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- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-06-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19060628017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906062801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906062801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-06
- Tag 1906-06-28
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Monat
1906-06
-
Jahr
1906
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zu Gefängni»strafe aber von diesem .w«2 g»-*r « L LZ »1— s: «/) ^ -- o: —, co «Z x, k; , «s ^ Z Oo. »en. Die Fejksttzuna ve» Ort«- der nächsten -fl« wurde dem Ausschüsse überlassen. Kiel. Die Jacht .Meteor", mit dem Kaiser an Bord, rft heute nachmittag kurz nach 1 Uhr nach Beendigung der Wett fahrt Eckernförde—Kiel im hiesigen Hasen eingetrosfen. Hamburg. (Priv.-Trl.) Vom Schöffengericht wurde beute der Dramatiker Otto Ernst wegen Beleidigung und übler Nach rede des Kritiker» Anton Lmdner von der .Neuen Hamb. Zta." zu iOu Mk. Geldstrafe verurteilt. Lindner batte über Otto GrnstS „Bannermann- abfällig geurteilt, worauf Otto Ernst den Kritiker bei einer politischen Zeitung, für die Lindner schrieb, als Juden denunzierte. Bremen. Der Internationale Kongreß der Baumwoll- Ivinnrr- und Webervereiniaungen beschäftigte sich heute mit der Frage der Baumw ollkuiturrn und faßte folgenden Be schlag : Der Kongrek verleiht seiner festen Ueberzeugung Ausdruck, dah eine Enveiterung der Äaumwollversorgung eine absolute ^Notwendigkeit für die künftige Wohlfahrt der ganzen Bauinwoll- induslrie rsl. Ferner forderte der Kongreß alle seine Mitglied« aus, die verschiedenen Bereinigungen zur Hebung der Bauinwoll- kultur nach besten Kräften zu untersuchen. Als nächster Kongreß- vrt wurde Wien gewählt. Wilhelmshaven. (Priv-Tes.) Aus der Kieler Werft wird die » eunstünd > ge Arbeits »eit am 29. Juli allgemein eingeführt. Hildcsheim. Landaerichtsrat Dr. v. Camp«. Land- lagsabgeovdnetcr für den Wahlkreis HildcSheim-Pcine, ist zum Laiidgerichtsdirckior am Landgericht HildeSheim ernannt worden. Kassel. (Priv.-Tel.) An der 13iäbrlgeir Tochter des Arbeiters Elbenan ist Lustmord verübt worden. Ein Arbeiter Mey ist als der Tat dringend verdächlig verhaftet worden. Köln. (Priv.-Tel.) Die Desertionen aus dem holländischen Husaren-Regiment in Venlo über die preußische Grenze dauern fort. In Kaldenkirchen haben bereits 80 Husaren Beschäftigung gefunden. Remscheid». Bei der erneut vorgenommenen Pfarrer- wähl wurde Liccntiat Römer mit 67 Summen wiedergewäült, gegen 5 Stimmen, die auf den Hilfsprrdiger Haun^Lssen fielen. Frankfurt a. M. (Priv.-Tel.) Bet seiner Festnahme durch einen Gendarmen griff in Erbach ein Berurteilter den Gendarmen an. wurde a erschossen. München. sPriv.-Tel.) Maschineriedirektor Lauten- Schläger, der Erfinder der Drehbühne und technischer Schöp- >er der Shakespeare-Bühne, ein hervorragender Mitarbeiter Richard WagnerS, ist an Magenkrebs hoffnungslos erkrankt. Stuttgart. Die Denkschrift über die Personen- larifreform, die Ministerpräsident v. Breitling am 23. Juni namens der Regierung den Ständen übergeben hat, ist nunmehr zur Veröffentlichung gelangt. Rach derselben be absichtigt die Regierung, bei der. wenn nicht besonders unvor- hergesehene llmstande cintreten, für 1. 2lpril oder 1. Mai 1907 geplanten Einführung der Tavisreform die meisten bisherigen Ausnahmetarife, vor allem die Rücksabrkarten-Ermäßigung und die Landeskartcn, aufzuheben. Was die Einführung einer von der Fahrkartensteuer befreiten Zweipfennigklasse betrifft, so bat die RegierunA zunächst geprüft, ob eine unbeschränkte Herabsetzung des Satzes der dritten Klasse aus 2 Pfennig möglich sei: sie erachtet aber «ine solche Preisermäßigung aus sinan- ziellen Gründen für völlig ausgeschlossen. Im übrigen glaubt die Regierung, daß die Einführung der vierten Klasse dem bayrischen und badischen Projekte, den Fahrpreis der dritten Masse in Pcrsonenzügen auf 2 Pfennige zu ermäßigen, vor- zuziehem sei. Vor allem sei sonst der Preisunterschied -wischen der zweiten und der dritten Masse zu groß, und ba auch der EinnahmeauSfall für die Verwaltung viel höher sei, als im Falle der Einführung der 4. Klasse, so glaubt die Negierung, angesichts der schwerwiegenden Bedenken gegen das baymch-baviiche Tarif- proiekt davon absehen zu sollen, dieses System aiizunehme», viel mehr beabsichtigt sie. ungeachtet der Unwahrscheinlichkeit de? Zustandekommens der Betriebsmittelaeiiieinschast in dem ursprüng lich geplanten Umfange und trotz ves abweichenden Vorgehen? der beiden Nachbarverwalttingen, die 4. Klasse elnzusühren. Für die erste Zeit soll der Bedarf durch Verwendung älterer Wagen 3. Klasse, die durch neue, besser ausgestattete ersetzt werden sollen, gedeckt werden. Später sollen besondere Wagen 4. Klasse a»ge- schnfft weiden. Demgemäß ergeben sich für die württembergilchen Staatsbahnen folgende Kllometer-Grundtaxen: l. Klasse 7 Psg. (bisher 8 Pfa,,. 2. Klasse 4.5 Psg. <5,3>, 3. Klasse 3 Pfg. (3.4>. 4. Klasse 2 Pfg.. Der Schnellzugszuschlag, bisher 1.1 Psg. pro Kilometer, soll betragen für 1 bis .5 Kilometer 1. unv 2. Klasse 50 Pfg., 3. Klasse 25 Pfg., für 76 bis 150 Kilometer 1. und 2. Klasse 1 Mk., 3. Klasse 50 Psg.. für über 150 Kilometer 1. und 2. Klasse 2 Mk., 3. Klasse 1 Mk. Bei den zusaiiimeiistell- baren Fahrscheinheften soll bei jedem Fahrschein ein kilometrischer Zuschlag für Schnellzüge gemacht werden. Stuttgart. Kammer der Abgeordneten. Im weiteren Verlause der Debatte erklärten sich die Volkspartei und die ^Sozialdemokraten gegen di« Annahme der für das Reichspostgebiet vom 1. Juli ab eingeführten Porto-Erhöhung, wahrend die Redner des Zentrums, der Deutschen Partei uns des Bauernbundes sich aus den Standpunkt des Ministers stell ten. Schließlich wurde ein Antrag auf Weiteroerhandlung der Frage in der Jinanzkommission angenommen. Posen. (Priv.-Tel.) Das Schwurgericht verurteilte den Arbeiter Johann Gruszkiewicz aus Dombrowo zu 6 Jahren Zuchthaus. Gruszkiewicz hatte am Abend des 4. Marz in das Schlafzimmer der Hosfaschen Eheleute zu Kawce (Kreis Schlimm), mit denen er verfeindet war, eine Bombe ge worren, Diese explodierte und Frau Hoffa erlitt erheb liche Verletzungen. Eranz. Ter um 2 Uhr 42 Minuten nachmittags von Königsberg hier ankommende Personenzug der Privatbahn Königsberg-Cranz ist arrf hiesigem Bahnhore aus einen Prell bock aufgesahren und entgleist. Zwei Wagen wurden zer trümmert, eine Frau getötet, fünf Personen schwer, sechs leicht verletzt. Tie Verunglückten stammen sämtlich aus Königs berg bezw. Cranz. Wien. Abgeordnetenhaus. In der fortgesetzten Behandlung des Vudgctprovisoriuws erklärt Ministerpräsident Freiherr v. Beck, er verlange vorläufig keinen ungedeckten Kredit an Vertrauen vom Hause, er werde denselben jedoch in reich licherem Maße erst auf Grund >der vollbrachten Leistungen be- anspruchen und hoffentlich auch erhalten. Die Regierung stehe auf dem Standpunkte, daß «ine völlige Gesundung des öffent lichen Lebens nur im engen Zusammenwirken zwischen der Re gierung und dem Parlament gesunden werden könne. Gegen über dem Vorwürfe des Mangels an einem wirtschaftlichen Pro gramm betont der Ministerpräsident, daß die Negierung stets bestrebt sein werde, jedweder Äüterproduktion neuen Impuls zu geben, weil nur eine weit ausgreifende Produktionspolitik auch eine ernste Sozialpolitik ermögliche. Gegenüber dem Aba. Stransky. der der Negierung Proarammlosigreit vorwirft, hebt der Ministerpräsident hervor, die Regierung treibe eine prak tische österreichische Politik. Ihr Programm kaute: Konzentra- Hon der Volkskräfte, Wahlreform, nationale Verständigung und ein gerechter Ausgleich mit Ungarn. So nüchtern er, der Ministerpräsident, die Frage der nationalen Verständigung auf- fasse, halte er dieselbe doch nicht für so aussichtslos, a>s der Abg. Stransky, weil dadurch, daß sich im Kabinett Vertreter der nationalen Parteien befänden, der Ministerrat selbst die Lösung der nationalen Fragen vorbereiten könne, und jede Lösung von vornherein in em den Kämpfen des Tages ent- rücktes Milieu gebracht sei. Eine weitere Förderung der natio nalen Verständigung erblickt der Ministerpräsident in der un versehrten Erhaltung des österreichischen Stoatsgedankens. in dem treuen Festhalten am Herrscherhause, in der Erkenntnis, daß Oesterreich allen Völkern die volle Entwicklung in geistiger kultureller und ökonomischer Beziehung gewährleiste. Für den unversehrten Bestand dieses Staatsgedaniens sei der Besuch des Kaisers in Böhmen ein neuer Beweis. Der Ministerpräsident weist dann auf die großartigen Errungenschaften, die wirtschaft liche Entwicklung beider Volksstämme in Böhmen hin und auf die energisch auftretende Entwicklung der anderen Länder. Der Hauptgrund für die immerhin bestehende Rückständigkeit des wirtschaftlichen Lebens und der sozialen Einrichtungen im Reich« liege darin, daß «in Teil der wirtschaftlichen Kräfte durch den nationalen Kampf lahmgelegt sei. Wenn e- gelänge. dies« Kräfte bei aller inteMven Ml««« de« national«» Bewußt- sein» zur Lösung der wirtschaftlichen und kulturellen Ausgaben st eizumachen, und wenn «s ferner gelänge, in gemeinsamer Ar- beit dür Boden für dl« Abschwächung der nationalen Gegen sätze zu schassen, wozu die rasch« Erledigung der LLahlrefonn, die die Regierung mit allen Mitteln zu fordern bestrebt sei, nur «IN weiteres förderndes Moment wäre, dann würde auch der Gedanke der nationalen Verständigung ein« Läuterung finden, wa» al» glücklichste- Ergebnis des denkwürdigen Kaiser- Lesuche» in Böhmen begrüßt werden müsse. Schließlich betont der Ministerpräsident die Notwendigkeit der modernen AuSae- staltung der veralteten Verwaltung unter gebührender Berück sichtigung der autonomen Selbstverivaltung und Entlastung der Zentralstellen und empfiehlt da» Budgetprovisorium zur An nahme. Wien. Im Blldaetau-schnß de- Abaeord- netenhauses brachte der Handelsminlster gewisse per- sassungSrechtliche Bedenken gegen die persöniich« Vernehmung der ehemaligen Minister v. Koerber. Freiherrn o. Call und von Böhm-Bawcrk seitens de» BudgetauSschusses in Angelegenheit der Triester Hafenarbeiten vor. und erklärte, di« Regierung, die mit allen Mitteln bestrebt sei. volle» Licht über die An gelegenheit zu verbreiten, sei bereit, die schriftlich« Antwort der genannten früheren Minister auf dem Fragebogen de» Aus schusses zu übermitteln und etwaige sonstige Aufklärungen zu erteilen. Mehrere Redner bezeichnet«« die verfassungsmäßigen Bedenken des Handel-Ministers als unzutreffend, worauf letz- terer erklärte, daß, wenn der Ausschuß von einer persönlichen Vernehmung der früheren Minister ein, rasch« Erledigung der gewiß peinlichen Angelegenheit erhoffe, die Regierung schließ lich auch dagegen wohl keine Einwendungen erheben werde. Genf. Dir dritte und vierte Kommission der lntemationalen Konferenz zur Revision der Genfer Konvention beitet die von den Berichterstattern vorgelegtrn Vorentwürkr, deren Artikel meist unverändert angeirommen wurden. lieber verschiedene Punkte, bei denen Erläuterungen verlangt und Erklärungen fettenS einzelner Delegierten abgegeben wurden, entspann sich eine inter essante Diskussion, namentlich über die Frage de» Mandats der Posten und Schildwachen der SaiiltStSfoimanoiien und der Be- dtiiglingrn bei der Rückgabe gefangener mobiler SanltätSforma- tlonen. Diese Frage wurde an dir Plenarsitzung verwiesen. Eine Erörterung fand statt bet der Frage der Entfaltung der Landes fahne gleichzeitig mit der Fahne de» Roten Kreuz«. Die vierte Kommission erledigte endgültig die Frag« de» einheitlichen Ab zeichens und der Ahndung von Fällen niißbräuchttcher Benützung dieses Abzeichens und seiner Bezeichnung Note- Kreuz oder Genfer Kreuz. Dann wurde auch darüber beraten, welche Mittel sich am beste» zur weitesten Verbreitung der Grundsätze der Genfer Konvention eigneten. London. Heute vormittag 9^ Uhr wurde der ganze Süden von Wales von einer heftigen, drei Sekunden andauern den Erderschütterung heimgesucht. Am stärksten war di« Erscheinung in Stvansea. Die Häuser wankten, viele Schorn steine stürzten ein. Angsterfüllt flüchtete die Bevölkerung aus die Straßen. Achnliches ereignete sich an anderen Orten. Die Erderschiittcrung wurde bis nach Shropshire hin wahrge- nommen. London. (Priv.-Tel.) Au» Liverpool wird gemeldet, bei der Untersuchung über die Explosion auf dem „Haverford" habe einer der bei der Entladung tätig gewesenen Arbeiter auS- gesagt, die Explosion sei erst mehrere Minuten nach Oesfnung der Luke und nachdem bereits mehrere Frachtstücke heraus geschafft waren, erfolgt, und zwar, als ein an der Winde hoch- gezogener Kasten gegen das Lukengeländer stieß. Die Kiste (ei explodiert und in Atome geblasen, so daß der Absender nicht festgestellt werden könne. Man glaubt, sie sei von amerikanischen Ülnarchisten gesandt worden, und ihr Inhalt habe zum Gebrauch für Attentate in Deutschland und Rußland ver- teilt werden sollen. London. (Priv.-Tel.) Meldungen aus Durban besagen, dah Banden aufständischer Eingeborener durch die Kolonie ziehen und überall, wo sie erscheinen, plündern, brennen und morden. In Noodsbcra wurden die Geschäfts- laden geplündert. Die Kolonisten auf dem flachen Lande suchen in den größeren Orten Schutz. London. (Priv.-Tel.) Infolge einer llleber- schwemmung in den Gruben von Vale in Wales sind zehn B e r g l e » t e, die sich nicht mehr in Sicherheit bringen konn ten. umgekommcn. Kopenhagen. Heute vormittag fand in Gegenwart deS KvnigSpaares, der Prlnzen, Minister und Honoratioren die feier liche Einweihung der neuen, von dem bekannten Kunstmäcen Dr. Carl Jaeobsen erbauten Glyptothek statt. <Nacl,tS eingehende Depeschen befinden sich Seit, 4.» ffr-mifur, -. M. (Schluß.» «rrdlt rio.rr. »i,k«nt« ler.ro. Drridner «unk i»8»a. Sta-Ildaßn iis.so. Lombarden Zi,—. LauraßMte —Ungar. Vvld Porwgirien ,v,li. Türke,Ilose —. Fest. Pari-. (8 l>dr nachm.» Rente 9«,So. AlaNrnr, 109,10. Snantor SO.«,. R«u« Porlugiejen 71.«v. Titri-n kunific »I,I«tß«) SS.SS. Tilrkenlole llS^O. Otto, Mandant 676,—. Ltaatibahn —. Lombarden i7l,—. Fkst. Pari». DrodukienmarN. weU«n per Juni 7«,IS. o»r 8k»ISr >Lcjdr. rs.os, leg. Spirilu» orr Juni IS.—. o»r Sr»1«ml>er-D«i«md«r 10,r», stetig. NtibSl »,r Juni 61.—, vor Liptember-Dijimbir 61,SV, ruhig Nmfterdam. Produkten - Bericht. Witz«» per Oktober —, per MSrj —. Rogaen ver Oktober —, »er MSrz —. S'IchLttlto«. >o»»o». («elreidemorkr.l Au«Uindi>ch«r w»i««n ruhig »der stetig, «nglstcher <«sl Slm»,ika»tlcher Mail williger, Lonauer Mais nominell unokrlndrrt. Lmerik. Wehl geschiistilor, «ngltscho» Mohl lest. Vrrstr trägt. Halt» trägt. OerllicheS und Sächsisches. — Se. Majestät der König enviderte ans die DearüßnngS- ansprache des Herrn Gemeindevorstandes Grün in Klingen» thal etwa folgendes: „Ich danke Ihnen für die herzlichen Worte der Begrüßung, die Sie an Mich gerichtet haben und freue Mich, daß es Mir möglich geworden ist. tn diese doch entlegene Gegend zu kommen. Besonders freue Ich Mich aber, daß der Gemeinde- rat die Gelegenheit Meiner Anwesenheit dazu benützt hat, um einen bedeutenden Geldbetrag für wohltätige Zwecke, für die Arme», wirtsckiafllich schlechter Gestellten zu verwenden. Ich spreche Ihnen Meinen herzlichsten Dank aus." — Zu der Mittagstafel bei Ihrer König!. Hoheit der Prin zessin Mathilde war vorgestern der apostolische Vlkar Bischof Dr. Schäfer mit Einladung ausgezeichnet worden. — Der Erbprinz von Sachsen-Meiningen ist vorgestern abend 7 Uhr SO Minuten von Dresden wieder ab- gercist. — König Friedrich August bat genehmigt, dah der Kämmerer Kammerlherr v. Erregern, Generalmajor ». D.. das Ehren-Großkomturkreuz des oldenburgischen HauS- und Verdienstordens des Herzogs Peter Friedrich Ludwig annehme und trage. — Dem Werfführer Beyer in Wiesa ist für Errettung eines Schulknaben vom Tode des Ertrinkens in der Sehma bei Annaber« die bronzene Lebensrettungsmedaille verliehen worden. — Pfarrer Bürger in Tanbenheim (Meißen) feierte sein 25jähriges Amtsjubiläum. — Das in den nächsten Tagen in Kraft tretende Gesetz betreffend die Erhebung von Kosten für Amts- Handlungen der Behörden der inneren Ver waltung wird, soweit die König!. Polizeidirektion in Frage kommt, besonders aus dem Gebiete der Lustbarkeiten und des Verkehrs verschiedene Verteuerungen der Gebühren usw. herbei- sühren. Auch die Radsahrerkarten werden teurer und der Preis der Jagdkarten von 12 auf 15 Mark erhöht werden. — Bekanntlich sind vom 1. Juli 1906 ab gemäß dem neuen Rcichsstempelgesetze die Gütersendungen >n Wagen ladungen im inneren deutschen Vcrkchre einschließlich des Ver kehrs mit Kleinbahnen als auch im Verkehr mit dem Auslande, jedoch nicht im Durchgangsverkehr mit diesem, abgabepflichtig. Tie zu den betreffenden Sendungen gehörigen Frachturkundcn sind daher mit F r a ch t st e m p e l ma r ke n zu versehen. Die Gütcraoferligiingsstellen der sächsischen StaatSeisenbabnen haben entfprechende Anweisung erhalten. Die siir daS Publikum wich tigsten Bestimmungen dürft«! (folgende sein: Stempiel- pzlichtig sind: Gütersendiingen, wenn mindestens S Tonnen mit einem Frachtbriefe für «inen Wagen anfgegeben werden ober zeug«, wenn ,l« Achse oder aen, wenn noben wird. ^ , Gütersendungen, die ohne . '' B. frachtfreie Kesselwagens, mmt sich »lach der Höhe der tzr» Hk , - un» isrvcht er- l«I. Der Stempel b«tr«g be fracht und dem Ladegewicht de» Wagens und brirLatsFrse St Ladegewicht bei einem Frachlbetrage von nicht mebr als 25 Mark je 10 Pfg.. bei einem Frachtbetraae von mehr al- SS Mark je LS Pfg. Der Stempel ist firr jede Sendung nur einmal »» entrichten. Wird jedoch e«e Senduin, auf Antrag de» Absenders oder Empfänger» mit einem neuen Frachtbrief« oder DesördermiwSscheine weitergesandt, (o ist sie als «ine neu aufgeaeben« zu behandeln. Der Stempel wirb entrichtet durch Aufkleben und Entwerten von ReichS- steiiivclmarkeii im Werte von 10, 20, 2b, 80, 4V, SO, 7S Psg- «ad 1 Mark. Die Marken sind auf die RechnungSjeit« deS Fvacht- brie eS oder den dem Aufgeber au-jubändigenden Telle de» Befördernnnslcheiiies oder das sonstige BesörderunaSpapier auf- zukieben. Dasein der Absender bereits Marken auf dem Fracht briefe ausgebracht haben sollte, sind Marken von den Güter- abfertiaungsstcllen nur noch insoweit aufzuffeben, al» der «? forderliche Stcuevbetvag nicht erreicht ist. Di« in Oesterreich aeleaenen Stationen der Sächsischen Staatsbabnen sind als ÄuS- landsitationen zu betrachten. Infolgedessen sind Sendnnge» im Verkehr dieser Stationen untereinander ober mit anderen AuS- ländSstationen von der Stempelpflicht befreit. Di« Nichterfüllung der Steuerpflickt wird mit einer Geldstrafe geahndet, welche dem Wfache» Betrage der vorenthaltenrn Abgabe gleichkommt. Mit dem Verkauf der Frachlurkunbenstemveunorken sind de- austragt: die Hauptzollamter Annabrrg, Bautzen, Chemnitz, Dresden II, Eibenstock, Freiberg. Grimma, Leipzig ll, Meißen, Pirna. Plauen i. B., Schandau/Zittau und Zwickau, die Reb««'- zollämter I Klingenthal und Schöna, di« Steuerämtrr Crim mitschau, Döbeln, Zrankenberg, Glauchau, Kamen», Limbach, Löbau, Meerane. Mittweida, Reichenbach ( Riesa und Wurzen, sowie die Untersteuerämter Aue, Burgstädt, OelSnitz i. B., Schneeberg und Werdau. Stempelfrei dleioen die Fracht- Urkunden zu Sendungen, dir vor dem 1. Juli 1908 im ReichS- inlande zur Beförderung aufgeliifferl oder vor diesem Tag« autz dem Ausland« auf der deutschen Bestimmung-statioa eingegange» sind. — Am Dienstag abend fanden ln acht verschtedenrn Lokalen Dresden» Versammlungen der Metallarbeiter statt, welche vom Deutschen Pkrtallarbelteevekbande elnbemfe» waren und tn denen das Thema: „Die neuen AuSsvermnaSgelüstr der Industriellen und auf welche Ursache sind diese zurückzu- sühre» ?" zur Verhandlung stand. Dte Nevner gingen nach einem Rückblick auf die Veranlassung »nd den Verlauf der bi» zum l8. Mai andauernden Aussperrung in ausführlicher Weise dazu über, iiachzuwrisen. daß von mehreren Betriebsleitungen die Abmachlmaen. welche zur Beendigung der Aussperrung geführt hätte», nicht tnnegehalten und praniich durckgefübrt würden. U. a. wären in einzelnen Betrieben nicht alle AuSgesperrten wieder eingestellt, in anderen Maßnahmen angeordnet worden, welche m«t den Einiaungsbedinaunarn nicht vereinbar seien. Zum Schluß wurde in sämtlichen Versammlungen eine Resolution angenommen, in welcher die Erwartung ausgesprochen wird, daß dir streikenden Former und Gießereia velter, wenn seiten» der Industriellen infolge des Streiks der Arbeiter tn de« Rade« brulcr Guß- und Emaillirrwerk eine emeute Aussperrung erfolge, den Kamps durchfechten, bis dte Unternehmer die Gewähr für eine strikte Jiinehaltung der am 18. Mai festgelegten EinigungS- bedtnguiigen bieten. Gleichzeitig versprechen die Versammelten, die jetzigen Vorgänge ln der Aastation auSzunötzen und dafür zu beweaung etngetreten. Ihre Forderungen haben sie dem Vorstände der Schnilrde-(Zwana?-)Jn»iing zu Dresden ringe» reicht, der in einer nächsten Dienstag stattfmdenden Vorstand»« Übung hierüber Beschluß fassen wird. — Der 14. Bundestag Deutscher Gastwirte trat voraestern in Breslau zusammen. Aus dem Geschäftsberichte seien sol- aende Punkte erwähnt: Die Frage der Lokalsperre kür Militärpersonen ist in Sachsen insoweit gelöst, als das Verbot nur für diejnigen Dage gelte, an denen in den Lokalen sozialdemokratische Versammlunaen stattsinden: in Bayern besteht für einige Städte ein ähnliches Bersahren; in Preußen und Wiirttembera hat der Vorstand des Bundes an die zuständigen Behörden Petitionen um eine ähnliche Regelung dieser für den Gastwirtestand so wichtigen Frage gerichtet.— Die Antialkoholbewegung hat nach dem Geschäftsbericht immer mehr zugenommen und sich zu einer drohenden Gefahr für den Gasirvirtcstand ausgewachsen: besonders werden die BahiihosSgasitvirte von ver bekannten Abstinenzler-Verfügung des Eiseiibalmmiiiisters hart betroffen. Aus Furcht vor Strafe meiden die Angestellten den Besuch der Bahnhofsgastwirtschaft, da es aber bei ihrem schweren Berufe nicht geht, ohne etwas zu trinken, so decken sie ihren Bedarf außerhalb der Bahnhofs wirtschaft. Der Vahnhosswirt kann sehen, wo er die hohe Pacht hernimmt. Besonders rügt der Bericht, daß in Konzessions- tragen die Antialkoholbewegung gegenüber den Gastwirten stark bevorzugt wird. Jeder anständige Gastwirt ist selbstverständ lich gegen den Mißbrauch geistiger Getränke (Zustimmung), aber gegen die fanatischen Abstinenzler muß er Front machen, an einem mäßigen Trunk ist noch niemand gestorben. (Beifall.) Nach Genehmigung des Kassenberichts wurde in die «raentliche Tagesordnung eingetreten. Die Debatte wandte sich den bei den Svezialpuiikten: Bierpreiserhöhung und Anti- a I ko holdewe gu n g zu. Bautze-Frankiurt a. M. besvrach die Wirkungen der erhöhten Wrausteuer. Manche Brauereien mieten Dutzende von Lokalen in einer Stadt ifu ungemein hohen Preisen, ohne daß sie eine Gewähr für dre Rentabilität der Lokale haben. Wenn die Brauereien hier sparen und den Flaschenbierhandel einstellen würden, könnten sie mit Leichtigkeit die Biersteuer tragen. Die Gastwirte müßten mit aller Entschiedenheit die Llebernahm« der Steuer ablehnen. Reuichcr-Köln a. Rh. trat ebenfalls für «in« .Reform" deS Flaschenbierhandels ein. der in die Hände der Wirte gelegt werden müsse. In Köln haben die Wirte be schlossen. auf alle Fälle die Steuer abzusehnen. Eine Brausteuer müsse, wie schon der Name sage, von den Brauereien getragen werden. Schneideret. Johann: Der Brauindustrie war die Steuererhöhuna «in will kommene- Moment, eine allgemeine Preiserhöhung ves Biere- vorzunebmen. In der Sucht nach Absatz, in der Hektolitettvut. haben dir Brauereien sich gegenseitig selbst abacwürat. Heute soll nun der Wirt derjenige sein, der die Brutalikät des Kapital» fühlen soll. In St. Johann haben dir Wirte zur Selbsthilfe gegriffen und eine eigene Brauerei gegründet. Möge« dte Wirte anderer Städte in gleicher Weise Vorgehen I (Beifall). — Kämpf-Lripzlg befürwortete dte Aushebung der kommunalen Biersteuer. Leider habe der Reichstag einen dahingehenden Antrag der sozialdemokratischen Fraktion abgelehnt. — Kröger- Kassel : Tie Brausten» ist Gesetz, und wir müssen un» ihr fügen. Den Brauereien kann man es nicht verdenken, wenn sie die Brausten« abzuwälren suchen. Wir sollten nur dasselbe tun! (Zurufe: Geht nicht!) Der Gedanke der Gründung eigener Brauereien ist sehr schön, aber nicht durchführbar. Den Wirten könnte viel eher durch die Errichtung von Spar- und DarlehnS- kassen geholfen werden, damit sie Gew bekommen und ihre Waren bar bezahlen können. — JaSkowSkl-Gießen: Gegen d« Ausfüh rungen des Vorredners müssen wtr Protest elnlegen Wir wollen und können dte Brausteurr nicht tragen. (Lebhafte» Bravo I) — Köhler-WieSbaden: Dte Bransteuer geht un» wirklich überhaupt nichts an. ES ist eine Brau- und keine Wirtesteuer. — Schnetdrr- St. Johann: Wenn daS Abwälzen der Biersteuer auf dte Gäste so selcht wäre, wie Kröger cs hlnstellte, so könnten wir ja dem znstimmen. Herr Kröger möge doch einmal eine Blersteuer bet den Korpsstudenten durchsetzen. Bet einer PfennIgprels-ErhöhuNg würden mir dir Arbeiter im Saarrevter schon Krim ersten Glat den Schädel z-rtrüinmern. (Große Heitertest.) Hierans wurden zwei Resolutionen angenommen, deren eine dle Biersteurr- Erhöhung ablehnt, die andere dle Beseitigung der kommunalen Biersteurr fordert. Darauf begründet« Kröger-Kassel einen An trag aus Zuziehung von Mitgliedern des Gastwlrt-gewrrbeS zu den BezirkS-Eisenbahnräten. Der Antrag wurde angenommen, ebenso wie ein Antrag Erfurt auf Gleichstellung der Gastwirte mit den anderen Gewerbetreibenden vor Gericht in bezug auf dte Auszahlung von Zeugengebühren. sowie dle Zuziehung al» Ge schworene oder Schöffen. — Hoppe-Eschweae und oudeer Redner
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