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- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-06-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19060629011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906062901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906062901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-06
- Tag 1906-06-29
-
Monat
1906-06
-
Jahr
1906
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Dresdner Nachrichten. Nr. 17«. Seite 4. » Sreitag. 2». Juni L»0» Ak» -stirer diente «in vormaliger Preßagent de» Pröisidenten Kvüger. SeUt wenn König <A>nard, wie es als sicher ver lautet. die deutschen gonrnalisten empfangen wird, dürlte er ihnen in guter Laune ein paar freundliche Redensarten sagen, der die MUion. «in besseres Einvernehmen zwischen England ist _ , . „ sche auch dadurch in keiner und Deutschland herdeizusühreu, Weise veavivklicht worden." Wohl nicht ohne Absicht, die deuHch-enMch« Annäherung durch Zerstreuung historischer Mißverständnisse seinerseits zu fördern, hat Lord F i tz m gu r >.c e. der gegenwärtige Unter- staatssskretär im Aussvärtiaen Amte, gerade jetzt «ine Bio graphie von Lord Graiwille berausgegeben. in der er aus Grund der amtlichen Motive Mitteilung von Bemühungen des Fürsten Bismarck macht, nach dem sranMischen Kriege eine Ber- ständiguu« — nach Lord Fitzmaurice sogar em Bündnis — m l «England hevbeizufichren. Die Abneigung der englischen Minister, damit zu einer Garantie der Annektionen Deutsch lands genötigt zu werden, lieh den Gedanken scheitern. Trotz- dem sprach Bismarck noch 1862 in einem dem Lord Granville in Abschrift übergebenen Briese an eine hochgestellte Persönlich keit mit bezug aus Aeglwten von seinem Bestreben, der deutschen Politik eine englandsreunidliche Richtung zu geben, einem Be stroben. das beim Kaiser aus keine Schwierigkeiten gestoßen lei. aber in Wien Hindernisse finde. Ungeachtet gewisser Verdäch tigungen, mit denen der wohl als echt anzunel,inende Brief die deutsche Presse wegen ihres damaligen angeblichen Anta gonismus gegen England bedenkt, darf seine Veröffentlichung als eine Unterstützung der Absicht begrüßt werden, welcher der Besuch deutscher Pressevertreter in England dienen soll. Deutsche» Reich. Eon zuverlässiger Seite erhält die ^Dcutsch-e-vang. Korrcisp. die Nachricht. Laß im Kreise Ottweller drei neue «Prozessionen im lausen den Jahre ein geführt worden sind, nämlich in einem ganz katholischen Dorfe der Bürgermeisterei Eppelborn und außer der in Heiligenwald, das konfessionell gemischt ist. in dem ebenfalls konfessionell gemischten ElverSberg. Am letzt genannten Orte hatte es der katholische Pfarrer schon früher durchgcsetzt. daß er eine Allerheiligenprozessivn zum Friedhof >l. Novembers abhaltcn durste. Der erste, ohne sie Genehmi gung der politischen Behörde unternommene Versuch war mit einer geringen Geldstrafe geahndet worden. Im folgenden Jahre wurde das Gesuch erneuert, und in letzter Stunde traf vom Kreisamt die vom Ortsbürgcrmeister verweigerte Erlaub nis ein.. Die Fronleichnam-Prozession wurde soiort aus das erste Gesuch hin von dem Oberpräsidenten Freiherr» von Schor- temer-Lieser genehmigt, nachdem sie unter seinem Vorgänger dreimal abgelehnt worden war. Auch in Heiligenitvalh war der erst« Versuch, die Fronleichnamsprozession einzuführen. miß lungen. Man lenkte nun den Verdacht, gegen sie agitiert zu haben, aus einige Evangelische, und die Folge war eine Schädi gung ihrer geschäftlichen Beziehungen. UsberhSupt ist die übelste Seite des Prozes.sionswc'sens für die Evangelischen, die nicht „mitmachen", die wirtschaftliche Schädigung. In Heillgen- wald und anderen Orten haben evangelische Geschäftsleute und Wirte ihre Häuser geschmückt oder wenigstens tchmückcn lassen, um sich vor materiellem Schaden zu bewahren. Es wird daher fortwährend nötig sein, die evangelische Bevölkerung über die ivahre Bedeutung der Fronlcichnamsprozejision auszuklären und an die idealen Beweggründe zu erinnern, die cs jedem überzeugten Protestanten verbieten, direkt oder indirekt das römiiche Prozessionswesen zu fördern. Die Neueinführun« von Fronleichnam-Prozessionen da. wo sie nicht hergebracht sind, wird auch in der „Magdeb. Ztg." einer Kritik durch den Regierungs rat Tilmann unterzogen. Der „Präzedenzfall von Heiliaen- wald" ist danach geeignet, Beunruhigung in die evangelischcn Volkskreise zu tragen, weil man fürchten müsse, daß auch in anderen konfchsionell gemischten Orten der Versuch gemacht werd^ solche Prozessionen neu einzubürgern. Jedenfalls wer den sich auch Katholiken der Erörterung der Frage, ob der Gesetzgeber dieser Eventualität gegenüber eingreisen muß. nicht entziehen können. Die Protestanten können sich dadurch be schwert fühlen, daß infolge der Verlegung der Feier aus die öffentliche Straße, die nicht den Katholiken allein gehört und die auch die Protestanten zu passieren genötigt sind, letztere in di« Lage kommen, unfreiwillig einem katholischen Gottesdienste beiwohnen M müssen, dessen Gegenstand gerade die Lehre von der Transiubstantiation. also eine der wichtigsten Unter scheidungslehren ist. Diesen Gesichtspunkt hat das Vereins- gesetz nicht berücksichtigt. Wenn nun die Gefahr eines weiteren Vordringens des Prozessioiiswcsens in konfessionell gemischte oder überwiegend evangelische Orte von der protestantischen Bevölkerung so erregt ausgetaßt wird, daß der Wunsch nach einer Aenderung der Gesetzgebung berechtigt erscheinen kann, so möge man durch eine Novelle zum Bereinsgesetz bestimmen, daß Prozessionen nicht neu genehmigt werden dürfen, wenn schon eine protestantischeKirche am Ort« besteht. Die Einführung einer städtischen General-Bor- mundschast für alle in Charlottenburg geborenen unehe lichen Kinder wurde von den Stadtverordneten beschlossen. Oesterreich. Die »ngarischeDelegation setzte vorgestern nachmittag die Verhandlniiaen des Budgets des Ministeriums des Aeußeren fort. Der gemeinsame Finanzminister Freiherr v. Buria » erklärte, er ergreife ans Wunsch des Ministers des Aeußeren das Wort, und führt folgendes ans: Hinsichtlich des griechisch-rumänischen Konfliktes bestreitet der Minister entschieden, daß er die Absicht habe, ans Aufforderung Rumäniens gegen Griechenland zu intervenieren. Was dir Handelsverträge nnlange. io sei die Auffassung irrig, als hätte es in der Macht des Ministers des Aeußeren gelegen, von Deutsch land eine Verlängerung des Vertrags, oder eine provisorische Konvention zu erwirken, wenn es sich dem Abschlüsse des Handels vertrags widersetzt hätte. Wenn auch die Diskussion über den Dreibund keine all;» erfreuliche war. konnte der Minister des 'Aeußeren doch konstatieren, daß das Bündnis als Basis unserer Volitik in der Delegation nicht mehr angegriffen wurde. Es wurde viel über die praktische Bedeutung dieses Vertrages in der Gegenwart gesprochen. Möglich, daß dre Zeit für die Lobpreisung dieses Vertrags bereits vorbei ist. doch ist dies ein solches Ding wie mit der Ede: Wenn die Flitterwochen vorbei sind, so wird der aus wahre Neigung gegründete Bund dennoch auch ferner stark »nd dauernd bleiben. Di« wahre Bedeutung desDret- dunde» müssen wir beute von wirklichen praktischen Gesichts punkten erwägen, und wenn zu diesen Gesichtspunkten doch der eine andere Gefühissaktor dazu kommt, so ist dies für uns um so besser. Dir wadre Bedeutung des Dreibundes besteht auch heute wir von Anfang an darin, daß er di« Monarchie sichert; daß diese Sicherstellung während der laiigen Dauer feistes Bestandes nicht in jedem Augenblicke von gleicher Aktuali tät ist, ist doch natürlich. Besteht doch das Wesen jeder Versiche rung darin, daß sie für einen bösen Augenblick gegründet ist. Da der Kern des Dreibundes in dieser Versicherung besieht, kann man nicht verlangen, daß auch die Förderung kommerzieller oder sonstiger volkswirtschaftlicher Vorteile in diesen Jnteressenkreis einbezogen wird. Nicht nur, daß diese nicht ausbedungeii ist. im Gegenteil, jedes Mitglied des Bündnisses bat volle Freiheit nzr seine volkswirtschaftlichen und Exportdcstrebungen Vorbehalten. Diese Freiheit besteht nicht nur für Trntlchland, sondern auch für uns. und wenn vielleicht, was für uns nicht erfreulich sein kann, gegenwärtig die deutschen Handelsbestredungen ein gewisses Uebcr- aewicht erlangt haben, kann man hieran- dem Minister keinen Vorwurf machen. Wir können nur bedauern, daß uns dies nicht ebenfalls gelungen ist. Auch kann der Minister nicht den Vor wurf annehmen, daß die Prämissen des Bündnisses nicht mehr bestehen. Seiner Ueberzeugung nach bestehen oiese Prämissen auch heute noch, wenn für den einen oder den anderen Teil die großen Gefahren auch nicht so nahe stehen wie damals Wenn nun der eine oder andere Delegierte sich gegen Irgend ein Mit glied deS Bündnisses feindlich geäußert hat. so kann es nur ein weiterer Grund sein, auch fernerhin in dem Bündnisse zu ver harren. Wenn ich auf jemand einen Verdacht habe, so ist es doch zweckmäßiger, wenn ich mit dem Verdächtigen unter einem Zelt- vache verbleibe (große Heiterkeit), damit ich sehen kann, was er tut. In schweren Augenblicken rst es dann auch leichter, Mißver ständnisse zu zerstreuen. (Bewegung.) Der Minister deS Aeußeren kann gegenüber den entgegengesetzten Annahmen die Veisicherung geben, daß er keineswegs geneigt sei, den Frieden der Monarchie fremden Interessen zuliebe preiszugede». Die Delegierten habe» selbst konstatiert, daß die HeereSpostcu nicht eine Forderung des deutschen Bündnisses sind, wie dies ein großer Teil der öffent liche» Meinung in Ungarn glaubt. Der Minister des Aeußeren möchte nun noch dem Wmische Ausdruck gebe», daß die Delegierten die öffentliche Meinung daheim aufklären möge» darüber, daß. wie immer man auch da» Bündnis, dessen Nutzen und Zweckmäßigkeit beurteilen möge, e» vtNlriLcht und keine zu ergr^fenden Maßregeln mehrere Deputierte, den Artikel ,u streichen, nach welchem die Regierung im nächsten Jahre ein« ae rinbringen soll betreffend die nach und nach durchzufüh- rende llebernahme der Primarschulen durch den Staat. ^ nviß ist. daß da»s«lbe uns keinem Schaden -k, vou un» erheischt. . der Depvtteetenkamme, bean« Beratung der zu ärmsten der südlichen Provinzen Maßregeln mehrere De ' ^reichen, Vorlage rinbringen so^ UnterrichtSministrr und der Ministerpräsident «in. dt« darauf in r Streichung dieses Artikels «I«. dt« darauf st, namentlicher ^Abstim» mung mit 2l8 gegen 59 Stimmen beschlossen wurde. Sravkreich. Der GeneralstaatSanwalt erklärte vor dem Kassation-Hofe, er werde, um die Nichtigkeit de» geheimen Dossier- nachzuwetsen, öffentlich ausführlich darüber sprechen. Redner erzählte, wie da- Dossier z» stände gekommen sei, wie man überall umbrrgestöbert bade, um Schriftstück« aufzufmde». die auch nur den geringsten Beweis gegen Drehs»- liefern könnte». Der StaatSanwalt besprach kurz die einzelnen, daS Dossier bildenden Schriftstücke und kam zu der Schlußfolgerung, daß kein einziges die Verurteilung DrehfnS' rechtfertige und daß das Dossier aus einem Haufen hiiiimelschrrienoer Schandtaten bestehe. Schwei». Die Konferenz zur Revision der Genfer Konvention hielt gestern eine Plenarsitzung ab, in der Über den endgültigen Wortlaut deS neuen Vertrages beraten wurde. Die Konferenz vertagte sich dann auf Freitag. Dir erste Kommis sion beschäftigte sich gestern nachmittag mit dem Verhalten gegen über verletzten Kranken und Toten. Der Bernische Große Rat hat mit großer Mehrheit — in der Hanptabftimmuna mit 174 gegen 14 stimmen — den mit einem französische» Finanz- und Unteriiehmerkousortliim abge schlossenen Vertrag über de» Bau einer Lölschdergdahn alS Beriilscher Zusahrtslinie zum Simplon genrhmtgt und eine StaatSsnbvcntw» von 17500 (XX) Francs bewilligt. Holland, In der Zweiten Kammer bestätigte der Minister des Aeußeren, daß dir zweite Friedenskonfe renz in diesem Jahre nicht stattfinden werde. Rußland. ReichSratsmitglieder gehen mit dem Plane um, im ReiclBrate eine Partei des Zentrums zu schaffen. Sie haben allen Mitgliedern des RcichöratcS ihr Programm zugcschickl und dieses in den Zeitungen ver- öfsentlicht. ES haben auch bereits mehrere Versammlungen zu dem Zwecke der Gründung der Partei stattgefundrn. doch hat sich noch niemand bereit «rllärt, der zu gründenden Partei bei- zulreten. Am 24. d. M. stellten die Mannschaften der 2. Kom- gnie der Festungscirlillerie in Batum Forderungen wirt- -astlicher und dienstlicher Natur. Als Ermahnungen nichts nützten, besetzten Kosaken die Kaserne. Die Mannschaften be ruhigten sich, doch flohen einige in die Quartiere anderer Kom- t'agnien und zwar in Begleitung zweier Zivilpersonen, die das Gerücht verbreiteten, von den Kosaken werde auf die 2. Kom pagnie geschossen. Infolgedessen kam es bei mehreren andere» Kompagnien zu Ausschreitungen. Nachdem die Aufständischen während der Nacht umzingelt gehalten waren, bedauerten am nächsten Morgen ihr Vi Dienst. iS gehalten waren, zergehen und taten wieder si chren Kunst und Wissenschaft. f- Im Residenztheater heute: Damenkrieg'' vnd „Anatols Hochzeitsmorgen". f Im Central-Theater vrffagt trotz der theatecfeind- lichen Temperatur dir Zugkraft der Detektiv-Komödie , S >> er - lock HolmeS" noch immer nickt, so daß es auch diese Woche allabendlich auf dem Repertoir bleivt. Heute, Freitag, wird eS bereits zum 16. Male wiederholt. Da aber das Gastspiel des Darsteller« der Titelrolle, des Herrn Albert BozenhardS, seinem Ende entaegrngrht. findet übermorgen die letzte Sonn tags-Ausführung der Komödie statt. Am Sonntag nach mittag '/j4 Uhr wird bei halben Preisen der Schwank „Telephon- geheimnifse" gegeben. ch Die Uraufführung der vor vier Wochen heransgekommenen humoristischen Volkslieder für Männerchor «Das faule Gleichen" und „Der Obendrauf" von Othearaven findet Mittwoch, den 4. Juli, im Sommer ko vzert des Dresd ner Lchrergesanavereins (LinckescheS Bad, abends Uhr) statt. Ebensalls neu ist „Ein kleines Lied" von Marie v. Ebner-Eschenbach in der Vertomzng von Fritz Nagler. ch Die Tochter Ernst v. PossartS, in Dresden unter dem Künstlernamen Delsarta bekannt, hat sich mit dem Karlsruher Tenoristen Hutt verlobt. ch Josef Joachim feierte gestern seinen 75. Geburtstag. Der Geigerkönig ist seinem Berliner Domizil entflohen, um allen Huldigungen aus dem Wege zu gehen, wie er daS in seinem Leben immer getan hat. D«e Bescheidenheit, der stille Ernst des Künstlers bildeten von jeher die Gnindzüge seines Wesens, und dock ist selten einem Künstler eine so glänzende Laufbahn de schieden gewesen wie ihm. Scho» dem Wunderknaben Joses lächelte da« Glück, da er in Stanislaus Serwacynski zu Pest den besten Lehrmeister fand, den es für ihn geben konnte. Verstän dige Eltern, tüchtige Ratgeber und klnge Lehrmeister schützten den Knaben vor einer früden AnSichlachtung seines Leben- und nach seinem eisten öffentlichen Auftreten in Pest am 22. April IW durfte er in den ersten Kunststädten Europas sich fortbitde». Ueberall wurden Künstler von R»s seine Förderer. Lehrer und Freunde. Zuerst der Aufenthalt im Hause Brunswick zu Buda pest, dann bei Böhm in Wien, wo Joachim Beethoven spielen lernte. Dann die bedeutsamste, im Jahre 1842 beginnende Periode in Leipzig, wo der 12jährige Geiger die Freundschaft Mendelssohns gewann. Beziehungen, die zum erste» Höhe punkte in seiner jungen Künstlerlaiifbnhn führten, dem ersten Auf treten in der Londoner Philharmonischen Gesellschaft unter Men delssohns persönlicher Leitung mit dem Violinkonzert Beethovens Der Londoner Erfolg führte einen über Nacht berühmt geworde nen deutschen Geiger nach Leipzig zurück. Meiidelssohns früher Tvd war ein Schicksalsschlag für Joachim, der jedoch in Robert Schumann einen nicht minder eifrigen Gönner fand. Die Freundschaft mit Schumann stammt aus den Hannover-Tagen des Meisters, wo er Konzertmeister der Königs. Ihwrllr war. Dazwischen liegen die Tage von Weimar, wo Josef Joachim mit Richard Wagner und Franz Liszt enge Freundschaft schloß Und dann kamen die bedentnngsvollen Momente, da Joachim in das Schaffen eines Johannes Brahms so tiefen Einblick gewann, daß er — vor HanS v. Bülvw noch — zum Apostel des Wiener Meisters wurde. Jin Jahre 1868 kam Joa chim nach Berlin. Was er hier als Lehrer wie als ausübender Künstler geworden, bedarf bei dieser Gelegenheit keiner weiteren Ausführung. 4 DaS herzogliche Musenm zu Altcnbnrg erwarb auf der Ausstellung des dortigen Kunstvereins das Oclgemälde „Der Feckter", eine vortreffliche Arbeit des Dresdner Malers Walther Wittin g. 4 Die Wiederlicrstcllungsardeite» an der St. SebalduS- kirche zn Nürnberg, welche im Jahre 13L8 begonnen wur den. sind jetzt beendet. h Das dritte bat, rische Musiksest 1907 wird in Aschafsenburg stattfinden. Während des Drucke- ein gegangene Neueste Drahtmel-nngeu. Berlin. Ende Juli, nach der Rückkehr des Kaisers, finden bci Rügen die ersten größeren Flottenmanöver statt, denen der Zar mit dem Kaiser beiwohnt. Der Zar begibt sich dann zu längerem Aufenthalt nach Darmstadt, wo er mit seiner Familie zujammentrifft. Berlin. Der „Reichsanzeiger" publiziert die Verlänge rung des Handel-provisoriums mit Spanien und gleichzeitig den soeben revidierten spanischen Zoll- tarif, der am I. Juli in kbrast lritt und der gcaen ven im März veröffentlichte» Tarif wesentliche Milderungen enthält »nd für verschiedene für Deutschland wichtige Artikel eine nam hafte Verbesserung des bestehenden Zustandes bietet, die in der Kompensation für Erhöhungen bei anderen Artikeln gefunden werden muß. Berlin, Men. entspricht' hie' provi Nischen Handel»»,« «ch«cht: demMinMder.. » entgegengekinnmen enven Verhandlungen uver den offnen Handelsverträge» »ß Vir «rung. welchem deuts- um Nicht die schwebenden 8 eines endgültigen deutsch-fpanuqen Handelsverträge» ttz stören. Wäre nicht ,n dieser Welle da» bestehende Meistbegünstigung»- abkommen verlängert worden, so würde vom 1. Juli aj> jedes der beiden Länder di- Einfuhr au» dem anderen Änd« dfff.rL- ziell behandelt haben. In Spanien wären deutsche Warn, voraussichtlich der «rst«n Spalte de» neuen Tarif» unt«rst«llt worden, ivahrend di« mednger« »weit« Spalt« aus Waren der meisten mit unS konkurrierenden Länder angewendet wordev wäre. erlin. Wie die baveri e Eilenbahnverwaltung Ve nimmt jetzt auch di« vreu- he mit drahtloser Äer - ägen n» größer«« Maßstab« . «n u» arten und Dr ucksa.ch« n de S Orts- ur mit 3 Psennig frankiert, wird vorläufig iglich das Differenzporto, nicht auch Strafi Grund .tändiauna mit fahrenden auf. — Für Postkarten Verkehrs, die nur mi vom Empfänger lediglich Porto erhoben. Berlin. Die „Nordd. Alls. Ztg." schreibt: Aus einer Veröffentlichung de» „Deutschen VolkSblaIteS" in Stutt gart ging ein« Reihf schwerer Anschuldigung«» gegen mehrere Beamte der Kolon >a labtet tun g durch die Tagespreise. Wir stellen folgendes fest: 1. Die Kolynialvrrwal- tung schloß am 30. Dezember 1895 mit der transatlantischen Güterversicherungs-Gesellschaft Berlin eine» allgemeinen See versicherungsvertrag, der jeweils vom 1. September düs 31. Dczemoer kündbar ist. Mit Rücksicht auf die Höhe deS Risikos bei den Verschiffungen anläßlich de» südwestafrika- Nischen Aufstandes wurde vom 31. Januar bis 31. Dezember 1906 sür Südwestafrika ein neuer Vertrag abgeschlossen, der sich vom 31. Dezember 1906 sür jeweils ein weitere» Jahr ver^ längert. sofern er nicht vier Monate vorher gekündigt WEH; die Prämie beträgt im allgemeinen 6 pro Mille. Au dieser Versicherung sind neben der Transatlantischen Güterver- sicherungSgesellschaft beteiligt die Norddeutsch« Bersicheruugs- ge>ellsci>ast mit 25 Prozent, die OberAreinisch« Ber icheruugs- gcfellschasi Mannheim und die Deutsche Transportversicherung». gcMchast Berlin mit je 10 Prozent und die Mannheimer Brr- Eine Teil nahme ab. Die Kolonlatavteltung legte Wert varaus, daß die Abwicklung der Geschäfte in den Händen der Transatlantische» Gesellschaft blieb, weil diese seit Jahre» bei der in den Schutz gebieten besonders schwierigen Erledigung der Ersatzaltjprüche stets entgegenkommend sich gezeigt batte. Das Faktum, da» Geh. Hofrat Krüger de, der Kölner Agentur tätig war. hatte aus den Vertragsabschluß nicht den mindesten Einfluß. Die Versicherung der Remontedampser und der hinausgesaudten Pferde erfolgte jeweils besonders. 2. Die pensionssähigs Zu lage von 600 Mark wurde dem Hofrat Tasch belassen, well von der Ansicht ausgeaangcn wurde, daß einem etatmäßigen amten eine einmal gewährte Zulage, die im Etat ausdrücklich als pensionssähia bezeichnet ist. nur mit seiner Zustiuumln» oder bci Uebertragung einer anderen etatmäßigen Stellung ent zogen werden kann. Tasch befindet sich aber heute noch tv4e leinerzeit als KalkulationSoorstand in der etatmäßigen Stelle eines Expedienten. Von d«r Ausstellung falscher Quittung«» kann nicht die Rede sein, die Angelegenheit ist bereits in der Budgetkommission am 27. März eingehend behandelt worden. 3. Zu deni Falle des Obersten o. D- Fleck wiederholt da» Blatt die Erklärung deö Vertreters der Kolonialverwoltung tn der Budgetkommission des Reichstages am 10. Mai 1906 und sagt, dieser Erklärung ist nicht- hlnzuzusügen. Das Watt sahn fort: Es wird bemerkt, daß bei der VeMguua, durch welche die Aufwandsentschädigung deS Obersten Fleck bewilligt wurde. Geheimer LegationSrat von König mitgewirkt hat. Geh. LegationSrat Seid in der Kolonialabteilung rst erst «in getreten, nachdem Oberst Fleck bereits ausgenommen und dessen Bezüge geregelt waren. In daS Finanzreferat der Kolonral- cibteilung ist Geh. Mat Seih erst Ende Oktober 1901 übera«- treten, also erst nach dem Zeitpunkte, zu welchem Oberst Fleck di« Geschäfte deS KalkulationSvorstandeL abgegeben batte und t» dem Jrnanzreserate Verwendung fand. Berlin. Amtliche Meldung. Naö d«S Gouverneurs von Deutsch-Ok leutnant Abel auf dem Marsche «ach! Aruscha fliehenden regierungstreuen ' Isara berichtet«, wurden chm von , . ... 3000 Rinder geraubt und 6 Leute getötet. Auch Inder feie» beraubt worden. Der Aufstand sei von zwei Zauberern erregt und von einem Mangidäuptling begönne» worden: ander« Mangis hätten sich inzwischen angeschloffen. Der Bichhändler Uffert ließ sich beim Viehhandel keine Ausschreitungen gegen Eingeborene zu schulden kommen. Altena. Nach vorläufiger Feststellung ist daS Gesamt ergebnis der gestrigen ErsaßwohlimRe, ch Stagswahl, kreise Altena-Iserlohn folgendes: Abgegeben wurden 24 188 Stimmen. Davon erhielten Habcrland sSoz.) 10 547, Klocke (Zentrum) 7774, Müller streif. Volksp.) 7673, Haarmatu» jnat.-lio.) 6552. Rüster (Ehristl.-soz > 1637: zersplittert 5 Stiw- mxn. Es wäre somit Stichtvahl zwischen tzaherland und Klocke erforderlich. Paris. Kassationshof. (Fortsetzung.) Der Generalstaatsanwalt schließt seine AuWhrungen mit ven Wor ten: Die Schuldlosigkeit von Dreyfus ist ebenso erwiesen, wie die Schuld Esterhazys scstgestellt ist. Sodann wird die weiter« Ber- handlung auf Sonnabend vertagt. London. Die Vertreter der deutsche« Presse nahmen heute als Gäste der „Daily News" das Frühstück rn Greenwich ein. wohin sie zu Schiff gekommen waren. Lord Crew« brachte eine Toast auf dir deutsc^-engl-ische Freundschaft aus und sagte, es sei Pflicht der Press«, jede Schwierigkeit an» dem Wege zu räumen, die zwischen beiden Ländern entstehe» könnte. Wen» die Presse beider Länder sich bemühte, die» zu tun, würden beide Lander ihren Weg nachbarlich nebeneinander geben zum Heile »nd Fortschritt der Zivilisation. Chefredakteur Posse führte in seiner Antwort aus. alle Redakteur« kehrte» zurück, erfüllt von dieser Idee und entschlossen, sie in di« Tut umzusetzen. Petersburg. (Von einem Privatkorrespondenten.) In leitenden Kreisen herrscht große Aufregung wegen der an Meuterei streitenden Unruhen im 1. Bataillon des Preo- draschenski-Regiments. Auch daS 2. und 8. Bataillon hatten sich zunächst dem 1. angeschlossrn. bekundeten ober dann Rene über ihr Verhalten. Das 1. Bataillon, welches das „Bataillon Seiner Majestät" heißt und seine Kaserne im Mnterpalais hat. verletzte die Disziplin in so hohem Grad«, daß Grenadiere, Ulanen und Schützen, sowie «in« Artillerie- Brigade ans .Eröffnoje Selo nach Peterhof berufen wurden, u« die Entwaffnung des Bataillons vorzunehmen. Das Bataillon wurde dann nach Auslieferung der Rädelsführer nach Krassnoie Selo geschafft. Das Semenowsche Regiment war an den Un ruhen nicht beteiligt. Moskau. Der Dmiiapräsident Muromzew nahm unter gewissen Bedingungen, denen der Hof.stattjngcbcn geneigt sein >oll, den Auftrag zur K g d i n c t l s b i l d u n g aus Duma» M e h rh e i t s m i t g I i ed e r n an. e »»»»», 2». Juni. v«rm. n Uhr ro »Mn. w«u«e: — ry.-i, Noni. LX>/„ Di>ch«.N.-»Nl. M»n,». y«,i»«»er anikt», lv« Iopon« >»/. . . - d°. <»/. , . d«. »»/, ehin.Nni. — ->„pu» . einem T«lear tafrika Irak raku den von dort Häuptling Isara. -n Aufständischen vor«»». >04'/. > am. 07-/, r»r»«n Ivr o>,nin«n»«ni nc-y, ihari'r,» 7, 7»',. »«',, »7 „ id« v»». »ndv»«» >»<»k »an«»«»«. >»«'/, N»ir.»U». «77 «ui-tu« l«e «rt.«,m.»». Sl'/i, Rennen 1. „Zingara »»/. IO»'/., v«»,«r« l7-/.lruldu>»; Sport-Nachrichten. zu Aiitcuil, 28„Juni. Prix de la Rivierr. " (Bloridge). 2. „Pkijesty", 3. „Grace Darling". Sieg 12 : 10, Platz 10, 12 : 10. — Prix Basque. 1, „Scipion II" (Carter), 2. „Mlle. de la Richette", 3. „Mea Culpa". Sieg 16 : 10, Platz 11, 16 : 10. - Prix Fin Picard. 1. „Aubade" iCorter), 2. „Ruy BlaS I V". 3. „Plancte". Sieg 23 : 10, Pla» 17, 72, 40 : 10. — Prix du BclvOdäre. 1. „Royal Bistteur" HParsremcnt), 2. „Maton II". 8. „Tetltan". Sieg 09 : 10, Platz 21. 12 : 10. - Prix Mari». 1. „Zinaara" fGeddon,. Sieg 30 : 10. - Prix Sly Fox. 1. „Große Mere" sSansalh 2. „Stephanette". 3. „Troie. Sieg 22 : 10. Platz IT. 1». 12 : 10.
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