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- Erscheinungsdatum
- 1906-08-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190608071
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19060807
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19060807
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-08
- Tag 1906-08-07
-
Monat
1906-08
-
Jahr
1906
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Dresdner Nachrichten. Sir. 215. Seite 2. M» Dienstag. 7. August 1»««» Stationierung in Ostasien. — Ars " -- - Heute wurv« orr Sftündtge -ich« ' ^ brit - tag auf der Kieler NeichSwerft ringeführt. . Hamburg tVriv.Äel.) Dos Torpedoboot »8. 13" brachte die Leiche des Obermaats Bock hierher. Als die Be- satzung des Marlnefahrzeuas von Bergen au» am 1. August einen Ausflug nach den Gletschern machte, war er abgcstürzl und hatte dabei den Tod gefunden. — Am Tage nach dem Unfall stürzte cknfallS bei einem Ausflug ein Obermatrose ab und erlitt so schwere Verletzungen, dag an seinem Aufkommen gezweifen wird. Halle a. d. Saale. Mc«Y.^Tel.) Der Stationsvorsteher Grimm ist deute vormittag vom fvdaadrburger Schnellzug üd e r- fahren worden. Der Kopf wurde ihm gleich vom Rumps« getrennt. Eisenach. <Priv.-Tel.) Der 26 Berbandstaa der städti schen HauS- und Grundbelttzerverel ne Deutsch« landS wurde heute mit einer Sitzung de- Zentralverbandes unter Leitung des Stadtrats Hartwig-Dresden eröffnet. ES waren 100 Delegierte aus allen Teile» Deutschlands anwesend. Direktor Hartwig kielt eine längere Umschau über die heutige Lage des privaten Grundbesitzes, nachdem er die Fragen: .Wer sind wir", und .Was wolle» wir" eingehend erörtert patte. Der Verband müsse dahin wirken, bah auch den Hausbesitzern wie alle» anderen Bürgern veS Staates gleiche Rechte bei gleiche» Pflichten zu teil werden. Redner schlotz mit der Mahnung, mit den Mietern Frieden zu halten und enge Fühlung mit den Abgeordneten der Parlamente zu suchen. Bezirksdirrktor Geheimrat Dr. Trautvrtter vegrüßte als Lertretrr der großherzoglichen Staatsregierung de» Berbandstag. An den Kaiser wie an den Grvßherzog wurden Hlildiglingstelearaiiime abgesandt. Eisenach. (Priv.-Tel.) Der Deutsche Gold- sch »iiedetag beschloß, die Einführung des metrischen Karats aus internationaler Grundlage aiijustreben. Als nächster Tagungsort wurde Kiel gewählt. Erfurt. (Priv.-Tel.) Der jugendliche Schriftsteller Erich Salden hat gestern nacht seine Geliebte, die 31jährige Fahr- kartenverkäufenn Elise Gebhardt, erschaffen. Hierauf r ichtete der Mörder die -Waffe gegen sich selbst und brachte sich tödliche Verletzungen bei. Erich Salbey hat vor einigen Wochen unlieblameS Aufsehen dadurch erregt, daß er auf einem zweimaligen literarischen Diebstahl ertappt wurde. Er hatte fremde Novellen mit seinem Namen gezeichnet und sie als fein geistiges Eigentum drucken lassen. Köln. Der .Köln. Volkszw" zufolge erhielt gestern Erzbffchof Dr. Fischer vom Kaiser folgendes Telegramm: „Potsdam, Neues Palais. Ich habe mir soeben mit dem größten Interesse die wertvollen Stoffe vorlegen lassen, welche dem Reüqnielischrein Karls des Großen zeitweilig entnommen wor den sind, um. ihrer kulturhistorischen 'Bedeutung entsprechend, durch eine getreue Wiedergabe die Sammlungen des Kunst gewerbemuseums zu ergänzen und zu bereichern. Eure Eminenz haben durch die Bereitwilligkeit, womit Sie die kostbaren Zeugnisse stilistischer und dekorativer Kunst einer altchrwürdigen Ver gangenheit zur Verfügung gestellt haben, einen io wichtigen Bei trag für das Museum geliefert, daß ich nicht säumen möchte. Ihnen für diete, weiten Kreisen zu gute kommende, für die Studien symbolischer Darstellung und alter Gewebe orienta- li'chen Kuulslgcwerbcs bedeutungsvoll« Erschließung des bisher verborgenen Schatzes meinen wärmsten Dank zum Ausdruck zu bringen. Wilhelm I. R." Köln. (Priv.-Tel.) Zwischen 4 Schutzleuten und einer Rotte von Burschen kam es in vergangener Nacht zu erbitterten Kämpfen. Die Burschen nahmen den Schutzleuten die Säbel fort und zerbrachen sie. Beim Ringen um den Revolver, den ein Schutzmann zog. wurde ein 45jähriger Mann erschossen, der 9 Kinder unversorgt hinterlätz-t. Aachen. sPriv.-Tel.) Zur Arbeiterbewegung des Aachener H ü t t e n v c r e i n s wird gemeldet: In einer von etwa 450 Arbeitern des Hirsch-Dunckerschen Verbandes ein- berufenen Versammlung wurde mitgeteilt, daß 30 der 867 Ar beiter, die zum 15. 2lugust gekündigt hatten, die Kündigung zurückgezogen hätten. Weitere Zurücknahmen der Kündigung dürsten im Laufe des heutigen Tages erfolgen. Die Ver sammlung beschloß einstimmig, daß die Kündigungen, die nicht bis abends zurückgenommen werden, aufrechterhälten werden sollten, und gab der Hoffnung Ausdruck, daß der Ausgleich durch beiderseitiges Nachgeben möglich sein loerde. Aus einem in Weiden abgehaltenen ersten Handwcrkertcige des Landkreises Aachen wurde nach Vortrag des Abgeordneten Euler-Bensberg einer Resolution zugestimmt, die der bayrische Handwerkertag zu Würzburg zu gunstcn des allgemeinen Befähigungsnach weises angenommen hat. München. sPriv.-Tel.) Das N bl eb e n der P ri nres» sin Mot Hilde von S a ch s e n» K o b u r g und Gotha wird stündlich erwartet. Bamberg. (Priv.-Tel.) Ein mit fünf Mann besetzter Vierer des Nuderveieins Bamberg verunglückte cm? einer Fahrt auf deni Untermal». Der Kaufmann Hermann Papst aus Nürnberg ist ertrunken. Ischl. Heute nachmittag 2 Ubr ist Kaiser Franz Joseph mit den Prinzen Leopold. Georg und Konrad nebst Gefolge zur Jagd nach Eisenerz abgereist. Mailand. (Priv.-Tel.) Bei dem Brande der Aus stellung sind auch Originalpartituren niedrerer Opern Verdis »üd Rossinis, sowie eine Reibe interessanter Autogramme Richard Wagners zerstört worden. Tie Ursache des Brandes ist noch immer nicht aufgeklärt. London. (Priv.-Tel.) „Times" melden aus Newyork: lieber 50 europäische Einwanderer, die in den letzten sechs Mona ten unter Zusage hoher Löhne nach Florida gelockt wurden und auf Dampfern ubergcsührt wurden, leben in Hütten mitte» in T e rp e n t i ii I a g e r ii und werben dort in völliger Sklaverei von Negern bewacht Flüchtlinge werden niedergeschossen. Die Löhne werden verweigert unter dem Vorwände, daß die Aus lagen der Arbeitgeber den Verdienst übersteigen. Zwei mit Wun den von Peitschenhieben bedeckte Flüchtlinge erreichten Newyork. Kopenhagen. >(Priiv.-Del.) Die norwegische Bark „Hamlet" aus Porsgrund. mit einer Salzladung von Middels- borough nach Flensburg unterwegs, ist heute nacht bei Hesselöcn a e st r and e t. Die Besatzung verlieh das Schiff in einem Boot, das jedoch sofort kenterte. Der Kapitän, der Steuermann und drei Matrosen ertranken, die übrigen drei Mann schwammen ans Land. Bisher sind zwei Leichen gesunden worden. Hakodate. (Priv.-Tel.) Der russisch« Kreuzer I.Novik", der bei Korsakow (Sachalin) am 20. August 1904 sank, ist gehoben worden und bereits hier eingctroffen. lSiacbttz eingehende Deveirden deNnden Nrd Seit« 4.) grault»« «. »l. rvchiui i <r«dn »Ik.io. Dnr»»«« 181,71. Lr»«n» >a»r >17 So. Staat«»-» r«r,«0. Lombard«, «.so. Laura-iNt, —,Un,,r. >,l» . vortuatkl«, —. rurlenloi» —. Vo-auvt««. »ari». <» U»r nachm., N«nte S7.67'/,. M-Nrner IOI.ro. «van,er so.« ri«ue Portugiesin 70.ro. Türken luniftc, «nleihe> »7,—. kürkenlole lti.LV. Otto, manbank SIS,-. LtaaUda-n —. Lombarden 17«.—. Fest. Varl». ProduNenmarre. «et„n oer August «.SS. -er N»odr..Februar «.KL, ruhig. Sgtrttu« oer August «k,iv. oer Januar-April 10,—, matt. RUiSI »er August Li,—, per Januar-April KL,7», matt. »mstrrdam. Produkten-vericht. Seyen per Oktoder —, »er SI»r, , Roggen per Oltober —, per Mittj —. SeschLItLlo«. Oertliches und Sächsisches. — lieber den Aufenthalt Sr. Majestät des Königs in SeisSalegg wird noch berichtet: Der König bestieg am Freitag nachmittag mit dem Kronprinzen und dem Prinzen Friedrich Christian den Schiern und übernachtete im ta-chlernhaulse. Am Sonnabend beobachtete der König den Sonnenaufgang vom Petz und nahm sodann den Abstieg vom Schiern nach dem Völser Weiher, wohin PrinzErn st Hein rich und die Prinzessinnen zur Begrüßung entgegen- gekommen waren. Tie Herrschaften kehrten von dort zu Wagen nach Hotel Salcgg zurück. Zur Mittagstafel waren der Vize- stätl'halter Baron v. Spicgclsekd, der Päpstliche Geh. Kämmerer o. Schönberg-Nothischönberg aus Pallaus und Professor Spann- ring aus St. Ulrich geladen. Dem Dolomiteüfiiyrer Joseph Meßner, der dem König als Führer diente, hat der Monarch ein Ehrcneispickel geschenkt. — Gestern nachmittag hat der König SeiS verlassen und wird heute vormittag 9 Uhr 36 Min. in Freiberg cintrefsen. Von hier aus begibt er sich mit den Prinzen zu einem Besuch der Königin-Witwe nach Reheseld und gedenkt von dort nachmittags im Schlosse Moritzburg einzutreffen. Ar» KSnial. Hoheiten Prinz Johann Georg und Prinzessin Mathilde trafen vorgestern mittag mittelst Automobil» zur Beglückwünschung Ihrer Majestät der Königin- Witwe zu ,hrrm Geburtstage in Reheseld ein und kehrten abend» gegen 6 Uhr mittelst Automobil» noch Dresden zurück. Auf der Rückfahrt waren die Herrschaften begleitet von der Frau Oberhosmeisterin v. Pfluak und vom Kammerhcrrn v. Metzfch. Zur Mittagstafel der der Kknigin-Witw« waren Obersorstmeister v. Lindenan und Forstmeister Breitseid «in geladen. — Dem Bahnmeister Wittigin Oberdogelgesapg ist das WbrechtSkreuz verliehen worden. — Der bayrische Gesandte Gras MontaeIaS hat einen längeren Urlaub anaetreten. Für dir Dauer seiner Abwesenheit ist den, bayrischen Konsulat die Erledigung der lausenden gesandt- schastltchen Geschäfte übertragen. — A» Stelle der aus dem städtischen Dienste ansgrsLiedenen beziehungsweise auSscheidende» RatSassessoren Dr. Arnold und Dr Heusing « r wurde kür 1k. August zunächst der Gerichts- assessoe Dr. Walter Graupnerau» Glauchau gewählt. etzige Landsyndiku» und Direktor ^ " r,st « r ist vom 1. Oft der Landstädten Pan/m Pautzen Först«rist vom 1. Okto ber an -um Amtsrichter heim Amtsgericht Wildenfels, der Wirtichastsinspektor und Rendant an der Gesanaenanstalt Dresden Obevsckretär M est n i g -um Direktor de^Gesangen- an »um rviriicyarisinipeiror uno »reuoanr an oer rselanaenan^ Dresden Obevsckretär Meinia -um Direktor der Gesa», anstalt Bautzen und der Wirtschaftsinspoktor und Rendant der Gesangenanstalt Leipzig Oberlsekretär Uhl mann ( Direktor der Gesangenanstalt Plauen ernannt worden. — Der LeihamtStarator Scharffenberg tritt am 30. Sep tember aus lein Ansuchen unter Verleihung von Pension in den Ruhestand. — Vorgestern ist hier im 69. Lebensjahre der vormalige .bayrische Kowul zu San Francisco, Herr Christian Friedrich Mebius. gestorben. — DaS Direktorium des Albert-Verein» widmet der verstorbenen Frau Helene v. Schmal» geb. Freist, v. Hausen, Inhaberin der silbernen Carola-Medaille, folgenden Nachruf: Tief erschüttert stehen wir an der Bahre dieser vortrefflichen Frau, die sich um da» Wohl und Gedeihen unsere- Verein» mit klugem Geiste und warm fühlendem Herzen str nicht ermüdender ArbeitS- freudlgkeit reiche Verdienste erworben hat. Von inniger Trauer ergriffe,» widmen wir der Verklärten unseren Dank und AbschtedS- gruß. Ein ehrende» Andenken wird ihr allezeit bewahrt bleiben. — Die Sozialdemokraten haben für die Nachwahl im 10. sächsischen Reichstagswahlkreise den Photo graphen Pinkau - Leipzig als Kandidaten ausgestellt. — Nach der amtlichen Statistik überwogen im Königreiche Sachse» auch im Jahre IV05 die Uebertrttte au» der römisch- katholischen Kirche zur evangelisch-lutheitfcheil Landeskirche die Uebkrtritte von dieser zum Katholizismus ganz bedeutend. Zur Landeskirche kamen 1101 Katholiken, zur römischen Kirche nur 51 Protestanten: dagegen ist die Zahl der Austritte a»S der Landes kirche zu den Sekte», namentlich den Methodisten und den ueu- aposiolischen Gemeinden noch im Wachsen begriffen. — Die Angehörigen de» Zentraldereins Deutscher Z«ko- ärzte wohnten gestern vormittag Vr9 Uhr der Eröffnung der Klinik zur Behandlung zahnkranker Bolksschulkinder bei. Geb. Kommerzienrat Lingner hat diese Psleastätte geschaffen und ihr als Leiter den bisherigen Vorsteher der Zentralstelle für Zahnhellkunde Dr. Nöse gegeben. Es ist geplant, rn dieser im Hause der Lesehalle, Waiienhausstraße 9, gelegenen Klinik die VolkSjchulkinder mit einer gewissen Regelmäßigkeit auf die Gesundheit ihrer Zähne zu untersuchen und kranke Zähne fort dauernd zu behandeln. Die Klinik enthält einen großen Warte- raum, in dem die wartenden Kinder an bequemen Tafeln lesen können, und vier Operationszimmer, in denen später zehn Zahnärzte von früh bis abends den zahnkranken Kindern zur Verfügung stehen werden. Daß die Ausrüstung der Operations zimmer mit Opcrationsstühlen und Instrumenten, Zuleitung von Wasser. Gas und elektrischer Kraft in Gestalt von Gleich- und Wechselstrom allen modernen Anforderungen an praktische Verwendbarkeit und hygienische Sauberkeit entspricht, braucht kaum gesagt zu werden. Es schließt sich ein Aerzteraum und ein Raum zum Sterilisieren der Instrumente an. Um gleich an Ort und Stelle die Resultate der praktischen Behandlung wissenschaftlich verwerten, Speichel- und bakteriologische Unter suchungen anstellen zu können, ist der Klinik ein chemisches und ein bakteriologisches Laboratorium angcgliedert, dem wieder Zimmer für Photographie, Mikrophotographie und Röntgen aufnahmen angeschlossen sind. Geh. Kommerzienrat Lingner erdfsncste in Gegenwart von etwa 60 Herren das Institut, dessen Zweck die dauernde Behandlung von möglichst viel Volksschul- riiidern ohne zu große Belastung der Stadt sein solle. Der Leiter des Instituts, Dr. Röse, sprach seine Freude über die Vollendung der Klinik aus. Die Schulkinder-Zahnklinik habe für die Wissenschaft den großen Vorzug, daß die Kinder dauernd unter Beobachtung bleiben könnten; deswegen könnten viele interessante Dinge beobachtet werden. Für die Kinder sei sie besonders insofern segensreich als sie an «me ärztliche Pflege des Gebisses gewöhnt würden, die ihnen auch nach dem Ver lassen der Schule Bedürfnis bleiben werbe. Er hoffe, daß durch das Institut hier in Dresden «ine Art Akademie für Schulzahnpflege entstehe; denn es sei hier Zahnärzten Gelegenheit geboten, den schwierigsten Teil der Zahnpseae, die an Kindern, gründlich zu üben. Professor M ii l e r-Berlin schilderte den Segen der neuen Einrichtung als besonders in der Verallgemeinerung der Wohltat der zahnärztlichen Wissen schaft und Kunst bestehend. Er beneide Dr. Röse um diese Ar- bcitsstätte; der Raum des Zahnärztlichen Instituts in Berlin sei nicht einmal ein Viertel so groß als der hiesige. Alle der artigen Institute in Deutschland zusammengezählt, werden keine so umfassende Bedeutung haben, als das Dresdner Institut. Mit ^ . . . . .... . - beit nstituts, bei der die antvesenden Zahn- ,elheiten bestaunten „seit der ganzen An- . - . Kommerzienrat Lingner die Gäste mit dem Hinweis darauf, daß für die direkt an der Einrichtung de» Instituts Beteikäten die Arbeit nun erst richtig angehe, und mit einer Einladung für den Abend in seine Besitzung in Loschwitz. — Die wissenschaftlichen Verhand lungen im Ausstellungspalaste bestanden im wesentlichen in D e m on str at i on e n. An diese schloß sich kurz nach 11 Uhr eine Schlußfeier, tn der Professor Miller ausdrücklich aus seinem länge Jahre innegehabten Amte als Vorsitzender deS Zentralvereins schied. Hoszahnarzt Zimmermann. Berlin sprach ihm den Dank de» Vereins aus und faßte die guten Wünsch« für die Zukunft in ein dreifache» Hoch zusammen. — Der Nachmittag war einem Ausflug« nach der Bastei gewidmet. — Die IS. Generalversammlung de» Zentralverlbandc» deutscher Aansloute nckid Gewerbetreibender wurde gestern vor mittag halb 10 Uhr im großen Saale des Konzerthausrs „Zoologstcher Garten" eröffnet. Als Vertreter der Königlichen Kreishauplmannscbast hatte sich Herr Kreishauptmann Dr. Rumpelt, als Vertreter des König!. Ministeriums des Innern Herr ObcrrePerunasrat Dr. Lantzich, als Vertreter des RateS Dresden Herr Stadtrat Dr. Blochwitz, als Vertreter des Stadtvcrordnetenkollegiums die Herren Stadtverordneten Angermann, Butze und Köhler, als Vertreter der Handels kammer Herr Kommerzienrat Bierling und Herr Dr. Karst und als Vertreter der Dresdner Gewerbekammer Herr Kammerrat Stadtrat Schröer eingefunden. Ferner bemerkte man noch die Herren Stadtrat Uhlmann, Landtagsabgeordneten Behrens u. a. Der zweite Vorsitzende des Zentralverbandes, k daun an den bereits vor 12 Jahren in Dresden stattgefnnde neu Vcrbondstag, der damals einen schönen Verlauf genommen habe, »nd schloß mit einem dreifachen Hoch aus Kaiser Wil helm II. und König Friedrich August. Nachdem Herr Kauf mann Rötzschke die Versammlung im Namen des Vereins Dresdner Kaufleute begrüßt ho e. ergriff Herr Oberregie rungsrat Dr. Lantzsch im Namen des König!. Ministeriums des Innern das Wort, um zunächst für die Einladung zu danken und mitzuteilen, da» das Minister,»« gesoiat se,. Schon vor 12 Jatz«n habe der Verb Dresden unter starker Belrmgun«, der sächsischen runa stattgefunden, und seit dieser Zeit sei^r Su, in sieter Fühlung mit der sächsischen StaatSreaieruri Eia« große Anzahl Eingaben seit«»» der Aousteut« . ^ Ministerium gelangt und von demselben «inardead lichnntaki worden. Die sächsische StaotSregieruna sei auch für di« Zukunft bereit, die Interessen der Kaufleute und der Gewerbetreibenden zu sondern, soweit chr die» möglich sei. In diese» Sinne wünsch« er auch denvBerHandlungen eine« recht guten Erfolg Im Siame» de» RateS zu Dresden bearübte hierauf Herr Stadtrat Dr. BIschwitz den Verbanosiaa ««» sprach deni Wunsch auS, daß die einzelnen Punkte der Tagesordnung zu« gen des ganzen Stande» erledigt werden mochten, stur den WSWWWWWWW ..... ^ Teilnehmern von Dresden «cht cinnerungen mit nach Hause nehmen können. WS rtreter deS Dresdner StadtverordnetenkolleäiumS sprach Herr Stadtverordneter Köhler und schloß sich m der den Ausführungen de» Vorredner» an. In seiner ansprache wie» der vizq»räsident der Dresdner Ha Herr Kommerzienrat Bierling. darauf h»n. daß auch die Dresdner Handelskammer «ine große Anzahl der Bestockungen dc» KaufmannSstondeS unterstütze. Er «rinn«« in dieser Hin- ' ^ ' ilttel- -he kg». Vor. die gegen eine Stimme zur , . „Die heutige 19. Genercilversammkuna deS Arntralverbai deutscher Kaufleute und Gewerbetreibender erklärt sich gegen Konzrssionierung des FlaschenbierhondelS. Sie erblickt dann treten. Er wünsche zugleich im Aufträge de» anwesenden Bor- sitzenden der Dresdner Gewerdekamm« den Verhandlungen einen guten Erfolg. Von einer Verlesung des gedruckt vor liegenden Jahresberichtes nahm di« Versammlung 2lb- stand. Hierauf referierte Herr Franz V o g «l - Breslau über einen Bericht deS ProvinzialverbantieS der Vereine zum Schutz« deS Handels und Gewerbes in Schlesien, betreffend di« Forderung einer Unfoll-B eru fsaeno sse nschaft für Detail betriebe. ES schloß sich hieran «in« ausführliche Debatte. Schließlich nahm die Versammlung nachstehende, von Herrn Wolters- Hannover eingeo-rachte Resolution ein stimmig an: „Der Verbandstag beaustraat den Vorstand, beim Reichstage eine Aenderung des Ge. ^ Gesetzes in dem Sinne zu beantragen, daß de, sänr . ... trieben ein« eigene Unsall-Berufsgeiiossenschast geschaffen wird, in welcher die Mitglieder für die bei der gesamten kaufmännr- schen Tätigkeit ihres Personals mr Geschäftsbetriebe sich er- eignenden Unfälle als versichert gellen." Dann referierte Herr H. M u h l - Köchstedt über einen Antrag deS Verbandes der Kaufleute der Provinz Sachsen, der Herzogtümer Anhalt und Braunschweig, der dabin acht: Der Zentralverband wolle bei den zuständigen Behörden dahin wirken, daß dem ver heerenden Unwesen der Filialen Wirtschaft nachdnick lich Einhalt getan wird. Insbesondere würde «ine Aenderung : Richtung zu erstreben sein, i e b veranlagt wird." Auch . . . , , , . . Debatte, an der sich zahlreiche Redner beteiligten. Herr Stadtrat Ublmann-DreSdrn wies hierbei insbesondere auf die wenig günstige Lag« deS Dresdner Kaufmannsstandes hin, der durch das KonsumverelnSwesen und die Filialen des Görlitz« Waren-EinkaufSverrinS auf da» empfind lichste geschädigt werde. Er empfahl eine Besteuerung der Filialen nach dem Umsätze. Der obengenannte Antrag wurde schließlich mit nachstehender Aenderung angenommen: „Der Zentralverband wolle bei den zuständigen Behörden dahin wirken, daß dem verheerenden Unwesen der Frualenwirtschaft nachdrücklich Einhalt getan wird und zwar durch eine fortschreitende Besteue rung jeder Zweigniederlaffung nach dem Umsätze derselben." Wetter behandelte die Versammlung einen Antrag des Wirtschaft lichen SchutzverbandeS Magdeburg, der sich gegen die Kon zrssionierung deSJlaschenbieryandelS in Preußen richtet. AIS Berichterstatter fungierte Herr I. Sandquist- Magdeburg. Der Referent schlug nachstehende Resolution Annahme gelangte: Zrntralverbandc? ärt sich gegen die FlaschenbterhoiidelS. Sie erblickt dann eine chädigüng des gesamten Kleinhandels, die den Flaschen- terhandlunaen »nd den großen Kolonialwarengeschäften «inen eminenten Schaden zufügen würde und den kleinen Gewerbe treibenden unter Umständen ihre Existenz nehmen würde." Einen breiten Nahmen nahm die Beratung über die Frage der Scha u- 'ensterverbäilguilg an Sonn- und Festtagen ein. Ä lag hierzu nachstehender Antrag des Schutz-VerrtnS für Handel und Gewerbe im Kreise Saarbrücken vor : „Der Zentralverband wolle bei den gesetzgebenden Körperschaften nochmals Schritte tun. um die Aufhebung der nicht mehr zeitgemäßen, den Kaufmanns- stand belästigenden und die Wirkung der Warenauslage unnötlger- welse abschwächenden Polizeiverordnungen und Handelsgesetze über das Verhängen der Schaufenster an Sonn- und Festtagen erwirken. Als Berichterstatter fungierte Herr Otto Ecklcr- , aarbrücken. Der Antrag Saarbrücken wurde mit überwiegender Majorität abgelehnt, dagegen nahm die Versammlung einen Antrag des Herrn Sandquist-Magdevurg an, der dahin ging, die Regelung der Angelegenheit den einzelnen OrtSverbänden zu uberlassen. Auf Anregung des Vereins der Fettwaren- und DelikatessenhändlerHambura-Altono» von 1887 erfolgte hierauf die Besprechung der Frage, ob und in welcher Wesir erreicht werde» kann, daß die Zett deS Ge werbebetriebes in offenen Verkaufsstellen an Sonn- und Festtaaen in den einzelnen Ortsgemeinden dir gleiche ist. einzelnen Geschäftszweigen also keine Ausnahmen «in geräumt werden. Nach längerer Debatte nahm die Versammlung nachstehende Resolution gegen 5 Stimmen an: „Der Zentrolver- band deutscher Kaufleute und Gewerbetreibender wolle bei der ReichSregirruna dabrn wirken, daß die Verkaufszeit an Sonn- und Festtagen für die Geschäfte desselben Handelszweiges, z. B. Nah rungsmittel, an einem Orte die gleiche sein muß? Hieraus wurden die Verhandlungen ans Dienstag, vormIttogS v Uhr, ver tagt. Nachmittags 2 Uhr fand ebenfalls im Saale deS Konzert- Hanse» ein F e st m a h l statt, an dem zahlreiche Delegierte mit ihren Damen teilnahmen und da» durch eine Anzahl Trlnklvrüche gewürzt wurde. Abend» versammelte man sich zu einem gesel ligen Beisammensein in der S. Deutschen Kunst- gewerbr-Ausstellung. — 28. Deutscher Hnusbefitzertzag. In Eisenach trat Sonntag vormittag der Zentrabverband ver städtische» Haus- und Grundbositzer^Vercine Deutschland» unter dem Vorsitze seines VerbandsdirektorS. des Stadtrates und frühere» Reichs- tagsabgeordnetcn Baumeister H a r t w i g-Dresden zu seinem 28. ordentlichen Verbanidstage zusammen. Die Beteiligung an der Tagung ist «in« sehr starke. Vertreten sind u. o. alle 17 Berliner Haus- und Ärundbesitzer-Bereine, die 19 Vereine von Leipzig und seinen Vororten. 4 Dresdner Vereine, je 3 Vereine von Hamdura-Altona und Magdeburg, sowie ie 2 Vereine von Halle. Breslau, Bromberg. CKirlottenbuvg, Gera, Königsberg, Stettin und Zwickau. Weiter sind ver treten die Haus- und Grundbesitzer-Vereine von München, Wiesbaden, Plauen, Mannheim, Augsburg, Braunschweig, Elberfeld-Barmen, Danzig, Köln, Dortmund, Karlsruhe, ' annover, Stuttgart, Lübeck, Kiel, Kassel, Essen lRubr). Bochum, lraudenz, Hagen i. W.. Frankfurt a. M. und Posen. Die Großherzogi. Sachs. Staatsregierung hat einen eigenen Ver- tretcr zu den Verhandlungen entsandt. Die Stadt Eisenach vertritt deren Oberbürgermeister Scbmieder. Me Verhand lungen leitete vormittags die Gesamtvorstands- sitzung des Zentralverbandes ein, in der nach einer Be grüßung der Delegierten durch den Vorsitzenden. Stadtrat Hartwig, dieser den (von uns bereits ausführlich mätgeteilten) Geschäftsbericht des ZentralverbandeS vorleate. Di« weiteren Verhandlungen betrafen die Festsetzung der Tagesordnung für die drei Hauptversammlungen des Verbandstages. wobei be- 'chlossen wurde, auch die Steuer nach dem gemeinen Werte zur rörterung zu bringen. Am Abend fand dann im „FüAtenhof" s der Delegierten durch den Vorstand itzervereins statt. rnabend die Vers aqeS. Z^s — In Döbeln begannen am Sonnabend die Verhand lungen des Sächsischen Schnhnmchrr-JnnungSverbandstaqes. Der erste Tag galt der Ausbildung der Lehrling«. Von vis Voll) Uhr abends wurde eine Konferenz mit den Fachzeichen- lohrern abgel-alten. Es wurden über den Entwurf einer neuen über einen Entwurf für Deutsch- und Mosten Erörterung zu dringen. Äm die festliche Begrüßung der deS Eisenacher HauSbesitzerv Rechenaufgaben für Schuhmacherlehrlinge und über das vom > Verband herausgsgebene Zeichenvorlagewerk interessant« Vc'
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