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- Erscheinungsdatum
- 1906-07-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190607301
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19060730
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19060730
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-07
- Tag 1906-07-30
-
Monat
1906-07
-
Jahr
1906
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verugsgedM: NerEidrii» f«» Dr,»»«« bei NnIiL <»«tmali«er üutnmuna durch uni«« «otm «ob«»»« und m»r,r«». an k>««> und Mouiaaen nur einmal) »MI »0PI. dur»audwSrliaeKoi»- mllftonSr» 2 MI de«. » Mk. »0 Pf. Pet etnmallaer Znllrlluna durch dl« «oftSMk iobneBeliellaeld). im Au», laud mII «nUvrechmdem üulchlaqr. N achdruik aller SNitel u. Oriqinal- vlittkllunaen nur mit deullicher ivuellenanaabe I.DreSd Nachr "> AlläM» Nachlrüallche Lonorar- «nivrllch« bleibe» underiickllchllal: «verlanatr Manulkrivte werden nicht aulbewabrt. releiramm-Adrell«' Machrtchten Lreld«,. Gegründet 1856 Lobvvk L vo. Vre!r!ll8-V2VL0.I Iloklielsravtsn 8r. lllaj. ä. Xäoixs v. Lachsen. Linrelvsrlnuik: Vc«-,«lcü,41twrr4t2. > Anrelgen-carlt. Innakme von Nnkünblaunaeit bl» nachniittaqS 3 Nbr. Sonn- und Kelcrlaas nur Marleulirahe 3« von N bis '/»rNbr Die l Ivaltiae Gruno- «elle «ca » Silben» so Pia. An- kündlaungen aul der Privalleite Zeile Lk Pia: die ripnlicqe Zeile aul Teri- leite so P«a.. als Einaelandt Zeile « Pla In Ituiumen, »ach San,,, und Keiertagen r ivaltiae «Lrundceilc 30 Ps« . aul Privalleite «o Pia. 2 Ivaltiae Zeile aul Terileile und al» Eiuaelandi so Via. Auswart ae Am - traue nur aeaen Vorausdeialiluna. Belcadlaiter koiten io Plennige. Fernsprecher: Rr. II und 20SL Hauptgeschäftsstelle: Mariensir. 38 K«t«I«I ^lnori«»Nil» Usliilllibeliilii!« H Zslvilvntül»-, 8t> uvv«t»«««« O, runiiokst 6.I'rager 8tr. Orässtos L-azor! Svklsuvke keinksrctt I^eupolt. OresZen-^..^'^'^^, «.am icli»i>8-lrül:!lki8 > Lülle, d-elre. Illoston unä nl!c-s sonstige liubsIrSr. Unerreichte ff Ansvadl. Loste en^I. I-'abrikate. »«' liiustr. Preisliste frei. U IP T AI 8 IR I I? IW Köni«!. Lüelra. Iloktiekeraot «7 I». 1L» I W I», I-narren Ktir. 32 34. ff sislül'I. NmsrLlMLSSvr xarantiort cliesfäirri^o lluliiinp:, xu Ori^iiinipreisen, in «ior iiiueiu 8tackt kraulco Ilnns, nnok ausrvllrts unter stillixstvr öoroellnunA «ior Vorpaolcrmxsspesvn. öniZI. k-iotspolliske Rr. 207. Mkiti: Neueste Trahltberichte. Städtischer .HanShaliplan, Oiavattsparvcreine, Vvaclivicse, Gclichtsvcrhandlilngcn. Lage in Rußland. Brieskaslen. »»It ri 8 ISr-1 > - »., tnv«, 8«uton. Montag, :i<>. Jul, Illoo. Neucstc Trahtmcldnngrn vom W. Juli. Zur Lage i» iliustlaud. Petersburg. Im sogenannten Petersburger Stadt teile wurde gestern eine Druckerei Don Bewaffneten überfallen, welche den Verwalter und die anderen Angestellten der Druckerei sestyielten, «ine von ihnen mitgebrachte Matrize des Wyboraer Ausrufs stereotipiertcn und ans der Nota tionsmaschine in 150 000 Exemplaren druckten. Während dies geschah, wurde bei einer gegenüber der Druckerei liegenden Kapelle ein Gottesdienst abgehalten, dem eine große Menschen menge beiwohnte und der von viele» Polizisten überwacht wurde. Trotzdem erfuhr die Polizei den Borsall erst, nachdem die Be waffneten spurlos verschwunden waren. P e t ersburg. I» Poltawa ereigneten sich gestern abend ernste M i l t ä r nrr r u h c n. Jnsanlerislen des Sjewskoschen Ne- giments, die einige Arrestanten befreien wollte», wurden von Kosaken beschossen, wobei mehrere Beteiligte getötet, andere ver wundet wurden. Heute ist die Nuhe wieder hergestellt. Petersburg. Zu dem gestern kurz vor Warschau erfolgten Uebersall aus der W a r > ch a u - W i e n er Bahn wird gemeldet, daß die Räuber sich als Passagiere im Zuge befanden und den Zug mittels der Notbremse zum Stehen brachten. Es waren Revolutionäre, die rote Flaggen mit sich führten. Warschau. Es heißt, daß bei dem Uebcrfall auf den Personenzug Alexandrowo—Warschau den Tätern über 100 000 Rubel und auch ein ausländisches Wertpaket in die Hände gefallen sind. Die genaue Summe »konnte nicht sestgestellt werden, da die betreffenden Dokumente mit ver schwunden sind. Die ganze Besatzung des Weichjeldampfers „Kursier" ist hier verhaftet worden, da der Verdacht bestellt, daß der Dampfer von der »Bande, die am Donnerstag den Zug der Weichselbahn ausraubte, benutzt wurde. — Gestern abend brach im Stadlgarten eine Panik aus: es fielen mehrere Schüsse, durch dl« eine Person getötet und vier andere verletzt wurden. Nischni Nowgorod. Die diessährige Messe ist er- öffnet worden, sie ist un allgemeinen nicht schlechter besucht als im Vorjahre; die Kleinhändler sind besser, die Großhändler schwächer vertreten. Die Zufuhr von Waren aus Sibirien ist m diesem Jahre geringer. K a m e rr c z - P od o lk. Im Dorfe Dschcrcpowka im Kreise Proskurow fand infolge der Verhaftung der Urheber dortiger Unruhen ein Zusammen sto ß zwischen Bauern und Dragonern statt, bei welchem 12 Dragoner durch »Steinwürse und Stockschläge verletzt und fünf Bauern getötet und eine Anzahl verletzt wurden. Sebastopol. Das Marinekriegsgericht sprach heute das Urteil über die wegen der militärischen Unruhen zu Ende des vorigen Jahres unter Anklage gestellten Matrosen. Die vier Hauptangcklagten wurden zum Tode, ein Angeklagter zu lebenslänglicher und 22 zu Zwangsarbeit von verschiedener Dauer verurteilt. 50 Matrosen 6 Angeklagte wurden freigesprochen. Tiflis erhielten Gefängnisstrafen. L >, i c v. Zwischen den Armeniern und Tataren m es nach Meldungen aus Schuscha erneut zu offenen Feind seligkeiten gekommen, während deren die Stadt Schuscha zwei Tage lang beschossen und in »Brand gesetzt wurde. Jetzt haben nach einem dem Statthalter zugegangcncn Telegramm die kämpfenden Parteien die Heindseligkelten eingestellt und je fünf Vertrauei^männer gewählt, von denen die Bedingungen für einen dauerhaften Frieden festgesetzt werden sollen. Weimar. iPriv.-Tel.) In einem von Erfurt hier ein getroffenen Schnellzuge wurde der Vermessiingsaisistent Ingenieur Kurt Hübler aus Dresden erhängt anfgcsunden. Tarmstadt. Heute vormittag Il'/s Uhr fand hier die Er öffnung des Tuberknlosemnscu m s der Landcsversichcrnngs- anstalt durch deren Vorsitzenden Geh. Regiernngsrat Dr. Dieb statt. Stuttgart. Die ausständiyen Buchbindereiarbeiter und Arbeiterinnen nahmen in einer heute vormittag abgehaltenen Versammlung den am Freitag in Ikeipzig zwischen den Arbeit gebern und den Vertretern der Arbeiter vereinbarten Tarifvertrag an. Die Arbeit wird am Dienstag wieder ausgenommen werden. Lambrecht <Pfalz). Die Tuchfabrik Kölsch >ic Hellmann ist heute früh vollständig n i e d c rg e b r a n n t. Viele Vorräte sind mitverbrannt. Der Schaden Ist durch Versicherung gedeckt. Paris. Dem „Temps" zufolge hat der mit der Unter suchung der Katastrophe von Courriäres betraute Richter Bothune in einem amtlichen Bericht die Niederschlagung des Verfahrens gegen die der fahrlässigen Tötung angcklagten Staatsingenieurc empfohlen. Der Untersuchungsrichter stellt in dem Bericht fest, daß die Ingenieure ihre Pflicht getan hätten. Der „Temps" teilt ferner mit, daß die Arbeiten zur Bergung der Leichen der verunglückten Arbeiter ihrem Ende entlgegengehen. 1064 Tote seien bis zum 25. Juli geborgen worden. Die Leichen der noch fehlenden 31 Arbeiter würden wahrscheinlich innerhalb 14 Tagen heraufgeschafst werden können. K o n st a n t i n o p el. Die Pforte hat die von der Kammer der Inst! Samos geforderte Absetzung des Fürsten Bithynos bewilligt. Dieser hat die Weisung erhalten, sofort die Insel zu verlassen. Hänichener Steinkohlenba u - V«rein in Dresden. Nachdem die am 2. Mai d. I. adgcbaltene außerordentliche General versammlung die Liquidation der Gesellschait beichlofsen bat, haben die Liquidatoren sofort mir den Liquidationsarbeile» begonnen, worüber sie u. a. folgendes berichten: Die VeimSgensobjekle sind zu denjenigen Preisen eingesetzt worden, die vernmttich beim Verkaufe zu erzielen lein werben. Da dies« Werte in den meisten Fällen erheblich niedriger sind, als der Buchprets. so machten sich bedeutenve Abschreibungen erforderlich, durch dr« eine Unterbilanz von 177 732 Mark entstanden ist. Nachdem Bericht tonnte da» Werk „als Ganzes', wie es verschiedene Aktionäre wünschien, nicht verlaust werden, da die wenigen hierauf abgegebene» Gebote za mcbrtg waren. Bis jetzt sind die Mäichine» u. s. w., sowie die Dresdner Kohlenniederlage verknus!. Ferner winde derjenige Teil des Kvhlcnicldes, der an den Freiherr!, von Burgksche» Besitz angrenit, Herrn Freiherr» von Burgk käuslich überlassen. Mit dem Verlaus der (Rund stücke glauben die Liquidnlvre» »och warten zu sollen in der Hossmnig, in einiger Zeit bessere Preise zu erzielen. Ocrtliches mW Sächsisches. ^ — Tie finanziellen Srhlußergeliiriise des Haushaltes der Stadt Dresden auf bas Jahr 1005 haben sich nach bcu vor liegenden endgültigen Abjchlüsseu wiederum günstig gestaltet. Tie lausenden Einnahmen weisen den lausenden Ausgaben gegenüber recht erhebliche E r t r a g s ü b c r s ch ü s s e ans, die sich »beim .Haushalt für die volitische Gemeinde ans 788 520 Mk. 21 Ps. wegen 775 435 Akk. 08 Pf. im Jahre 100t und 327 814 Mk. 80 Pf. im Jahre -1002j und bei der evangeliich- luthcrischen Schulgemeinde ans 150 287 Mk. 68 Pf. wegen 150 628 Mk. 15 Pf. im Jahre 100-1 »und 46 745 Mk. 41 Ps. im Jahre 10031 beziffern. Wdnn auch diese Uebcrschüsse zum Teile aus Ersparnissen beruhen, die bei den Zlischiißposilionen erzielt worden sind, so ist das Ergebnis doch um so erfreulicher, als es erreicht worden ist, obwohl eine wesentliche Einnahme quelle, nämlich die Bcrkehrsabgabe vom Grundbesitze, infolge der stockenden Verhältnisse auf dem Grundstücksmarlt, wesentlich hinter dem Voranschläge zurückgeblieben ist. — Der rieugewätilte Stadtrat Dr. Koch wird der ersten Ratsabteilnng zngewiesen. Außerdem wird er bis aus weiteres mit der Vertretung des beurlaubten dritten Bürgermeisters und mit dem Vorsitze der Beamienprüsungskonnnissioii beauftragt. — Tie erledigte Stelle eines Betriebsassistciitcn bei den Gaswerken ist dem Diplom-Ingenieur M a r x aus Lffeubach übertragen worden. — Auf eine Anfrage des Rates hat der Frieddossansschuß deS Johannis-Friedhofes zu der geplanten Erbauung eines Krematoriums Stellung genommen. Danach soll zwischen dem Jvhannis-Kriedhofe und der in dessen Nachbarschaft vom Rate zu errichtende» Leichcnverbrennungsnnstalt eine Pcrbindnng hergestellt werden, sodaß in der Kapelle des Johannis-Friedhofes eine kirch liche Feier bei Gliedern der evangelischen Kirche abgehalten werden kann, gleichviel, ob die Leichen auf dem Friedhöfe bestattet oder im Krematorium verbrannt werde». Die Planung des Krematoriums soll nunmehr in Angriff genommen werden. — Die Stadtverordneten hatten sich mehrfach mit der Fraac einer Festlegung des Schuljahres sowie auch des Osterfestes beschäftigt und in ihrer Sitzung vom 29. Juni 1006 in Abweichung von einer Ratsvorlage beschlossen, den Be ginn des Schnliahres künftig aus den 2. April sezusctzen. Sie hatten gleichzeitig den Rat ersucht, dahin zu wirken, daß das Osterfest gesetzlich sestgelegt und der Anfang des Schnlsahr.es auf den Herbst verlegt werde. Soweit dieser Beschluß die Fest setzung des S ch u I i a h r b e g i n n e s für 2. A p r i l ausspricht, wurde er vom Swotrate gutgeheißen, der im übrigen aber bc- jchloß, dem Kultusministerium Bericht z» erstatten. — Der Stadtrat hat in seiner letzten Gelamtsitzuna den Ver trag mit der Dresdner K u n stg e n o i se n i chast »ntcrzeichnct betreffend die Erwerbung des städtischen Grundstücks an der Grnnaer und Albrechtstraße, ans dem die Kunstgcnvsseiischast ein Künstlerhans erbauen will. — Bei der Regelung der Anstellungs- und Gehaltsvcrhäkk- nisse für »die Lehrer der hiesigen städtischen Gewerbe schule »hatten die Stadtverordneten einige Abweichungen von der Ratsvorlage beschlossen. Der Rat trat dem abweichenden Teile des Beschlusses bei, soweit er die Frage der Unkündbar- keit, der Gchaltsverhältnisse und »der Einrcihiiiia der jetzigen Lehrerschaft in die Gehaltsstaffeln betrifft. lieber die Frage der iPflichtstundcrrzahl dagegen und die dadurch bedingten »Aus gaben für Ueberstunden sollen noch weitere Erörterungen an gestellt werden. — Die Entbindnirgsabteilring beim Stadtkranken Hause F r i ed ri ch st a d t soll durch Anstellung eines zweiten Hilssarzlcs. einer zweiten Hebamme und einer weiteren Pfleaerin erweitert und aus dreißig Betten erhöht werden. Ebenso joll beim Stadt- krankenbauie Johann stadt die Möglichkeit iür Ausnahme einiger Kreißender vorgesehen werden. Ferner soll die Abteilung für Geschlechtskrankheiten im Friedrichslädter Kraiikenhanse er weitert werde». — Nach verschiedenen Versammlungen am Sonnabend nahm gestern in Pirna der vierte Verbandstag des Verbandes der Rabattsparvereine Dcritschlands unter außerordentlich starker Beteiligung seinen Anfang. Unter den Ehrengästen be merkte -man den bekannten Nationalökonomcir Prof. Tr. Suchs land. Kommerzienrat Hansel als Vertreter der Handelskammer Dresden und Stadtverordneten-vorsteher von Pirna, Saltler- obermcister Hciiirig als Mitglied der Gewerbckammer Dresden, Bürgermeister Schneider als Oberhaupt Pirnas und »Syndikus Dr. Kandt von der Handelskammer Bremen. Die Verhand lungen leitete der Verbandsvorsikcnde Kaufmann Nicolaus- Brcmcn. Er «rösfirete die erste Sitzung mit einem begeistert ansgenommencii Hoch auf Kaiser Wilhelm und dessen treuen Verbündeten König Friedrich August und einer kurzen Rede, in welcher er Hervorhob. daß alle deutschen Negierungen der Rabattsparvereins-Bewegung wohlwollend gegeirüberstehen, daß es aber wünschenswert ist, daß sie noch besser über die Be- wegung informiert werden. Besondere Anerkennung spendete der Redner der Stclluirgnähme der sächsischen Regierung »zur Rabattspcir-Dewegung und wies auf die Ausführungen ' des Ministerialdirektors Geheimen Rats Dr. Roscher im Landtage hin. Weiter gab der Vorsitzende einige Begrüßungsschreiben bekannt, unter denen sich auch eins vom Ministerialdirektor Geheimen Rat Dr. Roscher befand. Namens der Stadt Pirna begrüßt« Bürgermeister Schneider den Kongreß und charakterisierte hierbei die Rabattsparvereins-Bewegung als eine eminent praktisck>e Sache zum Vorteil und zur Erziehung des Publikums sowohl als auch der Kleinhändler und zur er- solgreichcir Bekämpfung des Äonsumvcreiiiswesens. Kom merzienrat Häusel begrüßte den Verband namens der Handelskammer Dresden, weiche die Nahatlspar-Bewegung als einen wichtigen Faktor zur Gesundung des Kleinhandels de- trachte nno ihr bestes Gedeihen wünsche. Die Krone der Be wegung sei die Beseitigung des Korgwcsens im Kleinhandel, denn dadurch würden volkstvirlschasilich ganz bedeutende Vor teile erreicht. Prof. Tr. S u ch sl a nd-.Halle, von der Ver sammlung auf das lebhafteste begrüßt, hob in seiner Rede her vor, daß er ein Vermittler sein wolle, daß dem großen Publi kum immer mehr die Bedeutung des Mittelstandes zunr Be wußtsein kommt. Kaufmann G o t t l e b e-Pirrra richtete namens des Pirnacr Rabattsparvereins begrüßende Worte an die Versammlung. An den Kaiser und an König Friedrich August gingen HuldigungStelegramme ab. — Ten Jahres bericht erslallcle der Verbandsvorsitzende Nicol aus- Bremen. Danach ist die gemeinnützige Rabatljparvereiirs- Beweguirg und damit auch der Verband fortgesetzt irr starkem Maße gewachsen, rinL zivar auffallend im Süden des Reiches, welche Sonaercricheiiriiirg ihre» Grund darin hat, daß im Süden im Gegensatz zum Norden des Reiches die Sache noch etwas Neues ist. Am 1. Juli d. I. gchörtcir dem Verbände 182 Rabattsparvereine mit etwa 22 000 Mitgliedern an. Das ist gegen das Vorjahr ein Zuwachs von 39 Vereinen mit 8000 Mitgliedern. Die Verbandsocrcinc gaben im Berichtsjahre an die gegen bar kaufende Knirdichäft einen Rabatt von etwa 14' Millionen Mark ab. Die Rabattsumme entspricht einer Nmsatzzisfcr von etwa 280 Million:» Mark. Gerade das ver gangene Jahr hat nach dem Jahresberichte so recht gezeigt, daß die Hoffnung des Kleinhandels auf Regierungshrffe^trüge- risch ist. Eine rühmliche Ausnahme mache die iächsisihe Staats- regicrunci. Ministerialdirektor Geheimer Rat Dr. Roscher wurde für das warme Eintreten zu Gunsten der Rabattspar vereins-Bewegung der Dank des Verbandes ausgesvrochen. ^ Seine Stellungnahme zur» Gesetze zur Bekämpfung des un lauteren Wettbewerbes hat der Vorstand in einer umfang reichen an die -gesetzgebenden Gewalten gerichteten Eingabe niedergelcgt, an der sich- auch der Zcirtralverbarrd Deutscher Kaufleute und Gewei'btrei-berrdcr beteiligte. Eine weitere größer« Eingabe des Verbandes an Bundesrot und Reichstag richtete sich gegen den» geplanten Frachturkuirden- und Ouitturrgsstempel. Bezüglich der Einführung „schwarzer Listen" hat die Vcrbandsleitung instruktive Formulare ausgearbeitct und sämtlichen Vereinen ^ugestcllt. Für die Verbreitung seiner Ziele veranstaltete der Verbands- vorstand eine große Propaganda bei Rcgicrungs-, Militär- und kommunalen Behörden, Handels- und Handwerkskammern, sowie weiten Volkskrciserr. Die Tätigkeit der Feinde des Detailhandels trat i-m Berichtssahre mehr in den Vordergrund als früher. Der Verband nahm in Wort und Schrift acgcn das .Warenhaus- und Konsumvcreinswesen Stellung durch Massenauflagen von ariskiärcnden Flugblättern. Der Vorstand trat ferner der ungesunden Sondcrrabattjncht der Bcamteu- und sonstigen Vereine entgegen und bekämpfte nachdrücklich die wilden Erwcrbsrabaltgescllfchaften, -die durch ihre Tätigten geeignet sind, den guten Namen des Verbandes herabzusetzen. ? -i Verbände der Fabrikanten von Markenartikeln, die Tagcepressc, die Versicherungs-Angelegenheit, das Vcrbarrdssrgau, die Tätigkeit des VcrbnndSvorstandcs, die Bestellung eines juristi schen Verbandskonsnlenten, die Ernennung eines Verbands- rcvisors, die Rechlssähigkcit der Vereine, die Beziehungen zu vermpirdten Verbänden und die Aendcrungen im Borstnnde. Der Bericht schließt »mit den Worten: „Zahlreiche Anzeichen weisen daraus hin, daß unsere Gegnerschaft in den kommenden Jahren zu immer rücksichtsloseren Mitteln greisen wird, unser Wesen zu diskreditieren und cs bei den Konsumenten herab- zusetzen. Diese Bestrebungen werden, wenn wir einig bleiben, an der Kraft unserer Organisation zerschellen." Von dem Jahresberichte wurde ebenso wie von der Versiarrdsrechnung Kenntnis genommen und dem Vorstande einmütig Entlastung erteilt. — Den nächsten Beratungsgegenstand bildete die Stellungnahme des Verbandes der Rabatt- Sparvereine Deutschlands zum Verbände der Fabrikanten von Markenartikeln. Hierzu refe rierte Vcrbandssyndikus Redakteur Bentbien-Hannover. Beide Verbände verfolgen das gleiche wirtschaftliche Zicl^ trotzdem iit aber der Fall eingctrelen, oaß die Markcirartrkclsabrikantcn den Konsumvereinen die Verteilung von Dividende aus Marken artikel ermöglichen, dem Rabattsparoercsirlern aber verbieten. Die bisherigen Verhandlungen zwischen den beiden Verbänden sind erfolglos verlausen. Der Verband der Rabattsparvereine ist gewillt, eventuell zur Erreichung einer gleichartigen Behand lung scharfe Repressalien z» ergreifen. Redakteur Beythicn schlug die Annahme einer Resolution des Inhalts vor, daß die gekennzeichnete Stellungnahme des Verbandes der Markcn- ärtikelfabrikcnrtcn als eine unrichtige und gegnerische gegenüber den gemeinnützig wirkenden Rabattsparvereinen betrachtet' wird und daß der Verband der Rabattsparvereine dringend wün schen muß, daß der Fabrikantcnverband seine Stellungnahme revidiert, damit umsaiigreiche und eingehende Gegenmaß nahmen nicht nötig werben. Die Refolrrtion fand einstimmige Annahme. — Weiter erfolgte eine Besprechung über die Ent wertung und Vernichtung der einaeköstcn Rabattmarken, eine Maßnahme, die von großer finan zieller Bedeutung ist und gegenwärtig durch Holzfcuer, dnrch Stanzen »nd durch die Verbrennung in den Retorten der Gas- anstaltcn erfolgt. Der Referent, Kaufmann Imroth-Magdc- burg, empfahl das VcrnichtuirgS-Vcrsabrcn in Gasanstalts- Retorten als das gründlichste, was jedoch nicht allgemein an erkannt wurde. — Sodann befaßte sich der Berbandstag mit dem sogenannten Z u g a b e - U n w c s e n, wozu der Glauchaucr Verein (Berichterstatter: Kauftnarin Vollbrecht-Glauchauj be antragte, den Verbandsvorstand zu ermächtigen, mit allen Mit- teln auf die Fabrikanten und Vcrbandsvcrcrne cinzuwirkcn, daß Zugaben nicht mehr gegeben werden. Der Referent hob in der Begründung seines Antrages hervor, daß die Kaukleute sich
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