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Porträtphotographie. ! ! Freitag. 17. Angnst 1006. Natioualltverallsiims und ReichS- Elnkomurenstener. Dt« nationalliberale Partei hat seit der Verabschiedung der ReichSsteuerresorm durch den Reichstag bei allen in der Zwischenzeit dorgenommenen Ersatzwahlen «inen empfindlichen Stimmenrückgang zu verzeichnen gehabt. Die m ah gehenden politischen Persönlichkeiten des Nationalliberalismus sind im Berlin mit der Parteipresse dieser Erscheinung auf den Grnnd gegangen und dabei übereinstimmend zu der zweifellos richtigen Erkenntnis gelangt, daß die etwas ostentativ angehauchte Führung, die die Partei des gemäßigten Liberalismus bei der Empfehlung und Durchdrückung der mit Fug und Recht so äußerst unbeliebten Verkehrsstenern zu übernehmen sich ge- müßigt sah, die Hauptursache des plötzlichen Rückschlags bildet. Es war jedenfalls «ine weitgehende Verkennung der in der öffentlichen Meinung vorherrschenden Stimmung, wenn die Nationalliberalen sich für die Fahrkartenstcuer und die damit zusammenhängenden sonstigen Erschwerungen des Verkehrs in einer Weise einsetzten, als gelte es. einen von der Ocsfentlich- keit mit Pauken und Trompeten begrüßten Vorschlag so rasch wie möglich zur gesetzgeberischen Tat zu machen. Es konnte auch den Eindruck des taktischen Ungeschicks, den der gemäßigte Liberalismus in dieser Frage bewiesen hat, nur vertiefen, als das leitende rheinische Organ der Partei unter dem Drucke des allgemeinen Widerstandes sich genötigt sah, zum 1. August, dem Tage deS Inkrafttretens des Neichsstempels auf Personen- sahrkarten, einen geharnischten Artiikel dagegen zu verösfent- lichen, der in der Erklärung gipfelte, es müßten alle 'Kräfte ein gesetzt werden, um derartige unvolkstümliche Steuern, die der ganzen, auf Erleichterung des Verkehrs abzielenden Zeitrichtung diametral entgegengesetzt seien, bald wieder von der Bildfläche verschwinden zu lassen. Nachdem sich so die parteipolitischen Doktoren einmal über das Wesen der Krankheit des nationalliberalen Patienten klar geworden sind, fehlt es natürlich auch nicht an allerlei Rezepten, die ihm zur beschleunigten Wiedergenesung verordnet werden, und di« man im allgemeinen als interne Parteiangelegenheiten auf sich beruhen lassen könnte, wenn sich nicht darunter ein Ratschlag befände, der grundsätzlich von der einschneidendsten Tragweite ist, und dessen Befolgung durch die Parteileitung genau dasselbe Verfahren bedeuten würde, als wenn man den Teufel durch Beelzebub austreiben wollte. Es handelt sich um die von dem Syndikus der hannoverschen Handelskammer, Dr. Rocke, dem in Rinteln-Hofgeismar unterlegenen national- liberalen Kandidaten ausgegangene Empfehlung, den von der Partei deS gemäßigten Liberalismus in der Vcrkehrssteuerfrage begangenen Fehler dadurch wieder gut zu machen, daß sie fortan die — Reichseinkommen st euer auf ihre Fahne schreibt. Wer sich bewußt ist, wie sehr die Forderung der Ncichs- einlommenlsteuer der ganzen historisch entwickelten nationalen Eigenart des gemäßigten Liberalismus zuwiderläust, wird sich kaum des Gefühls erwehren können, daß ihn ob eines so drastischen Beispiels von der de-magogisierenden Wirkung des unbeschränkten allgemeinen Wahlrechts der Menschheit ganzer Jammer anzulsassen droht. Bisher war das Schlagwort der Reichseinkommensteuer ein ausschließliches Privileg der Sozial demokratie und des bürgerlichen Radikalismus, die beide der durch die Erisahrung längst widerlegten Theorie huldigen, daß die direkte Besteuerung nach der Höhe des Einkommens die allein gerechte, ideale Form der Besteuerung darstell«. Wie falsch And einseitig das ist. ergibt sich schon aus der einfachen Erwägung, daß die staatliche Einkommensteuer keineswegs die einzig« direGte Eleuer ist, sondern daß daneben noch andere direkte Steuern vorhanden sind, wie Gewerbesteuer, Grund- und Gobäudesteuer, Kirchen- und Schulsteuer, und — zuletzt, nicht am wenigsten — die Gemeinde^Linkommensteuer. Letztere namentlich fällt vielfach außerordentlich schwer inS Gewicht, wie aus der neuesten Statistik über die direkten Gemeinde- steuern in Preußen bervorgeht. Danach haben von den AS über 10000 Einwohner zählenden preußischen Städten im Vor jahre nur 60 unter 150 Prozent Zuschlag zur Siaatseinkommen- ffeuer «rhoben, die übrigen 150 Prozent und darüber und von ihnen nahe»» die Hälfte sogar 200 Prozent und darüber bis zu WO Prozent. Rechnet man alle diese einzelnen Steuern zusammen, so beträgt in Preußen die Belastung durch die direkte Besteuerung schon jetzt bis zu 20 Prozent, oder mit ander,» Worten, die wohlhabende Bevölkerung gibt bis zu einem Fünftel ihres Entkommens an Staat und Gemeinde ab. Wollte man in dieser Belastung immer noch weiter gehen und u. a. zu einer Reichseinkommensteuer schreiten, so würde ein solch«» Verfahren sich schließlich in nichts mehr von einer teil- weisen BermögenSkonffskation unterscheiden, zumal in den jenigen Einzelstaaten, die jetzt bereits ihre Einkommensteuer schraub« bis auf das äußerste angezogen haben. Neben diesen sinanOvirtjchalllicken wirken aber auch höchst beachtlich« poli tische Gesichtspunkte mit, um die Reichseinkommensteuer zu widerraten. In konsequenter Entwicklung hat sich das Steuer- Wesen im Deutschen Reiche derartig Herausgcbildet, daß das Reich seinen Bedarf aus den indirekten Abgaben deckt, wäh rend die Einzelstaaten das direkte Besteuerungsrecht für sich vor- zugsweise in Anspruch nehmen. In dieses leitende Prinzip ist jetzt zum ersten Male durch die Einführung einer Neichserb- schastsstcuer Bresche gelegt worben, aber nicht ohne das feierliche Gelöbnis der Reichsregierung durch den Mund des Freiherrn von Stengel, daß damit ein für allemal der direkte steuerliche Zugriff des Reiches erschöpft sei. Und nun kommt von angesehener Seite aus den Reihen des Nationallibcralismus die Aufforderung an die Partei, sich die bisher konsequent abgelchnte Forderung einer Rcichs- einkommenstcuer zunutze zu machen, bloß, um dadurch vermeint lich die Gunst der Massen wicderzugcwinnen! 'Das bedeutet nicht nur eine schwere Gefährdung der einzelstaatlichen Finanzen, sondern ebenso sehr eine verletzende Geringschätzung des föderativen Prinzips, das die sorgfältige Achtung des direkten Besteuerungsrechtes als eines bundesstaatlichen Pri vilegs gebietet. Die Sache ist um so ernster, als die bekannten radikalen Unterströmungen in der nationalliberaleü Partei, die mit dem „Iunglibcralismus" sympathisieren, nur zu leicht geneigt sein könnten, die von Herrn Dr. Rocke ausgegebcne Parole aufzunehmen und damit unabsehbare Folgen heraus zubeschwören. Angesichts dieser drohenden Gefahr kann jeder nationale Politiker, der von der Notwendigkeit «iner in sich geschlossenen einflußreichen gemäßigt liberalen Partei für die Wahrung der vaterländischen und staatserhaltenden Interessen im Verein mit einem gemäßigten Konservatismus überzeugt ist, der nationalliberalen Parteileitung nur den dringenden Rat geben, sich gleich den Anfängen entgegcnzustellcn und jeden Versuch, dm Gedanken «iner Reichseinkommensteuer von Partei wegen agitatorisch zu verwerten, im Keime zu ersticken. Wohin die nationalliberale Partei sonst käme, zeigen ihr die „Hamb. Nachr." mit den ungeschminkten Worten: „Ihre besten Traditionen müßte sie verleugnen, um sich kopfüber in den Strudel «iner skrupellosen Demagogie zu stürzen, von der sich serngehalten zu haben bisher ihr Stolz war." Das Hamburger Organ bezeichnet weiter «inen derartigen Gesinnungswechsel als „wahrhaft ungeheuerlich" und prophezeit davon ein« „schmachvolle Niederlage der Partei" bei den nächsten allge- meinen Reichstagswahlen. Hoffentlich überzeugen sich die maß- gebenden und besonnmen Elemente des gemäßigten Liberalis mus, daß hier die größte Klarheit und Entschiedenheit in der Stellungnahme geboten ist, und veranlassen auf dem im Herbste bevorstehenden Delegiertentage eine im Geist« der loyalen bundesstaatlichen Finanzpolitik des Herrn von Miguel gehaltene Erklärung, die den Gedanken einer Reichseinkommensteuer für immer aus dem Finanz- und Wirlschastsprogramm der Partei ausmerzt. Neueste Drahtureldungen vom 16. August. Die Monarchen-Zusammenknnst in Cronberg. Cronberg. sPriv.-Tel.) Noch gestern am Spätabend fand, wie übereinstimmend berichtet wird, eine Besprechung zwischen beiden Monarchen unter Hinzuziehung des Staatssekretärs v. Tschirschky und des Gesandten v. Jenischi und des Sekretärs Hardinge statt. Während der Abendtalsel wurden keine Trinrsprüche auSgebracht. Die Monarchen tranken sich gegenseitig mit freundlichen Worten zu. Gei der heutigen Verabschiedung küßten sie sich, und als der Zug sich in Bewegung setzte, riesen sie sich „^.u rovoir!" zu. Paris. lPriv.-Tel.) Die der Regierung nahestehenden Blätter „Petit Parisien", „Journal" und „Gaulois" würdigen die Bedeutung der Monarchen-Zusammenkunft in Cronberg. Man dürfe, wenngleich augenblicklich nur Ver- mutungen über die zwischen Deutschland und England schweben- den Verhandlungen gestattet seien, sich im Imteresse der Er- Haltung des europäischen Friedens darüber freuen, daß die freundschaftliche Aussprache überhaupt möglich geworden ist. Enthüllung des Landgrasendenkmals in Homburg. eines reinen Charakters verbunden. Im Jahre 1622, als Tillus Scharen Westdeutschland verheerend durchzogen, von Friedrich l. begründet, eine,» Enkel Philipps des Großmütigen von Hessen, regierte das lcmdgräsliche Haus fast 2sc. Jahr- Hunderte lang znm Segen Homburgs und nicht ohne Einfluß auf die Geschicke Preußens und Deutschlands, getreu seinem Wahispruche: „Schlicht uns recht, das behüte mich!" Mit Meinem Hause waren die Hamburger Fürsten in treuer Waffen brüderschaft verbunden, und stets haben sie ihren Heldenarm aelieben, wenn in schicksalsschwerer Zeit Hilfe willkommen war. Als der Große Kurfürst nach den schreckensvollen Verwüstungen des 30jährigen Krieges seinen Staat wieder aufbaute, trat Friedrich mit dem silbernen Bein mit seinem Reiter-Regiment „Landgraf von Hessen" in brandenburgische Dienste. Tkr 18. Juni 1675, der ruhmreiche und für die Größe des Hohen- zollernstaalcs entscheidend« Tag von Fchrbellin, an welchem das ncngebildete Regiment die Feuertaufe erhielt, schmückte auch sc>n Haupt mit dem wohlverdienten Lorbeer. Und wie er als todesmutiger Reitersihrer, der selbst noch Verlust eines Beines seinem Heldcnberuf treu bleibt, für alle Zeiten höchste Bewunderung verdient, so hat er auch als Landesherr zum Wähle seines Landes und Volkes Großes getan. Den um ihres Glaubens willen vertriebenen französischen Reformierten und den Waldensern schenkte er eine neue Heimat. Tie blühen den Dörfer Friedrichsdorf und Tvrnholshansen geben davon heute noch beredtes ^euanis. Ackerbau und Gewerbe wurden von ibm mit landcsväterlicher Sorgfalt und Weisheit gefördert. Ten Enkel dieses Helden, Friedrich Karl, sehen Wir fast noch im Knabenalter in das preußische .Heer eintreten und unter den Fahnen Friedrichs des Großen in den schlesischen Kriegen ruhm reich? Taten vollbringen. Und als Preußens Stamm unter dem Wetterschlag von Jena und Auerstädt untcrzugchen drohte und nach trüben Jahren der Fremdherrschaft die Volkskrast sich aniraiffte, die Schmach zu sühnen, da ist es Landgraf Fried rich Ludwig, der sechs herrliche Söhne kür Deutschlands Frei- hcit ins Feld sendet. Ter hoffnungsvolle Prinz Leopold fällt bei Großaörschen, und in der Völkerschlacht bei Leipzig, an welcher die übrigen fünf Brüder ruhmreichen Anteil nehmen, netzen zwei von ihnen das Schlachtfeld mit ihrem Hcldenblut. Unvergessen wird es bleiben, daß der edle Fürst lieber die Un- anade des mächtigen Bedrückers auf sich nimmt, als seinem Befehle uachkommt, seine Söhne ans dem österreichischen und preußischen Heere zurnckzurnfcn. und in den Jahren tiefster Entmutigung und Erniedrigung unerschütterlich an der Hoff nung sestbält: „Die deutsche Nation wird wieder ousleben und die Fesseln abwerfen, sie wird immer das Herz von Europa bleiben! Auch der letzte der Landgrafen, Ferdinand, weiß sich obwohl erst im späten Alter, nach einem tatenreichen und ruhm vollen Soldatenlcbcn zur Regierung gelangt, die Liebe und Dankbarkeit seines Volkes in hohem Maße zu erwerben. Die allgemeine, freudige Teilnahme an der Feier seines 80. Ge- bnrtstages tröstete ihn über das tragische Geschick seines Hauses. Das herrliche Bild, welches uns der Rückblick aus das, Helden- gcschlecbt gewährt, wäre nicht vollständig, wenn ich nicht auch der edlen Frauen des landgräflichen Hauses gedächte. Sie haben sich durch eckte Francntugenden, Frömmigkeit, Herzens- güte und Charakterstärke ausgezeichnet und mehrfach zu Zeiten der Nnmündiqkeit der Thronerben die Geschicke , des Landes musterhast geleitet. Ich erinnere on die Landgräfin Elisabeth, eine Tochter des Königs Georg III. von England, wie sic, eine echte Landcsmntlcr, znm Segen ihres Landes gewirkt und ge sorgt hat. Ihrer wi'-d auch noch heute im Herzen der Ham burger in treuer Dankbarkeit und Verehrung gedacht. Ich er innere ferner an jene anmutige Francnacstalt, Prinzessin Marianne, die Gemahlin des Prinzen Wilhelm vo-n Preußen, eine Fürstin, die, wie Stein von ihr schreibt, mit ollem Glanz? äußerer Schönheit ein herrliches, für jedes Edle und Große empfängliches Gemüt verbindet. In den schwersten Zeiten des Vaterlandes war sie dem tiefgebeugten Köniaspaor ein Trost und dem Lande ein Segen. Ms der Gram über ihres Volkes Not das Herz der edlen Königin Luise gebrochen hatte, sorgte Prinzessin Wilhelm für die verwaisten königlichen Kinder in liebenoller, mütterlicher Weise. Sie war es. die ihren Neffen, den späteren Großen Kaffer Wilhelm, den Trost warmer Ver- wandtenliebe empfinden ließ, als er am Abend seines Kon- firmationstoges in krieabewegter Zeit vereinsamt war. Sie war es. die 1813 den Aufruf der königlichen Prinzessinnen an die Frauen im preußischen Staate zur Gründung des ersten Frauenvereins erließ, der sich die Linderung der Not im Bater- lande durch opferwillige Werke barmherziger Nächstenliebe zur Ausgabe setzte. Welch' ein Seaen hat ans dem Wirken dieser Frau geruht! Und so übergebe Ich der Stadt Homburg v. d. H. dieses Denkmal. Möge es alle Zeit in Ehren gehalten wer- den! Möge das Andenken an das erloschene Fürstengeschlecht wie die Liebe zu König und Vaterland, zu Kaiser und Reick, ein unvergängliches Erbe der Hamburger Bürgerschaft bleiben!" Homburg v. d.H. (Priv.-Tel.l Die Rede, die der Kaiser bei der Enthüllung des Landgrasen-Denkmals hielt, lautet: „So oft Ich in Homburg v. d. H. Aufenthalt genom men, stets habe Ich es freudig empfunden, daß die hiesige Be völkerung das Andenken an das landgräfliche Haus Hessen- Homburg treu und liebevoll im Herzen bewahrt und gern alles dessen gedenkt, was Hombum der landesväterlichen Fürsorge seiner Landgrafen zu verdanken hat. Nachdem in den schönen Kuranlagen Meinen unvergeßlichen Giern und Meinem in Gott ruhenden Herrn Großvater als Ausdruck der ihnen gezollten pietätvollen Dankbarkeit treffliche Denkmäler gewidmet sind, war es Mir ein Bedürfnis des Herzens, Meinerseits diesem echten deutschen Fürstengeschlechte hier in unmittelbarer Nähe der Heilquellen, die allfährlich so vielen Tausenden von nah und fern Gesundheit und Lebensmut von neuem spenden, «in Zeichen inniger Verehrung und treuen Gedenkens zu errichten. Und wahrlich, di« Hamburger Landgrafen haben es verdient, daß ihre Persönlichkeiten und ihre Ruhmestaten im Herzen der Nachwelt einen Ehrenplatz behalten! Ist es nicht eine herr lich« Reihe reckenhafter Heldengestalten, die an unserem geistigen Auge vorüberziehen? Mit einer stattlichen äußeren Er» scheinung waren bei ihnen alle Vorzüge eines edlen Geistes und Homburg Der Kaiser ist heute mittag mit Ge folge tbom hiesigen Bahnhofe über Friedeberg-Gießen nach Wilhelmshöhe abgereist. occiin. cvcio.-L?i.i v r > n z r i i > n P a u i i n e z n r Lippe ist im "Stift Cappel sclstver erkrankt. Sie ist die einzige Schwester deS im vorigen Jahre verstorbenen Fürsten Alexander zur Lippe, mit dessen Tod die ältere fürstliche Linie des Hauses Lippe im Mannesstamm erlosch. Berlin. (Prio.-Tel.) In einem Hause der hiesigen Straßmann-Straße wurde heute vormittag die Tischlers^Ehefran Katharina Seifscrt von der unverehelichten Ida Schieitz nach kurzem Streite erschlagen. Die Veranlassung dazu boten Klatschereien, die von der getöteten Frau ausgegangen sein sollen. Berlin. sPriv.-Tel.f Auch der „Deutschen Tagesztg" ist die Meldung zugegangen, daß der Landwirtschaftsmimster v. Podbielsk, in den nächsten Tagen sein Abschiedsgesuch einreichen werde. Neben dem früheren Leiter der Reichskanzlei, fetzigen Unterstaatssekretär v. Conrad, wird auch Gras S ckweri n- Löw i tz als Nachfolger PodbielSkis genannt. — Der Erbvrniz von Hohen!oh«-Lanaeuöura ilt