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- Erscheinungsdatum
- 1906-08-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190608134
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19060813
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19060813
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-08
- Tag 1906-08-13
-
Monat
1906-08
-
Jahr
1906
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Livalügc Zeile aus Leriieite und als Eingesandl so Ps«. iluSwSrllae Slus- träae nur acoen LorauSbezablu»,,. Beleg blätler kosten w Vlennige. Gernsprechcr: Rr. U und AtSii. HauptgeschLstSstell«: Marienftr.». H I Julius jVeliiiÄliek^ 8 t 8«« 1v, ». I. LI. 8 ! keleliclilliWkegmtSliüe j x » TV ü kür Oas, oioittr. Dickt, ketroloum, Korron. 18s MiimiIiiiiW ! « »I«<lrnriil,r. ß 8 v, runüekst 6. krager 8tr. A 2 aüer V«II«m-sti'iU'kpii.: U Lr<Iri» A A Ixickt ru5rimm6n'l6k^ur uwl in ticciuum ru truM». k'lüxeispsnnvc'jio A lüü em. ^Qveigung >1. 3.K0 unä mit. 300 nieder I-sackcnsednm öl. 4,2ö A A —.. VersLiiä per liactilladme. — ^ ü v. «Mer. kreser Ltrs88s 32>34. § IlsMI. MllvraLvL88sr xurrmtiort ckieszükrixs Ifülluox, 0ri);ir>alprvi8on, W in clor illnsrn Ltacit franko Ünuv, nuok »U8>vürt8 uvtor billix8tor LorsoknunF cksr Vsi-Mokunx^x^sn. W «öm§I. l-iofspollisks — s»KL8VLIV-^., «so» «entöl. » ^ Neueste Drahtberichte. Hofnachrichten, Die Schweliieteucruiia. Schneidcrinnnngstng, Radrennen. I iDIZnttkned Atllllllkl'1 Gerichtsverhandlungen. Zur Döbelner Wahl. Briefkasten. 1 Lei» Neueste Drahtmeldungen vom 12. August. Zur Lage in Rustlaud Petersburg. Die Agrarunruhen dauern fort und greisen aus weitere Gouvernements über. Sie nahmen während der letzten Woche besonders schwere Formen im Gebiet von Poltawa an. Raubansälle bewaffneter Banden mit häufigem Blutvergießen, die meist von Revolutionären ausgehen, erfolgen täglich. Anderer seits ist dte Polizei vielfach mit Erfolg verbrecherischen Vorbe reitungen der Revolutionäre auf die Spur gekommen. Die Ocssent- lichkeit verhält sich dem neuen Ministerium gegenüber sehr apathisch. Die Briefe des Grafen Heyden sowie Schipvws und des Finiten Lwow machen großen Eindruck, da sie im Gegensatz zu dem offiziellem Kommunigus erklären, das; das Scheitern ihres Eintritts in das Ministerium nicht an ihnen gelegen habe. Helsingfors. Das Kriegsgericht hat gestern die wegen der Meutereien in Sweaborg angeklagten Leutnants Emeljanow und KochanowSkh und 5 Soldaten zum Tode ver urteilt. Das Urteil ist bereits vollstreckt worden. Befinden des Snltans. Konstant in opel. Die Umgebung des Sultans ist fort gesetzt tzemüht, aus die Erkundigungen seitens der diplomatischen Kreise zu versichern, dak das Unwohlsein des Sultans nur infolge einer Erkältung entstanden sei; der Zustand habe sich gebessert und sei vollkommen ungefährlich. Auch lühre der Sultan die Regierungsgeschäste weiter. — Auch nach vertraulichen In formationen scheint Besserung im Befinden des Sultans einge treten uud Lebensgefahr nicht vorhanden zu sein. Aonstantinopel. Alle Botschafter, die sich gestern im Jiidiiyalast nach dem Befinden des Sultans erkundigen ließen, erhielten vom Zeremonienmeister Galib Pascha eine Depesche, worin er namHSdes Sultans dankt und mittelst, daß der Sultan vollkommen hergestellt sei und demnächst persönlich danken werde. Berlin. WolffS Bureau erklärt, daS Gerücht, daß Prof. Dr. von Bergmann zum Sultan nach Konstantinopel berufe» worden sei. um eine kleine Operation auszufühlen, für unbegründet. t.y » - Berlin. Die „Bost. Zig." meldet: In der Nenardgrubc in Sielce wurden heute nachmittag 14 Bergleute dadurch ge tötet, daß die Winde riß und die Leute in den Schacht stürzten. Leipzig. sPrio.-Tel.) Fünf von sozialdemokratischer Seite einbenrfene öffentliche Volksversammlungen stimmten dem Boykott aller Ringbrauereicn zu. Die in folge einer Verminderung des Absatzes etwa entlassenen Brauereiarbeiter sollen Unterstützung erhalten. Kiel. Die abgclvsten Offiziere und Mannschaften des Kreuzer» schwaderSsinOstasicn trafen heute nachmittag mit dem Dampfer „Bornffia" in Hamburg ein. Die zur Marinc- siation der Ostsee gehörigen Offiziere und Mannschaften begaben sich mittels Sonderzuges nach Kiel Budapest. Die Vertrauensmänner der ausstän- di gen Mühle narbciter unterbreiteten heute der Arbeiterschaft die zur Beilegung des Streiks getroffene Ver einbarung mit den Dampsmühlcnbcsitzern. Die Arbeiterschaft verwarf tedoch die Bedingungen, erklärte sie für unannehm bar und beschloß, weiter zu streiken. Die Dampfmühlen- ibesitzer erklärten, dah sie jedem Arbeiter freistellten, im Sinne der Vereinbarung die Arbeit wieder aufzunehmen, da sie die Abmachung für sich einstweilen als bindend erachteten. GervierS. Zwischen den Webereibesitzern und den Webereiarbeitern ist heute eine Einigung zu stände ge- kommen. Die Sperre wurde für ausgehoben erklärt. Morgen werden die Fabriken wieder geöffnet. Soffia. Heute wurde in der von zahlreichen Griechen bewohnten Küstenstadt Anchialo ein stark besuchtes anti- griechisches Meeting veranstaltet. Zwischen den Anchialoer Griechen und den Demonstranten entstand ein mehrstündiger Kampf, wobei mehrere Personen getötet und verwundet wurden. Die ganze Stadt steht in Flammen, die telegraphische Verbindung ist zerstört. Von Burgas wurde abends Militär entsandt. Auch bei Versammlungen in Rust schuck und Karnobad kamen Ausichreitungen vor, wobei mehrere griechische Kaufläden zerstört wurden. Meetings in anderen Provinzstädten perliefen friedlich. Konstaiitinopel. Nach offizieller Mitteilung aus Trapc- zunt sind dort bisher sechs Pestsällc vorgckommen. wovon einer tödlich verlaufen ist. * Newyork. Wie dem „New Bork .Herold" über Willemstad gemeldet wird, ist Präsident Castro ernstlich erkrankt. Rio de Janeiro. Der neue Präsident Penna erklärte in einer Unterredung in Santa Catbarina. eine deutsche Ge fahr existiere für Brasilien nicht. Es gebe keine besseren Bürger, als die Deutsch-Brasilianer. Der Minister für Industrie und öffent liche Arbeiten Dr. Müller sei doch als Sohn deutscher Eltem ein Muster von brasilianischer Vaterlandsliebe. Montevideo. Bei dem Fssteffen, daß der Präsident der Republik Uruguay gestern albend zu Ehren des amerikanischen Staatssekretärs R o o t galb, sagte Root in einer Rede: In der tvachsenden Freundschaft -wischen den Vereinigten Staaten und dem lateinischen Amerika liegt nichts, was di« Interessen der alten Welt gefährden könnte. bered Länder mehr Nutzen haben von der Unabhängigkeit der amerikanischen Republiken, als es der Fall wäre. wenn das unkluge koloniale RMerungs- system sener Länder fortqedauert hätte. Durch die ischaffung treier Nationen in Amerika hat die alte Welt einen wertvollen Wzugskanal stir ihren Gewerbesleih, Beschäftigung Kr ihren Handel, Nahrungsmittel für ihr Volk und eine Zuflucht für ihre Armen und ihren BevölkerungsWerschuß erhalten. Jetzt fördert unsere Wohlfahrt die ihrige, und wir sind dabei, in reichem Maße mit Zinsen das zuruckzugeben, was wir von der alten Welt erhalten haben. OertlicheS und SiichfischeS. — Sc. Majestät der König destichte gestern vormittag den Gottesdienst in der Kapelle des Schlosses zu Mvritzburg und speiste mittags t Uhr mit seinen Kindern im Schloß. — Unter Bezugnahme auf die Mitteilung über das dcm- »ächstige Ausscheiden des Herrn Bürgermeisters Leupvld aus dem Dienste teilt uns Herr Oberbürgermeister Beutler mit. daß beim Rate van einer Absicht des Herr» Bürgermeisters Lcu- pold, mit Ende dcS Jahres in de» Ruhestand zu treten, nichts bekannt ist. Wohl aber hat Herr Bürgermeister Leupoid erst vor kurzem dem .Herrn Oberbürgermeister mitgeteilt, daß sein Befinden sich infolge der Gasteiner Badekur bereits wesentlich gebessert habe, und das; er bofseu könne, nach Ablauf seines Urlaubes Ende August den Dienst wieder mit frischen Kräften aufnehmen zu können. — Die Kreishaiiptmannschaft hat beschlossen, dem Anträge des Sächsischen Photographen-Bundes (Sektion Dresden) stnlt- rugebeu und die Bekanntmachung vom 17. Juni 190! — soweit sie sich auf die Sonntagsruhe in photographischen Anstalten bezieht — für das Gebiet der Stadt Dresden in folgender Weise abzuäudern: In photographischen Anstalten ist an den letzten vier Sonntagen vor Weihnachten die Aufnahme von Porträts, das Kopieren und Retvuckicrcii für 10 Stunden, bis spätestens 7 Mir abends, an allen übrige» Sonn- und Festtagen die Ausnahme von Porträts für einen süusstiiudigeu miuuter- brocheueu Zeitraum von 11 Uhr vormittags bis 4 Uhr nach mittags zugelassen. doch nicht am ersten Weihnachts-, Oster- und Pfingttselertag, am Karfreitag, den Bußtagen und dem Totenscst- sonutag. Wenn die Sountagsarbeiten länger als 3 Stunden dauern oder die Arbeiter am Besuche des Gottesdienstes hindern, so sind die Arbeiter entweder an jedem zweiten Sonntage minde stens in der Zeit von 6 Uhr morgens bis 6 Uhr abends oder an ledem dritten Sonntage volle 36 Stunden von jeder Arbeit srci- zulassen. — Ti? diesjährige ordentliche Generalversammlung deS konservativen Laudesvereins wird in der zweiten Hälste des Monats September stattfmde». — Unter der Überschrift: „Der Höhepunkt der Schweine- tcuerung" schreibt die „Ärbcitsmarkt-Eorrespondcnz": Da gegenwärtig in der Haussebewegung am Schiveincmark! eine vorübergehende Ruhepause eingetreten ist, bürste es von Inter esse sein, die oberen Grenzen der seit Anfang 1905 währenden Preissteigerung fcstzustellcn. Innerhalb der letzten anderihalb Jahre treten Dann zwei Höhepunkte hervor: in der ersten Periode von Januar bis Dazembcr 1905 stellte der November den Höhepunkt dar: in der Meilen von Januar bis Juli 1906 erreichte im Februar die Aulfivärtsbowogung der Preise den höchsten Stand. -Obgleich man allgemein mit dem Ablauf des Jahres 1905 auch die Zeit ber Tcuerung für abgeschlossen hielt, hat der Februar 1906 abermals eine durchgreifende Erhöhung gebracht. Bon allen wichtigeren Städten wurde München am schärfsten von der Teuerung betroffen: am 10. Januar 1906 kosteten 50 Kilo Lcbcndgawicht bester Qualität in München 98 Mark, «in Preis, der an keinem anderen Tag und an keinem anderen Ort erreicht wurde. Gleich hinter München kommt Dresden, wo der Schwcineprcis bis aus 81 Mark hinauf- gina. Auch in Chemnitz mußten 50 Kilogramm Schweine mit 84 Mark bezahlt werden: hier brachte aber erst der diesjährige Februar den Höchststand, während in Dresden schon im No vember 1905 der Preis auf ;ene Höhe Hinaüsgeschncllt war. Weiter als bis 76 Mar? ging der Preis nirgends herunter: Hamburg, als Einfuhrhafen für ausländifche Schtvcine sehr günstig gelegen, ist die einzige Stadt, die mit 73—76 Mark den wenigst hof-en Schweinepreis auffvies. Heroorzuheben ist noch, daß nächst Hamburg in Berlin die Aufwärtsbewegung am Schweinemarkt am ehesten Halt machte: der höchste Preis wurde am 7. Februar mit 73—77 Mark gezählt, eine Differenz gegen über München von 9 Mark pro 50 Kilogramm. Fast durchweg stehen die Schwcinepreise gegenwärtig über dem Niveau der Vergleichszeit 1905. Wie außerordent lich hoch aber schon der vorjährige Preis im Vergleich zu früheren Jahren war, zeigt sich, wenn man den niedrigsten und höchsten in den letzten zwei Jahrzehnten dem Durchschnitts preis für 1905 gcgeniiberstellt. Danach kosteten nämlich 50 Kilo Lebendgewicht in Berlin Mark: 1888 42,9, 1902 59,4. 1905 69.5. Dabei ist zu bedenken, dah Berlin von allen wichtigeren Märkten außer Hamburg den relativ billigsten Preis hatte. — Der 17. Bundestag der Deutschen Schncider-Jnnungen begann gestern im Konzerlhaus des Zoologischen Gartens" mit einer Vorbesprechung des Bundesvorstandes: abends fand im Kongrcßlvkal für säimthiche Delegierten und deren mit er schienene' Damen ein Bcgrüßungskömmcrs statt, bei dem die Kapelle des Gardcrcitcr-Ncgiments die M-ustk ausMrte. Der Festsaal trug sinnreichen Schmuck, der sich um die Büsten des Kaisers und des Königs Friedrich August gruppierte. Von der Galerie herab grüßten die etwa 400 Jahre alte Fahne der Dresdner Schneider-Innung und deren neues Banner. Der gestrigen Veranstaltung wohnte ein Teil der Ehrengäste bei, unter ihnen bemerkte man Herrn Schlossermcister Wcinert in Vertretung der Gewerbskammer und eine Deputation des Dresdner Allgemeinen Handwerkervereins, bestehend aus de» Herren Stadtverordneter Hofliciserant Wcndschuch und Uhr- machcrmeister Danneberg. Nach Verklingen einer von Stock komponierten Begrüßungsfanfare entbot Herr Hoffchmeidcr Emmrich namens des Festausschusses allen Erjchienencn Herz- lichen Willkommengruß und wünschte, daß die Tagung von Sogen für die Schneider^fnnungen und das deutsche Handwerk sein möge. Herr Obermeister Arnold begrüßte darauf die Gäste im Aufträge der Dresdner Schneider-Innung und be tonte die ernste Arbeit, die die reichhaltige Tagesordnung des Kongresses enthält. Redner wünischte, daß der Ersolg der Be- ratungen nicht ausbleibcn möge, und brachte aus Kaiser Wil helm und König Friedrich August ein kräftiges Hoch aus. das begeisterten Widerhall fand. Im Mittelpunkt des Abends stand ein Festspiel, betitelt „Des alten Handwerksmeisters Traum", das aus einem Zyklus von 12 lebenden Bildern be steht und dessen Aufführungsrecht vom Verfasser, dem vor einigen Jahren verstorbenen Drechslcrmeifter Christoph, dem Allgemeinen HanÄiverkervercin übertragen worden ist. Das Fesi-piel wurde von Damen und Herren der Dresdner Schneider-Innung dargcstcllt und mit großem Beifall ausge nommen. Es behandelt die Lage des deutschen Handwerks sonst und jetzt. Sein verbindender Text den Herr Schneidermeister Pslugbeil äußerst wirkungsvoll sprach, klingt aus in die Worte: „Der reichste Segen in einem jeden Land, ist ein gesunder, kräf tiger Handwerkerstand." Das Stück veranschaulicht in jeincn einzelnen Bildern das Ringen der alten mit der neuen Zeit, in der manch schöner Brauch zur Mythe geworden ist. Der stimmungsvolle Abend wird viele schöne Erinnerungen bei den Teilnehmern hinterlasscn, bot er doch reiche Gelegenheit, neue Beziehungen zu knüpfen und alte aufzufri'chen. — Die Be- ratunaen, zu denen eine Anzahl behördlicher Vertreter das Er scheinen zngciagt haben, nehmen heute vormittag,9 Nhr im Konzerrhaus des „Zoologischen Gartens" ihren Anfang. — Radrennen zu Dresden. Trotz des prächtigen, zu einem Radrennen wie geschaffenen Wetters hatten die gestern auf der Rennbahn am Birkenwäldchen veranstalteten großen Daucrrenncn im Gegensatz zu früher einen ausfallend schwachen Besuch. Mögen auch hierzu die Ferien ihren Teil beigetragen haben, weit mehr noch dürfte aber der Grund darin liegen, daß die Besetzung des Rennens der Extraklasse den sportfreudigen Dresdnern nicht so recht konvenierte, indem das Rennen von Fahrern bestritten wurde, die, bis auf den Belgier Vandcrstuyft, für Dresden schon zu bekannt sind. Alan weih dann schon von vornherein ziemlich sicher, wem die Palme des Sieges zufallen wird und muß. Hierzu kam noch, daß der Amerikaner Rat Butler, der als einziger gefährlicher Gegner für den Franzosen Guignard in Betracht kommen konnte, infolge eines >n Paris erlittenen Sturzes von seinem Dresdner Engagement zurück treten mußte, wodurch das ohnehin schon geringe Interesse noch weiter abslaute. Und daß diejenigen, die gestern der Radrenn bahn fernaeölieben waren, so unrecht nicht halten, zeigte der ganze Verlaus des S t um d e n r e n n e n s der Exkro- klasse. Pünktlich um 4 Ulw konnte der Starter die vier Fahrer Guignard- Paris, Vandcrstuyft- Upern, W al thou r-Atlanta und E ber t-Leipzig, ssür Butler ein- gesprungen! entlassen. Mit dem übligen Schneid fand der Amerikaner gleich Anschluß an seine Schrittmachermaschine und legte sofort ein so unheimliches Tempo vor, daß er den anderen, die in der Reihenfolge Evert, Vandcrstuyft und Guig nard Anschluß gefunden hatten, einfach dnvonlief. Aber nicht allzu lange durfte sich Walthour seines großen Vorsprunges er- A freuen, venn der die Dresdner Bahn genau kennende Guignard machte sich mit aller Energie zur Bcriolguug auf und lag sehr bald dicht hinter Walthour auf dem zweiten Platze, um schließlich in der 37. Runde die Führung zu übernehmen, was so über raschend geschah, dah Walthour, anscheinend nervös geworden, «inen Moment von seiner Führunasmaschine obkam und dadurch mehr als eine halbe Runde zurucksiel. Dieser Terrainverlust vergröberte sich kurze Zeit darauf bis auf ztvei Runden, als der Amerikaner in der 45. Runde sein Rad infolge Pneumatik schadens wechseln mußte. Förmlich verfolgt vom Mißgeschick, erlitt Walthour in der 54. Runde abermals Raddefckt, ein Um stand, der ihn. da ein drittes Ersatzrad nicht zur Stelle war, mehr als 40 Runden zurückivarf. Diesen Verlust cinzuholcu war dem Amerikaner nicht mehr möglich, selbst auch dann nicht, als Guignard in der 118. Runde infolge Raddesckts seine Echrittmachcrmaschine vorübergehend verließ. Da die beiden anderen Fahrer Vandcrstiiyst und Ebcrt trotz ihrer ausgczcick- netcn Fahrweise dem Franzosen gleichfalls in keiner Weise ge fährlich werden konnten, verlor das ganze Rennen erheblich an Interesse und blieb eine sichere Beute Guignards, der' in der Stunde 82 Kilometer 650 Meter zurückgclcgt hatte, damit den Dresdner Stundenrekord um 1 Kilometer 180 Meter ver bessernd. Vandcrstuyft endete 10 Runden zurück mit 76,09 Kilo meter als Zweiter, Ebert 22 Runden zurück mit 73,32 Kilometer als Dritter und endlich Walthour 40 Runden zurück mit 66,22 Kilomclcr als Vierter. — Bei dem Stundenfahren mit M o t o r sch r i t t ma ch e r n sür Klasse U stellten sich gleichfalls 4 Fahrer dem Starter, und zivar Willi M e sk- Hannouer, Kurt Mor i tz - Berlin, Albert S ch i v ke-Berlin und Adolph Schulze- Zehlendorf. Nach zweimaligem vcr- geblichen Start ging endlich das Feld aus die Rege. Mit überlegener Manier sicherte sich Schulze sofort die Spitze und legte sich alsbald so mächtig ins Zeug, daß er seinen Gegnern bereits nach kurzer Zeit eine Runde nach der anderen abnahm. Aber auch Schipke und Moritz kamen sehr bald in Schwung und stellten dem kleinen Zehlendorfer ihren Mann, allerdings nicht lange Zeit, denn dieser ließ sich trotz aller Anstrengungen die Führung nicht mehr nehmen. Ein desto heißerer Kampf entwickelte sich alsdann zwischen den beiden Berlinern um den zweiten Platz. Rad an Rad lagen beide viele Runden neben einander, bis schließlich Schipke vor Moritz einen Vorsprung gewann, der sich im weiteren Verlauf des Rennens bis auf sieben Runden vergrößerte, wodurch Moritz endgültig auf den dritten Platz verwiesen war. Mest, dessen Motor nur sehr schwer in Gang gekommen war, blieb von Anfang bis zu Ende an der Queue. Nach den vorgcschriebencn M Minuten Fahrzeit hatte Schulze als Erster 76,05 Kilometer zurückgclcgt, gegen die bisherige beste Skuudenlcistuitg der 13-Klasse auf der Dresdner Bahn von 74,94 Kilometer. Schipke brachte cs auf 73,18 Kilo meter, Moritz aus 70,05 Kilometer und Mest auf 44,92 Kilo- metcr. — Während der Rennen sorgte die Gardc-Reiter-Kapelle ?ür die musikalische Unterhaltung. — veber die AuSgeftaltnog deS Wetternachrichlendienfte- und «ber die Bedeutung seiner Reform für Handn und In dustrie Berlins haben die Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin umfangreiche Erhebungen veranstaltet und deren Resultat den Reichsbeyörden übermittelt. Außer den Handelszweigen, die eng mit dem Wetter zuscimmenhänaen, wie der Getreide- Handel, Holz- und Kohlenhandel, das ErfrischungS- und Ver- kchrsgewerbc, nehmen auch verschiedene andere Industriezweige hervorragendes Interesse an dieser Frage, bei denen diese Tat sache, wenigstens in Nichtfachkreisen, zunächst überraschen dürste.
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