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- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-07-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19060718023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906071802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906071802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-07
- Tag 1906-07-18
-
Monat
1906-07
-
Jahr
1906
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Dresdner Nachrichten Mittwoch. 18. Juli 180« >W» Nr. 185 * 1 August trat v. 'LMieden lein wichtiges Amt an. zugleich wurde er am 28. August -um Mitglied »er Reich-rayon-ÄommWon ernannt. Hehn Jahre tan« bewährte er sich aus seinem «er- anstvvrtungsreichen Posten als Referent in allen die Heeres organisation betreffenden Gösetzderatunaen in vorziigliMter Weise. Roch als Major cchiell v. Schnoben 1885 den Ran« als Regimentskommandeur. 1887 wurde er Oberstleutnant. 1889 Oberst, 1893 Generalmajor, in welch letzterer Eigenschaft^ er -um Truppendienste -urückkchrte. Vor seinem Weggänge von Berlin «amen chm zu Ehren die Mtglieder deS BundesrateS am 28. März 1893 ein Abschiedsmahl. wobei Reichskanzler v. Caprivi ihm höchst ehrende Worte widmete. —* Hochbetagt ist gestern nachmittag Uhr hier Herr KreiShauptmann Schmiedel sanft entschlafen. Nur kurze Zeit ist es dem hochverdienten Beamten vergönnt gewesen, sich des Ruhestandes zu erfreuen, denn erst am 1. März d. 2- zog er sich nach fast 50jäbriger hinaebender und aufopferung-voller Tätigkeit aus dem Amte zuruck. Ehrende Abschicickworte wur den dem nunmehr Entschlafenen damals gewidmet: „Die säch- Nlchc Beamtenschaft," hieß es in einem diesbezüglichen Artikel des „Dr. Journ.". „verliert in ihm ein Mitglied, das nicht nur vorbildlich zu wirken berufen war hinsichtlich der Pflicht- treuen Art. mit der eS seine Kräfte bis in» hohe Alter seinem Könige und dem Vaterlande widmete, sondern auch in bezug auf den gerechten Sinn, der fein Wesen erfüllte, aus die Rein heit seines Charakters, seine groben, vielseitigen Kenntnisse, seine hohen Fähigkeiten auf dem Gebiete der Verwaltung. In Dresden am 11. Juni 1831 geboren, besuchte Schmiedel hier die Kreuzschule während der Jahre 1644 bis 1849, studierte darnach bis zum Jahre 1852 am der Universität Leipzig.Juris- prudcnz und Kameralwissenschaften und bereitete sich nach bestandenen Examina zur Rechtsanwaltschaft vor. Im Oktober 1856 gab Schmiedel diesen Entschlub aus und trat statt dessen in die sächsische Verwaltung über, und zwar als Aktuar und Sekretär bei der Amtshauptmannschast Plauen. Am 1. Sep- tember 1857 wurde er Hilsssekretär, am 1. Oktober 1858 Sekre tär bei der Kreisdirektton Zwickau, am 1. März 1860 Mini- slcrialsekretär im Ministerium des Innern, nach Ablegung der Vcrivaltungsprüfung am 18. 'Dezember 1863 Referendar und am 28. Mä>,z 1866 Regierungsassessor in dem genannten Mini sterium. Bis zum 1. Mai 1869 verblieb Schmiedel in dieser Stellung, um dann als Regierungsrat bei der Kreisdirektion Dresden einzutreten und bald darauf gleichzeitig mit dieser Stellung Sitz und Stimme bei der König!. Brandversicherungs kommission zu erhalten. Bei Eintritt der Verwaltungsorgani- salion im Jahre 1874 erhielt Schmiedel die Stellung des Vor- Iiandes der Ämtsl-auptmannschast Meißen und am 1. Februar 1877 diejenige der Amtshauptmannschaft Plauen. Am 1. Juli 1880 berief ihn das Vertrauen der Krone als Vortragenden Rat mit dem Titel eines Geheimen Regierungsrats wieder in das Ministerium des Innern: am 1. Juli 1891 wurde er zum Kreishauptmann von Zwickau ernannt und in gleicher Eigenlchaft am 1. April 1894 nach Dresden berufen. Dieses arbeitsreiche, verantwortungsvolle Amt hat Schmiedel mit rast loser Pflichttreue und unermüdlicher Arbeitslust ohne Unter brechung bis zum 1. März 1906 verwaltet. Und wie er sich mit dieser und seinen früheren Stellungen um die Verwaltung des Staates verdient machte, so fand er nebenbei auch noch Gelegen heit zu ersprießlichem Wirken als Parlamentarier. Das Ver trauen seiner Mitbürger berief ihn während der Jahre 1878 bis 1860 als Abgeordneten des 22. Reichstags - Wahlkreises sReichenbach, Kilchbergs in den Deutschen Reichstag. Befaß Herr Kreishauptmann Schmiedel an königlichen Gnaden- erweisungen bis zu seinem Rücktritt das Komturkreuz 1. Klasse des Verdienstordens seit dem Jahre 1903 und das Komturkreuz 1. Klasse des Albrechtsordens seit dem Jahre 1898. sowie von hohen außersächsischen Orden den preußischen Kronenorden 2. Klasse mit dem Stern seit dem Jahre 1903, so gab König Friedrich August dem hohen Beamten am Rücktrittstage einen neuen «Beweis seiner huldvollen Gesinnung und feines könig lichen Dankes für die ihm und seinen Vorgängern auf dem Throne geleisteten treuen Dienste, indem er chm das Großkreuz des Alhrechtsordens verlieb." Die Beerdigung Schmiedels er folgt am Donnerstag auf dem Alten Friedrichstädter Friedhofe. —* Ermäßigung der Grundwertstener für Landwirte und Mrtncr? Das Stad-tverordneten-Kollegium hatte beÄmntlich im vorigen Jahre den Rat cftucht, baldigst in Erwägungen darüber einzutreten, in welcher Weife den Ärundsvücksbeiitzern, deren Hauptberuf -die Landwirtschaft und «Gärtnerei i!st. eine weilergebende Ermäßigung der Grundwerftteuer gewährt wer den kann, iäls sie nach 8 4. Absatz 3 des "Nachtrags vom 3. De zember zur Gemeindefteuerorbnung möglich ist. und das Ergeb nis dem Kollegium mitzuteilen. Begründet wurde der Antrag damit, daß die nach dem gemeinen Werte aufgelegte Grund steuer den Landwirt oder Gärtner, der als llrbesitzer auf ererbtem Grund und Boden fein Gewerbe betreibe und auf den die Merkmale der Spekulation gar nicht zutressen, auch bei An- Wendung einer Bestimmung, nach der bei gewerbsmäßiger Be- Nutzung von Baulichkeiten nicht besetzten Bodens, der noch nicht an fertig-gestellten Hanoi an mäßige n Straßen liegt, Ermäßigung der Steuer aus die Hälfte eintritt. noch zu hart treffe, 'seitens des Stadlfteueramles .4. wird nun in einem ausführlichen Druck- vorlrage darauf hingewietsen. daß es zwei Wege gibt, diesen Grun-ostücksbefitzern weiter als bisher entgegenzukommen: I Man räumt ihnen das Recht ein, die käufliche Uöbernahme ihres Eigentum» durch die Stvdtgemeinde für einen der gegen wärtigen landwirtichvftlichen oder gärtnerischen Benutzung ent brechenden Preis, etwa für das -Fünfundzwanzigfache des durch Schätzung von Sachverständigen zu ermittelnden Jahrespacht- wertcs, zu verlangen unter der Bedingung, daß ihnen die Weitsrbenutzung ihres bisherigen Eigentums stuf Lebenszeit, höchstens aber ans 30 Jahre gegen Zahlung des ermittelten Pachtwertes überlassen wird. Wenn sich Landwirte und Gärt ner finden würden, die von diesem Rechte Gebrauch machen, io würden sie damit jedenfalls den Beweis erbringen, däß ihnen jeve Spekulationsäbsicht fernliegt. Zugleich hätten sie den Vor- teil, daß sie die Landwirtschaft oder Gärtnerei vollständig grundsteuerfrei betreiben dürfen. Der zweite Vorschlag geht dahin, den die Gärtnerei oder Landwirtschaft betreibenden Personen das Recht zu gewähren, daß sie unter Verzicht auf die Vergünstigung des H 4, Msatz 3 verlangen können, daß die Steuer bis zur Veräußerung der Grundstücke nur nach einem gewissen Prozentsätze des nachtzSwiescnen vorjährigen Ertrages oder des durch -Schätzung von sachverständigen zu ermittelnden Pachtwertes erhoben, der Rest aber gegen angemessene Sicher heitsleistung bis zur Veräußerung gestundet werde. Daneben würde aber zu bedingen fein, daß die gestundeten Beträge fällig werden, sobald der landwirtschaftliche oder gärtnerische Betrieb durch den Eigentümer aushört over der Grundbesitz durch Aus nahme von Tar'lehnen über den Wert hinaus belastet wird, der bei nur landwirtschaftlicher oder gärtnerischer Benutzung an- zunchmen ist. Das Stadtsteueramt schlägt schließlich vor. Aenderungen der Gemeludesteuerordnung gegenwärtig zu unter lassen, da dem Ende 1907 zuicim-mentrelenden Landtage ein neuer Entwurf eines Gcmeindesteuergesetzcs zugehen soll. Der Druckvortrag soll auch der si-aatsregieruna vorgelegt werden, damit oie in Dresden ausgetretenen Wün'che mit berücksichtigt werden können. —* Ergievige Niederschläge im Oberlaufe der Moldau, die Ende voriger Woche dort cingetreten sind, machen sich jetzt in einem starken SteigenderElbedei uns bemerkbar. Von >10 Zentimeter unter Null gestern vormittag ist der Strom ieitdem fast anderthalb Meter gestiegen, denn der Pegel an der Augustusbrücke zeigte heute vormittag 30 Zentimeter über Null an. Auch war das Wasser noch im langsamen Wachsen, dürfte aber schon gegen abend wieder fallen. So reichliches Wasser wie dieses Jahr ist seitber im Sommer nur selten zu verzeichnen uewesen. Da die Elbe Heuer säst immer vollschisfig war, ist deshalb auch kein oder wenig Mangel an Kahnraum eingetreten und die Schiffer leiden aus diesem Grunde an einem für sie noch immer schädigend wirkenden Rückgang der Frachten. In folge des raschen Wasserwuchses — die Elbe stieg gestern in jeder Stunde fast um 10 Zentimeter — haben einige städtische Bäder die gelbe Fahne hissen müssen zum Zeichen, daß das betreffende Bad gegenwärtig geschlossen ist. —* Infolge eingetretenen Wasserwuchses,' können die Dampfer der Sä ch s > sch - B ob m i f ch e n Dampfschiftf- s^ihr t S-G e s e l lsch a s t von heute ab bis aus weiteres an Station Saloppe nicht mehr lanldeu. —* Gestern feierte Herr G. Schanze sein 25jähriges Jubiläum alS Lehrer an der 10. Bezirksschule. AuS dem Aulasie erfolgte eine Feier in dem geschmückten Klaffen- immer d«S Jubilars ^ kn ffL «genwart der ^Vertreter de», solleaium». Per Direktor der Schule, Dr. Rietzold. gedachte der Verdienst» de» Jubilars die er" sich nicht nur- durch treue- Arbeit, sondern auch in seinem gemeinnützigen Wirken für die Schule erworben Hab«. —* Auf dem verbandst«», de» Sichjlfche» Jnn«n,S»«r» b«i>d«1 in Glauchau hrrach weiterhin Obermeister Baum- Dresden aus Anreaung der dortigen Tifchler-Jnnung über di« A r b ei tgeber-S chu tzv«r b a nde und si" ' ' rüyer n jetzt im eaensatz , streikt.werde, und zwar nicht nur um die zu früher nach einer -..d führt« auS. daß ganz gewtssen Taktik „ . — , .. di« Erlauauna besserer ohne, sondern auch um Gewinnung größeren Einflusses in mannigfacher Weise auf die Arbeitsverhältnisse. SelbsterbaltungS- pflicht der Ardeitergeder sei e». sich in dem bereits bestehenden .de geye> , , dcnden Streiks mit ihren oft recht ungerechtfertigten Forde rungen. Nach zustimmender Debatte wurde der Vorstand be auftragt, in Wott Und Schrift für di« Bildung und den An- iammenschlrG von Arbeitgeber-Schutzverhänden- -«inzutreten, lieber die Nottvendigkeit der Festsetzung einer längeren Dauer bezeichnen seien, daß aber dazu zu viel Zeit gebraucht werde. Auch die Erteilung deS Fachschulunterrichtes am Tage entziche bei der dreijährigen Lehrzeit zu viel Zeit. Außerdem brauche der Lehrling in manchen Gewerben erst längere Zeit, che er das Werkzeug beherrschen lernt. Die Verlängerung der Lehrzeit oon drei aus vier Jahre in gewissen Berufen sei im Interesse der Tüchtigkeit der Gesellen notwendig. § 130 der Gewerbeordnung gestatte die vierjährig« Vshrzeit nur nach be stimmten Feststellungen und Nachweisungen. Um dieser Bestim. mung gerecht zu werden, empfehle es sich, daß die Gewerbe, welch« eine vierjährige Lehrheft als notwendig erachten, im ganzen 'Lande zu diesem Zwecke zufammentreten, wie es im Uhrmacher- und Buchdrucker-Gewerbe seinerzeit geschehen ist. In der Besprechung der Anregung wurden auch Bedenken gegen die vierjährige Lehrzeit geltend gemacht, und zwar in Rück sicht auf den Mangel an Handwerks-Lchrlingen. Im Prinzip war die Versammlung mit dem Referenten durchweg einer An sicht. Die Ttschler-Jnnung Chemnitz beantragte, dem Vorstände lustrag zu erteilen, bei den Grwerbekammern Sachsens La- beantragte dagegen, daß sich di« in Frage kommenden, Gewerbe an ihre Gewervekammer mit dem Ersuchen um Einsührung der vierjährigen Lehrzeit wenden und die Kammern des Landes alsdann gemeinsam Vorgehen sollen. Der letzterwähnte Antrag fand Annähme, der elftere wurde zurückgezogen. Weiter trat Obermeister Hofklempnrrmeister L a n g e - Dresden in einem Bortrage warm für die E i n s ü b r u n g d e r unbeschränk- ten Einsichtnahme in das Grundbuch ein. In der Besprechung der Sache wurden starke Bedenken laut, doch fehlte es auch nicht an Stimmen daftir. GewerbekamMer-Syndikus Dr. Pöschmann-Dresden sprach sich für die unbeschränkte Offen legung aus, um so mehr als heute schon, allerdings mit Koster und Umwegen, dieselbe bestehe. Die Auskunftei schimmelpsenc erhalte ohne weiteres GrundbuchauSzüge zur Betreibung ihres Geschäftes. Ein Beschluß wurde über die Frage nicht gefaßt Als Verbands-Vorort wurde Dresden beibehaften. der bisherige Vorstand wurde wievergewählt und Bautzen als Ort des nächst- jähr^en Verbandstages bestimmt. 'Damft erreichte die Tagung —* In reichem Flaggen- und Girlandenschmuck prangte am Sonntag Radeberg, um den Tausenden Turnern und Fest besuchern des Mittelelbe-Jnbel-Gauturnsestes «in freundliches Willkommen zu entbieten. Die Zähl der teilnehmenden Turner allein betrug 2331, die sich auf 217 Riegen verteilten. Schon am Sonnabend brachte jeder Zug neue Gäste. Abends 1/^9 Uhr ansprache des 'Oberlehrers Mer folgten Ansprachen ' id«n Schotter, des .. . . , es Gau Vertreters Richter-Meißen, -es Festvorsitzenden Schotter, des Kreisvertreters Fickemvirth-Dresden u. a. Gesangliche Vor träge der beiden Radeberger -Turnersängerchöre und turnerische Vorführungen wechselten mit Konzertstücken und Gesang turne rischer Lieder ab. Am Sonntag 9,20 Uhr vormittags begann auf dem Festplatze des Vereins Wett-Turnen. Das Vereins- Wett-Turnen währte bis Wittags 12 Uhr. Gewertet wurde nach Zahl der Teilnehmer, Verhalten, Schwierigkeit der Hebungen und Ausführung. Den besten Eindruck machten hierbei die musterhafte Ordnung vor und nach den Uebungen, die Exakt Seit in der Ausführung und der Eifer der um den schlichten Eichenkranz Ringenden. Der Gauturnwart legte unter kurzer Aistprach-e auf dem Grabe des Turnlehrers Friedebach «inen Kranz nieder. Friedebach ist mit der Geschichte des Gaues aufs engste verknüpft. Er war ein begeisterter Anhänger der Turn sache, die sein Leben war. Mittags 1 Uhr wurde in 5 Zügen auf der Bahnhofs-, Fabrik- und Goldbachstraße zum Festzuge angetreten. An dem farbenprächtigen Zuge nahmen gegen 100 Vereine mit über 50 Fahnen teil. Sobald der Festzu^au' dem Platze angelangt war, begann der Aufmarsch zu den stab- Uebungen. Ehrengauturnwart Richter-Dresden leitete sie. Von 2331 Turnern auÄreführt, gewährten die nicht leichten Uebungen einen prächtigen Anblick. Die Drehungen, Wendungen, Aus fälle und Auslagen wurden exakt und musterhaft durchaeführt Nach den Stab-Uebungen wurde das Äereins-Wetl-Turnen fortgesetzt und abends nach 6 Uhr beendet. Dem Vereins-Wett- Turncn folgten Spiele. Kürturnen und Reigen-Vorführungen der TurnerinnenEteilulia des Turnvereins Radeberg und «in Stab- und Hantelreigen des Turnvereins „Jahn"-Rädeberg. Um 7 Uhr erfolgte die Verkündigung der Siegeroereine. Die Turnwarte der sieaervereine erhielten aus Turnerinnenhand den schlichten Eichcnkran-z mit Schleife. In dem Saal-Etabliss ments der Stadt gaben fick die Festteilnehmer spater den Freude des Tanzes hin. Der größte Teil der auswärtigen Gäste vei ließ mit den Nachtzügen wieder die Stadt. Den Bleibenden wurden am Montag noch Ausflüge iu die herrliche Umgebung geboten. —* Am Sonnabend, Sonntag und Montag fand in Mitt weida das Bundessängersöst der -größten sachUchen Sänger Vereinigung, des Erzgelurgischen Sängerbundes, statt. Bel überaus zahlreicher Beteiligung von Sangesbrüdern aus allen Teilen des ausgedehnten Erzgebirges und darüber hinaus <>die Tciliichme^ahl betrug über 6000) nahmen alle Veranstaltungen eine» glanzvollen Verlauf. Nachdem am Sonnabend festlicher Empfang der aus allen Gegenden eingetrosfenön Delegierten und Teilnehmer erfolgt, wurde der Bundestag Würdig durch eine kleine Feier am Seyrich-Denkmal. des verdienstvollen Mittweidaer Komponisten, eingeleitet. -Am Fuße des Denk mals legte man einen Kranz nieder. Unter Vorsitz des Vor sitzenden des Bunvesausischusses. Dr. med. Költzich-Frankcnbcrg. tagte im Anschluß hieran im ,/Schiller-Garten" die Ausichuß- sitziliig. Erwähnt sei. daß dem Erzgebiigischen Sängerbünde 90 Vereine angeboren, darunter jene van Chemnitz, Anna- bcug, Auaustusburg. Burgstädt, Callnbera. Frankenberg, Glau- chau, Hoyenftein-Ernstthol, Lichtenstciii, Limbach, Marienberg Meerane, Mittwerda, Osderan, Oclsnitz, Olbernhau, Stollberg. Thalheim, Waldheim, Waldenburg, Zwickau, Zöblitz, Zwönitz »sw. Vorsitzender des Bundes ist Herr Kaufmann Albert Iunameister in Chemnitz. Der am Abend in .Stadt Chemnitz" ahgchalteile. sehr stark besuchte große Fest- und Begrüßungs- Kommers. zu -dem außer vielen anderen Ehrengästen spitzen und Vertreter der städtischen und staatlichen Behörden er schienen waren, nahm einen glanzvollen Verlaus. — Der zweite Festlag, der Sonntag, wurde durch Weckruf eingeleitet. Im Laufe des Vormittags traft» die «übrigen nach Tausenden zählenden Festgäste mit Sonderzüg ein. Unter Leitung deS Bundeslicdcrimeisters, Herrn Kantors Winkler^ühemnitz, be gann vor einer zahlreichen Zuhörerschaft um 11 Uhr in der Mittweidaer Kirche das Kl r ch e n-Konzer t, das einen wirklichen Genuß bot. Namentlich das Hauptwerk: ^DaS Liebesmabl der Apostel" von Richard Wagner, erntet« perchen Beifall. An dem Konzert wirkten außer etwa 600 Sängern pnd dem städtischen Orchester als Solisten mit die Oratoriensänaerin Frau Gina Götz-Berlin Mt), Musikdirektor Fritz schuh Mitlweida lVioline) und Organist ÄMn-Mittwcida lOrgel Nachmittag bewegte sich ein Festzug durch die Straßen der Stadt. Gegen 80 Vereine «ft den Fahne« und vanner« nähme» daran teil. Eine Reih« sinn «er Festtwagen -gab dom Zuge «in bunteS Bild. v«l vrieMun« von «twa 900 Sängern und unter Mitwirkung der Stadtkapelle tfand dann ein großes weltliches Konzert statt mit einem reichil-altigen ssntz auSevwälhlten Programm Merke von Mendel«ohn^Kartlhordy. Mozart, Blöttermann. Wemtzirrl. Kalliwoda «. a.i, Mit Um- ' . . - — ^ tz«,rn Kantor Winöler^homnitz ^ den zu den estern . . . tn .. städtischen iten einen Beitrag von 300 —* Die Dachdeckersedilse« von Dresden und stern plötzlich in den AuSktond getreten, nachdem sie erst a» . Juli mit höheren Lohnforderungen an die Innung heran- «treten war«n. Die Innung hielt daher gemeinsam mit, dem chaft behufs Ausarbeitung e»nes neuen , - ckntcrhandlungen treten sollte. Obwohl dieser Beschluß der Ge'- silsensckmst. welche zu gleicher Zeit eine Versammlung abbielt. ofort telephonisch mitgeteilt wurde und schon heute dl« Ver- wndlungen der Kommissionen beginnen sollten, beschloß trotz- rem die Gehilfenschaft, sofort in den Streik einzutreten. Ge- ordert werden 80 bezw. 65 Pfg. Stundenlohn, während bisher 15 Pfg. gezahlt wurden. Außer dem Höheren Stundenlohn fotderl dir Gehilfenschaft noch «ine Anzahl weiterer Zugeständmlft. . —* Der Dresdner Kunstgewerbe-Verei« ver anstaltete am Sonnabend abend -ein Somm erabendseft im Sächsischen Hause der 3. Deutschen Kunstgswerbe-Ausstellunä Trotz der etwas kühlen Witterung halten sich die Mitglieder mit ihren Damen zahlreich eingestellt und belebten dt« an- jeimelnden- Gartenanlagen, sowie den architektonisch wirk samen Hof des Sächsischen- Hauses, das von 7 Uhr an für den allgemeinen Verkehr geschlossen war. Durch Ausstellung von Tischen und Stühlen waren überall gemütliche Plätzchen ge schaffen worden, und auch ein beschränkter Restaurationsbetrieb war eröffnet. Die Kapelle des Herrn Musikdirektors Haade sorgte für musikalische Genüsse, und der bekannte Schneider- che Damenchor hatte sich ebenfalls in den Dienst der Sache ge- stellt und verschönte den Abend durch den Vortrag stimmungs voller Volkslieder, die verdienten Beifall fanden. Mit -dem Ein- bruche der Dunkelheit erstrahlten das Sächsisch« Haus und die vor demselben befindlichen Anlagen in einer prächtigen Illumination, die von der Firma Franz Fröhlich arrangier! worden war. Erst um die Mftternachtsstunde fand daS prächtige Sommerabendfest, dem u. o. die Herren Hofrat Professor Rade, Professoren Naumann, Seyfsert, Mebert, Groß, Bäurat Gräbner, Maler Preißler, sowie Geheimrat Professop Dr. Fiedler beiwohnten, seinen Abschluß. —* Der „Allgemeine Mtetbewohner-Verein" dielt am Sonntag im „Bergkeller" sein Sommer-Vergnügen in Form eines Wiener Prater-FesteS ab. In bellen Scharen hatten die Mitglieder dein Rufe des Fest-AusschusseS Folge geleistet, so daß sich der oeräumige Garte» fast als zu klein erwies und Später kommende sich nur mit Mühe ein Plätzchen sichern konnten. Das von der Kap lle des Haukes gebotene Festkonzert belebte die Stimm» g ungemein durch die glückliche Wahl der Musikstücke. Es wurden Kinderspiele arrangiert, soweit dies der beschränkte Raum zulieb, »nd eine Verteilung kleiner Geschenke schloß sich ihnen an. Daneben sorgten Psefserkuchen»Verlosung und -Verkauf für leib liche Genüsse. DaS Hauptinteresse nahm natürlich wieder die große Waren-Lotterie in Anspruch. Sie war mit einer Reihe von Haliptgewinnen ausgestattet, unter denen eine äußerst praktische Badewanne hervorragte. Den weniger Glücklichen waren Ge brauchs- und LuiuSgeaenstände verschiedenster Art Vorbehalten. Die geborenen Pechvögel dagegen mußten sich mit launigen Sprüch lein trösten, mit denen ihre Meten versehen waren. Viel Vergnügen bereitete auch ein mit allerhand Sehenswürdigkeiten auSgestatletes Rnritäten-Kabinett. das u. a. auch eine Million Strahenbahu- BillcttS im Gewichte von 5 Zentnern auswieS. Den Beschluß des Tages machte für die Jugend ein Lampionzug mit MusikbAeituw, und bengalischer Beleuchtung. Für die Erwachsenen war Gelegen heit zum Tanzen geboten. —* Vom herrlichsten Wetter begünstigt, unternahm der „Dresdner Orpheus" an« vergangenen Sonntag seine Herrenpartie. Ein Jrühzüa brachte die Sänger über Mrißen- Nossen noch Bieberstein, In dem idyllisch gelegenen Zollhaus wurde Frühstückslast gehalten und dann die große Naturschonheiten in reicher Abwechslung bietende Grabentour durchwandert. Im Gasthose zu Kmmmhennersdorf waren im Garten bereits die Tische gedeckt. Hier traf zur größten Freude der Sänger ihr Dirigent, Albert Kluge, aus dem Fencnaufentbalte von seiner erzaebiralschen Heimat ein. Nach dem Mittagsmahl und längerer Rast ließ man sich von Leiterwagen an der weltberühmten Halsbrücker Esse vorüber nach Freiberg „rädern". Nach 6 llhr langten die fest lich geschmückten Wagen durch daS Jahrmarktsgewühl der alten Bcrgstadt im „Braukofe" an. Ein harmonisches „Glückauf" tönte hier de» Orpheive» entgegen. Die „Liedertafel" und der „Bürgrr- singverein". zwei vornehme Freiberger Männergesangvereine, die langjährige Freundschaft mit dem „Orpheus" verbindet, wollten einige feucht-fröhliche Stunden mit den Dresdner Sängern ver leben. Ten Kommers «öffnete Polizeisekrekär Kaden vom „Bilrger- singverein" mit begrüßenden Worte». Er meinte, Jahrmarkt und Orpheusbesuch, das seien Prosa und Poesie nebenmnander. Der „OrpheuS' -Vorsitzende, Bauinipektor Schulz, dankte für den freund lichen Empfang. Die Freiberger Sänger erfreuten die Dresdner SangeSdrüder durch den Vortrag manch herrlichen LiedeS unter der temperamentvollen Direktion des Kantors Nickol. und auch der „Orpheus" brachte unter Meister Kluges Leitung viele seiner schönsten und neuesten Chöre zu Gehör. Manch treffliches Wort ward dabei gesprochen, manch tüchtigem Solovortrage gelauscht So verrannen die angenehmen Stunden nur ollzuschnellj bi« der 1 Uhr-Zug die Orpherde» wieder nach der Residenz entführte unter den freudigen Rufen der Freiberger: „Ans Wiedersehen in Dresden!" —* In dem reichgcschmückten Tolkewitz fand am Sonn tag die Fahnenweihe des Militärdcrerns Tolkewitz und Um gegend statt. Am Festtagsmorgen erfolgte ein Weckruf durch das Trompeterkorps des Gardereiter^Regiments. auch war die gesamte FFt-, Konzert- und Ballm-usik am Sonntag und Montag dieser Kapelle unter Leitung des König!. Musikdirigenten Stock übertragen, der dem festgeoenden Vereine auch einen von der Kapelle wiederholt dorgetragenen Fahnen-Weihe-Marsch gewid met hat. Nach dem Empfange der zahlreichen unmittelbar-be teiligten Festgäste, Ehrengäste und Abordnungen andeter Militärvereine im Regierungsbezirk Dresden in „Donaths Neuer Welt" fand am Nachmittag vor und nach dem Weibe- akte ein durch 50 Vereine mit Fahne oder Standarte gebildeter und von sechs Spitzenreitern eroffneter Festzu« unter Musik begleitung -durch den Ort statt. Während man zu allen lonstigen Festlichkeiten Saal und Gartenanlagen von „Donaths Neuer Welt" benützte, wurde der Weiheakt auf dem Sportsvlatze in der Nähe des Dresdner Wasserwerkes vollzogen und mit dem Fmkunger" emgeleitet. Der Laube- vercin „Concordia" schloß Abts . .... emeliidevorstand Arnold begrüßte in Vertretung der Gemeinde Tolkewitz, Gärtnereibesitzer Naakc als Vorsteher des Militärvercins Tolkewitz die Festversammluny, die in «in auf Kaiser Wi-lhelm und König Friedrich August auS- gebrachteS Hoch begeistert einstimmte. Bei einem Prologe wurde von den 36 Festjungfrauen die in der Kunststickerei deS Fräuleins Schlegel in- Dresden lGeorgplatz 14) vorzüglich ausgeführte Fahne enthüllt, dem Militärverein Tolkewitz übergeben und durch Pastor Wcnd aus Leuben geweiht. Der vor fünf Jahren erst gegründete Verein hat jetzt 80 Mitglieder. Auf Abts Weihe ge ang „Brüder, weihet Herz unv Hand" durch den Männer- ge angverein „Concordia" folgte die Verpflichtung träger«, sowie die Ueberreichuna von zwei Ringen, s und 70 Nägeln als FahnengeftheNke, deren Bes- Fahnenstocke am zweiten Festtage Kremser« mit Orchesterbegleitung gesungenes den Weiheakt. Großes Garten-konzert am Nag am Abend fand an beiden Festtagen in „Donaths Polizeibericht. 17. Juli. Ein lÄäthriger Schüler einer- hiesigen Privat-Lehranstalt hat seit Juni d. I. in zahl reichen Fällen hiesige Geschäftsleute durch unwahre Angaben zur Gewährung von kleinen Darlehn « n veranlaßt. Seinem Verivrecben. das Geld ioaleich wieder zurückzubringen, ist er des ünf <_ gebet"' keuer Welt"
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