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- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-07-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19060719029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906071902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906071902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-07
- Tag 1906-07-19
-
Monat
1906-07
-
Jahr
1906
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zugestellt, während es die Post. Monnenter am Morgen in einer Gesamtausgabe erhalten Diese» Blatt wird d» Lesern von Dresden «ud Umgedung am Tage vorher bereit» al» Abend-Ausgabe VerugrgedW: «-rt»Nwr«a w» »««»'» de» «Sa»» i»rt»ali««r durch »nlen Notrn ,«deich« imd »,»^n«. an E««- u»d vt«ntaam n»r einmal) »Mt.»oV>.. durch autwürtiaeKom- «tisl»»tr» » Rt dp » Mk »c> Pf vri eüima>i,er ZuNkllimn durch die >oK»Mt.c,ckn«veiieLa<ld-. imÄua- land mit «ntivrecheiiden, Zuntilaae. « ackdrn« aller Irtllel«. Oriainal- Mitteilunaen nur mit deutlicher vn»>l«n,n,abe<.Drt«d Nachr. j «Milli. NacktrSaliche Louorar. «»ivrüche bleibe» uuberücksichiiat: »Ilxrlinate Manuilrwie werden nicht auibrwLdtt. Teleiramm-Adrels«: Mnchricht«« Lr«»de«. Druck und Verlag von Liepsch L Reichardt in Dresden. Flnreigen-tanf. Annahme von Änkündlauna«» b>L nachiniiiaad s Uhr. Sonn- null fteicnaar nur Mqncuslrabe ss von n bla '/»I Uhr Die t ivalüae Brund- «eile ica. » Sildeni so Pia. An- kündiaun«en »ui der Privaiieite Zeile rs Dia - die sivalliae Zeile auileri- ieile so Pia. alL (kinaeiaudi Zeile M Pia In »!»>»«>->',> »ach Eon»- u»d Neirrta,en i ivalliae Grundreiie »v Dia. aui Privaiikile ao Pia., rivaitise Zeile ,ni Deriieiie uud al» Einoeiandi «v Dia. Nuswäriiae Aui» iraae nur acaeu KorauadeMIuna. Beieabiaiicr tollen w Psenniae. Fernsprechern Nr. U und 20S6. HaupigeschäsiSsiele: Marienftr.SS. VollstLnÄixv V«un8tvn-^ii8i'ü8timx, vvttei'le8tv I/«6vn-kvIiIei6«nx kün vameu mul Herren xrö88tv H.U6VLK1 um ?lLt2v empliodlt äas 8p02lrilK68l;ItÄkt von «sso». l ir rlill LUS Virol. 8oI»Io«5t»tra»8v jVv. LS. WM" M)«» IE»»! Lina«««!» Neueste Drahtberichte. MittelslandSvereiniaung Lobndewegnna ini Schmiedcgeweibe, Vogelwiese, Bicrlrieg. ^»4» -» V»»* VÜIlIIl.1. Hugo Müller. Feier der Te Hugo Müller. Feier der Teplitzer Liedectafcl. Robert Schumanns Ende. üttttcrstag, 1 i Neueste Drahtmeldnnaen vom l8. Juli. Zur Lage in Rnffland. Petersburg. Das Matt „Njctsch" verzeichnet das Gevücht, dem General Trepow isci nahcgelegt worden, seinen Abschied einzureichcn. Köln. sPriv.-Tel.) Nach einem Petersburger Telegramm der «KAn. Ztg." sind gegenwärtig Stratzcnkundgebun- gen mit großen Flaggen und revolutionären Liedern an der Tagesordnung. Die Polizei lädt die Demonstranten ruhig gewahren. Eine sozialdemokratische Versammlung beschloss, mit ollen Mitteln gegen die Veranstaltung der Pogroms anzu- kä'mrifen, die der letzte Trumps in der Hand der verendenden Reaktion seien. — Das gegen Trepow geplante Attentat erregt in den teilenden Kreisen Peter-Hofs grobe Besorgnis. Die Truppenzcchl in Peterhof ist noch weiter bedeutend verstärkt Word». Hamburg. In der vergangenen Nacht ist der Dampfer ^Erna Woermann" aus Swakop m und mit einer gröberen Anzahl von Offizieren, Unteroffizieren und Mannschaften hier eingetrossen Rom. iPriv.-Tel.) Die italienische Polizei hat eine neue Verschwörung gegen das Loben des Königs Victor Emanucl entdeckt. Die italienischen Anarchisten hatten alle Vorbereitungen getroffen, um den König bei seinem bevorstehen den Besuche in Raeeanigi in der Provinz Piemont zu ermorden. Das Attentat sollte durch Bomben ausgesührt werden. Die Behörden haben alle Einzelheiten des Komplotts entdeckt und fahnden nach den Beschwörern, deren Namen ihnen bekannt sind. Vorläufig gelang es nicht, die Verschwörer zu verhaften. Nancy. Beim Baue eines Fabrikbähngleises bei Trieux (BcziLk Brrey) wurden 14 in einem Bahneinschnitte beschäf tigte Arbeiter durch herabkommende Erdmassen ver schüttet. Trotzdem sofort Rettungsavbeiten in Angriff ge- nommen wurden, konnte bisher niemand gerettet werden. Man befürchtet, das, sämtliche Arbeiter zu Grunde gegangen sind. .Di« Verschütteten sind zumeist Italiener. London. Die Zusammenkunft des interparlamen tarisch e n s o z i a I i ft i s ch e n K o m i t e e s fand gestern unter Ausfchlntz der Oeffentlrchkeit statt. Vorsitzender Keir Hardy be- grüßte die Delegierten, besonders den Russen Quikin. Einstimmig Wurde die Namcns-Aenderung des Komitees in „Interparlamen tarisches, sozialistisches Arbcitskomitee" angenommen. Die Be sprechung der Frage einer Umgestaltung des Komitees, durch welche der Bewegung aus die europäischen Kabinette Einfluß verliehe» werden solT wurde auf die Zusammenkunft des näch sten Jahres, die in Stuttgart stattfinden wird, verschoben. Newyork. Ein Telegramm aus San Salvador «leidet, dah, trotzdem Cabrera ürit dem Präsidenten von Mexiko «in Ucbereinkommen geschlossen hat. die Feindseligkeiten während der Friedensoerhandlungen einzustellen, die Guatemalaner die Armee von San Salvador am Montag bei Mepa und am Dienstag bei Platanar angegriffen hatten. In beiden Gefechten blieben die Saloaooraner siegreich. Teheran. Die U n r u h e n hier dauern fort. Alseine Anzahl Mullahs mit Ihren Auhänaern mit Vorantragung des blutbefleckten Hemds eines ermordeten Seids einen Umzug zu veranstalten suchten, wurden sie daran von Truppen ver hindert, die von den Mauern der Moschee aus mit Steinen beworfen wurden. 'Die Minister und Angehörige des Schahs sind bemüht, beruhigend und vermittelnd einzuwirken. Die erste Nachricht von der Ermordung eines Seids rief auch in Kuma und Kaswin Unruhen hervor. Die hiesige Geistlichkeit steht in beiständigem Verkehr mit Kerbola, dem religiösen Zentrum der Schiiten. Oertliches und Sächsisches. Dresden. 18 Juli. —* Vorgestern traf Finanzminister Dr. Rüger aus Dres den in Augustusburg ein, um einesteils wegen der Er richtung einer Försterschule mit den Herren Ministerialdirek tor Geh. Rat v. Seiwewitz und Landiorstmeisier Winter aus Dresden, sowie -Herrn Ovcrsorjlmeister Klette aus Zschopau, audernteils wegen der Erbauung einer Drahtseilbahn mit den Herren Ministerialdirektor Geb. Rat Dr. Ritlerstädt uno Geh. Baurat Krüger lokale Erörterungen anzustellen. —* Herr Oberbürgermeister Beutler kehrt heute vom Urlaub zurück uud wird morgen die Dircktorialgeschäfte des Rats wieder übernehmen. —* Musikdirektor Matth eh, der mit der Kapelle des 106. Infanterie-Regiments aus Leipzig in München konzertiert, hat vom Prinz-Regenten 'Luitpold oas Militärverdicnstkrcuz erhalten. —* lieber die Bestellung von Wagcnabteilen in den Personen- u » d S ch n c l l z ü g e n ist das reisende Publikum vielfach noch sehr maugclhait unterrichtet. Es sei daher daran erinnert, das; die BeUellung ganzer Wageuabteile lmüudlich, schriftlich oder telegraphisch) aus den Zug-Ausgangs- stalioncn spätestens dir Otnndc vor Zugabgang erfolgen mutz. lAus Zwischcnstationcn können Wageuabteile nur dann über lassen werden, wenn sie in dem ankoinnienoen Zuge unbesetzt sind.) Für oorausbcsielltc ganze Wagenaöleile s.nd mindestens vier Fahrkarten für die erste, sechs für die zweite oder achl Fahrkarlen sür die drille Klasse zu lösen. Soweit in einzelnen Wagen Halliabtcile mit nur einem Sitzpolster oder einer Sitz bank vorhanden find und ans Bestellung bereit gehalten werden können, ist mindestens die Hälfte der voroezeichneten Anzahl Karten zu lösen. In die Abteile dürfen nicht mehr Personen ausgenommen werden, als Fahrkarten bezahlt sind. Ein Recht au; Freihaltung nicht bezahlter Plätze für dce Tauer der ganzen Reffe wird nicht eingeräumt. Im Bcüarfssalle mu» sich der Reisende die Besetzung der nicht von ihm bezahlten Plätze mit anderen Reisenden gefallen lassen. —* Der Vorwand der Niittclstands-Vercinigung im König reich Sachsen si. Ä.: Th. Fribchf erlässt folgende Erklärung: Die Gegner -der MillelstcUidÄoewegung fahren fort, die Miltcl- standsvereiitiauiig als eine „lonseroatio-agrarifche Partei- Organisation'^ .zu verdächtigen. Einen Beweis für die Behaup tung Hierbei! sie schuldig. Der Verdacht entbehrt jeder realen Grundlage und entspringt lediglich der Absicht, Misstrauen zu säen und eine starke Zusammenfassung der Mitlelslandsaruppen zu hiiitcrtreiben. — Eine in Kürze erscheinende, an die sächsische Regierung gerichtete Denkschrift wird den Boweis dafür er- bringen, dast die genannte Bereinigung nichts anderes erstrebt, als eine freimütige Vertretung der wirtschaftlichen Interessen des rechtschaffenen Mittelstandes — srei von jeder Partei- politischen Tendenz. Wir lchnen cs daher ab, uns in einen iniiszigeu Wortstreit mit den Verleumdern der Mittelstands sache einzulasscn. Aus der künftigen Tätigkeit der Mittelstands- Vereinigung mag jeder Urteilsfähige erkennen, ob es der Ver einigung Ernft ist mn eine unparteiische Vertretung berechtigter Interessen: und wir hoffen,,der rechtschaffene Mittelstand wird dann nickst länger Luft haben, sich durch Phrasen und Partei- schlagwortc am Narrcnieile führen zu lassen.' —^ Tic Pflicht zur Wahrung des ärztlichen Berufs- geheimnisses besteht auch nachdemTodedeSPatienten weiter. Diese wichtige Entscheidung hat jetzt das Oberlandes- gericht zu Dresden nach dem „Sächsischen Archiv für Rechts- vüege" gefällt. Ein Fräulein erhob gegen die Erben eines Verstorbenen eine Gcldsorderung, weil dieser eine ansteckende Krankheit auf sie übertragen hatte, insolgcdejscn ihre Gesundheit untergraben wurde. Das Gericht würde ehren Anspruch auf Schadenersatz anerkannt haben, wenn sie in der Lage gewesen wäre, seine Berechtigung zu beweisen. Hierzu bedurfte es des Zeugnisses des Arztes, der ihren verstorbenen Freund behandelt hatte. Der Arzt verweigerte seine Aussage aus Grund des 8 300. Die Hinterbliebenen Brüder des Verstorbenen weigerten sich ebenfalls, den Arzt von seiner Schweigepflicht zu enl- Paticnt gestorben sei, habe der Arzt keine Bestrafung zu er- warten. Das Gericht erkannte an. dah das Recht des Klage antrages nicht vererblich sei: wenn auch die Brüder Erben des Verstorbenen seien, hätten sie nach H 161 deS Reichsstrafgesetz buchs weder das Recht zur Vcrsolauug von Verleumdungen des Verstorbenen, noch auch das Eutbindungsrechi vom Geheimnis, denn dieses sei nicht rein vermögensrechtlichcr, sonder", rein per sönlicher Natur, und demgemäs; nicht vererblich. DaS Inter esse der Klägerin, sür welche zweifellos die Möglichkeit des ObficgenS durch die ärztliche Weigerung sehr verkümmert werde, genüge aber auch nicht um de» Arzt von der Schweige pflicht zu entbinden, denn die Rücksicht au! das materielle Inter esse einer Partei könne nicht als eine solche anerkannt werden, die der Vcrschwiegenheilsoslicht vorzugehcn hätte. Infolge des Todes des Patienten könne der Arzt überhaupt nicht mehr von dieser Pflicht entbunden werden. Grundlage derselben sei das vom Patienten dem Arzte geschenkte Vertrauen, das mütste der Arzt auch nach dein Tode des Pciticincn in Ehren halten, und somit würde die Schweigepflicht nach dem Tode des Patienten pcrpctuiert. Diese Entscheiduna ist auch für die Fälle von prinzipieller Bedeutung, in denen der Arzt von Versicherunas- gesellschasleu um Auskunst über die Todesursache bezw. über die dem Tode eines Versicherten vorangehenden Krankheits- umstände ersucht wird. Der Arzt wird hierbei immcr^gut tun, die Erfordernisse der ihm obliegenden beruflichen Schweige- vsticht sorgfältig zu prüfen, ehe er Dritten irgendwelche Auskunft gibt. —* lieber die Zurückzahlung zu viel erhobener neuer wie alter Steuern und Zollbcträge sind vom Bundesrate neue Be stimmungen getroffen worden. Bei den gemeinschaftlichen Reichs steuern, bei den Stempelabgaben, der statislilchen Gebühr und den bei der Verwaltung der Zölle und Steuern zu er'HÄenden Gebühren, sowie bei Zollbeträgen findet eine Zurückzahlung statt, wenn sie mehr als 10 Pfennige betragen und der An- Ipruch auf Rückzahlung innerhalb der vom Tage der Zoll entrichtung an zu rechnenden Verjährungsfrist schriftlich über mündlich anacmeldet wird. Beträte von 3 Mark und darüber, deren Uebcrhcbima vor Eintritt der Verjährung sestgestellt wird, werden auch ohne Antrag zurückerstattet. Zu viel ge zahlte Steuern muffen innerhalb eines Jahres vom Tage der Anweisung, Zölle vor Ablauf der Verjährungsfrist erhoben werden. Eine Nachforderung von Gebühren darf nur inner halb eines Jahres, eine von Zollbeträgen nur innerhalb der Verjährungsfrist und ivcnn sie mehr als 10 Pfennige, betragen, stalt-finden. Auf die Erbschaftssteuer finden diese Bestimmungen keine Anwendung. —* Zur Lohnbewegung im Schmiedcgewerbe. Nachdem die Dresdner Schmiede-Innung sZwangsinnnngs aus Anloh der von den Gesellen ausgestellten Forderungen bereits am 9. Juli eine außerordentliche Versammlung abgehalten hatte, in der seitens der Meister von den 21 Punkten der be treffenden Forderungen die meisten bewilligt, an einigen un wesentliche Abänderungen vorgenommen und nur drei lediglich deshalb abgelchnt worden waren, weil sie zum Teil politische Ziele verfolgten, war für den Montaa abermals eine von den Schmiedemeistern sehr zahlreich besuchte Versammlung nach dem Restaurant „Herzogin Garten" einberufen, in der man über die weiteren Maßnahmen beriet. Zunächst sprach man sich mit großer Majorität dahin aus, an den am 9. Juli gefaßten Be schlüssen unbeirrt scstzuhalten. Unter Namensaufruf wurde fest- gestellt, daß von den 246 der Körpcrsthast ungehörigen Meistern, nur 27 Mitglieder die von den Gesellen gestellten Forderungen unterschrieben hätten, 162 Geselle» in verschiedenen Werkstätten weiter arbeiteten, und zurzeit bloß 90 Gesellen in 51 Betrieben seit mehreren Tagen in den Streik eingetrctcn seien. Ferner beschloß die Versammlung, den Vorstand durch neun Jnnungs- mitglieder, und zwar die Meister Döring, Hantusch, Hcmpct. Herrmann. Kießling, Kunath, Ölte, H. Richter und Sonntag, zu verstärken. Die Gewählten wurden erinächtigt, im Verein mit dem Jnnungsvorsland in weitere, von den Gesellen etwa gewünschte Verhandlungen einzurrcten. —* Auf dem weiten Plane der Dresdner Vogelwiese herrscht jetzt reges Leben und Treiben, und Hunderte fleißiger Hände sind beschäftigt, die luftige Zeltstadt fertig zu stellen, Sunst und Wissenschaft. Der Kaiser und die Heidelberger Schloßsrage. lieber die Stellungnahme des Kaisers zur Frage der Wiedererrichtung deS Heidelberger Schlosses wird berichtet: Während derKieIer Woche hielt der Karlsruher Professor der Kunstgeschichte von Oechelhäuser. der MitAicd des Kaiserlichen Jachtklubs ist, auf der „Hamburg" vor dein Kaiser »nd seinen Gästen einen Vortrag, in dein der Gelehrte entschieden gegen den Wiederaufbau Stellung nahm. In der Unterhaltung, die auf den Bortvag folgte, sprach sich der Kaiser aber s ü r die Wieder errichtung aus. Er ließ sich auch durch nichts von dieser An sicht abbringen, sondern verabschiedete sich von Professor von Oechelhäuier mit den Worten: „Es wird doch wieder aufgebaut!" — Falls diese Mitteilung überhaupt den Tat sachen entspricht, sei nur daran erinnert, daß der badische Landtag vor wenigen Tagen die erste Rate der von der Regierung für den Ausbau des Heidelberger Schlaffes gesor- Herten Summe ab gelehnt upd dagegen die Regierung auf- Uesordert hat, zunächst ein Preisausschreiben nach Vorschlägen zurErhaltuna des Otto HeinrichEaues zu erlassen. Vor erst also wird jedenfalls nicht wieder au-fgeoaut. Ist Elberfeld ist der Lisderkomponfft Georg Nauchenegger im Alter von 62 Jahren gestorben. Hug« Müller. (Ein Gedenkblatt.) Ein Bierteiiahrhundert ist am 20. Juli verflossen, seitdem unser Residenztheater einen seiner ausgezeichnetsten Direktoren «nd Regisseure >n D r. H ug o M ü l l e r durch den Tod verlor. Müller, der da« Residtnztheater fünf Jahre lang geleitet bat, stammte aus Posen, wo sein Vater Professor und Schulrat war. Er war ein früh entwickeltes Talent: schon mit 16 Jahren kannte er die Universität beziehen. Nachdem er in Berlin, Jena und Breslau die^Rechte studiert hatte, trat er zwar nach dem Examen in den Staatsdienst, folgte jedoch bald seiner Neigung »ur Bühne. Er ist in Breslau, Hannover, Pest, Berlin Blktoriatheater) ausgetreten, gastierte auch noch an verschiede- »eu österreichischen Bühnen und wirkte 1862 bis 1863 am Münchner Hoftheater. Nach einem halbjährigen Aufenthalt in Italien wurde er Regisseur am Staottheater zu Riga, das er nach Lebruns Abgang eine Zeitlang allein leitete. Im Jahre 1869 solgte er Lebrun nach Berlin, wo er unter diesem als Dramaturg und Regisseur am Wallner-Tbeater bis zum Jahre 1873 wirkte. Dann übernahm er die Direktion des hiesigen R e s i d e n z th e a t c r s, führte ober zunächst seit dem Jahre 1875 gleichzeitig auch die Direktion des Stadttheaters zu Berlin, die er jedoch bereits nach sechs Wochen wieder aufgab. um sich ausschließlich der Dresdner Bühne jzu widmen. Hier brachte er u. a. die Gastspiele der Marie seebach. Charlotte Wolter. Josephine Estillmener, Marie Geistinger, Friedrich Haase, Earl Sonntag, Frieb-Biumauer zu stände. Trotzdem war sstn Unternehme» nicht von dem erwarteten Erfolg begleitet, den es verdient hätte. 1878 legte er die Direktion des Residcnztheaters nieder, lebte darauf kurze Zeit als Dramaturg am Stadt- und Nationaltheater in Berlin und siedelte später nach Wiesbaden über, während seine Frau an der Frankfurter Bühne tätig »vor. In Niederwalluf am Rhein ereilte ihn im 50. Lebensjahre der Tod am 20. Juli 1881. Müller hat auch eine reiche schrift- tellerische Tätigkeit entfaltet. Einige seiner Lustspiele haben ich lange auf dem Repertoir gehalten. Erwähnenswert sind resonders „Im Wartesalon 1. Klasse", daS Bolksstück „Ge wonnene Herzen", „Dust". „Der Diplomat der alten Schule", „An die Luft gesetzt" seine Posse, die er im letzter Jahre seines Dresdner Aufenthalts schuf), „Die Spitzenkönigin", „Von Stufe zu Stufe", „Heydemann und Sohn", „Adelaide". In der Ge- chichte unseres Residenztheaters gebührt Dr. Hugo Müller trotz erneS relativ kurzen und äußerlich wenig erfolgreichen Wirkens >ennoch ein Ruhmesblatt. Die Feier des 45 jährigen Bestandes der Lepiitzer Liedertafel. „Wir ziehen >froh und heiter — Bei Hellem Sonnenschein — Als stram-me taps're Streiter — Ins Städtchen singend ein!" Sonntag den 15. Juli war's, als eine Schar srosher Sänaer aus dem Nachbarlande, die sich aus die „enannte »Strophe des Kremserschen Soldatenliedes vortrüfslich verstehen, als „stramme tapfre Streiter" der Göttin dos Gesanges in unsere freund liche Badestadt Teplih einzogcn, um dem Jubelfeste der .^Tcplitzer Liedertafel" die rechte Weihe zu eben. Sonnewslchein und blauer Himmel grüßte sie ebenso freundlich wie die .Liedcrtäfler" und das jubelnde „Grüß Gott!", welches aus Hunderten von Kehlen herüber- und hinüberklang, gab der echten Feftcsstimmung, dem GcffMe inniger Zusammen gehörigkeit freudigen Ausdruck. Kein Fest mit dem üblichen schaugcpränge war es, nur eine cinjache Feier, gekrönt durch ein F e ft ck onzert, das in allen feine» Teilen trefflich gelang. An einen kurzen Frühschoppen i»n .Hotel Post" schloß sich ein ztoanaloser Rundsrang durch die Stadt, und bald wußte man in allen Straßen, daß die Träger der licht-grauen Hüte mit dunklen -Bändern wackere Mitglieder des Mannergesangvereins „Einigkei t" aus T-resden waren. Konnte es da wundcrnohmcn, daß. gesördert durch die treue Gefolgschaft, die man unserer „Liedertafel" stets gern und willig leistet, der Konzerkplatz im Schloßgarten schon lang« vor Bcginn des Festkonzertes von einem auserlesenen Publikum dich! besetzt war? Richard Wagpe- „Einzug der Gäste aus der Wartburg" und C. M. v. Webers „Jubelouverdürc" unter Musikdirektor Zeischkos Leitung eröffnete das Konzert. Wuchtig ertönte dann in frische freie Lüfte der festliche Marsch von A. Kayl „Heimkehr der deubchen Krieger" Nr Männerchvr und Orchester und löste rauschenden Beisall aus, der der ganzen Aufführung bis zum Schluffe treu blieb. Und dann erklang das markige Lied ,/Deutschböhmen Heil!", welches der Obmann der ,,Einigkeil"-'Dresden. Schuldirektor R. Steche r. zu diHem festlichen Anlässe gedickte! und Hugo Jüngst so prächtig vertont hat. In sehr sorgfältiger, scinpointierter Ausführung kam Gersdorffs Ghor: „Jubelnd steige auf zur Sonne" zu Gchör. Unseres heimischen Komponisten W. Plaschka gemütvolles Ocd .Erinnerung" mußte wiederholt werden und ebenso die von Hugo Jüngst bearbeitete portugiesische Volksweise ,Än die Heimat', deren Text Nichaib Stecher inS Deuitsche »übertrug. O. Reen'stccks Dichtung .-Sankt Michael" und „Hochamt im Walde" wirkten feierlich, und ganz hervorragend Curtis .Die Toten vom Iltis". Ein mächtiger Lorbeerkranz war das sicht- bare Zeichen der Anerkennung für den trefflichen Ghormeister des Mannergesangvereins „Einigkeit" Max Stronßky. Mit Adols Sandvergers großzügigem gemischten Cbor ^WaL.
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