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- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-07-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19060712015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906071201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906071201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-07
- Tag 1906-07-12
-
Monat
1906-07
-
Jahr
1906
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Dverönev Nachrichten. 18V. Seit« 4. «I Donnerstag. 12. Juli 1VV» Ziveckr sie nie diente; später lief sie ia offen als.kaiserliche Jacht". Daß es aber wegen einer solche» „Flottenvorlage" einem Wechsel im StaatSsekretariat kominen soll, wird wom nie mand glauben oder behaupten wollen. Wenn Herr v. Tirpitz diese Forderung nicht dmchbringt, bringt sie ein Nachfolger noch weniger zur Äunabm«." Das klingt beinahe so. als sollte diese Frage des Ersatzes für die „Hohenzollem" eine gewisse «ntschei deude Bedeutung für dir Stellung des Staatssekretär- bekommen. Zur Personentarifreform hatte dieser Tage hie ..Münchner Allg. Ztg." aus Berti» berichtet, daß vor werteren Verhandlungen da- preußilschr Ministerium der össenlsichen Arbeiten «ine Denkschrift ausarbritea taff«. Die „Kreuz-Ztg." glaubte »choii letzt mit einiger Bestimmtheit sagen zu können. Paß inövche der EirMchrung des Fahrkartenstempels dr« geplante Perwiientarisredorm wcher zu der angekündigten Frist im Fvühjuhr 1967. noch genau auf Grund der vereinbarte» blitze in Kran treten können werde. Dazu bemerkt nun die ..Zeitung de- Vereins deutlicher E»ien>baünoem>altun«en". ihres Wissens nähmen die Arbeiten ungodinderteu Fortgang, «vie ' ^ ^ ^ ' r Begründung sun« aus die . ... .... Gestalt bereits rolle Rücksicht genommen habe. (Indes ist bemerkenSrvert, das selbst das genannte Fachorgan in einem eingebenden Artikel starte Zweifel ausgesprochen hat. daß der Reichs-Fabrkarten- ltemlipel die erhofften Erträge geben würde wegen der 8llb- wanderuiig von den höheren in niedrigere Klassen, besonders in die vierte usw. Also scheinen auch im Fachkreisen über die wichen. In ^üd- Würlleniberg will >d Baden sträuben sich dagegen, planen aber die Schaffung einer Klasse Illb mit dem Zweipsennigtarils, tzje schließlich nur eine andere Etikette nir -re als zu wenig demokratisch angesehene vierte Klasse be> deuten würde. Auch in Preußen und allgemein werden wich, tige Einzelheiten der Reform nach wie vor mißfällig kritisiert, und es gibt nicht wenig Leute, die nach den derzeitigen Aus sichten. auch mit Rücksicht auf die Betricbsgemeinschast. keine rechte Neigung zur Sache haben. Es fragt sich, ob unter diesen N-instäiiden. ohne daß die Vorbereitungen aufgegeben werden, nicht bedachtsam abwartcndes Verhalten am Platze ist. bis die Wirkung der Rcichssteuer aus einiger Erfahrung z» erkennen und üne bessere Vereinheitlichung nanientlich betreffs der vierten Wagenklasse zu erzielen ist. Wie die „Natl. Korr." hört, meint man an inaßgeHenden Stellen, daß die neue Eisenbahn-Ver- kehrsordnung. deren Entwurf jetzt den Verkohrsinteressenten zur Aeußerung vorliegt, frühestens am 1. April 1903 »n Kraft treten könne. Zur Verkürzung der Arbeitszeit in den höheren Schulen schreibt ein Schulmann der „Köln. Zta.": Der Schlußsatz des Artikels über die Verkürzung der Arbeitszeit n den höheren Schulen, in dem das Vorgehen der württembergischen Schulverwaltung gelobt und der Hoffnung Ausdruck gegeben wird, daß auch nördlich des Mains durch eine Eingabe an daS preußische Kultusministerium AehnliclxS erreicht iverden könnte, ist geeignet, die Vorstellung zu erwecken, als stehe Preußen in dieier Hinsicht hinter Württemberg zurück. In Wirklichkeit aber hat man dort erst jetzt erreicht, was die preußischen Schulen längst besessen haben. Zieht man nämlich, um die Berechnung ganz gleichmäßig zu gestalten, von den für die württembergischen höheren Schulen angegebenen Zahlen die drei Gesanastunden in den drei untersten Klassen ab, so erhall man als gesamte Stundenzahl für die dortigen Gymnasien 285, für die Realgymnasien 262 und für die Oberrcalfchulen 261, während nach den preußischen Lehrplänen von 1961 die ent sprechenden Zahlen 259, 262 und 262 sind, sodaß also Württem berg nur einen verschwindend kleinen Borsprung hat. Dagegen hat dieses einen sehr anerkennenswerten Schritt vorwärts ge tan. indem es die tägliche Inanspruchnahme der Schüler auf höchstens acht Stunden begrenzt«^ und die Arbeitszeit ent- die' ych-lagen werden -können für die Verleihung der ft daille nabst Diplom nur solche Angestellte, Werkmeister, Vor arbeiter und Arbeiter männlichen und weiblichen Gcsmlechtc die mindestens 25 Jahre in einem industriellen Betrieb tatst waren und sich durch Fleiß und Treue ausgezeichnet haben Für die Verleihung der goldenen Medaille nebst Diplom iss eine mindestens 4l)jälhrige Tätigkeit in einem industriellen Be lriebe Vorbedingung. Die Verleihung der Auszeichnungen er folgt jährlich zweimal, im Juni und im Dezember. Die AuS- z.'ichnung wird den damit Bedachten von einem Vertreter der staatlichen Behörden in einem feierlichen Akte in Gegenwart von Vorstandsmitgliedern des bayrischen Industriellen-Ver- bandes übergeben, und jedes Diplom erhält Bestätigung nebst Siegel und Unterschritt des König!. Staatsministeriums. Tiplom sowohl als Medaille, die in -Mnlduna vorliegen, zeigen eine echl künstlerische Ausführung. Die Medaille trägt auf der Vorderseite eine weibliche Gestalt, die dem Arbeiter Inen Lorbecr-kranz überreicht, mit der Inschrist „Ehre der Arbeit", die Rückseite einen Bienenkorb mit der Unterschrift „Für langjährige treue Dienste vom bayrischen Industriellen- Verband " Der erste Verlciyungstermin ist auf den Monat Dezember 1966 festgesetzt. Wie -man aus -München meldet, war gegen den Redakteur der durch Postvwbot unterdrückten freidenkerischen „Münchner Moutagszeituiia". Ingenieur Richter neuerdings von der Staatsanwaltichaft Anklage wegen N c l i g i o^ii s o e r a e h e n s e 'lw-öcn worden, weil er in einer in den Schulhäusern oer- leiltcn Nummer seines Blattes Schulkinder der Mittelschulen ausgefoidcrt lxttte, ihre Eltern zu fragen, ob denn das alles wahr sei, was sie im Religionsunierricht lernen müßten, -und ob die Eltern selbst noch -das glaubten, was sie im Religions unterricht gelernt hätten. Die Strafkammer München hat in dessen die Eröffnung deS Hauptverfahrens abgelehnt. Richter ist schon zweimal »»egen Religions-Vergehens durch die Presse noiii Sckrivurgcricht München sreigeiprochen worden. Das erste Mal, als er cs mit dem Religuienkultus zu tun hatte, ließ der Münchner ErKischos einen Sü-Hncgottesdienst gegen den Frei spruch «Malten, das andere Mal demonstrierte eine von einem IEUiten geleitete Volksversammlung gegen den Spruch der ordentlichen Gerichte Oesterreich. DaS Abgeordnetenhaus nahm nach längerer Debatte einen DringlichkeitSanttag an, durch de» die Re gierung anfgefvrdert wird, die Verhandlungen mit Ungarn über die Feststellung des Verhältnisses beider Staatsgebiete zn einander zn beschleunigen und in die Verhandlungen auch die Frage der Austeilung der a»S Jinanzzölle» fließenden Einkünfte Oesterreich- Ungarns nach Maßgabe des Verbrauchs einznbeziehen. Im Laufe der Debatte versicherte der Ministerpräsident Freiherr von Beck, die Aufforderung an die Regierung z» einer Beschleunigung der Verhandlungen sei überflüssig, da die Vorbereitungen zu den Ver handlungen bereits in voll-m, Zuge seien. Das Hans möge jedoch die Negierung die Vorbereitungen zu diese» Verhandlungen in aller Ruhe treffen und ohne Errettung von Direktiven in die Verhand lungen elutreie» lassen: es könne versichert sein, daß die gesetz mäßige Zuständigkeit des Hauses bei den Verhandlungen nicht weniger nachdrücklich werde gewahrt werde». Ter Ministerpräsident wir- die Einbeziehung der Krone in die Debatte durch den Grase» Stemberg als inkonstitntionell zurück und protestierte energisch gegen die unveranlwmtlichen Aiiarifse Gras Sternbergs gegen hohe verdienstvoll« Neichsdeamt«. DaS Haus vertagte sich darauf bis Freitag. gronkreich. Di« Kammer seht« in der «estrigen Sitzung die Beratung über die A m n «st >« vorla g e fort. Berry zog seinen Zusatzantraa, dt« wegen Berichivörung Verurteilten von der Amnestie auSzuschiießen, zurück, nachdem der Justiz minister Sarnen und der Minister des Innern Elsmenceau dargelegt halten, daß wirklich eine Verschwörung bestanden habe, die gerichtlichen Feststellungen aber noch nicht abgeschlossen seien. Die französische Presse äukert ihre lebhafte Freude über den Abschluß deS abessintschen Frankreich. England und Italien. 1 die Zustimmung MenellkS elnzuholen. ehe der Vertrag vcröifent- licht wird, scheint die Freude doch etwas zu beeinträchtigen. Man fühlt, daß daS wohl nicht mehr als schicklich ist. fürchtet aber nach den jahrelangen Erfahrungen am Hofe MenellkS, wo Frunkreich immer mehr an Einfluß verloren bat, daß irgend welch« Intrigen dazwischen kommen und die Zustimmung Meiieltt- zu dem Danaergeschenk der Etlriidabnumkiammeruiig ln die Länge ziehen könnten. Und man hat zu Italien gar nicht daS Zutrauen, daß e- diesen Intrigen ferndlribe» könnte. Das „Journal des DdbatS" richtet ziemlich deutlich einen scharsen Pfeil nach Nom. wen» e- tagt, Menelik hätte sich immer nur hartnäckig gezeigt, wenn er die Hoffnung hatte, einen der ihn umgebenden Ntvaien auf den anderen Hetzen zu können, so»st hätte er immer nach- gegeden. Wenn er also jetzt Schwierigkeiten mache, so würde das nur so zu erklären sein, daß eine der am Abkommen beteiligten Mächte durch ihren Vertreter bei Menelik nicht mit genügendem Nachdruck auf die vollkommene Einheitlichkeit der Gesichtspunkte der drei Mächte in der abessintschen Frage aufmerksam gemacht hätte. Das ist eine im Rahmen freundschaftlicher Beziehungen ziemlich derbe Sprache. Denn was will das anderes sagen, als daß man für ein Scheitern der Bemühungen, MenelikS Zustim mung zu erlangen, Italiens Lauheit oder gar von ihm gelegte Gegenminen verantwortlich macht. England. Die „Lehren der großen Flotten- Manöver" beschäftigen die weitesten Kreise des englischen Volkes. Die Admiralität selbst und die Regierung scheinen vor allem entschlossen, ohne jeden Zeitverlust die nötigen Folge- rungen anS dem jo negativen Ergebnisse der Manöver zu ziehen. Außer dem fast noch wahrend der Manöver jelbst er teilten Befehl, unverzüglich die Torpedoboot« mit Oelheizung anstatt der bisher üblichen Kohlenheiznng zu versehen, um ihnen größere Schnelligkeit und Beweglichkeit zu geben, verlautet nun zuverlässig, die Admiralität habe erklärt. 7 Lin» neu« Lvnin«. .Zegn,Soll da«LmlS! crlliiialh, dii dem aus Anlatz der »s. ordrnlltchkn vundi«- suna d«s Kdnial SaLMcden lvi>lua>vrc-»>«duiid«e tm Zoologischen Satt«»» ftattaekundentn Frsi-Nomm«« d«r ,ltz»sana»«r«tait deutscher Krüger-. Di» Lieder,neider dieser Sitngrrgruppr, Lern, W Lmvfinden und «it guter. An" sa u- » g««chor wannen Lmvfinden und «it gut«, ionlchünrc Skigerung kvin-ant«. L,e versedu« o»nn auch tdr» »ünd»i,d« Wirkung nicht un» dürste besonder« i>ci patrtottschen Gelegenheiten a» degetsternorr Beitrag ««diente AH »ahm« finden. ^ s Der Berliner !ts. seinen Hauer Reinhokd Vega» feiert «« iedurtstag. !n und der phönikischcn Kunst verfolgt wer den." Der auSgejetzte Prei» beträgt 5006 5000 Mark. zu Meiningen, vtllyaro, yar au» Weiundyellsrücksichten sein zefuch etngereicht. Sein Name ist mU der „Meininger" eng verknüpft. o lautet jetzt die Frage, ist, daß sie einstürzt, oder . erst erneuern? Daß in beiden zuverlässig, die Admiralität habe erklärt, die sofortige Be- weil der Turm zu weichen drohte; man hat die HilsSmitt ch-afsun^ ^ner großen ^Anzah^ schnellster Kreuzer zum Schutze in anmutend« Formen zu bringei^Mucht, sondern hat de da» und untersuch reiche der mykenis - "eträgt f Der Direktor des Herzoglichen Hol . Hofrat Paul Richard, hat auS Gesundl» Pensionsgeffuch eingereicht. Sein Name Geschichte der s Zu der jetzt wieder brennend werdenden Fratz« um daS Schicksal des Heidelberger Schlosse» schreibt Prof, Dr» Cornelius Gurl-itt in der „R. Fr. Pr." u. a.: Soll «an. ^ . sofort die Ruine erneuern, da Gefahr r soll man sie «instürzen lassen und dann . „ beiden Fällen da» Ergebnis künstlerisch ungefähr dasselbe sein wird, dafür ist genügend vorgearbeitot: Die AuömLlsung. die Photographle. der Gipsabguß unterilehe» der Architektur >o, daß man heute das Schloß in Amerika ebenso gut in getreuer Nachbildung aufführen könnt«, wie in Heidel berg. Die badische Regierung will daS «ine, die ..Ruin«e>»- schlvärmer" wollen das andere. Man kann annchn»en, daß oO. 100 oder mehr Jahren der Effekt derselbe sein wird. Den» die Erneuerung wird zweifellos so tief in den jetzigen Bestand einareifen müsse», daß die erneuerte Fassade als Kopie der alten, erscheint. Das hat die gleiche Arbeit am Friednchsbau be wiesen, die doch vom besten Restaurator auSgesührt wurde. Toll man also heut« die Kopie an Stelle des Originals setzen, soll man das Original erhalten, solange dies möglich ist? möchte glauben, daß kein Zweifel hierüber bestehen kann. ^ meine, es ist besser, selbst mit den alleraewaitsamsten Mitteln Fassade, wenn ihr Zustand wirklich so bedenklich ist, wie mch glauben gemacht wird, zu st ü b« n. als sie zu restaurieren. 81» den Südivestturm deS Bamberger Schlosses bat daS Mittel- alter einen mächtigen, völlig unorganischen Pfeiler angeb hat die Hilf oder sprechend herabsetzte. Ob diese Maßregel zur Entlastung der Jugend erheblich beitragen wird, hängt natürlich davon ab, ob die Vorschriften über das Maß der häuslichen Arbeitszeit auch wirklich innegchalten werden, was in der Praxis bekannl- die Beseitigung oder möglichste Beschränkung des sogenannten wahlfreien Unterrichtes, der seinen Namen sehr mit Unrecht träyt. Denn in Wirklichkeit muß eben am Gymnasium der zn- künttige Theologe Hebräisch, der ipätere Marineoffizier Englisch lernen, und wer einen technischen Beruf cinschlagen will, am Zeichnen in den oberen Klassen teilnehmen. Dazu kommen dann noch die nicht in den obigen Zahlen enthaltenen Gesang- und Turnstunden, die vielfach außerhalb der gewöhnlichen Schulzeit liegen und die freie Zeit der Schüler über Gebühr beschränken. Wenn die in Aussicht genommene Eingabe unter der Aegide des Professors Viätor in Marburg hierauf besonderen Nach druck legen wollte, so würde unserer Jugend «in dankens- werter Dienst erwiesen werden. Durch die Stiftung eines bayrischen Industriellen und durch das Eilig ege»kam men des Staatsiiniinsteriums ist der bay rische In d u st r i e l I e n - V e rband in die La«e versetzt worden, V erd i e n stm cd o i I l e n nMt Ehrendiplom für der englischen Handelsflotte uftv. sei unerläßlich, und man sei schon damit beschäftigt, Pläne und Zeichnungen für solche Groß- ynellkreuzcr hcrzustellen, deren Bau baldmöglichst begonnen werden solle. Diese Kreuzer sollen an Schnelligkeit jedem existierenden Kreuzer und Panzerkreuzer überlegen sein, aber auch an Rüstung und Armierung. Natürlich würden sie es mit keinem modernen Schlachtschiffe aufnehmen können, wohl aber diesen, dank ihrer überlegenen Schnelligkeit, ausweichen können. Es fragt sich nur, ob Regierung und Parlament ebenso bereit sein werden, ihr Sparsamkeitsprogramm diesen Anforderungen zu opfern. Wie ein Telegramm aus London meidet, gibt die Admiralität bekannt, daß an der unter dem Kommando des Vizeadmirals Sir A. Curzon Howe stattfindcndcn Kreuz fahrt nach der Ostsee folgende Schiffe der Konalflotte und des ersten Krciizcracschwa-derS teilnchmen: Die Linien schiffe: Cäsar, Prince George, Canopus, Mbemarle, Goliath, Ocean und Älory, sowie die Kreuzer: Devon-fhire, Roxbourgh, Dido, Juno, Topaze und Argyll. Der Reiseplan ist folgen der: Abfahrt von Portland am 21. 7., Ankunft im Wingasund 26. 7., Abfahrt 81. ?., Ankunft in Lidau 2. 8., Abfahrt 7., 8., An kunft in Hango 8. 8.. Abfahrt 10. 8., Ankunft in Kronstadt 11. 8-, Abfahrt 17. 8.. Ankunff in Reval IS. 8., Aofahrt 24. 8., Ankimst in Pillau 26. 8., Abfahrt 30. 8., Ankunft in der Lübecker Bucht 1. 9., Abfahrt 6. 9., Ankunft in Jnvergordvn 10. 9. Rußland. Die ^ , sortgesetzic». Verteidigungsrat in Petersburg und in Neu-Peterhof ver anstaltet, haben zu einer ganzen Reihe von Maßnahmen geführt, die dazu bestimmt sind, die Gärung in der Armee zu unterdrücken. Es fragt sich nur, ob diese Maßnahmen, die in noch nicht endgültig redigierter Form von dem Kriegs- minisier, General Rüdiger, am Sonnabend dem Zaren in Neu- Peterhof vorgelegt wurden, jetzt, wo die Gärung in der Armee ö große Dimensionen angenommen hat, den gewünschten Erfolg erzielen werden. Bei der Ausarbeitung dieser Maßnahmen ging die Militärverwaltung im Prinzip von dem bedenklichen L>tandpunkte aus. daß die Gärung in der Armee nur durch Nepressivmaßncrbmen und die rücksichtsloseste Behandlung der unzufriedenen Element« aufgehalten und sogar gänzlich aus- acrottet werden kann. Daneben werden auch besondere „Zivil- Maßuahiuen" getroffen, die aber augenblicklich ebenfalls kaum einen praktischen Wert haben können. So sollen in allen Militärkanzleien mehrere Kriminalbeamte angestcllt werden, deren einzige Aufgabe es ist, die Kanzleischreiber zu über wachen. Eine andere Kategorie von Kriminalbeamten soll dazu bestimmt sein, den Verkehr der Truppen mit der Ortsbevölke rung zu überwachen und die Annäherung an gefährliche Elemente u verhindern. Ferner sollen alle Schriften politischen Iharakters, welcher Richtung sie auch sein mögen, aus den Militärbibliotheken, Kasernen usw. entfernt werden, und alle Bücher, Zeitschriften uiw., die in einer zu diesem Zwecke on- acsertigten schwarzen Liste verzeichnet sind, werden als „ver brecherische Literatur" angesehen und strengstens geahndet. Ta mit aber die breite Ocsfentlichkeit von der Gärung in der Armee so wenig wie möglich erfährt, hat auch das Ministerium des Innern soeben allen Administrativorganen .vorgeschrieben, die energischsten Maßnahmen zu treffen, damit' unerwünschte Nachrichten über den einen oder den anderen Zwischenfall in den betreffenden Regimentern nicht in die Presse gelangen. >a bat den übrigen drei Scbiltzmächten Kretas den Wunsch kiluogegebeii. bei Gelegenheit der gewünschte» Reformen durch geeignete Maßnahme» es zu er möglichen. die italienischen Ossiziere. Unteroffiziere und Mannschaften z n rü ckz »z i c h e n. die gegenwärtig in der kreti- chen Gendarmerie Dienst tun. ten Konferenzen, die der LandeS- Kunst und Wissenschaft. s Im Residenz tLeater geht heute erstmalig Maxim Gorkys „Nachtasyl" in Szene. Freitag gelangt wiederum ^alome" zur Aufführung. s Ein Ensemble hervorragend akkreditierter Schauspieler wird im August amResidenzthcater gastieren: Neben den Damen Gertrud Arnold und Helene Fedhmer aus Berlin, Frau Hedwig Lauge aus Frankfurt a. M. die König!. Preußischen Hosschauspielcr Hermann Vallcntin und Max Adrians von Wiesbaden, Herr Richard Sternburg vom Ber liner Theater, Herr Arthur Rebbach vom Berliner Lcssinatheater und andere. Die Regie wird Alfred Halm, der srühcre Direktor des Berliners Tbcaters und künftige Leiter des Neuen Schauspielhauses in Berlin, führen. f Im Cei, tral-Theater findet heute, Donnerstag, das vorletzte Gastspiel des Herrn A. Bozenhard vom Ham- burgcr Thaliatheaier in der Titelrolle der Detektiv-Komödie „Syerlock Holmes" statt. Morgen tritt Herr Bozenhard zum letzten Male auf. Sonnabend, den 14. d. Mts., geht erst- malig „S o n i> w e n d t a g". Drama in 4 Akten von Karl Schönherr, in Szene. s ?l>n kikiittacn Konzert de« KSnialBelvedere-OrchetterS kommen zum Aortraa 1. H»ld>aunaSmarkch von Knibbe-rbkl: 2. Oiivcr- iure ,. „TaS Tal von Andorra" vo» Lmlevy: S. Maurisches Tanzlied und Provencialisches Märchen von Nicodä; 4. Zwei Ungarische Tänze von Aralmis; 5. l. Lutte ans der Musik zu: „paar Oxntt' vo» lyrieg : «. „Len, und Liede". Walzer v. Sston; 7. „Aus Völuueus Lam und Flur", sinsouisch« Dichtung von Luielana: 8. Borspiel z. „Die Meistersinger" von Wagner i 9. Bacchanale au» : „Lamlon und Dalila von Lainl-Saänä: l0. „Am Meer", Lied von Schubert; U. Echlarasfemuarsch von Kempter. s Ir» heutigen S o m m e r k o n z e r t des Luther- choreS wirkt die Kapelle deS Schützenregiments mit. Bei ungünstigem Wetter finden die Borträg« im Saale statt. in anmutend« Formen zu bringen gesucht, sondern hat da», waS technisch notwendig war, in aller Ehrlichkeit getan. In England ist es schon längst Sitte, solche Hilfskonstruktionen nicht zu ver- sc^eiern. DaS l-eißt. man macht das Nötig«; stört dieS den Eindruck, so überlegt man sich nochmal», ob cs nötig sei. es aber ohne dkiinstelei nicht ander», so fügt man sich in di« wensigkeit. Ich hätte also gar nicht» dagegen, vor die Scha»- seite des Heiöelberger Schlosses Pfeiler zu bauen, wenn sie nur nicht „im Geiste der Zeit" dekoriert werden. In die «sernet» Notwendigkeiten muß man sich eben auch hier schicken: Wer nicht mehr gut sicht, muß ein« Brille, wer nur «in Bein hat. muß einen .Holzfuß tragen, ob dies nun schön aussieht oder nicht. Das Verständige mit sclüichtcm Sinne tun, daS scheint mir die aroße, unserer Zeit leider so fern liegende Weisheit. Am Parthenon zu Athen hat man mit Eisenschicnen. Ziegeln und Zement das gestützt, waS heradzufallen drohte: das ist sehr lv«se, daS wirkt ganz ausgezeichnet, gerade deshalb, well man »rr keinem Augenblicke in Zweifel ist, was diese Flickarbeit soll, und daß sie der Ausfluß einer tietwirkenden Achtung vor dem alten Marmorbau ist. Man hat so viele große Architekten Heidel bergs wegen bemüht: Nötig war rin tüchtiger Techniker, dem die Aufgabe gestellt wurde, die Fassade zu stützen, so gut eL geht, und der dabei ermähnt wird, an ihr so wenig als möglich zu ändern und zu verdecken. Nicht geistvolle Lösungen, wie man aus unsichtbar« Weise daS Erhaltungswerk vornehm«» könue. sind nötig, sondern die «hrliche Erkenntnis der Auf- ab e. Und diese ist, das -so lange als möglich zu « r- , alten, was da ist. und wenn die Fassade «inzufallea droht, sie mit den besten und einfachsten Mitteln zu stützen. Geht das ohne Störung der Gesamtwirkung und ohne Veschcidi- ung einzelner Teile nicht ab. so muß man eben wählen, welches ebel das kleinere ist: der Einsturz oder die B««inträchtigung. Tas größte Uebel ab«r ist die Restaurierung! Kommend« Jahrhunderte mögen dann entscheiden, ob sie anderes an die Stelle dessen setzen wollen. WaS wir ihnen in treuer Pflege des Neberkommenen hinterließen. Aber «S ist nicht gut, den alten, vornehmen Herrn, den Otto-HeinrichS-^Bau, totzu- schlagen, weil wir fürchten, daß er ohne Krücken nicht mehr stehen kann! -f „Der heimliche König" ist der Titel des neuen Bühnenwerkes von Ludwig Fulda, einer romantischen Komödie in 4 Aufzügen, die in der ersten Hälfte der kommenden Spiel zeit am Berliner Lcssing-Theatcr ihre Uraufführung erleben wird. -f Max Schillings legt nunmehr, wi« aus München berichtet wird, die letzte Hand an seine neue Oper „Der Moloch". Für die Uraufführung dieses Werke» war «r- sprünalich Schwerin in Aussicht genommen, wo auch die Wiege von Schillings' erstem Bühnenerfolge, der „Jngwelde, ge standen. Nunmehr hat jedoch nach gütlicher Berelnbarung oie Dresdner Hofover das Recht der Erstaufführung er halten, Schwerin wird die zweite Station sein, und Wien, wo Mahler «in ungewöhnliches Interesse für das Stück zeigte, di« dritte. Die Dresdner Uraufführung findet Ende Oktober oder Anfang November statt. -f „Sa l o m e" a I s — B a ll e t t. Fpl. Sandrini, di« erste Tänzerin der Pariser Großen Oper, hat di« Geschichte der Salome zu einem Ballett verarbeitet, dos im nächst«» Winter an der Pariser Oper in Szene gehen wird. -f Die Frau des verstorbenen Professors Curie, die zum Professor an der Sorbonne ernannt wurde und .deshalb Lurch den Verein der Frauen Frankreichs durch Ueberreichung einer Denkmünze geehrt werden sollte, erklärte in einem offenes Schreiben, daß sie den Verein bitte, von der geplanten Ehrung abzusehen, da sie im Sinne ihres verstorbenen Gatten auf öffentliche Ovationen keinen Wert lege. Während deS Druckes «ingegangen« Neueste Drahtrneldmrgerr. Hannover. (Priv.-Tel.) Die Königin Marie und das Herzogspaar von Cumberland haben hiesigen Blättern zufolge von Gmunden auS anläßlich der Geburt im Kronprinzenhause herzliche Glückwunschtelegramme gesandt. Paris. Der Ka ssa t i o n s h o f brachte heute die Be ratung der Dreyfus-Angelegenheit zu Ende und tritt morgen mittag zur Urteilsverkündigiing zusammen. London. iPriv.-Tel.) Nach einer Meldung deS „Standard" aus Odessa hat der dortige Generalgouvcrneur Plötzlich den kleinen Belagerungszustand aufgehoben und dafür vollstän- digcsKriegsrecht eingeführt, angeblich zur Verhinderung eines geplanten Progroms. Petersburg. Heute wählte der RcichSrat «ine Kommission zur Beratung des Gesetzentwurfes betreffend hie Aufhebung der Todesstrafe. Von den 15 Mitgliedern der Kommission sind 8 für und 7 gegen den Entwurf. Petersburg. Nach Meldungen au» Brest, Litolsk, kam eS auf dem Gute des Grafen Podosk zu blutigen Zu sammenstößen zwischen plündernden Bauern und Militär. Viele Bauern wurden erschossen und verwundet. Scbast opol. <Westn>k-Meld»ng.l Der Mord anschlag auf den Komiliandicrenden des Schwarzen Meer- Geschwaders, Admiral Tschuknin, wurde von einem Matrosen verübt. Derselbe lauerte dem Admiral in -einem Gebüsch aus, als dieser sich im Garten seiner Villa erging, und schoß auk ih>» Der Urbeber des Anschlags entkam.
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