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- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-08-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19060808016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906080801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906080801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-08
- Tag 1906-08-08
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Monat
1906-08
-
Jahr
1906
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IL- i 8 Eingeborenen bombardierten da- Missionkgebäude mit Steinen und anderen Geschossen, zerschmetterten die Scheiben der Nahrungsniittclinagazine nnd plünderten di« Läden aus Alb »ic Polizei gegen die Anirüdrer Vorgehen wollte, entstand «in heiliger S t r a tz e >r k a m p i, bei dem viele Weibe und Ein geborene getötet und schwer verwundet wurden. Endlich gelang es. der Ausrührer Herr zu werde», von denen die meisten hinter Schloß und Riegel gelebt wurden. Stettin. lPriv-Dcl.) >Bei dem großen Schade n- >eucr. das vergangene Nacht im Stettiner Speichen»ertel ge- wütel hat. sind un-gesamt 15 gefüllte Lcraephämer, sämtlich der Firma Poll gehörig und von Vieser an HcringSgeschäfle ver mietet, in Ache gelegt wortden. iHamb-urg. lPrw.^Tel.s Die deutsche Levante- Linie kaufte den englischen Dampfer „Richmond Castle" zwecks Einstellung in die Linie Hamburg-Levante. Halle a. S. (Priv.-Tel.) Der 22lähiige Bankbeamte Rosensliel stahl in einem hiesigen Bankhansc Blankoschecks, die er mit 13000 Mk. fälschte. Er erhob das Geld bei der Reichs bank und flüchtete. Erfurt. lPriv.-Tel.) Eine von 5000 Personen besuchte öffentliche Volksversammlung verhängte den Boykott über sämtliche thüringische Braneieie». die ihre Birrpreise erhöht haben. Osterode a. .Harz. (Priv.-Tel.) In Northeim ist nach dem Genuß von Pudding die Familie des Gymnasialdirektors Rossener unter V e r g i f t» » g s e r s ch e i n u » g c» schwer erkrankt. Ei» Enkelkind deS Direktors ist bereits gestorben. H ana u. (Priv.-Tel.) Eine Volksversammlung faßte eine Resolution, am Grund deren sich alle Teilnehmer verpflichteten, sich des Vicrtrinkrns zu entlialken, bis die Vrancreien von der Erhöhung d er B i e r p r e i s e Adsta » d genommen habe». Mün che». tPriv.-Tel) Für die Prinzessin Mathilde von S a ch i e n - K o b rr rg legt der Münchner .Hos ons 4 Wochen Trauer an. Der Prinz-Regent ist durch dos Ableben seiner Licbliiigseiikelin ans das licsste erschüttert Er zog sich nach Empfang der Todesnieldung zurück nnd mar mehrere Stunden für niemand zn sprechen. Alle Jagden sind abgesagt. Straßburg. lPriv.-Tel.) In Schremmingen gerieten beim Fenerunzünden mittels Petroleums die Frau und d>c Tochter e'ueS^ Hüttenarbeiters in Brand. Der Mann der Frau und ein ivobn versuchten die Verirnglücktcri zu retten, wobei alle vier ichwere Brandwunden dnvontrugen. Die Tochter ist ihren Ver legungen erlegen. Görlitz. (Priv.-Tel.) 'Der Den t s ch e A n t h r o Po lo g c n-di'o n g r e h in Görlitz beschloß, den nächsten Kongreß Aniang Awgusr 1907 in Köln nbznhalten. Bon den Borirägcv des diongresses ist der des Obcrp'arrers Stock ans Rothenburg iOberlamitzs hervorznhcden. -er sich mit den merkwürdigen sog. Langvnllen j-c>rei Grabens beschönigte. P v s e n. (Priv.-Tel.) Ei» Pole, Mankowskn an? Thor», kaufte ans dcuOchen .Hnirde» daS ltsOOMorgen große Ritter gut „Jaulen" im Kreise Osterode i» Ostpreußen sür 235M»0 Mk. Brünn. Ani Sonntag nachmitlag unternahmen drei Ar beiter und vier Arbeiterinnen aus MÄhrisch^Trübau ans dem Mi'chlcnleich in RamgSdvrf eine Kahnvartie. Während der Fahrt versuchten sie die Plätze zu wechseln. Hierbei kipple der K'ahn nur und sämtliche Insassen sielen in den Teich, Zwei Arbeiter und drei Arbeiterinnen ertranken. Ehgrleror. In der Kohlengrube von Bois de Cazier bei M'archienne stürmte intolge falscher Bedienung der Jördcrkord aus einer HiHe von 835 Metern in die Diese des Schachtes. Nenn Arbeiter büßten dabei das Leben ein. , London. iPriv.-Tel.> Die nunmehr von der Regierung au so ege denen Versuche, das am Shuijcrsrock gestrandete Schlachtschiff „Montagn" l os z u b r i n g c n. endeten mit einer wüsten Schlägerei der BcrgungSmannschaNen, wobei ein Mlatro'e vom Schlachtschiff Cornwall" über Boro geworfen wurde und errrank. Der „Montagn" war erst 1903 mit einem Kosrenauswande von etuva 21 Aiillionen Biarl erbaut worden. Tie ergobnislv'em AbbringunzzSocrinche haben rund 1 Million Mark verschlungen. Nach Bergung der noch daraus besindliclien L großen Geffbützc soll das Wrack mendbielend versteigert >verden. Man rechnet dabei aus den Erlös von höchstens 600 000 Mark. — Tas Kapsiädter Ackerbauininistcrunn ist im Boa rin. vier junge Leute von Staats tvegen zum Studiunt der W ein- knltur uns der Weiner,zenanna nach Deutschland zu entsenden. Der Studienvlan ichlicßt dcnBeinch derWeinbgiischnle inGeiscn- beim und eine prakliichc Lolnzeit bei großen rheinischen Wein bauern ein. Die Auswahl der vier Weinbausindenlen erfolg! im Wege einer Prmung. namenilich auch in der deuffchcn Sprache, deren fließende Beherrschung verlangt wird. London. (Priv.-Tel.) „Dailn News" schreiben: Tie bevor stehende Begegnung des Königs mit dem Kaiser verursacht allgemeine Befriedigung. Sic beteilige eine persönliche Entfremdung und drücke dos amtliche Siegel den wachsenden freundlichen Beziehungen zwilchen Großbritannien und Tentsch- land auf. Plnmouih Ter Torpedobootzerstörer .Leopard" ist heute aus dem Flusse Tamar in der Nähe von Devonport a u s Grund geraten. K o n staii ti» ope l. (Priv.-Tel.) England bat seinen frühe ren Bedingungen für die Annahme der 3 p r o ; e n t i g e n Zoll er höh ring. die bekanntlich von der Türkei erfüllt wurden, eine Reihe neuer Forderungen hi,iznaefügt, die keineswegs dieZiistimimiiig der anderen europäischen Mächte finden und von der Türkei ab- gclebnt werden. In der letzten Botschasterkonsereiiz erklärten sämtliche Vertreter der fremde» Mächte dem englische» Botschafter Eoimanaht. daß es weder angängig noch zulässig sei. den einmal schriftlich firierte» und akzeptierten Bedingungen neue englische Soudersoederiingen zuzmügen. Der englische Botschafter erklärte, leine Regierung werde voraussichtlich von diesen »encn Forderun gen nicht znrncktreten. selbst wenn Komplikationen drohen sollten. Newnork. (Priv.-Tel.) Lei der Milwaukee-Avenue- Dacuslmnk wurde vorläufig, ein Fehlbetrag von 800000 Tvtiars sestgcstellt. Ter Anienthalt dreier Beamter ist unbc- cannk. Gegen den Kassierer Hering wurde ein Hafihefehl er nstem Tie Tcpvsitoren sind meistens polnische Arbeite! und l.einr Ge'chäsisle-.tte. Ter Krach hat bereits zwei Menschen- op'cr gciordert. tckkackitS eingehende Tevekckic« befinden fick, Lei», 4.1 gr»nNur> ». M. <L4Iutz.I Kredit 7U> W. D«Sk»nIo I8!,!X>. Drtidttkr Ba«! !.!7 >». Siaiijbahn IN!.-. Lomdarden M.7S. Laurahütte—,-. Ungar, «old . porivgieien —. rUrNnIoie —. Ruhiq. Varl», c» »br nackjm.i Kleine K7.7S. Italiener —. Laauier kk.L» kt-ue Porruqieje» 70,15 Türken cuiüfic Anlciüe) S7.22>/,. Türkenloie l«7.2L. Ot>°- u>anban! SX,-. Lia-it-bai,» —. Lombarden—,—. lz«sl. Pari». prodlMenmork«. Menen rer August 22.80. aee N»vbr.-Febrüar 22 KO, ü«Ng. «Iiiritu» ver August v!.2> oer Januar-April M,7S, stetig. Aiiboi „l August 81,7d, per tzanuar-April KS.2S, ruhig. Amsterdam. Produkten - De,ichl. Wel,«n ver LItober —, per Mär» —, Aoggea per Oktober —, per Märj —. BeiaiitttSloi. Oertliches nnd Sächsisches. - Se. Majestät der König traf gestern stich 8 Uhr 16 Minuten, wie bereits mitgetcilt. mittels Sonderzuges von Scis in Tirol kommend auf den, Bahnhofe in Freiberg ein nnd bestieg mit den drei Prinzen das von Dresden entgegcngekom- i»e»e Automobil, um über Frauenstem nach Rehefeld zum Besuche der Königiu-Wilwe Carola zu fahren. Eine zahlreiche Menschenmenge begrüßte den König, der freundlich dankte, vor dem Bcchnhvsc. Ter Monarch sieht äußerst wohl aus, das Gesicht ist von der Sonne gebräunt. — Zinn Abendtee bei Ihrer Königs Hoheit der Prinzessin Mathilde war vorgestern die G r o ß l> e rzo g i » - W i t w e von M e ckl e n b u r g - T t r e l i tz und die Stoalsdawe Fra» v. Henden-Linde» mit Einladung beehrt worden. — Der sächsische Gesandte in Men Gras Rex. Ernst Graf und Gräfin 2 trachwitz - Endersvors. Grästn uns Kom tesse L e i n , n g e n - Nendenan. Adolf Graf Hohe»« Hai nnd Bergen-Lieanitz und Gras v. E n > s e n - Berlin trafen hier ein und nahmen im „Europäischen Hof" Wohnung. — Ter bisherige langjährige Präsident der Landes»,node, Wrks. Geh. Rat Dr. Graf von Koe nur ritz, tritt von diafem Amte zurück. Tas „Dr. Iourn." ichreibt hierzu: Im weiten Kreisen unserer Landeskirche^ inslhösondere ihrer »mo dalen Vertretung, wird cs mit iehpastcm Bedauern vernommen werden, dab der diK-erräc laniNädrige Präsident der üandev- synode, der Wirkl. Geh. REt Dr. Graf v. Koenncritz mit Lolsa. unter Hinweis aus lein vorgerücktes Alter und seine der Sch»- nunq b-düriendc Gejunvvtit gebeten hat. von seiner Berufung in die bevorstehende PandeMpnode abguseden. In ihm verliert die Laiedessynode ihren hochverdienten langsährigen PrSswenten und Vorsitzenden des ständigen IhnodalaucHchusses. welche Aemfer seit dem Jahre 1SV1 in den alhfcit sicheren Händen des Grasen v. Koenneritz gelegen haben. Für daS Kirchen- regiment, das seine sachlich«, unparteiliche, in vornehmem Geist geübt« Leitung dreier wichviger Landessvnriden dankbar am- erkennt und mannigfache Förderung in den Arbeiten des SvnotdalanÄchusses durch ihn erfahren Hot. bedeutet der Rück tritt des Grasen o. Koenneritz von seiner erfolgreichen svnodalen Wirksamkeit einen ebenso großen Verlust wie sür die Landes- ivnode In der gefaulten Landeskirche aber und in der Ge schichte ihr-er »modale» Vertretung wird der Name des Grasen v. Koenneritz als eines treu zum Bekenntnis der Kirche stehen de», mit Herz und Zinn ihr ergebenen und auf ihr Wohl de Lachten Phannes in dankbarem Grvächtnis sortlcben. — Dem Stadtrat Wunder in Leipzig ist die Krone zum Ritterkreuz I. Klasse vom Albrechtsorden und dem Kirchschul- lehrer in Ramsdorf Kantor Günther sas Berdienstkreuz verliehen worden. — Die durch Ausscheiden deS mit der Leitung der mrdizi »ischen Klinik für große HanSlierr an der Tierärztlichen Hoch schule betrauten Herrn P r o fc s s v rS D r. Schmidt mit dein I. Oktober d. I. zur Erledigimg kommende Stelle des Bezirks- tirrarzles sür die Amlshauptiiiaimschoft Dresden-Altstadt ist von diesem Zeitpunkte ab dem zuin Vorsteher der amviilatorische» Klinik an der bczeichiiete» .Hochschule ernannten Herrn Privat- dozenten Dr. Johannes Richter, hier, übertrage» worden. — Der Privatdozent an der Universität Leipzig, Dr. jur. Fchr, hat einen Ruf an die Universität Jena angenommen und wird il»n mit Beginn des nächsten Wintersemesters Folge leisten. — Herr Oberlehrer Dr. Wehn er am Realgymnasium in Plauen i. V. ist vom 1. Oktober ab zum Direktor der Real schule in Bautzen ernannt worden. — Die Krcishauptnianiischaft Chemnitz hat dem Kaufmann Walther in Chemnitz sür Errettung eines fünfjährigen Knaben vom Tode deö Ertrinkens, und die Kreishauptmann- jchaft Leipzig dem Müllergesellen Thiele in Döbeln für Rettung eines vierjährigen Mädchens aus Gefahr des Er trrnkcns eine Geldbelobnüng bewilligt. - Im 10. sächsischen RcichiStagswahlkreisc (Döbeln) ist die Einigkeit der nationale» Parteien für die bevorstehende Ersatzwahl nunmehr als gesichert anznsthen. Wie uns mitgeteilt wird, haben die Vertreter der Koioervativen. der National- liberalen, der dentschiozialcn Reformpartcr, des Bundes der Landwirte, sowie der Tculschsrcisinnigen den einstimmige n Beschluß gefaßt, Herrn P r o s. D r. ErnstHasse in Leipzig zu ihrem g e in e im s a in c n Kandidaten sür die bevor sichende Reichstagswahl zu ernennen. Die vielfachen Be mühnngen der Vorstände und Vertrauensmänner der einzelnen Parteien haben alw den hocherfreulichen Erfolg gehabt, alle Ordnungsparteicn gegen die Sozialdemokratie trotz gewisser ansänglicher Quertreibereien zu vereinen. Mit Pros. Hasse wird ein Mann ausgestellt, dcr wohl im stände sein dürste, die Sozialdemokratie mit Aussicht aus Erfolg zu bekämpfen. Prof. Hasse hat die Kandidatur angenommen. — In dieser itzung statt. Woche findet keine Gesamtrats- — Die vereinigten Gastwirtsvereine Dres dens nnd Umgegend ti. A. Earl Beier. Vorsitzender! ersnchen uns in bozng aus die Bierpreiserhöhung um Ausnahme folgender Z » schrift: „Zn »nstrem Bedauern herrscht in der breiten Masse des Publikums die iriige Ansicht, die Gastwirte bezw. Gastwirts vereine hätten sich den Brauereien gegenüber nicht aenngeiid gerührt, nur den Preisausschlog von 2 Mk. pro Hektoliter nicht onzilerkennen bezw. die Branereie» zn veranlassen, die Branstener selbst z» tragen. Wir sehen nnS nunmehr, nachdem unsere lang wierigen Verhandlungen mit den Brauereien bezw. deren Ver tretern in dieser Angelegenheit gescheitert sind, gezwungen, de» Weg der Oesseiitlichkett zu betreten. — Die Vorsitzenden der Gastwirtsvercine Dresdens und Umgegend richteten oni 26. Mai d. I. ein Schreiben an die Broiiereigeiiosscnschaft. in welchem sie um eine AnSsproche wegen der Bierpretserhöhiiiig nachsiichtcn. Am 10. In»! wurde uns die Antwort zu teil, daß die Brauereien sich in dieser Frage »och nicht einig sind, da zunächst die Ver handlungen mit der Arbeiterschaft wegen der Lohnerhöhung zum Abschluß gebracht werden müßten. Am 30 Juni d. I. erließe» die Brauereien, ohne uns auch nur vorher zu verständige», in den hiesigen Tngcsblättern die Bekanntmachung, daß sie infolge des ReichsstenrigesekeS von rinn an die Preise um 2 Mk. per Hekto liter erhöhe». Am 16. Juli richteten die Vorsitzenden der Gast- wirtsvereine Dresdens »nd Umgegend an 31 Branereie» Dresdens und Umgegend nachfolgendes Schreiben: „Tie Vorsitzenden der endesunterzeichneten Gcistwirtsvereine sind durch ihre Mitglieder beonftragt worden, Nachsolaendes an Sie zu richten: Sämtliche Gastwirte Dresdens und Unigcaend Pro testieren energisch gegen die Art und Weise, unter welchen Um ständen der Verbund ver Brauereien Dresdens und Umgegend die Wirte mit der Bierprelserhöhimg überrumpelt bat imv daß der Verband es nicht siir nötig befunden hat. mit dem Aktionskomitee der Gastwirte, welches wir in unserer gemeinschaftlichen Sitzung von, 26. Mai d. I. gewählt haben, zu verhandeln, wodurch uns die Möglichkeit genommen wurde, »ns durch einmütige Beschlüsse vor Schaden zn bewahren, der uns heute entsteht, indem wir erst zn einem spätere» Termin zu einer endgültigen Erhöhung dcr Bierprcise übergehen können, und wir doch schon feit 1. Juli d. I. die höhere» Bierpreise zahlen müssen. Ten Brauereien scheint daS Bewußtsein entschwunden z» sein, daß wir doch Ab nehmer „nd sie Lieferanten sind, und daß wir oft unter sehr schwierigen Verhältnissen u»S Mühe gehen müssen, znm größten Teile unker Eii^etzung unserer eigenen Gesundheit, ihre Produkte rn verkaufen, solange es sich darum handelte, die drohende Ge fahr dcr Bierstener zu verhindern, waren wir gut. als Werkzeug der Branereie» zu dienen: nachdem aber die Pierstencr Gesetz geworden war. branchle man unsere Stimme nicht mehr: man behandelte »ns nicht als ihre Abnehmer, sondern stellte »ns vor eine beschlossene Tatsache. Um »»» eine Einheitlichkeit z» erzielen, wodurch cS nnr möglich ist. den größten Teil unserer Kollegen vor dem völligen Ruin ihrer Epistel» z» bewahren, bitten tvic Sie, zu »niercr gemeinschaftlichen Sitzung der Vertreter der Gast wirtsvcrcinc Dresdens nnd Umgegend, für Freilag, den 13. Inl! d. I., zu erscheinen. Hochachtend! gez. C. Beier. Vorsitzender." — In der am 13. Juli stattgefiindcnen Sitzung »nt den Brauereien bezw. deren Vertretern war cs uns nicht möglich, einen niedrigeren Bierprcis als den In der Bekanntmachung er lnsseneii. zn erlangen, noch ließ sich in irgend einer Form eine Einigkeit erzielen. Der mitanwcscnde stellvertretende Syndikus des Branereiverbandes erklärte jedoch, ohne uns einen Erfolg zn versprechen, alle unsere Wunsche a»f die Tagesordnung des Branereiverbandes zn setzen ; am 17. Juli erhielten mir von dieser Seite, ohne daß ans unsere Vorschläge bezug geiiommen worden wäre, einen abschlägigen Bescheid. Nochmals richteten wir am 28. Juli nachstehendes Schreibe» an den B ra »e rc i v er b a nd: „Hat uns schon die Erklärung höchst überrascht und befremdet, die wir von Ihrem Verbände in dcr gemeinsamen Sitzung vom 13. d. M. erhalte» haben, so ist es noch viel mehr dcr Fall init dem Inhalte Ihres geehrten Schrei bens von, 17. d. M. Sie, die Verbandsbrauercien Dresdens, sind es. die mit diktatorischer Gewalt jene Preiserhöhung ge schaffen haben, die uns zu den wenig beneidenswerten Schritten nnd Mühen zwingt, welche wir in dieser Angelegenheit unter nehmen müssen. Wir sind bescheiden gentta, nichts weiter zn erbitte», als: die Branereie» sollen uns oie Hand reichen in niiscrcni Bemühen, eine allgemeine Ansbesserung der wirtschaft liche» Lage des gesamte» Gastwlrtsstaiides hckbciziiführeii, und Sie wolle» nicht einsehc», daß Ihnen am allermeisten zu gute kommen wird, was wir so mühevoll erstreben? Trotzdem Sie doch wissen müsse», daß gerade Ihre Preiserhöhung es ist, die die wirtschaftliche Lage unseres Standes am meiste» bedroht. Eine Porte! m»ß eS nUeninl sein, die den Anfang ln der Anerkennung unterer Wünsche macht. Die Gesamtheit unserer VereinSmit- glieder bildet den größten Abnehmer für dir hiesigen Brauereien, und diese Situation durfte unter Wnhruna aller Bescheidenheit unsererseits eine gewisse Anwarlschnst piastldiziere». Hochach tungsvoll gez. C. Beier." — Hierauf erhielten wir am 24. Jnli ein ganz kurz gehaltenes Antwortschreiben, das dann gipfelte, den, Pubkikim zur Kenntnis bringen. Für he»«e soll dtrfr Zu schrift nur de» Zweck erfüllen, frstzustellenTdo» n»i, „nie* Pfffch. a«a» hoben und daß nickt wie r< sind, welche dl« Biewrrff« «- M»n. sondern daß wir direkt gezwungen stnd, den Ausschlag auf unsere Konsumenten abzuwälzen Denn der Gastwirtsstnnd kann in seiner zurzeit äußerst gedrückten Lage uumöglich allein den Aufschlag tragen, welcher geeignet Ist. den völligen Ruin namentlich der kleinen Gastwirtschaften herbei- zusühren. Da« einsichtsvolle Publikum wird daher aus Grund vorstehender Tatsache ergebenst gebet«», uns den geringen Pier preiSaufschlag zu gönnen, namentlich in Rücksicht dararff, daß der GastwirtSstcmd seit etwa 20 Jahren keine Ausbesseamg seiner Einkünste in irgend einer Weise erfahren hat. obwohl dassen Aus gaben doppelt »nd dreifach gestiegen sind, und daß wir mit unseren bescheidenen Ansprüchen erst einmal zu solchen Mindest- preistn beim AnSichank der Biere kommen, wie solche in allen anderen Städten Deutschlands bereits seit Jahren gefordert werden. — In Chemnitz fand gestern der 18. VerLandstag deutscher Burcaubeamter statt. Die Verhandlungen begannen mit einer BegriißnngSa»Iprachr des Bevollmächtigten und Vor sitzenden, Herr» Aldi» Fahr a»S Leipzig an die Chemnitzer Ver treter. sowie die aiiwrseiiden 26 Abgeordneten und 7 Vorstands mitglieder. Herr Relchstngsnbarordiieter Dr. Heinz Potthoff anS Düsseldorf sprach über: „DaS Recht des Burrauhenmten." Weiter referierte Dr. Potthvff über den Fortgang der Bestrebun gen z»r Erzielung deS PrlvatrechteS der Angestellte». Die Rechts gleichheit sei «ine der zwingendsten Notwendigkeiten für die Siche rung der Zukunft aller Birreanbeamten. Nach kurzer Diskussion folgte ein Referat des Herrn Schönitz -Leipzig über eine Ver eliitgiing mit anderen BrrnlSvercinen und Verbänden und ein Scvutz- und Trutzbündnis mit solchen. Eine dnS Zusammengehen befürwortende Resolution fand einstimmige Annahme. Ebenso wurde noch im Anschluß an den Bortrag deS Herrn Dr. Potthvff eine Resolution angenommen, in der im wesentlichen der Gedanke rnin Ansdruck kommt, daß die anderen Ständen zn gute kommende soziale Fürivrge des Reiches auch auf alle Burranbeanite ausge dehnt werde. Heber den Anschluß an eine Gewerkschaftsverrini- giiiig oder ErrichtniH eines PrivatbeamtenbnndeS sprach Herr Stengel- Gera. Die Versammlung stellte sich auf den gleichen Standvuntt, wie der Redner, daß eni Anschluß an eine Gewerk- schnstSverelnigniia nicht zu empfehlen sei: hinsichtlich der geplanten Errichtung eines Privntbeamtenbnndes will man noch eine abwar- tende Stellung einnehmen. Das folgende Referat betraf die Der tretnng der Bureanangestellten bei Schaffung von Arbeitsknmmern Referent war an Stelle des Herrn Meyer-Hannover NetchStags- ohgeordneter Dr. Potthoff. Die Delegierten stimmten ein- inmig der Resolution zu. die sich für die erwähnte Vertretung und ei» entsprechendes Ersuchen an die Verbündete» Regierungen auSspricht. Ein umfassendes Bild über die wirtschaftliche Lage der Biireanheniiiten entrollte der Vortrag des Heim Stengel- Gera. dessen Worte in die Mahnung ausklangen, in maßvoller Weise, frei von jeder politischen Tendenz die Ziele im Auge z» behalte» und zu verfolgen. Die Versammlung stimmte sodann dein Vorschläge des Referenten zu, daß die Tageszeitungen inebr als in dcr bisherigen Weise durch Uebersendnng von Artikeln sür die Verhältnisse der Blireaubeamteii und deren Bestrebungen zu interessieren seien. Ferner wurde ei» Antrag angenommen, nach dem nach vorhergegangeiier Berständigung mit anderen Bnreau braniteiiverelnigungrn eine Koniinission gewählt werden soll, welche mit sämtlichen AnwaltSkammern im Deutschen Reiche über die Regulierung der Gehälter der Bureanangestellten usw. in Verbindung zn treten bat. Endlich wurde der Beschluß des BnrennbeaintenveretiiS Nledersachsen angenommen, nach welchem der VerbandSvorstand ersucht wird, bei den zuständigen Behörden dahin vorstellig zn werden, daß auch die Standesgenossen bei der Wahl von Geschworenen nnd Schöffen berücksichtigt werden. Weiler wurde ein Antrag angenommen, der sich auf die gesetzliche Herbeiführung der Gleichberechtigung aller Zivilanwärter (auch solche mit elniährigen Mllitärdieiistberrchtignngs-Zeugnsssen) durch Cinsührung gleichmäßiger Prüfungen zum Eintritt und zur festen Anstellung bei Behörden bezieht. Die Resolution forderte, baß der Verdcmdsvorstand an die einzelnen Staatsregieruiiaen mit einem entsprechenden Ersuchen hcrantritt. Zum Schlüsse der Ver handlungen deS ersten TageS wurde Herr Robert Kcuuisch, stell vertretender Standesbeamter in Leipzig, zum Ehrrnmitalledc des Verbandes ernannt. Von dem Vorsitzenden, Herrn Aloin Fohr- Leipzig. wurde der Geschäftsbericht erstattet. Die Mitgliederzahl deS Verbandes betrug zu Beginn des Geschäftsjahres 2519 nnd bei Schluß des Jahres am 31. März 1906 3011. Am 31. März 1906 waren 57 Zweigvereine vorhanden. Die ausscheidendcn VorstaiidSniitglieder wurden mit nnr einer Ausnahme wiedcr- gewählt. Der Verbandsvorsitz bleibt also in den Händen des Herrn Albin Fahr-Letpzig. Sein Stellvertreter ist Herr Emil Schöwitz-Leipzig. Als Schriftführer ist Herr Hugo Timler-Lcipzig wiedergewählt. Die Delegierten beschlossen, Vergiinstigungsveiträge mit der Lebensversicherungsgesellschaft „Teutonia"-Leipztg, sonne mit dem Pensionsverein der Bnreaubeamten, Rechtsanwälte und Notare Deutschlands in Magdeburg abzuschließen. Als nächster VerbandSort im Jahre 1908 wurde Berlin gewählt. — Deutsche Auswanderung im Jahre 1VV5. Die Zahl dcr dentichen Rerchsangehöriur». die der Heimat den Rücken kehren, um in der Ferne, weit über See, ihr Glück zu suche», ist, seitdem re im Jahre 1882 den unverhältnismäßig hohen Stand von 203585 Personen erreicht hatte, bedeutend znrückgegangen. Wäh rend »och ini Jahre 1882 ans je 100 OM Deutsche 455 Auswanderer gezählt wurden, kamen von den insgesamt 28 075 deutschen HeiinatSiiiüden im Jahre 1905 aus jedes Hunderttausend dcr drnt- chen Gesamtbcvölkeruiig nur 47 Auswanderer, also kaum mehr als der zehnte Teil. Das größte Kontingent an Allswandercrn stellte von allen deutschen Bundesstaaten naturgemäß Preußen, bei den, auf je 100 OM Einwohner 44 Auswanderer entfielen, also weniger als der 47 betragende Durchschnitt für das ganze Reich Am wenigsten wohl scheint sich in Preußen die Bevölkerung der Provinz Posen zu fühlen: dort entfallen auf je 100000 Einwohner nicht weniger als 154 Auswanderer. Weit besser sind offenbar die Schlesier daran, von denen insgesamt nnr lBO über See eine neue Heimat gesucht haben, was einem Durchschnitt von nur 14 Auswanderern auf jedes Hunderttausend der Bevölkerung ent bricht. Auch die preußischen Sachsen verspüren anscheinend nur wringe Neigung, anSzuwandern: nnr 20 von je hunderttausend laben im Jahre 1905 lbr Lebensichissche» über Ser gelenkt. Die höchste Zahl von überseeischen Auswanderern tzaben von den prenßischen Provinzen nächst Posen die Provinzen Hannover und Wesiprenße» mit 82 bezw. 81 Answondciern ans je IM OM Ein nohncr za verzeichnen. Rheinland mit 25 und Ostpreußen mit 27 Auswanderern aiif 100000 Einwohner sind diejenigen preußi- chcil Provinze», die nächst Schlesien nnd Sachsen die wenigsten LniideSkinder durch überseeische Auswanderung eingebüßt have». Von den übrigen deutschen Bundesstaaten hat Bremen verhältnis mäßig die meisten LandeSkinder durch überseeische Auswanderung verloren, stellt sich doch dort der Durchschnitt mit 243 ans mehr als das Fünffache des Durchschnittes sür ganz Deutschland. Auch Hamburg schneidet nicht sehr günstig ab, wenn es auch mit seinem Durchschnitt von 93 Pro Hunderttausend weit hinter Bremen zurückblcibt. Von den größeren deutschen Bundesstaaten weist Bayern mit 46 ungefähr den Durchschnitt des Den tischen Meiches auf, Württemberg mit 52 überschreitet ihn, «r.lidc,ibiura mit 89 -am ibsdeulendslen. Unter den, Durchschnitt von 47 Auswanderern auf hundert tausend Einwohner blieben daS Königreich Sachsen mit 36, Baden mit 37. Hessen mit 30, Elsaß-Lothringen mit 32. Tie wenigsten Einwohner hat das Herzogtum Anhalt an das überseeische Ausland abgeben müssen. Tort kamen auf je hunderttausend Einwohner nur 17 Auswanderer. Unter den Z i e l'e n, die sich die deutsche» Heimotsmüden gewählt haben, war das häufigste wie in allen früheren Jahren auch 1905 das Land dcr unbegrenzten Möglichkeiten. Von den sämtlichen 1905 über See aiisgewandertcn Tenlschen haben nicht weniger als 26 005 im Lande der Bankees ihre neue Heimat gesucht. Nur 333 halten sich Brasilien. 924 andere Länder Amerikas, 84 Australien und 57 Afrika als Wanderziel gewählt. 672 Deutsche endlich sind nach England auSgewandert. Der Rückgang der dentjche» Auswanderung ist nicht immer gleichmäßig vor sich gegangen, war vielmehr reckt sprunghast. So schnellte die Zahl dcr Austvanderer, die von 1862 bis 1686 jährlich um durch- chnittlich 25 000 auf 83 225 gesunken war, im Jahre 1887 vlötz- ich wieder ans 104 787, um nach einem unbedeutenden Rück- «ang in de» Jahren 1891 und 1892 auf 120 089 bezw. 116 339 zu steigen, möglicherweise im Zusammeffhan« mit der Ehicagoer
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