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- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-06-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19060627022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906062702
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906062702
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-06
- Tag 1906-06-27
-
Monat
1906-06
-
Jahr
1906
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Dresdner Nachrichten. Mittwoch, L7. Juni Lv«v >^> Nr. L71 dann unter kirchlichen GesangSvorträgen «sne Besichtigung de» Gotteshauses stattfand. Nachdem der König daS Gottesh verlassen hatte, begab er sich zu Huf, durch die ReichSstraße und Obere Straße nach dem neuen Zentralschulgebäude, wo die Besichtigung der dort veranstalteten Kollektiv-Ausstellung von Auerbacher Fabrikaten stattsand. Auf dem Wege von Auerbach nach Falkeirsteii, macht« der königliche Waaenaug >n Mühl grün und Ellefeld Halt, wo die Gemeinde- Vertreter den König mit kurzen Ansprachen begrüßten. Aus An lN dem nachmittags IVs Uhr in dem festlich geschmückten Falken stein erfolgten Einzug des Königs bildeten Vereine und schulen Spalier. Vor dem neuerbauten, architektonisch schönen Ralhause erwarteten die Spitzen der Behörden den Monarchen und geleiteten ihn in den Rathslsitzungssaal. Hier fand die offizielle Huldigung statt. Bürgermeister Oueck hielt eine An sprache, in der er zunächst den Willkommengruß der Stadt und ihrer Bewohnerschaft darbrachte und dann mitteilte. Laß die städtischen 'Kollegien beschlossen haben, zur Erinnerung an diese» Tag den Betrag von 10000 Mark aus Ueberschüssen der Sparkasse zu einer König Friedrich August-Stiftung zu be stimmen, die dazu dienen soll, bedürftigen, in Falkenstein an fälligen Kranken, besonders solchen, für die gesetzliche Ver sicherungscinrichtungcn nicht bestehen oder nicht ausreichen. Mntcl zu Badekuren. Heilverfahren usw. zu gewähren. Die Rede schloß mit einem dreifachen Hoch auf den König. Nach dem noch die Vorstellung der einzelnen Ratsmitglieder erfolgt war. trat der König auf Len Balkon hinaus, um die Huldigung der aus dem Nntkausplatze ausgestellten Korporationen ent- geqenzunehmen. Mim Verlassen des göathauses wurde dem Monarchen von der Tochter des Pastors Dr. Kescrstein ein WaldblumcnbuketI überreicht. Der Mnig schritt noch die Front der Mlitärvereine ab und verabschiedete sich dann aufs herz lichste. um die Fahrt nach dem Rittergute Falken ft ein anzutreteii^aus dessen Schlosse bei den Freiherrlich v. Trützichler- schen Herrschaften eine Frümtückstafel stattsand. Hieran schloß sich noch ein kurzer Besuch bei dem von langer Krankheit jetzt ziemlich erholten Domherrn Freiherr» v. Trützschler. Um Uhr nachmittags trat der Ltlönig, begleitet von stürmischen Hochrufen der Bevölkerung, mit der Bahn die Rückreise nach Bad Elster an. Aus Anlaß des heutigen Besuches des Königs lxit die Leitung der Falkensteincr Gardinenweberei und Blei- ctiereiThorev dem schon seit längererZeit bei ihr bestchendenKaiser Wilhelm-Arbeiterunterstützungsfonds die Summe von 10000 Mark überwiesen. —* König Friedrich August bat dem Frauenverein Johan uqeorgenstadt 300 Mk. übersandt. —* Herr Privalus Karl Julius Bartsch, Wittenberger Straße 1, beging am Sonntag sein 50jähriges Bürger in b i l ä u m. Dem Jubilar wurde aus diesem Anlasse vom Rate und den Stadtverordneten durch Herrn Ratsassessor Tr. Gottschall mit ehrender Ansprache ein Glückwunschschreiben überreicht. —* Die Wiederwahl des Oberbergrats Professors Dr phil. Papperitz in Freiberg zum Rektor der Bergakademie für die Zeit vom 1. August 1906 bis mit 31. Juli 1907 ist be ftäligt worden. —* Um die Regelung der Na chla s s e n s cha ft des soeben verstorbenen icichsi'ct-en nntionalliberalen Landtagsabgeordneten Handelska mm er shndikus Schulze, stehen dem Ver nehmen nach Schwierigkeiten bevor. Der Verstorbene tvar ein sehr tätiges Mitglied zahlreicher nationaler Vereine, ins besondere des Allgemeinen deutschen Schulvereins. Evangelischen Bundes, Alldeutschen VerbandeS und anderer mehr. Liesen Ver einen. denen er cmgehörr«, hat er sein gesamtes Vermögen nach Abzug eines Teiles für seine Anverwandten Hintersassen, während der Witwe di« lebenslängliche Nutznießung zufällk. Da unter den Vereinen auch mehrere politische, ethische und soziale ge nannt, aber nicht alle für den Nachlaßrichkcr genau bezeichnet sein sollen, so dürfte zunächst ein Ansturm der sämtlichen Vereinsverwaltungen, die in Frage kommen können^ zu ge wärtigen sein, um die mutmaßlichen Erbrechte sicherzustelien. — In juristischen Kreisen bezeichnet man den Schulzcschen letzten Willen als einen Schulfall für die Gefahr der ohne Zuziehung von Richter oder Notar gemachten eigenhändigen Testamente, wie sie das neue Bürgerliche Gesetzbuch zuaelassen bat. Die Regelung des Nachlasses im Sinne des Erblassers dürste hier nicht leicht esin, möglicherweise sogar zu mannigfachen Anfech tungen rühren. —* Am 7. Juni verschied wie bereits kurz gemeldet, in de» weslafrikcmischcn Kolonien infolge von Herzschlag der charakteri sierte Hauptmann im 12. sächsischen Pionier-Bataillon, kaiserlicher Bezirksamtmaon Johannes Wilhelm Prcil in Sebe lTogol, Er konnte aus eine siebenjährige, erfolgreiche, von allen Selten anerkannte Tätigkeit in der Kolonie hmblickcn, der er sich mit großer Begeisterung widmete. Der Verstorbene verlebte seine erste Jugendzeit in Chemnitz, wo er am 22. März 1872 geboren wurde. Nach Besuch des Gymnasiums zu Dresden trat er als Avantageur in das l2. Pionier-Bataillon und wurde 1893 zum Leutnant befördert. In den Jahren 1895 bis 1897 war er zur Ingenieurschule nach Berlin kommandiert, 1898 zur Telegraphen schule. Ten Berliner Aufenthalt benützte er auch dazu, sich auf dem orientalischen Seminar für den Drenst in den Schutzgebieten zweckentsprechend vorzuberciten. Im Jahre 1899 wurde er c ln snits seines Bataillons gestellt und zum Auswärtigen Amte kommandiert. Da er auch astronomische Studien getrieben batte, wurde er als Astronom der Kommission zur Festsetzung der Grenze zwischen Togo und dem französischen Dahome zugeteilt und trat im Mär; 1899 zum erstenmal die Ausreise nach dem Schutzgebiete Togo an. Als der Führer der deutschen Abteilung der Grenz kommission. Oberleutnant o. Massow, im Juli desselben Jahres starb, übernahm Oberleutnant Preil die Führung der Expedition. Die Grenzkommission hatte viel mit Schwierigkeiten zu kämpfen, und deutsche und französische Truppen bewiesen dabei gute Waffen brüderschaft. Besonders in den Landschaften Kabore und Taberma mußten die Eingeborenen mit Waffengewalt bezwungen werden. Tie Expedition durchzog zum Teil gänzlich unbekannte Gebiete, viele Sümpfe mußten durchschritten, hohe Gebirge in sehr an strengenden Märschen überwunden werden. Im Jahre 1900 kehrte die Expedition nach Absteckung der Grenze bis Sasame Mnngu aus dem Sudan nach Lome zurück. Als Trnppenführer sowohl wie später als Brzirksamtmann von Lome, dann von Anecho und Sebe hat sich Preil a»fs beste bewährt. -* Der -»»»««tische Bund hielt aest Raben" «inen gutdesuchten DiLkussi , seiner Begrüßungsansprache erinnerte Herr Pastor Ti 'tern abend in den .Drei, Die gegenwärtigen onSabend ob. IniAuSscndung scherkAr die gerteukoloni- «kolonien tritt darum «ment an alle Kinder- und c Bitte Hera«: Helft un- au lenichenliebe weilersühren und a leiblich und geistig gesund« ^ . llchußmüglieder und die bekam Samnielslellen nehmen Beiträge jederzeit gern entgegen, die Geschäftsstelle der »Dresdner Nachrichten" gehört mizu. eranzuziehen. " reist ' an den Tag von AugSburqund an die Bekenner des «vange- Mrnlchenfreunde mit der liscken Glaubens auS jener Zeit, insbesondere an den Kurfürsten Jahre «in Werk der Menl Johann den Beständigen und au den Markgrafen Georg von um dem Baterlande rin Brandenburg, deren bekannt« Aussprüche er -stierte. Den ersten > «'-""«»»»»>— «n- «>>»' Bortrog d«S Abend» hielt Herr Pastor Büttner vom Johann- städter Krankenhaus über da« Thema: „Der moderne Mensch und das Wunder". Er führte u. a. folgendes auS: Der Evange lische Bund hat «S sich -ur Ausggb« gemacht, zu protestieren gegen die Angriffe Roms äeaenüber der evangelischen Kirche. Er hat jedoch nicht nur die Ausgabe der Abwehr, sondern auch die Ausgabe der Beförderung im Glauben. Rom ist die Treue zum s er lRednerj es sich heute Wundemlaube d«! silbemrenHochzeit dargebracht hatte' ^rrJreH'el --cinocrgiauve mweren ^ayrHuno^ Wille die neuen Betimmungen über den Bezug von General- e. und heute tagt der moderne, auf.,, .z, , .. ^ .27-^77,. , —* In seiner Versammlung am Dresdner Lehrerverein di« mittel» für den Unterricht «in der Red arbeitung soll durch Mitglieder der ' d. M. beschloß -rausgabe «t» " ' tschreibung. «hrp Aen. Es folgte die Verlesung eines - — — ' ihr - ' ' ' .. >re,denS de» Herrn Ober- die Glückwünsche. die ihm der ver- doch gibt eS Dinge zwischen Himmel und Erde, von denen sich jÄ " /billigt wnden. wdaß ^Votcrlant^kunde äl " unsere Schulwcisl>eit nichts träumen läßt, und alles, was Gott »tz ^'i^alerianEinde »u^ verwenden. des Weltalls im Widerspruch steht. Es l ^*„d?l i^z e l^b e rei ch t . 36 ^funi- Am 21. d. M. ist hier in seiner Allmacht geschaffen Wunder ist etwas, was wir ' . . mit den bekannten Gesetzen de» Weltalls im Widerspruch steht gibt Wunder, die sind Ursachen von Wirkungen, die wir noch nicht kennen, von Wirkungen aus einer uns noch unbekannten Welt der Ätaturgesetze und Kräfte, und dann gibt eS noch Wunder, die sich als das unmittelbare Eingreifen Gottes in die Weit darstellen. Man kann deshalb nicht behaupten, Wunder gibt es nicht mehr in der Welt, denn alle und jede Erscheinung des Daseins ist eigentlich «in Wunder der Macht Gottes. Mit dem Glauben an das Wunder fällt und steht unser Glaube an den lebendigen Gott. Mit einem Hinweis auf die Schlußworte des „Vaterunsers" , schloß der Redner seinen inhaltsreichen Vortrag. Nach einer kurzen Diskusston sprach Herr Pastor Tischer über ..Italienische und französische Reise-Erinnerungen". Er schilderte im Anschluß an eine von ihm unternommene Riviera-Reise die Eindrücke, die der Katho lizismus ans ihn gemacht hat, und hob hervor, daß der Dom zu Mailand, die Madonna della Garde iu Marseille und der Glockenturm bei der Pavstbura in Avignon Predigten in Stein eien, die uns sage», daß der Katholizismus in der Hauptsache nicht Christentum, sondern Marientum ist. Beide Vorträge wurden mit lebhaftem Beifall ausgenommen. — Das Sommer- e st d c s Eva n g e l i s ch e n Bundes ist vom 10. Juli auf >en 29. August verschoben worden. —* Der Bund Deutscher Gastwirte, dem zur Zeit zegen 500 Vereine mit über 35 000 Mitglieder» angehöreu und >er im Gegensatz zu dem Deutschen Gastwirtsverband sich vor allem der Interessen der mittel- und süddeutschen Gastwirte an- nininst. trat gestern i» Breslau zu seinem 18. Bundestage zulam ein Kellner, der sich Anton Dalz nennt, fest genommen worden, als er aus der bissigen Stephanlenftraße «inen Ein bruch verübt hatte und eben mit reichlicher Beute daS Weite suchen wollte. Nach den angestellten Ermittlungen hat der an- gebliche Dalz noch «in« große Anzahl EinbruchsdieostcHle hier verübt, obwohl er dies bis jetzt beharrlich in Abrede stellt. Er muß sich mindestens seit Anfang dieses Monats hier auf gehalten haben. Wahrscheinlich hat er unangemeldet oder auch unter sastchem Namen hier gewohnt. Wiederholt ist auch eine unbekannte Frauensperson in seiner Begleitung gesehen worden. Für die weiteren Erörterungen wird die Ermittlung der Woh nung des Dalz, sowie der unbekannten Frauensperson von Wichtigkeit sein. Es wird deshalb gebeten, sachdienliche Wahr nehmungen über den angeblichen Dalz und die etwa weiter ver übten. bisher noch nicht zur Anzeige gebrachten Einbruchsdieb- stähle der Krimlnalabteilung uwverweilt midzuteilen. Dalz ist etwa 26 Jahre alt, von mittlerer Größe, hat dunkelblondes Haar und blonden Schnurrbart, spricht Deutsch und Polnisch. Seine Photographie kann im Schaukasten im Hausflur des Polizeiacbäudes besichtigt werden. Die unbekannte Frauens- Person zoll von kleiner untersetzter Gestalt sein, dunklen Rock, hellrote Bluse und schwarzen Hut getragen haben. — Am Frei tag nachmittag wurde in Vorstadt Cotta ein Arbeiter von einem mit -Ausschachtungsmassen beladenen Lastwagen überfahren. Der Verunglückte erlitt einen komplizierten Oberfchenkekbruch und mehrere schwere Quetschungen des linken Armes und wurde nach Anlegung von Notverbänden mittelst Unfallwagens dem Friedrichstävter Stadikrankenhause zugeführt. — Fest men, zu dem sich zahlreiche Delegierte aus allen Zwekgverelnen genommen wurde der Inhaber eines hiesigen Siebmacher der Bundes eingefunden haben. Die Verhandlungen verdienen neschästs, weil er in einem hiesigen Hotel in Abwesenheit des diesmal erhöhtes Interesse, da sie eine Reihe ungemein wichtiger Besitzers eine Rechnung über ein angeblich geliefertes Sieb Bernfsfragen betreffen. Vvr allem ist da der Antrag des Vor- wwie über ausgefuhrte Reparaturen vvrgelegt u»d von dem landes zu nemie». derdieGrundungelnes RclchSverbandes Personal Zahlung in Empfang genommen hatte, obwohl er die aller deutschen GastwirtSvereiliiauiiaeii betrifft, jn der Rechnung aufgesührten Lieferungen überhaupt nicht ge- Der Deutsche Gasl»'ir!Sverba»b bat bekanntlich auf seiner dieser leistet hatte. Falls der Betrüger noch in anderen Fällen Lage in Essen abgebaltenc» -ragimg sich diesem Reichsverbande versucht haben sollte, sich auf die angeführte Art Geld zu er- angeschlosfen, besten Sitz Berlin lei» soll und der unter Wahrung schwindeln, wird um Mitteilung an die Kriminalpolizei ge der Selbständigkeit der einzelne» Verewigungen w allen pälle»,' ^ ->.< —- - - - in denen allgemeine Jnteiessen der deutschen Gastwirte in Betracht kommen, eine gemeinsame Vertretung der betreffenden Beschlüsse gegenüber den deutschen Reichsbehörve», Parlamenten und der Oessentlichkeit bilden soll. Der Vorstand des Nelchsverbnndes soll mrS den Präsidien des GastwirtSverbandeS und des Bundes Deutscher Gastwirte bestehen. Alljährlich soll der Reichsverband zu einer Tagung in Berlin zusginnieiitreten mit der Aufgabe, die ans den Verba,idstngen verhandelten allgemeinen deutschen An gelegenheiten zu beraten und zur Erledigung zu bringe». Liegen wichtige Gesetzcsfrage» vor. so sollen auch außerordentliche Tag,,n- cn stattsiiiden. Weiter wird sich der B»ndestaa mit den schäd- ichcn Wirkungen der neuen preußischen Konzessions st euer md mit der Frage der Bekämpfung der Auswüchse der Antialkohvlbeweguug beschäftigen. Vor allem aber steht ie SteÜuiiguahmr zur Biersteuer und zu den Brauerkl ing e u ans der Tagesordnung. Vom Hesfeir-Naffauischen Ver bände wird in dieser Beziehung die Anstellung besoldeter Beamten vorgeichlagen, die die Gescnntinterejscii des Wirtestandes über den Brauereien und auch den Behörden wahriiehmen w * Dem Landesverbands der S a a l i n ha b e r im König reiche Sachsen ist die Rechtsfähigkeit auf Grund von tz 23 des Bürgerlichen Gesetzbuches leilens des Königlichen Ministeriums des Innern verliehen worden —* Am 1. Juli verschwindet bekanntlich die Zwei- ^ fe n n i g - P oft ka r t e, und es bleibt von den Tarif- oerqünstigungen im Ortsverkehr nur das Fünfpfenniaporto für Briefe bis zum Gewichte von 250 Gramm bestehen. Die Porto- Erhöhungen, die am 1. Juli eintreten, sind folgende: Für Po st- karten von 2 auf 5 Psg.. für Drucksachen von 50 bis 100 Gramm von 3 auf 5 Plg., von 100 bis 250 Gramm von 5 auf 10 Pfg., von 250 bis 500 Gramm von 10 auf 20 Psg-, von 500 Gramm bis 1 Kilogramm von 15 auf 30 Pfg. ifürWaren- proben bis zu 250 Gramm von b aus 10 Pfg., über 250 bis 350 Gramm von 10 aus 20 Psg.; für Geschäftspapiere bis 250 Gramm von 5 auf 10 Psg., von 250 bis 500 Gramm von 10 auf 20 Pfg. und von 500 Gramm bis 1 Kilogramm von 15 auf 30 Pfg. —* S onnenschein nnd frische Luft fehlt Tausenden beten. — Beim Abladen von Bwrkästen stürzte am Sonn- abend nachmittag i» Vorstadt Cotta ein Kutscher vom Wagen herab und unalücklicherweile mit dem Kopse in einen mit leeren Flaschen gefüllten Kasten. Der Bedauernswerte zog sich eine bis aui die Knochen reichende größere Fleischwunde am Kopfe, einen Bruch des Nasenbeins und eine schwere Verletzung des linken Ohres zu. Er wurde in bewußtlosem Zustande dem Friedrichstädter Stadtkrankeirhausc zugeführt. Eine Schuld trifft niemand. — Jn einem Fieberansalle ist in Vorstadt Löbtau in der Nackn zum Sonnabend ein Kaufmannslebriing auS der im ersten Geschosse gelegenen elterlichen Wohnung auf ein am Hause angebrachtes Gerüst geklettert und von diesem in den Garten ab ge stürzt. Er hat hierbei mehrfache gerinMgige Verletzungen erlitten. —* Zu dem von uns kürzlich mitgeteilten aufregen den Vorgänge in der Nahe von Antons an dev Elbe wird uns geschrieben, daß sich zu der Zeit, als der Kinderwagen mit dem einiährigen Kinde in den Fluß stürzte, die Mutter deS Kindes zu Hause befunden, nicht also am Ufer „mit einer anderen Frau eifrig untevhalten habe. —* Freitag früh ist bei Niedcrgr-und «in Kahn deS Schiffseigners A. Benedikt in Aussig am rechten Ufer mit 9000 Zentner Braunkohle von Aussig a » fGrund gera t« n. Tie Schifssbaufirma Schinke in Schandau hat die Bergungs arbeiten übernommen. * Am Montag früh brach im Wohnhaus« des Maurers Beyna in Olbernbau in der oberen Rungstockstraße Feuer aus. durch welches dus von fünf Familien bewohnte Gebäude eingeälchert wurde. Zwei Kinder des Besitzers konnten, da sie in einer Bodenkamnier schliefe», nur mit Mühe gerettet werden. Bei den Rettungsarbeite» trug der Maurer Beyna Brandwunde» davon. Das Feuer soll durch Kinder verursacht worden sein, die im Bett eine brennende Kerze umstießen. — Amtsgericht. Der Maschinist Alfred Baldauf war Ende l von einem Fleischergesellen auf dem Schlachthofe betroffen den, als er Speckseiten aus den mit dem Maschlnenhause in Verbindung stehenden Kühlräumen stahl. Jleischdiebstähle auf dem Schlachthose sind nichts Seltenes: eS wurde deshalb die Angelegenheit weiter verfolgt^ wobei sich herauSstellte^ daß auch armer, bleichwangiger Kinder, auf deren Wohnstätten das Wort der Hallenaufseher Ottomar 4)ietrich sehr viele Jleischwaren ge- " " ° --- --- " ' """ - ' "" stöhlen hat. Als Mittäter kommt der Heizer Emst Paul Krause m Frage: er hatte den Gesellen vom Betreten de- Kühlraumcs zuruckhalten wollen, ihm war die Rolle d«S Aufpasser» zugeteilt. Sobald Gefahr in Sicht kam, sollte Krause daS elektrische Licht in den dunklen Kühlräumen addrehen. Dafür erhielt er dann immer zwei bis drei Pfund Flüsch- Ter Hallenauffeker Dietrich steckte mit dem Maschinisten Baldauf und dem Heuer Krause unter einer Decke. Sie benützten die Verbindung deS Maschinen- bauses mit den Kühlräumen, um das Fleisch verschwinden zu lassen. AIS Dietrich seine Untreue erkannt sah. machte er seinem Leben durch Erhängen est, Ende. Baldauf und Kraule wurden in Untersuchungshaft genommen. Von Baldauf steht fest, daß er in des Schülers im „Faust" paßt: „In diesen Mauern, diesen Hallen will es mir keineswegs gefallen. Es ist ein gar beschrankter Raum, man siebt nichts Grünes, keinen Baum." Doch schon seit Jahrzehnten führt man solche Kinder aus allen großen Städten aller Länder der Erde während der Ferien hinaus auf die Berge, über Wiese und Feld, in Len Wald, — in Ferienkolonien. Die im Wohltun nimmermüde Bewohnerschaft Dresdens ermög lichte alljährlich dem Gemeinnützigen Verein seit 1879. armen, schwächlichen Kindern in steigender Zahl die Wohltat eine- mehr wöchigen Aufenthaltes in stärkender Land- und Waldluft zu kommen zu lassen. Er trifft gegenwärtia alle erforderlichen Vor bereitungen. das Liebeswerk auch in diesem Jahre zur Ausführung bringen zu könne». Gegen 1200 Gesuche von erholunasbedürf- mindestens vier Fällen Schinken und Speckseiten entwendet hat. tigen Bezirksschulkliidern aller Koilfessione» liegen berrrts vor. Landesfarben, -und öfters wurden wir mit dem Rufe: „Hoch Dresden" begrüßt. Von den verschiedene!» Unglücksfällcn haben wir glücklicher weise nur eine» gesehen, vielleicht allerdings den schlimmsten, der mir doppelt noch lebhaft im Gedächtnis ist, als wir die Ersten an der llnglücksstätte waren. Es war vor Nürnberg bei Neustadt a. d. Asch. Wir hielten gerade vor einer Brücke, um neues Benzin mnzufüllen. Gegen 10 bis 15 Wagen, darunter der des Prinzen Heinrich, passierten uns in gemäßigtem Tempo, als plötzlich der Wagen Nr. 132 mit rasen- der Geschwindigkeit an nnS oorübersauste. Der Weg >oar ziem lich abschüssig nnd lief hinter der Brücke in einer Kurve aus. Plötzlich ein furchtbarer Kstach, wir eilen hinzu, finden das Auto total zertrümmert im Straßengraben, gegen einen Baum an- gescchren, Fahrer und Chauffeur unverletzt, während der Kon trolleur im großen Bogen aus dem Wagen geschleudert worden war. — er lag mit zerschmettertem Kopfe und a»fgerissener Brust auf dem Feld. Der Anblick war furchtbar. Wir fuhren sofort ins nächste Dorf, holten ans dem ersten besten Haus eine Stroh- matratze und setzten die 30 Automobile, die sich inzwischen an- gestaut batten, ihre Fahrt fort, nachdem der inzwiichen herbei- geholte Arzt einen schweren Schädelbruch konstatiert hatte. Und unser Sachsentisch! Jn Wien wurde uns die Nachricht zu teil, daß der Wagen unseres feschen Ungers total zertrümmert vor der Stadt liege, er habe ihn mit einem Gespann, für das er 100 Gulden bezahlen mußte, auf die Bahn geschafft und nach Budapest geschickt, sein Kontrolleur, der eben falls an unseren Tisch gehörte, war für die weitere Fahrt von Herrn von Arelson aus Leipzig mit- genommen worden. So war denn in Klagenfurt die Tafel- runde bis auf einen wieder glücklich beisammen. Jn dem Städtchen erregten wir übrigens den Neid der übrigen Automobilisten dadurch, daß wir die Schönen von Klagenfurt. die dem Prinzen Sträuße beim Abendkonzert überreicht hatten, sos ürt mit Beschlag belegten und ein Tänzchen arrangierten znm Krause hat in sieden btS acht Fällen gestohlenes Fleisch erhalten. Von den Angeklagten werden mit Rücksicht auf den groben Ber- trauensbnlch Baldauf zu 4 Monaten, Krause zu 3 Monaten Ge- aroßen Entsetzen deS in seiner Ehre gekränkten Kapellmeisters, der ttngnis verurteilt. Die seit dem 31 .'Mai erlittene Untersuch«,igs- „ ..i^c kommt mit je ,3 Wochen in Anrechnung. - Der behauptete, daß er nicht zum Tanz, sondern zum Konzert auf spiele. Jn Innsbruck hatte unser Kreis sich wieder um zwei Mann gelichtet, da meines Leipziger Freundes Wagen zwei Kilometer steine mitgenommen hatte und total zertrümmert bei Bruneck lag Er beschrieb mir in einem Briefe, der mir am Statt durch die jeden Morgen am Wagen erscheinenden Postbeamten auSgehän- biat wurde, den Unfall und versicherte mir, daß er treu unserem Motto zur Zeit in München per Eisenbahn eintreffen würde. So geschah es denn auch. Wir waren hocherfreut alle in München wieder beisammen, da auch unser Ungar unterdessen wieder ein- aetroffen war. zwar ohne Auto, aber mit seiner äußerst feschen Frau, mit der wir noch drei anregende Abende verplauderten. Tie Fahrt war prächtig, die Wege und das Wetter aus gezeichnet, nur in München, am Ziel, wo große Tribünen gebaut waren, goß es in Strömen. Daß natürlich die Autos enorm gelitten haben, ist begreiflich, zumal auf der ganzen Fahrt nur einmal eine gründliche Reinigung vorgenommen werden durste. Wenn man bedenkt, in welchem Zustande ein Pferd, daS bei einem lOiäglgen Distanzritt nicht geputzt werde» darf, das Ziel passiert, so wird man sich vorstellen können, in welcher Verfassung dir Wagen in München am Ziel einliefen. WaS die Geschwindig keit betnfft, so hatte unser Wagen als höchste Geschwindigkeit 87 Kilometer pro Stunde erreicht, ich habe aber an verschiedenen re 3 Wochen in Anrechnung. — Der am 29. Dezember 1890 geborene Laufbursche Karl Oswald Börner schlug am 5. Avril ein Schulmädchen und dessen Mutter, die ihn deshalb zur Rede setzte. Börner versetzte der Fra» zwei Schläge mit seinem Emaillekrug«. Am 29. April hielt sich B. während der Üebung der Truppen verbotswidrig auf dem Heller aus und weigerte sich aus die Weisung des Feldgendarmen, den Platz zu verlassen. Börner ist einige Male vorbestraft: am 17. Mai sollte ihn ein Bezirksall sicher zur Ableistung einer Haftstrafe van weni- en Tagen einliefem. Börner stellte sich, als oo er nicht gehen önne, worauf der Beamte mit ihm die Straßenbahn bestieg. Dies benützte B. z» einem Fluchtversuche: er wurde zwar fest ehalten. fina aber heftig an zu lärmen und ttef u. a. „Hilfe, iörder l" DaS Urteil lautet auf 4 Monate Gefängnis und 10 Tage Haft, die in der Strafanstalt Sachsenburg fär männliche Jugendliche zu verbüßen sind..— Wegen Widerstands gegen Gen darme werden der Kutscher Emst Arthur Butter au» Cotta und der ans der Unters,ichungShaft vorgefühtte Arbeiter Friedrich August Georg Pflüger zu ,e 4 Monaten Gefängnis verurteilt. KluS den amtlichen Bekanntmachnnaen. AIS Obmann im 68. Armenpflegerverei« ist Geschwindigkeitsmessern anderer Wagen gesehen, daß die Uhr, I der GättnerVibssitzer GusM Adolf'Max 'Berthold' Äölle'ftrahe trotzdem es kein Rennen war, 120 Kiiomiter pro Stunde zeigte. Nr. 52. gewählt und in Pflicht genommen worden. Ich spreche den Wunsch aus, daß es im nächsten Jahre un» vergönnt sein möge, namentlich de» Oesterreichem für ihre lirbenS »«nkurse. Zahlungeetnsiellungen u. s. ». Im Dresdner Amt« a « rtcd tS b e > irk: Urber dal vrrmvgen de» vchloffermeifter« würdige Aufnahme, Gastfreundschaft und Zuvorkommenheit Heinrich Franz Klrtntn Cossebaude, tn Firma »Zenith-.Fahr' Revanche zu geben, und ich darf wohl schon jetzt versichern, daßradwerke Franz Klein L Co., Dresdner Straße«!, tft da« der Weg nächstes Jahr über Dresden propomert ist, wir Sachsen Konkursverfahren eröffnet und ,u« Konkursverwalter Har Rechtsanwalt in keiner Weise hinter den liebenswürdigen Otsterreichern zurück- Dr. Johanne« Hi»,e. hier. Marschallftrotze A, ernannt worden. Limieldc- ttehen werden Denn dieser Empfang, der uns auf österreichischem srist bis 1«. Juli. Boden bereitet wurde, den kann man nicht beschreiben, man muß ZwangSverfteiserungen. Im Dresdner «mtSaertcht«. ihn erlebt heben. Tun wir das Gleiche l ibe»i, l 'ollen zwangsweise versteigert »«den . tolaend« im Grundbuch-
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