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- k«4 - Allerlei für die Krauenwelr. Nachtigall, ^ftrcn» Rach- n^»»1e» de» lieb«, uvtzergleich-! ' ">W>NMiirer irngssänger Haine undtiga Zimmer »mn Erklingen gebracht — welch' vor siebeichundert Jahren Sänger. di« von Burg »u m» »u siagen von Len» und iw» amdene-r Zeit. Der Name it unfern Vorfahren sicher !e früher vertraut gewesen: . . tliche« Gepräge würde auch in kteste «lchochdeutsche Urkunde voll- klingend »»d rein eiiistiminen. Nur No««, di« etwas Liebe« und zugleich ehr furchtsvoll Bewundertes bezeichnen, sind oo« unEÄlia flutenden Lautwandel ver- schvat geblieben, wie ja auch der Name de» jchonfte» wunderreichsten Festes: Weih nacht«»! »Frau Nachtigall!" Um diesen Ehrennamen voll zu verstehen, muß mau sich vergegenwärtige». daß Frau ursprünglich die Herrin, die Herrscherin bedeutete, dah Frau die dem Frohn ent sprechende weiblich« Bezeichnung ist. Frohn aber, das noch in Frohnleichnam, Frobn- veftfrShne» weiterlebt, das ältere Wort für Herr war. »Frau Nachtiaall" ist also die Herrin, die die Nacht durch ihren Gesang beherrscht. Die Eigentümlichkeit, die Stille der Nacht durch ihre wunderbaren Töne t» Unterbrechen, hat ihr demnach diesen klangvollen Namen eingetragen. Warum «wer »Fra« NeÄtigall"? Es ist doch be kanntlich Herr Nachtiaall. der sein Minne lied erschallen labt. Weil reizvolle Schön- heit, gepaart mit Anmut und jungfräulich- herber Würde, uns Deutschen immer als Wesenheit des Ewig-Weiblichen erschien, das uns -inanziehtl Was verleiht nun aber dem Nachtigallenaesange seine so wunderbar eindringliche Wirkung? Gewiß trägt das Schweigen im Walde und die Dunkelheit, die unS ganz Ohr sein läßt, viel dazu -ei. Frau Nachtigall versteht es meisterlich, sich zur Geltung zu bringen, sich zu inszenieren, wie man wohl auch sagt. Das bekunden schon ihre so äußerst wirk samen Kunstpausen. Sie gleichen dem liefen Dunkel zwischen leuchtenden Blitzen. Man hat versucht, die Tonsolge ihres Ge- langes durch menschliche Laute wiederzu- geden. Das ist aber ein Versuch mit un zureichenden Mitteln! Wie soll man diese Töne durch Silben bezeichnen, diese Töne, die bald klingen, als würde mit silbernem Hammer auf klangvollstes Erz geschlagen, bald wie Härtestes, süß-schmachtendes Flöten?! Brehm hat zwar in seinem Tier- lebe», dessen vorzüglichster Teil die Sck»l- deruna der deutschen Vogelwelt ist, viele Strophen des Nachtigallengesanges mit Sorgfalt buchstäblich festzuhalten gesucht, aber mchr als Staunen vor der frei-dichte- rischen Mannigfaltigkeit der Leistung ver mögen diese Angaben nicht zu wecken. Wer Ohren hat zu hören, der höre! Warum ist man noch nicht aus die Idee gekommen, vorzüglichen Voaelgesang durch den Phono graphen festzuhalten? Versteckt zwischen Blumen und Gesträuch, im winterlichen , ... -owohnt Frau Nach- Nicht im düster» Wald, nicht aus Bergeshöh', nicht in Schluchten und Klüt ten, aber auch nicht i» baumloier Steppe, nicht auf steiniger Halde, nicht im schilf- reichen Sumpf, auch nicht in der Bogel- kaichemme der Dachrinne, wie der Spatz- Ihr Heim ist der licht« Hain der Ebene mit Wiesengründen. m,t strauchigem dichten Niederholz und stillen Weihern. Auch in Gärten kehrt sie nistend ein, wenn sie jenem Landschaftsbiloe gleichen. Wann singt Frau Nachtigall? Nicht bloß des nachts! Nicht bloß nach SonnenunteMUig, wenn all« anderen Walbsänger der Ruhe pflegen! Nicht bloß moraenS, wenn die Hahne krähen und die Drosseln beim ersten Mor gengrauen ihr« feierlichen Arien onstimmen. Frau Nachtigall singt Tag und Nacht un ermüdlich. Für diese außerordentliche Leistung aber beansprucht sie auch wie eine echte Primadonna 1V Monate Urlaub. Warum aber singt sie auch des nacküs? Dos wird wobl ihr Geheimnis bleiben! Die übliche Erklärung reicht nicht «ms. Sie lautet: Weil die Nachtigallenweibchrn später und des nachts ongezoaen kommen und die Männchen sie locken wollen mit dem Nestmotiv. Nun ist es ja nach allgemeiner Erfahrung nicht unwahrscheinlich, daß auch die Nachtiaallenweibchen immer zu spät mit dem Anziehen fertig werden, aber das dürste bei anderen Vogelarten auch vor- kommen, ohne daß die Männchen Nacht- konzerte veranstalten. Und dann singt dock die Nachtigall auch über die Zugzeit hinaus weiter des nackts. Also freuen wir uns dieser ihrer löblichen Angewohnheit, ohne uns um das „Warum?" zu sorgen! Wie kleidet sich Frau Nachtigall? Vornehm, ein fach, wie eine echte Künstlerin, die ihren Wert in ihrer Kunst, nicht in Acußerlich- keiten sucht! Sie ist keine Ausstattungs sängerin. Ein schlichtes, graues Gewand mit weißlichem Brusteinsatz und rotbrauner Schlepp« genügt ihr. Aber das Nachtigollen- auge! Ans dieser großen schwarzen Perle scheinen dich verwunschene Prinzessinnen erlösungssehnsüchtig anzuschaucn. Nun geh' hinaus in Wald und Hain und lausche dem Liede, das Frau Nachtigall singt von Lenz und Liebe und seliger goldener Zeit! Geh' hinaus, wenn dirs vergönnt, mit deinem Lieb' zu zweien, im Maien! Emil Suhle. I u n i b i l d. Auf Wiesen und Feldern ein wogendes Meer Non Gräsern und Halmen, und hell drüber her Der lachende Himmel, ein blaues Gezelt! O, Wonne, zu leben, o. schöne Welt! Ein Säuseln nnd Summe» in sonnigem Schein, Kornblumen im Winde, sie nicken darein, Wie wiegenliedheimlich sie nicken, o schau', Zu deinem Auge, kornblumenblau! Carl Theodor Schulz, Dresden. «tick«, Stil»!» Gegründet 18SÜ V tSgttch W«. IAO Sonnabend, den l«. Juni. IVO« Familie Schöler. Origingl-Noman von Arthur Zapp. (7. Fortsetzung.» «Nachdruck verböte».) Werner von Voltenhagen saß an seinem Schreibtisch, emsig an einem Bnese schreibend, als Paul SchAer eintrat. Bei dem Geräusch der sich öii »enden Tür — das Klopfen schien überhört worden zu sein — sprang der Schreibende hastig am. Sein Gesicht war blaß und verstört und starrte de» sich Nähernden erschreck! an. .'/»gleich streckte er seine Rechte hinter seinem Rücken aus, um einen aus dem Schreibtisch liegen den Gegenstand mit einer Zeitung zu bedecken. Während Paul Schöler für die Slürung um Entschuldigung bat. batte der Referendar Zeit, sich M lassen. Er strich sich mit der zitternden Hand über die Stirn: seine Stimme hatte etwas Lallendes, Schwankendes, während er jetzt ein paar höfliche Worte an seine» Besuch richtete Dann lud er mit einer einladenden Bewegung den Ossizier guin Sitze» eui. „Sie werben erraten, warum ich komme," fuhr Paul Schöler mit einem Gesicht fort, aus dem die Wichtigkeit und Feierlichkeit stmhlle, mit der ihn dieser erste „Ehren handel" in seinem Leben erfüllte. Ter Referendar aber starrte den Sprechenden zcr- streut, verständnislos an, und «riss mit einer unwillkürlichen Geste ">r seine Stirn, wie um sich zu besinnen. Der andere blickte etwas enttäuscht und enlnüchtert drei». »Haben Sie denn nicht von meiner Affäre mit Schierstüdt gehört? Hat Ihnen Ihr Fräulein Schwester nicht —" „Ah, ganz recht!" Der Referendar begriff setzt. Plötz lich lachte er laut auf und machte eine lebhafte Bewegung. »Sie kommen dock, nicht etwa, um mich mit einem Auftrag in dieser Angelegenheit zu beehren?" sraate er, an scheinend von dieser Annahme sehr belustigt. Der junge Offizier fühlte sich fast ver letzt. Er rückte sich in Positur. „Allerdings, meine Absicht -wir. Sie Al Hilten, als mein Sekundant —" Wieder lachte der Referendar auf und schlug sich mit der Hand auf das Bein Echr guN" rief mit einer bei ihm sclicnen Lebhaftigkeit. „Ich habe ,a selber vor —"^,,Wie?" Die Reihe, erstaunt zu sein, war jetzt an dem jungen Offi zier. Hüben Sie auch einen Ehrenhandel?" „Ehrenhandel?' Der Referendar nickte und lächelte sarkastisch. „Na ja! Gewiß, Ehrenhandel. Aber einseitig, verstehen Sie. einseitig!" „Einseitig?" Ter Offizier schüttelte de» Koch und sah sein Gegenüber fragend an. Da lies über das blasse, verlebte Gesicht, auf dem die Narben aus der Coulcurzeit sich blutrot abzeichneten, ein Zucken, in dem sich eine so düstere Hoflniings. losigleit und Verzweiflung ausdrückte, dah eS den ahnungslosen Besucher unwillkürlicti Lurchfchauerte. Und mit einer plötzlichen Drohung wandte sich der Referendar nach seinem Schreibtisch um, schob mit einem entschlossenen Ruck das Zeitungsblatt beiseite und deutete stumm auf den Revolver, der auf der Tischplatte neben dem halb beschrie benen Briefbogen lag. Den Leutnant packte starrer Schrecken. Eine halbe Ahnung zog durch seine Seele. Aber er sagte kein Wort, sondern starrte nur immer fassungslos aui den andern, der seine Rühe und Kaltblütigkeit schon wieder gefunden zu haben schien und nun mit häßlichem, rücksichtslosem EhniSmus erklärte: „Ja. ja. mein Lieber. Ich hohe die Ab sicht, in die Unterwelt abzusahren. Sie störten mich bei diesem interessanten Vor- haben. Jedenfalls werden Sie nun cinschen, daß ich nicht kneifen will, wenn ich Ihnen erkläre, daß es mir leider nicht möglich ist, Ihnen morgen bei Ihrem kleinen Wasfen- gang zu sekundieren." Paul Schöler fuhr entsetzt in die Höhe. .Mer Sie — nein. Sie scherzen doch nur. Herr Referendar." stotterte er. während seine Blicke wie zwei Irrlichter zwischen den, Gesicht des ihm Gegenüberstehenden und dem Revolver auf dem Tisch hin- und herfchosscn. Werner von Bolteuhagen rog seine Stirn kraus und mit einem Seüfzer und einer bei ihm ungewöhnlichen schwermütigen Miene entgegnete er: „Leider nicht. Mir ist gar nicht scherzhaft zu Mute. Mir bleibt «ichts weiter übrig, als —" er deukete mit einer Handbewegung nach dem Revolver hin — „als mich mit einem Knallessekt zu verabschieden." Der junge Offizier war ganz verstört, ganz aufgeregt und schien ganz seine eigene ernste Afläre vergessen zu haben. „Aber die — die Sache wird sich doch einrcnkcn lassen," stammelte er. „Ueberhaupt um was handelt es sich denn, wenn ich mir die indiskrete Frage erlauben darf?" Der Referendar stierte mit finsteren Blicken vor sich nieder. .Ehrenschuld." flüsterte der Referendar, „morgen letzter Termin." Sich mit einem Ruck straffer in die Höhe richtend u>ü> sich mit einer innere» Anstrengung llewrted Sasel» L So iLönizr A«ii»i»»8ti»88e (Lw Livkorldrüll). LlorZsv beginnen wir wid unsorw xr»«»«» 8ai8«i»-^RL8vvrLar»1. «r Wir ossoriorou, solauxs Vorrat: Fdt, Orosso 8ortim6nto 8obiok Mniortor It»inviil»ü1v, Zläüetivnliiilv, 8p»r1!»ü1v, IkvL8vI»«1v. Fdt Hoillvlrlinn: Krosso Sortimente josebor Itzlusvn in 8eiäe, AIusvii in Mlie, SL118VII in Latist, m»L8v» in 8pit26ll und 8tießerei. Viv sin«! «rnvrir» blllix unä diotsu äein kantenden kubükum xro886 ------- llesictitizen Li« bitte unsere 4 Zrosseo Lcdnukeoster, Sie »sräen üderrsrcdt sei«! LIussn- k'lsnslls, deutacdos and «n^iisodos lÄdrikal, in nnlldsrtroSsnor ^.USVLdl. , k'lansllstts, vorsüssliok vanokdsr, Llolor SS kl. Iltzwä-ölllgSQ siL«««r Ikonkstticm. KIsovU'esrsolu»»» Zck1«i»»rlet 8 8. flmlei'sctie vWpWge, 8rL88vn-Ix>komotlvvv, Vampk-8trL88vnivLlrv», 8tr»88vn-^u Wvl88vr, sovts LVol-nvairen. nnck Vampk- paoxikerÄte iv rsicklmltixstor Xuswadl »erden »uk der dar I^>i>^Mln<8«IiaN8-v««eN8«Ii«rt 1» Ser»» vom 14. Loi»t di» LV. 4an» L8VV Lnsxostellt »ad im Lstrisbs vor«sski»>rt vsrden. 2ur 8e- siedtixunx lsdsn kSllicdst si» 7oLü Monier L Lo.. LLL§äebur§. 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