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- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-06-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19060623017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906062301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906062301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-06
- Tag 1906-06-23
-
Monat
1906-06
-
Jahr
1906
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verugrgeMn »«EIN«»t»' iW^'LLLS»!rL! DWL.NKL»«: I«d >M «ttview-ifd«» SutLIaa«. « «»»r,« a»«r »ritftl » vrtotnal. KM»,,« » mt» d'-tU-der Na<dr.'i »ISI»«. «a>»nS4»ckk vonorar- ,«>««»»» dikiden unberültstclUt,«: «-—x—s* m«,u»nv«« »at« »M «N»««aIM. T,»,,e«««-»»e«tt«' »«»eicht«» »«»»«» , ö«te> v»»0T-q»«Il« für jMumjlaslroarlLlsraenLlttaäsrlsmpioorj Omeeev »m 8s« 81, ff4e»ttII«nf«bpilL. Nnrelgen-carff. »miabm« v« »nkiindiaun,,» bi» vatmilla,» , Uhr. Sonn- imd krirriaa» nur Manrnftrabe s» von H bi» >/,i Uhr. Die l ipaltiue Grunb- «rUe «ca. I Kilben» « Via.. An» kllndi,un,en auf der Pi watieite Krtle Lb Nt« : dir rivalliieüetie ausTeri> ikile so Pia . a>L Li„aeia»dt Seil« «> Vf«. I» «u»»er» nach ««m. und Krtrr«a,rn , waltiae «cuub»eü« so Pf»., auf Nri»aN«ite « M«. rivalliae Keile auf Lertieite und als Linaeianbl so Vs,. «u»n>LNi,e8uI. tra,e nur ,e,en «orau»de»«HIung. BeleadlLtter koste» t» vs«l»l«e. Krrnsprrchcr: vir. U uub »VS«. SauvtaelchaiMell«: »«rtenvr.«. ^.«InmI'^ijiii'bSlib-viril» Ssü »ünUv^«»v,v 22 W««»1iMdvvk»»n von l7kr mor^on» di» Vt»r r»don<1«. VoN-, uni! ieoindlniorlo ^k«toi' von nn6 Kt»O»»I,«ITIzk <«» Di« dloororäe viril in» It<1»Oin <lsr tium«r tri»nk Ut,»u ^»vn --V7'>- ,-v-x77—- 7- uiui mit vninnoitvressor 2ud«roitst. Lai«»». kioekffem»«»« N^Ivosox. LIvtte I'roi,-. k.köftms r pokkov 6si>1en,clilsuek. qusUv. bHffbv I-»r« »m HurdLNft, llotel LeoUie LLoe«L AkL88LUvrKoL. Lockvorned» o«iviQUoriedr«t mit ^r-0«KtzLa L»6d»v«. ^uüu»» »ns ti«v VV»o»dL«t«-r»«- 1lz»r«chi- KSnlssl. 1de»1er uini sirott »a» ILurpRrk. — uv«i Va<1kLU8, 6»« n^u«8L« Hotel 6en 8Uuit, Limmer uiit Verptiexun^ voo 1v ^laric La. SsraLodallvr tür üorron. 1-nmon unä tiiniior, bvezuvin unä kunavrat «Inlietnin, dm ltorrsn unci Knntx>n aio ttEn- trtl^or srnstroinl. rum kroing von »—0 ^1 li. vor- lütu? bc>im Vvrtortivor H»n«luiri«1 unc! 0«'tI»opn«V IV>.». Vlielilibeiiueii 88V.. 8ooub»x« ^«VNov» »ou Lt—12 vlir. ölvlia»!' ^ ilmgstr irnlseirede. Landrsprrsichrnii'nslnistnlt, Wcil'l. Postbeamte, Lolmbeweaung Z«v» vililltl. der Lithographen, BerichlSlierb- Deutsche Pressevertreter in England. Lage in Ruhmnv > L-imadciiS, LLIuiti 19««. Die jüngste Kaiser-Rede, die in Cuxhaven bei dem Festmahl des Norddeutschen Regatta- veveinS gehalten worden ist, gibt zu mancherlei Betrachtungen Lolah. die überaus zeitgemäß sind. Obwohl die kaiserliche An sprache in erster Linie dem Segelsport und dem Seewesen über haupt galt und in einem Hoch auf die an der Regatta beteiligten Segler gipfelte, liegt ihre Bedeutung und ihr Schwerpunkt doch ganz wo anders. Der Kaiser streifte nämlich in seiner impntfiven und weitsponnenden geistigen Art mehrere Themata, die im Brennpunkte des öffentlichen Interesses stehe». Zuerst die Mottenfrage! Es klingt recht melaucholisch. was der Kaiser da sagt: „Wie schon konstatiert worden, hat sich sa.auf dem Wasser das deutsche Vaterland entwickelt, daß man es nur mit Staunen vernimmt. N»r langsam folgt unsere Klotte den Riesenschritten, mit denen die Handelsflotte vorangeht." Aus diesen Worten geht deutlich hervor, wie der Kaiser nur trüben Herzens von dem Mißverhältnis zwischen der Stärke unserer Handels- und unserer Kriegsmarine zu sprechen vermag, und wie zwischen den Zeilen der lebhafte Wunsch liegt, daß die deutsche Kriegs macht zur See Len „Riesenschritten" in der Entwicklung der Handelsflotte in schnellerem Tempo als bisher folgen möchte. Man wird kaum fehlgchen, wenn man in dieser von der Presse sonst kaum beachteten, kurzen Episode in der Cuxhav«»er Kaiser- Rede einen wohl zu beachtenden Wink an den Staatssekretär deS Reichsmarineamts, Herrn vonTirpitz, sieht. Schon längere Zeit gingen Gerüchte über dessen angeblich bevorstehenden Rück tritt um, ohne daß man bisher erfahren konnte, wie die Stim mung an maßgebender Stelle war. Jetzt scheint der Schleier gelüstet und die Möglichkeit vorhanden, daß Exzellenz von Tivpitz bald fallen gelassen werden wird. Die Gründe zu finden, die diesen Umschwung herbeigesührt haben, ist nicht allzu schwer: schon seit einer Reihe von Jahren hat das zögernde Vorgehen des Marine-Staatssekretärs Las Kopfschütteln aller Fachkreise erregt, und nun soll die Aktion des Herrn von Tirpitz gelegent lich der letzten fslottengesetznovelle dem ssaß den Boden aus geschlagen haben, da man es nicht nur im Hlottenverein und in einem Teil der nationalen Presse, sondern auch an sehr hoher Stelle dem eldmiral zum schweren Vorwurf macht, daß er die Forderungen zu gering bemessen und weniger verlangt habe, als er nach der von ihm nicht richtig beurteilten Volksstimmung vom Reichstag hätte bekommen können. Es ist kür Kenner der Ver hältnisse sehr ausfallend, daß Herr von Tirpitz in diesem Jahr nicht — wie bisher jedesmal — zur Kieler Woche erscheint und die für ihn auf dem Linienschiff „Schwaben" bereits in stand gesetzte Wohnung nicht bezieht, sonoern nach Nauheim zur Kur gegangen ist, obwohl von glaubwürdiger Seite versichert wird, daß sein Gesundheitszustand nicht schlechter ist. als in früheren Jvhren. Es kriselt jedenfalls und man braucht sich nicht weiter »» wundern, wenn schon die bei Anwesenheit des Kaisers in Kiel sälliaen Personalveränoerungcn in den höheren Kommandostellen der Marine die endgültige Entscheidung bringen: als Nachfolger sind die Admirale von Ahlefeldt und von Holtzendorff namhaft gemacht worden. Wie aber die Würfel über Herrn von Tirpitz auch fallen mögen, seine Verdienste um unsere Kriegsflotte stehen fest, und was er in den neun Jahren seiner Amtstätigkeit von 1897 bis 1906 geleistet hat, kann getrost und ohne Ruhmrederei als ein wirklich großes LebenSwerk bezeichnet werden: er hat einen gesunden Plan für den zielbewußten Ausbau der Flotte geschaffen, hat sich — was nicht zu unterschätzen ist — immer auf guten Fuß mit der Volksvertretung zu stellen gewußt und. wenn auch nicht überall Großzügigkeit, so doch Klugheit und Festigkeit in seiner Flottciipoütik gezeigt. An seinem Nachfolger wird es sein, die Beschleunigung des Bautempos unserer Kriegsschiff«, die Hevabsetzung ihrer Allersgrenze, Vermehrung der Material reserve und eine ausreichende Verstärkung der Auslandskreuzer durchzusetzen. Der zweite interessante Mosaiksteln, mit dem dir kalser stche Sportredr in Cuxhaven durchsetzt ist, liegt in der Betonung der deutschen Friedensliebe, die aber — wie besonders hervor» gehoben wird — nur auf einen „Frieden in Ehren" ge richtet sein kn»n. Es wird sicher von allen deiitschgesiiinten Kreisen mit großer Genngtuung begrübt worden sein, daß cS von allerhöchster Stelle einmal offen ausgesprochen worden ist, daß jede, auch die ehrlichste und stärkste Friedensliebe eine Grenze hat: die nationale Ehre und Würde. Wenn je ein Volk der Welt geschichte, so kann das nrugeeinte deutsche als friedliebend bezeich net werden. Aber mit der nenerwachten nationalen Kraft ist je länger je mehr auch selbstbewußter Stolz bet unS eingekehrt, der sich nicht zur Unehre herabwürdigen läßt. Weiß Gott — daS deutsche Volk hat niemals chauvinistische Neigungen gehabt, aber es hat unter den Wehen des EinigimgSwcrkeS von den Freiheits kriegen de« vorigen Jahrhunderts an bis zum glorreichen Feldzüge 1870/71 in schwerer Zeit einen Charakter herauSgebildet, der an Festigkeit noch weiter zunimmt »iid der in seiner Edelart Beleidigungen weder verträgt noch ansübt. ES war ein erheben des Bild, zu sehen, wie einig bis in die linksstehenden Reihe» d«S dvülche Voll und festre Presse gelegentlich deS Marokkostreites zusammenstand. Diese Haltung ist nicht ohne Eindruck ans daS Ausland und besonders aus Frankreich geblieben : wenn der Kaiser seiner Freude über die Erhaltung des Friedens trotz schwerer Krisen lebhaften Ausdruck gab, so hätte er diese Faktoren eigentlich nicht unerwähnt lassen sollen. Es liegt aber cheinbar in der Eigenart des Kaisers begründet, daß er an der artige Imponderabilien der Politik weniger oder überbaupt nicht wirkt, sondern alles auf daS persönliche Verdienst einiger weniger Männer zuspitzt. So auch diesmal, wo er Gelegenheit nahm, einem kranken Kanzler den Dank abzustatten, wobei gewiß eine chönr menschliche Regung mit untergeflossen ist. Damit allein ist aber die Wärme seiner dem Fürsten B ülow gewidmeten Worte nicht zu erklären. Offenbar ist eS dein Kaiser aus bestimmten Gründen darauf angekommrn, vor aller Welt möglichst nachdrück lich zu bekunden, wie hoch er den Fürsten Bülow schätze und wie wenig er daran denke, sich von ihm zu trennen. Das ist immer hin ein politisch bemerkenswerter Vorgang. Die Bekundung deS vortrefflichen Gesundheitszustandes aber, in welchem der Monarch den Kanzler ln Norderneh angetroffen hat und die Hinzufiigung, daß Fürst Bülow in der Lage sein werde, seines Amtes wieder in vollem Umfange zu walten, hat offenbar die Bestimmung, die Gerüchte »um Schweigen zu bringen, welche, aus sonst gut unter richteten Kaffen stammend, lm Gegensatz zu den amtlichen Ver sicherungen davon wissen wollte», daß eS mit der Wiedergenesung des oberste» ReichSbeamte» in keiner Weise zum Besten bestellt sei. Wir nu>» such über di« Wirksamkeit unseres derzeitigen Reichs kanzlers denken mag — und wir hoben, wenn es not war. mit unserem geraden Urteil weder auf dem Gebiete der inneren Politik, noch auf dem der äußeren znrückgehalten — eins steht fest, daß eS immer vorteilhaft nnd im Interesse des Reiches freudig zu begrüßen ist, wenn Kaiser und Kanzler sich verstehen und gut miteinander auskommen. Das Ist besonders wichtig angesichts des Umstandes, daß die Nolle, die der Reichstag spielt, nicht ohne seine Schuld immer mchr zurückgeht, weil Reichsregiening und Volk gleichermaßen die nativnalen Interessen durch die kleriko-svzial- dcmokratische Mehrheit ernstlich gefährdet sehen. Für den Fürsten Bülow spricht ausschlaggebend die Tatsache, daß er mit dem Kaiser selten gut zu arbeiten versteht, so gut, daß für ihn allein aus diesem Grunde kaum Ersatz zu finden wäre. Auch dürfte unter den augenblicklich als Nachfolger in Frage kommenden Männern sehr schwer jemand zu finden sein, der die gleiche harmonische Durchbildung als Staatsmann besitzt, wie Fürst Bülow. Wir leben eben auch auf politischem Gebiete im Zeichen der Spezialitäten! Vor allem aber fehlen uns die echten, ganzen Männer, die starken Charaktere, die der Kaiser in seiner Rede als unumgängliche Vorbedingung unserer gedeihlichen Entwicklung als Volk bezeichnet«. Das ist nur zu wahr. . . . Die Vielzuvielen, um mit Nietzsche zu sprechen, führen heute auf allen Gebieten das Zepter: wer aus eigener Kraft und Eigen art heraus und nicht von Reklame wegen die große Masse über ragt und ihr derbe Wahrheiten sagt, wird verketzert und fanatisch angefeindet, und zwar besonders von jener Seite, die für sich das Recht der freien Meinungsäußerung in weitestem Maße beansprucht, ober das Schlagwort: „Wir ehren jede ehrliche Ueberzeugung" nur als hohle Phrase im Munde führt. ES ist unter heutigen Verhältnissen nicht ganz einfach und leicht, aufrechten Rückgrats durchs Leben zu schreiten. Die Konr- promisselei. die als der Weisheit höchste gilt, verdirbt sehr. Dazu kommt die Erziehung unserer Jugend, die vor Kopf- Hypertrophie nicht weiß, wo sie hin soll und an Charakterwerten geradezu darbt. Es ist gut, daß der Kaiser auf diese Wunde unseres Lebens wieder einmal ernst den Finger gelegt hat. Er selbst — aus hohem Kaiserthrone — könnte auf eine Besserung dieser Notlage durchgreifend wirken, wenn er allen ernsten, selbständigen Männern und allen ehrlichen Meinungen gegen- über zeigen würde, wie sehr man an höchster Stelle vollwertige Charaktere — natürlich und in erster Linie sogar solche mit ab» weichender Meinung — zu ehren und zu schätzen weiß. Dies Beispiel würde sicherlich seine Wirkung nicht verfehlen. Leider haben sich aufrechte Vertreter „deutscher Männlichkeit" bisher nicht allzu großer Hofgunst zu erfreuen gehabt: die Namen Bis- marck und Bronsart von Schellendorf sprechen eine gar deutliche Sprache. Und doch wäre es möglich, daß der Kaiser durch mancherlei Vorkommnisse erkannt hat, daß es auf die Dauer langwellig wird, mit Echonaturen zu verkehren, ja, es ist wahrscheinlich, daß er sich — selbst eine Krastnatur — auch in seiner Umgebung nach eigenständigen, offenen Krastnaturen sehnt, die mit ihrer Meinung nicht hinter dem Berge halten, auch wenn sie unbeguem ist. > Auch beim Lenken des Reiches haben mchrere selbständige Charaktere nebeneinander Platz: sind sie einig im Ziel, so findet sich auch wohl der gemeinsame Weg. Hoffentlich kommt bald die Zeit, wo Wilhelm II. nicht die schmiegsamsten, sondern die charaktervollsten Männer in immer größerer Zahl zu seinen Paladinen wählt, denn diese letzteren stellen mehr als die anderen „ihr ganzes Sinnen und Trachten in den Dienst des Vaterlandes", und gerade daS hat in seiner Cuxlmvener Rede der Kaiser von seinen Ratgebern und Mit arbeiter» mit Recht i» erster Lime verlangt! ... Neueste Drahtmel-unaen vom 22. Juni. Koloniales. Berlin. sPriv.-Tel.j Der Gouverneur von Südwest afrika. v. Lindeauist, hat vor Antritt seiner Reise nach dem Norden der Kolonie folgende Bekanntmachung veröffentlicht: „Landrat v. Uslar wird in der nächsten Zeit eine Rundreise durch das Land antreten, um mit der Wünschelrute das Vor handensein von Quellwosser festzustcllen. Alle diejenigen, welche Anssuchungen von Quellen wünschen, insbesondere die Farmer des Landes werden daher aufgezordert, ihre dahin gehenden Wünsche baldmöglichst dem Bezirks- oder Distrikts amte desjenigen Ortes anzuzeigen, an denen sie Wasser sestgestellt sehen möchten. Zu spät eingehende Wünsche werden nur schwer Berücksichtigung finden können. Die Reise des Herrn v. Uslar wird im Norden des Landes beginnen." Landrat v. Uslar stellte mit seiner Wünschelrute, die nach seiner Versicherung nur auf fließendes unterirdisches Wasser reagiert, nach einer Mitteilung der „Windhveker Nachrichten" in Ärearwater, Otjihavera »uv bei Kilonieter 328 auf durchschnittlich 20 Meter Tiefe je «ine Quelle fest. Die Stellen wurden sofort vermarkt. Berlin. lPriv.-Tcl.i Die telegraphischen Ermitttnnge». die auf Grund der vom „Vorwärts" gebrachten Mitteilungen über ernste Fälle von Meutereien inderSchutztrnppe für Südwestafrika bei dem Kommando dieser Schutz truppe sofort angestellt worden sind, haben ergeben: 1. Seit Beginn des Aufstandes sind Fälle tätlichen Berareisens an Offizieren nicht vorgekommen: 2. das für den Norden nördlich der Linie Gobadis—Windhuk zuständige Gericht hat dieses Jahr zwei Fälle von Ausruhr bezw. Meuterei, begangen von Mannschaften gegen Portepee-Unteroffiziere, abgenrteilt. Im erstercn Falle handelt es sich um schwere Ausschreitungen von Leuten der fünften Proviantkolonne der 3. Kolonnen-Ab» teilung in einer Schlägerei mit einem Mann« der Stations besatzung von Kaps-Farm bei Windhuk, in deren Verlaufe ein Reiter so schwer verletzt wurde, daß er an den Folgen der ihm beigebrachten Verletzungen starb. Der herbeigerufene Wacht meister der Proviantkolonne versuchte zunächst persönlich die Leute zur Vernunft zu bringen und holte dann, als er sich, daß s- die Leute seiner Aufforderung, auseinanderzugehen, nicht nach- 2. kamen, eine Patrouille zum Tatort. Als die Leute auch ange- sichts dieser Patrouille dem Befehle, sich zur Kolonne zu begehen, nicht nachkamen, ließ der Wachtmeister die schuldigen fünf Leute festnehmen und absühren. 4kn dem Wachtmeister selbst und dem die Patrouill« befehligenden Unteroffizier hat sich keiner der verhafteten Leute vergriffen. In diesem Falle sind verurteilt worden: 2 Leute wegen gefährlicher Körperverletzung und mili tärischen Aufruhrs im Felde zum Tode. 2 Leut« wegen militäri schen Aufruhrs >m Felde zu 2 Jahren Gefängnis, 1 Mann wegen gefährlicher Körperverletzung zu 2 Monaten Gefängnis. Der Mann der die tödliche Verletzung dem verstorbenen Reiter bei- gcbracht Halle, wurde sreigesprochen, La er erwiesenermaßen in der Notwehr gehandelt hat. Die Todesstrafen sind noch nicht oollstreckt, weil die Richter des Kriegsgerichtes von der aller höchst«» Gnade die Umwandlung der erkannten Todesstrafe in eine angemessene Freiheitsstrase erbeten haben. I-n dem zweiten Falle sind nach der telegraphischen Meldung des Kommandos wegen Aufruhrs bezw. Meuterei 3 Reiter zum Tod« und vier zu längeren Gefängnisstrafen verurteilt worden. Einzelheiten über diesen Fall sind eingeiordert, aber noch nicht eingegangcn. Offiziere sind auch an diesem Fall« nicht beteiligt. 3. Bezüglich etwa im Süden von dem zuständige» Gerichte ergangener Urteile steht eine Meldung noch aus. Bei dieser Gelegenheit wird daraus hingewieien, daß die ergangenen Urteile hier der amtlichen Stelle erst oei Ucbersührung der Verurteilten in die Heimat zum Zwecke der Strafvollstreckung zur Kenntnis kommen, da die Bestätigung aller kriegsgerichtlichen Urteile durch die Gerichtsherren im Schutzgebiete erfolgt, soweit es sich nicht um die dem Kaiser vorbehaltcne Bestätigung im Falle der Verurtei lung von Offizieren. Sanitätsoffizieren und oberen Militär beamten zum Tode, Entfernung aus dem Heere oder Dienstent lassung handelt. Einschließlich 11 mit dem nächsten Heimtrans- vort angemeldeter Strafgefangener, worunter sich wahrscheinlich die im oben angeführten zweiten Falle Verurteilten befinden, sind seit Beginn des Aufstandes im ganz«» 57 Militär-Straf gefangene nach Deutschland zur Strafvollstreckung iiderftihrt worden. Diese Zahl kann bei der Stärke der Schutztruppe ljetzt 15 000 Mann, im ganzen waren es 19 000 Mann, einschließlich der Heiingckehrten im Schutzgebietes und hei der Dauer des Feldzuges keine hinsichtlich der Disziplin besorgniserregende genannt werden. Di« Höbe der Strafen findet ihre Erklärung in der Schwere der Krieasaesetze. Kieler Woche. Friedrichsort. <Priv.°Tel.s „Meteor", mit dem Kars er an Bord, passierte als erste Jacht 1 Uhr 40 Min. das Ziel. Acht Minuten später folgt« dix „Hamburg". Deutsche Pressevertreter in England. London. Heute vormittag unternahmen die deutsche n Pressevertreter ein« Rundfahrt im Automobil und in Motoromnibussen durch den Strand nach dem Law Courts und von dort nach der City, wo der Bank von England, der Guild-Hall nnd anderen Sehenswürdigkeiten «in Besuch ab gestattet wurde. Dann fuhren die Herren nach der St. Paul- Kathedrale. dort «mvfina sie der Archdeac von London und geleitete sie zu den Gräbern von Wellington und Nelson. . Krönungsfeier in Norwegen. Drontkeim. Der König trug bei der Krönung norwegische Admiralsuniform, die Königin ein prachtvolles mit Goldperlen und Juwelen geschmücktes Gewand aus gelbem Mvirö. Der Einzug der Krönungsprozeffion in die Kirche er- folgte durch den Hanpteingang, der seit Jahrhunderten nicht de- treten worden ist. Tie Kirche bot mit den zahlreichen Uirisormen und den glänzenden Tamen-Toiletten einen prachtvollen Anblick. Zur Rechten des Thrones des Königs standen der komman dierende General und der kommandierende ^ldmiral mit dem Rciclishanncr. zur Linien saßen auf goldenen Stichle» der Kronprinz und die KrvnprinzMn von Dänemark. Prinz Harald vou Däuemark. Grobiürkt Michael, towie der <u»erikuiicke
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