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Ilmi-r-edilbn »»,»«»-KUH« WW> duÜt >MÜ> AZÄ »>« (MnvchchML^imtü«. 8««dr»ck Hn ttrUkl». Vrt«t»al< »« »u d,u«lt«,r b,«lI»»a»««b»<.D«r«d Na»r."1 Mw«,. rrtchttSaltib« »,,or«. iM« »«le,r«««->»r«tt«' M,ch»tcht«» »«»de» Gegründet 1856 IlLr äis Lslss Nnrelgen-carlf. Bmakm« von Lnkündt,u»,«n bt» nochmtttL,, » Ukr. «Sonn- im- 8«t«Na,» nur MancutrraK « vo» N bi» '/»lUkir. Die i Ivalriae Grund- «eile <ca , Silbe,» 20 Pf,., An- Ntndiaunani aus der Privaticite ZeNe ss Psg : die rivaltiae Zeile aus Lert- seile bl> P!a . alb <km«eiandt Zeile 60 Ps,. I» Stummen, nach s»m» »nd Kr>eet-a»u l svaltiae Grundzeüe so PI,., aus Privatieitc «o Ps,., sspaliige Keile aus Tertscite und ai, Eiuaeiandl so Ps,. Auswürtiae Aus. trü,e nur ,e,e» Boraubbejablu»,. Lcleadlailcr koken r, Psenni,e. Fernsprecher: Sir. U und L0SL -auptgeschiistsstelle: Marlenstr. 38. WeÄllen lotsl veollts U Hot«L ^L88Lverdok. Svadroanadm noo«Iu«^r1ebte» wlt M0»»«u L»<>k»u», SuNuu auZ <t«e Vlaad»,»»» Allnl^. Ideal» «e Ileek« »m Anepard. — unä L»ltU»ll», <I» neu««,» lloMI <I»r 8t»Ni, Lwmer ml» Vvrpkl«,uu, eo» 10 Itaed an. 8llMLt«iIe, W>ed»tl«>»tnn, b00 mw^ an, S0 ma» »Und 8e>ivittd»ii, vreliurdeiten, kirt llolrßoi'Mr, 8tsk>rmrlc, LötMeliellbrocks. Lszrüntlot 1831. kr»al»loai»ed«t» dt» lSl>0 mm lan, u. 1000 mw vurcbm. ärivtze-k«Wtr«»paIstzr „keileliil". Wirkung überrvsedvQä u«<1 »nzenodm. Slnäet «okort äen Oeruok. »rtreikt äon kpkveis» niedt. Wua6Iaulsu selbst bei grössten Ltridprueen unlnöglieb. Vollstdnäig unsobütllleb. ^vr/tlieb bestens emntoblon. In tler Xrmee eln- gekNbrt. 1000 k. ^nerlc. Dose 50 Dkx., Dnlcot 25 I^/g. Lrkültlieb in Örogerien, ksul Lvdookert. Visodoksvvräs. ^ Depot bei KUvrii». Nveli, ^ltmsrlrt, unä HVvßxvI «L ^Inrienstrasse. M—I- —>R- K — — > HV«ttUvI»vi»«I»tv 1» M c> ^ MM WVH Vtrüsst«» oi>«t voi netrrnstent rLw lll Iklüöl^ töllöl^lAsöll. tidruelir- llllll I.iim-lMnui'««. -ßüou IllÄtOP liiIis'«S!'S!,-rii«Ir>-I!enl>Sst DSU" L«tse--irtUteI. "Ms 2tt 8tl N88« 2tt. Al» 1 <2Ö Ltziaaal. Englische Parlamentskrise in Sicht. Kohlenverkehr der Sächs. Staatsbabnen, Eisenbab»-! Mutmaßliche Witterung:! ^»ilißttzSKLL KOv» VDnIkl. beamtenverein, Gerichtsverhandlungen. Oesterreich und Serbien. Heidelberger Schloh. > Kühler, bewölkt, j ^§NtI I.*rvV» Die AufSnge einer Parlanrentskrise in England. Die erste Se-ran b«S aus den allgemeinen Wahlen im Äannar hervovgogangenen englischen Unterhauses, das sich nicht bloß nach dem politischen Glaubensbekenntnis seiner Mehrheit, sondern auch durch feine Zusammensetzung von seinem Borgänger wie Tag,und Nacht unterscheidet, hat jüngst noch eine Erfahrung gebracht, die rn England noch keinem liberalen Untcrhause er spart geblieihen ist. Die englische parlamentarische Regierung beruht nicht auf dem Unterhause allein. Daneben bsstÄt das starr-konservativ« Oberhaus. daS, solange «ine konservative Hagiermrg am Ruber ist. politisch wenig hewortritt. weil ihm i« grohen «nd ganzen keine andere Ausgabe und Tätigkeit bleibt, als di« Regierungsvorlagen wohlwollend almunehmen und die Beschlüsse einer konservativen Mehrheit des Unter hauses durch «iu -»stimmendes uno speziell ergänzendes Votum M sanktionieren. Wesentlich anders gestaltet sich die Lage jedoch, »venu dam Hause der Lords ein "überwiegend von liberalen Doktrin«» erfülltes Haus der Gemeinen an die Seite gestellt wird. Daun bekommt Las Oberhaus Hätz- lich Leben, dann strömt den einsilbigen Pairs und Bischöfen die Sprache nur so von den Lippen! Dann ist das " Oberhaus nicht mehr die Pagode, die maschinenmähig arbeitet t und oewohnheitsgemäb Ja sogt, dann prüft es die aus dem 'anderen Haufe komkmenden Borlagein sehr genau, und oft genug ißt eS vo«gekommen, daß die Lords den Wünschen «nd Vor- schlägen der Gemeinen ein entschiedenes „Unannehmbar?" ent- gagensetzten. Solang« di« liberalen Regierungen Englands selbst in Zahlreich«» Fragen konservLtiven Anschauungen huldigten und namentlich in der StellungnoHm« -» den handelspolitischen BrolUemen den Standpunkt der konservativen Partei teilten, konnte «ine sölche Ablehnung keine anderen als sie durch den parlamentarischen Geschäftsgang gebotenen Folgen haben. - Davon kann jetzt nicht mehr die Rede sein. Amn ersten Male hat die so-iati'st ische Arbeiterpartei, die allerdings schon unter Balfour im Parlament Futz gefaßt hatte, erheblichen Einffluß im Unterhause gewonnen. Die ssühl der Arbeitervertreter ist von 32 auf SO gestiegen, und wenn auch der extreme Sozialist Hpmans einen Sitz im Unter- Hause nicht erlangt hat. so ist ihm doch in Keir Hardie. dem gegenwärtigen Führer der Arbeiterpartei, «in .würdiger" und volbgültigcr Vertreter geworden. Den Eindruck, den das An wachsen der sozialistischen Fraktion aus Las Vierfache ihrer bis herigen Stärk« in der englischen Aristokratie und in Hofkreisen gemacht hat. charakterisiert am heften «in Scherzwort, das küvzlich di« Runde durch die englischen Blätter machte. Danach, soll König Eduard, als ihm der Wahlerfvlg der Sozialisten mitgeteilt wurde, ausgerusen haben: „Ichbinder letzte Königvon England!" Das mag «ine Anekdote sein: Tatsache ist iedenfalls, daß derjenige sich arg täuschen würde, der die Stärke der sozialistischen Ideen «nd ihrer autoritativen Fähigkeit in England nach der Zahl der SO sozialistischen Mitglieder des Unterhauses einschätzen wollte. ES unterliegt keinem Zweifel, daß die achtmal so starke liberale Partei nicht wenig Mitglieder zählt, die von demokratischen Jdeeu erfüllt sind und im Kampfe um Macht, und WirtschaftSfragen mit den Sozialisten unverbrüch lich »usammengehen. Hat dvch selbst das Kabinett Campbell Lannerman in John BurnS einen Politiker aufnehmen müssen, der »loar von Seir Hardie und Genossen nicht mehr als der „Ihrige" anerkannt, vielmehr als Verräter an der Sache des Proletariats gehrandmarkt und bekämpft wird, der aber doch, seiner politischen Vergangenheit getreu, den demokratischen Prinzipien auf jede uur mögliche Weis« Geltung zu verschaffen sucht. In dem Konflikt« -wischen Oberhaus und Unterhaus Handel» «» sich -»nächst um fügende Frage: Nach einem im Nnterhause nahezu ohne Widerspruch angenommenen Anträge der Arbeiter-Fraktion soll einem Arbeitgeber während eines AuSstandeS seiner Angestellten die Heranziehung von ouslän- dischen Arbeitern verboten sein. Veranlaßt ist der Antrag durch die bekannten Vorgänge bei dem Hamburger Seemanns- Ausstande, der den Ersatz der fehlenden B^ienungsmannschaften durch englische H<izer und Schauerleut« nötig machte. So weit hat teil» die Furcht vor der Fremden-Einwanderung, teil» di« Wirkung der sozialistischen Theorien »« sich gegriffen, daß da- Unterhaus diesem Verlangen, wie gesagt, keinen nennenswerte» Widerstand entgegensetzte. Selbst Herr Ehamberlain, der Führer der protektionistischen Bewegutlg, hatte dazu ge- schwiegen. Ander» da» Oberhaus. Auf Antrag de» Lord Ridley, d«S Vorsitzenden der von Ehamberlain begründeten Larifreform-Liga zur Beseitigung Le» Freihandels, wurde die im Unterhause genehmigte Vorlage mit erdrückender Mehrheit verworfen. Die Ablehnung wurde damit begründet, das» die Negierung Len kläglichen Antrag vor Len Lords nicht vertreten tot«. Kür Hardie tzat keinen Zweifel datüber gelassen, daß er und die Seinen sich mit diesem Bescheide nicht zufrieden geben werden. Derselben Willensmeinung ist ein Teil der liberalen Mehrheit. Schon hat der Vorgang im Unterhause ein Nachspiel gehabt. Im Wege der Interpellation for derten die Sozialisten John Ward und Herbert Paul Auf klärung über die Haltung des Oberhauses. Der Premier- minister Campbell-Banner man gab zu, es sei ver fassungswidrig, eine Vorlage lediglich deshalb zu verwerfen, weil die Regierung sich noch nicht zu ihr bekannt habe, und er erklärte ferner, daß die Regierung die ernste Angelegenheit, die in Frage stehe, nicht außer acht lassen werde. Die Sache wird also über kurz oder lang das Unterhaus beschäftigen. Dann muß sich erweisen, einmal ob die Konservativen des Hauses sich den Standpunkt ihrer politischen Freunde im Oberhause zu eigen machen wollen oder nicht, und andererseits, welche Maßnahmen bei erneuter Ablehnung durch das Haus der Lords die Regierung bezw. das Unterhaus oder eine Fraktion desselben zu ergreifen gedenkt, um den Beschlüssen dieser Körperschaft Geltung zu ver schossen. DaS ist aber keineswegs der einzige Zankapfel zwischen den beiden Faktoren der britischen Volksvertretung. Von ungleich größerer Bedeutung ist der Streit um das Gewerkschaftsgesetz. Durch dieses soll, so hat daS Unterhaus beschlossen, und zwar wiederum einem Aniendeinrnt der Arbeiterpartei folgend, die gesetzliche Be stimmung ausgesprochen werden, daß die Gewerkschaften für die jenigen Schäden, die bet Lohnkämpfen usw. aus dem Verhalten ihrer Mitglieder oder Leiter entstehen, mit dem Verelnsvermögen nicht haftbar gemacht werden dürfen. Es ist als sicher anznsehcn, daß daS Oberhaus diesem Gesetze, das auch sonst den Arbeiter- Organisationen sehr weitgehende Zugeständnisse macht, die Zu stimmung versagen wird. Sodann hat Campbell Bannerman daS Verlangen der Frauenrechtlerinnen nach dem vollen Stimm rechte keineswegs ablehnend beantwortet, sondern nur für den Augenblick um „Schonung" und Geduld gebeten. Auch ein Standpunkt, den das Oberhaus nicht teilen kann und deshalb bekämpfen wird. Den größten Zwiespalt aber wird die Läne-rtion Bill, die Schulvorlage, zwischen die parlamentarischen Körperschaften tragen. Mit den Lords sind die konservative» Gemeinen darin einer Meinung, daß eine Vorlage nicht Gesetz werden dürfe, die den Stäatsbehörden jedes Ernen- nungS- und Bestätigungsrecht nehmen, dafür aber die Regelung sämtlicher Angelegenheiten des Schulbetriebes und des Unterrichts wesens in weitestem Sinne den Vertretungen der Steuerzahler übertragen und obendrein jede Bedingung konfessioneller Natur hinsichtlich der Anstellung der Lehrer usw. ausschalten will. In diesem Sinne haben Balfour und die Seinen Herrn Birrells Schulvorlage aufs schärfste bekämpft. Die Gegensätze in der Auffassung beider Häuser über dke Schulvorlage sind so groß, daß aus diesem Anlaß der offene Aus bruch deS Konfliktes nicht länger aufzuhalten sein wird. Lin eine freundschaftliche Verständigung über Fragen, deren Behandlung die einschneidendsten Gegensätze in religiöser, sozialer und poli tischer Hinsicht schonungslos enthüllt, ist nicht mehr zu denken. „Der Kampf muß kommen" — an diesem Worte Keir HardieS wird di« große demokratische Mehrheit des Unterhauses unbedingt festhalten. Unterliegt der konservative Gedanke, so ist das Schicksal des Oberhauses besiegelt und die Arbeiter partei einer starken Steigerung ihrer Anhängerschaft und Macht stellung sicher. Neueste Drahtmeldnugen vom 11. Juli. Zur Lage ln Rußland. Petersburg. (Priv.-Tel.) DaS Semenowsche Leib» Garde-Regiment ist ebenfalls in Gärung. Unlängst über mittelte die 8. Kompagnie hem Regimentskommandeur General Min. der während der Moskauer RevolntionStaae die Straf- expedition dort leitete, einen Brief, worin sie die Geldbelohnung »erlangte, die ihr seinerzeit der Moskauer Generalgouverneur verlangte, die ihr seinerzeit der Moskauer Generalgouverneur Dubassow angewiesen batte, die bisher aber noch unausgezahlt geblieben ist. General Min versammelte das Regiment um ingst den Bataillons- an die Mannschaften sorgen, daß sein Be- »rderte er die Mann» , . st. " . . ich und teilte ihm mit, daß er bereit» längst den kommandeuren die Summe zur Auszahlung an die " angewiesen habe. Er würde sofort dafür sorgen fehl endlich auSgeführt werde. Außerdem forderte schasten auf, den Aufwieglern leinen Glauben zü schenken. General Min teilt« ferner mit, er habe' «inen Drohbrief de- kommen, daß, wenn er sich -iS spätestens 31 Stunden nicht aus dem Leben befördere, er getötet werden würde. Er glaube nicht daran, doch sollte «r tatsächlich ermorde» Verden, so sollten dre Soldaten nur weiter «ideStreu verbleiben. Petersburg. <Prtv.-Tel.) Wir der „Slowo" meldet, wich der Hofmlnister Baron FredertcS zurücktreten und durch den Generalmajor Tr« pow ersetzt «erden. — Dasselbe Blatt berichtet vom AuSbruche neuer Agrar« nruhe» in den Gou vernements Camrncz und PudolSk. sowie im Kreise Homel. Alle Gutsbesitzer seien mit ihren Familien geflüchtet, die GulSgebäude auf dem Gute Dobrasch des Fürsten TaSkiewicz seien völlig demoliert. Petersburg. Al» heute vormittag der von einem Schreiber und einem Wächter begleitete Unterzahlmristrr Gahilperowitsch im Gebäude der aroßen Admiralität mit einer 26000 Rubel enthal tenden Geldtasche eine Treppe kinabstiea, gaben mehrere Personen Rtvoldetschkisse auf iüo Lw leme Begleiter ab, durch die er uud der Wächter am Kopfe verletzt wurden. Die VI11 g nahmen dann die Tasche fort, die Gahuperowitsch entfallen war, und verschwanden. Warschau. lPriv.-Tel.) Seit heute früh wurden hier vier staatliche Spiritusläden überfallen, beraubt und ein Ver käufer tödlich verwundet. — In Lodz wurde gestern abend in der Nowarod-Straße ein Kosak durch Unbekannte entwaffnet und erschossen. Darauf kam es um Mitternacht im Zentrum der Stadt zu blntlaen Zusammenstößen zwischen bewaffneten Genossen der Kampfvarter und Kosaken. Mehrere Personen wurden er schossen. Die telegraphische Verbindung mit Lodz ist seit heute morgen unterbrochen. Dort streike» bereits 10600 Arbeiter. Die Mehrzahl von ihnen verlangt 30 v. H. Lohnzulage. Moskau. sPriv.-Tel.) Durch einen geheimen Nunderlaß untersagte der heilige Synod unter Androhung schwerer Strafen daS Drucken politischer Broschüren und Aufrufe in den Klosterdruckereien. Anlaß zu diesem Einschreiten der Kirchcnbehorden gab u. a. der Umstand, daß i» der Kathedrale zu Himmelfahrt Mariä in Kiew in einem unterirdischen Raume eine Druckmaschine gefunden wurde, auf der aufkeizerlsche Prokla mationen, Aufrufe zu Pogromen usw. vervielfältigt worden sind. Sebastopol Heute mittag 1 UIHr wurde ein Attentat gegen den Kommandanten des Schwarzen Meer-Geschlvadcrs, Admiral Dschnknin, verübt. Dschuknin wurde verwundet und «rußte ins Hospital gekracht werden. Sächsische Orden erhielten: Albrechtsordens Oberst Berlin. lPriv.-Tel.) das Komturkreuz 2. Klasse des Albrechtsordens Oberst von Malachowski, Flügeladiutant des Fürsten von Lippe, das Ritter kreuz 1. Klasse des Albrechtsordens die Geheimen Rechnungs räte Blumenthal im Reichsamt des Innern und Albrecht. Vor steher des Zentralbureaus der Neichsbank. Berlin. (Priv.-Tel.) Zur endgültigen Regulierung der deutsch-britischen Grenze inOstafrikaist eine englische Kommission hier eingetroffen, die aus einem Major und drei Zlvilmitgliedern besteht. Die Verhandlungen werden unter Vorsitz des Erbprinzen zu Hohenlohe-Langenburg gefühlt. Berlin. lPriv.-Tel.) Der Kaufmann Leopold Juch» in Charlottenburg batte gegen Einbrecher einen Selvstschutzapparat aufgestellt, vergaß dies aber und erhielt beiin Oeffnen einer Türe schwere Schußwunden im Gesicht. Nicht weniger alS 36 Schrotkömer sind ihm iuS Gesicht gedrungen. Er wurde in das Krankenhaus Westeud gebracht, wo er in besorgniserregendem Zustande darniederlieat. Hamburg. In der Klagsache der Hamburg-AmeriVa- Linie gegen 127 Schanerleute auf Schadenersatz wegen Ver tragsbruches, weil sie am 1. Mai ohne Urlaub von der Arbeit fortgeblieben sind, wurde heute, nachdem am 21. Juni durch Awischenurteil Vertragsbruch sestgestellt war, über die Höhe der von den Beklagten zu zahlenden Summe verhandelt. Der die Gesellschaft vertretende Inspektor Jseile erklärte sich, da es der Hambur^-Amerika-Linie nicht so sehr auf die Höhe der zu zahlenden klimme ankomme, als auf das Prinzip, auf Vorschlag des Vorsitzenden des Gewerbegenchts, Amtsrichters Bvysen, mit einer Zahlung von je 20 Mark zufrieden, obwohl der Schaden beträchtlich größer sei, als die von der Hamburg. Amerika-Linie geforderten 12 000 Mark. Diesen Vorschlag lehnte der Vertreter der Beklagten ab und bestritt jede Schuld. Das Gericht beschloß, einen neuen Termin auf den 19. Sep tember anzusetzen, an dem die Hamburg-Amerika-Linie ihren Schaden genau begründen soll. Die Beklagten lehnen jeden Veraleichsvorschlaa ab, um die Möglichkeit zu wahren, sich an ein höheres Gericht zu wenden. Breslau. lPriv.-Tel^) Bei der Ablösung in der ^Deutschland"-Grube bei Schwientochlowitz wurde der frischen Belegschaft mitgeteilt, daß von 19 gelegten Sprengschüssen nur 18 losgegangen seien. Als einer oer Leute ein Loch bohrte, erfolgte eine heftige Explosion. Der Aufseher Gambini, ein Italiener, und ein Arbeiter wurden dabei getötet. Stuttgart. Die Kowmerder Standesiherren stimmt- heute der Denkschrift über die Personentarifrcsorm zu und nahm die Entwürfe betreffend die Gemeinde- und Äe- zirksordnung, sowie betressend Gewerbe- und Handelsschulen einstimmig an. Der Landtag wurde dann vertagt. Stuttgart. Der „Staatsanz." veröffentlicht ein gestern von Schloß Friedrichshasen aus an den Präsidenten des StaatsmimsteriumS Dr. v. Breitling gerichtetes Handschreiben des Königs, in dem der König den Minister zur Vollendung der Verfassungs-Revision, die dieser in pflichttreuer tzerung ^ei eines sort- cincr dank- . „ , wünsl . . erkennung ausspricht und ihn unter dauernden Wohlwollens bittet, als äußeres Zeichen baren Gesinnung seine Büste entgegenzunchmen. Wien. (Priv.-Tel.) In Lemberg wurde der 28jährige Graf WladislauS Zielinski aus Kongreß-Polen oer- haftet. Im Namen eines anarchistisch - kommujiistischeii Komitees wollte er einem hiesigen Grafen angeblich für iws- sische revolutionäre Zwecke 4M Kronen abprcssen. Zielinski er klärte, im Grodnoer Regiment gedient zu haben und geflüchtet zu sein. Paris. Kammer. (Fortsetzung.) Ilm weiteren Der- laufe der Sitzung wird ein Abänderungsantrag Presscns« oiv- genommen, wonach Tatsachen, deretwegen Adriiestie ersolgt RechtSan-waltsliste dienen dürfen. Parts. Kammer. In der wurde nach einer erneut auf die Protesterhevnng der Sozialisten und Natt, entwurf des Amnrstiegesetzes angenommen. Paris. (Priv.-Tel.) Der Bericht des KriegSmkiiisters über die Heerrsergänzung im Jahre 1905 stelU fest, daß von 321929 Gestellungspflichtigen 10 614 des Lesens und Schreibens unkundig wann und ÄL9 konnten notdürftig lesen, doch nicht L LUAL-RiS Kon g os) IILLL--LI Mv lMz Vi68äü6i UolLöiöi kedr, kkuüä, LsutMsr 8tr. 79/81