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- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-07-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19060713017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906071301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906071301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-07
- Tag 1906-07-13
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Monat
1906-07
-
Jahr
1906
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Dresdner Nachrichten. . 1U1). «eite r. d Freitag. I». Juli L»va »i dirrktor Pr. Schwartzkopf erhiest außee dem Stent »M Kronen-Ordrn 3. Klaffe mit Brillanten und den Brillanten »um Kreuze des Ordens die Photographie de» Kaiser» mit Unterschrift. Berlin. (Priv.-Tel.) Der „StaatSanzriger" publiziert amtlich die neuen Wahlgesetze. Durch daS erste derselben wird die Zahl der Abaeordiietrnhaus-Mitalieder auf 443 erhöht und die Wahlbezirke erfahren die dadurch vedtngtrn Beränderun» gen. Da« Gesetz findet zuerst bei der ersten nach seinem Inkraft treten stattfindendrn Neuwahl de» Abgeordnetenhaus«» Anwen dung. also nicht schon in diese», Herbste, wie von hiesigen Blättern behauptet worden war. Da» zweite der Besetzt bringt Abänderungen der Vorschriften über das Wahlverfahrrn und tritt mit dem 1. Oktober in Kraft. Berlin. (Priv.-Tel.) Um der Landflucht der Lehrer entgeaenzutreten. hat der preußische Kultusminister ver fügt, daß die Regierungen einer Erhöhung ber Lehrergehälter in den Stadtgenietnden rntaegenwirken sollen, wenn dadurch die Gleichmäßigkeit der Besoldung von Stadt und Land gefährdet werde. Berlin. (Priv.-Tel.) Offiziös wird geschrieben: Die Ein führung der 4. Wagenllasse auf den Eisenbahnen in Elsaß- Lothringen bei Gelegenheit der bevorstehenden Reform der Perso nen- und Geväcktarife ist nunmehr beschlossen und eS sind die notigen Anordnnngen wegen rechtzeitiger Schaffung der erforder lichen Wagen getroffen. Die Landtage in Württemberg und Baden habe», ivie bekannt, den seinerzeit auf den Konferenzen der Regierungsvertreter vorgeschlagencn Grnndziigen der Reform in den wesentlichsten Punkten beigestimmt. In Bade» würde allerdings die Zwcipfennia-Klasse wie in Bauern nicht als Klaffe 4. sondern als Klasse 3b bezeichnet werden. Die Vor arbeiten der Eisenbahnen wegen Nenanfslellnng nnd Nendrnck der Tarife und Fahrkarten, wegen Aenderuna anderer Bestimmungen der Personen- nnd Gepäcktarife, sowie Vereinfachung deS Abfertigungs- Verfahrens sind in vollem Gange nnd es ist alles geschehen, um den neuen vereinfachten Personen- und Gepäcktarif im Frühjahr 1907. am I. Avril oder l. Mat. in Kraft treten zu lassen. Wenn in einzel nen Blattern immer wieder behauptet wird, das für den l. August d. I. bevorstehende Inkrafttreten der Neichsfahrkartenstcuer sei rin Hindernis für die Tarisrrform und bedinge jedenfalls deren weitere Hinausschiebung, so entspricht diese Behauptung nach Vorstehen dem nicht den Tatsachen. Ebenso wenig steht die in den ersten Anfängen begriffene Umarbeitung der deutschen Eiscnbahn- VerkehrSordnung mit der Darifreform im Zusammenhänge. Berlin. (Priv.-Tel.) Der Mörder des Matrosen Stndbmann in Potsdam ist in Wannsee ermittelt nnd verhaf- t e t worden. Er ist Insasse einer von Glienicke nach Wannsee lieimkehrende» Brigg. Dieser war mit Stnbbmann in Streit ge raten. In dessen Verlaus der Matrose durch einen Messerstich töd lich getroffen wurde. Hamburg (Priv.-Tel.) Schweres Sturm Wetter, begleitet von Regenböen, herrscht seit heute Nacht in der Nordsee und i» der Elbrmündnng Die holländische Tialk „Krnilia Jaco bine- wurde vom Sturme gegen daS Elbfenerlchisf II geworfen und schwer beschädigt in Enzbaven eingeschleppt. In der Elve- mündung treibt der holländische Segler „Elisabeth- niit Not signal. Hilfsdamvfer sind unterwegs. Der Hamburger Segler .Georg" geriet in der Elbemündnng in schwere Bedrängnis, konnte aber noch rechtzeitig durch Hilfsdampfer geborgen werden. Kiel. sPriv.-Tel.I Das Reichsmarinecmit ordnete die Einführung der 9 st ü nd i g e n Arbeitszeit auf der Reichs- werst an. Eine Verminderung der Löhne tritt nicht ein. Bremen. Die Bürgerschaft nahm heute den Gesetzent wurf an. der dem bremischen Staate das Bergregal für Bitumen, Steinsalz und Salzgnelletz wahrt. In letzter Zeit sind bekanntlich vielfach Verträge zwischen einer Bergwerks- Gesellschaft und Grundeigentümern des bremischen Landgebietes betreffs Mutungen auf genannte Produkte abgeschlossen worden. Görlitz. sPriv.-Tel.s Die Strafkammer v erurt eilte den Rendanten der Rothenburger Versicherungs-Anstalt, Grüne- wald, wegen Unterschlagung im Amte in Hohe von etwa 66 060 Mark zu 3 Jahren Gefängnis. Köln. (Priv.-Tel) Im rheinisch-westfälischen Industrie gebiet« sind zahlreiche fra n z öl i> che Agenten elugetrofscn, »ni Bergleute für Courriörrs anznwecben. Der Gewerkverein christlicher Bergarbeiter warnt vor Annahme der glänzenden Ver sprechungen. die auf Betrug beruhten. Neiße. (Priv.-Tel.) Beim Geschützezenieren des 57. Frld- Artillerie-Regimenls ans dem Exerzierplätze zu Neustadt sch lug ein Geschütz ui», so daß die Näder nach oben standen. Drei Kano niere gerieten dabei unter daS Geschütz nnd wurden schwer verletzt. Der Zustand zweier der Verletzten scheint hoff nungslos. Göttinnen. (Priv.-Tel > Eine Versammlung der Stu dierenden der Medizin nahm Stellung gegen die Vivisektion und verweigerte den Besuch der Vorlesungen über Physiologie, falls weiter viviseziert würde. Wien. (Priv.-Tel.) Zn dem Besuche der Kaiserin Engenie in Ischl meldet das „Tageblatt", die Kaiserin habe um die Zusammenkunft mit dem Kaiser gebeten. In ihrem Briefe beiße cS ^ „Nahe dem Tode bitte ich Ew Majestät um die Gnade, Sie nochmals zu sehen, um für alle mir erwiesenen Freundlich keiten persönlich danken zu können." Paris. 2» der Nachinittagssitzniig nahm die Kammer mit 154 gegen 48 Stimmen die Vorlage betreffend Abänderung des Zolltarifs an, durch die W Positionen des Generaltarifs eine müßige Erhöhung erfahren. Pari s. Der italienische Minister des Aenßern Tittonr langte gestern nachmittag von London hier ein, stattete dem Präsidenten Fallt,-res einen Besuch ab und reiste um 8 Uhr nach Italien Weiler. London. (Prw.-Tel.j Ter Organisationsausschuß des interparlamentarischen Kongresses hat die Zu tage von Parlamentariern aus folgenden Ländern erhalten: Frankreich. Deutschland. Spanien, Oesterreich-Ungarn, Italien, Tänemark. Schweden. 'Norwegen, Finnland, Serbien, Belgien, Vereinigte Staaten. Canada und Japan. Ferner erwartet man zwei Mitglieder der Duma. London. sPriv.-Tel.) Nach einer Meldung des „Daily Telegraph" aus K o n st a n t i n o v e l hat der Sultan die M o b i l i s i e r u n a der türkischen Flotte angeordnet. Es heißt, daß die türkische Negierung eine große Meuterei l n der r u ss i s ch e n S ch wa rz m e e r f lo t t e befürchtet, die zur Folge haben könnte, daß die Meuterer versuchen würden, durch den Bosporus daS Mittelmeer zu erreichen. London. (Priv.-Tel.) Dem „Daily Graphic" wird aus Berlin gemeldet, daß die Verhandlungen über vre Grenz regulierung zwischen dem deutschen und dem britischen Gebiet östlich und westlich vom Viktoria Nyansja-Sce befrie digend in der freundschaftlichsten Weise vorwärts schreiten. Man erwarte ihre Beendigung nächste Woche. London. (Prw.-Tcl.) Aus Newllork wird telegraphiert: Eni aus zwei Passagierwagen bestehender Zug der Internatio nalen Effenbahngescllschast fuhr mit voller Geschwindigkeit bei East Martinsoille in eure offene Weiche und kollidierte »nt einem Güterzugc. Der erste Personenwagen wurde voll- ständig zerschmettert. Im Zug befanden sich viele Passagiere, von denen sechs^getötet und 45 verwundet wurden, mehrere von ihnen tödlich. Tote »nd Verwundete wurden in einem Ambu- lance-Zug nach Buffalo gebracht. T u n i s. sPrio.-Tel.j Der B e i empfing gestern aus den Händen des französischen General-Residenten die Insignien des GroßkrcnzcS der Ehrenlegion. Der Bei dankte dem Regicrunas- vertreter und versicherte ihn seiner anhänglichen Gesühle für Frankreich. Durban. Messini und Nohlovutkatimnni. zwei Haupt- nnsührcr der aufständische» Zulus, haben sich ergeben. ilkiackittz eingebenve Tevckckie» vekinden kick, Seite 4.1 granklnrl a. IN. «Schluß > Oredii 7IN.2S. Ttikonio 181,80. Dr«»d»er Bank I57.7K. Siamsßahn >->«>" LOmdnrdkn tir.so. eaurahUUr —u»iar. -old . PorlugNIen 70.1b. Titrkeniole —. SINI Porit. <0 »dr nachm.i »«nie 90.07. Iialiener —Loa»!» SS.M. Sin» Lorlugt«,«» 70 2b Türken «untfic Anleide) W III. Türken!«!« l<7,—. Otto. Mandant ObO,—. Ltaartbalin 7rs,—. Lombarden >77.—. Tröge. Parti, vroduktenmark». n>,i,en per Juli r«.9». »er Sertdr -Lezdr. 22.90 rußig. Sptriiu» »er Juli rer Ianuar-Aprii tO.iO, matt. Aiidöi per Juli 98.2», per ganuar-Äuril S2.«0. ruhig. «aiftlrdaui. Produkte», «erichi. Weizen per vkiober per Mckr, . >>»««» per ciiober —, per Marz «richälihi,». 0kttlIch«S mi» «»«fische». — Z«r Reise Gr. Metestil tze» Kt»lg» im Bezirke her Amtsdcmptmanüjchast Dippoldiswalde ist noch folgendes zu melden: Nachdem König Friedrich Auzrust im Gulöbofe ,u Lungkwitz die Huldigung der Gemeinde und der Beamten des Gute» «ndgegengenoiiimen und auS den Händen der Tochter de» LtislSfövster» Schierae einen Blumeastrau» < hatte, besichtigte er da» StiftSgut und den dazu aeki Di« im Jahre 1792 verstorbene Hofrätin Christ,, , Benemann hat letziwillig au» den ihr gehörigen Rittergütern Lungkwitz «uich Herrnsdorf eine mildtätig« Stiftung errichtet, deren Verwalluna dem jeweiligen KreiSl-auplmannsvon Dres den Miogt. Nicht allein daß in den Räumen des Rittergut«» LunüLvitz «in Wilwenheiin untergedracht ist. in dem sechs un bescholtene Witwe» von Geisltichen. Lehrern oder sonstigen Ltaalsdienern nckben einer JahreSrente freie Wohnung, Hei- zun« und Feuerung erhalten — es werden auch die sonstigen Einkünfte der Stiftung in der Hauvtsache zur Unterstützung würdiger Armen verwandt. Al» erster schrieb sich der König Damen de» Witwen- -eis. in das Gedenkduch «in und suchte dann dir Heims aulf, mit denen S«. Majestät sich in leuk?eligster unterhielt. Frau Kreishauptmann Dr. Rumpelt, war infolge Erkrankung ihres Sohne» verhindert, den König als Gutsherrin von LunMvitz zu begrüße». — In Dippoldiswalde er- Monarch auf die A»spräche des Herr» Wirger- Weißbach folgendes: ^Jch danke Ihnen lehr, Herr Bürgermeister, für di« freundliche Begrüßung. Dippoldis walde ist mir von früher her, als ich während deS Manövers in seinen Mauern weilte, in angenehmster Erinnerung. Ich bade mich daher auf den Besuch der Stadt aufrichtig gefreut. Die Stadt ist zwar nur klein. Sie kann aber der Uebcrzeugung sein, daß ich das gleiche Interesse und die gleiche Liebe für alle meine Vlädle und Gemeindowesen habe. Besondere Freude hat es mir gemacht, daß die Stadt anläßlich meines Besuches in jo hochherziger Weise erneut Fürsorge für die Armen und Hilfsbedürftigen getroffen hat. Auch daiii r nehme» Sie meinen herzlichsten Dank entgegen. — In Schmiedeberg der- sicherte König Friedrich August auf die Begrüßungsansprache de» " ' - ' ' ' ' - - - Hern Gemcindevorstand Thiele seine Freude, Schmiede berg, das ilnn längst bekannt sei, nun auch als König besuch! zu haben. Die Tochter des Herrn Psarrers Birkner überreichte - . lir und Koritzki an der Spitze der Herren des Aufsichtsrates den Monarchen. Nachdem der König eine Festschrift, die zur Er innerung an den Besuch verfaßt worden ivar, und von der Tochter des Herrn Direktors Dcrschow einen Blumenstrauß entaegengenommen hatte, den die Kleine mit einem reizenden Ge dichte überreichte, teilte Herr Fadrildirektor Denchow dem König mit.^daß die Firma zur bleibenden Erinnerung an den Tag eine Stiftung von 10000 Mark, »ahl'bar in Jahresraten von 1000 Mark, zu gunsten der Gemeindsdiakonie in Schmiede- berg errichtet habe. Se. Majestät dankte hierfür hocherfreut. — In Altenberg erwiderte der König aus die Ansprache des aerrn Bürgermeisters Herre: „Ich danke Ihnen, Herr Bürgermeister, und der Bürgerschaft für den freundlichen Emp fang und den reiche» Schmuck, den die Stadt zu Ehren meines Besuches angelegt hat. Allenberg ist mir nicht unbekannt. Ich bin wiederholt, auch schon als König, hier gewesen. Damals alt aber mein Bestich nicht der Stoblgemeinde. Be'anders .,al es mich gefreut, daß die Stadt, ihren Mitteln enösprechend, die Gelegenheit wahrgenommen hat. anläßlich meines HierseinS den Armen und den unbemittelten unter den Invaliden eine Freude zu bereiten. Auch hierfür herzlichen Dank!" — Nach Vortrag des Liedes: „Erzgebirge. du Landeseoarte" nahm der Monarch die Vorstellung einer großen Anzahl Herren entgegen und zeichnete viele unter ihnen, besonders di- Forstleute, an deren Spitze Forstmeister Greineld aus Rehefeid stand, durch längere Ansprachen aus. Dann schritt der König die Front der Mrgleute, Militärvereine und sonstigen Vereine ab. nahm dankend aus der Hand der Tochter des Bäckermeisters Hoy- mann, die hierbei ein von Herrn Bürgermeister Herre verfaßtes Gedicht aussagte, einen Feidblumenstrauß entgegen und trat schließlich auf die Lehrer und 'Schüler der städtischen höheren Lehranstalt für Eisenbahn- und Postdienst zu, die sich, um ihrem Landesherrn zu huldigen, wohl vollzählig eingesunken hatten. Der Direktor der Anstalt Pfarrer Haucke richtete an den König eine Ansprache, für die er dankte und hierbei seiner Freude Ausdruck gab, daß die Anstalt so aut besetzt sei. — In Geising schloß der Monarch auf die Ansprache des Herrn Bürgermeisters Sieb ert mit den Worten: „Ich bähe mich lehr gefreut, an der äußersten Grenze meines Landes so liebe Leute zu finden. Man sieht es Ihren Gesichtern an. daß Sie sich herzlich über meinen Pesuch freuen." — In Lauenstein erwiderte Se. Majestät aus die Rede des Herrn Bürgermeisters Angermann : „Ich danke Ihnen, Herr Wraermeister, und der ganzen Stadt herzlich für den freundlichen Empfang. Sie sagten, Herr Bürgermeister, die Stadt sei aus Mangel an Mitteln außer stände gcwciscn, sich der Bedeutung des Tages entsprechend zu^ schmücken. Die festlichste Veranstaltung aber, die mir die Stadt gewähren konnte, ist der ÄuSdrtzck des Jubels und der Freude, den ich auf allen Gesichtern lese, sind die Zeichen der Liebe zu mir und meinem Hause." — Nachdem Se. Majestät noch zur Erinnerung an seinen 'Besuch eine Ehronik von Lauenstein entgegcngenommen hatte, begab er sch nach Verabschiedung von der Geistlichkeit an den Reihen )er gräflichen Beamten und Waldarbeiter vorüber, die im Lchlofchose Ausstellung genommen hatten, zum Lauensteiner Lchloß, an dessen Eingang die Frau Gräfin v. Hohenthal- Püchau geb. Gräsin v. d. Schulendurg nebst der Komteß- Tochter den Monarchen ehrfurchtsvoll begrüßten. — Im Hofe des Schlosses zu Gärenstein begrüßte Herr Kammerherr v. Lüttichau mit seinen beiden Söhnen, die als Leutnants bei dem Gardcrciter-Regimcnt und dem 2. Jäger-Bataillon Nr. 13 stehen, Se. Maiestät, während Frau v. Lüttichau und Frl. v. Lüttichau den König im Schloßportal erwarteten. 11m 5 Uhr fand Mittagstafel statt, an der der König, Frau und Frl. o. Lüttichau und die nachstehenden Herren leilnahmeu: der err Staatsminister Dr. Graf o. Hohcnihal und Bergen, der astgcber Kammerherr v. Lüttichau, Kreishauptmann Dr. Rum pelt, Gras Rex-Zehista. Amtshauptmann Tr. Mchnert. Major v. d. T-ecken, Rittmeister v. Römer, Bürgermeister Galle, Pfarrer Meyer, die beiden Leutnants o. Lüttichau und Re ferendar Brunst. Während der Tafel erhob sich Kammerherr v. Lüttichau, dankte Sr. Majestät untertänigst für den Besuch seines Hauses und für das ihm verliehen« OfsizierSkreus deS Albrechtsordens, das ihm der Herr Staatsminister Dr. Graf v. Hohenthal und Bergen im Auftrag Sr. Majestät beim Ein tritt ins Schloß überreicht hatte, und brachte ein dreifaches Toch aus Se. Majestät und das ganze königliche HauS auS. Der önig leerte dankend fein Glas aus daS Wohl deS Hausherrn und seiner Fmilie. Während der Monarch im Schlotzparke den Kaffee zv sich nahm, trug der Bärensteiner Gesangverein einige Lieder vor. Nach herzlicher Verabschiedung von Herrn Kammer herrn v. Lüttichau und seiner Familie fuhr der Köniq unter dem Jubel der Bevölkerung nach dem Bahnho.se Bärenstein und de- stieg einen daselbst haltenden Sondcrzug, der den Monarchen nach Mügeln brachte. Vom Bahnhof Mügeln fuhr der Köniq in Begleitung Ihrer König!. Hoheiten des Kronprinzen und Prinzen Friedrich Christian, die ihren königlichen Vater daselbst erwartet hatten, im Wagen nach Schloß Wachwitz. — Herr Kreishauptmann Dr. Rumpelt veröffentlicht unter dem 12. d. M. soiqcndcn Dank des Königs: ,-Bei der Reffe, die Se. Maiestät der König gestern durch Teile des Dresdner Regierungsbezirks unternommen hat, sind ihm «uch hier überall und aus allen Kreisen der Bevölkerung über- toältigende Beweise treuer Liebe und Anhänglichkeit entgcgen- gcbracht worden. Se. Majestät haben mir allergnädigst be fohlen. allen Beteiligten hierfür nochmals seinen herzlichen Dank und seine Anerkennung auszuspcechrn. Zu besonderer Freude Kat es Sr. Majestät gereicht, daß man auch hier im allgemeinen Festjubel der Armen und Leidenden nicht vergessen und den frohen Tag zum Anlaß für die Errichtung von Stiftungen, für Armenspeiiungen und ähnliche Veranstaltungen genommen hat." — König Friedrich August hat genehmigt, daß der König!. Wagenhaltcr und Handwerker Müller dos ihm vom Groß- hcrzog von Oldenburg verliehene, mit dem Großherzoglichcn Haus- und Verdienstorden des Herzogs Peter Friedrich Ludwig verbundene Ehrenkreuz 3. Klasse onnchme und trage. Herr Bezirkstierarzt Beier in Dresden ist vom 22. Juli bis mit 23. August beurlaubt worden. Mit der Stell- Vertretung wurde Herr Bezirkstierarzt Dr. Otto in Dresden beaujtraai. verstorbenen Mitglieds lber Ktzn Künste. Herrn Professors a. D.. Lchönherr batte sich gestern sehnliche Zahl Leidtragender «i den Anwesenden die Herren Kunstakademie Professoren mann. Prell. Dietzl Geb. BauratHerrmann.Bracht. berlaildesgertchtSprätsi !at Dr- Roscher. lädemie ichtsmaler» Earl Eottb mittag 4 U«r «ine an- en. .Wir bemerkte» unter emsckea Räte« brr ' ätr Dr. Tre«. llot. Kue«. Prvse ann. Dr.Vaiitzer.ss v. Brrnewitz. Geh. torialrat GuperinteNdenten at Dr. RoAer. i^ber<oiMtorialra» Siw« . Dibeliu». Oberiustifirat OveramtSrichter Bermann. hi« „rosessoren »ich Lehrer der akademischen Klassen, die studentischen Körperschaften der Könial. Akademie der bildende» Künste idle akademische Bereinigung der Studierenden^ der aka- jangverein und her akademische Verein / , die Begleiter in stüdenliischem Trauevw,^,. . ssängerchor eröffne»« die EinfegnungSfeier in der osskapelle mit dein Choral .Llesus meine Zuversicht- mit armoiiiumbegleituiig. Di« Trauer- und Einfeanungsred« hielt Pastor Uebigau von der Jnlmnniskirche im Lichte der , . lworle Lucas, VerS 36 bis 42 und Psalm 50, B«rs 23. Er schilderte den Verewigten, der früher dem Kirchenvorstand der Matthäuskirche, dann S J-ahre lang dem KirchenvovstonL der Iohanniskirche anachörte. als trefflichen Menschen, tüch- en Lebrer und Künstler und Getreuen in dem Herrn und . ob mit Dank- und Bittgebet die Parentation. Die Studie renden der Königl. Akademie legten einen Lovbeerkranz am Sarge nieder, auch die Ääingl. Akademie und der Kirchen- vorstgnd der JohanneSkirche batten Lorbeerkränze gewidmet: Choralgcsang beschloß die Einfegnungsseier. Unter Glocken- eläute und Gesang wurde der Sarg zum Grabe geleitet, rauergefau« beschloß die ernste Feier. — Unter der Ucbevschrist „Der neue Minister und die Dresdner Umsatzsteuer" bringt ein hiesiges Blatt einen Artikel. In dem u. a behauptet wi>d. daß das Ministerium deS Inner» früher die „Kretshanptinannschaft angewiesen" habe, die ln den Eingaben des Dresdner Handelsvervandes und deS Verbände» gegen die Dresdner Vorlage geltend ge- 2 machten er Industrieller Gesichtspunkte z .... zu berücksichtige», und daß niannschgft demgemäß zu der Entscheidung gekommen sei. die Etn- sühruna der Umsatzsteuer für dte Stadt Dresden abzulebncn. Wie wir hierzu auf Grund bester Informationen mitteile» können, ist eine derartige Weisung an dir Kreis bauptmann- Ichaft überhaupt nicht ergangen. In, übrigen hat der Kreisausschnß, dem die durch dte Bezirksverbände frei gewählten Abgeordneten angehören. über Genehmigung kommu naler Stener-Regulattve zu entscheide», und in diesem ist die Vor lage mit 5, gegen 4 Stimme» nbgelebnt worden. Auch dir weitere tteilung. daß durch den neuen Minister des Innern eine Aendtrnng deS i» dieser Sache bisher eingenonnnrne» Stand punktes des Ministeriums der KreiShanptniannschast zu erkennt» gegeben worden sei. ist in keiner Weis« b « grünoe t. Ans Anordnung der Königin-Witwe, der Präsidentin des A l b er t v e r e i» S. soll auch in diesem Jahre wiederum, »nd zwar Sonntag den 19. August, von 1 Uhr 30 Min. biS 7 Ukr nachmittags, ei» großes Gartenfest in herkömmlicher Weis« abgelinlten werden. Die ersten Vorbereitungen hierzu sind bereits ini Gange. Der Reinertrag deS Festes ist zu der einen Hälfte für F»ewette»-Slistnngen. zu der anderen Hälfte zur Verbesserr " ' deS" die Fretvetten-Slitlnttgen. zu ver anderen Hüllte zur Vervefferung der inneren Einrichtungen deS Carolahauses bestimmt. — In der gestrigen Stadtverordnetensitzung wurde zum besoldeten juristisch gebildeten Stad trat, der besonder» zur Entlastung des Oberbürger meisters Beutler dienen soll, mit 36 Stimmen Dr. Koch. Direktor der städtischen Grundrenten- und Hypotheken-Anstalt. ewählt. Der aus der Mtte des Kollegiums in Vorschlag ge rächte Stadlschreiber Assessor Dr. MattyeS erhielt 12 Stimmen; neun von den abgegebenen Stimmen waren ungültig. — Militärische Uebuaaen und Manöver. Die 32. Artilleriebrigade, Regimenter Nr. 28 und 64. halten geaeiuvärlia bis znin 25. Juli in Zeithain Schieß übungen ab. In betreff der 23. Feldartilleriebrigade, Regimenter Nr. >2 und 28. unter Generalniaior Mehlbom, ist insofern eine Aendrrung cingetretrn, als die Regimenter infolge bet einem Teil des Pfcrdcbcstandes ringetretener Brustseuche nicht, wie erst bestimmt, an den Kaisermanövern teilnehineir. Für ihre Ver wendung bei den hiesigen Manövern steht die Verfügung noch aus. Die rettende Artillerie nimmt im Verband des eldartillerieregimeiitS Nr. 28 am Nrgiinentsererziereii vom 1. August bis 3. September bei Zittau teil, daselbst hält da- Regiment niit der reitenden Abteilung am 31. August Scharf schießen i>» Gelände ab. Das Arttllrrieregiment Nr. 64 hält sein Regimen tSexerzleren im gleichen Zeiträume bei Hirschfelde ab. Das Arltlleriescharfschießen im Gelände des 64. Artillerieregiment» 'ndrt am 3l. August ebenfalls bei Hirschfelde statt. Die liaschineugewehrabteilung Nr. 12 verläßt Dresden bereits am l3. August, begibt sich mittel- Landmarsche» nach Schlesien und nimmt vom 27. August an den dort stottfmdenden Kavallerieübungen und den Kaisermanövern teil. — Die Brigade Manöver beginnen am 8.September. Die 45. Jnfan- teriebrigade (beide Glenadierreginienter) manöveriert vom 8. biS N. September bei Hirschfelde. Zugeteilt sind der Brigade : der Stab, die 3.. 4. und 5. Eskadron de» GardereiterreaimentS. der Regimeutsstab. die erste Abteilung vom Feldartilleriereginient Nr. 28. die erste reitende Batterie, die ersten beiden Kompaanien deS Pionierbataillons mit dem Stabe und eine Sanitätsabteilung, Die 46. Jnfanteriebrtgade (Jnfanterieregimentrr Nr. 102 und 177 unter Oberst Hennig) manöveriert vom 8. bis 11. September bei Zittau. Zugereist sind der Brigade: der Major beim Stab« de» Galdereiterregiments mit der 1. und 8. Eskadron, der Stab der reitenden Abteilung mit der 2. Batterie, der Driaadcstab der 32. Jcldariilletiebrignde (Generalmajor v. GerSdorff) mit der zweiten Abteilung oeS ArtillerieregimenteS Nr. 28 und eine Sanitätskolonne. Die 63. Jnfanlerirbrigad« (Jnsanterieregimenter Nr. IW und 178 unter Geneialmajor v. Lasiert) manövenert vom 10. bis 12. September bei Löbau. Zugeteill sind der Brigade: der Stab der 32. Kavalleriebriaade (Generalmajor v. Lasiert) mit dem Husarenregiment Nr. 19, die zweite Abteilnna de» Artillerie« regtmentS Nr. 64 und eine SanttätSadteilung. Die Infanterie« brigadr Nr. 64 (Schützenregiment und dte beiden Jügerbatailloue unter Generalmajor Barth) manöveriert vom 10. bis 13. Sep tember bei Herrnhut. Zugeteilt sind der Brigade: da» Husaren regiment Nr. 18, der Reglmriitsstab de» ArtillerirregimentS Nr. 64 mit der ersten Abteilung, die 3. und 4. Kompagnie de» Pionier bataillon» und eine Sanitätsabteilung. — Die Division»- manöve rtder 23. Division (Generalleutnant Graf Vitzthum v. Eckstädt) finden vom 13. bi» 17. September bet Zittau statt. Hieran nehmen noch außer den in der 45. und 46. Infanterie» brigad« genannten Tmppen teil: eine halbe KowS-Teleaiaphen- abteilung und ein halber Zug Proviantkolonne. Die 32. Division (Generalleutnant v. Kirchbach) manöveriert vom 14. bi» 18. Sep tember bet Löbau. Hier tritt zuin Divisioir-verband noch ein halber Ziia Proviantkoloiine. Die Korpsmanöver (General der Kavallerie v. Broizem) werden am 30. und 21. September bei abgehalten. Außer den genannten Truppen de» över noch teil: Herrnhut . . 12. Armeekorps nehmen lußer den am KorpSmani daS L' bataillon der Fiißartillerie-Schteßschule als schwere Artillerie, r?ne Luftschifferabtettung und eine Reservekompagnie. Am letzten Manövertaa. dem 22. September, findet KorpSmanöver gegen markierten Feind statt. Dir Infanterie de» Korps wird mit Aus nahme der Jnsanterieregimenter Nr. 102 und IW. die je einen Marschtaa nach ihrer Garnison haben, noch am 22. September mittels Bahn nach ihren Garnisonen befördert. Die Kavallerie. Artillerie und daS Trainbatatllon treffen am 25. berw. 26. Sep tember mittels Landmarsche» in ihren Garnisonen ein. Nur da» Husareiirrgiment Nr. 19 trifft erst am 2. Oktober in seiner Gar nison ei». — Das Kriegsministcrium folgendes vom 31. ... „ . . . fertigen lasse, daß die den Kriegsinvaliden auf Grund VeS Kriegsinvalidenaesetzcs dom 31. 5. 01 bisher mit 1080 Mk. Mr- lich gewährte Äerstümmciunyszulage auf 900 Mk. herabgesetzt werde. § 41, Ziffer 2 des Offfzierpensionsgesetzes vom 81. 5. 06 schreibt vor, daß die Pensionsgebührnisse derienigen Offiziere, die an einem von deutschen' Staaten vor 1871 oder vom Deutschen Reiche geführten Kriege teilgenommen haben oder die Kwiegs- invalidcn geworden sind, nach den Vorschriften oicseS Gesetzes fcstzustellcii sind. Unter diese PensionSgeoübrnisie fallen usben oer eigentlichen Pension auch die Verstümmelnngszulage. Kriegs- zutage, AllerSzulage und Pensionszuschnß. Die Verstümmelung», zulag«, um die es iick» handelt, hetröal aber nach v 11 de» tä»»
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