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- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-08-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19060817016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906081701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906081701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-08
- Tag 1906-08-17
-
Monat
1906-08
-
Jahr
1906
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Dvesdnev Nachrichten. Sir. 2S8. «eite L. »» Freitag. 17. Augutt Lvoa aaier Abkürzung der in Aussicht genommenen Dauer seines Urlaubs von Schloß Langenburg gestern abend nach Berlin zurückgekebrl und bat beute srüb die Dienstgeschäste als Leiter de» Kolonialamlcs wieder übernommen. — Reiä>ska»zlcr Fürst Bülow beschied den Geheimen LegationSrat Dr, Hamann zu sich nach Norderney, um vor seiner Abreise nach Kassel noch dessen Bortrag entgegenzunehmen, ES wird an genommen. daß die unerquicklichen Borsälle auf kolonialem Ge- tnete zu beiden Reisen den Anlaß gegeben haben. Berlin. (Priv.-Tel) Aus Marburg wird der ..Voss .Ita." gemeldet: Anläßlich des Besuches der sran-ösischen Aerzle und Prcffessoren in Marburg hielt Gebtimrat v. Behring einen Bortra« über seine neuasten Tuber kulosefor- I ch u na e n .wobei er äußerte. eS sei ihm gelungen, aus den TiiOerkeIva»illen ein Tulaie genanntes Präparat zu ge winnen. das vom Mochschen Tuberkulin prinzipiell verschieden und mit Hilfe dessen eS ihm gelungen sei. Tiere gsgen eine In- sektion mit virulenten Duberkelbazillen zu schützen. Die Ge winnung eines Serums ettva ähnlich dem Dyphtherieserum sei bisher nicht gelangen, und die Möglichkeit der Gewinnung eine- solchen sei aucy für die Zukunft Meiselhcrst. Es sei nicht unmöglich, daß eS auch durch Versütterung der Tulase ge- lingen werde. Schutz- und Heilessekte zu erziele». Die bis herigen klinischen Untersuchungen aber, die ergäben haben, daß das neue Mittel die skraphulösen und tudrrkulötsen Er krankungen der Kinder fahr gnntstig beeinflusse, seien ledig- lich mit Einspritzungen der Tulase unter die Haut angestellt worden. Geh, Rat o, Behring erklärt« zum Schluß: Ehe nicht durch exakte klinische Untersuchungen genau festaestellt ist, welche Amveiidungsweise der Tulase sich am nützlichsten erweist, wird das neue Mittel nur an geschlossene Krankenanstalten und Kliniken albgegaben, in denen seine Anwendung überdies von der Erfüllung bestimmter Bedingungen abhängig gemacht wird. Swinemünde. lPriv,-Te!,> Im hiesigen Herrenbade ist heute mittag der Propst Markwardt aus Bromberg, der erst gestern angekommen war, ertrunken, Göttin gen. (Priv-Tel! Im Westharz sind mehrere wellenförmige Erdstöße ausgetreten. Der hlölige Seismo- graoh befindet sich seit mehreren Tagen in lebhafter Pendel- bswegung. Düsseldorf, (Priv.-Tel.) Die amerikanischen Berg- un» Hüttenleute vereinigten sich gestern abend bei einem vom Verein Deutscher Eisenhüttenleute gegebenen Festmahle, nachdem sie schon bei einer besonderen »Her durch den Oberbürgermeister begrüßt worden waren. Die gestrige Feier zeichneten herzliche Trittksprüche aus. in denen nament lich die Ausrechterbaltung der freundschaftlichen Beziehungen zwischen den deut'chen und amerikanischen Hüttenleuten zum Ausdruck kam. Häute beginnen die Besichtigungen im Bel gischen Lande und am Niedcrvheine, Frankfurt a, M, (Priv.-Tel.) Di« Masseuse Mar garete Heins und ihre Tochter wurden verhaftet, weil sie ver dächtig sind, Mädchenhandel nach Argentinien betrieben zu haben, Bayreuth, (Prw.-Tel.) Zur Mchricht der „Daily Mail" über die versetzende Ausnahme von Herrn und Frau Longworth in Bayreuth wird berichtet, daß von einer Mißstimmung der Frau Cosima Wagner gegen das Longworth- sche Ehepaar wegen der amerikanischen ..Parsffal"-Auffük>run- aen nie die Rede war, da viele angesehene amerikanische Fa milien auch in die'em Jahre freundschaftlich aus „Wanfried" verkehrten. Während alie Fürstlichkeiten und viele Festspiel- achte auf „Wanfried" ihre Karten abgaben oder Besuche ab- statieten. unterließ dies das Longworch'che Ehepaar. Hier durch bekundete es, daß es keinen aesellüchastlichen Anschluß der Wagner'chen Familie suche. Eine Annäherung der Frau Wag- ner an die Longworths wäre also aufdringlich erschienen. Was die Vergebung der von den Longworths gemieteten Wohnung betrifft, so har natürlich die Wagnerlche Familie mit Woh- nungsgesuchcn nichts zu tun, Regensburg, Bischof Jgnazius v. Senestrey ist heute nachmittag gestorben. Lvck sProv, Ostpr,). Im hiesigen Kreise ist die Maul- undKlauens suche amtstierärztlich sestgestellt worden. Die Seuche ist wahrscheinlich durch russische Gänse cingeschleppt war- den. Zu ihrer Bekämpfung sind schleunigst die erforderlichen veterinarpolizeilichcn Maßnahmen getrosten worden, U. a, ist auch die Grenze für den Verkehr mit kleinen Fleischportionen und Geflügel auf dem Landwege und mit Heu und Stroh in losem Zustande, sowie mit Milch gesperrt worden. Breslau. (Priv.-Tel.) Die „Volkswacht" meldet: Im Prozeß wegen desKrawallsamStriegauerPlatz ist jetzt 46 Arbeitern, einer Arbeiterin und einer Hebamme die Anklageschrift zugestellt worden, und zwar wegen wörtlicher und tätlicher Beleidigung von -Arbeitswilligen und Schutzleuten, Widerstands gegen die Staatsgewalt, Ungehorsams usiv. 113 Be lastungszeugen sind geladen, denen die Verteidigung fast 150 Gegenzeugen gegenüberstcllt. Nur 5 Angeklagte b efinden sich noch in Hast. . „ PariZ, (Priv.-Tel.) Gestern nachmittag nt während des Gottesdienstes in der C h a r t r e u x - K i r che zu Marseille ein Brand ausgebrochcn. Das Feuer entstand rn einer der Treppen, die zur Orgel führen, breitete sich mit,un geheurer Schnelligkeit aus und nahm einen enormen Umfang an. Die Feuerwehr und bas Militär konnten des Feuers nicht .Herr werden. Viele Kinder und Frauen wurden bei der ent standenen Panik verletzt. Der Brandschaden beträgt gegen 300 0«« FrcS. Paris, Die Gesandtschaft von Columbien gibt bekannt, i daß der Ministerrat von Columbien einstimmig den kürzlich von seinem Gesandtschaftsposten bei den Vereinigten Staaten obberusenen Mendoza Perez für einen Vaterlands verräter erklärt hat. Diese Erklärung findet ihren Grund darin, daß Mendoza über die zwischen oen beiden Ländern schwebenden Verhandlungen Veröffentlichungen gemacht hat. Paris. (Priv.-Tel,) Ein großer Skandal er eignete sich gestern auf der Bitfsalo-Radrennbähn. Das an gesetzte Rennen sollte wegen Regens au, heute verschoben wer den. das Publikum verlangte aber sein Geld zurück und stürmte die Dahn, Die Menge schlug alles kurz und klein, zertrüm merte die Bogenlampen und riß die Zäune nieder. Ae fran zösischen und amerikanischen Fahnen, die zu Ehren der fran zösischen Fahrer und Walthours gehißt waren, wurden berab- gerissen. An einigen Stetten wurde fogar die Bahn in Brand gesteckt. Die Polizei war dem Tumult gegenüber völlig machtlos. Konstantinopel, Nach amtlicher Versicherung ist der Zustand des Sultans fortdauernd gut. K o n sta n t i n op e l. Die Nachrichten über die Kata strophe in Anchialos haben im rumänischen Patriarchat eine niederschmetternde Wirkung ausgeübt. Heute versammelten sich die Synode und der Laicnral zu einer gemeinsamen außer ordentlichen Sitzung und beschlossen, eine bochernste und ener gische Protestnote, die Satisfaktion und Herstellung des Status quo fordert, an die Pforte und die Großmächte zu richten. Die Protestnote wurde heute nachmittag von einer Deputation von 6 Mitgliedern der Synode dem Großwesir überreicht. Der Großwesir erklärte, noch keine offizielle Kennt nis zu haben, versprach aber, sein Möglichstes zu tun. Eine gleiche Protestnote foll der Patriarch Joachim morgen per sönlich dem Doyen der Botschafter überreichen. Einzelne Flüchtlinge aus Anchialos treffen nach und nach hier ein. Wie heute Nachrichten aus Athen melden, haben griechische Banden neuerlich die Grenze überschritten, da die äriechifche Regierung infolge der antigriechischen Ereignisse in Bulgarien nichts gegen die Ueberschrcitung der Grenze tue. Sofia. (Priv.-Tel,) Die Behörden verhafteten in Anchialos 40 griechische Hetzagitatorcn. unter ihnen außer dem Bischof Wassillios noch 5 griechische Geistliche, Ter gestern aus Varna in Anchialos eingelrofsene griechische Geistliche Athanas Gbeorgiew versammelte mehrere griechiiche Flüchtlinge, die in geheimer Sitzung die Einäscherung des Klosters St, Georg beschlossen. Die Polizei verhaftete auch diese Verschwörer. El Paso (Texas). In Chihuahua (Mexiko) wurden über 30 Arbeiter und einige amerikanische Werfführer durch die Explosion eines mit Dynamit beladenen Wagens getötet. elnaebrnd« Devescben beNuden Nch «eite 4.) L,«ilf>>r« I». csqiuß., Kredit 211.2», ri««nt» lSI.do, »reddner «ent »7.«, «t»<tt»d»-l, >14,2», «omdarden i»,m, rouraMi« . . Un-ir. »di» . L«rt»H»fm . rilrkml-p . Ruht,. k» N», «Am., r.t»>« »7,«v. IlaNener >o»,»v. »nnl,» »0.2», ««»» Port»,UI» 70.L». Dirk»» iuntfic. Anleihe) »7,»0, «ürtenldl, >1»,—. Ott«. Mandant «47.—. SiaiAldadn —. Lamdarden l7l>—. Mi, »»«. PradnNenmark» w«I,e» »«, >u»ul» N.S», »er S!»»dr,>A«»ruar »I» >'»' „ Evdrlwl »e, »u-nst 47,-. J,»uar.!»»>rlt 10.-. ,„>. M»i» An-uft »d.t0. ,4» Januar.Arni ««,»», fest, »«»«rda«. Pradutte» > »««>»>. »eijen »er vtivder —, »er Mir, — — «»„.» »er VN»»« -.-. MLrz »ecklili««. ' ' ' vertliches und «SchstscheS. — Se. Majestät der König degcht sich nächsten DlenStag nach Tanns, um daselbst zu jagen. — Der zum Stempelfiskal ernannte Finanzassessor Stark ist beauftragt worden, die in 8 ?k des ReichsfstempelgesetzeS vom 3, Juni 1806 in dtjus auf die Abgabenentrichtung geordnete Prüfung vorzunehmen. ^ — Dem, Lander irffchajlKscholar Weiß aus Rittergut Jmnitz-Kotzlschbar ist für Errettung zitveier Schulknaben vom Tode des Ertrinkens im Parkteich« daselbst die bronzene Lebensrettungsmedaille verliohen worben. — ,Zu Ehren de» im Gefecht bei Schlei» am 9. Oktober 1606 gefallenen sächsischen Ob er st von Hochheimer wird, wie bereits mitgeteilt, der Militärvrreinsbezirr Plauen in Ge meinschaft mit den reutzischcn Militärvereinen des Bezirks Schleiz am 3. September unweit OetterSdors bei Schleis «ine Feier veranstalten. Oberst v. Hochheimer, der aus den Feldern bei OetterSdors und beim Gericht lGalgen) gegen französische llebermacht mit wahrem Löwenmut kämpfte, würbe in dem Gefecht schwer verwundet und in diesem Zustande bei der Oettersdorfer Windmühle Man bracht« ihn nach dem Pfarrhaus« zu OetterSdors. wo er am Morgen deS 10. Oktober in den Armen des PisarrerS Walz verschied. Auf dem dortigen Friedhof wurde er beerdigt. Sein Grab, welches sich unweit der allen Kirche befindet, wurde im Jahre 1828 vom LandesWrsten mit einem Denkmal versehen. Di« große verwitterte Steinplatte, die gegenwärtig ausgebessert wird, trägt folgende Inschrift: „Am 10. Oktober 1806 verschied hier aut dem Bette oer Mre infolge der im Gefecht -bei Schleiz er haltenen schweren Wunden der Königl. Sacht, Obrist -vom Dragoner-Regiment Prinz Johann, Herr von Hochheimer, im 73, Lebensjahre. Friede seiner Asche," Die Preußen und Sachsen fochten in diesem Gefecht unter General Taüenzien, die Franzosen unter den Marschällen Murat und von Ponte- corvo. — Zu der Angabe, daß der seit dem 7. August im Friedrich- städter Stadtkrankenhause untergebrachte Milchfuhrmann nicht am Typhus, sondern an Lungenentzündung erkrankt sei, ist weiter m-itzuteilen, daß die städtische Medizinal. behördeihreNeberzeugung. daß der Mann am Typhus leide, aufrecht erhält. Eine die un zweifelhafte Diagnose ergebende Blutuntersnchung an dem Patienten hat daS Resultat der Untersuchung bestätigt. Der Patient befindet sich auf dem Wege der Besserung; weitere Erkrankungen an Typhus sind in der letzten Zeit nicht vor- gekommen, Untersuchungen über den Zusammenhang anderer Typbusfälle mit Typh-uSerkrankungen bei auswärtigen Lebens mittel-Lieferanten sind noch im Gange. Im Erbgericht Kunners- dorf, von wo das Milchgeschäft in der Südvorsladt einen Teil seiner Milch erhielt, sind auch mehrere Typhus-Erkrankungen vorgekommen. — Bereits Ende vergangenen Jahres haben auf Einladung des Herrn Oberbürgermeisters Beutler Beratungen von Ver tretern der hiesigen drei Anstalten zur Behandlung kranker Kinder („Kinderheilanstalt zu 'Dresden" auf der Chemnitzer Straße, „Kinderheilstätte für Neu- und Antonstadt, Dresden" und der Verein „Kinderpoliklinik mit Säuglingsheim in der Johaniistadt") und von Vertretern des Rates über die Frage itattgeiunden, in welcher Weise die Zukunft der hiesigen Kinder- Heilanstalten am besten sichergestcllt werden könnte. In der Besprechung wurde anerkannt, daß in erster Linie die Ber einigung der drei Anstalten unter einer Verwaltung und, soweit tunlich, auch die räumliche Zusammenlegung der Anstalten an- zustreben sei. Die von seiten des Herrn Oberbürgermeisters hierüber gepflogenen Erörterungen, namentlich über die recht lichen und die finanziellen Verhältnisse der Anstalten, haben zu einem Ergebnis geführt, das in einer Druckschrift nieder- gclegt ist. Eine tatsächliche Regelung der bedeutsamen Ange legenheit kann selbstverständlich nur im Einvernehmen mit den Vorständen der betreffenden Anstalten und mit Zustimmung der fürstlichen Protektoren und der städtischen Kollegien erfolgen, WciS die rechtliche Seite der Angelegenheit anlangt, so ist zu nächst zu erwähnen, daß die „Krnderheilanstalt zu Dresden" nach ihren Satzungen eine Stiftung ist, während die „Kinder- heilslätte für Neu- und Antonstadt, Dresden und das „Säug lingsheim' Genossenschaften sind. Nach den Vorschlägen des Herrn Oberbürgermeisters sollen diese drei juristifchen Per sonen zu einer Stiftung vereinigt werden. In den Aus führungen über die räumliche Frage heißt cs: „Die gegenwärtige Verteilung der Kindcrheilanstalten über das Stadtgebiet ist augenfällig günstig: im Südwesten das Kinderhvspital nebst Poliklinik in der Chemnitzer Straße, dazu seine zweite in das Weichbild der Stadtteile greifende Poliklinik am Aeuahaus- vlatzc, — im Osten das Säuglingsheim und im äußersten Norden das Maria - Anna- Hospital, dessen Poliklinik in der Hecht straße den Bedürfnissen der Neustadt genähert ist. Die Er- weiterunasbedürstigkeit des Kinderhospitals in der Chemnitzer Straße, oer Umstand, daß das Säuglingsheim nur mietweise, mithin lediglich auf bemessene Zeit, untergebracht ist, hat den Gedanken eines diese beiden Anstalten vereinigenden Baues entstehen lassen. Ter Plan, das Maria-Anna- Hospital unter Ausnützung seiner klimatisch günstigen Lage für gewisse Krankheiten den Kindern der gesamten Stadt zu offnen, insbesondere wenn es sich um längere Pslegedauer handelt, be dingt gleichfalls äußerliche Veränderungen. Bei der erforder lichen räumlichen Neugestaltung soll zweierlei beobachtet wer- den: einmal trotz teilweiser Zusammenlegung eine gewisse Auf rechterhaltung der bisherigen Dreiteilung und tunlichst der ur sprünglichen Zweckbestimmung der Kinderheilstätten: dann soll auch weiterhin der günstigen Verkehrs-Möglichkeit der Ein wohner mit den Anstalten Rechnung getragen werden. Bei der Regelung der wirtschaftlichen Verhältnisse für die neue Stiftung würden zwei Ermittlungen von grund legender Bedeutung sein: 1. Wie hoch beziffert sich die Ge währ, welche die Stadtgemeinde Mrlich übernimmt? 2. Wie ist die Vermögens-Vereinigung der Son dervermögen der Anstalten durchführbar? Die Zusam menstellung der Betriebs-Ergebnisse der drei Anstalten nach dem Durchschnitt der Jahre 1902 biS 1904 ergibt, daß die An stalten einen durchschnittlichen Johres-Aufwand von ß09 822 Mark haben, von denen 61011 Mark aus eigenen Einnahmen gedeckt wurden, 32 159 Mark auS Freibettcn-Stistungen und Vermögens-Nuhungen, 48 068 Mark aus Geschenken. Samm lungen und Beiträgen, 31183 Mark aus Inangriffnahme der Anstalts-Vermögen, während 36 700 Mark die Stadt beigetragen hat. Wird man mit dem Fortbestehen der eigenen Einnahmen sowie des Genusses aus Frcibelten und dergleichen rechnen dürfen, und will man auch den weiteren Bezug der Beiträge für die Zukunft annehmen, so hätte doch zweifellos die Ent nahme von Kapital zur Bestreitung des lausenden Jahres- aufwandcs in Wegfall z» kommen, und da die wirtschaftliche Sicherstellung der Midcrheilanstalten von dritter Seite nicht zu erwarten ist, so wird die Stadt auch diese Summe bei Be- rechnung der von ihr in Aussicht genominenen Gewähr in Anschlag bringen müssen. Damit ergeben sich 68 583 Mark, ein Betrag, der aber noch Zusätze und Kürzungen erfährt, so daß eine jährliche Anforderung für die Stadt in runder Höhe von 50 000 Mark sich ergäbe. Diese Summe kann aber nur für die Verhältnisse der Jahre 1902 bis 1904 als zutreffend bezeichnet werden. Unter Feslhaltung deS Gedankens der Er richtung eines neuen Krankendauses mit Säuglingsheims würde die zur wirtschaftlichen Sicherstellung der Kinderheilanstalt jährlich erforderliche Summe den Betrag von 50 000 Mark er- heblich überschreiten. Hierbei ist schon berücksichtigt, daß zu einem Anstaltsbau der Stadt aus den Mitteln der Hänel- Claußschen Erbschaft eine Summe von 365 000 Mark zurzeit zur Verfügung steht und die beteiligten Anstalten einen Teil der Erträgnisse des letztjährigen großen Basars'im Betrage von rund 85 000 Mark verwenden könnten, so daß damit ein Bausonds von 450000 Mark sich ergeben würde. Eine besonder« Schwierigkeit für die Vermögens-Vereinigung der drei Anstalten bilden die sogen, Soudervermügen, d. h, zugewiesene Vermögens- Massen, Freibetten. Stillungen oder Vermächtnisse, die man nicht jchlechthin als Eigentum der Anstalten anseben darf'. In der Uebersicht über da» Gejaottvrrinögen stehen diese Sonder- vermögen einem Gesamtverniöaen aller Anstalten von 1336 381 Mark mit 704 921 Mark gegenüber. Für den weiteren Gang der Angelegenheit ist es nun von großer Bedeutung, welche Stellung di« Verwaltungen derelnzelnenAn st alten zu diesen Vorschlägen de» Herrn Oberbürgermeister» «innehmen. Seiten» de» Vorstände» de» Säugling» beim» durste Gewicht daraus gelegt werden, daß der von ihm geschaffenen Anstalt auch in Zukunft ihre völlige Selbständigkeit erhalten bleibt und daß sZne bewährte, zuerst den Anforderungen der modernen Wissenschaft Rechnung tragende Organisation der Säugling»vslege und -Behandlung b«, der beabsichtigten Re- sormation deS gesaiitten KinderkrankenhauSwesen» in gebühren der Weise berücksichtigt werde. Ebenso scheint der Vorstand der „Kinderbeilonstalt »u Dresden", deren Bor- sitzender Herr Geh. Hosrat Dr. Unruh gleichfalls «ine Denk schrift versaßt hat, den Wunsch zu haben, daß die Anstalt, die als Stiftung sich in der juristischen Form von den beiden Ge- nossenschaften unterscheidet, bestehen bleibt. In der Einleitung zu seinen Ausführungen wirst Geh. Hofrat Dr. Unruh die grundlegende Frage auf, wer zur Schaffung von Einrichtungen für die Erkrankten au» solchen Kreisen, die «in« Krankenhaus- behandluna au» eigenen Mitteln nicht bestreiten können, und für solche Kranke, die au» öffentlichem Interesse einer Kranken- bauSbehandlung bedürfen, in erster Linie verpflichtet ist. Er läßt die Beantwortung dieser Frag« offen, deutet aber unver kennbar darauf -in. daß in den Fällen, wo die Wohltätigkeit versagt, die von der sozialen Gesetzgebung geschaffenen Ber- bände undKassen neben der Gemeinde »n wesentlich stärke rer Weise wie bisher zur Beitragsleistung heranzu-ieden seien. Andererseits fordert er, daß für alle diejenigen Kranken aber, deren Unterbringung in Krankenhäusern im öffentlichen Interesse erfolgt, so namentlich die an Infektionskrank heiten Leidenden, dieGemeinde einzutreten habe. Im großen und ganzen hätten die Gemeinden durch das Einspringen der Wohltätigkeit und der durch sie unterhaltenen Anstalten einen unberechenbaren Gewinn davongetragen, und wi« alle anderen Gemeinden, so auch die Stadt Dresden, wenn man bedenkt, daß die Kinderheilanstalt seit 72 Jahren, die Neilstädter Kinder- heilstätte seit 30 Jahren, dos Säuglingsheim seit 12 Jahren Lasten übernommen haben, die vor Inkrafttreten der sozialen Gesetze zu recht erheblichen Teilen und iett dem Bestehen der genannten Gesetze in nicht unwesentlicher Weise die Stadt Dres den hätte tragen müssen, lieber die Bedürfnisfrage spricht sich Geh. Hofrat Dr, Unruh dahin aus, daß die früher angestellten Berechnungen über die Höhe des Bedarfs an Betten un Vrr- hältnis zur Bevölkerungszahl heute nicht mehr zutreffen, weil die Zahl der Erkrankten, für welche eine Krankenhausbehand lung für notwendig erachtet wird, eine beträchtliche Steigerung erfahren hat, und seitdem man sich überzeugt hat, daß ins besondere die kranken Säuglinge einer KrankcnhauSbehandlung in gröberem Umfange bedürfen. Aber eS stehe fest, daß in allen drei Anstalten die Nachfrage nach Ausnahme größer ist als der vorhandene Platz, selbst dann, wenn mit dem Ausschluß AuSnstirtiger noch strenger verfahren werde wie bisher. Gegen- über diesen Bedürfnissen und Forderungen müsse aber die für den Neubau eines Krankenhauses in Aussicht genommene Summe von 4M 000 Mark als viel zu niedrig bezeichnet werden. Sie würde nur genügen, dem Säuglingsheim «ine entsprechende Unterkunstsstelle zu bereiten. Entworfene Pläne und ange- stellte Berechnungen haben ergeben, daß die Erbauung und Einrichtung eines Kinderkrankenhauses mit ungefähr 250 Betten einen Kostenauswand von rund 1 Million Mark ohne Bauplatz verursachen würde, zu dessen Deckung nach der Ratsdrucksache die Hänel-Claußsche Stiftung und das freie Vermögen der Kinderheilanstalt zur Verfügung ständen, während das frei« Ver mögen des Maria-Anna-Kindcrhospitals erhalten bleiben müßte, und das des Säuglingsheims nur aus Inventar bestehe. Die Erträgnisse des großen Basars im November 1905 dürften bis zur Verwirklichung der Plane im Betriebe verbraucht worden sein. Beizuvflichten wäre, daß die in der Ratsdruasache an- genommene Beihilfe der Stadt Dresden zu den Betriebskosten der vereinigten Anstalten die Summe von 50 000 Mark weit überschreiten müßte. Bei der Erörterung des stetigen Stergens der BetricbSunkosten weist Geh. tzofrat Dr. Unruh ferner daraufhin, daß das Säuglingsheim seinem neuen Leiter «inen Gehalt zngebilligt habe, und daß es nicht ausbleiben werde, daß die anderen Anstalten diesem Beispiele folgen müßten; ja, es sei nicht ausgeschlossen, daß die ärztliche Standesvertretung die Zahlung von Gehältern für die Anstattsärzte fordern oder, anders ausgedrückt, die unentgeltliche Dien st lei st ung an öffentlichen Anstalten zukünftig für standesunwürdig erklären werde. Die Mitwirkung an den ins Leben zu rufen- den Beratungsstellen unentgeltlich zu fordern, werde um so weniger angängig sein, als die „Vereinigung zur Bekämpfung der Tuberkulose den Aerzten ihrer Beratungsstellen Gehalt gibt. Endlich erinnert Geh, Hvfrat Dr, Unruh daran, vaß die Stadt Leipzig dem gleichfalls durch Wohltätigkeit gegrün- deten Kinderkrankenhause einen jährlichen Beitrag von 60 000 Mark gewähre, und der Stadt Berlin die Unterhaltung des Kaiser FriedrichEankenhauses einen jährlichen Kostenaufwand von rund 250 000 Mark verursache, — Zn wünschen ist nur von Herzen, daß die Regelung der überaus wichtigen Frage der leidenden Kinderwelt voll und ganz zum Segen gedeihe. — Die Ausfuhr,ingsanweisung znm neuen Srempel st euergesetze trifft auch Bestimmungen für daS Verhalten der Besitzer von Kraftfahrzeugen und der Behörden bei Aenderungen im Besitze, in der Wagengestaltung und so weiter. Danach haben die Polizeibehörden bei thnen zur Anzeige oder sonst zur Kennt nis gelangende Aenderungen, welche in der Person oder dem Wohnorte des Eigenbesitzers eines Personenkraftfahrzeugs in der Betriebsart oder der Anzahl der Pfcrdekräfte. ferner durch Um wandlung eines LastkraftfahrzengS in ei» Personenkrastfahrzeug und ningelehrt eintrctcn. sowie Aendcrnnge» in der polizeilichen Kennzeichnung eines Personeiikraftfahrzeiiäs der zuständigen Hebe stelle schriftlich mitzuteilen. Die Hebestelle trägt die Aendernnaen in die Bezirlsliste ein. Sie setzt von einer Verlegung des Wohn ortes des inländischen Steuerpflichtigen in den Bezirk einer anderen Hebesteüe unter Mitteilung eincs Auszugs aus der Bezirksliste die Hebestelle für den neuen Wohnort tn Kenntnis. Diese hat den Eingang der Mitteilung und die Eintragung in ikre Brzirksliste der ursprünglichen Hebestelle zu bescheinigen, welche hieraut die Eintragung in der eigenen Bezirksliste löscht. Soweit nach der polizeilichen Mitteilung die Neuausstellung oder die Umschreibung einer Erlanbniskarte zu erfolgen hat und ein entsprechender Antrag vom Steuerpflichtigen nicht inzwischen gestellt worden ist, bat die Hebestelle das weiter Erforderliche. geaebenensaUS auch wegen Einleitung des Strafverfahrens, zu per anlasscn. Betrifft die Aenderung Umstände, welche zwar die Steuerpflicht nicht berühre», deren Festhalturm aber für die Fest stellung der Nämlichkeit des Fahrzeuges von Bedeutung ist, so ist der Stenervstichtige zur Vorlegung der Erlanbniskarte zu veran lasse», nnd es ist die Aeiiderung rn dieser zu vermerken. Soweit durch die Aenderung eine weitere Stcuerpflrcbt für das Krastsahr- zcua entfällt «Erwerb durch einen Fuhrwerksdesitzer zur gewerbs mäßigen Personenbeförderung, Verwandlung in ein Lastkraftsahr- zeug. Untergang des Fahrzeugs!, ist. sofern nickt eine Um schreibung der ErlaabniSkarte infolge Einstellung eines anderen Kraftfahrzeugs für den bisherigen Besitzer erfolgt, der Eintrag in der Bezirkslffle nach Ablauf der Gültigkeitsdauer der Kart« zu löschen. Stellt der Steuerpflichtige während der Gülttgkeitsdaner der Erlaubniskarle an Stelle der bisherigen ein anderes Kraft fahrzeug ein, so ist er zu dessen Anmeldung auch dmin verpflichtet, wenn eine wettere Stempclentrtchtung nicht clnzntretrn hat. Die Umschreibung der Karte im Falle des 8 56 Abs. 2 de- Gesetzes hat durch die Erteilung einer neuen ErlanbniSlarte, in der aus die frühere Karte Bezug zu nehmen ist. für den Rest der Gültig keitsdauer der früheren Karte zu erfolgen. Bel Umschreibung einer Karte der in Tarifiinmnler 8d bezeichnet«» Art sind zugleich die ans Gnind der früheren Karte im Inland« zugebrnchttii Aufenthaltstnge in der neuen Karte abznschreiben. Der Ein stellung eines anderen Fahrzeugs im Sinne des 8 56 Abs. 2 des Gesetzes und der vorstehenden Bestimmungen ist es gleich,»achten, wenn ein Kraftfahrzeug dergestalt nmgebaut wird, daß dadurch der anzuwrn^nde Steuersatz ein anderer wird. Eine Erstattung der Steuer findet tn keinem Falle statt. Im Falle der Beräiche- rung (Verkauf. Tausch. Schenkung) des Kiastfabrzeugs während der Gültigkeitsdauer der Erlaubniskarte ist aus Antrag deS Ver äußerers an Stelle der bisherigen Karte für den Rest der Gültig-
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