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- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-07-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19060729012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906072901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906072901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-07
- Tag 1906-07-29
-
Monat
1906-07
-
Jahr
1906
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Dresdner Nachrichten. Nr. 20«. Sette 4. » « Sonntag. 2l». Juli 1V0V retreffenden Tiere gesondert von undW juchung zu > fälliger Infi geeignet besr tote Tierkörper ist dann no unterwerfen. Ist da- aesuv de» übrigen in och einer besonder >eschlachlet« Lieh lÄnchte». «ren Unter- _ geiqiaauel« «oirtz nach sorg- nspeklion als gesund und zur mrnfchlichen Nahrung geeignet befunden worden, so soll «» gezeichnet werden: „unter- ttichl und zugelassen* ziuepoatock anck paessci!; im anderen Falle ist e» zu zeichnen: »untersucht und »crworsen" sin,pvvtvä Itiui t-vuäemttvcls. Die mit dieser letzteren Markt versehenen Tierkörper müssen in Gegenwart eine» ReaierunaSinlpeklor» vernichtet werden. — Zlveile Untersuchung. Dieselbe hat statt- zusinden, bevor die geschlachteten Tier« weiter verarbeitet werden, um festzuslellen. ob nicht seit der ersten Untersuchung Veränderungen eingetreten sind, die da» Fleisch zur.mensch lichen Nahrung ungeeignet machen. — Dritte Untersuchung. Dieselbe ist vorzunchmen, nachdem das rohe Fleisch zu einer bestimmten Ware verarbeitet worden ist. Diese Untersuchung soll sich aber nicht daraus beschränken, die Ueischware nur einer einmaligen Kontrolle zu unterwerfen. Die Kontrolle soll vielmehr das betreffende Produkt ständig überlvachen. bis dasselbe in das zu seiner Ausnahme und Versendung bestimmte lPefäß resp. sonstige Umhüllung gepackt und dieses Gefäß re!p. Umhüllung endgültig geschlossen ist. Des ferneren niuv jede Fleischware, die in irgend einem Behältnis resp. Umhüllung zum Verkaufe gelangt, «in Etikett tragen, auf dem der genaue Inhalt anzugeben ist. Das Anbringen des Etikett- hat in Gegenwart des staatlichen Inspektors stattzufinden. — Gesund heitliche Bestimmungen. Jedes Etablissement, das Fleischware» für innerstaatlichen oder Ausfuhrhandel herstellt, mutz regel mäßig von erfahrenen Beamten der Gesundheitspoiizei inspi ziert und dauernd in einem solchen Zustande erhalten werden, der den von der Regierung hierüber zu erlassenden Bestim mungen entspricht. Endlich bestimmt das Gesetz, daß den mit der Uebenvackung betrauten staatlichen Beamten zu jeder Tages und Nachtzeit ungehindert Zutritt zu den Schlachthäusern ge währt werden muß." — Gegenüber den jetzt herrschenden Zu ständen bedeutet das Fleischbeschaugesetz, das hier in seinen Hauptbestimmungen charakterisiert m, entschieden einen Fort- schritt, aber ebenso entschieden eine Verschlechterung gegen die ursprüngliche Regierungsvorlage. So ist vor' allen, die wichtige Bejtimmung unter den Tisch gefallen, daß das auf den Waren befindliche Etikett das Datum des Heistellunas- tages der Ware tragen muß. Ader immerhin kann das Ge- setz auch in seiner jetzigen Form in Verbindung mit dem gleich zeitig erlassenen Gesetz gegen Nahrungsmittelverfälschungen Gutes stiften, freilich nur unter der Voraussetzung, daß die Beobachtung der in ihm enthaltenen Bestimmungen auch in der Praxis erzwungen wird; denn die Großjchlächter werden -weifclsobne alles aufbieten, um sich der Befolgung der ihnen lästigen Vorschriften zu entziehen. Dentschr» Reich. Zum Thema „Reichskanzler. Herr v. Studt und Schwarzer Adlerorde n" schreiben die „Grenzb.": „Auch Kaiser Wilhelm I. bat mehrfach den Schwarzen Adlerordcu verliehen, ohne daß Fürst Bismarck damit einverstanden war, die einzelnen Vorgänge haben jedesmal zu bemerkenswerten Friktionen geführt: die Beurtei lung, ob der verewigte Kaiser dabei richtig öder unrichtig gehandelt hatte, ist je nach dem Standpunkte des Beurteilers verschieden ausgefallen. Die Absicht, die Befriedigung über den endlichen Abschluß des Schulgesetzes durch die Verleihung des Schwarzen Adlerordens au den Kultusminister zum Ausdruck zu bringen, scheint sehr früh bestanden zu haben, jedenfalls »hon vor der Debatte im Hcrrcnhause. Wenn nun aber diese Auszeichnung direkt an das Schulgesetz anknüpfte. so war es doch kaum anders möglich, als die Verdienste des Ministers um das Gesetz in der begleitenden Order zur Anerkennung zu bringen. Der Gedanke beruht ausschließlich aus der persön lichen Initiative des Monarchen, nicht aus amtlicher Anregung. War der Kaiser aber einmal dazu entschlossen, so wäre es für den Ministerpräsidenten eine schwierige Aufgabe gewesen, die Auszeichnung eines Kollegen zu widerraten. Für diesen hätte ein solcher Einspruch des Ministerpräsidenten als consilium »honnäi gelten müssen, das zu der Anerkennuna des Monarchen in schwerem Gegensatz gestanden hätte. Es ist für den Minister präsidenten in Preußen von jeher eine heikle Sache gewesen, der Krone auf dieser ihrer eigensten Domäne entgegenzutreten, zumal wenn es sich um einen Kollegen handelt. Die Geschichte der Bismarckschen Zeit lehrt, daß auch ein in Ordensverleihun gen im allgemeinen sehr zurückhaltender Monarch wie Kaffer Wilhelm I. darüber zu Differenzen mit seinem ersten Be rater gelangen konnte? Danach icheint Fürst Bülow mit der Ordensverleihung an seinen Kollegen im Kultusministerium nicht einverstanden gewesen zu sein. Der nächste Kolonialetat wird, wie die „Nene mik.-pol. Kor- respondez" meldet, eine Forderung für den Ankauf eines Kaiser lichen Gouvernementsgebäudes in Apia auf Samoa enthalten. Es handelt sich nm die Erwerbung des „Vailima Hause", das seinerzeit der englische Novellist Robert Louis Stevenson bewohnt bat. und wo er auch gestorben ist. Das Hans liegt etwa lO Kilometer von Apia entfernt in den Berge» und ist das schönste Gebäude in ganz Samoa. Während des Eingeborenen-Aiifstandes im Jahre IM wurde die Besitzung teilweise zerstört und dann von den Erben Stevensons a» den jüngst verstorbenen Hamburger Großkaiisniann und Plantagende- sitzer Kunst, den Seniorpartner der Wlndiwostoker Finna Kunst ». Alliers, verkauft, der in „Vailima House" 2 bis 3 Monate im Jahre zu residieren pflegte. Die Kunitschen Erbe» haben jetzt den schönen Besitz der Reichsregieruiig angeboten, die den Reichs tag um die Erinüchligimg zum Erwerbe des Landhauses er suchen wird. An den Kaisermanövern in Schlesien werden auf eine Einladung des Kaisers an die amerikanische Bnndcsarinee hin die folgenden Vereinigten Staaten - Offiziere teiliichmen : Brigade-General Barrp und Tuvall, Major Kuhn und die Hanptleutc Traub und Schümm. Ueber die diesjährigen Herb st Manöver der Flotte werden in Cuxhaven jetzt folgende nähere Einzelheiten bekannt: Die Manöver dauern vom 1 bis 1-l. September. Sie beginnen am 1. September in der Ostsee. Etwa vom 8. Septeniver ab weilt dann die Flotte in der Nordsee, und damit erreichen die großen Herbstübungcn. denen der Kaiser an Bord d«s Kaiser- jchisfes „Hamburgs beiwohnt, ihren Höhepunkt. In den Tagen des 13. und 14. September wird es zwischen Helgoland und der deutschen Bucht zu einer großen Seeschlacht kommen, die sich bis zur Elbmünduug dez. bis zur Curhavener Reede hinziehen dürfte und bri der dann auch die Kiistenforts der Elbmünvung Mitwirken werden, zu deren kriegsmäßiger Besatzung die Einziehung von 300 Reservisten der I V. Matrosen-Attillerie-Abteilung vorgesehen ist. Ueber den neuen sozialdemokratischen Allg. Deutschen Metallarbeiter-Verband" ist die Sperre verhängt worden. Wir in der Versammlung des sozialdemokra tischen Vereins für den 4. Berliner ReichStagswahlkreis berichtet wurde, hat die Prrßkommissio» bestimmt, dax keinerlei Bekannt- inachungen dieses Vereins, der aus dem Streit unter de» Metall arbeitern hervoigegangen ist, im „Vorwärts" Ausnahme iinden dürfen. Desgleichen wurde betont, daß auch über einen Verein der Putzer, der sich vor Jahren von der Maulcrorgaiiisation ab- splitterte, die Sperre noch besteht und trotz aller Bitten der Vereinsmitglieder nicht aufgehoben wird. Dabei sind die frag lichen Organisationen genau so sozialdemokratisch wie die anderen, die den „Vorwärts" als Bekanntmachuligsorgan benutze». Oesterreich. Der Kabinettschcf Freiherr v. Beck hat an die Ressortminister einen Erlaß gerichtet, in dem es heißt: „Nie darf der Verwaltungsbeamte außer acht lassen, daß er im Rechts st aare den ihm gewordenen Ausgaben mit Be achtung der öffentlichen Individualrechte nachzukvmmen hat. ni« dürfen Rücksichten aus Nationalität, Konfession und sonstige persönliche Eigenschaften der Parteien ihn von der Linie des Rechtes abdrängen. T«nn nur dann wird der Beamte seinen ernsten Obliegenheiten genügen können, wenn er es versteht, bei der Bevölkerung den Eindruck voller Objektivität und ilnerschütlerlichen Gerechtigkeitssinnes zu hinterlassen. Eine wesentliche Voraussetzung für die Erreichung dieses Zieles ist, daß der Beamte in der O-efsentlichkeit, und -war in politisch erregten Zeiten in erhöhtem Maße, eine angemessene, mit der Ausübung der ihm zustehenden Rechte wohl vereinbarliche Zurückhaltung an den Tag legt, unler allen Umständen aber den Eindruck eines agitatorischen oder demonstrativen Auftretens in den politischen und sozialen Zeit- und Streitfragen ver meidet. Ebenso dar? er bei der Versetzung des Dienstes jene Festigkeit nicht missen lassen, die «in Ausfluß d«S Bewußtseins ttj». fGl. datz » berufe» rkeiüberuse» chutze» feiner Vorgesetzten ,«s»tztr>,W unter allen Umständen dann sic! Au» beruna der Ausgaben de- amt auszusasfen und gu be diesem Partei- . staatlich«« Autorität -» »» d«r Beamte d«» «ollen 4 «neraischen Eintreten» der »ständen dann sicher sein, wrnn er nach ^ ^ >n Erfüllung feiner «»«»Pflicht gebandelt bat. Die moderne Entwicklung und die fortschreitende Ausdehnung der staatlichen Ausgaben aus ökonomischem Gebiete baben die Arbeitslast der Aemter bedeutend gesteigert. Grunde find sowohl im Interesse der Ford fachen, wie des öffentlichen Dienste- die lichen Wirkungskreise« iu einer Art aus. bandeln, welche dir Abwicklung der Agenden dadurch erleichtert, daß die richtige fachliche Entscheidung stet« über die formal« Seit e gestellt wird. Der Beamte darf nicht übersehen, daß es -ur Vereinfachung der Geschäftsführung wesentlich beiträgt und für den praktischen Wert seiner Ent- schciduna auch'chlagaebend ist, wrnn er bestrebt ist. sich durch unmittelbaren Verkehr mit den Parteien -u unterrichten, den Kern der Sache heraus-ufinden und Aeußerlichkeiten aus dem Wege zu gehen. Auf dem Boden des Gesetzes stehend, soll er, d soweit immer es das Gesetz gestattet, alle Hin' wo und soweit immer es das Gesetz gestattet, alle Hindernisse der freien Tätigkeit der erwerbenden Bevölkerung -u beseitigen suchen. Die« ist namentlich bei der Erledigung wirtschaftlicher Angelegenheiten, wo eine Verzögerung den Parteien oft sehr npfindliche Nachteile bereiten kani Frankreich. Ueber dieDiSzi! rr frühere Äckerbauminister Aog ellation an den KriegSministe empfindliche Nachteile bereiten kann, von größtem Wert. rankreich. Ueber die Disziplin ind«rArme«hat der frühere Ackerbauminister Aog Mougeot eine Inter pellation an den Kriegsminister ongcmeldet, und -war in lolgender Form: 1. Welche Verfügungen gedenkt der Kriegs- minister zu treffen, um den Belästigungen und Ungerechtigkeiten ein Ende zu machen, deren Opfer die republikanischen Offi ziere in gewissen Truppenkorps sind? 2. Welche Maßregeln ge- denkt der Minister zu treffen, um die Achtung vor den militä rischen Reglements und den ministeriellen Rundschreiben zu sichern, die den Korpskommandanten vorschreiben, di« Disziplin lieber durch die bürgerliche Erziehung ber Soldaten als durch übertriebene Strengezu erzielen zu trachten? 3. Welche Sank, tionen gedenkt der Minister gegen die KorpSsübrer durchzu- fiihren, die neue Strafen den in dem militärischen Reglement vorgesehenen hinzufügen? Die Interpellation soll besonders durch gewisse Vorfälle im 21. Jnsanterie-Regiment in LangreS begründet sein. China. ES verdient, wie die »Deutsche Orient-Kor respondenz" schreibt, Beachtung, daß sich im chinesischen Volke eine nationale Bewegung geltend macht, die auf eine be schleunigte Abzahlung der Entschädigung an die Mächte drängt. In Nanking bat eine von zehntausend Personen aller Kreile besuchte Versammlung stattaeftinden. in der in patriotischen Reden die schnelle Abtragung der lästigen, das ganze Volk drückenden Schuld gefordert wurde, weil erst nach der Abzahlung China sich frei und unabhängig entwickeln könne. Der General der Nankinger Truppen ließ sogar eine Aufforderung an die Soldaten ergehen, sie sollten ihre Vater landsliebe dadurch beweisen, daß sie der Regierung einen Teil ihres Soldes zur Verfügung stellten. Das ganze Land sei sich darin einig, daß maü die Verpflichtungen gegen die Mächte so rasch wie möglich abschütteln und sich von diesen frei machen müsse. Kunst und Wissenschaft. ff Im Residenzthcater geht heute »Salome* kn Szene. DaS Ensemble inner Leitung des Direktors Aliccd Halm beginnt am 1. August lein Gastspiel mit zwei Stücken von Cvlnteline. die in Paris am Tbeatre Antoine starke Erfolge gehabt baben. Der Zweiakter „Bvnborochc". wohl das tdealcrwiikiamste Stück von Coirrtcline, von Antoine auctr i» Berlin mit großer Wirkung gegeben, wird den Abend eröffnen. Dann folgt die Kaffeehansizene .Miiinensiege*. De» Beschluß des Abends wird der in Berlin über 50 mal geivlrlte Einatter »Der danlvare Julien" bilden. I» den Hauptrolle» sind beschädigt: Frau Helene Lange von Frankfurt a. M , der Preuß. Hoslcdanspieler Hermann Vallenii». iowie die Herren Rebbach und Siernburg von Berlin. — Die Direktion des RcsidenztheaterS veranstaltet auch i» der diesjährigen Wintersaison A b v n n e m e »t s v o r st e ll u n ge n sür Schau spiele und Operetten zu bedeutend ermäßigten Preisen. Ausführliche Prospekte sind an der Kasse deS Theaters nnentgeltlich zu haben. Einzeicbnungen sür dieselben können an derselben Kasse, an der auch die Listen aufliegen, täglich wochentags von lO bis 2 Uhr erfolgen. ES empfiehlt sich, die ' bald zn bewnken. ff Im Central-Theater finden heute 2 Vorstellungen statt: Rachm. >/,4 Uhr wird bei halben Preisen »Sherlock Holmes" gegeben, abends 8 Uhr bei gewöhnlichen Preisen »Unsere Pa ul ine" ff Kleine Mitteilungen. Für daS Belle Alliance-Theater in Berlin, jetzt LortziimHHeater. wurde der ehemalige Dresd ner Hosoperirsänger Emil Greder als Regisseur und Baß- buffo verpflichtet. — Frau Johanna Betz ged. Düringer, die Witwe des unvergessenen Kammcrfängers Franz Betz, ist in Schreiberhau infolge eines Herzschlages gestorben. Sie i>t früher selbst als Sängerin ausqetreten und hat ein Aller von 69 Jahren erreicht. — In Wien ist der Schriftsteller Karl Gründorf, der langjährige Freund Anzengrubers, im 76. LebenSiahre gestorben. — Richard Strauß' „Salome" wird zum ersten Male an einer nichtdentsche» Bühne im Herbst erscheinen. Das ThvLtre de Monnaie in Brüssel will das Werk aufführen. unter handelt mit-Stran^ wegen des Aufführungsrechtes für N e w- Auch Conried „ , unasrechtes sin York. — Einen Wettbewerb sür belgische Kom Ponisien veranstaltet im nächsten Jahre der Direktor der Ge sellschaft der Meerbäder von Ostende. An Preisen sind aus- gesetzt: 25 OM, 15 MO und 10 OM FrcS. Die preisgekrönten Werke werden im Königlichen Theater zu Ostende ausgeführl. — Die Berliner Komische Oper wird in der nächsten Saston Bizets „Carmen". Rubinsteins „Dämon", Charpentiers „Louise" und „Lakmä" von Tclibes zur Uraufführung bringen. An Novitäten sind in Aussicht genommen: „Romeo und Julia auf dem Dorfe" von Frederic Delins, „Fausts Verdammung" von Berlioz sin szenischer Einrichtung! und Götz's „Zierpuppen" nach Moliöres „Ixra Uräviaunsa rickiaulea"). Auch Mozarts „Ton Juan" oder „Tie Zauberflöte" werden voraussichtlich in den Spielplan oulgenommen. — Giacomo Puccini wird mit Genehmigung Edmond NostandS dessen virlgespielten „Cyrano de Bergerac" zu einer Over verwenden. — InBirminaham wird gelegentlich deS diesjährigen Music- Festivals im Oktober ein neues großes Oratorium „Das Königreich" von Edward Elaar zur ersten Aufführung gelangen. — In London ging in der Coventgarden-Over zum ersten Male — 129 Jahre nach der ersten Pariser Aufführung — Glucks „Armida" >n Szene. Das Werk scheint bei dem Publikum keinen aroßen Erfolg gehabt zn haben. — Die Pariser Conivdie Frangaise hat ein neues Lustspiel „Gönne jedem das Leben" von Gustav Guickes und P. Ghcusi zur Auf- sübrnnq angenommen. — Zum deutsch-amerikanischen Prä ses s o r e n - A u s t a u s ch. An der Berliner Universität wird im nächsten Wintersemester der Professor an der Columbia- Universität in Newvork, Iobn Rurgeß. ein zweistündiges Kolleg über die Bersassunasgeschichte der Vereinigten Staaten von der Begründung der Kolonien an lesen und auch Hebungen über diese Verigssiingsgeschichte abhalten. — Die Stadtverord neten von Minden genehmigten den Rau eines neuen Theaters nach den vorliegenden Plänen. Die Kosten anschläge belauft» sieb auf 190 OM Mk. Die Anleihe ist bereits genehmigt. — Ans Marburg wird gemeldet: In der am Dienstag abgehaltenen Generalversammluno des hessischen Ge schichtsvereins wurde der Maler Heinrich Giebel zum Kon servator der hessischen Altertümer gewählt. — Konrad Aniorge ist zu einer Reibe von Konzerten nach RuenosuAires verpflichtet worben. — Im Kunstgewerbemuseum in Köln ist gegenwärtig eine rinffangreiche Privaffammlung lC. tz. Fisiber- Drcsden! von Meißner Porzellan des 18. Jahr- Hunderts ausgestellt, die die gelamte künstlerisch» Entwick lung dieser älteste» und berülimteflen Porzellanmaniffaktur Deutschland? übersichtlich und lückenlos darsieflt. Glänzend ver treten sind namentlich die ftinen Miniatur-Malereien, die unter der Leitung des Malers I. G. Herold von 1720 bis um 1750 geschaffen und non keiner anderen Porzeflansabrik jemals in ähnlicher Vofl»ndnng erreicht worden sind, ferner die verschiede, nen Dekorationsortcn in javanischem und chinesischem Stil. Den Geläßen sieben die Figuren und Gruppen gleichwertig zur Seite, unter denen die vielseitigen Werke de» bedeutendsten Lor-ellanvlastikr*. Job. Stelle tz«» i» »origen . tffche» Kunst,ndnsi ietro -rohn, ist d«r Hannover, -um onziliums-Soale-ii Konstanz bat d«r dortige Kunstverein bi- -um 8. August alt>apa n ilche Farben- Holzschnitte au» dem Besitze de« Kunstmaler« Karki Sohn- Düsseldorf und des Dr. H. Sa»midl4tonstanz ausgestellt. Die 200 Blätter, sowie eine große Anzahl Holzscbnittvüchrr geben «in ausgezeichnetes Bild der Entwicklung dieses Kunstzweigr». — Ein neue» Berliner Theater. Am 2 Septem ber wird in dem 1780 Menschen fassenden Prachksaale de» Westen». Spichernstraße 8, am Nürnberger Platz, ein ,.V olk»- tbeater de» Westen»" eröffnet werde«. Da» Programm umfaßt die Possen». Schwank-, Lustspiel- und populär« Schau spiel-Literatur. — Loui» Herv», der Kobarettsänger. «in Enkel de» Operettenromponisttn Herv«, dr» Rivalen von Offen bach. hat sich in Pari- erschoss«»^ s In «mit Ritter- Kunltlalon (Prager «trabe) blelbt dt, Kollektion sartsiger sranzösilebrr Radierungen der SnolStü 6« l» Orevur, Oi-lglnnls «n oaulvui- »och kuizr Zeit ausaettellt. Lt« interessanten Druck» finden vielen iveisall, lodatz dereit- verschieden» Blätter i wnroen. ?l»ck> die Kollektion Gemälde von Rick- Harlfinaer, Wien der Nachlaß von Ludwig Hoseli» 4. München, tfi noch kurze Zeit In Borkereiniiig für den Monat August ist eine Sondrrau-fte Freien Bereinigung Weimarer Künstler. jin K»»»ltsalon ErnItArnoId «Wilsdruffer Straß« t) bleibt dt« Kollektion de« Proseffor« Han« von Bartel« nur noch kuq« Zeit au«, gestellt: e« wurden »hr vier gröbere Werk» einverleib» i „Brandung an der Bietonilchen Kuli«-. „Der alte Mulchelfischer''. „Mutter und Kind" und „Anje ov de Du»". Ferner gelangten zur Ausstellung -. «ine sein« stim mungsvolle Landichast von Arnold Bocklin, Bros. Toni Stadler „Nach den, Siegen". Prob Aug. Leonbard, „Juniadendsttmmung", Pros. H. Sver- ltng »Foxterrier und Teckel' und.Siesta''. E. Lo»vt .Holländische Mädchen am Strand' und Keller-Reutlingen »Adendsiimmnng — Heimkehr". An Bronzen lind zu verzeichnen: N. Motion ,A»aur" und „Negerin", E. Röder .Lesendes Mädchen". H. Huldl» .Echo", M.Unger.Tänzerin", sowie ver schiedene B>o»zen anderer KUnlttrr, kunstgewerbliche Arbeiten, Plaketten und Medaillen. 4 Der bekannte Historiker Prof. Ludwig Stack« Erfurt ist, 90 Jahre alt, gestorben. renanien verkauft n. sowie zu sehen, ung der ln Zu der bereits erwä' in Bayreuth wird noch Bayreuther Kunst ist die Z kürensels, der neu gefertigt Iah h In der Galerie Wimmer. München lBrlrnner- straße 3) findet während der Monate August und September die Ausstellung einer Kollektion Gemälde statt von dem be kannten veislorbeue» sranzösiiche» Maler Gustave Courbet, worunter sich auch dnS bekannte Bild .Die Einöde" befindet. Ferner koinmen zur Ausstellung Werke der französischen Maler I. B. C. Corot. Auguste Renoir, Camille Pissarro. Alfred SiSley und Claude Monet. h Eine Meunierfeier in München, vorgestern nachmittaa sand vor der geladenen Kunstaem«inde Münchens die feierliche Eröffnung der Konstantin Meunier-AuS» stellung im alten Rathaussaal statt. Hoskunstbändler Keller- Berlin begrüßte die Anwesenden und wies aus die Bedeutung des verstorbenen Meisters hin. indem er gleichzeitig der Kunst stadt München sür die Gastfreundschaft dankte, die diese den Werken eines Großen in der Kunst eingeräumt hat. Scbvu am Vormittag hatte der Prinzreaent noch während der Festvorbereilungen die Ausstellung besucht. s Novitäten im Wiener Hofburgtheater. Für die nächste Spielzeit hat die Wiener Hofbühn« folgende Novitäten zur Ausführung angenommen: „I/autrs ckan«or" von Maurice Tonnay. „Ter falsche König", «in Versstück von Ludwig Fulda. „Bora", ein Lustspiel von Dr. Fr. Nadler. „Herrenrecht", ein Schauspiel von Mar Derifftein, „Das Fest von St. Matern", eine Komödie von Ernst Äehlisch. Ferner ist die Uraufführung einer neuen Komödie von Otto Ernst, deren Titel jedoch noch nicht seststeht. in Aussicht genommen. ten Aufführung der „Walküre* berichtet: Ein Meisterstück chlußdekoration, der Dal- wurde. Es ist «in mächtiger, ich aus die !aum hinter der Felspartie wird in Feuer gehüllt. Bon Zeit zu Zeit sprüben ganze Funkcngarben aus. und es lodern einzelne Feuerbündel. Mit dieser sinngemäßen Einrichtung hätte Bayreuch nun auch diese schwierige Ausgabe glänzend gelöst. — Die Aufführungen des „Nibelungenringes" erreichten mit der Darstellung des „Siegfried" «inen künstlerischen Höhenarad, der brausenden Jubel entfesselte. Kraus als Siegfried, Gulbranson als Ärünhilde. Bertram als Wanderer, Breuer als Mime, Davison als Alberich boten Leistungen ersten Ranges. Das dekorative Bild des zweiten Aktes — eine szenische Neugestaltung Siegfried Wagners — Var von berückender Poesie, das Orchester unter Hans Richter von bei spielloser Vollendung. h Tie siebente I n tern a ti onal« Kn nstau»stel- lung in Venedig wird am 22. Avril 1907 eröffnet werden und bis zum 31. Oktober dauern. Die Leitung der allmählich zur Bedeutung gediehenen und au» der ganzen Welt beschickten Ausstellung liegt nach wie vor in den bewahrten Hände» deS Abgeordneten Professors Fradeletto. ff In dem Altersheim, das Coqu «lin. wie bereits mitgeteilt, für invalid gewordene Schauspieler in der Nähe von Paris eingerichtet hat und das nach dem Urteile aller Sach verständigen eine soziale Einrichtung von vorzüglichem Werte bedeutet, hat der sranzösische Schoufpieler jetzt ein eigentüm- liches Theater erbauen lassen. Es ist «in Sommer theater im antiken Stil, ein« kleine Bühne, aus der sich die Pensionäre des Mersheims, ohne Rücksicht auf die täg liche Not und zur Zerstreuung, noch weiter in ihrer Kunst be tätigen können. Es sollen ans dieser Bühne Privatvorstellunaen stattfinden, zu denen Billetts nur an Wohltäter abgegeben werden. 1-DIeBrtefeIo1esDlc1orvonScheff«l«an leinen Freund Sctzwnntv werden sitz« in ihrer Pvllständiakelt veräsftntlichl. Drr Verlag Georg Merseburger. Leipzig, vernnstnltet bi« zum Erscheinen de« Buche« <Ende Sevt-mber) eine Subskription »u ermäßigtem Press« <3 M. statt 4 Pf. sür da« broschierte Exemplar und 4 M. statt ö M. sür da« gebundene). plastilch gestalteter, zerklüfteter Felsblock, der e»n rechte «seiie der Bühne geschoben wird. Bloß der Während de» Drucke» ei «gegangen« Neueste Drahtmeldungen. Warschau, 10,50 Uhr abends. lVon einem Spezial- korrespondenten.) Auf der Warschau—Wiener Bahn wurde bei Poußkow der von Alexandrowo kommende Personenzug um 8 Uhr abends von einer bewaffneten Bande angehalten. Einzelheiten fehlen. Der Zug. obwohl er schon seit IV2 Stunde fällig, ist noch nicht nach Warschau gelangt. Warschau, 11,50 Uhr abends. (Von einem Spezial korrespondenten.! Die Bande, die heute abend den Personen- zug Alexandrowo—Warschau bei Poußkow anhielt, zählte etwa 50 Mann. Sie beraubte den P 0 stwageN und es fielen ihr 75 000 Rubel Staatsgeld in die Hände. Niemand wurde verletzt. Vermischtes. * Der Richter Emory von Seattle im Staate Washington wurde von dem 19jährigen Sohne eines anderen Juristen er schossen. Thompson, so heißt der jugendliche Mörder, war Student der Universität Washington und verliebte sich in die 17>ährige Nichte des Richters Emory. Das Mädchen erwiderte die Neigung nicht und bat ihren Onkel, dem jugendlichen Manne geregt und gab aus den Richter, der ihm in der Türe ent gegentrat, zwei Revolverschüsse ab. Der Getroffene brach tot zuiiainmcn. Der Mörder schloß sich mit den beiden kleinen Kindern des Ermordeten in ein Schlafzimmer ein, dessen Tür er verbarrikadierte. Er drohte, die Kinder ermorden «u wollen, fall» die Polizei versuchen sollte, gewaltsam einzu- drinaen. Dem Vater veS Mörder» gelang «» nach längerem Zureden, ida zur Kapitulation zu beweaen. 1
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