgt gegen abend. Kunst «uv Wissenschaft. V* Mitteilung auS dem Bureau der Königlichen Hof- th«a t»«r. Im Opern Hause geht Freitag, den 17. August, die dreialtige komische Oper „Zar und Zimmer mann" in folgender Besetzung in Sgene: Zar Peter — Herr Scheide- mantel. Marquis von Ghateauneus — Herr Grosch Wm ersten Mal«), van Bett — Herr Erwin. Marie — Frau Nast. Lord SynAhmn — Herr Rains, Peter Iwanow — Herr Rüdiger, General Lesfort — Herr Plaschkc, Witwe Brown — Fräulein Schäfer. — Sonnabend, den 18. August, wird das neue musika lische Lutstsspiel „Flauto solo" von Eugen d'Albert zum ersten Male wiederholt. In Verbindung damit geht die Oper „Der Bajazzo" in Szene. Die Partie der Ncdda singt znm ersten Male Frl. v. d. Osten, den Canio singt Herr Burrian. Die übrige Besetzung ist die folgende: Tonio — Herr Höpfl, Silvio — Herr Kieß, BcpPo — Herr Rüdiger. -j-* Friederike Goßmann. die weltberühmte „Grille", ist Mittwoch nacht zu Gmunden gestorben. Die Künstlerin, die als Fünfzebniährige 1853 in München ihre Bühnentätig keit begann, gehörte von 1857 bis 1861 dem Wiener Hofburg theater an und zählte, von Laube entdeckt, der sie als «Grille in dem gleichnamigen Stück der Bircki-Psciffcr dem Wiener Publikum präsentierte, zu seinen beliebtsten Künstlerinnen. In den folgenden Jahren gastierte sie in vielen Städten Deutsch lands und Europas, bis sie 1867 der Bnhncntätigkeit entsagte. Aber auch dann noch betätigte sie sich mit glänzendem Erfolg im Vortragssaal. Seit 1861 war Friederike Goßmann mit dem Grafen Anton v. P r o ke s ch - O st en verheiratet, der sich auch als Schriftsteller einen Namen gemacht hat. — Nach dem Uebertritt in das Privatleben betätigte sie sich hauptsäch lich in zahlreichen Liebeswerken. So war sie jahrelang Prä sidentin des Gmundener Zweiavereins des FrauenhilssvereinS vom Roten Kreuze. Als sie aber während der Dreyfus-Assärc «inmal nach Paris telegraphierte, wurde ihr dies an hoher Stell« lehr übel vermerkt, und sie verzichtete aus ihre Präsiden tenwürde. Sie war seit 1869 Ehrenbürgerin von Gmunden. In Gmunden, wo Friederike Goßmann große Verehrung ge- noß, wehen schwarze Fahnen, ihr Tod wird von allen beklagt. Sie litt seit vier Jahren schwer an Verkalkung der Arterie» und hatte selbst die Hoffnung auf eine Besserung längst anf- gegeben. Während sie früher in Sanatorien und bei berühm- ien Aerzten Heilung suchte, verhielt sie sich in letzter Zeit ruhig in ihrem schönen Heim in Gmunden. — Ihre Glanzrolle, die Grille, hat die Verewigte auch in Dresden gespielt, und zwar zum ersten Male 1860 anläßlich eines acht Abende um fassenden Gastspiels im Hosiheater. Französische Aexzte in Deutschland. Zu dem Aufent halt der französischen Gäste in Leipzig wird von dort noch gemeldet: Länger als im Programm vorgesehen, verweilten die Herren, an deren Spitze sich Cticniie Bazot befand, im Neue» Rathause. Rückhaltlos äußerten hier die anwesende» Aerzte, Professoren. Krankenhausdirektoren und Chefs von Kliniken ihre besondere Freude über den so überaus herzlichen Enipfang seitens der Vertretung der Stadt, die es sich nicht nelnnen ließ, den fremden Gästen ein einfaches Dejeuner im Ratskeller zu bieten. Wie der Sprecher der Relsevereinigung Herr Dr. Chnrpentier- Melun an dieser Stelle bet seinem Danke gegen dir Munizipalität Leipzigs und in seiner Freude über die Ehre des Empfanges her vorhob, sei der Wissenschaft keine Grenze» gezogen, und wie sich auf ihr Freunde begegnen, so möchte diese brüderliche Gesinnung auch auf andere Gebiete ausgedehnt werden. Um Mittag ver fügte sich dann die gesamte Reisevrreinigimg in die chirurgische Klinik deS Herrn Geh. Medizinalrats Professors Dr. Trendelen- burg, während sie in den Ncichniittagsstnnden der medizinischen Klinik und dem städtische» Krankenhause St. Jakob einen Besuch abstattete und sich hierbei der Führung des Herrn Geh. Medizinal rats Professors Dr. Curschmann erfreute. Hieran schloß sich eine Besichtigung des Pathologischen Instituts unter Führung des Herrn Geh. Medizinalrats Professors Dr. Marchand. Einzelne Teilnehmer der Gruppe besuchten auch im Laufe des Nachmittags das physiologische, daS pharmakologische und das hygienische Institut, die Augenklinik. Um 6>/r lihr wurde dann daS Diner im „Hotel Katsrchof" eingenommen nno um 9 Uhr die Weiterreise nach Berlin angrtrrten. Hier, wie in den anderen in den Reise plan aufgenommenen Städten Dresden, Heidelberg und Baden sollen die medizinisch-wissenschaftlichen Institute und Krankenhäuser den Gegenstand deS Besuches bilden. -s*W<e eS „Prinzeß Alice* in Bayreuth er ging. Mr. Nicholas Longworth und seine Gattin, die Tochter des Präsidenten Rooscvelt, sind von ihrem europäischen Ausflüge nach Amerika zurückgekehrt und werden sich in ihrer Heimat von den Anstrengungen dieser Fahrt ausrnhcn. Kurz vor ihrer Abreise nach Amerika unternahmen sie einen kleinen Abstecher iin Auto mobil nach Bayreuth zu den dortigen Festvorstelliiugen. Jetzt meldet ein amerikanisches Blatt, cs sei der Tochter und den, Schwiegersöhne des nordamerikanischen Staatsoberhauptes in Bayreuth sehr schlecht ergangen: man habe sie nicht nur in imper tinentester Weite durch Aiistarren und Anglisten belästigt, sondern sie geradezu gesellschaftlich boykottiert, um eine kindliche Rache für die „Parsifal*-A»fführu»geii in Newyork an ihnen zn nehmen. Als sie ankamc», fanden sie das Quartier, das der amerikanische Botschafter in Berlin telegraphisch im ersten Hotel für sie bestellt hatte, nicht bereit, und mußten froh sein, in einer kleinen Pension ein Unterkommen zu finden. Frau Cosima Wagner erwies sich gegen Mr. und Mr§. Longworth offen feindselig und lehnte cs ab. sie zu empfangen, obwohl „Prinzeß Alice" den brennenden Wunsch hatte, die „Königin von Bayreuth" kennen zu lernen. So war — nach der angegebenen Quelle — der Aufenthalt in Bayreuth für das junge Paar eine höchst unerquickliche Episode ihrer Hochzeitsreise. — Wir müssen natürlich der amerikanischen Zeitung die Gewähr für die Richtigkeit ihrer Behauptungen über lasten. Uns will vor allem scheinen, baß das Töchterlein des Präsidenten von der eigenen Wichtigkeit eine etwas irrige Vor stellung hat, und daß die ungewöhnlichen Ehrungen, die ihr wäh rend ihrer europäischen Tournee allenthalben zu teil wurden. „Prinzeß Alice" noch in dieser übertriebenen Selbsteinschätzung bestärkt haben. ^ „Welche Theaterstücke haben den meisten Eindruck auf Sie gemacht?" Diese Frage wurde im letzten Wintersemester den Besuchern der Arbeiter-Unterrichtskurse der Berliner Studentenschaft vorgelcgt. An der Spitze steht „Kabale und Liebe" mit 34 Antworten: cs folgt „Wilhelm Test" mit der Ziffer von 33, dann die „Räuber" mit 31, Hauptmanns „Weber" haben 29, Gorkis ,,Nachtasyl" hat 23 Verehrer, es folgen „Faust" »nd „Maria Stuart" mit je 14 Stimmen. Ei ii neuer Sensalionsroumii von Sinclair. Aus Newyork wird berichtet: Upton Sinclair, dessen Roman „Ido ckunklv" den Anstoß gab zu den Enthüllungen über die Zustände in den Schlachthäusern von Chicago, icknerbt oeoeiiwärtra einen
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