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- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-06-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19060616012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906061601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906061601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-06
- Tag 1906-06-16
-
Monat
1906-06
-
Jahr
1906
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klemm» «niI leiee-klliliel kodeil »»«re. ^Itm»rkt—Nuldmi» „nck kraxvr !8tr»88v 80. vertllcheS uu» Sächsisches. — Line« eigenartigen Anblick gewährt argrnwSrtig der I Bauplatz d«S »eue» Rathaus«». Auf allen Seilet» sind! mächtige Gerültdanten teil» bereit« fertig gestellt, teils noa, in >g begriffen. Da« »rite Befinde all und au» bestem Material zwei Knaben noch recht- sohn des Fabrik- nur al« Leiche aus gestellt, teils no . erscheint durch diese tiaten Kilnstwtrke der An dem Bau lassen Die für den Lindau t kommend« Kreuzslraßen-Front Segen die früher« bedeutet die tige Serültbauten Arisführun Sutzerft sta Zimmermannstccdnik wesentlich etngeengt. sich gan» erhebliche Forlschrttte konstatieren von Geschüiislädr» in Betracht pr«gt sich schon deutlich au«, tsege neue Baufluchtlinie einen beträchtlichen Zuwachs an Strafen terratn. Da« zeigt am deuillchsien da« hier noch erhallen ge- bliebe»« alte Euperinlendentur-Sebüitde, daS jedoch gleichfalls dem Abbruch geweiht ist. Auszüge und Fahrbühnrn von großer TragsLhtgkeit gestatten die rasche und sichere Beisetzung der mäch tigen Sandstein-Werkstücke für die Verblendung der Außen seiten. Darunter befinden sich solche, die ein Gewicht von 50 bis 60 Zentner besitzen. In Konkurrenz mit ihnen treten ferner aichergewöhnltch groß gearbeitete Granitplatten für die Treppen-Podeste usw. Die alle an Gewicdt und Größe über- treffende, aus dem Ausstrllungspark aus den Bau üversührte Granitvlatte hat bereits Verwendung gefunden. Sie mißt gegen 4 Meter im Geviert und hat ein Gewicht von etwa WO Zentner. Nach der Kreuzktrche hin, auf der Stelle, wo sich früher das alte -Stadthau«" befand, ist man eifrig mit AuSschachtnngSarbeiien beschäftigt. Sie gelten der Gründung und Wetterführung der Hosilügel, für welche schon teilweise die Gerüste zum Ausbau der Fassaden errichtet wurden. Alte Mauerreste und Unterkellerungen größeren Umsanges, deren Beseitigung viel Zeit in Anspruch nimmt, sind dem raschen Fortgang der Arbeiten hinderlich. Das Hauptinteresse lenkt aber die weit vorsprlngrnde Gewandhausstraßen- Front aus sich. Die Ausgestaltung ist hier eine reichere durch Ausführung eine- Vorbaues, Anlage einer Rampe usw. Für den ersteren sind die Fundamente in Gestalt gewaltiger Sandstein- quader bereits vorhanden. Dir späteren Säulcn-Ausslellungen werden ebenfalls schon sichtbar. An der Ringstraße sind dagegen die Arbeiten vorläufig in rin ruhiges Fahrwasser gekommen. — Eine Idylle aus dein Zwiugerteich. Zur Belebung des Teiches mit seinem dem Rcslaurationsbelriobe dienenden, idyllisch gelegenen .Schlößchen" trägt allerhand vom Pächter aohallenes Wassergeflügel, darunter auch ein junges Schwanen-Paar. bei. Das eheliche Glück der Enten, die mit ihrer Nachkommenschaft eifrig döachrung suchend die kühlen Fluten durchfurchen, wurde von diesem Pärchen schon seit Jah ren neidischen Blickes beobachtet. Der gestrenge Gemahl hielt es sogar nicht unter feiner Würde, den kleinen Schwimmgenossen von der anderen Spezies ganz gegen ihren Willen seinen Schutz zu gewähren. Schließlich besannen sich die Kinderlosen eines Besseren und beschlossen, dem gegebenen Beispiel zu folgen. Die Schwanen^Mma legte eilends sechs Eier und machte sich mit Verständnis und Ausdauer an das ziemlich langweilige Nrut- geschäst. während der Herr Papa noch wie vor lustig in den Tag yineinlcbte. In dieser Woche nun find als Resultat der Be ' ube" stube" eingerichteten, rnchr da» große Schiffskarufiel zieht, zu toll, dann den Pserdehals umschlungen, wie August der T Unserer Kinderwelt ist dieser drollige Reite mühungen aus dem zur ..Hinderst! . . . idyllisch als schön anmutenden Holz-Häuschen aus der kleinen Insel zwei allerliebste graue Schwänchen hevvorgeganaen. Als sie in das Gewässer hinäblauchten, schien der neugebackene Vater trotz alledem nicht sonderlich erbaut zu sein. Wenigstens nahm er es mit seinen Pflichten dem eigenen Nachwuchs gegenüber bisher nicht gerade genau. Er dürfte es daher als wesentliche Erleichterung aufsassen, daß man die Kleinen samt der Mama noch in engem Gewahrsam hält, um letztere das Brüten noch weiter sortsctzen zu lassen. - Die Gesells . tag einen TagrSaus! an dem sich etwa U ^ . , schmückten Saale von HraenbarthS Etablissement in Schandau fand daraus gemeinsame llMtagstasel statt. DaS daraussolgende Tänzchen hielt alle Teilnehmer in angenehmster Unterhaltung bis 9 Uhr abend- zusammen. Dann wurde mit Musikbegleitung und Lampio»tzbeleuchtu»g der Weg nach dem Bahnhöfe oder Dampfer angetreten. — Eine Sehenswürdigkeit ersten Ranges, vom großen Publikum viellei Babuin - As Garten" bei Es ist erstaunlich, wie ruhig und geduldig der interessante Asse seinen Teil an der Vorstellung nimmt. Er sitzt auf seinem Shetlandpony wie^ongewachsen. Wird ihm die Jagd und das das einmal die Wippe mit den. Bewegung letzt, ein anderes Mal toll, dann hält er instinktiv der Dumme im Zirkus. . . Reiter allerdings ein guter Bekannter. Dichtgedrängt stehen die Kiiaben und Mäd chen an der Barriere, wo „Nauke" hoch zu Roß hält, unv be gleiten ihn nach jeder Darstellung in sein „Asyl" im Wintcrhause. Hm Wasserbassin machen neuerdings einige Eisbären ihrem Herrn viel zu schaffen und bequemen sich erst nach Aufbietung aller Mittel nach dem Wasserrubsche, der immer wieder größte Heiterkeit erweckt, dazu, herouszuspazieren. Die kühle Witte rung behogt den Bawohnern des Polarmeeres außerordentlich. A« Sonntag findet wiederum eine Vormittags-Vorstellung Uhr statt. Das Konzert der Kapelle des 1. Leib-Grenadier» Regiment-, unter Leitung deS König!. Musikdirektors Herrmann, beginnt »m S Uhr. — Der große Wandergirkus Sarrnsani ist. wie bereits mitgeteilt, gestern früh mittels Sonderzugs an der Drrsden-Neustädter Güterrampe eingetrossen. Durch die tatkräftige Beihilfe des Gahnladepersonals konnten der umfangreiche Wagenpark des großen Reisciiistituts und die beiden mächtigen, wie wir hören, über 400 Zentner wiegenden Lokomobilen zur eigenen elektrischen Lichterzeugiing im Zirkus und allen seinen Nebenzelten schnell zum hiesigen Aufstellungsplatze, dem Bollensängericken Eisbahnplatz an der König Albert^Stratz« in Dresden-Neustadt, befördert werden, wo sich alsbald ein bnntbcmegtes Leben entwickelte. Gar bald wuchs die Zeltstadt empor, denn jeder einzelne der zahlreichen Angestellten hat bei dem Äusbangeschäst seine ganz bestimmten L...,. ' - abends 8 Uhr, die nehmen wird. Der e erste nachmittags . . unerwähnt bleiben, daß alle Eintrittspreise sich im Zirkus Sarrascini durch Billig keit hervortun. Sic kommen etwa »ur den Kinderpreiscn der anderen Reiseunternehmen gleich. Der sonst mit 1 Mk. be zahlte Platz kostet bei Sarrasani bloß 60 P'g. Auch das wird dazu beitragen, dem Institut den regen Bestich aller Schichten der Bevölkerung zu sichern, de» es bei seinem großen Betriebe nicht entbehren konn und der ihm zu wünschen ist. Der Vor verkauf ist bereits in dem Zigarreugeschäst von Woks in der Seestraße eröffnet. — Wie manche andere Kunststötte. so stellte sich auch das Hofbräu-Kabarett in den Dienst der Wohltätig, reit, »m den erholungsbedürftigen Kindern unserer Stadt «inen stärkenden Aufenthalt an der See oder in frischer Ge- ju ermöglichen. Diesem guten Zweck war die vor- -Soiree im Hosbräu-Kabarett gewidmet. Der Be- überaus gut, so daß trotz des niedrigen Eintritts- preise« ein ansehnlicher Betrag an die Leitung der Ferien kolonien Hot abgeführt werden können. Alle Künstler und Künstlerinnen stellten ihr bestes Können in den Dienst der auten Sache und errangen sich wie stets den lebhaftesten Beifall der Anwesenden. — Senußreich« Ausflüge tn di« an Natur und Schönheiten reiche Um- aetznng »an Dresden lassen sich am besten an der Hand eine« praktischen Mtzrers machen. Als solcher kann das bewährte Schlegelsch« Wanderbuch ,100Ausslüa» tn die näher« Umgebung Dresdens" (Preis t.SO M„ Verla, von Alrrander Köbler, Dresden, Wrtßegass« tz) ««»«« wanderlustigen empfohlen werden. Do« Büchtet» btetel «tn« sichere, in knappen Worten markierte, burch «tn« tressttch» Karte von Dresden« Unr- ,«dung und «inen Plan »er Löhnt» unlrrltüdte Wegebezetchnung fiir über Ivo der lohnendsten Ausflüge »m tSeblet der Dresdner Pfleg« (einschließlich de« Ldßnttz) van Morttzburg-Radederg bis Dippoldiswalde, von Dürrröhrs- dork dt« Meißen tn viertel-, halb- und ,an,tägigen Partien. LI ist in »edm «uchbandluna k,„stich. . . - » Funktionen, sodaß heute. einen irarrenoe hirgSluft zu e gestrige Elite-Z such war über — Beim Spielen am Eopitzer Elbufer in den Strom. Während «s dem einen gelang, si zeitig zu retten, ertrank der 12jährige Si' arbeiters Leoichardt aus Copitz und könnt« dem Wasser gezogen werden. — In Leipzig ist der Heizer und Schmied Prall im .Palmengarten" tödlich verunglückt. Prall, der an Krämpfen litt, batte an einem Spciiewassrrfilter etwas zu verrichten. Jeden falls ist er dabei von Krämpfen befallen worden. mit dem Kopfe ln de» Filter gestürzt und so erstickt. — In Chemnitz, in dessen Umgebung sich während deS SommrrbalbiahreS viele Zirgeleiarbeitrr aus Lippe aushalten, wird am 1. Juli ein Geistlicher aus Almona in Lippe, der eine ZieglerbesuchSreise durch Sachsen unternimmt, einen be sonderen Gottesdienst sür die Angehörigen jeines Landes adhalten. — Die Stadt Chemnitz verwilligte dem Verein für Feuer bestattung zu Chemnitz sür da» von ihm zu erbauende Krema torium eine bare Bet bitte von 20 000 Mark aus dem Be triebsvermögen und ein im Grundbuch als Hypothek an erster Stelle eiiizntragenbes und mit ö>/, A jährlich »u verzinsendes Tarlrh» von 30 000 Mark aus dem Stammveunvgen der Stadt- gemeinde. — InCbemnitz stürzte sich eine nervenkranke 30jährige Kutschersehesrau in s e l I)st m örd erisch er Absicht von einem Ballv» der ersten Etage herab in de» Hofraum. Sie eilitt einen komplizierten Untcrschenleibluch und innere Verletzungen, an denen sie bald darnach starb. — Die zum Tode der Lina Jäger m Hohen st ein- Er »stthal erfolgten Nachforschungen haben ergeben, daß die vier lun«en Leute ein Kaufmann, ein Bäcker, ein Schreiber und ein Former, also nicht Techniker, gewesen sind, im Alter von 17 bis 19 Jahren stehen und aus auoeschenen Lim- 'ich lreiwillig «r- jchen Ptciiza u^ L' ch nicht um Selbstmord oder Unfall handeln. — Der Handarbeiter I. Ehr. Müller in Plauen i. V. laS im Jahre 1904 in dortigen Zeitungen, daß von der Land- ständischen Bank in Bautzen ein« hcch« Belohnung für die Er- mittluna von Banknotensalschern ausgesetzl werde. Er gab sich nun alle erdenkliche Mühe, die Banknotenfälscher zu ermitteln, um die Belohnung einzuheinrien. Als angeb lichen Teilnehmer an der Banknotensälscherbande erforschte er den Großindustriellen und Rittergutsbesitzer Hans Edlen van Haasenseis in Mostau i. V. Nachdem Müller noch nähere Er- brterungen gepflogen hatte, schrieb er an genannten Herrn einen Brief, in dem er ihm die gegen ihn sprechenden Beschuldigungen wegen der Banknotensäl-schungen erüssnete und weiter noch zum Ausdruck brachte, Haas Edler v. Haasenfels möchte sich unver züglich wegen dieser Angelegenheit mit ihm lMüllerj ausein andersetzen, andernfalls er ihn der Oessentlichkeit preisgrben und zur Anzeige bringen werde. Der genannte Bricsempfänger. der, nebenbei bemerkt, mit einer Banknotensälscherbande nicht- gemein hat, erblickte in dem Schreiben offenbar einen Er pressungsversuch und übergab es der Behörde: Müller wurde wegen versuchter Erpressung zu 6 Monaten Gefängnis und L Jahren Ehrenrechtsverlust verurteilt. — Bei der Reparatur eines durch Blitz beschädigten Giebels an einem Gute in Kirchberg be» Stollberg siel der im 47. Lebensjahre stehende Bergarbeiter Grüner infolge Fehl tritts so unglücklich vom Gerüst. daß er am nächsten Tage an den erlittenen inneren Verletzungen starb. — De« Tod durch Erdrosselung sand da» zwei Jahre alte Klnd des Bergarbeiters Schürer in Ebersbrunn bei Zwickau, indem es in Abwesenheit der Eltern vom Soja fiel und zwischen Stuhl und Tisch eingeklemmt wurde. Zittau geborene, jetzt in sivakd" Kunze ^at — Landgericht. Der 1870 in Ostritz wohnende Braumeister Karl vor der 3. Strafkammer wegen Vergehens gegen'8 82 i>es Gesetzes vom 20. Avril 1892, die Gesellschaften uiit beschränkter Haftpflicht betreffend, zu verantworten. Im Jahre 1903 kaufte der Angeklagte mit seinem gleichfalls vermögenslosen Bruder Otto ein Brauereiarundstück in Nadeberg. Das Unternehmen, welches „Bürgerliches Brauhaus, Gebr. Kunze in Nadeberg" firmierte, halt« eine wenig aussichtsvolle Zukunft, da der Kaus- preis von 120 000 Mark ein ziemlich hoher war und auf dcu Grundstücken bedeutende Hypotheken lasteten. Die Gebrüder Kunze faßten daher den Entschluß, eine Gesellschaft mit be schränkter Haftpflicht zu gründen, »m auf diesem Wege neuen Kredit zu erlangen. Ms Gesellschafter traten der Vater des unsicheren Unternehmen zu opfern. Lrunze beruhigte ihn je doch, da eine Bareinlage gar nicht zu machen und nur der Name eines vierten Gesellschafters notwendig sei. Am 28. September llX»4 wurde daraus vor einem Notar in Nadeberg ein Gcsell- schastsvertraa abgeschlossen, wonach die Gebrüder Kunze je 49 000 Mark, Kunze sen. und der vierte Teilhaber Weber ;e 1000 Mark zu dem Gesellschaftskapital von lOOOOO Mark ein- legen sollten. Am 1. Oktober 1904 erschien der Angeklagte auf dem Amtsgericht Radeberg und meldete beim Handelsregister an, daß die Teilk>aber die vereinbarten Leistungen bewirkt hätten und die eingezahlten Gelder den Gesellschaftern zur freien Verfügung stünden. Das entsprach nicht den Tatsachen. Kunze sen. und Weber hatten überhaupt nichts eingezahlt, son dern bildeten bei dem Unternehmen nur die Strohmänner. Kunze batte die Schiebung vorgenvinmen, um Mittel zu Grund stücksspekulationen zu erlangen. Von der neubegründctcn Brauereigenosscnschast wurden alsbald Anteilscheine zu je 500 Mark ausgegeben, deren größter Teil im Besitz des Angeklagten blieb. Am lO. April 1905 erwarb er das Grundstück Glase- waldtstraße 12 in Striesen durch Tausch und beglich die Preis differenz durch Taraufgabe von 52 Brauerei-Obligationen. Der Vorbcsitzcr der Grundstücks machte zu spät die Erfahrung, daß die Papiere beinahe wertlos waren, und hat inzwischen gegen Kunze Anzeige wegen Betrugs erstattet, zedoch ist die Anklage noch nicht erhoben worden. Der „Gesellschafter" Weber hat nicht nur keinen Pfennig eingezablt, sondern vis zum Mai 1905, also mähr als V2 Jabr, von dem Braiiereiunlcrnelimen nichts mehr gehört. In völliger Unkenntnis der Sachlage ließ er dann auf Drängen Kunzes und ohne jede Gegenleistung sür sich auf das Striescner Grundstück eine Hypothek von 22 000 Mark eintragen und erhielt auch das Nicßbrauchsrccht an dem Grundstück. Diese Hypothek ist später auf Kunze ten. über- schrieben worden. Es bleibt dahingestellt, ob sich der Angeklagte wegen dieser eigentümlichen Manipulationen später noch vor dem Strafrichter zu verantworten haben wird. Wegen des jetzt unter Anklage stehenden Vergehens erkennt das Gericht auf 1000 Mark Geldstrafe. Die von dem Angeklagten vom 8. Januar bis zum 12. Februar erlittene Untersuchungshaft wird gegen 350 Mark Geldstrafe verrechnet. Für den Rest betrag von 650 Mark setzt das Elericht eine Eventunlstrafe von 65 Tagen Gefängnis fest. — 4 Monate Gefängnis erhält der 27jährige. mehrfach vorbestrafte Ziegelelarbeiter Karl Wilhelm August Stopp aus Dcuben, weil er im Herbst 1905 und Früh jahr 1906 aus einer Deubener Glashütte einen Posten Bicr- und Schnapsgläser stahl. — In geheimer Sitzung wird gegen den 1889 in Häslich geborenen Hausdiener Max Theodor Herzog wegen SittlichkcitSvcrbrcchenS im Sinne des § 176,3 des Straf- gesetzbuches verhandelt. Der Angeklagte hat sich schon früher in gleicher Weise vergangen und deshalb eine Zmonatige Ge VSrse«- «nd HanvelStekl. Drruband - Lank süe S <> lb t e n , v t t t e n, «s e l l- schalt, Dresden. Der AulsichtLrat hat belcblolsen, «ine außerordenl- liche Äeneraliierlannnlunft aus den »1. Jult, vormiNa»« V,ir Uhr, einzu- berusen bchus« Belchtußsallung über die Erhöht,»» des AktienIcwUalS um Svo ouv M. durch Ausaabe von 300 Alicen ä icxx) M. Die Trcuband- Banl lür Sachsen vertetlte bisher « 7 7» und 7'/, 1h Dividend«. Sächltlche Rentenversicherung»-Anstalt,» Dresden. Im Mai IRiö find bei der Anstalt S8 Personen mU li» Einlage» im Gesamtbetrag« von 20 >40 M. versichert und aus bli srühere Stückeinlagen 3409,70 M. nachgezablt worden. Dagegen wurden an Renten 7841,90 M. ausgezahlt. Seit Beginn dieses Sammeljahres bclragen überhaupt: die Neu«i»»ablungen lbS«lS M. sür K3S Personen mit lbOO Einlagen, dt« Nachzahlungen 90 897,75 M. aus 1066 Stückeinlagen und di, Auszahlung an Renten 679 34I.3S M Erste Kulmbacher Aktlen-Ekvoritier-Brauerci. Im Inseratenteil gibt die Gesellschaft die Litte derjenigen Nummern ihrer 3'/,-pcoz. Prioritäts-Anleihe bekannt, di« zur Rückzahlung per l. Oktober d I. auSgelost worden find. Preußische Zentral-GenossenschastSkasse Von den 51 Vcreinigungen und Verbandskassen von Erwerbs- und Wirtschastv- Gcnosscnschasirn, die Ende Mär, d. I. mit der Kaffe in Verbindung stan den, waren 50 genvffenschasilich organisierte Verbandskaffcn. In ihnen waren insgesamt vereinigt 13 912 Genvffenschastcn mit 1 272 577 Mit glieder». Die 18 Iiberwiegend städtischen Cha,alter tragenden Verbands- kaffen umsaßten 421 Genoffenschasten mtl 88 475 Mitgliedern, zu den 33 Verbandskassen mit überwiegend ländlichem Charakter gebürten 13 495 Genoffenschasten mit 1 184 102 Mitgliedern. DaS Schwergewicht der ae- schästlichcn Tätigkeit derZenlral-Genoffenichastskaffe galt also in der.Haupt sache der Befriedigung des PersonalkrcdltbcdürsnlffeS der genoffenschastlich zulaminenaesaßten landwirtschaftlichen Kräile der unteren und Mittelliaffe». Der Kredilvertehr der Zentral-GenvffcnschastSkaffe mit den Verbandskaffe» und Zentral-<Haupt->Ge»offen!chasten ist von Jabr zu Jahr in großartigem Zuge gewachsen. Im Etalsjahre 1896 deliesen sich in lausender Rechnung die Ent, ahmen und Sluszahlnngen aus 85,2 Mist. M-, die Rück- und Ein- zablunnen auf 65,6 Mist. M.: nn Jahre 1905 dagegen aus 399,8 be,w. 378,9 Mill M. Die dtstontierlen Wechsel von Verbandskaffen deliesen sich im Etatsiakre 1897 aus 43,1 Mill. M., tn 1905 aus 102,6 Mill. M. Im Iabre 1905 betrugen die Eninabmen der Verbandskassen in lausender Rech nung durchschnullich sür de« Werktag I 324 000 M., die Rück- »»d Ein- zahtungen 1 255 000 M. Im Dcchsilverkekr mit den Verbandstoffen betrug brr Eingang von Wechseln im Durchschnitt eines Werktags 71,96 Stück rm Nennwerte von 339 739 M 60 Psg. Der Deutsche Tabakverein hielt vorgestern in Hamburg unter dem Vorsitze des Herrn Kommerzienrats Collenbusch-Dresden (eine übliche Jahresversammlung ab. Aus dem von Herrn Syndikus Schivß- macher-Fronksurt a. M. erstatteten Geichäsisbericht ist zu erwähnen, daß dis Vorbereitungen sür eine l907 in Verbindung mit der Gartenbau- und Kunstausstellung in Mannheim geplante Tadak-FachauSsteNung bei dem großen Jnlereiie, daS dieser Plan finde, einen guten Erfolg verheißen. Ferner wurde sestgeitellt, daß die Ausstellung sür Heimarbeit, die im vori gen Winter in Berlin stattgesunden bat, über die Lohnverbältniffe in der Hausindustrie deS Dabakgewrrbes kein richtiges Bild gegeben habe, weil Ausnahmesälle als topisch erschienen seien, lieber die Täti. keil des Ver eins in der Abwehr der Steurrgeiahr erstattete der Bereinsiundikus «ben- salls eingehend Verichi. An denselben schloß sich eine Aussprache, in welcher der soeben den Bundcsrat beschäftigende Entwurf von Anssührungsbestim- tnunge» ,um Ziggreliensteuergesetz als mit dem Geiste diese« Gesetzes nicht vereinbarlich bezeichnet wurde. Dieter mache das Zigarettensteuergesetz zu einem Nauchtabakgesetz, indem durch die vorgesehene Begriffsbestimmung sür feingeschnitiene Tabake so ziemlich die gesamte Nauchtabak-Fabrilation unter Steucraussicht gebracht werde Es find noch im letzten Augenblick telegraphische Vorstellungen an das Reichs-Schatzamt und den Bundesral gerichtet worden, auch wurde in« Auge gesaßi, zweck« persönlicher Bemüh ungen ein« Aborbunng nach Bcitin zu senden. Zur Frage der Auibebnung der Krankenversicherung aus die Hausindustrie wurde eine Erklärung de« Inhalt« angenommen, daß nur die in der Hauvtiarhe aus hausindustrieUer Täliglcit ihr Einkommen beziehenden Hausindustriellen zur Krankenversiche rung zugezogen werden sollen. Schließlich hielt Herr Sondikus Dr. Sireie- mann-DreSben einen Vortrag über die Gesellschaft sächsischer Industrieller zur Eulschädigung der Arbeitgeber bei Streik«. S ark 0 rtschr B erg w erke und ch « m ls ch « F a b riI en , „Schwelm und Harkorten, Aktiengesellschaft,»» Gotha. Die Verwaltung teilt mit, baß die Dividend« für daS Ge schäftsjahr 1905.1906 wohl jebeusalls 12 7> lim Vorjahre ll HL), vielleicht auch noch mehr beiragen dürste. Peniger Maschinenfabrik und Eisengießerei. Wie dem „B. L.-A." aus VerwaitungSkreiscn mitgeteitl wirb, kommt auch für das mit dem 30. Juni zu Ende gehende Geschäftsjahr 1905/06 keine Dividende zur Verteilung. Die Unlerbilan, betrug am 31. Mai 1905 noch 400 000 M. bei einem Aktienkapital von 2 800 000 M. Essener Kreditanstalt. Die Essener Kreditanstalt beabsich tigt nenerding«, ein« Erweiterung ihrer Interessen sphäre, und zwar durch Uebernahme de« in Münster i. W. domizilie renden Westfälischen Bankvereins, vorzunehmen. Der West- fäliiche Bankverein beruft nämlich aus den 5. Juli d. I. eine außerordent liche Generalversammlung seiner Aktionäre mit solgeuder Tagesordnung: Keuebmigung des Vertrags, durch welchen der Westfälische Bankverein sein Vermögen al« Ganzes unter Ausschluß der Liquidation an di« Essener Kreditanstalt in Esten gegen Grwäbrung von Aktien dieser Gesellschaft über trägt. Die Aktionäre de« Westfälischen Bankvereins erhalten für je 4000 M. nominal Westfälische Bankvereins-Aktien se 3600 M. Eff-ner KreditanstaliS- Aknen. — Das Aktienkapital des Westfälischen Bankvereins beträgt 8 000 000 M. Aktie ngeseltschast sür Korbwaren-Industrie vor ni al« Amsdöe Hourdeaux zu Lichtensei«. Nach dem Rechenschnslsberickit bar sich im abgeiaufenen Iabre der Umsatz wiederum wesenilich gebessert, doch ist da« Gewinn-Ergebnis binier demjenigen de« Variables zurückgeblieben, da die Verkaussvrcise nicht immer in dem der Steigerung der Einkaufspreise entsprechenden Vcrhäliitts erböbl werden konnten. Rach Aiffchreibung von 9433 M. verbleiben einschließlich de« Gcwimivorlrags 29 742 M. Von diesem Betrage find 1228 M. dem Reservefonds zu überweisen, 25 000 M. als 5 Dividende und 249 M. al« Tamieme a» die Vorstandschast zu zahlen, so daß 3265 M. ans neue Rechnung vorzuiragen sind. BreSlau, 15. Juui. Der 0 sld e u t s ch - s ä ch s i s ch - Hüllen- verein beschloß in seiner hcuiigen Versammlung die Erhöhung der Preise sür .Handelsrobguß und sür Abflußrohre um 5 M. pro Tonne, sür Polerien und emaillierte SanitätS-lltcnsilicn um 5 °,j>- Nene Fabrikanlagen in Böhmen. Die an Stelle der Nudolss-Hüiie vom Fabrikanten Josef Jnwäld (Praa> errichieie Glasfabrik wrrrde irumnehr laut „N. Fr. Pr." in Betrieb peketzt. Vorläufig wird Hohlglas seincrer Ouaiilät erzeugt. Gleichzeitig wird die aus eine Arbeiter- schgst von 200g berechnete Fabrik crrrSgestaltel und vergrößert. I» Ober- Lentensdorf wird in dicicnr Iabre durch die Firma Prck eine der größte» Spinnereien Böhmens errichtet werden. Der Fruchtansatz der O b st b ä rr m c in allen deuisben LandeSicilen nach der Zusammenstellung nn« 850 limsrggen der Geschäfts stelle de« Teutschc» Pcnnologen-Nachrrchtendicnste« (Eisenach, Klostermcg L3> sür das Reich. Aus allen Berichte» ergibt sich die Tatsache, daß der Fruchbrnscrtz »rebl der voransgegangenen überreichen Blüte entspricht. Strenge Rackstsköste im Avril und Mai, Doätschnec, bis in den Juni an haltendes kaltes Regenwettcr und ungewöbnltch starkes Auftreten von Schädlinaen aller Art staben an vielen Orten die berechtigten Hoffnungen aus reiche Obsternten lestr abgcichwäcbt. Die gewissenhafte Zusammen- stellung der sehr zahlreichen Linzcibcrichte läßt zurzcit — 0. Juni — sür Deutschland im Durchschnitt nur eine gute Miliclerme aller O'ostcuten er warten. Aeof« lr Gut bis mittel. Birnen: Sehr g»i bis gut nur in Tbrmnacn. Gut bis mitte! in der Mehrzahl aller Bezirke. Z 10 ctiche »: Gut bis mittel. Pflaumen: Gut bis nritiel. Süßkirschen: Mittel. Sauerkirschen: Gut. Pfirsich«: Sehr gut bis gut in sechs, mittel in den übrigen Bezirken. Es ist häufig beobachtet, daß dir aus Kern gezogenen, wrilzeiechten Pfirsiche sehr viel reichlicheren Frucht ansatz ,einen und schon in Vorjahren, gegenüber veredelten, reicht,agcnder waren. Aprikosen: Gut in vier Bezirken, mittel btS gering m deu übrigen Bezirken. Zwlcknucr Börsenbericht (von der Filiale der Dresdner Bank in Zwickau). >5. Juni. Industrie-Aktien. Bockwaer Eisenbahn 400 G., Oberhobndrns Reinsd. Koblen-Eisenb. 1700 -'.710 bz., Pölbitzer Rktien-Bterbraucrei Zwickau vorm. Pölbitz —, do. do. Aereins- sänanisftrase dcivoncictragen. Das heutige Urteil lautet ouf 6 Monate Gefängnis; 1 Monat Gefängnis gilt als verbüßt. lvercinskalender für heute. Geb.-Ver. f. d. Sachs. Schwein Spazierg.. Aba V-9 Uhr. Stabt- gut Räcknitz. M.-Grs.-Ber. „Germania": Sängerfahrt, V,5 Uhr. H.-Dhs. Mil.-Ver. „KSni« Albert": Ges. Zusammenkunft. Am See 5. 8U Rachliher: Vers.. Gr. Garten b. Franke. ^,8 Ubr. brauerct Zwickau —, Pottland-Lenicntsadrik Gößnitz tz25 G. 330 Hz., da. do. —, Zwtckauer Bank 09-99,50 bz. lOO B. 99.50 G.. do. do. 99,50 bz. u. G., VeretiiSoank 177,50 bz. ». G., Schlcmacr Holzstoff- und Papierfabrik v. I. l906 —, do. do ITI. II 230,50 G. — Braunkohlen-Aktien und Pri 0 ritätS - Aktien. Grube Ernst zus. Prioriläts-Aktien L —, Preb- litzer Braunk.-Ges. —, do. Prior.-Aktie» 855 G. 860 B., do. do. st.». S 3875 G.. Union Kriebitzsch Prior.-Aklicn 814 G„ do. do. —. — Stein kohlen-Kuxe. Deutschland Gewerksch. 2935 - 2940 Hz., OelSnttzer Bergb.- Gewerkschaft >025—1024 Hz. 1022 G. — Stein k.-Aktien u. Priori tät s - A k t i e n. vockrva.Lobndors.Derclnial.Fckd zus. «et. Aktien 2980 B., Eoncordta 320 b». u. G., do. Prioritäts-Aktien 512 G., Erzgeb. Slein- kobleir-Aktien-Berein 1235 bz. 1225 G.. Gerüdors 370 G.. do. Prtor.-Akt. Ser. I8II G., do. Ser. Ist 725 G-, Gotte« Segen Lugau 2040 dz. n. G. do. Prioritäts-Aktien 2320 bz. 2330 dz G., do. Mtien Ser. m 7600 G. Hobndors b. Lichtenstein 300 dz, u G., do. Prtor.-AVlrn 482 Hz. 48» <H„ Kaisergrube 290 G., do. Prtor.-Akttc» Ser. st »1« B.. da. Serie ll 7«« tj.. Dresdner Nachrichten. Skr. 163. Seite S. Sonnabend, 16. Juni 1S0S
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